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under the same roof

Summary:

Als Penelope 14 ist, ändert sich ihr Leben für immer. Die finanziellen Sorgen ihres Vaters hat die Familie eingeholt und sie müssen ihr Haus in London verkaufen und nach Irland ziehen
Dank Colins Bemühungen erlaubt es Portia, dass ihre jüüngste Tochter bei den Bridgertons bleibt.

Zwei Jahre später kehrt Portia zurück, da ihre ältesten zwei Töchter, die von Lady Danbury gesponsert werden, vor der Königin präsentiert werden und stellt Penelope vor vollendete Tatsachen, dass auch sie, einen Monat vor ihrem 17. Geburtstag debutieren wird.

Und so beginnt Penelope zusammen mit Daphne ihre erste Saison unter den wchsamen Augen von Violet. Während sie versucht, ohne Vorbereitung in der Geselschaft zurecht zu kommen, ist Colin immer an ihrer Seite.

Aber dafür ist er nun Mal ihr bester Freund, der niemals mehr für sie fühlen kann. Oder doch?

Notes:

Nachdem ich einige Storys angefangen habe, bei denen ich entweder nicht weiter gekommen bin oder mit denen ich nicht zufrieden bin, habe ich mich dafür entschieden diese Story zu posten.

In dieser Geschichte gibt es keine Marina und keine Lady Whsitledown.

Wie wird sich die Beziehung zwischen Colin und Penelope entwickeln, wenn sie nicht nur auf den Bällen Zeit miteinander verbringen, ondern auch unter dem selben Dach leben?

Chapter 1: Prolog

Chapter Text

Prolog

 

Penelope Featherington war es gewohnt übersehen zu werden. Sie war ruhig und unauffällig, besonders im Vergleich zu ihren zwei älteren Schwestern. Und so passierte es häufig, dass die Leute um sie herum vergassen, dass sie überhaupt im Raum war. 

Auch wenn Penelope das oft verletzte, so hatte es auch Vorteile. 

Sie bekam oft Gespräche mit, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren und dadurch verstand sie Sachen, die ihre Schwestern nicht verstanden.

Als sie und ihre Schwestern sich plötzlich eine Zofe teilen mussten, wusste sie genau, dass es nicht daran lag, das die zwei anderen gekündigt hatten, wie ihre Mutter behauptet hatte, sondern dass es ein Versuch ihres Vaters war weiter Geld zu sparen.

Zu oft hatte sie ihre Eltern über ihre finanzielle Situation diskutieren hören und sie wusste es war ein weiteres Zeichen dafür, wie schlecht die Situation wirklich war.

 

Aber trotz alledem war sie schockiert und überrascht, als sie an einem Samstagnachmittag zufällig ein weiteres Gespräch ihrer Eltern mit anhörte.

“Ich verstehe nicht, warum wir nicht einfach das Haus in Irland verkaufen können?”, ertönte die Stimme ihre Mutter durch die geschlossene Tür.

Sie hörte ihren Vater seufzen. “Portia, das Haus in Irland ist deutlich weniger wert als dieses hier. Außerdem ist das Leben hier teurer, als es in Irland sind. Selbst wenn wir für das Haus einen guten Preis kriegen würden, es würde nicht Mal bis zu Prudence Debüt reichen. Wenn wir es richtig anstellen, dann können wir in Irland ein würdevolles Leben führen!”   

 

Penelope spürte ihr Herz bis zum Hals schlagen. Niemals hatte sie auch nur darüber nachgedacht, dass die finanzielle Situation ihrer Familie so schlimm sein konnten, dass sie aus Mayfair wegziehen müssten. Sie spürte, wie die Tränen in ihre Augen stiegen. Sie wollte London nicht verlassen. In Irland würde sie alleine sein mit ihrer Familie. Sie würde keine Möglichkeit haben den gehässigen Kommentaren ihrer Schwestern und den kritischen Worten ihrer Mutter zu entfliehen, wie sie es hier konnte. In Irland gab es keine Eloise, keinen Colin und keine Lady Bridgerton, die sie aufmuntern würden und ihr zumindest für einige Augenblicke das Gefühl geben würden, dass sie es wert war geliebt zu werden.

Sie schloss ihre Augen und versuchte die Tränen zu unterdrücken, doch sie wusste sie würde erfolglos sein.


Also tat sie was sie immer tat, wenn sie die Traurigkeit überkam. Sie schlich sich aus dem Haus und überquerte die Strasse zum Bridgerton House. Ehe sie sich versah, fand sie sich im Garten des Hauses wieder. Der Erste, der sie entdeckte war der 17-Jährige Colin Bridgerton, der momentan für die Ferien aus Eton zurückgekommen war. 

Er warf einen Blick auf Penelopes Gesicht und wusste, dass etwas bei ihr zuhause passiert war. Ohne, dass sie etwas sagen musste stand er von seinem Platz unter dem Baum, wo er gesessen und gelesen hatte, auf, ging zu ihr hinüber und zog sie in seine Arme.

“Pen!”, flüsterte er. “Es ist in Ordnung. Was immer sie gesagt haben, es ist nicht wahr!”

Penelope spürte, wie sie zu weinen begann und sie konnte nicht sprechen. Sie legte ihren Kopf auf Colins Brust ab und lies ihren Tränen freien Lauf. Colin lies sie weinen und strich ihr beruhigend über den Rücken.

Als sie sich etwas beruhigt hatte, löste sie sich von ihm und suchte seinen Blick. “Wir ziehen nach Irland!”, flüsterte sie.

“Was?”, Colin sah sie fassungslos an. 

Penelope nickte bitter. “Ich habe meine Eltern zufällig gehört. Sie haben finanzielle Probleme. Mein Vater möchte unser Haus hier verkaufen und von dem Geld in unserem Anwesen in Irland leben!”

Colins Blick verfinsterte sich. 

Penelope senkte ihren Blick. “Ich weiß nicht, wie ich das überleben soll. Ganz alleine mit meiner Familie!”

“Sag das nicht!”, sagte Colin energisch und griff nach ihren Händen. “So etwas darfst du niemals sagen!”

Penelope antwortete nicht.

“Bitte Pen!”, seine Stimme zitterte. “Du darfst nicht Mal darüber nachdenken!”

Penelope sah auf und in die besorgten Augen ihres besten Freundes. Schließlich nickte sie leicht.

Colin zog sie erleichtert in seine Arme und drückte sie fest an sich. 

Penelope schloss die Augen und atmete seinen Geruch ein. Auch wenn ihr die Idee wegzuziehen immer noch Angst bereitete, konnte sie nicht anders. Hier in Colins Armen fühlte sie sich sicher und geliebt.

 

***

 

Die nächsten zwei Wochen waren schrecklich für Penelope. Als ihre Mutter ihr und ihren zwei Schwestern 3 Tage später eröffnet hatte, dass sie wegziehen würden, hatten sich ihre Schwestern aufgeregt. Gerade Prudence, die erwartet hatte, im nächsten Jahr vor der Königin debütieren zu dürfen, war enttäuscht und lies ihre Wut an Penelope aus.

Phillipa schien die Aussicht nach Irland zu ziehen nicht ganz so schrecklich zu finden wie ihre große Schwester, aber das hielt sie nicht davon ab sich Prudence anzuschließen, wenn immer sie Penelope hänselte.

Ihre Mutter und ihr Vater sprachen nur noch das nötigste miteinander und die Spannung zwischen den beiden war so stark, dass selbst Prudence und Phillipa sie bemerkten. 

 

Penelope verbrachte so viel Zeit, wie sie nur konnte im Bridgerton House. Die Stimmung bei ihr Zuhause war bald unerträglich für sie geworden. Sie hatte sich immer fremd in ihrer Familie gefühlt, aber je näher ihr Umzug rückte, desto schlimmer wurde es für sie. Ihre Mutter schien ihr nicht viel zu sagen zu haben. Meistens schien sie zu vergessen, dass sie überhaupt da war. Penelope musste gestehen, ihr war es lieber so. Aber sie wagte nicht zu hoffen, dass es in Irland so bleiben würde.

 

Um so überraschter war sie als ihre Zofe, am Abend zwei Tage bevor sie London verlassen würden, in ihr Zimmer kam und ihr ausrichtete, dass ihre Mutter sie im Salon erwartete.

Penelope legte ihr Buch zur Seite, richtete ihr Kleid und ging die Treppe zum Salon hinunter. Sie warf einen Blick auf die leeren Wände. Der Großteil der Dekorationen war entweder bereits eingepackt oder verkauft worden. 

Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie die Anwesenheit von Lady Bridgerton erst bemerkte, als sie bereits drei Schritte im Salon war. Hastig knickste sie vor der älteren Dame, die sie mit einem Lächeln begrüßte.

“Penelope, meine Liebe. Komm, setz dich zu uns!”

Penelope warf ihrer Mutter einen kurzen Blick zu und wagte sich erst zu setzen, als ihre Mutter ihr zu nickte.

 

Lady Bridgerton sah ebenfalls zu ihrer Mutter hinüber, bevor sie zu Penelope zurück blickte. “Ich habe deine Mutter davon überzeugen können, dass du für die nächsten Jahre bei uns im Bridgerton House bleiben darfst. Du weißt wie große Schwierigkeiten Eloise hat sich mit anderen jungen Damen anzufreunden und wenn du nicht hier bist, weiß ich nicht wie ich sie jemals dazu bringen soll mit anderen Mädchen in eurem Alter zu sprechen!”

 

Penelope blinzelte und wusste nicht so Recht was sie sagen sollte. Eloise mochte stur sein, aber so schlimm wie ihre Mutter es darstellt, war sie dann doch nicht.

“Dafür, dass du im Bridgerton House bleibst, hat Lady Bridgerton zugestimmt sich darum zu kümmern, dass deine Schwestern in zwei Jahren von einer Lady in der Ton für eine Saison gesponsert werden und die Chance haben einen Ehemann zu finden!”, sagte ihre Mutter, offensichtlich zufrieden mit dem Deal, den sie mit Lady Bridgerton geschlossen hatte.

“Prudence wird ein Jahr länger warten müssen als geplannt, aber ich bin mir sicher, sie werden beide eine gute Partie machen. Meinen Sie nicht auch Lady Bridgerton?”

Die Viscountess lächelte Penelopes Mutter an. “Natürlich werden sie das!”

Penelope konnte den zweifelnden Unterton in ihrer Stimme hören, doch sie wusste, dass lag daran, dass sie sie so gut kannte. Ihre Mutter würde es mit Sicherheit nicht hören.

“Nun gut!”, sagte Portia und stand auf. “Ich habe noch einiges zu erledigen. Ich überlasse es Ihnen die Details mit Penelope zu besprechen!”

 

Violet stand auf und neigte ihren Kopf. “Natürlich, ich will Sie nicht länger aufhalten!”

Sie wartete,  bis ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte, bevor sie sich wieder setzte. 

Penelope sah zu ihr hinüber. “Danke Lady Bridgerton!”, flüsterte sie und konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.

Die ältere Frau nahm ihre Hände in ihre. “Du solltest dich bei Colin bedanken. Es war sein Vorschlag und er hat Anthony davon überzeugt, dass es eine gute Idee ist!”

Penelope schluckte und spürte wie sich eine Wärme in ihr ausbreitete, als sie an den dritten Bridgerton Sohn dachte. Sie wusste, was auch immer passieren würde, sie würde es ihm nie vergessen, was er für sie getan hatte.

Chapter 2: Chapter 1

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Chapter 1

 

Als Penelope Featherington am Morgen aufwachte, blieb sie einige Augenblicke lang liegen und starte an die Decke ihres Raumes. Normalerweise war sie Morgens eine der Ersten, die aufstand, aber heute wäre sie am Liebsten im Bett liegen geblieben und gar nicht aufgestanden. 

Heute war der Tag, an dem sie ihre Mutter und ihre Schwestern das erste Mal seit über zwei Jahren wiedersehen würde. Ihre Mutter hatte ihre zwei älteren Schwestern nach London begleitet, um bei ihrer Präsentation vor der Königin anwesend zu sein. 

Zwar würde sie nach der Präsentation wieder nach Irland zurückfahren und ihre Schwestern würden den Rest der Saison bei Lady Danbury verbringen. Aber sie war sich sicher, ihre Mutter würde die fünf Tage, die sie in London verbringen würde, keine Gelegenheit auslassen sie zu kritisieren. 

 

Sie setze sich erst auf, als die Tür geöffnet wurde und ihre Zofe den Raum betrat. “Guten Morgen Miss!”, sagte sie mit einem Lächeln.

“Guten Morgen Rae!”, antwortete Penelope, schlug die Decke zur Seite und stand auf.

“Welches Kleid wollen Sie heute anziehen?”, fragte sie Rae und öffnete ihren Kleiderschrank.

Penelope seufzte. “Eines der gelben Kleider, die mir meine Mutter dieses Jahr geschickt hat. Es ist mir egal welches. Sie sind alle grausam!"

Rae warf ihr einen mitleidigen Blick zu, bevor sie durch die gelben Kleider schaute und nach einem suchte, in dem Penelope zumindest nicht zu schrecklich aussehen würde.

Penelope hasste die Kleider, die ihre Mutter ihr regelmäßig aus Irland schickte. Zu ihrem Glück, wusste Violet das ganz genau und auch wenn Penelope versucht hatte sie davon abzuhalten, hatte sie darauf bestanden sich um ihre Gaderobe zu kümmern und so besass sie genauso schöne Kleider, wie es Eloise, Daphne und Francessca taten Doch solange ihre Mutter hier war, würde sie die Kleider tragen müssen, die sie an ihr sehen wollte.

Sie hoffte nur, dass Lady Danbury ihr Versprechen halten würde und dafür sorgen würde, dass ihre Schwestern ihrer Mutter nicht schreiben würde, dass sie normalerweise andere Kleider trug.

 

Penelope wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Rae eines der Kleider aus dem Schrank holte. “Was halten Sie von dem?”, fragte Rae vorsichtig.

Penelope zuckte mit den Schultern. “Bringen wir es hinter uns!”, sagte sie und drehte sich um, so dass ihr Rae aus ihrem Nachthemd helfen konnte.

 

***

 

Als Penelope eine halbe Stunde später den Frühstücksraum betrat brauchte sie einige Momente bis sie realisierte, dass nicht nur ihre Schwestern und Mutter, sondern auch Lady Danbury am Tisch saßen. Sie hatte gedacht, sie würden erst nach dem Frühstück kommen, doch scheinbar hatte sie sich getäuscht.

Als ihre Mutter sie entdeckte, stand sie auf und ging auf sie zu. “Penelope!”, rief sie und zog sie in eine kurze Umarmung, die Penelope über sich ergehen lies. Sie wusste genau ihre Mutter tat das nur, weil die Bridgertons und Lady Danbury anwesend waren und nicht weil sie ihre Tochter wirklich vermisst hatte.. “Lass mich dich ansehen!” 

Sie drückte sie etwas von sich weg und musterte sie. “Hmm!”, sagte sie nach einer Weile. “Du solltest 10 Pfund weniger auf den Rippen haben. Du musst besser aufpassen was du isst!”

Penelope konnte sehen, dass Colin, der die Unterhaltung schweigend beobachtet hatte, dazu ansetzen wollte etwas zu sagen, doch Penelope gab ihm mit einem Blick zu verstehen, dass er es sein lassen sollte. Sie wusste es war es nicht wert mit ihrer Mutter Streit anzufangen. 

“Wenigstens steht dir die Farbe!”, sagte Portia und nickte zufrieden..”Fröhliche Farben zeigen den Männern, dass ihr fröhliche Frauen seid und das ist das Wichtigste auf dem Hochzeitsmarkt!”

 

Penelope wusste im ersten nicht was sie darauf sagen sollte. 

“Nun, darum muss ich mir zum Glück ja noch keine Sorgen machen!”, sagte sie schließllich.

Zu ihrer Überraschung schüttelte ihre Mutter entschieden den Kopf. “Oh Penelope, hast du meinen letzten Brief noch nicht bekommen?”

Penelope sah erst sie fragend an und dann zu Violet hinüber.

“Ihr letzter Brief ist vor 2 Wochen angekommen Lady Featherington!”, sagte sie mit ruhiger Stimme.

Portia runzelte die Stirn. “Oh, dann weißt du es ja noch gar nicht!”

“Weiß ich was nicht?”, fragte Penelope mit klopfenden Herzen. Eine Überraschung ihrer Mutter bedeutete selten etwas gutes. 

 

“Nun da ich schon Mal hier bin, habe ich beschlossen, dass ihr alle drei diese Saison debütiert. So kann ich euch alle persönlich vor der Queen präsentieren!”

“Aber…!”, begann Penelope und sah ihre Mutter mit großen Augen an. “Ich bin erst 16. Ich bin viel zu jung!”

Ihre Mutter zuckte mit den Schultern. “Du wirst in einem Monat 17 und es ist nichts Ungewöhnliches für junge Damen ein Jahr früher als gewöhnlich zu debütieren!”

Penelope sah hilfesuchend zu Violet hinüber. Sie hatte erwartet, noch zwei Jahre Zeit zu haben, bevor sie zusammen mit Eloise debütieren würde.

“Lady Featherington, wir haben Penelope nicht auf die Saison vorbereitet. Vielleicht wäre es besser, wenn wir ein Jahr warten? Wir werden natürlich für die Kosten einer weiteren Reise aus Irland bezahlen!”

Portia sah zu der anderen Frau hinüber. “Sie haben mir geschrieben, dass meine Tochter ihrem Sohn bei seinen Tanzstunden letztes Jahr als Partnerin gedient hat. Ist sie nicht mit allen Tänzen vertraut?”, fragte sie.

 

Violet warf einen Seitenblick zu Colin, bevor sie schließlich nickte. “Penelope ist eine sehr gute Tänzerin!”, musste sie gestehen. “Aber…!”

“Alles andere kann sie während der Saison lernen. Ich gehe davon aus, dass sie meiner Penelope mit Rat und Tat zur Seite stehen werden während ihrer ersten Saison?”

Violet warf Penelope einen entschuldigenden Blick zu, bevor sie ihrer Mutter zunickte. “Natürlich. Ich werde Penelope genauso gut unterstützen wie ich es mit Daphne tun werde!”

Die älteste Bridgerton-Tochter warf ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln zu, doch Penelope konnte es nicht erwidern. Daphne freute sich auf die soziale Saison und konnte es kaum erwarten vor der Queen präsentiert zu werden. Sie hingegen fühlte sich nicht ansatzweise bereit dafür. Nicht nur, dass sie zu jung war. Sie hatte auserhalb der Tanzstunden keine der Unterrichtstunden gehabt, die Daphne im letzten Jahr erhalten hatte. Wie konnte ihre Mutter erwarten, dass sie sich auf dem Hochzeitsmarkt zurechtsfinden sollte?

 

Portia ries sie aus ihren Gedanken als sie in die Hände klatschte. ”Gut dass wir das geklärt haben. Ich mache mir zwar nicht all zu viel Hoffnung, dass du schnell einen Eheman finden wirst. Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass du möglichst früh debütirst und nun setz dich und iss. Wir haben einen Termin bei der Schneiderin, den wir nicht verpassen dürfen!”

Penelope nickte niedergeschlagen und setze sich auf ihren üblichen Platz zwischen Colin und Eloise.

 

Nachdem sie sich unter den wachsamen Augen ihrer Mutter eine kleine Portion aufgetan hatte begann sie zu essen. 

Ihre zweite Hand hatte sie unter dem Tisch auf ihrem Oberschenkel abgelegt. Als ihre Mutter ihren Blick von ihr löste und begann sich mit Lady Danbury zu unterhalten, spürte sie wie Colin ihre Hand unter dem Tisch in seine nahm und sie fest drückte.

Sie sah auf und suchte seinen Blick. Er lächelte sie aufmunternd an und nickte ihr beruhigend zu. 

Sie brachte zumindest den Ansatz eines Lächelns zu Stande und Colin schien das fürs erste zu genügen.

Er wandte sich wieder seinem Essen zu, doch ihre Hand hielt er weiterhin fest in seiner und lies sie für den Rest des Frühstückes nicht mehr los. 

Notes:

Ich halte mich mit den Altern der Charaktere und mit der sozial Saison nicht 100 Prozentig an die Show.

Die soziale Saison ist normalerweise von Mai bis August. In meiner Version beginnt sie Mitte März und endet Ende Juli.
Grund dafür ist hauptsächlich, damit Penelopes Geburtsag (8. April) in die soziale Saison fällt.

Die Alter der Charaktere sind wie folgt:

- Prudence 19 jahre alt, Phillipa 18 Jahre alt, beide haben im Herbst Geburtstag
- Penelope 16 Jahre alt (kurz vor ihrem 17. Geburtstag)
- Colin ist gerade 20 geworden (Geburtstag am 2. März), der Altersunterschied zwischen ihm und Penelope ist also 3 Jahre und 1 Monat, wie in der Show
- Eloise ist 16. Ihr Geburtstag ist nicht bekannt, ist in dieser Geschichte irgendwann im August.
- Daphne ist 18 Jahre alt. Ihr Geburtstag ist auch nicht bekannt. In der Story ist er aber im Februar. Sie ist also knapp 2 Jahre jünger als Colin und etwas mehr als 1 1/2 Jahre älter als Eloise.
- Francessca ist 15, genau ein Jahr jünger als Eloise.
- Gregory ist 11 und Hyacinth ist 9
- Anthony und Benedict sind 29 und 27, wie auch in der 1. Staffel der Show

Bezüglich der sozial Saison ist es in dieser Version so, dass Frauen typischer Weise im Jahr nach ihrem 18. Geburtstag debütieren. Wenn sie während der sozial Saison Geburtstag haben ist es aber nichts ungewöhnliches bereits mit 17 zu debütieren.
Die Männer der Ton besuchen Eton bis zum Sommer in dem Jahr wo sie 18 werden und nehmen im jahr danach an der Saison teil.
Deshalb ist es, obwohl Colin 20 ist erst seine 2 Saison, weil er während der ersten Saison, wo er 18 war noch in Eton war.

Chapter 3: Chapter 2

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Chapter 2

 

Als Penelope am Abend zurück ins Bridgerton House kam, ignorierte sie ihre beste Freundin, die sie in den Salon rief. Sie wusste, sie wollte mit ihr über eines der Bücher reden, die die beiden in den letzten Wochen gelesen hatten. Aber sie war nicht in der Stimmung dazu.

“Ich habe Kopfschmerzen El!”, sagte sie leise ohne sie anzugucken. “Ich möchte mich zurückziehen!”

Ohne auf eine Antwort zu warten, lief sie die Treppe hinauf und verschwand in ihrem Zimmer.

Sie machte sich nicht Mal die Mühe ihre Schuhe auszuziehen, bevor sie sich auf ihr Bett warf und ihren Kopf in ihrem Kissen vergrub.

 

Es dauerte nicht lange bis ihre Zimmertür geöffnet wurde und jemand leise das Zimmer betrat. Sie musste nicht aufblicken um zu wissen, wer hereingekommen war.

Das Bett neben ihr senkte sich, als Colin sich auf die Bettkante setzte und ihr eine Hand auf die Schulter legte. “Wie schlimm war es?”, fragte er leise.

“Schlimmer als du dir vorstellen kannst !”, murmelte Penelope ohne aufzusehen.

Sie hörte Colin leise lachen. “Ich kann mir einiges vorstellen, Pen!”

Penelope stöhnte genervt und drehte schließlich ihren Kopf, so dass sie ihn ansehen konnte.

“Willst du es mir erzählen?”, fragte er und sah sie liebevoll an.

Penelope suchte seinen Blick, aber wenn sie ehrlich war, dann wollte sie ihm ihre Sorgen erzählen. Also nickte sie und setzte sich auf, so dass sie ihm gegenüber saß.
“Meine Mutter hat den ganzen Tag nicht aufgehört mir zu erklären, dass es nur zu meinem Besten ist so früh wie möglich zu debütieren, weil sie glaubt, dass ich Jahre brauchen werde einen Mann zu finden!”, erklärte sie leise. 

“Oh Pen!”, flüsterte Colin und zog sie eng an sich heran. “Deine Mutter hat keine Ahnung!”

Penelope seufzte leise auf. “Sie tut zumindest alles dafür, damit sie Recht behält. Mein Kleid wird schrecklich aussehen. Die ganze Ton wird über mich lachen!”

Colin schüttelte entschieden den Kopf. “Das kann ich mir nicht vorstellen!”

Penelope schnaubte auf. “Mein Kleid ist gelb. Meine Schwestern kriegen weiße Kleider, aber ich muss ein hellgelbes Kleid tragen. Und nicht nur das. Der Schnitt, den sich meine Mutter vorstellt ist grauenhaft. Als wenn nicht eh schon alle über mich sprechen werden, weil ich noch nicht Mal 17 bin, muss ich dann auch noch hervorstechen mit einem ungewöhnlichen Kleid?”

 

Colin löste sich von ihr und nahm stattdessen ihre Hände in seine und sah sie ernst an. “Egal was du für ein Kleid tragen wirst, ich bin mir sicher, dass du wunderschön aussehen wirst!”

Penelope verdrehte die Augen. 

“Ich meine es Ernst!”, er suchte ihren Blick und strich ihr sanft über den Handrücken ihrer linken Hand. “Du bist eine wunderschöne junge Frau geworden und wenn der Rest der Ton das nicht sieht, dann ist es ihr Verlust, nicht deiner!”

Penelope rutschte zu ihm rüber und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. 

“Ich will nicht dieses Jahr debütieren!”, sagte sie leise.

“Ich weiß!”

Penelope schloss die Augen und atmete tief durch. “Ich hatte gehofft mit Eloise debütieren zu dürfen. Mit ihr an meiner Seite wäre es nicht ganz so schrecklich gewesen!”

“Du wirst Daphne haben. Auch wenn sie nicht Eloise ist, sie ist trotzdem deine gute Freundin!”

“Aber in den Thronsaal werde ich mit meiner Mutter und meinen Schwestern gehen müssen. Daphne wird nicht Mal im Raum sein!”, sagte sie verzweifelt.

“Aber ich werde da sein!”, sagte Colin im ersten Ton. “Ich werde in der ersten Reihe stehen und dir zusehen. Wenn du nervös bist, musst du nur zu mir gucken!”

 

Penelope  nahm den Kopf von seiner Schulter und sah ihn liebevoll an. “Versprochen?”

Colin nickte leicht und hob ihre Hand an seinen Mund. Er drückte ihr einen leichten Kuss auf ihren Handrücken. “Versprochen!”

 

***

Penelopes Kleid war am Ende noch schrecklicher geworden, als sie befürchtet hatte. Daran konnte auch das wunderschöne Diadem, welches ihr Violet für den Tag geliehen hatte, nichts ändern. Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel, bevor sie die große Feder von ihrer Kommode nahm und seufzend den Raum verlies.

Als sie die Treppe hinunterkam war nur Colin anwesend. Der Rest der Familie schien noch mit Daphne beschäftigt zu sein, doch er sah ihr lächelnd entgegen. 

Als sie bei ihm angekommen war, nahm er ihre Hand in seine und gab ihr einen Handkuss. “Ich wusste du würdest nicht schrecklich aussehen in deinem Kleid!”

Penelope sah ihn böse an. “Ich habe einen Spiegel in meinem Zimmer!”, erinnerte sie ihn. “Und ich mag es nicht, wenn du mich anlügst!”

 

Colin seufzte. “Das Kleid ist schrecklich…!”

“Hab ich doch gesagt!”, begann Penelope, doch Colin unterbrach sie. “Aber du hast immer noch die strahlensten blauen Augen,  die ich jemals gesehen habe!”

Penelope musste gegen ihren Willen Lächeln. Colin wusste immer, wie er sie aufmuntern konnte. 

“Und…!”, fuhr er fort. “Deine Mutter reist Morgen früh wieder zurück nach Irland und zu Lady Danburys Ball kannst du das Kleid tragen, welches meine Mutter für dich besorgt hat!”

Penelope lächelte sanft. Ihre Mutter hatte für sie ein halbes Dutzend gelber Ballkleider geordert. Eines hässlicher als das andere. Doch Violet hatte bei Madame Delacroix Ballkleider für sie bestellt, ohne es ihrer Mutter zu erzählen. Und auch wenn Penelope nicht mit zur Schneiderin hatte gehen können und sich selber Farben und Schnitte aussuchen konnte, hatte Violet ihr doch drei Kleider besorgt, die Penelope alle liebte. Zudem hatte sie ihr versprochen in der nächsten Woche mit ihr zur Schneiderin zu gehen, damit sie sich selber Ballkleider aussuchen konnte, die ihr gefielen.

 

Sie schloss die Augen und nickte schließlich zuversichtlich. Sie musste nur noch die Präsentation und das Abendessen durchstehen und dann würde sie wieder frei von ihrer Mutter sein. 

Sie wollte noch etwas zu Colin sagen, doch in dem Moment begannen die anderen Bridgerton Geschwister die Treppe hinunter zu kommen und das zugehörige Chaos, wenn so viele der Geschwister auf einem Haufen waren lies nicht lange auf sich warten.

Sie tauschte einen letzten Blick mit Colin aus, bevor sie sich umdrehte und zusammen mit den Bridgertons Richtung Ausgang ging.

 

***

 

Als Penelope am Abend erschöpft auf ihr Bett fiel, konnte sie nicht anders als erleichtert aufzulachen. Auch wenn sie wusste, dass es schrecklich von ihr war, so war sie doch froh, dass Prudence Ohnmachtsanfall zumindest die Aufmerksamkeit von ihr genommen hatte.  

Ihre Mutter hatte sich nach dem Abendessen unter Tränen von ihr verabschiedet. Sie wusste, dass die Tränen gespielt gewesen waren, um Lady Danbury und Lady Bridgerton die liebende Mutter vorzuspielen. Doch es interessierte sie wenig. Ihre Mutter würde sich Morgen zurück auf den Weg nach Irland machen und wenn nicht eine ihrer Schwestern in der Saison einen Ehemann finden würde, dann würde sie sie auch nicht so schnell wieder sehen. 

 

Es dauerte nicht lange, bis sie ein leises Klopfen an ihrer Zimmertür hörte. 

Sie setze sich auf und sah zur Tür, durch die Colin einige Sekunden später in das Zimmer schlüpfte, bevor er sie wieder hinter sich schloss. 

Er blieb hinter der geschlossenen Tür stehen und grinste sie an. 

“Du hast sie überlebt!”

Penelope musste lachen. “Das habe ich wohl!”

Sie deutete ihm zu ihr herüber zu kommen und wartete bis er sich neben sie auf ihr Bett gesetzt hatte.

“Aber ob sie hier ist oder nicht. Sie hat dafür gesorgt, dass ich vor der Queen präsentiert worden bin. Ich muss an der Saison teilnehmen, ob ich will oder nicht!”, seufzte sie.

Colin sah sie aufmunternd an.
“So schlimm ist das Ganze gar nicht. Die Bälle können sogar Spass machen und ich weiß, dass du es liebst zu tanzen!”

Penelope sah auf ihre Hände und mied seinen Blick. “Du musst auch keine Tanzkarte mit dir rumtragen und hoffen, dass dich überhaupt jemand zum Tanzen auffordert und sie nicht vollkommen leer bleibt!”

“Deine Tanzkarte wird nicht leer sein. Ich werde jeden Ball zwei Tänze mit dir tanzen. Wenn ich es könnte, würde ich nur mit dir tanzen, den ganzen Abend, auf jeden Ball!”

Penelope musste lachen. Es war so typisch Colin und wenn sie ehrlich war, hatte sie sich gewünscht, mit ihm auf einem Ball zu tanzen, seit sie die erste Tanzstunde mit ihm gehabt hatte. Vielleicht hatte er ja Recht und am Ende würde sie sogar Spass auf dem Ball haben.

Chapter 4: Chapter 3

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Chapter 3
Daphne hatte darauf bestanden, dass sie und Penelope sich zusammen für ihren ersten Ball vorbereiten würden. Penelope hatte ihrer Freundin den Wunsch nicht abschlagen können und so fand sie sich 2 Stunden bevor sie zu Ladys Danburys Ball aufbrechen würden im Zimmer vom Daphne wieder. Rae hatte ihr blaues Ballkleid vor einer Stunde aus ihrem Schrank geholt und es hing jetzt neben dem blauen Kleid von Daphne.
Als sie das Zimmer betrat, liefen Francesca und Hyacinth aufgeregt herum.
Violet saß auf Daphnes Bett und redete auf ihre älteste Tochter ein. Eloise war nicht anwesend. Penelope spürte einen Stich in ihrem Herzen. Sie wusste, ihre beste Freundin hielt nicht viel von Kleidern und Bällen, aber sie hatte trotzdem gehofft, dass sie ihr zu Liebe kommen würde, um sie zu unterstützen.

Hyacinth war die erste der Bridgertons, die sie entdeckte und fröhlich zu ihr hinüber lief. Sie griff nach ihrer Hand und strahlte sie an. “Penelope, freust du dich auf den Ball?”
Penelope betrachtete das junge Mädchen und konnte nicht anders als Lächeln. “Ich bin ein bisschen nervös, wenn ich ehrlich bin!”, gestand sie.
“Du musst nicht nervös sein!”, versicherte ihr Hyacinth. “Colin wird mit dir tanzen!”
Penelope musste lachen. “Ist das so? Hat er dir das erzählt?”, fragte sie neugierig.
Hyacinth grinste und schüttelte den Kopf. “Nein, aber ich hab ihn und Benedict belauscht!”
“Was hat er gesagt?”, wollte Francesca wissen. Das überraschte Penelope ein wenig. Die dritte Bridgerton-Tochter war die ruhigste der Schwestern und normalerweise interessierte sie der Tratsch über ihre Brüder nicht sonderlich. Doch dieses Mal schien sie so interessiert zu sein wie Hyacinth.
“Er hat Benedict gesagt, dass er sich darauf freut deinen ersten Tanz auf einem Ball mit dir zu tanzen!”, erzählte Hyacinth begierig.

Daphne war zu den dreien hinüber gekommen. “Du weißt zumindest, dass ein Mann heute Abend mit dir tanzen will!”, sagte sie zu Penelope. “Ich beneide dich ein wenig!”
“Oh Daphne du bist die Debütantin, die die Königin aus über hundert jungen Damen rausgepickt hat. Alle Männer werden mit dir tanzen wollen. Ich kann froh sein, dass ich Colin habe, ansonsten würde ich heute Abend vermutlich gar nicht auf die Tanzfläche kommen!”

“Meinst du er wird dich fragen dich zu heiraten?”
Penelope drehte sich zu der jüngsten Bridgerton und sah sie fassungslos an. “Was?”
“Colin? Meinst du, er wird dich fragen, ob du ihn heiraten willst?”
“Oh das wäre so romantisch. Auf ihrem ersten Ball!”, Francesca sah sie mit strahlenden Augen an.
“Muss er Anthony um Erlaubnis fragen, weil sie bei uns lebt oder muss er Lord Featherington einen Brief schreiben?”, fragte Hyacinth ihre Mutter.
Penelope bekam es nur am Rande mit. Wie kam Hyacinth auf die Idee, dass Colin sie heiraten wollte? Colin war ihr bester Freund. Er liebte sie nicht? Oder doch? Wusste seine kleine Schwester etwas, was sie nicht wusste? Hatte er sich Benedict anvertraut und sie hatte die beiden auch dabei belauscht?

Violet schien ihr Gefühlschaos zu bemerken, denn sie ging zu ihr hinüber und legte ihr eine Hand um die Schulter. “Hyacinth, Penelope wusste bis vor 5 Tagen nicht einmal, dass sie dieses Jahr debütieren würde. Das ist alles schon überwältigend genug für sie. Wir müssen sie nicht noch nervöser machen, als sie ohnehin schon ist!”
Penelope lächelte sie dankbar an und fand auch endlich ihre Stimme wieder. “Außerdem bin ich mir sicher, dass dein Bruder nicht darüber nachdenkt zu heiraten. Colin ist noch so jung. Sieh dir Benedict und Anthony an. Sie sind deutlich älter und keiner von Ihnen ist bis jetzt verheiratet!”
Hyacinth schien noch etwas erwidern zu wollen, doch ein Blick ihrer Mutter lies sie verstummen.
Ich habe euch etwas an Schmuck mitgebracht!”, wechselte Violet das Thema. “Ich möchte, dass ihr euch aussucht, was euch gefällt. Sie führte Penelope und Daphne zu Daphnes Kommode hinüber und öffnete zwei Schmuckkästen.

Penelope beobachtete wie sich ein Strahlen auf dem Gesicht ihrer Freundin ausbreitete, als sie die Schmuckstücke betrachtete. Penelope hatte beschlossen ihr den Vortritt zu lassen, doch Daphne nahm eine Halskette in die Hand und reichte sie Penelope. “Die würde perfekt zu deinem Kleid passen!”, sagte sie lächelnd.
Penelope betrachtete die Kette und musste Daphne recht geben. “Das stimmt, aber wenn du sie tragen willst…!”
Daphne schüttelte den Kopf. “Nein, sie ist wunderschön, aber mir gefällt diese hier genauso gut!”, sagte sie und holte eine zweite Kette aus der Schatulle. “Meinst du nicht auch?”
Penelope betrachtete die Kette und nickte. “Ich bin mir sicher, sie wird wunderbar an dir aussehen!”

***
Als Penelope mit Daphne und Violet die Treppe vom Bridgerton House herunterkam, war sie überrascht Anthony am Fuss der Treppe stehen zu sehen, der scheinbar auf sie gewartet hatte.
“Anthony!”, sagte Violet, die genauso überrascht schien. “Ich dachte, du wolltest mit deinen Brüdern zusammen zum Ball fahren?”
Anthony schüttelte energisch den Kopf “Ich habe mich anders entschieden. Ich bin der Mann des Hauses und ihr zwei seid meine Verantwortung!”, sagte er an Penelope und Daphne gerichtet. “Irgendjemand muss auf euch aufpassen und verhindern, dass ihr an die falsche Art von Männern geratet!”
Daphne verdrehte die Augen. “Und du weißt, wer die richtigen Männer sind?”
Anthony nickte “Ich kenne den Großteil der Männer der Ton. Nicht viele von Ihnen sind es auch nur würdig mit einer von euch zu tanzen. Ich bin mir nicht sicher, dass ihr heute Abend überhaupt tanzen solltet!”

“Ich habe Colin versprochen mit ihm zu tanzen!”, sagte Penelope leise, während sich die vier auf den Weg zur Kutsche machten,
Anthony blieb kurz stehen und sah sie überrascht an. “Mit Colin kannst du natürlich tanzen, wenn du es wünscht!”
“Das würde ich sehr gerne!”, antwortete Penelope so leise, dass nur Daphne sie hörte.
Anthony war schon ein paar Schritte weitergegangen und blieb neben der Kutsche stehen, um den drei Damen den Vortritt zu lassen.
Penelope stieg nach Daphne in die Kutsche und sah ihre Freundin mitleidig von der Seite her an. Sie wusste im Gegensatz zu ihr, hatte sich Daphne auf den Ball und das Tanzen gefreut und jetzt sah es so aus, als ob ihr ältester Bruder ihr den Abend gründlich verderben würde.
As Violet und Anthony ebenfalls in die Kutsche gestiegen waren, setzte sich diese langsam in Bewegung.

Sie warf einen Blick aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehenden Häuser nachdenklich. Sie spürte wie die Nervosität wieder in ihr hochstieg. Sie fühlte sich immer noch zu jung, um an einem Ball teilzunehmen, auch wenn sie in 3 Wochen 17 Jahre alt werden würde, würde sie doch fast ein Jahr jünger sein als die jüngsten anderen Debütantinnen. Penelope hoffte nur, dass Colin wirklich auf sie warten würde und nicht eine der vielen wunderschönen Debütantinnen seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, bevor er sein Versprechen einlösen konnte und mit ihr tanzen würde.

Chapter 5: Chapter 4

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Chapter 4

 

Penelopes Sorge stellte sich als unbegründet heraus.

Kaum hatte sie hinter Daphne und Anthony den Ballsaal betrat, fand sie Colin ein paar Meter vom Eingang entfernt stehen, der ihr liebevoll entgegen blickte und auf sie zuging. Er blieb vor ihr stehen und verbeugte sich leicht vor ihr. “Miss Featherington!”, sagte er mit einem schämischen Funkeln in den Augen.

Penelope tat ihm den Gefallen und knickste vor ihm. “Mr. Bridgerton!”

“Du siehst wundervoll aus Pen!”, sagte er in leiser Stimme. “Erlaubst du mir, mich auf deiner Tanzkarte einzutragen?”

Penelope schenkte ihm ein Lächeln und hielt ihm ihren Arm mit der Karte hin. Sie beobachtete Colin dabei, wie er seinen Namen zwei Mal eintrug. 

Als er die Karte wieder los lies, hielt er ihr seinen Arm hin dass sie sich unterhacken konnte.

Sie warf einen Seitenblick zu Violet hinüber, die ein paar Schritte entfernt stehen geblieben war. Die ältere Dame nickte ihr lächelnd zu. “Geht ihr beiden nur und habt einen schönen Abend!”

“Das werden wir Mutter!”, versprach Colin und führte Penelope tiefer in den Ballsaal herein.

 

Penelope spürte, wie sie sich an Colins Seite zu entspannen begann und sie sah sich neugierig in dem geschmückten Ballsaal um. Es war wunderschön. Colin war ihrem Blick gefolgt und lächelte leicht. 

“Lady Danbury hat ein Auge für Dekorationen findest du nicht? Viele der anderen Ladys der Ton wählen extravagante Dekorationen, wie du noch sehen wirst. Manchmal ist es wirklich bizar wie die Ballsäle dekoriert werden. Aber ich persönlich fand die klassischen Dekorationen, die meine Mutter und Lady Danbury wählen immer schöner!”
Penelope war stehen geblieben und sah ihn mit großen Augen an. “Ich darf dieses Jahr am Herz und Blumen-Ball deiner Mutter teilnehmen!”, flüsterte sie. Colin nickte leicht und Penelopes Augen begannen zu strahlen. Auch wenn sie nicht so begeistert von Bällen war, wie Daphne, so hatte sie doch in den letzten zwei Jahren gemeinsam mit Daphne Violet fleißig bei der Auswahl der Blumen unterstützt. Sie wusste, der Ballsaal auf dem Landsitz der Bridgertons sah jedes Jahr wundervoll aus und wenn sie ehrlich war, hatte sie davon geträumt, dort tanzen zu dürfen.

 

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihre zwei Schwestern, gefolgt von Cressida Cowper, auf sie und Colin zukamen. Cressidas Mutter war eine Freundin ihrer Mutter gewesen und so hatte Cressida viel Zeit mit den Featherington Schwestern verbracht. Aber während sie sich mit Prudence und Phillipa angefreundet hatte, hatte sie Penelope nie leiden können.

“Ah Penelope!”, sagte sie, als sie vor den beiden angekommen war. “Wie nett von Mr. Bridgerton dich herumzuführen!”

“Miss Cowper!”, begrüsste Colin sie höfflich. “Miss Featherington, Miss Phillipa!”, wandte er sich an Penelopes Schwestern. 

Die drei Frauen machten einen leichten Knicks.

“Heute ist ihr Glückstag, Mr. Bridgerton, ich habe noch genau einen freien Platz auf meiner Tanzkarte!”, sagte Cressida und hielt ihm ihre Tanzkarte auffordernd hin.

“Es tut mir Leid Miss Cowper, aber heute Abend werde ich mit keiner anderen Frau als Miss Penelope Featherington hier tanzen!”, sagte er im ruhigen Tonfall. 

 

Penelope sah ihn mit offenem Mund an und spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. Sie hatte damit gerechnet, dass sie außerhalb ihrer zwei Tänze, die er ihr versprochen hatte, nicht viel Zeit mit ihm verbringen würde. Doch offensichtlich hatte er andere Pläne.

“Nun wenn Sie ihre Zeit wirklich mit Penelope verschwenden wollen!”, sagte Prudence mit einem fiesen Lachen. 

Colin wollte etwas erwidern, doch Penelope gab ihm mit einem leichten Kopfschütteln zu verstehen, dass er es sein lassen sollte. 

Colin warf ihr einen unglücklichen Blick zu, blieb aber still.

“Meine Tanzkarte ist auf jeden Fall gut gefüllt!”, sagte ihre älteste Schwester, die den stummen Austausch zwischen den beiden scheinbar nicht mitbekommen hatte.

“Das freut mich für dich, Prue!”, sagte Penelope mit leiser Stimme. 

Prudence warf ihr einen missbilligen Blick zu. “Vielleicht wäre deine Karte auch voller, wenn du die Kleider tragen würdest, die Mutter dir gekauft hat!”

Penelope wollte etwas erwidern, doch Phillipa kam ihr zuvor. “Prudence, du weißt, was Lady Danbury gesagt hat!”, zischte sie warnend.

Prudence verdrehte die Augen, nickte dann aber.
“Nun gut, wir müssen uns eh auf den Weg machen. Der erste Tanz wird bald beginnen!”

Damit drehten sich die drei um und verschwanden in der Menge.

Penelope atmete erleichtert auf. 

 

“Warum hast du mich sie nicht zurechtweisen lassen?”, fragte Colin leise.

Penelope suchte seinen Blick. “Ich möchte keinen Streit mit meinen Schwestern haben. Was wenn sie meiner Mutter doch irgendetwas schreiben und die am Ende auf die Idee kommt, mich doch zu sich nach Irland zu holen?”

“Pen, das wird nicht passieren. Ich würde niemals zulassen, dass sie dich hier wegholt. Ich verspreche dir, egal was passiert, du wirst nie wieder in dem Haus deiner Mutter leben müssen!”

Er sah sie so ernsthaft an, dass Penelope nicht anders konnte als ihm zu glauben. 

“Und jetzt komm!”, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und griff nach ihrer Hand. “Wir gehen tanzen!”

Penelope nickte lächelnd und lies sich von ihm auf die Tanzfläche fühlen.

 

***

Nach ihrem ersten Tanz hatte Colin sie zur Seite der Tanzfläche geführt. “Warte hier, ich geh uns Lemonade holen!", sagte er und drückte ihr einen Handkuss auf die Hand. “Du wirst sicher durstig sein!”

Penelope nickte und strahlte ihn an. 

Sie sah ihm nach, wie er in der Menge verschwand und sie lies ihren Blick durch den Saal gleiten. 

Sie fand beide ihre Schwestern auf der Tanzfläche. Doch während der Tanzpartner von Phillipa sich gut mit ihr zu unterhalten schien, sah Prudence Tanzpartner so aus, als würde er am Liebsten irgendwo anders sein, als mit ihr auf der Tanzfläche. Penelope schüttelte belustigt den Kopf und lies ihren Blick weiter streifen. Sie fand Violet neben Lady Danbury stehen und die beiden schienen in ein Gespräch vertieft zu sein. 

Auf der anderen Seite der Tanzfläche fand sie Anthony, der neben Daphne stand und ihrem Gesprächspartner böse Blicke zuwarf.  Sie hoffte nur, dass Daphne trotz allem einen schönen Abend hatte. 

 

“MIss Featherington, oder?”

Penelope schreckte zusammen und sah zu ihrer Seite. Sie hatte nicht mitbekommen, wie jemand an sie herangetreten war. 

“Ähm… ja, Penelope Featherington!”, antwortete sie und knickste vor dem Mann. Sie versuchte sich krampfhaft an seinen Namen zu erinnern. Sie wusste, sie hatte ihn schon Mal gesehen, doch sie kam einfach nicht auf seinen Namen. “Es tut mir Leid mein Lord, aber mir scheint ihr Name entfallen zu sein!”, sagte sie mit leiser Stimme.

Der Mann lies sich nicht anmerken, was er davon hielt. “Lord Harmsworth!”, stellte er sich vor. “Wir haben uns im letzten Jahr im Hyde Park kennengelernt. Sie waren mit Lord Bridgerton und dem dritten Bruder unterwegs!”

Penelope nickte. “Ja richtig!”

Der Mann lächelte leicht. “Sie leben bei den Bridgertons, oder?”

“Ja, ich bin bei den Bridgertons geblieben, als meine Familie nach Irland zurückgegangen ist!”

“Hmm!”, sagte er nachdenklich und musterte sie von oben bis unten. 

 

Penelope fühlte sich auf ein Mal sichtlich unwohl und schlang ihre Arme um ihren Körper. 

“Ich frage mich, warum sie so früh debütiert haben. Sind sie nicht noch ein wenig jung?”

Penelope schluckte. “Meine Mutter wollte mich persönlich vor der Königin präsentieren und da sie eh für die Präsentation meiner Schwestern hier war, hat sie beschlossen, dass ich ebenfalls debütiere!”

“Erzählen Sie mir etwas über sich, Miss Penelope!”

“Was?”, fragte sie verwirrt.

“Was gibt es über Sie zu wissen?”

“Ich…ähm…ich…ich lese gerne!”, brachte sie schließlich hervor.

“Und?”, fragte er erwartungsvoll.

“Ich…ich weiß nicht!”, sagte sie.

Zu ihrer Erleichterung schien Lord Harmsworth Erbarmen mit ihr zu haben. “Nun denn, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!”, er verbeugte sich kurz vor ihr und verschwand wieder in der Menge.

 

Penelope schloss erleichtert die Augen und öffnete sie erst wieder, als sie Colins Stimme neben sich hörte. “Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat!”

Sie öffnete die Augen und starrte ihn panisch an.

“Pen?”, fragte er besorgt.

“Ich kann das nicht Colin. Ich kann nicht hier sein. Meine Mutter hat Recht. Niemand wird mich jemals heiraten!”

Er reichte ihr ein Glas. “Trink erst Mal etwas!”

Dankbar nahm sie die Lemonade entgegen und trank ein paar Schlucke. “Ich habe keine Ahnung, was ich tue. Ich kann nicht Mal mit Männern reden, ohne mich zu blamieren!”, flüsterte sie.

“Du redest mit mir!”, sagte er im sanften Ton.

“Ich kenne dich seit ich 7 bin. Natürlich kann ich mit dir reden!”

Colin lachte leise, bevor er wieder Ernst wurde und sie sanft ansah. “Penelope, du musst mit keinen anderen Männern reden, wenn du das nicht willst. Ich werde die ganze Saison hier an deiner Seite sein!”

“Aber..!”, begann Penelope, doch er schüttelte entschieden den Kopf. 

“Es gibt Niemanden mit dem ich meine Zeit auf diesen Veranstaltungen lieber verbringen würde als mit dir!”

Chapter 6: Chapter 5

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Chapter 5

 

Den Rest des Abends war Colin nicht von ihrer Seite gewichen. Und mit ihm an seiner Seite hatte sie den Rest des Balles tatsächlich geniesen können. Als die beiden ihren zweiten Tanz hinter sich gebracht hatten, hatte er sie gefragt, ob sie bleiben wollte. Sie hatte den Kopf geschüttelt und so hatte Colin seine Mutter gesucht und ihr mitgeteilt, dass Penelope nachhause gehen wollte. Violet hatte genickt und sich von Lady Danbury verabschiedet und die beiden nachhause zu begleiten. 

 

Colin hatte Penelope bis zu ihrer Zimmertür gebracht, bevor er stehen geblieben war und ihr einen letzten Handkuss gegeben hatte. “Ich wünsche dir eine gute Nacht!”, hatte er gesagt und sie sanft angelächelt.

Penelope war in ihr Zimmer gegangen und hatte sich lächelnd auf ihr Bett geworfen und eine Wärme in sich gespürt. Mit Colin an ihrer Seite waren ihre Zweifel schnell verflogen und sie hatte sogar Spass an dem Ball gehabt.

 

Doch ihre Zweifel liesen sich nicht lange unterdrücken. Als sie am nächsten Morgen nach dem Frühstück zwischen Daphne und Violet im Salon saß und auf den Beginn der Hofierstunden wartete, waren ihre Zweifel sofort wieder da. Sie warf einen Seitenblick auf Daphne, die sichtlich aufgeregt war. Doch im Gegensatz zu ihr, war es eine freudige Nervosität, während sie sich am liebsten in einer Ecke des Raumes verstecken wollte.

 

Als die Tür geöffnet wurde, sah sie nervös auf.
“Anthony!”, sagte Daphne und sie konnte sehen, wie sich das Gesicht ihrer Freundin verfinsterte.

“Bin ich der Erste?”, fragte der älteste Bridgerton, während er sich im Salon umsah und sich ein Plätzchen von dem bereitgestellten Teller nahm. “Gut!”

Penelope musste den Kopf schütteln. Sie wusste, dass Anthony und Daphne sich liebten, aber im Moment kamen die beiden einfach nicht auf denselben Nenner. 

 

Bevor die beiden anfangen konnten sich zu streiten, wurde die Tür erneut geöffnet und Nigel Berbrooke betrat den Raum. Er nickte Anthony kurz zu, bevor er zu Daphne hinüber ging, ohne Penelope auch nur eines Blickes zu würdigen.  

Penelope konnte sehen, wie sich der Gesichtsausdruck von Daphne verfinsterte und sie konnte es ihr nicht verübeln. Nigel Berbrooke war ein unangenehmer Zeitgenosse. 

Über die nächste halbe Stunde kamen einige Männer, um Daphne zu hofieren. Doch keiner dieser Männer schien bei Daphne Begeisterung hervorzurufen. Wenn sie ehrlich war, war sie froh, dass keiner der Männer Interesse an ihr zeigte. 

 

Eine halbe Stunde nach Beginn der Hoffierstunde betrat Colin den Raum und ging zu ihr hinüber. Er setzte sich neben sie auf das Sofa und holte einen Blumenstraus hinter seinem Rücken hervor, den er ihr reichte.

“Colin?”, sie sah ihn fragend an.

“Eine schöne Frau verdient schöne Blumen!”, sagte er leise und Penelope musste lächeln und nahm die Blumen dankbar entgegen.
Es war ein schöner Strauß, der aus blauen Wildblumen und weißen Rosen bestand. Es waren keine Blumen, die üblicherweise von Verehrern verschenkt wurden, aber es waren ihre Lieblingsblumen und Penelope war der Straus tausend Mal lieber als die Sträuße die Daphne von ihren Verehrern bekommen hatte.

Sie blickte von den Blumen auf und strahlte ihn an.
“Danke schön!”, sagte sie mit leiser Stimme.

Colin lächelte sanft. “Ich hoffe sie gefallen dir. Blaue Wildblumen sind schwierig zu bekommen, aber ich weiß, dass es deine Lieblingsblumen sind!”

Penelope nickte und sah ihn nachdenklich an. Schließlich kam Rae zu ihr hinüber. “Soll ich die Blumen in ihr Zimmer bringen, Miss?”

Penelope nickte und reichte ihr den Strauß. “Ja bitte!” 

Sie drehte sich wieder zu Colin. “Du hättest mir keine Blumen bringen müssen!”

Doch Colin schüttelte leicht lächelnd den Kopf. “Natürlich musste ich das. Das gehört sich so, wenn man eine Frau hoffieren kommt!”

Penelope spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. 

“Du bist hier, um mich zu hoffieren?”, fragte sie leise.

Colin nickte sanft. 

“Warum?”

“Warum?”, er sah sie zärtlich an. “Pen, weißt du das wirklich nicht?”

Penelope schüttelte den Kopf und Colin griff nach ihrer Hand.

“Du bist die wundervollste Frau, die ich je getroffen habe. Wie könnte ich dich nicht hoffieren wollen!”

“Bist du dir sicher?”, fragte sie mit zitternder Stimme.

Colin nickte leicht und lächelte sie sanft an. 

“Ich weiß, du hattest nicht vor diese Saison zu debütieren und wenn du nicht bereit dazu bist hoffiert zu werden, dann ist das in Ordnung. Aber ich möchte, dass du weißt, dass du mir wichtig bist!”

 

Penelope spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen.  

“Pen?”, sie konnte hören, wie Colin unsicher wurde. “Hey, bitte sprich mit mir!”

Penelope wischte sich die Tränen aus den Augen. “Ich dachte, du könntest niemals mehr als deine beste Freundin in mir sehen und ich wäre ein kleines dummes Mädchen, weil ich mehr von dir  wollte!”, gestand sie leise. 

“Oh Pen!”, flüsterte er. “Ich dachte du weißt, was ich für dich fühle?”

Penelope schüttelte den Kopf. 

Colin lächelte sanft. “Also ist es in Ordnung wenn ich dich hoffiere?”

Penelope nickte entschieden. “Es wäre mir eine Ehre von dir hoffiert zu werden!”

Colin strahlte sie an und Penelope konnte nicht anders als zu lachen.

 

Eine Weile blieben die zwei nebeneinander sitzen und verfielen in eines ihrer üblichen Gespräche. Sie hatte fast vergessen, dass es kein normaler Morgen im Bridgerton House war.  Schließlich wurden sie von Anthony unterbrochen. Penelope sah sich um. Der letzte von Daphnes Verehrern war gegangen, ohne dass sie das mitbekommen hatte.

 

“Entschuldige bitte Penelope, aber ich muss etwas mit meinem Bruder besprechen!”, sagte Anthony und Penelope konnte seinen Tonfall nicht richtig deuten.

Colin warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und Penelope lachte leise. 

“Kommst du?”, fragte Anthony an Colin gewand. 

Colin seufzte, stand aber auf und folgte seinem Bruder aus dem Zimmer.

Zu Penelopes Erleichterung sah sie, wie sich Benedict seinen beiden Brüdern anschloss. 

 

Violet kam zu ihr hinüber und setzte sich auf den Platz, von dem Colin gerade aufgestanden war. 

“Geht es dir gut?”, fragte sie leise und mussterte sie aufmerksam.

Penelope nickte, konnte aber nicht verhindern, dass ihr schon wieder Tränen in die Augen stiegen. 

Violet lächelte sie verständnisvoll an. 

“Es ist überwältigend, nicht wahr?”

Penelope konnte nur weiter nicken. Jetzt wo Colin den Raum verlassen hatte, begannen ihre Gedanken wieder verrückt zu spielen. 

“Wusstest du, dass er mich hoffieren wollte?”, fragte sie nach einer Weile leise.

Violet schüttelte den Kopf. “Ich wusste es nicht. Aber ich habe es gehofft. Ich weiß seit langem, dass Colin tiefe Gefühle für dich hat, aber ich war mir nicht sicher, ob er es selber realisiert hatte!”

Penelope schluckte. Es fiel ihr immer noch schwer zu glauben, dass Colin wirklich Gefühle für sie haben könnte. Aber scheinbar hatte es Violet nicht überrascht. 

 

“Penelope!”, sagte Violet leise. “So sehr ich mir wünschen würde, dass Colin dich offiziel zu meiner Tochter macht, lass dich nicht unter Druck setzen. Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht. Wenn du diese Saison nicht bereit dazu bist eine Ehefrau zu werden, dann musst du das nicht. Ich kenne Colin. Solange du ehrlich mit ihm bist, wird er dir das nicht übel nehmen!”

“Ich weiß!”, sagte sie leise und es stimmte. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er ihr alle Zeit der Welt lassen würde.. War sie bereit dazu Colins Frau zu werden? Sie hatte davon geträumt ihn zu heiraten, seit sie ihn das erste Mal getroffen hatte, aber niemals hatte sie geglaubt, dass es etwas war, was er ebenfalls wollen würde.   

 

Sie spürte, wie Daphne sich auf ihre andere Seite setzte und sah auf. 

“Hast du wirklich nicht gewusst, was er für dich fühlt?”, wollte sie wissen.

Penelope schüttelte den Kopf.

“Dabei war es so offensichtlich. Ich hab immer geglaubt er würde dich längst hoffieren und ihr hättet es nur von uns geheim gehalten!”

“Nein, zumindest nicht, dass ich wüsste!”

Das brachte Daphne zum Lachen und nach einer Weile stimmte Penelope mit ein.

 

Sie wusste nicht, ob sie wirklich bereit dafür war hoffiert zu werden. Aber es war Colin. Der Mensch der sie am besten kannte und sie wusste, er würde sie niemals zu etwas drängen was sie nicht wollte und das war ein beruhigender Gedanke und plötzlich kam ihr die Saison nicht mehr so schrecklich vor, wie noch am Morgen.

Chapter 7: Chapter 6

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Chapter 6

Anthony hatte seinen kleinen Bruder schweigend in sein Studierzimmer geführt. Colin war froh, dass Benedict sich ihnen angeschlossen hatte. Er war sich sicher, warum Anthony plötzlich mit ihm reden wollte und er konnte die Unterstützung seines anderen Bruders gut gebrauchen.

Anthony wartete, bis sich Colin und Benedict gesetzt hatten, bevor er sich an die andere Seite des Tisches setzte und ihn eindringlich anguckte.

“Muss ich eine spezielle Lizens für euch besorgen?”

“Was?”, fragte er verwirrt.

“Warst du mit Penelope intim?”, fragte Anthony mit Nachdruck.

Colin schüttelte entschieden den Kopf. “Anthony sie ist 16. Was glaubst du von mir?”

Anthony nahm seinen Blick nicht von ihm, doch Colin hielt ihm stand. Er hatte nichts vor seinem großen Bruder zu verbergen und nach einer Minute wurde Anthonys Blick schließlich etwas weicher.

“Wenn du mir sagst, du hast sie nicht komprimiert, dann glaub ich dir das. Aber du hast mir nie gesagt, dass du sie magst!”

 

Colin seufzte. “War das wichtig? Ich habe gedacht, sie würde erst in 2 Jahren mit Eloise zusammen debütieren. Und auch wenn du es mir nicht glaubst, ich bin ein Gentleman. Ich hatte immer vor bis nach ihrem Debüt zu warten, bevor ich sie hoffiere!”

Anthony sah ihn nachdenklich an. “Aber jetzt hatte sie ihr Debüt. Was sind deine Pläne jetzt, bezüglich Penelope?”

Colin seufzte. “Das hängt ganz alleine von ihr ab. Sie ist so jung und muss sich ohne Vorbereitung in der Gesellschaft zurecht finden. Ich will sie nicht noch mehr unnötig unter Druck setzen!”

Er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach. “Ich möchte sie irgendwann heiraten, aber wenn sie sich diese Saison nicht bereit dafür fühlt, dann habe ich kein Problem damit ein Jahr zu warten oder sogar zwei!”

 

Er spürte Benedicts Blick auf sich, doch ehe sein zweiter Bruder etwas sagen konnte, hörte er Anthony seufzen..

“Bist du selber nicht auch ein wenig jung zum Heiraten? Meinst du nicht es wäre auch für dich besser, wenn ihr ein paar Jahre wartet. Vielleicht auch mehr als zwei?”

Colin sah ihn mit großen Augen an. “Penelope ist der einzige Mensch, der mich wirklich sieht, so wie ich bin. Sie versteht mich und ermutigt mich dazu, meine Träume zu verwirklichen. Wenn immer ich Zweifel habe, ist sie es, die mir dabei hilft sie zu überkommen. Sie ist mehr als meine beste Freundin und ich kann mir nicht vorstellen, sie nicht in meinem Leben zu haben. Ist das nicht die beste Voraussetzung für eine Ehe?”

Benedict neben ihm lachte leise. “Du liebst sie wirklich, nicht wahr?”

Colin nickte ernst. “Das tue ich. Es hat eine Weile gedauert, bis ich es realisiert habe. Ich glaube, ich habe schon immer etwas für sie empfunden und ich habe nur lange nicht verstanden, dass es mehr als Freundschaft war!”

 

Anthony sah ihn Ernst an. “Und du willst sie wirklich nicht nur heiraten weil du noch grün bist? Du bist dir sicher, dass sie nicht einfach die erste Frau ist, die du attraktiv findest?”

Colin spürte, wie er rot anlief. Als Colin nach seinem 18. Geburtstag das erste Mal aus Eton zurückgekommen war, hatten ihn seine zwei Brüder mit sich in ein Bordel genommen. Doch Colin hatte sich geweigert mit einer Frau zu schlafen, für die er nichts empfand. Er wusste es war ungewöhnlich, aber für ihn hatte der Akt mit einer Frau zu schlafen etwas mit Gefühlen zu tun. Es war nichts rein körperliches. Auserdem hatte er damals schon gewusst, was er für Penelope empfand und konnte sich nicht vorstellen, mit einer anderen Frau als ihr zu schlafen.

 

“Nein!”, sagte er leise, aber bestimmt. “Ich finde sie attraktiv, natürlich, aber das ist nicht der Hauptgrund warum ich sie heiraten will. Ich weiß, es fällt dir schwer, dass zu verstehen. Aber ich war glücklich genug um die Frau meines Lebens zu treffen, als ich 10 war. Und falls du dich erinnerst, Vater war noch jünger als ich, als er Mutter geheiratet hat!”

“Da ist was dran!”, murmelte Benedict nachdenklich.

Anthony antwortete nicht und schien tief in Gedanken zu sein.. 

Schließlich fasste sich Colin ein Herz. “Glaubst du nicht, dass Penelope und ich uns gegenseitig glücklich machen könnten?”    

Er sah seinen großen Bruder fragend an. Er wusste, er brauchte seine Zustimmung nicht um zu heiraten. Aber er blickte auf zu ihm und er wünschte sich, dass sein Bruder seine Entscheidung guthieß.

 

“Ich muss gestehen, ich habe nie darüber nachgedacht. Penelope war wie eine 5. Schwester für mich, besonders nachdem sie bei uns eingezogen ist. Aber dann… ihr zwei wart immer schon unzertrennlich. Vermutlich hätte ich es kommen sehen sollen!”

“Oh, es war offensichtlich!”

Anthony funkelte Benedict böse an. 

“Ich glaube du kannst ihr ein guter Ehemann sein und Penelope ist eine wundervolle junge Frau, die nur das Beste verdient. Und sie ist ohne Zweifel eine gute Wahl für dich!”

Colin musste erleichtert aufatmen und hörte Benedict neben sich lachen.

“Aber lass mich eine Sache klar stellen!”, sagte Anthony im ernsten Ton. “Wenn Penelope schwanger werden sollte, bevor sie Mrs. Bridgerton ist, dann werde ich dich eigenhändig umbringen!”

 

Benedict lachte erneut laut auf und schlug Colin auf die Schulter. “Tja Bruder, du kannst dir sicher sein, dass er euch zwei mit Argusaugen beobachten wird von nun an!”

Colin verdrehte die Augen. “Keine Sorge Anthony. Penelope wird eine Jungfrau bleiben, bis sie meinen Namen trägt. Ich verspreche es dir!”

Chapter 8: Chapter 7

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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 Chapter 7

Nachdem die Hoffierstunden beendet waren, hatte Eloise ihre beste Freundin für den Rest des Tages in Beschlag genommen. Penelope wusste, dass Eloise sie den Abend vorher vermisst hatte und es auch den Rest der Saison tun würde. Und so hatte sie es ihr nicht abschlagen können, den Nachmittag in der Bibliothek zu verbringen, auch wenn sie mit ihrem Gedanken die ganze Zeit bei Colin war. 

Als es Zeit zum Abendessen wurde, hatte Eloise sich geweigert, sie mit dem Rest ihrer Familie zu teilen und hatte stattdessen einen Diener gebeten, ihnen Sandwiches in die Bibliothek zu bringen. 

Penelope hatte mehrfach versucht mit Eloise über Colin zu sprechen, doch ihre beste Freundin hatte sie abgeblockt. Es war offensichtlich, dass sie nicht darüber reden wollte.

So hatte sie schließlich aufgegeben. Aber das erste Mal seit langem konnte sie es nicht erwarten, bis es Zeit war zu Bett zu gehen, um Ruhe von Eloise zu haben.

 

Doch auch als sie im Bett lag, kam sie nicht zur Ruhe. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Schließlich setzte sie sich frustriert auf und machte die Kerze auf ihrem Nachttisch wieder an. Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Es war komplett dunkel draußen. Es musste weit nach Mitternacht sein. 

Sie kämpfte ein bisschen mit sich selbst, bevor sie schließlich die Decke zur Seite schob und aufstand.

Sie schlüpfte in ihren Schlafrock und verlies leise ihr Zimmer. Es kam nicht oft vor, dass sie sich nachts durch das Haus bewegte, trotzdem fanden ihre Beine den Weg zu Colins Zimmer von alleine.

Vor der Tür blieb sie kurz stehen und beinahe verlies sie der Mut, doch schließlich atmete sie tief durch und betrat den Raum.

Als sie die Tür hinter sich schloss, brauchten ihre Augen ein wenig, um sich im dunklen Raum zurechtzufinden.

Colin hatte offensichtlich schon geschlafen, doch war aufgewacht, als sie in sein Zimmer gekommen war.

Verschlafen setzte er sich auf und sah sie verwirrt an. “Pen?”, fragte er.

“Ich wollte dich nicht wecken!”, sagte sie leise. “Ich kann morgen wieder kommen!”

Sie wollte sich schon umdrehen, als sie Colins Stimme hinter sich hörte. “Du weißt, du kannst immer zu mir kommen. Egal wie spät es ist. Komm her!”

 

Penelope drehte sich wieder um und ging zu dem Bett hinüber. Colin rutschte etwas zur Seite, sodass sie sich neben ihn setzen konnte. Penelope beobachtete ihn dabei, wie er die Kerze auf seinem Nachttisch anzündete und sich schließlich zu ihr umdrehte.

Er sah sie liebevoll an und Penelopes Sorgen kamen ihr plötzlich albern vor und sie senkte ihren Blick.

“Willst du mir nicht erzählen, warum du mitten in der Nacht hergekommen bist?”, fragte er schließlich.

“Du hast gesagt, du willst mich hoffieren!”, sagte sie leise.

Colin nickte. “Ja und das habe ich so gemeint!”

“Normalerweise wenn ein Gentleman eine Frau hoffiert, dann hat er die Absicht sie zu heiraten, oder?”
Colin lächelte sanft. “Es muss nicht in einer Ehe enden. Die Idee dahinter ist, dass beide Partner sich besser kennenlernen und dann entscheiden, ob sie heiraten wollen!”

Penelope dachte einige Augenblicke über seine Worte nach, bevor sie antwortete. “Aber wir kennen uns bereits gut!”

“Das tun wir in der Tat!”, bestätigte Colin. 

 “Aber du weißt trotzdem nicht, ob du mich heiraten willst?”, fragte sie leise.

“Was?”, fragte Colin überrascht. “Nein ich… ich habe vor dich zu heiraten!”

Penelope sah ihn mit großen Augen an. “Aber du hast doch gerade gesagt… ich verstehe nicht!”, gestand sie und spürte, wie sie wieder den Tränen nahe war.

 

“Oh Pen!”, flüsterte Colin leise und zog ihn in seine Arme. “Es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht durcheinander bringen. Ich hätte warten sollen!”

Penelope drückte ihn von sich weg und sah ihn an. “Nein!”, sagte sie entschieden. “Ich bin froh, dass du es mir gesagt hast. Ich weiß nur nicht, was du von mir erwartest!”

Überrascht sah er sie an. “Gar nichts!”

Penelope schnaubte frustriert auf, doch Colin griff nach ihren Händen und drückte sie fest. “Nein Pen, ich meine es Ernst. Wir kennen uns in und auswendig. Wir brauchen keine Hoffierzeit um herauszufinden, ob wir zusammen passen oder nicht. Ich weiß, dass du die einzige Frau bist, die ich heiraten will und wenn ich dich heute Vormittag richtig verstanden habe, dann hast du ebenfalls Gefühle für mich, oder?”

Penelope nickte. “Natürlich, wie könnte ich nicht. Du bist der einzige Mann, den ich jemals wollte!” 

 

Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach. “Es ist nur… ich weiß noch nicht Mal wie ich eine Dame in der Gesellschaft sein soll, geschweige denn wie ich eine Ehefrau sein soll. Ich will dich nicht blamieren oder enttäuschen. Du verdienst eine Frau an deiner Seite, die dir würdig ist!”

Colin seufzte leise. “Pen, genau deshalb werden wir uns alle Zeit der Welt lassen während ich dich hoffiere. Ich weiß, dass du zu jung bist. Alles was ich mir für diese Saison wünsche ist Zeit mit dir verbringen. Ich möchte dich an meiner Seite haben, mit dir Spass haben und ich möchte, dass die ganze Ton sieht, dass du meine bist. Du hast Zeit zu lernen, wie du dich in der Gesellschaft zu verhalten hast und ich werde an deiner Seite sein und dir so gut ich kann dabei helfen. Du könntest mich nie enttäuschen oder blamieren, Pen!”

Penelope spürte wie sie dahin schmolz unter seinen Worten. “Wirklich?”

Colin nickte ihr zu. “Wirklich und wenn du dich am Ende der Saison nicht bereit dazu fühlst mich zu heiraten, dann warten wir!”

“Und das ist wirklich in Ordnung?”, fragte sie zweifelnd. Sie wusste, dass Colin sie nicht anlügen würde, aber sie musste es aus seinem Mund hören.

“Ich habe gedacht, ich müsste mindestens noch ein Jahr warten, bis ich dich überhaupt hoffieren kann. Lass uns diese Saison einfach als extra Zeit sehen, die wir zusammen verbringen können!”

 

Penelope musste anfangen zu kichern. 

“Was ist so lustig?”, fragte Colin verwirrt.

“Als wenn wir jemals eine Ausrede gebraucht hätten, um Zeit miteinander zu verbringen!”

Colin stimmte in ihr Gelächter mit ein und als sie sich wieder beruhigt haben sah er sie zärtlich an “Bist du dir sicher, dass du das willst diese Saison? Das ich dich hoffiere?”
Penelope nickte ernsthaft. “Ich hab davon geträumt, von dir umworben zu werden, seit ich das erste Mal in deine Augen gesehen habe!”

Er sah sie überrascht an. Sie schlug ihm spielerisch gegen den Arm. “Tu nicht so überrascht. Du weißt genau, dass ich dir noch nie widerstehen konnte!”

Colin lachte leise, doch Penelope wurde wieder Ernst. “Aber ich werde Zeit brauchen und wenn ich dich heirate, dann möchte ich bereit dazu sein, dir eine gute Frau zu sein!”

Colin strich ihr sanft über ihren Handrücken. “Dann können wir sofort heiraten. Du wirst die beste Frau sein, die ich mir wünschen kann. Einfach weil du du bist!”

Penelope versuchte ihm einen bösen Blick zu zuwerfen, doch sie wusste sie scheiterte kläglich.

Colin wollte noch etwas sagen, als Penelope laut Gähnen musste. Er stand auf und reichte ihr seine Hand.

Sie sah ihn fragend an. 

“Du bist totmüde Pen. Du solltest zurück in dein Bett gehen. Ich hoffe, ich konnte dich etwas beruhigen und du kannst jetzt schlafen!”

Sie ergriff seine Hand und lies sich hochziehen. “Solange ich bei dir bin, ist immer alles so einfach. Nur wenn ich dann alleine bin, dann kommen die Zweifel zurück!”

Colin führte sie zu seiner Tür. “Und wann immer du dich so fühlst, bin ich immer hier für dich. Wann immer du mich brauchst!”

Sie lächelte sanft und lies sich von ihm durch den Flur zu ihrer Tür bringen. 

“Schlaf gut Pen!”, flüsterte er und gab ihr einen sanften Handkuss.

Penelope lächelte. “Du auch Colin!”

Notes:

Hallo zusammen,

es tut mir Leid dass die Kapitel so unregelmässig kommen, aber momentan ist einfach sehr viel los bei mir.

Chapter 9: Chapter 8

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Chapter 8

 

Die nächsten zwei Tage standen zu Penelopes großer Erleichterung keine sozialen Events an. Violet nutzte die freie Zeit, um ihr an den Nachmittagen eine Kurzfassung von dem beizubringen, was sie wissen musste.

Daphne, die immer frustrierter mit Anthony wurde, schloss sich Ihnen an. Die Anzahl an Verehrern, die sie täglich besuchte, hatte nach dem ersten Tag deutlich abgenommen und heute war nur Lord Berbrooke überhaupt gekommen. Alle anderen Männer hatte Anthony mit gezielten Fragen oder Kommentaren vertrieben.

 

Penelope selber hatte außer Colin keine anderen Besucher gehabt. Aber im Gegensatz zu Daphne war ihr das Recht. Mit Colin war es einfach. Sie konnte einfach sie selbst sein und für Colin schien das genug zu sein. Er bestand jedoch darauf, ihr jeden Tag etwas mitzubringen. Nach den Blumen hatte er ihr eine Schachtel Pralinen geschenkt und heute hatte er ihr ein neues Buch mitgebracht. Wenn sie ehrlich war, hätte sie nichts lieber gemacht, als sich damit in ihr Zimmer zurück zu ziehen, doch neben den Unterrichtsstunden mit Violet, hatte sie nach wie vor drei Stunden mit Eloise zusammen. 

Sie wusste, sie hätte diese beenden können, doch sie hatte Violet darum gebeten, zumindest an einigen Stunden weiter teilzunehmen. Es gab noch so viel was sie lernen wollte und der Gedanke damit aufzuhören, tat ihr weh. Und Violet hatte zugestimmt und hatte mit ihr geschaut, welche Stunden Penelope weiter nehmen wollte.

 

Doch ihre Französisch-Stunde war für heute vorbei und so fand sie sich wieder im Salon neben Daphne und versuchte sich auf Violets Erklärungen zu konzentrieren, doch es fiel ihr nicht leicht.

Der älteren Frau entging das nicht. Schließlich seufzte sie und sah sie durchdringend an. “Was ist los mit dir? Normalerweise bist du doch nie so unkonzentriert?”

Penelope senkte ihren Blick. “Es tut mir Leid. Mein Kopf ist einfach wo anders!”

“Magst du mir erzählen, was dich beschäftigt? Vielleicht kann ich dir helfen!”, schlug Violet vor.

Penelope sah auf und dachte kurz nach. Schließlich nickte sie leicht. “Was macht eine gute Ehefrau aus?”

Überrascht sah Violet sie an. Mit der Frage schien sie nicht gerechnet zu haben. “Nun wenn du verheiratet bist, wirst du die Herrin deines eigenen Haushaltes sein. Du musst dich darum kümmern, dass der Haushalt funktioniert. Du spricht mit den Bediensteten, was sie zu tun haben. Du entscheidest, was eingekauft wird und was du im Haus verändern willst. Und dann wirst du natürlich Besuch empfangen. Du wirst Tees organisieren, Abendessen, kleinere Partys, eventuell sogar Mal einen eigenen Ball!”

Penelope sah sie nachdenklich an. 

 

“Das ist zumindest der offizielle Teil. Aber das ist alles etwas, was man lernen kann!”, sagte Violet sanft. “Aber wenn du mich fragst, dann ist es nicht das, was entscheidet, ob du eine gute Ehefrau bist oder nicht!”

“Was dann?”, fragte sie mit leiser Stimme.

“Viel wichtiger ist, dass du deinem Ehemann eine gute Partnerin bist. Das du ihn unterstützt, wenn er dich braucht und dir seine Sorgen anhörst. Aber auch, dass du ihn zum Lachen bringst und Spass mit ihm hast!”     

Penelope sah sie mit großen Augen an.  

Violet griff nach ihrer Hand und beugte sich nach vorne. “Ich weiß in unserer Gesellschaft werden oft unmögliche Erwartungen an die Frauen gestellt, was sie alles können sollten. Aber wenn du einen Mann findest, der dich wirklich liebt, dann ist das alles zweitrangig. Dann reicht es vollkommen aus, wenn du, du selber bist!”

 

Penelope seufzte. “Du klingst wie Colin. Als ich ihn gefragt habe, was er von mir erwartet, hat er gesagt er erwartet nichts von mir und dass er weiß, dass ich ihm eines Tages eine gute Frau sein werde, weil ich es bin!”

Violet lächelte sanft. “Zumindest einer meiner Söhne scheint gut geraten zu sein!”

Daphne musste anfangen zu Lachen. “Colin ist der Beste von Ihnen, eindeutig!”, bestätigte sie, bevor sie sich an Penelope wandte. “Weißt du, warum es keinen von uns überrascht hat, dass Colin dich hoffieren wollte?”

“Anthony hat es überrascht!”, erinnerte sie ihre Freundin leise.
Daphne verdrehte die Augen. “Er zählt nicht. Außerdem hat er die letzten 2 Jahre so wenig Zeit hier verbracht, er hat es vielleicht einfach wirklich nicht gesehen. Aber du und Colin, ihr seid wie es Vater und Mutter waren, bevor er gestorben ist!”

“Was?”, fragte Penelope und sah sie mit großen Augen an.

“Ihr wisst immer wie es dem anderen geht, ohne dass er es sagen muss. Du bist die einzige Person, bei der Colin sich traut auch Mal schwach zu sein und du kannst ihn immer aufmuntern. Ihr redet stundenlang über eure Träume und die Blicke, die ihr euch gegenseitig zuwerft. Ich träume davon, dass mich irgendwann Mal jemand so ansieht, wie Colin dich immer ansieht!”

 

Penelope sah nachdenklich in den Raum. Es stimmte. Colin hatte seit dem Tod seines Vaters versucht stets alle anderen aufzumuntern. Er hatte versucht Niemanden zur Last zu fallen oder ihnen Sorge zu bereiten. Nur bei ihr, da traute er sich über seine wahren Gefühle zu reden. 

“Aber ist das genug?”, fragte sie. “Bei meiner Mutter klang es immer so, dass eine Ehe zu führen harte Arbeit ist. Sie hat uns immer eingebläut, dass wir alles dafür tun müssen um unseren Ehemann zufrieden zu halten, damit er sich nicht anderweitig umsieht!”

“Oh Penelope!”, sagte Violet im mitleidigen Ton. “Die Ehe deiner Eltern war keine Liebesheirat. Ich erinnere mich an ihre Hoffierzeit. Deine Mutter hat nach einem Mann gesucht, der ihr Sicherheit bieten kann. Einen reichen, adeligen Mann. Und dein Vater, er wollte eine Vorzeigefrau haben. Für beide war es ein passendes Match und das hat ihnen gereicht. Kurz nach ihrer Hochzeit sind sie aufs Land gezogen, bis dein Großvater gestorben ist. Ich weiß nicht, ob es zwischendurch eine Zeit gab wo sie überhaupt glücklich waren, aber nach ihrer Rückkehr haben sie zumindest nie so gewirkt!”

Penelope schüttelte den Kopf. “Seit ich denken kann, haben sie nur gestritten!”

Violet legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie eng an sich heran. “Nun, wenn eine Hochzeit ohne Liebe geschlossen ist, dann ist es wirklich harte Arbeit!”

“Und wenn man sich liebt, dann ist alles einfach?”, fragte Daphne.

Violet schüttelte den Kopf und sah ihre Tochter an. “So gerne ich euch das sagen würde, aber nein. Auch in einer glücklichen Ehe gibt es schwere Zeiten. Ich habe euch das nie erzählt, aber nach Benedict, da habe ich zwei Kinder verloren!”

 

Penelope sah die ältere Frau von der Seite her an. Das hatte sie nicht gewusst und Daphne schien es nicht anders zu gehen.

Violet schloss kurz die Augen, bevor sie weitersprach. “Edmund und ich, wir hatten beide keine Geschwister und haben uns eine große Familie gewünscht. Aber nach der zweiten Fehlgeburt haben wir lange geglaubt, dass es einfach nicht sein soll!”

“Aber dann hast du Colin bekommen?”, fragte Penelope leise.

Violet nickte. “Ja, aber die Zeit bis dahin, die war schwierig. Aber Edmund und ich haben immer zusammengehalten und uns gegenseitig gestärkt und dafür sind wir am Ende mit Colin belohnt worden!”

Sie sah zu Daphne hinüber. “Und danach mit dir und 4 weiteren wunderbaren Kindern, auch wenn er das Letzte leider nie kennenlernen durfte!”

Penelope senkte ihren Blick. Auch wenn sie schon so lange bei den Bridgertons wohnte, konnte sie nicht anders als sich manchmal wie ein Eindringling zu fühlen. Besonders wenn sie von Edmund sprachen. Penelope hatte ihn nur ein paar Mal getroffen, bevor er gestorben war und auch wenn alle Erinnerungen an ihn Gute waren, so hielt sie sich meistens zurück, wenn sie über ihn sprachen.

 

“Von all meinen Kindern ist Colin am Meisten wie Edmund!”, sagte Violet leise. “Und Daphne hat Recht, ihr zwei erinnert mich sehr an uns, als wir jung waren!”

Penelope sah auf. “Wirklich?”

Violet lächelte sanft und nickte. “Edmund und ich waren 12, als wir uns kennengelernt haben, aber wir waren wie ihr. Wir waren beste Freunde, unzertrennlich. Ich habe mich in ihn verliebt, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, aber ich habe lange Zeit geglaubt, er könnte nie mehr in mir sehen als seine beste Freundin!”

“Was ist dann passiert?”, wollte Daphne wissen.

“Nun dann bin ich vor der Königin präsentiert worden und als ich auf meinen ersten Ball kam, stand er da und hat auf mich gewartet. Wir haben den ganzen Abend zusammen verbracht, auch wenn ich am nächsten Morgen von meiner Mutter ausgeschimpft worden bin, dass ich mit keinem anderen Gentleman gesprochen hatte. Aber an dem Vormittag ist er zu den Hoffierstunden gekommen und hat um Erlaubnis gefragt, mich zu hoffieren. 3 Monate später waren wir verheiratet und ein Jahr später war Anthony da!”

 

“Hast du Colin die Geschichte schon Mal erzählt?”, fragte Daphne verwundert.

Violet schüttelte den Kopf. “Bisher hat mich keiner von euch danach gefragt!”

“Aber Colin hat auf Penelope gewartet auf Lady Danburys Ball und den ganzen Abend mit ihr verbracht, genau wie Vater!”

Violet nickte lachend und sah wieder zu Penelope hinüber. “Ich weiß wie du dich fühlst. Meine Mutter war nie wirklich zufrieden mit dem, was ich gemacht habe und ich habe lange gedacht, ich könnte nie gut genug für Edmund sein. Doch am Ende waren wir glücklich für fast 20 Jahre!”

Penelope spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie hatte nicht gewusst, wie ähnlich die Geschichte von Colins Eltern, der von ihr und Colin doch waren. Doch es gab ihr Hoffnung, dass sie wirklich genug sein konnte und sie Colin glücklich machen konnte.

Chapter 10: Chapter 9

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Chapter 9

 

Violet hatte Daphne und Penelope dazu eingeladen, sie am Abend in die Oper zu begleiten. Sie hatte das Gefühl, dass Beide einen Abend außerhalb des Hauses gut gebrauchen könnten. Besonders, da Anthony sie diesen Abend nicht begleiten würde. Fast hatte sie erwartet, dass Colin sich ihnen anschließen würde, doch ihr lieber, verständnisvoller Sohn schien zu verstehen, dass Penelope etwas Zeit für sich brauchte. Als die drei Frauen sich auf den Weg machten, wartete er am Fuss der Treppe und brachte die drei zu der wartenden Kutsche. 

Er öffnete die Tür und reichte Penelope seine Hand, um ihr beim Einsteigen zu helfen. “Geniesse deinen Abend!”, sagte er leise. 

Bevor er ihre Hand los lies, gab er ihr einen zärtlichen Handkuss.

 

Violet hatte die Szene lächelnd beobachtet. Nachdem Penelope sicher in der Kutsche war half er seiner Schwester ebenfalls beim Einsteigen und hielt dann ihr als letztes ihr seine Hand hin. Violet griff sie nur zu gerne und stieg in die Kutsche.

Ihr entging nicht, dass Penelope ein seeliges Lächeln auf den Lippen hatte. 

Sie betrachtete die junge Frau aufmerksam. Ihr Gespräch am Nachmittag hatte alte Gefühle in ihr wieder hochkommen lassen. Sie hatte lange nicht mehr an die Beginne ihrer Beziehung mit Edmund gedacht. Doch wenn immer sie sah wie Colin sich gegenüber Penelope verhielt, dann sah sie Edmund. Sie wusste die jüngste Featherington machte sich Gedanken und so sehr sie sich auch wünschte, ihre Mutter hätte nicht darauf bestanden sie mit 16 debütieren zu lassen, sie wusste doch, dass sie sich um Penelope keine Sorgen machen musste. Sie war sich nicht sicher, ob Colin und sie diese Saison heiraten würden, aber sie war sich sicher, spätestens nächstes Jahr würde sie eine Hochzeit für die beiden planen dürfen.

 

Sie lies ihren Blick zu Daphne wandern. Ihre älteste Tochter lies sich ihre Gefühle selten anmerken, aber Violet kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie frustriert war. Sie verstand Anthony nicht. Zuerst hatte er beinahe Daphnes Präsentation verpasst und dann hatte er plötzlich beschlossen den über besorgten Bruder zu spielen und seiner Schwester die Chance zu nehmen ihre erste Saison zu geniesen. Wenigstens schien er Colin nicht daran zu hindern Penelope zu hoffieren. Sie wusste nicht, was die drei Brüder besprochen hatten, doch Colin hatte das Studierzimmer seines Bruders mit guter Laune verlassen. 

 

Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als die Kutsche zum Stehen kam. Sie stieg aus der Kutsche aus und betrat mit Daphne und Penelope das Foyer der Oper. 

Lady Danbury war in ein Gespräch mit der Königin vertieft, als sie ihre Freundin entdeckte und die drei zu sich hinüber rief. Sie schien alleine zu sein, weder Penelopes Schwestern noch der Herzog schienen sie heute Abend zu begleiten.

Die drei Frauen durchquerten den Raum und kniksten vor der Königin.

“Ihre Majestät, sie erinnern sich an meine Tochter Daphne und unseren Gast Penelope Featherington?”

 

Die Königin warf einen Blick auf Daphne und zog die Augenbrauen nach oben. “Ja ich erinnere mich. Sie hat großes Potential gezeigt, leider hat das nicht lange gehalten!”

Bevor Violet noch etwas sagen konnte, ging die Königin in Richtung ihrer Box davon. 

“Ihr drei werdet mich heute in meine Box begleiten. Ich bestehe darauf!”, sagte Lady Danbury und Violet nickte.

“Kommt!”, sagte sie zu Penelope und Daphne und die beiden folgten den zwei älteren Frauen in die Danbury Box.

“Miss Featherington und Miss Phillipa wollten dich nicht begleiten?”, fragte Violet.

Ihre Freundin seufzte. “Nein, das schien nicht zu ihren Interessen zu gehören!”

Sie schaute sich einmal um, um sicher zu stellen, dass sie niemand hören konnte, bevor sie sich zu Violet beugte. “Die zwei sind etwas schwierig muss ich gestehen. Unsere Hoffierstunden sind leer gewesen und ich bin mir nicht sicher, ob sich das so schnell ändern wird. Portia geht felsenfest davon aus, dass beide diese Saison gut heiraten werden. Aber ich glaube nicht daran, dass auch nur eine der Featheringtons ein Match finden wird, wenn ich ehrlich bin!”

Violet warf einen Blick zu Penelope hinüber. “Nun, dass wird sich noch zeigen!”

 

Die vier Frauen waren in der Box angekommen und Agatha deutete den zwei jungen Mädchen sich auf die vorderen Plätze zu setzen, während sie sich neben Violet in die zweite Reihe setzte. Sie beobachtete die beiden jungen Frauen, die in ein Gespräch vertieft waren und von ihrer Unterhaltung nichts mitbekommen zu haben schienen.

Sie sah Violet fragend an. “Du meinst, Penelope könnte diese Saison heiraten? Ich hatte erwartet, dass du sie dieses Jahr langsam an die Gesellschaft gewöhnen würdest. Ich wusste nicht, dass du tatsächlich vor hattest, für sie ein Match zu finden!”

Violet schüttelte den Kopf. “Oh, das hatte ich auch nicht. Aber es hat sich herausgestellt, dass mein dritter Sohn nicht ganz so ahnungslos über seine eigenen Gefühle ist, wie ich befürchtet hatte!”

 

 “Oh!”, sagte Agatha überrascht. “Colin?”

Violet nickte. “Er hat angefangen sie zu hoffieren!”, bestätigte sie.

“Dann nehme ich an, dass wir bald freudige Nachrichten zu hören bekommen?”

Violet warf einen weiteren Blick zu Penelope hinüber. “Vielleicht, aber Penelope fühlt sich momentan nicht wirklich wohl in ihrer Haut. Sie ist viel zu jung. Ich weiß nicht was Portia sich dabei gedacht hat sie so früh und unvorbereitet debütieren zu lassen. Aber ich bin froh, dass sie Colin an ihrer Seite hat. Er ist so liebevoll und verständnisvoll mit ihr. Wenn er nicht glaubt, dass sie dieses Jahr bereit ist zu heiraten, dann wird er ihr Zeit lassen!”

 

“Nun die Saison ist noch jung. Ich würde Daphne nicht komplett abschreiben!”

Violet seufzte. “Wenn Anthony nicht alle Männer, die Interesse zeigen sofort vergraulen würde. Ich habe die Befürchtung der Ruf könnte an ihr hängen bleiben und ihr lange nachhängen!”

Agatha nickte nachdenklich. “Ich weiß, was du meinst. Ich kenne den Herzog lang genug um zu wissen, dass er nicht wirklich so kühl ist, wie er sich gibt!”

“Er kann froh sein, dass er dich hatte, nach allem was mit seiner Mutter passiert ist!”, meinte Violet nachdenklich. 

Eine Weile blickten die beide schweigend nach unten auf die Aufführung. Schließlich durchbrach Agatha die Stille. “Weißt du, der Herzog ist bekannt dafür Stachelbeerkuchen zu lieben!”
Violet musste lächeln. Sie erahnte worauf ihre Freundin hinauswollte. “Etwas für was mein Koch weitgehend bekannt ist. Vielleicht solltet ihr uns zum Abendessen besuchen in den nächsten Tagen!”

 

“Das klingt nach einer wundervollen Idee. Was meinst du sollte ich die Mädchen mitbringen?”

Violet sah erneut zu Penelope hinüber. Die junge Rothaarige folgte der Oper mit offensichtlicher Interesse. Sie wusste, dass Penelope und ihre Schwestern kein gutes Verhältnis hatten, aber vielleicht würde es den zwei älteren Schwestern gut tun ein Abendessen in familiärer Atmosphäre zu erleben. 

Sie drehte sich wieder zu ihrer Freundin und nickte. “Bring sie mit. Vielleicht können wir nicht nur ein Problem lösen!”

Chapter 11: Chapter 10

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Chapter 10

 

Violet hatte Penelope vorgewarnt, dass Lady Danbury zusammen mit dem Herzog und ihren Schwestern am Abend nach dem nächsten Ball zum Abendessen kommen würde.

Penelope war nicht sonderlich begeistert gewesen, aber sie würde Violet nie darum bitten, ihre Pläne zu ändern. 

Der zweite Ball war deutlich entspannter für sie gewesen als der erste. Keiner der Gentleman hatte versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen, doch es war ihr lieber so. Sie hatte zwei Tänze mit Colin getanzt und den Rest der Zeit mit ihm am Rand der Tanzfläche gestanden und sich lachend mit ihm unterhalten.

Am nächsten Nachmittag war sie das erste Mal mit Colin spazieren gegangen. Violet hatte sie als Chaperon begleitet und war einige Schritte hinter ihnen hergegangen. So hatten die beiden die Gelegenheit gehabt sich in Ruhe zu unterhalten. 

Penelope hatte gemerkt, dass ihnen hin und wieder überraschende Blicke zugeworfen wurden, doch es störte sie nicht wirklich. Colin führte sie stolz an seinem Arm durch den Hyde Park und Penelope konnte nicht anders als ihn anzustrahlen.

 

Und so fühlte sie sich, als sie zum Abendessen mit ihren Schwestern die Treppe hinunter kam entspannt. Sie setzte sich auf ihren üblichen Platz zwischen Eloise und Colin und wartete auf die Ankunft ihrer Gäste. Sie musste nicht lange warten, bis Anthony und Violet zusammen mit Lady Danbury den Raum betraten. Der Herzog und ihre zwei Schwestern folgten den dreien. 

Penelope stand auf und begrüßte die Gäste zusammen mit den anderen Bridgerton-Geschwistern.
Violet hatte den Herzog zwischen Anthony und Daphne gesetzt. Ihre Schwestern hatte sie zwischen Benedict und Francesca gesetzt, während Lady Danbury zwischen ihr und Anthony saß.

 

Nachdem sich alle gesetzt und sich aufgetan hatten, sah der Herzog zu Violet hinüber. “Die ganze Familie an einem Tisch. Ist das ein regelmässiges Vorkommen?”

Violet nickte. “Ja, ich weiß es ist ein wenig ungewöhnlich, aber ich genieße es immer, wenn ich alle 9 Kinder hier zusammen habe!”

“Neun?”, fragte Prudence verwirrt. “Aber Sie haben doch nur 8 Kinder!”     

“Manchmal vergessen wir, dass unsere liebe Pen hier nicht wirklich eine Bridgerton ist!”, sagte Benedict mit einem Lachen. 

Penelope warf ihm einen dankbaren Blick zu, aber sie hätte wissen müssen, dass ihre Schwester das nicht auf sich beruhen lassen würde.

“Nun es ist relativ offensichtlich, dass sie keine Bridgerton ist!”, sie sah zu ihrer kleinen Schwester hinüber. "Ich meine könnt ihr euch das vorstellen? Penelope Bridgerton?”, sie lachte leise, doch bis auf ihre Schwester schien es keiner lustig zu finden.

 

“Ich finde Penelope Bridgerton würde sehr gut zu ihr passen!”, sagte Colin im herausfordernden Tonfall.  

Penelope legte ihm eine Hand auf den Oberarm, doch Colin lies seinen Blick auf ihrer ältesten Schwester gerichtet. 

Diese sah sichtlich verwirrt aus, bevor sie den Kopf schüttelte. “Ich glaube du hast zu lange hier gelebt, wenn du wirklich glaubst, du könntest jemals ein wirkliches Mitglied dieser Familie sein!”

Penelope senkte ihren Blick. 

“Penelope ist ein Teil dieser Familie!”, sagte Hyacinth empört. 

“Sie ist unsere Schwester!”, Gregory nickte bestätigend. 

Penelope sah auf und wollte etwas erwidern, als Phillipa schallend zu lachen begann. 

Der ganze Tisch drehte sich zu der mittleren Featherington-Schwester. “Es tut mir Leid. Aber Penelope ist nicht eure Schwester!”, sagte sie zu den zwei jüngsten Bridgertons. “Sie ist der Wohltätigkeits-Fall eurer Mutter. Sie würde sich vielleicht wünschen mehr zu sein, aber sie ist eine Featherington und so wie sie aussieht, wird sie auch niemals etwas anderes sein!”

 

Penelope spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie stand auf und schob ihren Stuhl zurück. “Ich gehe mich zurückziehen!”, sagte sie ohne einen der Anwesenden anzusehen. Ohne auf eine Antwort zu warten, ging sie mit schnellen Schritten auf den Ausgang zu. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, beschleunigte sie ihre Schritte und rannte die Treppe hinauf in ihr Zimmer.

 

***

Anthony hatte die Szene vor sich fassungslos beobachtet. Er konnte es Penelope nicht verübeln, dass sie das Essen so überstürzt verlassen hatte. Colin schob seinen Stuhl zurück und wollte aufstehen, doch Anthony schüttelte den Kopf. “Bleib!”, sagte er.

Colin wollte etwas erwidern, doch er kam ihm zuvor. “Ich werde nach ihr sehen gehen!”

Sein kleiner Bruder sah ihn überrascht an, nickte dann aber seufzend.

Anthony stand auf, nickte seiner Mutter kurz zu und verlies dann den Raum. 

Er ging die Treppe hinauf und klopfte an Penelopes Zimmertür. 

“Lass mich alleine Colin!”, hörte sie ihre Stimme durch die Tür

“Ich bin nicht Colin!”, antwortete er. “Darf ich reinkommen?”

Eine Weile blieb es still, bevor die Tür von innen geöffnet wurde. 

Penelope stand auf der anderen Seite und sah ihn traurig an. Er konnte sehen, dass sie geweint hatte. “Es tut mir Leid, dass ich euch vor euren Gästen blamiert habe. Es wird nicht wieder vorkommen!”

 

“Du hast uns nicht blamiert!”, sagte Anthony und sah sie fassungslos an. “Und du musst dich nicht entschuldigen. Deine Schwestern haben sich daneben benommen und sollten sich dafür bei dir entschuldigen, nicht du!”

Penelope seufzte. “Das ist lieb von dir, dass zu sagen aber sie haben Recht!”

“Womit sollen sie Recht haben?”, wollte Anthony wissen und betrachtete die junge Frau vor sich genau.

“Mit allem. Ich bin keine Bridgerton, ich bin nur hier, weil deine Mutter Mitleid mit mir hatte. Such dir was aus!”

 

Anthony seufzte. Es würde wohl ein längeres Gespräch werden, als er erwartet hatte. 

“Darf ich reinkommen?”, fragte er leise.

Penelope zuckte mit den Schultern, ging aber einen Schritt zur Seite, so dass er eintreten konnte.

Anthony sah sich um. Er war noch nie in ihrem Raum gewesen, schoss es ihm durch den Kopf. Der Raum war überraschend ordentlich. Lediglich auf dem Schreibtisch lagen einige Pergamente durcheinander. Er ging zu ihrem Schreibtisch hinüber und setzte sich auf ihren Stuhl.

Penelope schloss die Tür hinter sich und ging zu ihrem Bett hinüber. Sie setzte sich auf das Bett und sah zu dem ältesten Bridgerton hinüber.

 

“Es war nicht die Idee meiner Mutter, dass du hier bleibst!”, sagte er leise.

Penelope sah ihn verwirrt an. “Ich weiß, aber…!”

“Colin konnte die Idee nicht ertragen, dass du nach Irland ziehst, also hat er mich und Mutter angefleht, dass du bei uns bleiben darfst. Es hat nicht viel Überzeugung gebraucht. Meine Mutter hat dich schon länger als 5. Tochter betrachtet und sie war nur allzu gern bereit dich aufzunehmen!”

“Anthony!”, sagte Penelope leise. “Das weiß ich alles, aber trotzdem bin ich hier, weil deine Mutter Mitleid hatte!”

Anthony schüttelte entschieden den Kopf. “Du bist hier, weil du geliebt wirst. Nicht weil wir dich bemitleiden!”

 

Eine Weile schwiegen die Beiden.
“Es macht keinen Unterschied. Ich bin kein Mitglied eurer Familie und vermutlich ist es auch besser, wenn ich es nie werde!”

“Tu mir das nicht an Penelope!”

“Was?”, Penelope sah ihn verständnislos an.

Anthony atmete tief durch, bevor er ihr antwortete. “Ob du es willst oder nicht, solange du hier lebst, bist du meine Verantwortung. Genauso wie Daphne. Mir fällt es schwer genug mit einer Schwester auf dem Heiratsmarkt um die ich mich kümmern muss. Ich war froh, dass Colin dich hoffiert und ich mir um dich keine Sorgen machen musste!”

“Oh!”, Penelope schien nicht wirklich zu wissen, was sie darauf sagen sollte.

“Außerdem habe ich gerade Colins Erbschaft angepasst. Weißt du wie viel Arbeit das ist, das wieder rückgängig zu machen?”     

“Was hat Colins Erbe mit mir zu tun?”, wollte sie wissen.

“Nun ich hatte ursprünglich für Colin eine Junggesellen-Unterkunft vorgesehen, die er an seinem 21. Geburtstag kriegen sollte. Ich bin davon ausgegangen, dass er hier ausziehen würde, genauso wie Ben und ich es getan haben. Aber nach meinem Gespräch mit ihm ist mir klar geworden, wenn er hier auszieht, dann nur mit dir. Also habe ich ihm das Haus überschrieben, in dem meine Eltern nach ihrer Hochzeit gelebt haben. Es steht seit fast 19 Jahren leer. Es müssen einige Arbeiten erledigt werden, aber ich habe sie angeschoben. Am Ende der Saison wird es einzugsbereit sein!”

Penelope starte ihn mit offenen Mund an. 

“Im Gegensatz zu meiner Familie habe ich es vielleicht nicht kommen sehen, aber ich kenne meinen Bruder und er liebt dich. Und wenn ich ehrlich bin, jetzt nachdem ich ein paar Tage Zeit hatte, darüber nachzudenken, ihr zwei passt so gut zusammen. Ich könnte mir keine bessere Frau für meinen kleinen Bruder wünschen als dich!”

Er sah, dass Penelope schon wieder Tränen über die Wangen liefen. “Meinst du das Ernst?”, fragte sie mit zitternder Stimme.

Anthony nickte und zu seiner Überraschung stand Penelope auf, ging zu ihm hinüber und fiel ihm um den Hals. 

“Oh!”, sagte er überrascht, schloss sie dann aber in eine sanfte Umarmung. 

Als sie sich wieder etwas beruhigt hatte, löste sie sich von ihm und sah ihn beschämt an. “Vergib mir!”

Anthony lachte leise. “Da gibt es nichts zu entschuldigen!”

 

Penelope setzte sich wieder auf ihr Bett und sah ihn an. “Hast du das Colin erzählt? Das du sein Erbe geändert hast?”

Anthony schüttelte seinen Kopf.

“Ich glaube, das solltest du!”, sagte sie leise. “Colin schaut zu dir auf und er versucht seit eh und je dir immer alles Recht zu machen. Es würde ihm viel bedeuten, wenn du ihm sagst, dass du glaubst, das er die richtige Entscheidung getroffen hat!”

Anthony beobachtete die junge Frau aufmerksam. Sie schien sehr viel über Colins Gefühlsleben zu wissen, wovon er keine Ahnung gehabt hatte. Er fragte sich wie eng die Beziehung zwischen den beiden wirklich war? Er kannte verheiratete Paare, die sich nicht so für das emotionale Wohl ihres Partners einsetzen, wie die Beiden.

“Ich glaube, ich muss wirklich Mal ein längeres Gespräch mit meinem kleinen Bruder führen. Vermutlich ist es überfällig!”

 

Penelope nickte zustimmend. “Das solltest du!”

Er konnte sehen, dass sie noch etwas auf dem Herzen hatte, aber scheinbar unsicher war, ob sie mit ihm darüber reden konnte.

“Ist da noch etwas, was du mir sagen willst?”, fragte er.

Penelope sah überrascht auf, bevor sie nickte.

“Ich weiß, du machst dir Sorgen um Daphne, aber meinst du nicht, dass du ein wenig übertreibst? Der einzige Verehrer den du noch nicht vertrieben hast ist Lord Berbrooke und du kannst nicht wirklich wollen, dass sie ihn heiratet!”

“Warum nicht? Er kommt aus einer angesehen Familie, er hat keine Schulden und er ist keine 10 Jahre älter als sie!”

“Dafür hat er ein Kind mit einer ehemaligen Magd seines Haushaltes, für das er nicht bezahlt. Die arme Frau wurde aufs Land geschickt und muss gucken, wie sie über die Runden kommt. Das ist die Art von Mann, die du für deine Schwester willst?”

“Woher weißt du das?”, fragte Anthony und sah sie mit großen Augen an.

 

Penelope seufzte. “Ich bin ein Mauerblümchen. Menschen übersehen mich oder vergessen, dass ich da bin. Ich habe zwei Diener meiner Mutter darüber reden hören, kurz bevor ich hier eingezogen bin und bei Madame Delacroix habe ich auch die einen oder anderen Diener darüber sprechen hören!”

Anthony schloss die Augen und schüttelte den Kopf. “Scheinbar muss ich mich bei meiner Schwester entschuldigen!”, murmelte er.

Als er die Augen wieder öffnete, sah er Penelope nachdenklich an. “Ich hab wirklich viel falsch gemacht, was?"

Penelope schüttelte den Kopf. “Nein, das hast du nicht. Du versuchst das Beste für deine Familie zu tun und sie wissen das alle. Nur manchmal solltest du Ihnen mehr zuhören!”

Anthony schüttelte lachend den Kopf. “Ich hoffe du redest meinem Bruder genauso ins Gewissen, wenn es notwendig ist!”

Penelope stimmte in sein Lachen ein. “Das muss ich nicht. Colin kommt von alleine und fragt nach meiner Meinung, wenn er Hilfe braucht oder sich unsicher ist!”

“Vielleicht sollte ich ihn dann um Hilfe bitten, wenn ich mich irgendwann entscheide eine Frau zu suchen. Er scheint zu wissen, wo man die Richtige findet!”

Zu seiner Belustigung wurde Penelope rot. “Ich bin noch nicht seine Frau!”, sagte sie leise.

Anthony nickte. “Ich weiß, aber ich bin mir sicher, du wirst es eines Tages werden. Und egal ob ihr dieses Jahr heiratet oder noch ein Jahr warten wollt, du wirst unserem Namen alle Ehre machen, da bin ich mir sicher!”

 

Er stand auf und sah zu ihr hinüber.

“Ich nehme an du möchtest nicht wieder mit runter kommen?”

Penelope schüttelte den Kopf. “Ich kann meine Schwestern heute nicht mehr sehen. Bitte richte deiner Mutter meine Entschuldigung aus!”

Anthony nickte. “Das werde ich!”    

Als er die Tür öffnete, konnte er laute Stimmen aus Colins Zimmer hören.

“Was ist jetzt passiert?”, fragte er verwirrt.
Er drehte sich zu Penelope um und sah sie fragend an. Penelope zuckte mit den Schultern, stand aber auf.

“Ich weiß es nicht. Lass uns nachgucken gehen!”     

Chapter 12: Chapter 11

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Chapter 11

 

Colin sah seinem großen Bruder mit klopfendem Herzen hinterher, als er den Raum verlies. Alles in ihm schrie danach aufzuspringen und Penelope hinterher zu laufen, doch er hatte den Blick in Anthonys Augen gesehen und gewusst, dass sein Bruder nicht mit sich diskutieren lassen würde. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Anthony wusste, wie er Penelope beruhigen konnte, auch wenn er etwas daran zweifelte. 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Philippa etwas ihrer Schwester zu murmeln hörte.

“Was hast du gesagt?”, fragte er mit scharfer Stimme.

Phillipa sah ihn überrascht an. 

“Ich möchte es hören!”, sagte er und funkelte sie böse an.

 

“Ich hab nur zu Prue gesagt, dass Penelope nicht so hätte überreagieren sollen!”, sagte sie leise. 

“Überreagieren? Du glaubst sie hat überreagiert?”

“Colin!”, sagte seine Mutter in warnenden Tonfall.

Er sah zu ihr hinüber und schüttelte den Kopf. “Ich weiß nicht, was du damit bezweckt hast, die beiden heute einzuladen, aber ich werde nicht zulassen, dass sie meine Frau weiter runtermachen!”

“Frau?”, fragte Prudence verwundert, während Benedict gleichzeitig: “ Noch ist sie nicht deine Frau!”, sagte. 

Colin funkelte ihn an, bevor er zu Penelopes Schwestern sah. “Ich kann euch versichern Pen wird meine Frau sein, bevor irgendeine von euch auch nur einen Mann gefunden hat, der es in Betracht zieht euch zu hoffieren. Wenn ihr nicht zu sehr damit beschäftigt wäret euch darum zu kümmern, was andere über euch denken, dann wüsstet ihr, dass Penelope die Beste von euch ist!”

 

Prudence begann zu lachen und Colins Geduldsfaden riss entgültig. 

“Penelope war immer schon zu gut für eure Familie. Und nur um das klar zu stellen, wenn meine Familie Penelope nicht so lieben würde, dann wärt ihr zwei heute nicht in London. Ihr wärt in Irland und hättet nie die Möglichkeit bekommen, vor der Königin zu debütieren. Ihr solltet Penelope auf Knien danken, dass ihr überhaupt die Chance habt, hier einen Ehemann zu finden!”

Damit stand er auf und verließ Wutentbrannt den Raum. Er hörte, wie sein großer Bruder ihm folgte, doch er wartete nicht auf ihn, sondern nahm immer zwei Stufen auf einmal als der die Treppe zu seinem Zimmer hinauf lief. In seinem Zimmer angekommen, öffnete er seinen Schrank und holte eine Tasche heraus. Er stellte sie auf seinem Bett ab und begann wahllos einige Kleidungsstücke aus seinem Schrank hineinzuwerfen.

“Was wird das, wenn es fertig ist?”

Er sah auf. Benedict stand im Türrahmen und sah ihn fragend an.

“Ich fahre mit Penelope nach Gretna Green!”, antwortete er knapp.

“Was ist aus, ich lasse ihr so lange Zeit, wie sie braucht, geworden?”, fragte Benedic leise.

Colin drehte sich wieder zu seinem Bruder um.

“Sie kann alle Zeit der Welt haben, sobald sie meinen Namen trägt. Es muss sich nichts ändern. Wir können hier wohnen bleiben, wir müssen die Ehe nicht Mal vollziehen oder uns ein Zimmer teilen. Aber sobald sie meinen Namen trägt, ist sie ihre Familie endlich los. Sie hat sie lange genug erduldet!”


Er atmete schwer. Er wusste, sein Bruder hatte nicht unrecht, aber er wusste keinen anderen Ausweg mehr. So lange sie nicht verheiratet waren, hatte er keine Möglichkeit sie vor ihrer Familie zu beschützen. Ihre Mutter konnte jeden Tag beschließen, dass sie nach Irland kommen sollte und ihre Schwestern würden weiter unbestraft davon kommen, wenn sie Penelope niedermachten. 

“Du kannst nicht mit ihr nach Gretna Green fahren!”

“Warum nicht?”, Colin wusste, dass er seinen Bruder anschrie, aber es kümmerte ihn nicht.

“Penelope ist noch nicht 18. Wenn euch irgendjemand kontrolliert, können sie dich wegen Entführung von Minderjährigen ins Gefängis werfen!”

Colin sah ihn einige Sekunden fassungslos an, bevor er sich wieder zu seinem Schrank drehte.
“Das ist mir egal. Ich lande lieber im Gefängnis, als zuzulassen, dass sie weiter hilflos ihrer Familie ausgesetzt ist!”

 

“Aber mir ist es nicht egal!”

Colin sah auf. Penelope und Anthony standen hinter Benedict und scheinbar hatten sie zumindest den letzten Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen. Penelope ging an Benedict vorbei und auf ihn zu. Sie griff nach seinen Händen und suchte seinen Blick. 

“Was glaubst du, was mit mir passiert, wenn du Jahre im Gefängnis verbringst?”, fragte sie leise.

Colin schluckte und konnte ihrem Blick nicht standhalten.

“Dann musst du wohl mich heiraten!”, sagte Benedict.

Sowohl er als auch Penelope drehten sich zu ihm um.  

Benedict grinste. “Was? Meinst du nicht, ich könnte auf unsere Pen aufpassen?”

Bevor Colin etwas sagen konnte, kam Penelope ihm zuvor.

“Ich würde dich niemals heiraten, Ben. Entweder ich werde Mrs. Colin Bridgerton oder ich werde keine Bridgerton!”

Sie drehte sich wieder zu Colin um und zwang ihn dazu sie anzusehen. 

“Und wir werden nicht nach Gretna Green fahren, nur weil meine Schwestern sich über mich lustig machen!”

“Wie soll ich dich dann beschützen?”, fragte er. “Ich konnte deine Mutter nicht davon abhalten, dich zu zwingen früher zu debütieren. Ich habe keine Autorität deine Schwestern zurecht zu weisen. Ich bin komplet nutzlos!”

Penelope legte ihm eine Hand auf die Wange und sah ihn liebevoll an. “Du bist alles andere als nutzlos, Colin. Du magst meine Familie nicht ändern können, aber du bist immer da um mich wieder aufzubauen. Jedes Mal ohne Ausnahme. Ich weiß, ich kann nicht gut damit umgehen, wie meine Familie mich behandelt, aber ich arbeite daran. Und solange du an meiner Seite bist, können sie mir nicht wirklich wehtun!”

“Ich werde immer an deiner Seite sein Pen. Ich liebe dich!”

 

Er hatte es ihr nicht sagen wollen, nicht so. Doch als er das Strahlen sah, dass sich auf Penelopes Gesicht ausbreitete, konnte er es nicht bereuen.
“Ich liebe dich!”, wiederholte er.

“Und ich liebe dich!”, sagte sie und legte ihre Arme um seine Schultern. Sie drückte ihre Stirn gegen seine und strahlte ihn an. “Aber ich bin noch nicht bereit zu heiraten und ich möchte nicht in Gretna Green heiraten!”

Colin nickte seufzend. “Ich weiß, aber ich habe keinen anderen Weg gesehen!”

Penelope lachte leise. “Deshalb sind wir zu zweit nicht wahr? Damit wir uns gegenseitig unterstützen können, wenn einer nicht mehr weiter weiß!”

 

Colin zog sie eng an sich heran und blickte über ihre Schulter zu seinen zwei Brüdern hinüber, die immer noch im Türrahmen standen und die Szene vor sich beobachteten. 

Als er Anthonys Blick traf, nickte sein großer Bruder ihm stolz zu. Er erwiderte das Nicken und Anthony legte Benedict eine Hand auf die Schulter und führte ihn aus dem Raum. Er schloss die Tür hinter den beiden und lies sie alleine.

Colin löste sich von Penelope und sah sie fragend an. “Was hast du zu meinem Bruder gesagt?”

Penelope kicherte und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. “Das ist eine längere Geschichte!” 

Chapter 13: Chapter 12

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Chapter 12

 

Als Penelope am nächsten Morgen zum Frühstück runter kam war es noch sehr früh, aber wie sie gehofft hatte, war Violet bereits wach und saß mit einer Tasse Tee im Wohnzimmer der Familie.

Als sie Penelope den Raum betreten hörte, sah sie auf und lächelte sie an. 

“Guten Morgen meine Liebe!”

Penelope ging zu ihr hinüber und setzte sich ihr gegenüber. 

“Guten Morgen Violet!”

 

Sie schenkte sich selber eine Tasse Tee ein, bevor sie wieder zu der älteren Frau blickte. “Ich möchte mich bei dir entschuldigen für mein Verhalten gestern Abend!”

Violet stellte ihre Tasse ab und griff mit einer Hand nach Penelopes freier. “Oh mein liebes Mädchen. Ich muss ich mich bei dir entschuldigen. Es war meine Idee, dass deine Schwestern Lady Danbury und den Herzog begleiten. Ich hatte gehofft, dass es deinen Schwestern gut tun würde, ein Abendessen im familiären Umfeld zu erleben. Ich hätte nicht erwartet, dass es so enden würde!”

 

Penelope senkte ihren Blick. “Ich hätte sie einfach ignorieren sollen!”, murmelte sie. “Ich habe euch vor euren Gästen blamiert!”

“Das hast du nicht. Du hast deine Schwestern weder angestachelt und hast dich würdevoll zurück gezogen. Du hast dir nichts vorzuwerfen und du hast uns mit Sicherheit nicht blamiert!”

 

Penelope sah sie zweifelnd an, doch Violet nickte bekräftigend.

“Und ich verspreche dir, dass wird das letzte Mal gewesen sein, dass ich deine Schwestern zum Abendessen einlade!”

Penelope musste lachen und Violet stimmte schnell mit ein. 

Sie legte einen Arm um ihre Schulter und drückte sie an sich heran. 

“Und ich hoffe du weißt, was deine Schwestern gesagt haben könnte nicht falscher sein. Du bist ein Mitglied dieser Familie und du bist nicht hier, weil wir Mitleid mit dir haben, sondern weil wir dich hier haben wollen!”

“Danke Violet, das bedeutet mir sehr viel!”

 

***

 

Als die Hoffierstunden begannen, war es das erste Mal seit Beginn der Saison, dass Anthony nicht anwesend war. Zur Freude von Daphne war es auch das erste Mal, dass Nigal Berbrooke nicht auftauchte, um sie zu hoffieren. 

Tatsächlich war Colin der einzige Mann, der an diesem Morgen in den Salon kam. Er hatte Penelope neue Blumen mitgebracht, die er ihr mit einem Lächeln überreichte.

Penelope strahlte ihn an und Colin setzte sich zu ihr auf das Sofa und nahm ihre Hände in seine. 

 

Er fühlte sich befreit. Er war sich sicher gewesen, dass sie seine Gefühle erwiderte, aber es aus ihrem Mund zu hören war etwas anderes.

“Hast du etwas schlafen können?”, fragte er leise. Er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie gestern Abend grübelnd ins Bett gegangen war.

Sie nickte. “Zumindest ein wenig, dank dir!”, gestand sie.

Colin strich ihr sanft über den Handrücken. “Ich bin froh!”, sagte er leise.

 

Die beiden blieben eine halbe Stunde nebeneinander sitzen und genossen die Anwesenheit des anderen. Ihre Ruhe wurde unterbrochen, als Anthony, gefolgt von einem verwirrt reinblickenden Benedict, in den Salon kam.

“Ah Colin, ich war mir sicher dich hier zu treffen. Kommst du bitte mit mir und Benedict?”

Colin tauschte einen fragenden Blick mit Penelope. Doch diese zuckte nur mit den Schultern und nickte ihm leicht zu.

Colin führte ihre linke Hand zu seinem Mund und gab ihr einen Handkuss.

“Wir sehen uns heute Abend auf dem Ball!”

Penelope lächelte sanft und Colin stand schweren Herzens auf und lies sie zurück.

 

Anthony führte die beiden in sein Schreibzimmer und schloss die Tür hinter Ihnen.

“Setzt euch!”, sagte er leise.

Colin sah zu Benedict, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Scheinbar wusste er auch nicht, warum ihr Bruder sie hergerufen hatte.

So setzte sich Colin auf den Stuhl und sah neugierig zu seinem ältesten Bruder hinüber.

“Mir ist etwas klar geworden gestern Abend!”, begann er leise. “Wir sind eine Familie und ich möchte, dass das auch so bleibt!”

“Ok?”, Benedict sah ihn fragend an. “Auf was willst du hinaus?”

“Ich möchte nicht, dass ihr oder einer unserer Geschwister heiratet, wegzieht und nie wieder zurückkommen wollt. Ich möchte, dass ihr alle immer wisst, dass das hier euer zuhause ist und dass ihr gerne zurückkommt. Auch wenn ich mich nicht immer so verhalte, unsere Familie ist für mich das wichtigste!”

Colin tauschte einen Blick mit Benedict, bevor er sich an seinen großen Bruder wandte. “Wir wissen das Ant. Ich weiß wir machen es dir nicht immer einfach, aber wir wissen zu schätzen was du für uns tust!”


Anthony sah ihn mit einem seltenen Lächeln an. “Das ist gut zu hören!”, murmelte er, bevor er die beiden wieder ernster ansah. “Als Vater gestorben war, wart ihr beide noch nicht erwachsen. Ich musste alles alleine machen und als ihr erwachsen geworden seid, war ich es gewohnt alles alleine zu machen, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin euch um Hilfe zu fragen!”

“Oh!”, sagte Benedict überrascht. 

“Du musst nur fragen wenn du unsere Hilfe willst!”, sagte Colin leise. “Wir sind mehr als glücklich dir den Rücken frei zu halten!”

Anthony atmete tief durch, bevor er nickte. “Dafür hab ich euch hergeholt. Es wird Zeit, dass ich euch mehr einbinde, besonders da ich …!”

“Da du?”, fragte Benedict, als er nicht weitersprach.

Anthony mied es seine Brüder anzugucken. “Ich habe beschlossen, dass ich nicht heiraten werde!”

 

Einen Augenblick war es still im Raum, schließlich war es Colin, der die Stille unterbrach. “Anthony, du hast noch genug Zeit eine Frau zu finden!”

“Ich weiß!”, sagte Anthony leise. “Aber ich…ich habe Mutter gesehen, als Vater gestorben ist und ich… ich könnte das niemals jemanden antun und ich könnte es niemals ertragen, eine Frau, die ich liebe zu verlieren!”, gestand er.  “Ich habe Jahrelang geglaubt ich muss eines Tages eine Frau heiraten,  um einen Erben zu bekommen, aber niemand sagt, dass der nächste Viscount mein Sohn sein muss. Es kann einer von euren Söhnen den Titel erben. Und um so wichtiger ist es, dass ihr beiden lernt unser Anwesen zu führen und zu verwalten. Denn wenn die Zeit kommt wird einer von euch es seinem Sohn beibringen müssen!”

Colin sah seinen Bruder Ernst an. “Ich werde dir helfen, so viel ich kann Anthony, aber du solltest die Idee zu heiraten nicht einfach so aufgeben!”

“Colin hat Recht. Natürlich werden wir dich unterstützen und wenn du wirklich nicht heiratest, dann ist das deine Entscheidung, aber die musst du nicht heute treffen!”, pflichtete ihm Benedict bei.

 

Anthony schüttelte den Kopf. “Glaubt mir ich habe mich entschieden. Ich möchte keine Frau haben die ich liebe, aber ich möchte auch keine Frau haben, die ich nur heiratete damit ich eine Frau habe!”

 

Er öffnete seine Schreibtischschublade und holte etwas heraus. 

“Und deshalb solltest du das haben!”, sagte er und reichte Benedict eine Ringschatulle. 

Verwirrt nahm Benedict die Schatulle entgegen und öffnete sie.

“Ist das…?”, fragte Colin, der über Benedicts Schulter guckte..

Anthony nickte. “Das ist Mutters Verlobungsring. Er war für meine Frau gedacht, aber wenn ich nicht heirate, sollte deine zukünftige Frau ihn tragen!”, sagte er an Benedict gewand.

 

Benedict schloss die Schatulle wieder und reichte sie Anthony zurück. “Ich kann das nicht annehmen. Was wenn du dich doch noch anders entscheidest und dann trägt meine Frau den Ring?”

Anthony wollte ihm den Ring zurückreichen, doch Benedict verschränkte seine Arme und schüttelte den Kopf.

“Ben, ich bin mir sicher. Bitte nimm den Ring. Er ist viel zu schade, als in einer Schublade zu verstauben!”

Benedict sah ihn durchdringend an und warf einen Seitenblick zu Colin, bevor er antwortete.

“Ich hätte einen anderen Vorschlag!”, sagte er leise.

Anthony zog die Augenbrauen nach oben. “Und der wäre?”

Benedict lachte leise. “Anstatt das wir dem Ring irgendeiner fremden Frau schenken, die einer von uns irgendwann Mal heiraten wird, könnten wir ihn an eine Frau geben, die schon lange Teil dieser Familie ist!”

Anthonys Blick hellte sich auf. “Penelope!”

Benedict nickte und wandte sich an Colin. “Du solltest den Ring nehmen und wenn ihr beide bereit seid, dann schenkst du ihn Penelope!”

Colin schluckte und sah zwischen seinen beiden Brüdern hin und her.

 

“Das ist Mutters Ring, seid ihr euch sicher?”, fragte er leise.

Anthony nickte. “Ich glaube, das ist eine fantastische Idee. Penelope ist wie eine Schwester für uns und ich bin mir sicher Mutter würde es viel bedeuten den Ring an ihrer Hand zu sehen!”

“Wo er hingehört!”, fügte Benedict augenzwinkernd hinzu.

Anthony reichte die Schatulle zu Colin und der jüngste der Brüder nahm sie zögernd entgegen. 

Er öffnete die Schatulle und betrachtete den Ring. “Ich bin mir sicher Penelope wird den Ring in Ehren halten!”

Anthony nickte. “Davon bin ich überzeugt!”

Chapter 14: Chapter 13

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Chapter 13

 

Am Abend fand der Vauxhall Ball statt. Anders als die letzten Male verliesen die drei Brüder gemeinsam mit Violet, Daphne und Penelope das Bridgerton House und sie fuhren gemeinsam mit zwei Kutschen zu dem Ball. 

Als sie Ausstiegen ging Colin auf Penelope zu und reichte ihr seinen Arm. Sie hackte sich lächelnd unter und folgte Anthony, der Daphne an seinem Arm hatte und Benedict, der sich bei seiner Mutter untergehakt hatte, in Richtung der Tanzfläche.

 

Als sie an dem Tisch mit den Tanzkarten ankamen, half er Penelope dabei, ihr eine umzubinden. Kaum hatte er sie befestigt nahm er den kleinen Stift und schrieb seinen Namen zwei Mal auf die Karte.

“Ich wünschte du würdest keine Tanzkarte tragen und ich könnte einfach den ganzen Abend mit dir tanzen!”, gestand er leise und sah sie zärtlich an..

Penelope lächelte sanft. “Das wäre schön!”

Sie hackte sich wieder bei ihm unter und folgte ihm zu der Tanzfläche hinüber, die im Außenbreich des Anwesens aufgebaut worden war.

 

Colin hatte sich für Penelopes ersten Tanz eingetragen und so führte er sie direkt auf die Fläche und in den ersten Tanz. Kaum hatte er sie in die ersten Schritte geführt, breitete sich ein breites Lächeln auf ihren Lippen aus. Colin erwiderte ihr Lächeln und genoss es ihr so nahe sein zu können. 

 

Als der Tanz zu Ende war führte er sie zur Seite und ging hinüber zum Lemonadentisch um ihr etwas zu trinken zu holen. Als er zu ihr zurückkam war Lady Danbury bei ihr.

“Lady Danbury!”, begrüßte er sie mit einer leichten Verbeugung.

“Mister Bridgerton, wie gut Sie zu sehen, nachdem Sie uns gestern Abend so überstürzt verlassen haben!”

Er warf einen Blick zu Penelope hinüber, die ihren Blick senkte. “Ich muss mich für gestern Abend entschuldigen!”, sagte sie leise.

Lady Danbury lachte leise. “Das ist Unsinn und das weißt du hoffentlich!”

Überrascht sah Colin zu der älteren Dame hinüber. “Wie Mr. Bridgerton hier gestern Abend richtig gesagt hat, du warst schon immer das Beste an deiner Familie. Ich würde lieber dich sponsern als deine beiden Schwestern, wenn ich ehrlich bin!”

Colin spürte eine Welle der Dankbarkeit für sie in sich aufsteigen.

Doch Penelope seufzte leise. “Das glaube ich nicht. Auch wenn meine Schwestern schwierig sind, sie sind doch was die Männer der Ton wollen. Wunderschön und schlank im Gegensatz zu mir!”

“Pen!”, sagte Colin leise. 

Er spürte Ladys Danburys Blick auf sich, doch er sah aufmerksam zu Penelope hinüber. “Ich denke du bist wunderschön und wenn es der Rest der Ton nicht sehen kann, dann ist es ihr Verlust!”

Penelope sah ihn kopfschüttelnd an. 

“Du solltest ihm glauben. Er hat nämlich Recht!”, sagte Lady Danbury. 

“Und was deine Schwestern angeht, solange sie ihre Ansichten nicht ändern, werden sie diese Saison niemanden finden, der sie heiraten will!”

 

Sie nickte den beiden zu, bevor sie wieder in der Menge verschwand.

Penelope sah ihr nachdenklich hinterher. 

“Pen?”, fragte er leise.

Sie sah zu ihm hinüber. 

“Glaubst du wirklich, dass du hässlich bist?”

Penelope schluckte und mied seinen Blick.

 “Wenn dir das Jahre lang erzählt wird, ist es schwer es nicht irgendwann zu glauben!”

 

Colin spürte, wie sein Herz für sie zerbrach. Er hatte gehofft, dass die letzten Jahre, die sie bei seiner Familie verbracht hatte, ihr dabei geholfen hatte über die Hänseleien ihrer Familie hinwegzukommen. Doch scheinbar saßen die Wunden tiefer, als er geglaubt hatte.

Er griff nach ihrer Hand und drückte sie fest. “Ich verspreche dir, wenn wir verheiratet sind, werde ich dich jeden Tag daran erinnern, dass du in meinen Augen wunderschön bist!”

Penelope lächelte ihn an und schüttelte amüsiert den Kopf.

“Das wird nicht notwendig sein. Ich habe beschlossen Penelope Featehrington hinter mir zu lassen, sobald ich verheiratet bin!”
Colin lachte leise. “Das klingt nach einem guten Plan. Trotz allem wirst du es mir hoffentlich nicht verwehren meiner Frau Komplimente zu machen!”

“Natürlich nicht!”

 

Colin suchte ihren Blick und als er in ihre Augen sah, überkam ihm der Wunsch sie eng an sich zu ziehen und sie zu küssen. 

Es war, als würde die Umgebung um sie herum verschwinden. In dem Moment war  Penelope alles was er sah und alles was wichtig war. 

Er beugte sich etwas zu ihr. Penelopes blaue Augen strahlten ihn unsicher an. Doch bevor er noch näher kommen konnte, breitete sich ein Gemurmel in der Menge aus und Colin wurde aus dem Moment gerissen.

Verwirrt sah er sich um, um herauszufinden, was die Aufregung verursacht hatte.

Er brauchte nicht lange zu suchen, als sein Blick auf seine Schwester und den Herzog fiel, die gemeinsam auf die Tanzfläche kamen und die Tanzhaltung einnahmen.

“Wie ist das passiert?”, fragte er Penelope fassungslos.

Penelope kicherte. “Ich weiß es nicht, aber alleine der Gesichtsausdruck deines Bruders ist es wert!”

Colin folgte ihrem Blick und sah Anthony auf der anderen Seite der Tanzfläche stehen. Er musste Penelope Recht geben. Sein Bruder versuchte offensichtlich unbeeindruckt zu gucken, doch konnte seine echten Gefühle nicht wirklich verstecken.

“Morgen früh könnte interessant werden!”, murmelte Colin.

Penelope lachte. “Davon gehe ich aus, aber dann ist es selten langweilig im Bridgerton House, dafür gibt es zu viele von euch!”


Colin grinste und ergriff ihre Hand. “Es ist Zeit für unseren zweiten Tanz. Bist du bereit zu den Beiden auf die Tanzfläche zu gehen?”

Penelope nickte und folgte Colin mit einem breiten Lächeln auf die Tanzfläche.

Chapter 15: Chapter 14

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Colin hatte Recht behalten, der nächste Morgen und die ganze folgende Woche waren sehr interessant gewesen. 

Die Tatsache, dass ausgerechnet der Herzog von Hastings Daphne zu umwerben begonnen hatte hatte sich in der Ton schneller herumgesprochen als Colin es für möglich gehalten hätte. Und so strömten die unverheirateten Gentleman der Ton gerade zu in den Salon der Bridgertons während der Hoffierstunden. 

Doch während Daphne die Aufmerksamkeit zu geniesen schien, war es Colin ein Dorn im Auge. Denn während die Männer warteten, begannen einige von ihnen Penelope zu bemerken. Nicht nur, dass es Colin eifersüchtig machte, sondern Penelope war es auch unangenehm. Sie lies es sich nicht anmerken, aber Colin kannte sie gut genug, um sie lesen zu können. 

 

Fast wünschte er sich Anthony würde dem ganzen Schauspiel ein Ende bereiten, doch sein ältere Bruder war zwar nicht glücklich über die Situation, er schien aber beschlossen zu haben sich nicht mehr in Daphnes Liebesleben einzumischen. 

Colin sehnte jeden Tag das Ende der Hoffierstunden herbei, bis er Penelope endlich für sich alleine hatte. 

 

Heute war keine Ausnahme gewesen, umso frustrierter war er, als Anthony ihn und Penelope kurz nach Ende der Hoffierstunde in sein Studierzimmer rief.

Colin wusste, es war unklug seinen Bruder warten zu lassen und so machten sich die beiden auf den Weg zu Anthony.

 

Sein Bruder sass an seinem Schreibtisch, als sie eintraten und deutete den Beiden sich auf die andere Seite zu setzen.

“Was können wir für dich tun?”, fragte Colin leise.

Anthony seufzte. “Ich habe einen Brief von Lord Featherington bekommen!”

Colin spürte, wie sein Herz einen Schlag aussetze. Die ganze Zeit, die Penelope bei Ihnen lebte, hatte ihr Vater nicht einen einzigen Brief an sie oder seine Familie geschrieben. Dass er es jetzt plötzlich tat, konnte nichts Gutes bedeuten. Was, wenn er darauf bestand, dass sie zurück nach Irland kam. Oder hatte er ihre Hand vielleicht längst jemanden anderen versprochen und erwartete jetzt, dass Penelope ihn heiraten würde?

 

“Hey!” 

Er sah auf und sah in Penelopes besorgte Augen, die ihn genau beobachtete.

Er schluckte. “Vergib mir!”, sagte er leise und sah wieder zu seinem Bruder hinüber, der ihm wortlos den Brief von Penelopes Vater über den Tisch schob. 

 

Colin hielt ihn so, dass Penelope und er beide den Inhalt lesen konnten.

 

Lord Bridgerton,

meine ältesten Töchter haben uns berichtet, dass ihr jüngerer Bruder begonnen hat meine jüngste Tochter zu hofieren. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass wir für Penelope in dieser Saison keine Mitgift bereitstellen können. Wir haben lediglich für unsere zwei ältesten Töchter Mitgiften zur Verfügung. 

Wenn ihr Bruder eine Ehefrau sucht, können Sie ihn vielleicht davon überzeugen eine meiner älteren Töchter zu heiraten. Ich kann Ihnen versichern, dass beide eine gute Ehefrau für ihren Bruder sein würden und ihren Familiennamen alle Ehre bereiten würden.

Ich erwarte ihre Rückmeldung

 

Lord Featherington

 

“Das ist nicht sein Ernst!”, Colin ballte seine Fäuste und sprang auf.

“Colin!”, begann Anthony, doch er lies sich nicht unterbrechen.

“Ihre Mutter taucht hier auf und zwingt sie dazu, zu früh debütieren zu müssen und dann haben sie nicht Mal eine Mitgift für sie? Wie können ihre Eltern es wagen, sie so respektlos zu behandeln?”

Anthony verschränkte seine Arme und betrachtete seinen Bruder ohne etwas zu sagen. 

Colin atmete schwer, bevor er sich wieder auf seinen Stuhl fallen lies.

“Bist du fertig?”, fragte Anthony trocken.

Colin wollte etwas erwidern, doch Penelope griff nach seiner Hand und schüttelte leicht den Kopf. 

 

Colin lies seinen Blick über ihr Gesicht wandern und konnte die Traurigkeit in ihren Augen sehen.

Er legte ihr eine Hand auf die Wange und strich ihr mit den Fingern sanft darüber. 

“Ich brauche keine Mitgift, um dich zu heiraten!”, versprach er ihr leise und hoffte ihr zumindest diese Sorge nehmen zu können.

“Penelope hat eine Mitgift!”

Penelope und Colin blickten beide zu dem ältesten Bridgerton hinüber.

“Aber mein Vater hat doch geschrieben…!”, Penelope sah ihn verwirrt an.

“Ich habe einen Account für dich angelegt, als ich einen für Eloise eingerichtet habe. Es war mir von Anfang an klar, dass dein Vater es nicht schaffen würde, Mitgiften für drei Töchter zusammen zu kriegen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Colin anfangen würde dich zu hoffieren und du sie am Ende nicht wirklich brauchen würdest!”

Penelope starrte ihn mit offenem Mund an und Colin sah, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. 

“Anthony!”, brachte sie schließlich heraus. “Ich weiß nicht, was ich sagen soll!”

 

Überrascht sah er sie an. “Du musst gar nichts sagen Penelope. Ich dachte du hast inzwischen verstanden, dass du längst ein Teil dieser Familie bist, auch wenn du noch nicht unseren Namen trägst!”

Penelope liefen die Tränen schon wieder über die Wangen. Sie konnte es nicht verhindern.

Colin legte einen Arm um ihre Schulter und sah dankbar zu seinem Bruder hinüber.

“Was wirst du Lord Featherington schreiben?”, fragte er leise.

Anthony zuckte mit den Schultern. “Ich werde ihm schreiben, dass Penelope von uns eine Mitgift gestellt bekommt, egal wenn sie am Ende heiratet und er sich keine Sorgen darum machen muss. Außerdem werde ich klarstellen, dass ich dir nicht darin reinreden werde, wenn du heiraten willst!”

“Ich danke dir!”, sagte Colin und stand auf. Er reichte Penelope eine Hand und half ihr beim Aufstehen. “Komm, meine Mutter wartet, um uns auf unserem Spaziergang zu begleiten!”

Penelope stand auf und nickte Anthony nochmal dankbar zu. “Danke Anthony, ich weiß es zu schätzen, dass du auf mich aufpasst!”

Anthony lächelte sie sanft an. 

“Ich werde dich immer beschützen, Penelope. Selbst vor meinem kleinen Bruder, wenn es sein muss!”

“Hey!”, rief Colin und funkelte ihn böse an. 

Penelope neben ihm begann zu kichern. 

“Es gibt keinen Menschen vor dem du mich weniger beschützen müsstest, als Colin!”, versprach sie, bevor sie Colin mit sich aus dem Studierzimmer seines Bruders zog, bevor die beiden eine hitzige Diskussion anfangen konnten.   

Chapter 16: Chapter 15

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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Chapter 15

 

Als Penelope am Morgen ihres 17. Geburtstag aufwachte, blieb sie einige Augenblicke lang liegen und sah zu ihrem Fenster hinüber. Als sie bei ihrer Familie gelebt hatte, waren ihre Geburtstage nie groß gefeiert worden. Meistens hatte sie von ihren Eltern praktische Sachen geschenkt bekommen, wie neue Kleider oder Haarbürsten. Die letzten zwei Jahre, bevor sie zu den Bridgertons gezogen war, war ihr Geburtstag komplett ignoriert worden. Sie hatte vermutet, dass einfach kein Geld für Geschenke mehr dagewesen war und ihre Eltern deshalb so getan hatten, als hätten sie den Geburtstag vergessen.

 

Im Bridgerton House war es eine andere Sache. Geburtstage wurden groß gefeiert und ihre letzten Geburtstage waren keine Ausnahme gewesen, Die Bridgertons hatten ihre Geburtstage genauso gefeiert wie die jedes anderen Familienmitgliedes. 

Sie wusste, dass Violet heute die Hoffierstunden im Bridgerton House abgesagt hatte. Heute würde nur die Familie anwesend sein, um den Tag mit ihr zu verbringen.

 

Sie setzte sich auf und wartete einige Minuten, bevor ihre Zofe in ihr Zimmer kam. 

Zu ihrer Überraschung hatte sie einen großen Blumenstrauß dabei, den sie auf ihren Nachttisch abstellte. Penelope griff nach der kleinen Karte, die darin steckte und musste lächeln, als sie den Inhalt las.
Für meine wunderschöne Penelope, möge es der beste Geburtstag werden denn du je hattest. In Liebe Colin

 

Penelope warf einen Blick zu Rae hinüber. Ihre Zofe lächelte sanft. “Mr. Bridgerton hat darauf bestanden, dass sie das erste sind, was sie heute Morgen bekommen, Miss!”

Penelope konnte nicht verhindern, dass sie anfing zu strahlen.

“Was wollen Sie heute tragen?”

“Das dunkelblaue Tageskleid!”, antwortete sie und legte die Karte zur Seite.

Sie wusste, dass es das Kleid war, was Colin von ihren Kleidern am Besten gefiel und sie mochte es ihm zu gefallen.

 

***

Als sie in den Frühstücksraum kam, wartete die komplette Familie bereits auf sie. 

Colin stand vor dem Tisch und ging auf sie zu, sobald er sie sah. 

Er nahm ihre linke Hand in seine und gab ihr einen leichten Handkuss. 

“Meinen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, meine liebe Pen!”

Penelope strahlte ihn an. “Vielen Dank!”

Colin führte sie zum Frühstückstisch hinüber und Hyacinth reichte ihr eine selbstgebastelte Geburtstagskrone.

Penelope nahm sie mit einem Lächeln entgegen und setzte sie auf. Sie wusste, es war eine Tradition, die Violet von ihrem Vater übernommen hatte und auch wenn gerade die ältesten Bridgerton-Brüder es niemals zugeben würden, es war eine Tradition, die sie alle liebten. 

 

Penelope setzte sich auf ihren üblichen Platz zwischen Eloise und Colin. Nachdem sich die übrigen Bridgertons gesetzt hatten, reichte ihr Violet ein kleines Päckchen.
“Ich hoffe es gefällt dir!”, sagte sie leise. 

Penelope nahm es dankbar entgegen und öffnete es vorsichtig.

Als sie das Papier entfernt hatte, hielt sie eine wunderschöne Halskette in den Händen.

“Sie ist wunderschön!”, flüsterte Penelope. “Aber du hättest nicht so viel Geld für mich ausgeben müssen!”

Violet schüttelte den Kopf. “Ich habe kein Geld dafür ausgegeben. Es ist eine Kette aus unserem Familienbesitz. Ich habe eine für jedes meiner Mädchen zur Seite gelegt. Ich hatte erwartet, dass du erst in zwei Jahren debütieren würdest, sonst hättest du sie schon im letzten Jahr bekommen!”

Penelope spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Sie sah auf die Kette in ihrer Hand und wieder zurück zu der älteren Frau. 

“Du musst mir das nicht schenken!”, sagte sie leise. “Willst du sie nicht lieber einer deiner Töchter geben?”

Violet lehnte sich nach vorne und griff nach ihrer Hand. “Das habe ich getan, Penelope!”

 

Penelope konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Sie drehte sich zu Colin um und hielt ihm die Kette hin. Sie brauchte nichts zu sagen, Colin nahm ihr die Kette ab und legte sie ihr vorsichtig um. 

“Sie steht dir ausgezeichnet!”, sagte er und grinste. 

Penelope musste lächeln und sah zu Violet hinüber, die die beiden lächelnd beobachtet hatte.

“Es ist Tradition in meiner Familie, dass die Mädchen eine Kette bekommen an ihrem Geburtstag, bevor sie debütieren. Sie soll dir Glück bringen und ich hoffe, dass sie eines Tages dein etwas altes an deinem Hochzeitstag sein wird!”

Penelope schluckte und spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. 

Violet schien keine Antwort zu erwarten, denn sie nickte ihr nur sanft zu.

 

Sie hörte Colin neben sich, sich räuspern. “Ich weiß es ist nicht so besonders wie die Kette, aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem!”

Colin hielt ihr ein Paket entgegen. 

Penelope sah ihn fragend an und er lächelte sie schüchtern an. Sie öffnete es vorsichtig und hielt ein wunderschönes Tagebuch in den Händen, auf welchem ihr Vorname eingraviert war. 

“Ich weiß, dass du gerne schreibst und ich hoffe, dass es dir dabei hilft, Inspiration zu finden!”

 Penelope strahlte ihn an und konnte nicht anders als ihm um den Hals zu fallen. 

“Ich liebe es!”

Colin drückte sie an sich. “Wirklich?”

Penelope nickte. “Wirklich!”

 

Die beiden wurden von Hyacinth unterbrochen. “Du hättest ihr nicht gleich einen Ring schenken können?”, fragte die jüngste Bridgerton enttäuscht.

“Hyacinth!”, rief Violet.

Colin lachte leise. “Ich habe deinen Ring!”, sagte er so leise, dass nur sie es hören konnte. “Sobald du bereit bist, ist es deiner!”

Penelope suchte seinen Blick und lächelte sanft. 

“Nicht heute!”, sagte sie ebenso leise. 

Er zog eine Augenbraue nach oben und sah sie an.

Sie nickte leicht und sie konnte das Grinsen auf seinen Gesicht sehen. Sie wusste er hatte verstanden, was sie ihm sagen wollte.

Sie griff mit ihrer Hand nach ihrer Kette und fuhr sanft über den Stein. Sie war sich immer noch nicht hundert Prozent sicher, ob sie bereit war eine Ehefrau zu sein. Aber sie wusste, sie war bereit endlich offiziel eine Bridgerton zu sein und sie wusste, solange es Colin war, den sie heiratete musste sie nicht sofort  perfekt sein. Sie hatte alle Zeit der Welt zu lernen, wie sie ihm die beste Frau sein würde, die sie sein konnte. 

Notes:

Wir nähren uns langsam den Ende.
Ich hoffe es sind immer noch Leute hier, die die Geschichte lesen

Chapter 17: Chapter 16

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Chapter 16

 

Es war zwei Tage später, als Colin am Abend mit Benedict und Anthony bei ihm im Studierzimmer saßen.

“Hast du etwas von Penelopes Vater zurück gehört?”, fragte er leise.

Anthony nickte. “Er hat zurück geschrieben, dass wenn wir für Penelopes Mitgift bezahlen, er davon ausgeht, dass ich von nun an ihr Vormund bin und er sich nicht mehr um sie kümmern muss!”

Benedict schüttelte fassungslos den Kopf. “Er überlässt also alle Entscheidungen über ihre Zukunft einfach dir? Interessiert sie ihn wirklich so wenig?”

Anthony schüttelte den Kopf. “Ich glaube, er ist froh zumindest eine Tochter los zu sein!”

Colin nahm einen Schluck aus seinem Glas, bevor er es vor sich auf den Tisch stellte und seinen Bruder ernst ansah.

“Anthony!”, begann er und spürte, wie er nervös wurde. Er schloss einmal kurz die Augen und atmete tief durch, bevor er fortfuhr. “Ich weiß es ist eine ungewöhnliche Situation, aber ich möchte dich offiziell um Erlaubnis bitten, Penelope heiraten zu dürfen!”

 

Einen Augenblick blieb es still in dem Raum und Colin befürchtete für einen Augenblick, dass Anthony ihm Penelopes Hand verwehren würde, doch dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.

“Du hast meine Erlaubnis Penelope zu heiraten, sowohl als Penelopes Vormund, als auch als dein großer Bruder und Oberhaupt dieser Familie!”

Colin atmete erleichtert aus und Benedict musste lachen.

“Also hast du beschlossen, doch das Erste von Mutters Kindern zu sein, das heiratet?”
Colin schüttelte lachend den Kopf. “Penelope sehnt sich danach endlich auch offiziel eine Bridgerton zu sein. Ich weiß, dass wir beide jung sind,  aber Pen und ich wir haben alle Zeit der Welt gemeinsam zu wachsen!”

Anthony hob sein Glas und sah seinen kleinen Bruder stolz an. 

“Ich weiß, dass Penelope bei dir in guten Händen ist und dass du sie immer mit Respekt behandeln wirst!”

“Ich verspreche es dir!”

 

Benedict hob ebenfalls sein Glas. “Lasst uns trinken. Auf Penelope und Colin, möget ihr eine lange, glückliche Ehe führen!”

Colin nahm sein Glas in die Hand und stieß mit seinen Brüdern an. 

“Hast du dir überlegt, wann du sie fragen willst?”, fragte Benedict neugierig.

Colin nickte. “In Aubrey Hall. Mutters Ball ist in drei Wochen und wie ich sie kenne, werden wir wieder ein paar Tage früher anreisen. Ich weiß, dass sich Pen dort wohl fühlt. Es ist der perfekte Ort dafür, um ihre Hand anzuhalten!”

Anthony nickte. “Oh Mutter wird so glücklich sein eure Verlobung bei dem Ball verkünden zu dürfen!”

“Sie muss erst Mal ja sagen!”, erinnerte Colin ihn, doch Benedict schüttelte den Kopf.

“Ach komm, als wenn sie nein sagen würde!”   

“Ich hoffe es!”, sagte Colin leise. “Aber ich werde Penelopes Zuneigung niemals als garantiert ansehen!”

 

***

 

Penelope und Daphne spazierten zusammen durch den Hyde Park. Colin und Simon hatten beide versprochen, sie dort zu treffen, aber die Frauen waren zuerst angekommen. 

“Meinst du, du wirst diese Saison heiraten?”, fragte Penelope ihre Freundin.

Daphne antwortete nicht sofort. 

“Ich hoffe es!”, sagte sie leise. “Es ist alles was ich wollte, eine Liebe, wie sie Mama und Papa geteilt haben!”

Penelope nickte nachdenklich. “Vor ein paar Wochen habe ich noch gedacht, ich würde zufrieden damit sein, wenn ich eines Tages überhaupt einen Ehemann finden würde und meine Mutter mich nicht gegen meinen Willen verheiraten würde!”

“Oh Pen!”, sagte Daphne leise. “Colin hätte das nie und nimmer zugelassen!”

Penelope schüttelte den Kopf. “Das weiß ich jetzt. Aber ich habe nie gedacht, dass ich es wert sein könnte, geliebt zu werden, besonders nicht bei Colin!”

“Dabei hast du ihn die ganze Zeit geliebt, nicht wahr?”

Penelope sah ihre Freundin von der Seite an.”Seit dem Tag an dem ich ihn getroffen habe. Ich meine, wie könnte ich auch nicht. Er ist der beste Mann, den ich je getroffen habe!”

Daphne lachte leise. “Ich glaube meinem Bruder ging es ähnlich. Du bist die einzige Person mit der er jemals seine Kekse geteilt hat. Selbst Hya und Greg durften niemals von seinen Keksen essen. Aber dann kamst du das erste Mal zu uns ins Haus und das erste was er getan hat, ist dir einen seiner Kekse zu geben, den er vom Mittagessen aufgehoben hatte!”

 

Die beiden hatten ihre Runde durch den Park beendet und waren wieder bei Violet angekommen. Inzwischen waren die beiden Männer angekommen. 

Penelope löste sich von ihrer Freundin und knickste vor Colin.

Colin lachte leise, als er ihre linke Hand in seine nahm und ihr einen Handkuss gab. 

“Wollen wir?”, fragte er und hielt ihr seinen Arm hin.

Penelope hackte sich bei ihm unter und die beiden setzten sich in Bewegung.

Sie sah ihn von der Seite her an. Seit ihrem Gespräch an ihrem Geburtstag wartete sie darauf, dass er sie fragen würde, seine Frau zu werden. Doch bisher hatte er keine Anstalten gemacht. 

“Ich kann dich denken sehen!”, sagte Colin mit einem leichten Lächeln auf seinen Lippen.

Penelope spürte, wie sie rot wurde und sie mied seinen Blick.

Colin war stehen geblieben und sah sich vorsichtig um, bevor er sich zu ihr nach unten beugte.

“Wenn ich der Frau meiner Träume einen Heiratsantrag mache, dann wird es ein Tag sein, den sie niemals vergessen wird!” 

Penelope sah auf, doch Colin setzte sich wieder in Bewegung, als hätte er nie etwas zu ihr gesagt.

Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er sich zusammen ries um nicht los lachen zu müssen.

Aber sie brachte es nicht über sich, wütend mit ihm zu sein. Sie brauchte keinen aufwendigen Heiratsantrag. Sie brauchte keinen teuren Ring. Und sie wusste, er kannte sie gut genug, dass Colin das auch wusste.     

Aber dann war sie auch nur eine Frau und Colin plante, seinen Antrag besonders für sie zu machen, wer war sie ihm das zu verwehren?

Chapter 18: Chapter 17

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Chapter 17

 

Penelope stand in der Eingangshalle und betrachtete mit einem Lächeln auf den Lippen das bunte Treiben im Bridgerton House. Wann immer die ganze Familie nach Aubrey Hall reiste, auch wenn es nur für ein paar Tage war, brach Chaos aus.

“Lass mich raten, du bist längst fertig mit packen, wie immer?”, hörte sie Benedicts Stimme neben sich. Sie sah auf und der zweite Bridgerton Bruder stand neben ihr und grinste sie an.

Penelope verdrehte die Augen. “Und wie ich dich kenne, bist du noch nicht Mal ansatzweise fertig!”

Benedict lachte leise. “Natürlich nicht, du weißt doch, wenn Mutter sagt, wir fahren um 10 Uhr, dann fahren wir eh nicht vor 11 los!”

“Und das ist einer der Gründe, warum ich mit Colin zusammen bin und nicht mit dir!”

“Aber mein lieber Bruder ist dieses Mal auch noch nicht feritg. Er scheint zu sehr damit beschäftigt zu sein, zu überlegen, was er beim Ball dieses Jahr tragen will!”

Penelope verdrehte die Augen und wollte etwas erwidern, als Colin hinter seinen Bruder den Raum betrat.

Er schien den letzten Satz seines Bruders gehört zu haben, denn er warf Penelope einen amüsierten Blick zu.

 

“Nun Bruder, im Gegensatz zu dir wird es der letzte Bridgerton Ball sein, an dem die Debütantinnen glauben, sie hätten eine Chance bei mir. Ab nächsten Jahr werden sie einen Bridgerton Bruder weniger haben auf dem Hochzeitsmarkt. Das beduetet noch mehr Aufmerksamkeit für dich!”

Penelope konnte sehen, wie die Farbe aus Benedicts Gesicht entwich. 

Er drehte sich zurück zu ihr. 

“Bist du dir sicher, dass du wirklich Colin willst? Du weißt, ich bin der Zweitgeborene? Mit mir hast du bessere Chancen Viscountess zu werden, als mit Colin!”

Penelope schüttelte lachend den Kopf. “Gut, dass ich kein Interesse daran habe VIscountess zu werden!”

Sie ging zu Colin hinüber und griff nach seiner Hand.

Er drückte sie einmal kurz, bevor er sie zu seinem Mund führte und ihr einen Handkuss gab. “Meine Liebste!”, flüsterte er sanft und auf Penelopes Gesicht breitete sich ein seeliges Lächeln aus.

“Bist du bereit für deine letzte Reise nach Aubrey Hall als Miss Featherington?”

 

Penelope sah ihn nachdenklich an. 

“Wir werden nicht in Aubrey Hall heiraten?”, fragte sie leise.

Colin sah sie einige Momente verwirrt an. “Ich… möchtest du nicht hier in der Ton heiraten?”

Penelope schüttelte den Kopf. “Ich möchte keine große Feier, wenn ich ehrlich bin. Und ich weiß, dass du dich in Aubrey Hall deinem Vater am Nächsten fühlst. Ich habe immer gedacht, du würdest gerne dort heiraten würden!”

Colin sah sie einige Momente an. Nicht fähig einen Satz zu formen.

“Manchmal vergesse ich, wie gut du mich kennst. Ich würde gerne in Aubrey Hall heiraten. Aber unser Hochzeitstag sollte dein Tag sein. Also heiraten wir, wo immer du willst!”

Penelope lächelte sanft und legte ihm ihre freie Hand auf seine Wange. 

“Es sollte unser Tag sein, meiner und deiner. Aber ich würde wirklich gerne in Aubrey Hall heiraten, wenn es deiner Mutter und Anthony Recht ist, natürlich!”

 

Colin strahlte sie an “Natürlich wird es Ihnen Recht sein, Pen. Die beiden lieben dich!”
Penelope senkte ihren Blick.

“Hey!”, sagte Colin und warf einen hilflosen Seitenblick zu Benedict hinüber, der einen Schritt zurück gegangen war und die beiden lächelnd beobachtet hatte.

Benedict nickte und ging zu Penelope hinüber.

“Colin hat Recht, kleine Schwester!”, sagte er leise. “Colin ist nicht der Einzige in dieser Familie, der dich liebt. Du bist schon längst eine von uns!”

Penelope sah auf und sah ihn dankbar an. 

“Es fällt mir immer noch schwer, das wirklich zu glauben, aber ich arbeite an mir!”, versprach sie.

Benedict nickte. “Und ich werde hier sein, um dir dabei zu helfen!”

Penelope wollte gerade etwas sagen, als Violets laute Stimme durch den Raum hallte. 

“Kinder, seid ihr endlich fertig?”

Colin sah die beiden mit einem Augenzwinkern an. “Ich sollte jetzt wirklich packen gehen!”

Damit lies er die beiden alleine zurück.

 

Violet kam neben den Beiden zum Stehen und schüttelte den Kopf.
“Wenigstens ihr zwei seid fertig! Was werde ich nur machen, wenn ihr ausgezogen seid?”

Colin lachte leise. “Benedict und Anthony sind ausgezogen und trotzdem sind mehr hier als woanders!”

Violet sah nachdenklich zu ihrem dritten Sohn. “Deine Brüder sind einsam. Deshalb kommen sie immer wieder her. Ihr werdet nicht einsam sein. Ihr werdet einander haben und hoffentlich, wenn ihr bereit dafür seid, werdet ihr eure eigenen Kinder haben!”

Penelope sah zu der Viscountess hinüber. “Nun, gerade dann werden wir deinen Rat brauchen. Meine Mutter wird mit Sicherheit keine große Hilfe sein, selbst wenn sie irgendwie einen Weg finden würde, zurück nach London zu kommen!”

Violet legte ihr eine Hand auf die Schulter. 

“Ich werde immer hier sein für euch Beide. Egal wobei ihr Hilfe braucht!”

“Und deshalb werden wir oft zurückkommen, um dich zu sehen!”, versprach Colin.

“Aber du wirst noch früh genug froh sein uns aus dem Haus zu haben. Mit dem Rest wirst du deine Hände voll genug haben, meinst du nicht?”

 

Violet sah sich im Raum um. 

Inzwischen waren Anthony und Francesca mit gepackten Koffern in die Eingangshalle gekommen. Von 5 ihrer 8 Kindern fehlte aber immer noch jede Spur.

Sie seufzte und sah ihn nachdenklich an.

“Damit hast du Recht, aber gerade deshalb werde ich euch vermissen. Ihr seid meine einfachsten Kinder!” 

Chapter 19: Chapter 18

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Chapter 18

 

Die Reise nach Aubrey Hall war nach den anfänglichen Schwierigkeiten recht ereignislos verlaufen und so waren sie eine halbe Stunde vor dem Abendessen auf dem Landsitz angekommen. 

Nach dem üblichen Chaos, welches der erste Abend in Aubrey Hall mit sich brachte, hatte Colin Penelope von seiner Familie davon gestohlen, hatte einen Arm um sie gelegt und spazierte mit ihr durch die Ländereien.

 

Penelope schien die Ruhe gut zu tun. Colin wusste, sie liebte seine Familie, doch gerade nach so einem chaotischen Reisetag ging es ihr nicht anders als ihm. Da konnten sie beide etwas Ruhe von Ihnen gebrauchen.

Coilin führte sie zu dem kleinen See, der zu dem Landsitz gehörte. Er und seine Geschwister waren hier als Kinder immer schwimmen gegangen. Alleine schon deshalb war es immer einer seiner Lieblingsplätze gewesen. Nachdem Penelope angefangen hatte sie nach Aubrey Hall zu begleiten, war sie zwar zu alt gewesen, um mit Jungen, mit denen sie nicht verwandt war, schwimmen zu gehen, dennoch hatten sie viel Zeit zusammen hier verbracht. 

Penelope liebte es am Wasserrand zu sitzen, mit den Füßen im Wasser und einem Buch in der Hand.

 

Als die beiden am Wasser angekommen waren, trat Colin hinter sie und zog sie in seine Arme.

Penelope lehnte sich gegen ihn und legte ihre Hände auf seine. 

Die beiden sahen schweigend auf dem See. Die Sonne war kurz vorm Untergehen und der Himmel begann sich langsam rot zu färben. 

“Es ist so friedlich hier!”, durchbrach Penelope schließlich die Stille. “Ich könnte für immer hier bleiben!”

Colin musste lächeln. “Mit dir würde ich überall bleiben!”

Sie drehte sich halb in seiner Umarmung um, so dass sie ihn angucken konnte. 

“Ich habe es ernst gemeint!”

Colin kicherte leise. “Ich auch Pen!”

Er drückte ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und löste seine Umarmung.

Er drehte sie sanft zu sich um.
“Pen?”, fragte er leise. “Solange du an meiner Seite bist, ist es mir egal, wo ich bin. Du bist alles was ich brauche, um glücklich zu sein!”

 

Er konnte sehen, wie sich Tränen in ihren Augen bildeten und er wusste, es war der richtige Moment. Sein Plan war aufgegangen. Er griff nach ihren Händen und ging vor ihr auf die Knie.

Auf Penelopes Gesicht breitete sich ein Strahlen auf. Sie schien ganz genau zu wissen, was er vorhatte. 

“Penelope, du bist nicht nur meine beste Freundin, sondern auch die Frau meiner Träume. Ich weiß wie glücklich ich mich schätzen kann, mich in meine beste Freundin verliebt zu haben. Und noch glücklicher kann ich mich schätzen, dass du meine Gefühle erwiederst. Meine Eltern hatten eine wunderbare Ehe und ich weiß, dass einer der Gründe war, dass sie auch beste Freunde waren. Ich verspreche dir, wenn du mich nimmst, dann werde ich den Rest meines Lebens versuchen, dich so glücklich zu machen, wie es mein Vater meine Mutter gemacht hat!”

 

Penelope liefen inzwischen die Tränen über die Wangen, doch Colin wusste, dass es gute Tränen waren.  

Er griff in seine Jackentasche und holte die Ringschatulle hervor. Er öffnete sie und hielt sie Penelope hin.

“Das hier ist der Ring, den mein Vater meiner Mutter geschenkt hat und heute möchte ich ihn dir schenken. Penelope Featherington willst du meine Frau werden?”

Seine Stimme hatte bei dem letzten Satz zu zittern begonnen. Er rechnete nicht wirklich damit, dass sie nein sagen würde, aber in den wenigen Sekunden, nachdem er seine Frage gestellt hatte, spürte er doch, wie sein Herz ihm bis zum Hals schlug.

 

Penelope schien Schwierigkeiten zu haben ihre Stimme zu finden. Sie sank auf die Knie vor ihm und nickte. 

“Ja!”, brachte sie schließlich unter Tränen hervor und Colin zog sie erleichtert in seine Arme und drückte sie eng an sich.

Als er sich wieder von ihr löste, nahm er den Ring aus der Schatulle und steckte ihn ihr an den Ringfinger.

“Er passt!”, flüsterte sie erstaunt.

Colin lächelte sanft. “Als wäre er für dich bestimmt gewesen!”
Penelope starrte einige Augenblicke auf den Ring, bevor er zu ihm aufsah. 

“Bist du sicher, dass deine Mutter und Anthony damit einverstanden sind, wenn ich den Ring habe?”

“Meine Mutter hatte ihn ursprünglich an Anthony gegeben, doch meine beiden Brüder waren sich einig, dass du ihn haben solltest. Und meine Mutter war überglücklich über die Entscheidung!”, versicherte er ihr.   

 

Penelope sah erneut auf den Ring. “Er ist wunderschön. Ich werde ihn in Ehren halten!”

Sie suchte wieder seinen Blick und auf ihrem Gesicht breitete sich das schönste Strahlen aus, welches er je gesehen hat. “Wir werden wirklich heiraten!”

Sie klang so ungläubig, dass Colin lachen musste.

“Ich dachte, dass war dir schon seit ein paar Wochen bewusst, dass wir das tun

Sie schüttelte den Kopf.  “Schon, aber irgendwie hat es sich nicht wirklich echt angefühlt, aber jetzt. Ich kann es kaum erwarten deine Frau zu werden!”

“Dann sind wir schon zu zweit!”, Colin legte seine Stirn gegen ihre und schloss seine Augen. “In meinem Herzen bist du längst meine Frau!”

Penelope nahm eine Hand und legte sie auf seine Wange. “Ich liebe dich Colin Bridgerton!”

“Das will ich hoffen, immerhin wirst du in ein paar Wochen Penelope Bridgerton sein!” 

Er zog sie in seine Arme und stand mit ihr auf.

“Colin!”, rief sie erschrocken. “Sei vorsichtig. Ich bin schwer!”

Colin schüttelte den Kopf. “Du bist leicht wie eine Feder Pen!”, widersprach er. Doch er stellte sie vorsichtig auf ihre Füße ab.

 

Er beugte sich nach vorne und verschloss ihre Lippen mit einem zärtlichen Kuss. Penelope erwiderte den Kuss nur all zu gerne.

Als die beiden sich wieder von einander lösten, griff er nach ihrer Hand.

“Komm, ich fürchte, wenn wir nicht bald zurückkommen, wird meine Familie einen Suchtrupp losschicken!”
Penelope musste kichern, folgte ihm aber zurück in Richtung des Hauses.

Colin sah sie von der Seite an und konnte nicht anders als stolz auf sich zu sein. Er hatte die wunderbarste Frau auf der Welt davon überzeugt ihn zu heiraten. Er wusste nicht, womit er sie verdient hatte, aber er schwor sich in diesem Moment sie niemals als garantiert anzusehen. Er würde ihr jeden Tag zeigen, wie sehr er sie liebte und wertschätze, so wie sie es verdiente.    

 

 

Chapter 20: Chapter 19

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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 Chapter 19

 

Die beiden waren die Letzten, die das Esszimmer betraten. Der Rest der Familie saß bereits am Esstisch, als Colin Penelope in den Raum führte. 

Penelope erwartete, dass einer der Anwesenden einen Kommentar machen würde, warum sie so spät waren. Doch die Bridgerton sahen ihnen alle nur gespannt entgegen. Schließlich war es Hyacinth, die aufstand und zu den Beiden hinüber ging.

“Hast du ja gesagt?”, fragte sie Penelope direkt und sah sie mit großen Augen an. 

Penelope konnte nicht anders als anfangen zu lachen. “Das habe ich!”, bestätigte sie und im nächsten Moment hatte sich Hyacinth ihr um den Hals geworfen.

 

“Hyacinth!”, sagte Colin lachend, als der Rest seine Familie aufstand und zu den Beiden herüber kam. “Ich glaube nicht, dass Penelope atmen kann!”

Seine jüngste Schwester löste sich ein wenig von Penelope, dachte aber gar nicht daran sie komplet los zu lassen. “Endlich kann niemand mehr sagen, dass du nicht wirklich meine Schwester bist!”

Colin musste grinsen, als Francesca ihn erreichte und ihn in ihre Arme schloss.

Es dauerte eine Weile, bis alle acht Anwesenden Bridgertons den Beiden gratuliert hatten.

Die letzte die Penelope in ihre Arme schloss war Violet.

“Ich bin so stolz darauf dich endlich meine Tochter nennen zu dürfen!”

“Danke Violet!”, flüsterte sie leise und als sie sich von einander lösten, nahm VIolet ihre Hände in ihre. 

 

“Mein Ring steht dir ausgezeichnet!”, flüsterte die Viscountess.

Penelope hatte den Kampf gegen die Tränen schon längst aufgegeben. “Er ist wunderschön!”, sagte sie leise. “Und ich verspreche dir ich werde ihn in Ehren halten!”

Violet drückte ihre Hände fest. “Ich weiß, dass er bei dir in den besten Händen ist!”

Sie führte Penelope hinüber zum Esstisch und nach und nach setzten sich die Geschwister.

Anthony, der an der Stirnseite des Tisches saß, hob sein Glas und sah lächelnd in die Runde. “Colin, Penelope, ich weiß ich war der Letzte, der realisiert hat, dass ihr Beiden zusammengehört. Nichts desto trotz könnte es mich nicht glücklicher machen, dass ihr Beide heiraten werdet!”

Er nickte seinem kleinen Bruder stolz zu, bevor er sein Glas höher hob. “Auf Penelope und Colin, mögen sie eine lange und glückliche Ehe führen!”

Der Rest des Tisches hob ebenfalls ihre Gläser. “Auf Colin und Penelope!”
Penelope sah gerührt zwischen den Anwesenden hin und her. Colin neben ihr nahm ihre Hand in seine und warf ihr einen zärtlichen Blick zu.

          

 ***

Die nächsten zwei Tage vergingen für Penelope wie im Fluge. Violet war in ihrem Element und begann den kompleten Landsitz mit Blumen und Dekorationen zu verwandeln. 

Daphne wich kaum von ihrer Seite und es war deutlich, dass sie das Organisationstalent und das Auge für Details von ihrer Mutter geerbt hatte. 

Penelope hielt sich zurück, wenn Violet sie nach ihrer Meinung fragte antwortete sie, aber sie war sich sicher, die beiden konnten es eh viel besser als sie.

Colin wich ihr kaum von der Seite. Er konnte es kaum erwarten der Ton zu zeigen, dass sie seine Frau sein würde.

 

Penelope hingegen fürchtete sich ein wenig vor der Reaktion der Ton. Insbesondere die Reaktion ihrer Schwestern und von Cressida wollte sie nicht miterleben.

Colin hatte am Morgen nach ihrer Verlobung einen Brief an ihre Eltern geschrieben. Auch wenn Anthony für Penelope verantwortlich war, waren es trotzdem ihre Eltern. Violet, Anthony, Colin und sie waren darüber eingekommen, dass das Aufgebot das erste Mal den Sonntag nach dem Ball verlesen werden würden und sie dann drei Wochen später zurück nach Aubrey Hall kommen würden und die Beiden in kleinen Kreise heiraten würden. 

Colin hatte Penelopes Eltern in Namen von Anthony und Violet dazu eingeladen in Bridgerton House zu bleiben, bis die Hochzeit vorbei war.

 

Auch wenn Penelope die Idee wieder mit ihren Eltern unter einem Dach zu wohnen nicht gefiel, so wusste sie doch, dass es sein musste. Sie hoffte nur, dass ihre Mutter die Hochzeitsvorbereitungen nicht zu sehr an sich reißen würde und die Hochzeit noch ihre und Colins sein würde und nicht die verdrehte Vorstellung ihrer Mutter.

 

Aber bis ihre Eltern ankommen würden, würden ihr noch ein paar Tage Zeit bleiben und heute würde sie erst Mal mit dem Rest der Ton klar kommen.

Als die ersten Kutschen den Landsitz erreichten, war sie mit Colin und Benedict im Garten. Daphne und Anthony begrüßten die Gäste zusammen mit ihrer Mutter und die vier jüngsten Bridgertons waren noch nicht in der Gesellschaft und waren mit ihren Tutoren im Familienflügel des Landsitzes. 

 

Die beiden Brüder hatten sich jeder auf einer Seite von ihr platziert. Sie kannten sie beide gut genug um zu wissen, dass sie nervös war.

Lady Danbury war eine der Ersten, die den Garten betrat und auf die drei zukam.

“Mr. Bridgerton, Mr. Bridgerton!”, sagte sie mit einem Lächeln zu Benedict und Colin, bevor sie sich an Penelope wandte. “Und wenn ich richtig gehört habe die zukünftige Mrs Bridgerton?”

olin legte ihr einen Arm um die Schulter und zog sie eng an sich heran.

“Sie haben richtig gehört. Penelope hat zugestimmt meine Frau zu werden!”

“Meine herzlichen Glückwünsche!”, sagte die alte Witwe. “Es scheint als ob Portia doch noch ihren Wunsch erfüllt bekommen würde und zumindest eine Hochzeit diese Saison erleben wird!”

Penelope nickte nachdenklich. “Haben meine Schwestern Sie begleitet?”

Lady Danbury nickte nachdenklich. “Das haben Sie, allerdings haben Sie darauf bestanden sich erst Mal frisch machen zu müssen nach der langen Kutschfahrt!”

 

“Haben die beiden inzwischen Verehrer gefunden?”, fragte Benedict mit einem Grinsen auf den Lippen.

Lady Danbury zog eine Augenbraune nach oben. “Wieso Mr. Bridgerton, wollen Sie es ihrem kleinen Bruder nachmachen und eine der Featherington Schwester heiraten?”

Colin musste loslachen, als der den Gesichtsausdruck seines Bruders sah.    

Dieser hob abwehrend die Hände. “Oh nein. Colin hat sich die einzige Schwester, die es wert ist sie zu umwerben, geschnappt. Ich frage nur aus brüderlichen Interesse!”

Die ältere Dame schüttelte belustigt den Kopf.

 “Tatsächlich waren inzwischen zumindest ein paar Männer da, um die beiden zu hoffieren, aber bisher war kein ernsthafter Verehrer dabei!”

 

Penelope nickte nachdenklich. Sie hatte nie erwartet, dass ausgerechnet sie die erste ihrer Schwestern sein würde, die heiraten würde.  Doch wenn Colin sich nicht umentscheiden würde, und sie kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er es nicht tun würde, dann würde sie in 4 Wochen Mrs. Bridgerton sein und ihre Schwestern würden immer noch auf dem Hochzeitsmarkt sein. Ihre Mutter würde nicht glücklich darüber sein. 

Notes:

Mein Urlaub hat mich etwas raus gebracht.
Aber ich werde diese Geschichte zu Ende führen.

Nächstes Kapitel der Herz- und Blumen Ball so wie die Reaktion von Prudence und Phillipa.

Chapter 21: Chapter 20

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Chapter 20

 

Der Rest des Nachmittags verlief zu Penelopes Überraschung relativ ereignislos. Die Neuigkeit, dass sie und Colin sich verlobt hatten, verbreitete sich in Windeseile unter den Anwesenden. Doch während Einige den beiden höflich gratulierten, wagte es Keiner ein schlechtes Wort in Anwesenheit eines Bridgertons zu sagen.

Penelope war nicht blind und sie war sich sicher, dass zumindest einige der Unterhaltungen von den jungen Damen, die ihre Köpfe zusammen steckten über sie und Colin waren. Doch solange sie sie damit in Ruhe liesen, hätte es Penelope nicht weiter kümmern können. Zumal nicht nur Colin, sondern auch seine drei ältesten Geschwister es deutlich machten, dass sie stolz darauf waren, Penelope bald in ihrer Familie begrüßen zu können.

 

Doch sie hätte wissen müssen, dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war. Kaum das sich die Frauen begannen in ihre Schlafquartiere zurück zu ziehen um sich für den Ball fertig zu machen, wurde sie von Cressida und ihren zwei Schwestern abgefangen, als sie die Treppe zum Familienflügel hinaufgehen wollte.

“Penelope!”, zischte ihr Prudence zu. Penelope sah sich vorsichtig um. Doch die drei Brüder waren noch draußen geblieben und Daphne war scheinbar schon vorgegangen. Sie war alleine. Sie wusste sie  hätte einfach die Treppe hinaufgehen können, doch sie war sich sicher, dass die drei sie nicht alleine lassen würden und sie wollte es VIolet nicht antun, dass sie eine Szene auf den Ball machten.

Also ging sie seufzend zu der Gruppe hinüber.

 

“Du wolltest mit mir sprechen?”

Es war Cressida die antwortete: “Wie hast du das geschafft? Mit welchem Trick hast du ausgerechnet Colin Bridgerton dazu gebracht dich zu heiraten!”

Penelope schüttelte den Kopf. “Ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe keinen Trick gebraucht. Colin liebt mich!”

Prudence lachte. “Ja sicher, er liebt dich. Er sieht dich vielleicht als eine fünfte Schwester an, auch wenn ich nicht Mal das verstehe, aber als Frau? Glaubst du wirklich er wird diese Ehe jemals vollziehen?”  

Penelope wusste im ersten Moment nicht was sie darauf antworten sollte. 

Cressida schien ihr Schweigen jedoch falsch zu verstehen.

“Ich wette er hat dich noch nicht einmal geküsst!”

Penelope spürte, wie sie rot anlief. 

“Colin ist ein Gentleman!”, brachte sie schließlich heraus, doch Prudence sah sie mit einer Mischung aus Spott und Mitleid an. 

“Ihr beide seid doch jetzt verlobt. Niemand würde etwas dagegen sagen, wenn er dich küssen würde. Er will dich einfach nur nicht küssen!”

Penelope spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, doch sie atmete ein paar Mal tief durch und versuchte sie zu verdrängen.

“Ihr habt keine Ahnung. Immerhin habe ich jemanden, der mich heiraten will. Wo sind eure Verehrer?”

Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern lies die drei zurück und lief die Treppen hinauf.

 

Als sie in ihr Zimmer kam, wartete Rae bereits auf sie.

“Miss? Was ist passiert?”, fragte ihre Zofe, als sie Penelopes Gesichtsausdruck sah.

Penelope schüttelte den Kopf. 

“Meine Schwestern sind passiert!”, sagte sie leise.

Die ältere Frau sah sie mitleidig an. 

“Möchten Sie darüber sprechen Miss?”

Penelope schüttelte den Kopf. “Nein danke. Wir sollten uns beeilen, ich möchte nicht, dass jemand auf mich warten muss!”

 

***


Als Rae sich daran machen wollte, ihr Haar zu machen, klopfte es an der Tür.

Überrascht sah sie zu ihrer Zofe, doch die zuckte nur mit den Schultern.

“Herein!”, sagte Penelope und sah Violet mit großen Augen an, als sie in das Zimmer kam.

“Meine Liebe!”, sagte sie und ging zu Penelope hinüber. “Du siehst wunderbar aus, aber eine Kleinigkeit fehlt noch!”

“Was?”, fragte Penelope und betrachtete sich nervös im Spiegel. 

Violet lächelte sanft. “Keine Sorge!”, sagte sie und holte eine Schatulle hervor, welche sie Penelope reichte. 

Die junge Frau sah sie fragend an und Violet nickte ihr aufmunternd zu.

 

Sie öffnete die Schatulle und ihr blieb ihr Mund offen stehen.

In der Schatulle lag ein elegantes und wunderschönes Diadem.

Penelope sah auf und suchte Violets Blick.

“Das ist mein Verlobungsgeschenk für dich!”, sagte sie leise und setzte sich neben sie.

“Es ist keines der Familiendiademe der Bridgertons. Es stammt aus meiner Familie. Der Titel meines Vaters ist an einen meiner Cousines gegangen, aber das Estate, was mein Vater hatte ist komplett an mich und Edmund gegangen, als er gestorben ist!”

Penelope nickte. Das hatte sie gewusst. “Bist du sicher, dass du es mir geben willst?”

Violet lächelte sanft. “Das bin ich. Ich habe immer vorgehabt einige der Diademe meinen Schwiegertöchtern zu vermachen. Du bist nur die Erste, die ich bekommen werde!”

Penelope lachte leise. “Es ist wunderschön!”

Violet musste ihr zustimmen. 

“Das ist  es und es ist besonders für mich. Ich habe das Diadem getragen, als ich vor der Königin präsentiert worden bin!”

Penelope suchte ihren Blick und sah sie gerührt an.

“Ich danke dir. Ich werde es mit Stolz tragen!”

 

Sie reichte das Diadem an Rae, welche es vorsichtig in ihr Haar einflochtete.

Penelope betrachtete sich im Spiegel und begann zu strahlen.

“Perfekt!”, sagte Violet. “Wollen wir gehen?”

Penelope nickte und stand auf.

Als sie den Flur betraten, lehnte Colin an der gegenüberliegenden Wand und wartete auf sie.

Er löste sich von der Wand und ging auf sie zu.

“Du siehst wunderschön aus!”, sagte er, griff nach ihrer Hand und gab ihr einen langen Handkuss. 

Penelope lächelte sanft. 

“Du siehst selber nicht schlecht aus Mr. Bridgerton!”  

Sie hackte sich bei ihm unter und sah zu Violet hinüber. Die lächelte den Beiden einmal zu und lies sie dann alleine.

 

“Bist du bereit?”, fragte Colin und Penelope suchte seinen Blick.

Die Worte ihrer Schwester und von Cressida hallten immer noch in ihren Kopf wieder, doch der Ball würde bald beginnen und sie wollte nicht zu spät kommen. Also nickte sie Colin zu und er führte sie den Gang hinunter in Richtung des Ballsaals.

 

Als sie an dem Tisch mit den Tanzkarten vorbeikamen, atmete Penelope erleichtert aus und brachte Colin damit zum Lachen.

“Ich bin froh, endlich so viel mit dir tanzen zu können, wie ich will!”, gestand er leise und Penelope strahlte ihn an.

“Und ich bin froh, nicht mehr diese Karte mit mir rumtragen zu müssen!”

Er lachte leise und die beiden blieben hinter der Tür stehen.

Sie hörten den Ansager ihre Ankunft verkünden.

“Mr Colin Bridgerton und seine Verlobte Miss Penelope Bridgerton!”

 

Penelope betrat an Colins Arm den Raum. Sie konnte spüren, dass alle Augen auf die beiden gerichtet waren. Als frisch verlobtes Paar waren sie die letzten der Familie gewesen, die den Baalsaal betreten hatten.

Sie konnte Daphne neben dem Herzog stehen sehen, die ihn anstrahlte. Anthony und Benedict standen neben ihrer Mutter und alle drei sahen stolz zu dem jungen Paar hinüber.

Sie konnte ihre Schwestern in der Menge sehen, doch jetzt wo sie mit Colin zusammen war, schienen sie es sich nicht zu trauen eine Szene zu machen.

 

Colin führte sie auf die Tanzfläche und das Orchester begann den ersten Walzer zu spielen. 

Colin führte sie in die ersten Tanzschritte und langsam begann sich die Tanzfläche um sie herum zu füllen.

Penelope konnte nicht anders als sich in Colins Armen fallen zu lassen. 

Als der Tanz endete, schien er gar nicht daran zu denken sie los zu lassen, sondern wartete bis der zweite Tanz gespielt wurde. 

“Zwei Tänze hintereinander?”, fragte Penelope amüsiert.

Colin grinste sie an. “Solange du nicht müde wirst, wirst du heute jeden Tanz mit mir tanzen!”

Penelope musste lachen und lies sich von Colin über die Tanzfläche führen. 

 

Colin machte sein Versprechen war. Wenn er sie nicht zum Limonadentisch führte, damit sie etwas trinken konnte, tanzte er mit ihr. Und am Ende waren sie eines der letzten Paare, welches den Saal verlies.

 

Er führte sie schweigend in den Familienflügel und blieb vor ihrer Zimmertür stehen.

Penelope sah ihn an und konnte die Unsicherheit in seinen Augen sehen.

“Colin?”, fragte sie leise.

“Hmm!”

“Würdest du mich küssen?”

Colin sah sie einige Augenblicke lang an und sie konnte sehen, wie seine Augen dunkler wurden.

“Bist du dir sicher?”, vergewisserte er sich.

Penelope nickte. 

Colin lehnte sich nach vorne und legte ihr eine Hand auf ihre Wange. Er strich ihr sanft mit den Finger darüber, bevor er seine Lippen auf ihre legte und sie sanft küsste. 

Penelope spürte, wie ihre Beine weich wurden und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken um sich auf den Beinen zu halten.

Sie spürte wie Colins Kuss fordernder wurde und instinktiv öffnete sie ihren Mund und lies seiner Zunge Eintritt.


Erst als die beiden wieder zu Atem kommen mussten, lösten sie sich wieder voneinander.

Mit einem Keuchen drehte sich Colin von ihr weg.

Penelope konnte nicht anders, als Unsicherheit in ihr hochsteigen zu fühlen. War sie so schlecht beim Küssen?

“Colin?”, fragte sie mit ängstlicher Stimme.

“Bitte geh in dein Zimmer!”

Sie konnte den Ton in seiner Stimme nicht deuten.

“Aber…!”, begann sie.

“Bitte Pen, wenn ich dich auch nur ansehe, werde ich mich nicht mehr beherrschen können. Dann werde ich dich in meine Arme nehmen und in dein Zimmer auf dein Bett bringen und dir deine Unschuld nehmen!”

Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern und Penelope verstand. Er hatte sich nicht weggedreht, weil er sie abstoßend fand, sondern weil es ihm genauso ging wie ihr.

“Ich würde dich lassen!”

Colin stöhnte laut auf. “Ich habe es Anthony versprochen. Wenn ich morgen früh zu ihm gehe und ihm sage, dass wir eine spezielle Lizenz brauchen, er bringt mich um!”

Penelope musste lachen. Sie kannte Anthony gut genug um zu wissen, dass er zwar sauer sein würde, Colin aber niemals etwas antun würde.

Aber sie konnte es respektieren, dass er ein Gentleman war.

Sie öffnete ihre Tür und warf einen letzten Blick über ihre Schulter zurück.

“Gute Nacht Colin!”

“Gute Nacht Pen!”, antwortete er, ohne sich zu ihr umzudrehen.

 

Penelope schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. 

Ihr Herz schlug immer noch schneller als normal und sie wusste auf ihrem Gesicht war immer noch ein breites Lächeln.

Ihre Schwester hatte Unrecht gehabt und wie. Colin begehrte sie. Er begehrte sie so sehr, dass er sich zurück hielt, um sein Versprechen an seinen Bruder zu halten und auch wenn sie es kaum erwarten konnte endlich intim mit ihm zu sein. Sie konnte warten bis zu ihrer Hochzeitsnacht und sie hatte keinen Zweifel daran, dass es wunderbar werden würde.

Chapter 22: Chapter 21

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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Chapter 21

 

Die nächste Woche nach dem Ball fühlte sich für Penelope wie ein Traum an. Jedes Mal wenn Colin sie sah, konnte er nicht anders als sie zärtlich anzusehen. Der Kuss war wie ein süßes Geheimnis zwischen den Beiden und es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass die beiden heimlich einen Kuss von dem anderen stehlen würden.

Penelope war sich sicher, dass zumindest Violet genau wusste, was zwischen den Beiden vorgefallen war, doch sie hatte bisher nichts dazu gesagt.

 

Das erste Mal, dass das Aufgebot von den Beiden verlesen wurde, saß Penelope neben Colin und drückte seine Hand. 

“Mr. Bridgerton und Miss Featherington werden in drei Wochen heiraten!”, verkündete der Geistliche, bevor er den Gottesdienst beendete.

Penelope und Colin folgten seiner Familie nach draußen und Lady Danbury kam zu ihnen hinüber und umarmte Penelope herzlich. 

“Eure Hochzeit wird wunderbar werden!”, sagte sie zuversichtlich und Penelope strahlte sie an. 

 

Doch Penelope wurde schneller wieder zurück in die Realität geholt als ihr lieb war, denn ihre Eltern wurden am nächsten Tag erwartet und würden die nächsten drei Wochen bei den Bridgertons bleiben.

 

Penelope hatte lange mit sich gerungen, was sie anziehen sollte an dem Tag. Doch am Ende hatte sie sich dazu entschieden, ihre normalen Kleider anzuziehen. In drei Wochen würde sie Colins Frau sein und ihre Mutter konnte nicht wirklich mehr viel tun, um ihr ihren Willen aufzuzwingen.

 

Und So stand sie neben Colin und wartete angespannt, als die Kutsche ihrer Eltern vorfuhr. Ihr Verlobter hielt ihre Hand fest in seiner und strich ihr beruhigend mit seinem Daumen über ihren Handrücken.

Penelope warf einen Blick zu Anthony und Violet hinüber, die einzigen anderen Bridgertons, die mit den Beiden auf den Stufen von Bridgerton House standen und auf ihre Eltern warteten.

Violet hatte beschlossen, dass ihre anderen Kinder die Featheringtons erst beim Abendessen begrüßen würden, wenn auch Lady Danbury mit Penelopes Schwestern kommen würde. 

Penelope konnte die Entscheidung nachvollziehen, dennoch wünschte sie sich in diesem Moment, sie könnte sich in der Menge der Bridgerton Geschwistern verstecken.

 

Als die Kutsche zum Stillstand kam, trat ein Lakai hervor und öffnete die Tür.

Lady Featherington war die Erste, die ausstieg. Sie wartete nicht, bis ihr Mann hinter ihr ausgestiegen war, sondern ging mit ausgebreiteten Armen auf Violet Bridgerton zu. 

“Lady Bridgerton sind das nicht fantastische Neuigkeiten? Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet meine Penelope einen ihrer Söhne heiraten würde!”

Sie umarmte die andere Frau und Violet erwiderte die Umarmung sichtlich überrascht. 

Die Viscountess löste sich von der anderen Frau und lächelte.  

“Nun wenn ich ehrlich bin, hatte ich schon länger gehofft, dass die Beiden zusammen finden würden. Penelope ist die perfekte Wahl für Colin!”

Portia setzte ein Lächeln auf, doch Penelope kannte ihre Mutter gut genug um zu wissen, dass sie Violets Worten nicht viel Glauben schenkte.

Inzwischen war ihr Vater aus der Kutsche gestiegen und neben seiner Frau angekommen. Er reichte Anthony seine Hand. “Lord Bridgerton!”

“Lord Featherington, es ist mir eine Freude Sie in unserem Haus begrüßen zu dürfen!”

Der ältere Mann nickte nur höflich. “Ich danke Ihnen für ihre Gastfreundlichkeit!” 

 

Portia wandte sich als nächstes an Anthony. “Und natürlich für all die Jahre, die sie unsere Penelope ertragen haben!”, fügte sie hinzu.

Penelope spürte, wie Colin neben ihr etwas sagen wollte, doch sie schüttelte warnend den Kopf. Sie war sich sicher, dass Anthony selber in der Lage war mit ihrer Mutter klar zu kommen und seine nächsten Worte bestätigten das.

“Es war uns eine Ehre Penelope in Bridgerton House zu haben. Sie wird vermisst werden, wenn sie und Colin noch Bloomsberry ziehen!”

Penelope konnte sehen, wie die Gesichtszüge ihrer Mutter entglitten. 

“Bloomsberry?”, fragte sie überrascht.

Violet schien den Umschwung in der  Stimmung ihrer Mutter nicht zu bemerken, denn sie lächelte ihre Mutter seelig an. “Unsere Familie hat ein großes Haus direkt an der Grenze zu Mayfair, dass seit Generationen in unserem Familienbesitz ist. Edmund und ich haben dort die ersten Jahre unserer Ehe verbracht. Ich habe so viele gute Erinnerung an das Haus und ich bin mir sicher Penelope und Colin werden dort genauso glücklich werden, wie wir es waren!”

“Sicherlich!”, sagte Portia, doch Penelope war sich sicher, dass sie nicht begeistert war von der Idee, dass ihre Tochter nicht in Mayfair leben würde.

 

Schließlich schien sich ihre Mutter endlich daran zu erinnern, warum sie eigentlich hier war, denn sie drehte sich apprupt zu ihrer Tochter um und ging zu ihr hinüber.

“Penelope!”, sagte sie und drückte ihre Tochter an sich. 

“Hallo Mutter!”, antwortete Penelope leise, als sie sich von ihr löste, ging sie zu ihrem Vater hinüber und knickste leicht. “Vater!”

“Penelope!”, sagte ihr Vater im ruhigen Ton, warf ihr aber nicht mehr als einen kurzen Blick zu, bevor er sich an Colin wandte. “Mr. Bridgerton!”

“Lord Featherington!”, antwortete Colin und nickte Penelopes Vater respektvoll zu. 

Dieser drehte sich wieder zu Anthony um und Penelope wusste, dass er nicht wirklich Interesse daran hatte, die Begrüßung länger als notwendig werden zu lassen. Anthony schien das zu spüren. 

“Lassen Sie mich ihnen ihr Quartier zeigen!”, sagte er höfflich und führte Penelopes Vater in das Haus. 

“Wollen Sie uns folgen Lady Featherington?”, fragte Violet und drehte sich ebenfalls in Richtung des Hauses um. .

Doch ihre Mutter legte eine Hand auf Penelopes Schulter, bevor sie ihrem Mann folgte. “Ich bin mir sicher Penelope kann mir den Weg zu meinem Zimmer zeigen?”

Penelope schluckte. Damit hatte sie schon fast gerechnet, dass ihre Mutter versuchen würde sie alleine zu kriegen, ohne Colin an ihrer Seite.

“Natürlich Mutter!”, sagte sie und tauschte einen Blick mit Colin aus. Sie wusste, er war nicht begeistert, sie mit ihrer Mutter alleine zu lassen, aber sie beide wussten, sie hatten nicht wirklich eine andere Wahl.  

Colin nickte leicht und ging zu seiner eigenen Mutter hinüber. 

“Ich bin mir sicher, dass du noch einiges für das Abendessen vorzubereiten hast, nicht wahr?”

Violet nickte und hackte sich bei ihrem dritten Sohn unter. “Du hast Recht!”

 

Kaum waren die beiden im Haus verschwunden, sah Portia ihre Jüngste auffordernd an. 

“Kommst du?”, fragte sie.  

Penelope unterdrückte ein Seufzen und führte ihre Mutter durch das Bridgerton House zum Gästeflügel. 

Vor dem Gästezimmer, in dem ihre Mutter die nächsten Wochen leben würde, blieb sie stehen. 

Portia öffnete die Tür und sah sie auffordernd an. 

Penelope seufzte und betrat den Raum.

Kaum war ihre Mutter hinter ihr eingetreten, schloss sie die Tür und drehte sich zu ihrer Tochter um.

 

“Was glaubst du trägst du da?”, fragte sie. Ihre freundliche Maske, die sie vor den Bridgertons getragen hatte, war sofort verschwunden, sobald sie mit ihrer Tochter alleine war..

Penelope senkte ihren Blick.

“Ich trage eines meiner Kleider, Mutter!”, sagte sie leise.

“Eines?”, fragte ihre Mutter. “Du hast mehr davon?”

Penelope nickte nur. Sie wollte sich nicht wirklich mit ihrer Mutter streiten und je weniger sie sagte, desto weniger konnte ihre Mutter gegen sie verwenden..

 “Oh Penelope, wie oft soll ich dir noch sagen, dass Männer sich fröhliche Frauen wünschen, die sich entsprechend kleiden?”

Sie sah ihre Tochter enttäuscht an.

“Nun ich habe einen Mann gefunden, der mich heiraten will und er bevorzugt es, wenn ich diese Art von Kleidern trage? Sollte ich nicht zuallererst meinem künftigen Ehemann gefallen?”

Sie wusste, es war feige Colin vorzuschieben. Zumal es ihn überhaupt nicht interessierte, was für Kleider sie anhatte. Er wollte nur, dass sie sich wohl fühlte, aber das musste ihre Mutter nicht wissen und sie hatte sich geschworen ihre gelben Kleider niemals wieder anzuziehen.

Portia mussterte sie einige Momente, bevor sie schließlich nachdenklich nickte.

“Natürlich, wenn Mr. Bridgerton dich in den Farben sehen will, dann solltest du sie tragen!”

 

Penelope hatte mehr Gegenwehr erwartet. Doch ihre Mutter schien sich mit ihrer Erklärung zufrieden zu geben, denn sie wechselte unvermittelt das Thema.. 

“Du konntest ihn nicht dazu bringen ein Haus in Mayfair für euch zu finden?”

Penelope sah auf und sah, dass ihre Mutter sie genau beobachtete. 

Sie hatte das Haus noch nicht gesehen, aber sie wusste, dass das Haus von den Bridgertons geliebt wurde. Colin empfand es als eine Ehre, dass die Beiden dort leben durften, wo ihre Eltern ihre ersten glücklichen Ehejahre verbracht hatten. Die Bridgertons hatten andere Häuser in Mayfair, die Colin und sie hätten haben können, aber alle wären kleiner gewesen und hatten nicht die Bedeutung wie das Haus in Bloomsbery. .

“Der Viscount und die Viscountess haben dort Jahre lang gelebt. Meinst du nicht, dann ist es gut genug für Colin und mich?”

“Wenn der Viscount euch das so verkauft, wird er seinen Grund haben!”, sagte Portia und seufzte leise. "Ich habe schon befürchtet, dass sie euch beide versuchen würden, aus dem Sichtfeld der Ton zu verdrängen!”

Penelope antwortete nicht. Sie wusste ganz genau, dass es das Letzte war, was sich Anthony dabei gedacht hatte, als er das Haus für Colin ausgesucht hatte. Er hatte gedacht, es würde am Besten zu den Beiden passen, aber sie wusste, dass war nichts was ihre Mutter interessierte.

“Nun Penelope, ich habe eine lange Reise hinter mir. Wir sehen uns beim Abendessen!”

Penelope knickste leicht und verlies dann das Zimmer, bevor sie ihre Meinung ändern konnte.

 

Sie ging zum Familienflügel hinüber und direkt in ihr Zimmer.

Es überraschte sie nicht, dass Colin auf ihrem Bett saß und auf sie wartete.

Er stand auf, als er sie sah und zog sie in seine Arme. 

“War es sehr schlimm?”, fragte er leise.

Penelope lies sich in seine Arme fallen. “Es ging. Sie ist der Meinung, deine Familie versucht uns aus der Ton zu vertreiben mit dem Haus!”

Colin lachte leise und Penelope musste mit einstimmen.

Als sie sich beruhigte, löste sie sich so weit von ihm, dass sie ihn angucken konnte. “Falls jemand fragt, ich trage diese Farben, weil sie dir gefallen!”

Colin zog die Augenbrauen hoch, nickte aber. “Wenn es deine Mutter ruhig stellt!”

Penelope lehnte sich wieder nach vorne und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab.

Sie wusste, die nächsten Wochen würden anstrengend sein, denn sie wusste, dass war noch nicht alles, was ihre Mutter ihr vor ihrer Hochzeit zu sagen hatte.

Notes:

Lord und Lady Featherington sind zurück in Mayfair.
Die nächsten kapitel werden Angst beinhalten.

Chapter 23: Chapter 22

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Chapter 22

 

Penelope hatte gedacht, nach dem  Abendessen mit dem Herzog und ihren Schwestern könnte sie nichts mehr so schnell aus der Fassung bringen, doch das Begrüßungsessen für ihre Eltern brachte sie erneut an ihre Grenzen. 

Sie war nur froh, dass außer Lady Danbury nur ihre und Colins Familie anwesend waren. Es hatte harmlos genug angefangen. Ihre Mutter hatte sich während der Vorspeise ausführlich mit Prudence und Phillipa unterhalten. Penelope hatte sich zurückgehalten und nur schweigend zugehört. 

Scheinbar hatte Phillipa endlich einen Verehrer gefunden, auch wenn sie davon bisher nichts mitbekommen hatte. Doch er war in den letzten Wochen regelmäßig während der Hoffierstunden aufgetaucht um Phillipa zu umwerben und selbst Lady Danbury schien davon überzeugt, dass er ernsthafte Absichten hatte. 

 

Ihre Mutter war sichtlich enttäuscht darüber, dass der Mann weder einen Titel hatte, noch aus einer wirklich wohlhabenden Familie stammte, auch wenn er ein Mitglied der Ton war. Aber sie wusste, ihre Mutter war davon überzeugt gewesen, dass ihre beiden Ältesten gut heiraten würden und auch wenn Mr. Finch ein annehmbarer Ehemann für eine zweite Tochter war, wusste Penelope genau sie hatte mehr erwartet. 

Prudence war während der Unterhaltung immer unhaltsamer geworden. Schließlich hatte sie die Arme verschränkt und ihre Mutter beleidigt angeguckt. 

“Ich verstehe nicht,  wieso Penelope überhaupt heiraten darf? Ich bin die Älteste und ich musste ein extra Jahr warten, um präsentiert zu werden. Es ist unfair, dass sie sogar früher präsentiert wurde und dann auch noch als Erste heiraten darf. Warum muss sie nicht warten, bis Pip und ich verheiratet sind?”    

 

Penelope sah zu ihrer Schwester hinüber. “Ich habe nicht darum gebeten mit 16 vor der Königin präsentiert zu werden!”, sagte sie leise.

Prudence warf ihr einen arroganten Blick zu. “Wenn du nicht präsentiert werden wolltest, warum willst du dann unbedingt heiraten? Weißt du wie mich das dastehen lässt? Meine fast 4 Jahre jüngere Schwester heiratet, bevor ich auch nur verlobt bin. Du tust das nur, um mich zu demütigen!”

 

Penelope sah sie mit offenem Mund an.

“Ich heirate Colin, weil ich ihn liebe!”, sagte sie schließlich leise. “Er hat mich gefragt, ob ich seine Frau werden will und ich habe zugestimmt, weil ich mein Leben mit ihm teilen will. Ich habe nicht eine Sekunde über dich nachgedacht!”

“Natürlich nicht. Es hat dich noch nie interessiert, wie es mir oder Pip geht. Du warst immer nur mit dir selbst beschäftigt!”

Penelope starrte ihre älteste Schwester fassungslos an. 

“Nun Mädchen, es gibt keinen Grund zu streiten!”, versuchte Portia die Situation zu beruhigen und griff über den Tisch nach Prudence Hand. “Ich bin mir sicher Penelope hat es nicht so gemeint!”

Penelope sah zu ihrer Mutter hinüber. “Was soll ich nicht so gemeint haben? Ich habe nicht Mal was gesagt!”

Sie wusste in dem Moment, wo sie es ausgesprochen hatte, dass es ein Fehler gewesen war. Sie hätte einfach still bleiben sollen, aber nach der langen Zeit wo sie bei den Bridgertons gelebt hatte, hatte sie fast vergessen, wie ein Abendessen mit ihrer Familie ablaufen konnte.

 

“Das kennen wir ja. Jetzt ist es wieder alles Prudence Schuld!”, mischte sich Phillipa in das Gespräch mit ein. 

“Sie war diejenige, die Penelope Vorwürfe gemacht hat!”, sagte Eloise und funkelte die mittlere Featherington Schwester böse an. “Vorwürfe, die komplett daneben sind. Wenn wir alle erst heiraten dürften, wenn Anthony und Benedict verheiratet wären, dann würde keiner von uns jemals heiraten!”

“Hey!”, empörte sich Benedict.

Daphne warf ihrem Bruder einen Seitenblick zu. “Hast du vor in nächster Zeit eine Frau zu nehmen?”

“Bist du verrückt geworden? Ich bin noch nicht Mal 30 und das ist auch noch zu jung, um zu heiraten!”

Daphne verdrehte die Augen und sah zu ihrer jüngeren Schwester hinüber. “Ich glaube nicht, dass ich das sage, aber ich muss dir in diesem Fall zustimmen!”

Penelope musste trotz der angespannten Stimme lächeln. Sie wusste auch wenn Daphne und Eloise sich liebten, die beiden hatten selten dieselben Ansichten.

 

“Jedenfalls!”, fuhr Eloise fort, als sei sie nie unterbrochen worden. “Interessiert es niemanden mehr welches Geschwisterkind zuerst heiratet. Außerdem zählen Colin und Penelope sowieso nicht!”

“Warum zählen wir nicht?”, fragte Colin und sah seine Schwester verwirrt an.

Eloise zuckte mit den Schultern. “Ihr zwei habt euch schon immer so verhalten, als ob du sie hoffieren würdest. Du magst es erst offiziel gemacht haben, nachdem sie präsentiert worden ist, aber in Wirklichkeit habt ihr mindestens 2-3 Jahre Vorsprung gegenüber allen anderen, was eure Beziehung angeht. Natürlich heiratet ihr früh!”

 

Penelope sah ihre beste Freundin fassungslos an. Eloise hatte nie wirklich mit ihr über Colin gesprochen. Doch scheinbar hatte sie die Beziehung der beiden genauer beobachtet, als sie gedacht hatte.

“Ist das wahr, Penelope?”, ries sie die scharfe Stimme ihrer Mutter aus den Gedanken.

Verwirrt sah sie zu ihr hinüber. “Was ist wahr?”

“Hast du seit Jahren eine Beziehung mit Mr. Bridgerton gehabt, die du uns verheimlichst hast?”

Penelope schüttelte entschieden den Kopf. “Natürlich nicht. Wir waren Freunde. ich wusste nicht, dass er Gefühle für mich hat, bis er es mir in der ersten Hoffierstunde diese Saison gesagt hat!”

   

Portia musterte sie genau, bevor sie sich an Anthony wandte.

“Ist meine Tochter noch unschuldig?”, fragte sie.

Anthony schien diese Frage komplett aus dem Konzept zu bringen.

“Lady Bridgerton!”, sagte Colin in ruhigeren Tonfall, als Penelope es ihm in der Situation zugetraut hatte. “Ich liebe ihre Tochter und ich kann ihnen versichern, dass ich vor habe bis zu unserer Hochzeitsnacht zu warten, bis ich mit ihrer Tochter intim bin!”

Portia blinzelte kurz, bevor sie zu ihrem künftigen Schwiegersohn hinüber sah.

“Ihre Worte mögen schön und gut sein, aber sie sind nicht mehr als leere Versprechungen. Ich verlange eine Bestätigung, dass meine Tochter noch unschuldig ist!”

Penelope spürte, wie sich Colin neben ihr versteifte. Sie wusste nicht viel, aber sie hatte genügend Gespräche mit angehört um zu wissen, dass eine solche Überprüfung schmerzhaft für die Frau war und sie kannte Colin gut genug um zu wissen, dass er sie davor beschützen wollte.

“Lady Featherington…!”, begann Colin, doch er wurde sofort unterbrochen.

“Wir sind ihre Eltern, wir haben das Recht dazu es zu verlangen!”, sagte sie ihm ernsten Ton.

 

“Das haben sie nicht!”, Anthony schien endlich seine Stimme wieder gefunden zu haben.

“Wie bitte?”, fragte Portia und sah zu dem ältesten Bridgerton hinüber.

“Ihr Mann hat die Vormundschaft für Penelope an mich übergeben. Damit bin ich der Einzige, der eine solche Untersuchung verlangen kann und ich weiß, dass es nicht notwendig ist. Ich kann Ihnen versichern, wenn etwas Skandalöses zwischen den Beiden unter meinem Dach vorgefallen wäre, dann würde ich das wissen und die Beiden würden vor ihrer Hochzeit nicht mehr in dem selben Haus leben!”

 

“Lord Bridgerton…!”, empörte sich Portia, doch der Viscount schüttelte den Kopf. 

“Wollen Sie mir absprechen, dass ich weiß, was in meinem Haus vor sich geht?”

Penelope konnte nicht anders, als Anthony zu bewundern. Sie sah, wie ihre Mutter blass wurde und sie wusste, er hatte gewonnen. Zumindest fürs Erste.

Als sie nichts mehr darauf sagte, nickte Anthony zufrieden.

“Und jetzt sollten sie den Braten genießen, den unser Koch vorbereitet hat. Ich verspreche Ihnen, Sie werden nicht enttäuscht sein!”

Chapter 24: Chapter 23

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Chapter 23

 

Anthony fiel es schwer zu verstehen, wie die Featheringtons mit Penelope umgingen. Penelope hatte inzwischen etwas mehr als 2 ½ Jahre bei ihnen gelebt und er kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie nicht ansatzweise so selbstbezogen war, wie ihre Schwester es behauptet hatte. Im Gegenteil, Penelope war fürsorglich und machte sich immer Gedanken um andere. Besonders seine jüngste Schwester wusste ganz genau, dass Penelope ihr niemals etwas abschlagen könnte.

Und dass ihre Mutter es ihrer Tochter wirklich antun wollte, sie einer grausamen Untersuchung zu unterziehen, konnte er nicht verstehen. Was wollte sie damit bezwecken? 

Er wusste, dass es Familien gab, die von den Frauen die den Erben heiraten wollten eine solche Untersuchung verlangte um sicherzustellen, dass sie keinen Bastard untergeschoben bekamen, aber er selber hatte lange beschlossen, dass keine Frau, die in seine Familie heiraten würde, dass jemals über sich ergehen lassen werden musste.

Besonders bei Penelope konnte er sich sicher sein, selbst wenn sie vor der Hochzeitsnacht schwanger werden würde, dann würde Colin der Vater sein. Das stand für ihn außer Frage. Auch wenn er wirklich hoffte, dass sein Bruder sein Versprechen halten würde, besonders nach seiner Auseinandersetzung mit Lady Featherington am vorherigen Abend.

 

Er seufzte. Vermutlich sollte er mit seinem Bruder ein ernstes Wort reden. Die beiden würden in drei Wochen heiraten. Selbst wenn sie jetzt schwanger werden würde, es kam häufiger vor, dass Babys ein paar Wochen zu früh geboren wurden. Es würde keinen Skandal auslösen und er hatte vorgehabt ein Auge zuzudrücken. Doch er hatte das Bedürfnis Penelope zu beschützen und er wollte ihrer Mutter nicht die Gelegenheit geben, sie zu demütigen oder ihr gar wehzutun.

 

Als er an Penelopes Zimmer vorbei ging, konnte er Stimmen hören. Er blieb stehen und horchte. Er hoffte nur, dass es nicht Colin war, der mit ihr alleine in ihrem Zimmer war. Zumindest nicht solange ihre Eltern im Haus waren.

“Also hat er wirklich noch keine Anstalten gemacht mit dir intim zu sein?”, hörte er die Stimme von Portia Featherington und fast war er gewillt weiterzugehen, doch sein Gefühl sagte ihm, er sollte bleiben und weiter zuhören.

“Mutter, ich habe es dir doch schon erklärt. Colin hat Anthony ein Versprechen gegeben und er war immer schon ein Gentleman mir gegenüber. Er wird sein Versprechen halten!”

 

“Oh Penelope!”, Anthony war überrascht, dass sie enttäuscht klang. “Du hast ihn wirklich immer noch nicht an dich gebunden?”

“Mutter, wir sind verlobt. Er hat es öffentlich gemacht. Er wird mich heiraten!”

Portia seufzte. “Oh Penelope, mein naives Mädchen. Mr. Bridgerton muss nicht heiraten, er ist nicht auf einen Erben angewiesen. Er ist ein dritter Sohn und hat obendrein noch einen jüngeren Bruder. Er muss überhaupt nicht heiraten. Dazu kommt, dass er noch so jung ist. Er wäre nicht der erste Bräutigam, der im letzten Moment kalte Füsse bekommt. Solange du nichts in der Hand hast, um ihn dazu zu zwingen, dich trotzdem zu heiraten, kann er die Hochzeit jederzeit absagen!”

 

Anthony konnte nicht glauben, was er hörte. Selbst wenn sie Zweifel an Colin hatte, er war Penelopes Vormund und ihre Mutter sollte inzwischen wissen, dass er ihre Tochter beschützen würde. Anthony würde es Colin niemals erlauben, die Hochzeit abzusagen.

“Mutter, Colin und ich lieben uns und egal was du sagst, ich werde ihn nicht dazu bringen sein Versprechen gegenüber Anthony zu brechen!”

 

Eine Weile war es still, schließlich durchbrach Portia Featherington die Stille.

“Ich wünschte du würdest auf mich hören, aber gut dann lass uns zu den wirklich ernsten Dingen kommen. Lass uns darüber sprechen, wie du dich gegenüber deinem Ehemann zu verhalten hast!”

“Was meinst du? Colin und ich haben eine gute Beziehung. Warum sollte ich anfangen mich anders ihm gegenüber zu verhalten?”

“Es ist ganz einfach Penelope. Als dein Ehemann wird Mr. Bridgerton das Recht haben, sich von dir zu nehmen, was und wann immer er es will. Ob du bereit bist es ihm zu geben oder nicht, spielt keine Rolle!”

 

Anthony spürte, wie ihm schlecht wurde. Er wusste genau worauf sie hinaus wollte und er konnte nicht glauben, was sie zu ihrer Tochter sagte.

“Ich verstehe nicht!”, hörte er Penelopes verwirrte Stimme.

“Intimität Penelope. Ich spreche davon, dass er mit dir intim sein wird. Ich bin mir sicher Mr. Bridgerton wird zumindest am Anfang regelmäßig dein Bett besuchen wollen. Doch Intimität muss nicht nur im Bett stattfinden. Männer, gerade wenn sie so jung sind wie Mr. Bridgerton, sind hungrig und es ist wichtig, dass er sich nicht anderweitig umsieht. Also hör mir gut zu. Du wirst alles tun, was er von dir möchte. Wenn er von dir verlangt ihn anzufassen, dann wirst du es tun, ohne Fragen zu stellen. Manche Männer mögen es, wenn Frauen ihr Geschlechtsteil in den Mund nehmen. Wenn Mr. Bridgerton einer von Ihnen ist, wirst du es über dich ergehen lassen. Du wirst ihm nicht sagen, dass es dir nicht gefällt. Es wird dein einziger Job sein, ihn zufrieden zu stellen!”

 

Anthony atmete tief durch und schloss seine Augen. Er wusste, er würde mit Colin sprechen müssen, darüber was er belauscht hatte. Er war sich zwar sicher, dass sein Bruder Penelope ein guter Eheman sein würde, aber er wollte sicher stellen, dass er vorsichtig mit ihr war. Besonders nach dem was ihre Mutter ihr gerade erzähl hatte.  

Doch zu seinem Entsetzen war Lady Featherington immer noch nicht fertig.

 

“Er wird deinen Körper wollen. Eines muss dir bewusst sein. Du hast kein Recht, dich ihm zu verwehren. Egal ob du müde bist, ob du Schmerzen hast oder einfach nicht in der Stimmung bist. Wenn er dich will, wirst du dich ausziehen und ihn machen lassen, was immer er will mit dir. Ob er dir wehtut oder nicht spielt keine Rolle. Dein Körper wird deinem Ehemann gehören!”

 

Anthony sah rot. Er konnte nicht mehr an sich halten. Er öffnete die Tür mit einem lauten Knall und betrat den Raum.

Penelope saß auf ihrem Bett und er konnte in ihren Augen sehen, dass sie Angst hatte. Ihre Mutter stand vor ihr und hatte den Finger gehoben, als wenn sie ein kleines Kind belehren würde.

“Lord Bridgerton!”, sagte Lady Featherington, offensichtlich empört unterbrochen worden zu sein. Doch es hätte ihn nicht weiter kümmern können.

“Wie können Sie es wagen?”, fragte er mit zitternder Stimme. “Mein Bruder ist dazu erzogen worden Frauen mit Respekt zu behandeln und sie niemals zu etwas zu zwingen, was sie nicht wollen. Was sie Penelope erzählt haben, was sie in ihrer Ehe zu erwarten hat, ist eine Beleidigung für meine ganze Familie!”

 

Er wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern ging zu Penelope hinüber und ignorierte die Proteste ihrer Mutter, als er sie in seine Arme zog.

“Pen, wenn mein Bruder dir jemals absichtlich weh tun sollte oder ein nein von dir nicht akzeptieren wird, dann erwarte ich, dass du zu mir kommst. Wenn er dich respektlos behandelt, dann wird er mir dafür antworten müssen auf dem Duelfeld!”

Er konnte spüren, wie sich Penelope bei seinen Worten versteifte.

“Lord Bridgerton, das ist nicht angebracht…!”

Er sah über Penelopes Schulter zu ihrer Mutter hinüber. “Was unangebracht ist, sind ihre Ansichten von einer Ehe. Wenn das ihre Erfahrung ist, dann haben Sie mein Beileid, aber in meiner Familie ist die Ehe eine Partnerschaft, in der man sich mit Respekt behandelt. In der man seinem Partner sagt, was man mag und was nicht und es respektiert, was der andere sagt!”

 

Er konnte sehen, wie die ältere Dame rot anlief und sich ohne ein weiteres Wort zu sagen umdrehte und den Raum verlies.

Es kümmerte ihn nicht. Für ihn war es das Wichtigste, Penelope zu beruhigen.

“Du würdest Colin nicht wirklich wehtun?”, hörte er sie zwischen Schluchzen hervorbringen.

Anthony lächelte sanft. Selbst nach alldem was sie von ihrer Mutter gehört hatte, machte sie sich noch Sorgen um seinen kleinen Bruder.

Er schob sie sanft von sich weg, um sie ansehen zu können.

“Ich stehe zu meinem Wort. Wenn dein Ehemann dich nicht respektiert, dann kriegt er es mit mir zu tun und dann ist es mir egal, ob er mein Bruder ist oder nicht!”

Sie sah ihn mit großen Augen an. “Aber ich bezweifele, dass es notwendig sein wird. Colin liebt dich viel zu sehr, um dir jemals absichtlich weh zu tun und ich weiß, dass es ihm wichtig sein wird, dass es für euch beide gut sein wird, wenn ihr intim seid!”

 

Penelope antwortete nicht, doch ihre Tränen hatten aufgehört zu fließen. 

“Ich bitte dich vergiss einfach alles, was deine Mutter dir gerade gesagt hat. Ich verspreche dir nichts davon ist wahr. Colin hat auch als dein Ehemann kein Recht an deinem Körper. Wenn du nicht mit ihm intim sein willst, egal warum, dann hat er das zu akzeptieren!”

Penelope suchte seinen Blick und nickte schließlich langsam.

“In Ordnung!”

Anthony lächelte sanft.
“Ich werde mit Colin reden, was deine Mutter dir erzählt hat!”, sagte er leise, doch Penelope schüttelte den Kopf. 

“Ich möchte selber mit Colin reden!”

Anthony musterte sie genau und nickte dann leicht.

“In Ordnung, aber bitte versprich mir, dass du wirklich mit ihm redest. Ich möchte nicht, dass du mit Angst oder Sorge in eure Ehe gehst. Ich möchte, dass du dich auf deine Ehe freust und dich sicher bei Colin fühlst!”

Penelope brachte ein leichtes Lächeln zustande.

“Du bist ein guter Bruder Anthony!”

Anthony lächelte sanft. “Ich gebe mein Bestes!”

Er stand auf und wollte sie schon alleine lassen, als sie ihn zurück rief.

“Danke Anthony. Ich vertraue Colin und ich weiß, dass er nicht die Art Ehemann sein wird, die mein Vater war. Aber es tut gut aus deinem Mund zu hören, dass meine Mutter falsch liegt!”

Chapter 25: Chapter 24

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Chapter 24

 

Colin saß an seinem Schreibtisch, als es vorsichtig an der Tür klopfte.

Er musste lächeln. Er wusste ganz genau, wer auf der anderen Seite der Tür stand.

“Komm herein!”, sagte er und drehte sich zur Tür um.

Seine Vermutung wurde bestätigt, als Penelope den Raum betrat. Er hatte fast erwartet, dass sie kommen würde. Seit ihre Eltern bei ihnen wohnten, hatten sie nicht wirklich viel Gelegenheit gehabt, Zeit alleine miteinander zu verbringen. Doch heute war ihre Mutter bei Lady Danbury und ihren zwei ältesten Töchtern zum Tee und ihr Vater war mit einigen anderen Gentlemen der Ton auf die Jagd gegangen. 

 

“Hey!”, sagte er leise und lächelte ihr entgegen. Doch sein Lächeln verging ihm, als er Penelopes Gesichtsausdruck sah. “Pen, was ist passiert?”

Colin stand auf und ging zu ihr hinüber. Er führte sie zu dem Sofa, welches am Fenster stand und sorgte dafür, dass sie sich hinsetzte, bevor er sich neben sie setzte und ihre Hände in seine nahm.

Penelope seufzte. “Meine Mutter hat gestern ein Gespräch mit mir geführt!”

Colin schloss die Augen. “Welche Lügen hat sie dir dieses Mal erzählt?”

Penelope antwortete nicht sofort und Colin wusste, dass sie überlegte, wie sie beginnen sollte.

 

“Zuerst war sie enttäuscht von mir, dass ich dich immer noch nicht an mich gebunden habe!”

Colin zog seine Augenbrauen nach oben und sah sie fragend an. “Ich fühle mich ziemlich an dich gebunden. Wir heiraten in etwas mehr als zwei Wochen!”

“Sie meinte, solange wir nicht intim waren, habe ich keine Möglichkeit dich zu zwingen mich zu heiraten, wenn du kalte Füße bekommst!”

Colin wusste nicht wirklich, was er darauf antworten sollte. 

Penelope senkte ihren Blick. 

“Hey!”, sagte er leise und sie sah auf. “Ich werde keine kalten Füße bekommen. Ich verspreche es dir!” 

Sie brachte immer noch kein Lächeln hervor. 

“Und selbst wenn, Anthony würde mich die Hochzeit niemals absagen lassen. Du brauchst mich nicht zu verführen. Du hast meinen großen Bruder um den Finger gewickelt. Ich hab keine andere Wahl als dich zu heiraten!”

Das brachte Penelope zum Lächeln und Colin strich ihr mit seinem Daumen über ihren Handrücken. 

“Ich hoffe, das ist nicht der Grund, warum du mich heiratest? Wenn du es dir anders überlegt hast…!”

Er unterbrach sie sanft. “Das habe ich nicht. Es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als dich endlich meine Frau nennen zu können!”

Penelope rutschte näher an ihn heran und kuschelte sich an seine Seite. Er legte einen Arm um sie und begann ihr sanft über die Schulter zu streichen.

“Ich kann es kaum erwarten deine Frau zu sein!”, sagte sie leise.

 

Einen Augenblick blieben die beiden so sitzen, schließlich durchbrach Colin die Stille.

“So gerne ich glauben würde, dass das alles war was deine Mutter zu dir gesagt hat, ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass da noch mehr sein muss!”

Penelope nickte nur und Colin wartete.

Er wusste, sie würde mit ihm sprechen, wenn sie bereit war. Er wollte sie nicht dazu drängen sich ihm anzuvertrauen. 

 

Nach ein paar Minuten begann sie zu sprechen.

“Meine Mutter hat mir erklärt, wie ich mich meinem Ehepartner gegenüber zu verhalten habe!” 

Colin seufzte. “Will ich das überhaupt hören?”

Penelope schüttelte den Kopf. “Vermutlich nicht!”

Colin musterte sie von der Seite, schwieg aber und wartete bis sie weitersprach.

“Meine Mutter ist der Meinung, wenn ich erst Mal verheiratet bin, dann gehört mein Körper meinem Ehemann und er hat das Recht mit mir intim zu sein, wann immer und wie immer er will, ob ich das möchte oder nicht!”

Colin zog sie noch enger an sich und drückte ihr einen Kuss auf ihre Haare.

“Oh Pen, vergib mir meine Worte, aber das ist der größte Unsinn, den ich jemals gehört habe!”

Sie löste sich so weit von ihm, dass sie ihn ansehen konnte.

“Also wärst du nicht enttäuscht, wenn du mit mir intim sein willst und ich es nicht will?”, fragte sie und sah ihn mit großen Augen an.

 

Colin stöhnte leise auf. 

“Oh Pen!”, flüsterte er. “Wenn wir intim sein werden, dann weil wir beide es wollen!”
“Was, wenn es Tage gibt, wo du mich möchtest und ich fühle mich nicht danach?”

Colin lächelte sanft. “Dann werde ich das akzeptieren und hoffen, dass du mir zumindest erlaubst, dich in meinen Armen zu halten!”

Penelope sah ihn ungläubig an. 

“Was wirst du tun, wenn du mit mir intim sein willst und ich sollte nicht in der Stimmung sein?”, er zog eine Augenbraue hoch und sie wurde rot und mied seinen Blick. 

Er fuhr ihr vorsichtig mit einem Finger über ihre Wange. 

“Würdest du mich dazu zwingen, mit mir intim zu sein?”

Penelope antwortete nicht sofort. 

“Pen?”, fragte er leise.

Sie sah auf und sah ihn verwirrt an. “Ich…ich dachte, wenn ein Mann und eine Frau intim sind, dann immer, weil der Mann anfängt?”

Das brachte Colin zum Lachen.  

“Pen, Intimität kann von uns beiden ausgehen!”

“Oh!”, ihre Augen wurden noch größer. 

 

“Heißt das, ich kann dich küssen, wenn ich das will?”

Colin sah sie verwirrt an. Aber dann, wenn er darüber nachdachte. Immer wenn sie sich geküsst hatten, dann war es entweder von ihm ausgegangen, oder sie hatte gefragt, ob er sie küssen würde.

Schließlich lächelte er sanft. “Du kannst mich küssen, wann immer du das willst!”

Sie lehnte sich nach vorne und drückte sanft ihre Lippen auf seine. Colin zog sie enger an sich heran. 

“Du kannst mich berühren, wenn du das willst!”, flüsterte Colin leise.

“Wo?”, fragte sie und er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie sich danach sehnte ihn anzufassen.

“Überall!”

Penelope sah ihn einen Augenblick zögernd an, bevor er sie überraschte und auf seinen Schoss krabbelte. 

Sie suchte seinen Blick und er nickte ihr aufmunternd zu. 

Penelope nahm ihre Hand und strich ihm durch sein Haar. Er konnte nicht anders, als seine Augen zu schließen und sich ihrer Berührung entgegen zu lehnen.

 

Sie wurde mutiger und lies ihre Hand über seine Wange gleiten und lies sie schließlich unter sein Shirt gleiten.

“Oh!”, sagte sie überrascht.

Er öffnete seine Augen und sah sie an.

“Du… du hast Haare da!”

Colin musste Lachen. Er nahm ihre Hand und führte sie zu dem obersten Knopf. 

Sie schien zu verstehen, denn sie begann vorsichtig seine Knöpfe zu öffnen, bis seine Brust sichtbar war.

Er konnte an ihrem Blick erkennen, dass ihr gefiel, was sie sah. 

Er lehnte sich nach vorne und verschloss ihre Lippen mit seinen, bevor er ihre Hand in seine nahm und sie auf seiner Brust ablegte. 

 

Penelope wurde mutiger und begann mit ihrer Hand seinen Oberkörper zu erforschen. 

Es dauerte nicht lange, bis Colin nicht mehr an sich halten konnte und sich nach vorne lehnte und seine Lippen sanft auf ihren Hals drückte.

“Oh!”, rief Penelope und begann leise zu stöhnen, als seine Küsse fordernder wurden.

 

Colin nahm seine Hand und strich ihr über ihr Dekollete, als ein lautes Klopfen an der Tür die Beiden zusammenfahren lies.

Penelope rutschte von seinem Schoss herunter.

“Colin Bridgerton, ich hoffe für euch, dass ihr beide bekleidet seit!”, ertönte Anthonys Stimme von der anderen Seite der Tür.

“Fast!”, antwortete Colin.

Die Tür wurde geöffnet und sein ältester Bruder betrat den Raum. Er sah zwischen den Beiden hin und her und schloss dann die Tür hinter sich.

Colin war damit beschäftigt sein Shirt wieder zuzuknöpfen, doch er spürte den vorwurfsvollen Blick auf sich.

 

“Du hast mir ein Versprechen gegeben!”

Colin musste schlucken.

“Es war nicht seine Schuld!”, brach es aus Penelope heraus und beide Brüder drehten sich zu ihr um.

“Ich…ich war neugierig!”, murmelte sie und senkte beschämt ihren Blick.

Anthony seufzte frustriert auf.

“Penelope, ich weiß ihr heiratet in zwei Wochen. Aber du musst mich verstehen, wenn deine Eltern euch beide so gefunden hätten, dann müsste ich der Untersuchung zustimmen, wenn sie es verlangen!”
Colin spürte, wie es ihm kalt den Rücken runterlief. Er griff nach Penelopes Hand und drückte sie fest.

Er sah seinen Bruder beschämt an.

“Ich…ich habe das ganz vergessen!”, gestand er.

Anthony verdrehte die Augen. “Das habe ich gemerkt!”

Er sah zu Penelope hinüber.
“Wenn du dich dieser Untersuchung unterziehen musst, dann wird es nicht nur schmerzlich sein, aber es würden dich auch mehrere Männer dort unten entblößt sehen. Mich eingeschlossen!”

Penelope wurde rot und vergrub ihr Gesicht in Colins Schulter. 

“Wir können uns zusammen reisen bis zu der Hochzeit!”, versprach Colin. “Auch wenn es uns schwer fallen wird!”

“Bitte, wenn du es nicht für mich tust, dann tu es für deine Frau!”

Colin nickte und drückte Penelope einen Kuss auf ihre Haare. Er würde alles für Penelope tun und was waren zwei Wochen gegen den Rest seines Lebens?

Chapter 26: Chapter 25

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Chapter 25

 

Penelope betrat zögerlich hinter ihrer Mutter und Violet die Schneiderei. Sie wusste ganz genau, dass ihr eine weitere Diskussion mit ihrer Mutter bevorstehen würde, wenn sie die erste Version ihres Kleides sehen würde. Violet war mit ihr alleine zu Madame Delacroix gegangen, bevor ihre Mutter nach Mayfair gekommen war. Die beiden hatten mit der Schneiderin nicht nur ihr Brautkleid, sondern auch ihre komplette neue Garderobe durchgesprochen. Penelope war Violet sehr dankbar darüber, wusste sie doch genau, was für Vorstellungen ihre Mutter von einem Hochzeitskleid hatte.

 

“Kommst du Penelope?”, fragte ihre Mutter ungeduldig. “Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit!”

Sie seufzte, nickte aber und ging zu der Schneiderin hinüber, die sie freundlich begrüßte.

“Bist du bereit, dein Kleid anzuprobieren?”

Penelope nickte nur. Tatsächlich konnte sie es eigentlich nicht erwarten ihr Kleid anzuprobieren, aber sie fürchtete sich davor, dass ihre Mutter ihr das Kleid vermiesen würde.

 

Sie folgte der Schneiderin hinter den Vorhang und die Schneiderin half ihr dabei ihr Kleid auszuziehen und half ihr in das Hochzeitskleid.
Penelope warf einen Blick in den kleinen Spiegel und spürte, wie ihr Herz schneller zu schlagen begann. 

Das Kleid sah genauso aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Es war schlicht gehalten und betonte ihren Körperbau. Es war weiß und der Rock war mit einigen Stickereien dekoriert.

“Penelope!”, ertönte die ungeduldige Stimme ihrer Mutter. 

Sie seufzte, bevor sie hinter dem Vorhang hervortrat.

Sie konnte sehen, wie ihrer Mutter der Gesichtsausdruck entglitt. 

“Penelope, das kann nicht dein Ernst sein!”

Ihre Mutter ging auf sie zu und einmal um sie herum. Sie musterte sie kritisch.

“Du bist doch keine Bauerntochter!”

 

Penelope senkte ihren Blick. Sie musste ihre Tränen zurückhalten. Sie hatte gewusst, ihre Mutter würde das Kleid nicht mögen, aber eine so extreme Reaktion hatte sie nicht erwartet.

“Lady Featherington!”, begann Violet und Penelope wusste, sie wollte ihre Mutter beruhigen. Doch sie schien nicht Mal daran zu denken, sich zu beruhigen.

“So langsam habe ich genug Lady Bridgerton!”, Portia drehte sich zu der anderen Frau um und sah sie wütend an.

“Ich frage mich, warum sie Penelope überhaupt bei sich aufgenommen haben, wenn sie sie scheinbar nicht in ihrer Familie haben wollen!”

“Mutter bitte…!”, versuchte Penelope, sie zu unterbrechen, doch ohne Erfolg.

“Ich bin nicht dumm. Mir ist bewusst, dass ihre Familie mehr als genügend Häuser in Mayfair hat, trotzdem schieben sie Penelope in ein Haus in Bloomsberry ab,  Sie kaufen ihr Kleider, in denen sie im Hintergrund verschwindet. Anstatt eine angemessene Hochzeit in der Ton, heiraten die beiden auf dem Land und dann dieses Brautkleid? Arme Frauen heiraten in solchen Kleidern, keine Mitglieder der Ton!”

 

Penelope konnte nicht glauben, was sie aus dem Mund ihrer Mutter hörte. Sie war den Ton gewöhnt, aber dass sie mit einer anderen Lady so reden würde, das hatte sie nie für möglich gehalten.

“Mutter, ich habe mir meine Kleider selber ausgesucht. Lady Bridgerton hat es immer mir überlassen, welche Kleider ich haben will. Dieses Brautkleid eingeschlossen. Ich weiß, dass du gerne auffällige Kleider trägst, aber das bin einfach nicht ich!”

Portia drehte sich wieder zu ihr um und zu Penelopes Überraschung begann sie laut zu lachen.

“Oh Penelope, ich dachte wirklich du hättest etwas gelernt. Ich weiß nicht, wie du es gemacht hast, aber du hast den Bridgerton Jungen dazu gebracht, dass er wirklich glaubt dich zu lieben. Aber dann hast du dich darauf ausgeruht. Du hättest alles haben können. Du hättest gut angesehen sein können in der Ton und finanziell abgesichert. Doch stattdessen hast du dich von seiner Familie klein machen lassen. Lass mich dir eines sagen. Es wird nicht lange dauern, bis er aufwachen wird und dann wird er sich eine Mätresse nehmen und dich…dich wird er wegschicken, irgendwo aufs Land und dann wirst du nichts mehr haben. Merk dir meine Worte!”

 

Damit drehte sie sich um und verlies erhobenen Hauptes den Laden. 

Penelope blieb schockiert zurück und reagierte erst, als sie Violets Hand auf ihrer Schulter spürte.

Sie drehte ihren Kopf, so dass sie der älteren Frau in die Augen sehen konnte.

“Es tut mir Leid!”, flüsterte Penelope. “Was sie gesagt hat, besonders über das Haus. Ich weiß wie besonders es für dich ist. Colin und ich fühlen uns so geehrt, dass wir dort leben dürfen!”

Violet lächelte sanft und unterbrach ihren Redefluss dann mit einem leichten Kopfschütteln.

“Du musst dich niemals für deine Mutter entschuldigen. Ich hoffe nur, dass du weißt, dass sie Unrecht hat!”

“Womit?”, fragte Penelope leise.

Violet lachte leise. “Mit so ziemlich allen. Dein Kleid ist wunderschön. ich bin mir sicher, Colin wird seine Augen nicht von dir lassen können. Aber vor allem hat sie Unrecht mit Colin. Colin liebt dich und er wird sich niemals eine Mätresse nehmen und dich fortschicken!”
Penelope lächelte sanft.

“Ich weiß!”, sie sah nachdenklich in den Spiegel. 


“Meinst du, es wird ihm wirklich gefallen?”, sie konnte den Zweifel nicht komplett abschütteln.

Violet nickte mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.

“Ich weiß, dass er es lieben wird!”

Sie drehte sich zu Madame Delacroix hinüber. “Ich glaube, wir müssen keine großen Änderungen mehr vornehmen!”

Die Schneiderin nickte zufrieden. “Das glaube ich auch!”

Sie ging zu Penelope hinüber. “Komm, ich helfe dir beim Umziehen!”

Penelope folgte der Schneiderin.

 

Als Penelope sich wieder umgezogen hatte, trat sie neben Violet.

“Meinst du, meine Mutter wird sich wieder beruhigen?“, fragte sie, als die beiden den Laden verliesen.

Violet seufzte. “Ich weiß es nicht. Deine Mutter war schon immer schwierig. Aber mach dir keine Sorgen, ob sie Colins und deine Entscheidungen respektiert oder nicht, spielt am Ende keine Rolle. Es ist euer Leben, nicht das ihre. Das darfst du nie vergessen!”

 

***

 

Als die Beiden wieder im Bridgerton House ankamen, war Penelope überrascht, dass das Gepäck ihrer Eltern in eine Kutsche gebracht wurde.
Verwundert ging sie zu ihrer Mutter hinüber, die etwas abseits der Kutsche stand.

“Mutter?”, fragte sie verwirrt.

Ihre Mutter drehte sich und sah ihre jüngste Tochter an. “Oh Penelope, gut dass du uns noch erwischt hast. Dein Vater und ich haben beschlossen, früher als geplant zurück nach Irland zu fahren. Es ist nicht, als ob du uns wirklich brauchen würdest. Ich denke wir werden uns sehen, wenn Phillipa heiraten wird. Ich bin mir sicher, es wird nicht mehr lange dauern, bis Mr. Finch um ihre Hand anhalten wird!”

 

Penelope wusste nicht wirklich, was sie sagen sollte. Ihre Mutter umarmte sie kurz und ging dann zur Kutsche hinüber. Ihr Vater wartete schon und nickte ihr nur einmal zu, bevor er hinter seiner Frau in die Kutsche stieg.

Penelope sah ihnen fassungslos hinterher. 

“Pen?”

Sie zuckte zusammen, sie hatte Colin nicht aus dem Haus kommen hören.

Sie drehte sich zu ihm um und ihr Blick traf den seinen. 

“Ich kann nicht glauben, dass sie mich alleine lassen!”, brach es aus ihr heraus. 

Sie konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie wusste ihre Eltern waren nie die besten Eltern gewesen, aber sie hatte sich nie vorstellen können, dass sie nicht auf ihrer Hochzeit sein würden. 

Colin zog sie in seine Arme und lies sie an seiner Schulter weinen.

“Du bist nicht alleine, Pen”, flüsterte er ihr beruhigend zu und strich ihr über den Rücken. 

“Du hast mich und meine ganze Familie. Ich werde dich niemals alleine lassen. Ich verspreche es dir!”

Chapter 27: Chapter 26

Notes:

Leider war ich krank, daher hat es etwas länger gedauert. Aber ich hoffe, dass ich die geschichte nächsten Monat beenden kann

Chapter Text

   Chapter 26

 

Penelope hatte sich direkt nach dem Abendessen in ihr Zimmer zurückgezogen. 

Sie hatte sich auf ihr Bett gelegt und ihre Beine angezogen. Sie hätte nie gedacht, dass es ihr jemals so wehtun würde, wenn ihre Eltern zurück nach Irland fahren würden. Bis jetzt war sie immer froh gewesen, wenn sie nicht in der Gesellschaft ihrer Mutter sein musste. Und bevor die beiden gekommen waren, hatte sie sich fast gewünscht sie würden wegbleiben.

Aber jetzt, wo sie gefahren waren und sie wusste, die beiden würden nicht bei ihrer Hochzeit sein, konnte sie nicht anders als sich zu wünschen, es wäre anders. 

 

Penelope hatte es immer als gegeben hingenommen, dass ihr Vater sie zum Altar führen würde. Auch wenn die beiden keine enge Beziehung hatten und er ihre Vormundschaft abgegeben hatte, so war er doch ihr Vater. Aber jetzt würde sie alleine zum Altar gehen, ohne irgendjemanden an ihrer Seite. Fast wünschte sie sich, sie hätte ihrer Mutter einfach nachgegeben. Sie wusste, ihre Mutter interessierte nur ihr Einfluss auf die Ton und seit ihr Einfluss geschwunden war, versuchte sie durch ihre Töchter Einfluss zu gewinnen.

Die Aussicht, dass eine ihrer Töchter in die Bridgerton Familie, eine der einflussreichsten Familien der Ton einheiraten würde, musste sie begeistert haben. 

Aber sie hatte die Bridgertons noch nie verstanden. Sie ging davon aus, dass Colin und sie nach ihrer Hochzeit einfach aus der Gesellschaft verschwinden würden, also gab es für sie keinen Grund, hier zu bleiben.

 

Sie schloss ihre Augen. Sie wusste Colin und sie würden ihren Platz in der Gesellschaft finden. Keiner der Beiden wollte Einfluss oder Reichtum. Sie waren glücklich damit, etwas im Hintergrund zu bleiben. Aber die Ansichten ihrer Mutter waren einfach lachhaft. Das Haus in Bloomsberry befand sich 100 Meter hinter der Grenze zu Mayfair. Sie würden nicht offiziell in Mayfair leben, aber ihr Haus würde größer und imposanter sein, als viele der Häuser innerhalb der Ton. Warum ihre Mutter das nicht sehen wollte, konnte sie nicht verstehen.

 

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es vorsichtig an der Tür klopfte.

Sie setzte sich auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. 

“Herein!”, sagte sie leise

Als die Tür sich öffnete, war sie überrascht, dass es nicht Colin war, der in ihr Zimmer kam, sondern Violet und Anthony.

Die Überraschung schien ihr ins Gesicht geschrieben zu stehen, denn Anthony lächelte sie wissend an. “Ich habe meinen Bruder gebeten, dass er uns in Ruhe mit dir reden lässt!”

Penelope sah ihn mit großen Augen an. “Er war sicher nicht glücklich darüber!”, murmelte sie.

Anthony musste lachen. “Nein, das war er nicht, aber mein Bruder akzeptiert, dass ich das Familienoberhaupt bin und ab und zu hört er dann doch auf mich!”

Penelope brachte ein kleines Lächeln zustande, doch sie konnte es nicht lange aufrecht erhalten. 

 

Violet setzte sich neben sie aufs Bett und zog sie in ihre Arme.

“Es tut mir Leid, dass die Situation mit deiner Mutter so eskaliert ist!”, sagte sie leise.

“Es ist nicht deine Schuld. Meine Mutter ist so machtbesessen, dass sie nur sieht, was sie sehen will!”

Violet seufzte leise und tauschte einen Blick mit ihrem ältesten Sohn aus.

Anthony ging zu Penelopes Schreibtischstuhl hinüber und setzte sich.

“Wir können die Hochzeit verschieben, wenn es das ist, was du möchtest!”, begann er vorsichtig. “Ich würde nach Irland reisen und versuchen die Wogen mit deiner Mutter zu glätten!”

Sie begann zu verstehen, warum die beiden ohne Colin mit ihr hatten reden wollen. Penelope löste sich aus Violets Umarmung und schüttelte entschieden den Kopf.

“Nein!”, sagte sie leise. “Ich will nicht länger warten!”   

“Bist du dir sicher?”, fragte Violet leise. “Ich weiß, Colin würde enttäuscht sein, aber er würde es verstehen!”

“Natürlich würde er das. Aber meine Eltern haben beschlossen, nicht bei meiner Hochzeit dabei zu sein. Das war ihre Entscheidung. Ich werde Ihnen nicht hinterherlaufen!”

 

Sie konnte sehen, wie sie Violet von der Seite her musterte.

“Es macht mich traurig zu wissen, dass sie nicht dabei sein wollen!”, gestand sie. “Auch wenn wir nie das beste Verhältnis hatten, ich habe doch immer geglaubt, dass sie mich lieben würden auf ihre eigene Art und Weise!”

“Ich bin mir sicher, dass sie das auch tun!”, sagte Anthony, doch in seiner Stimme klang so viel Zweifel mit, dass sie sich sicher war, er versuchte nur sie zu trösten.

Sie seufzte. “Es ist in Ordnung, du musst mir nichts vormachen. Ich werde nur etwas Zeit brauchen!”

Anthony sah sie durchdringend an, bevor er leicht nickte. “Ich kann trotzdem nach Irland fahren, dann eben nach eurer Hochzeit!”, schlug er halbherzig vor.

Penelope lächelte sanft. “Ich danke dir, aber ich glaube es ist Zeit, dass ich aufhöre mir vorzumachen, dass meine Eltern jemals für mich da sein werden!”

Anthony schluckte hörbar. Penelope wusste für ihn war es unvorstellbar, dass ein Elternteil freiwillig darauf verzichten würde, für ihr Kind dazusein..
“Ich hoffe du weißt, dass wir alle immer für dich da sein werden!”, sagte er schließlich leise.

“Ich weiß!”, flüsterte Penelope. “Ihr wart schon länger meine echte Familie und ich kann es nicht erwarten, bis ich endlich auch offiziell eine Bridgerton bin!”

Anthony stand auf und warf seiner Mutter einen Blick zu.

“Ich geh Colin holen!”, sagte er leise.

 Violet drückte Penelopes Hand einmal kurz, bevor  sie ebenfalls aufstand.

“Ich werde dich begleiten!”, sagte sie zu ihrem Sohn und sah noch Mal zu ihrer künftigen Schwiegertochter.

“Du wirst geliebt Penelope, von unserer ganzen Familie. Vergiss das nie!” 

 

      

Chapter 28: Chapter 27

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Chapter 27

Die nächsten zwei Wochen waren schneller vergangen, als Penelope es erwartet hatte. Sie hatte die Gedanken an ihre Eltern versucht zu verdrängen, aber ganz gelungen war es ihr nicht. 

Sie wusste, dass die Ton darüber tuschelte, warum ihre Eltern wieder abgereist waren, auch wenn ihr Violet versicherte, dass sie es einfach ignorieren sollte. Die meisten Mitglieder der Ton kannten ihre Mutter gut genug um zu vermuten, dass es an Portia lag und nicht an ihr. Und selbst wenn einige Leute dachten, Penelope hatte etwas gemacht, in wenigen Tagen würde sie eine Bridgerton sein und die meisten würden schnell vergessen was vor ihrer Hochzeit passiert war.

 

Ihre Schwestern hatten sie bei den nächsten sozialen Veranstaltungen mehr oder weniger ignoriert. Sie würden zwar weiterhin mit Lady Danbury und dem Herzog an der Zeremonie teilnehmen, aber sie schienen kein großes Interesse daran zu haben mehr Zeit als notwendig mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen.

 

Am Abend vor der Abfahrt nach Aubrey Hall saß Penelope in ihrem Zimmer, als Daphne in das Zimmer kam.

Das ältere Mädchen blieb im Türrahmen stehen und sah sich um.

“Es wird eigenartig sein, dass du nicht mehr hier leben wirst, wenn wir zurückkommen!”
Penelope folgte ihrem Blick und nickte. Ihre kompletten Besitztümer waren zusammen gepackt. Der Großteil war bereits in das neue Haus von ihr und Colin gebracht worden und der Rest befand sich in einigen Taschen, die sie mit nach Aubrey Hall nehmen würden. 

“Ich werde es vermissen hier zu leben!”, gestand sie.

Daphne schloss die Tür und ging zu ihr hinüber.Sie setzte sich neben Penelope auf das Bett und griff nach ihren Händen.

“Das hier wird immer dein Zuhause sein  und ich bin mir sicher sobald du erst Mal alleine mit Colin lebst wirst du gar nicht mehr zurück wollen!”

Penelope lächelte leicht. 

“Ich hoffe, ich werde ihm nicht auf die Nerven gehen!”

Daphne musste lachen. “Keine Chance!”

 

Einen Augenblick sassen die beiden schweigend nebeneinander

“Pen?”, fragte Daphne schließlich leise. “Ich glaube Simon hat vor mich zu fragen, ob ich ihn heiraten will!”

Penelope sah ihre Freundin mit großen Augen an. 

“Ich dachte, er wollte nicht heiraten?”

Daphne nickte und seufzte. “Er hat seinem Vater auf dem Todesbett das Versprechen gegeben, dass er niemals einen Erben zeugen würde. Deshalb wollte er mich nicht heiraten. Er wollte mir nicht die Möglichkeit nehmen Mutter zu werden!”

Penelope sah sie mitleidig an. “Oh Daphne!”

Doch zu ihrer Überraschung begann die älteste Bridgerton Tochter zu strahlen.

“Aber wir haben uns lange unterhalten und er ist zu dem Schluss gekommen, dass er sich nicht den Rest seines Lebens durch seinen Vater vermiesen lassen will. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt und dass er sich eine Zukunft mit mir wünscht, mit Kindern!”

Penelope umarmte ihre Freundin. “Ich freue mich wirklich für dich!”

Als sie sich wieder voneinander lösten, lächelte Daphne sanft. “Er war gestern Abend mit Anthony unterwegs. Ich bin mir sicher, dass er ihn um Erlaubnis gefragt hat!”

“Ich hoffe es für dich!”

“Wäre das nicht wundervoll, wenn unsere Kinder gemeinsam aufwachsen könnten?”, fragte Daphne hoffnungsvoll und Penelope musste lachen

“Ja, das wäre es. Sie hätten immer einen Freund an der Seite und niemand würde sich einsam fühlen!”

 

Daphne strahlte und legte ihren Kopf auf Penelopes Schulter ab. “So wie ich immer Colin an meiner Seite hatte!”

“Du wirst ihn immer haben, egal ob er mich heiratet oder nicht. Er wird immer dein großer Bruder bleiben!”

Daphne nahm ihren Kopf wieder von ihrer Schulter und lächelte. “Ich weiß und er schenkt wir eine vierte Schwester. Endlich muss ich hinzufügen!”

Die beiden Mädchen sahen sich an und mussten anfangen zu lachen.

Penelopes Band mit Daphne war nicht so eng, wie ihr Band mit Eloise, aber die beiden waren gute Freundinnen und Penelope war sich sicher als Schwestern würden sie noch enger zusammenwachsen, als ohnehin schon.     

 

      

Chapter 29: Chapter 28

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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Chapter 28

 

Die Reise nach Aubry Hall war relativ ereignislos verlaufen. Als Penelope ihr Zimmer betrat, spürte sie dass sie wieder wehmütig wurde. Sie hatte die letzten Jahre jedes Mal, wenn sie die Familie nach Aubrey Hall begleitet hatte in diesem Zimmer geschlafen. Doch in 2 Tagen würde sie Colin heiraten und danach würden die beiden in größere Räumlichkeiten ziehen. Sie und Colin würden nach der Hochzeit zwei Wochen in Aubrey Hall bleiben, bevor sie zurück in die Ton kommen würden. Sie würden den Rest der Saison in London verbringen, bevor sie zu ihren eigentlichen Flitterwochen nach Frankreich aufbrechen würden.

 

Obwohl es Penelope kaum erwarten konnte endlich Colins Frau zu werden, fühlte sie sich die ganzen letzten Tage schon wehmütig.

Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als es leise an der Tür klopfte und Violet wenig später den Raum betrat.

Die ältere Frau lächelte sie sanft an. “Ich hatte gehofft, wir könnten uns einen Moment unterhalten!”

“Oh!”, sagte Penelope und setzte sich auf ihr Bett. “Sicher!”

Violet schloss die Tür hinter sich und ging zu ihr hinüber. Als sie sich neben sie gesetzt hatte, nahm sie Penelopes Hände in ihre.

“Jetzt wo wir hier sind, wird es höchste Zeit,  dass wir uns über deine Hochzeitsnacht unterhalten!”

Penelope sah sie mit großen Augen an.

“Anthony hat mir erzählt, dass du ein Gespräch mit deiner Mutter hattest!”

Die jüngere Frau senkte ihren Blick. “Ja und ich weiß, dass meine Ehe nicht so sein wird, wie die meiner Mutter!”

Violet atmete erleichtert auf. “Das ist gut zu hören. Aber ich fürchte sie hat dir nicht wirklich erklärt, was du in deiner Hochzeitsnacht zu erwarten hast, oder wie eine Frau schwanger wird?”

Penelope schüttelte den Kopf. “Nein!”, gestand sie. “Aber ich kann es mir vorstellen!”

Sie wurde rot und mied den Blick von Colins Mutter, als sie an den Abend zurück dachte, an dem Anthony, sie und Colin in Colins Zimmer erwischt hatte.

“Und ich vertraue Colin!”; fügte sie leise hinzu.

 

“Das ist wichtig, aber du solltest trotzdem verstehen, wie ein Kind entsteht. Auch wenn ich mir sicher bin, dass Colin ehrlich mit dir sein wird, sollte es doch auch deine Entscheidung sein, ob bei eurem Intimitäten ein Kind entsteht oder nicht!”

Überrascht sah Penelope auf. 

“Wir können das beeinflussen?”

Violet nickte und sah sie nachdenklich an.
“Wenn ein Mann und eine Frau intim sind und der Mann zu seinem Abschluss kommt, dann kommt Samen aus seinem Penis heraus. Dieser Samen kann in der Frau zu einem Kind werden!”

Penelope sah sie mit großen Augen an.
“Aber nur wenn er in mir zum Abschluss kommt?”, vermutete sie und Violet nickte erleichtert.

“ Also wenn wir keine Kinder wollen, können wir trotzdem intim sein, er darf nur nicht in mir zum Abschluss kommen?”

“Es kann immer noch passieren, wenn er zu spät aus dir raus zieht, aber es ist sehr unwahrscheinlich!”

Penelope nickte nachdenklich. Sie begann zu verstehen. Sie hatte sich lange gefragt, wie Männer in Bordelle gehen konnten, ohne dass ungewollt Kinder dabei entstanden. 

“Ist es dann trotzdem noch angenehm für den Mann?” 

Violet lachte leise. “Mach dir keine Sorgen. Für den Mann macht es keinen Unterschied. Es fühlt sich trotzdem noch gut an für ihn und auch für die Frau kann es sich genauso gut anfühlen!”

 

“Wenn wir nicht sofort Kinder wollen, wärst du dann enttäuscht?”, fragte Penelope leise.

Violet nahm ihre Hände wieder in ihre und schüttelte en Kopf.

“Penelope, du bist gerade erst 17 geworden. Ich wünsche mir Enkelkinder, aber ihr heiratet so jung. Ihr könnt euch Zeit lassen. Ich bin mir sicher ich werde immer noch früher Enkel von euch bekommen als von Anthony und Benedict!”
Penelope musste zustimmend lachen. Da hatte sie vermutlich Recht.

 

Eine Weile schwiegen die Beiden 

“Hast du noch Fragen?”, Violet sah sie durchdringend an.

Penelope schüttelte langsam den Kopf.

“Nein, ich glaube nicht!”

“Gut!”, sagte Violet und stand auf. “Aber ich hoffe du weißt, du kannst jederzeit zu mir kommen, auch wenn du und Colin verheiratet seid!”

Penelope lächelte sanft. “Ich weiß!”

Notes:

Leider heute wieder nur ein kurzes Kapitel.
Dafür wird das nächste Kapitel vermutlich das längste der ganzen Geschichte werden.

Leider habe ich bei dem letzten Kapitel einen unangebrachten Kommentar bekommen, in dem mir vorgeworfen worden ist dass ich meine Geschichte nicht selber schreibe, sondern AI benutze.
Ich weiß auch , dass dies auch bei anderen Autoren auf dieser Seite schon geschehen ist und das es auch schon Leute gab die auf Grund solcher Kommentare ihre Geschichten nicht zuende geschrieben haben.

Wenn ihr konstruktive Kritik an meiner Geschichte habt, lese ich sie gerne und versuche auch die Kritik in meinen weiteren Arbeiten zu verbessern.
Aber in Zukunft werde ich Kommentare, die unangebracht und beleidigend sind ( und dazu zähle ich den Vorwurf AI verwendet zu haben) direkt löschen.

Bitte an alle die das lesen. Ich schreibe Fanfiction seit ich 14 Jahre alt bin. Ich weiß wie es ist sein ganzes Herzblut darein zu stecken und dann zu hören das man AI benutzt ist sehr verletzend.

Wenn euch eine Geschichte nicht gefällt oder ihr mit dem Schreibstill nichts anfangen könnt, dann lest die Geschichte einfach nicht.