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GuP: Der Preis einer Niederlage

Summary:

Nach der Niederlage im Finale von „Der Film“ kehrt Miho Nishizumi an die Kuromorimine-Schule zurück – nicht als Tochter, nicht als Schwester, sondern als Soldatin. Schuldgefühle, Pflicht und die Erwartungen der anderen drohen, sie zu zerreißen. Ein Schatten in ihr wächst – kalt, effizient, emotionslos – und verdrängt das Lächeln, das sie einst trug. Maho und die Freunde von Miho kämpfen darum, sie nicht zu verlieren. Doch manchmal ist es gerade dieser Schatten, der einen weitermarschieren lässt…

Notes:

Hi Leute! Das hier ist meine erste Geschichte auf AO3 – und tatsächlich mein erstes Fanfic überhaupt. Mit dieser Story möchte ich ein spannendes „What if?“-Szenario erzählen. Ich hoffe natürlich, dass sie euch gefällt! Feedback und Verbesserungsvorschläge sind sehr willkommen. Geplant sind zwei neue Kapitel alle zwei Tage. Und sobald die Geschichte abgeschlossen ist, folgt wahrscheinlich auch eine englische Version.

Hi everyone! This is my very first story on AO3 – and actually my first fanfic ever. With this project, I want to explore an exciting “What if?” scenario. I really hope you enjoy it! Feedback and suggestions for improvement are very welcome. I’m planning to post two new chapters every two days. Once the story is complete, an English version will likely follow as well.

Chapter 1: Prolog: Das Schweigen nach dem Schuss

Chapter Text

Prolog: Das Schweigen nach dem Schuss

„Manchmal wiegt eine Niederlage schwerer, als man es erwartet.“


Ort: Turniergelände

Der Schuss hallt noch in den Hügeln wider, als Miho im Inneren ihres ausgebrannten Panzer IV zusammensinkt. Das Funkgerät knackt, aber niemand sagt etwas. Stille. Dann – ein leises „...Miho?“ von Yukari. Keine Antwort.

Als sie aus dem Panzer steigt, ist alles wie in Zeitlupe. Die Zuschauer schweigen – selbst die Gegner schauen betroffen. Der Ausdruck auf Alices Gesicht ist nicht triumphierend, sondern ehrfürchtig… fast entschuldigend.

Maho tritt durch den Rauch – ihre Bewegungen sind zögerlich, fast vorsichtig. Sie war nie gut in Gefühlen. Doch diesmal bleibt sie stehen, legt Miho eine Hand auf die Schulter. Kein Wort. Nur ein kurzer Blick – ein Schweigen, das mehr sagt als jedes Wort es je könnte.

Miho sagt leise: „Es tut mir leid…“
Maho: „Für was? Dass du bis zuletzt alles gegeben hast, was in deiner Macht stand?“
Und dann – ganz unerwartet – zieht sie ihre Schwester in eine feste Umarmung. Ein Moment, den man von Maho wohl nie erwartet hätte.


Währenddessen:

Yukari ist fassungslos – sie klammert sich an ihr Fernglas, als wäre es ein Rettungsanker.

Saori weint, versucht aber zu lächeln – „Miho… du hast uns bis hierher gebracht… dafür danken wir dir.“

Hana versucht ruhig zu wirken, aber ihre Stimme zittert, als sie sagt: „Das war der schönste Kampf, den ich je gesehen habe.“

Die Allianz-Mitglieder senken die Flaggen ihrer Schulen – ein Zeichen der Ehrerbietung.


Nach dem Fall von Ōarai – Die Siegerehrung

Die Trommeln verklingen, Fahnen flattern im Wind. Alice’ Team wird zum Sieger gekürt, doch der Applaus wirkt gedämpft – es liegt eine Schwere in der Luft.
Ōarai, obwohl geschlagen, steht geschlossen nebeneinander. Miho senkt den Blick, doch ihre Kameradinnen legen ihr tröstend die Hände auf die Schultern. Als Zeichen des Dankes und des Zusammenhaltes.


Kurze Zeit später: Rückreise mit dem Zug – Richtung Kuromorimine

Miho schaut aus dem Fenster. Die Uniform der Kuromorimine-Schule liegt schwer auf ihrem Schoß, als wäre es eine Rüstung aus längst vergangenen Zeiten. Sie ist wortlos. Auf der Plattform bei der Ankunft steht eine Handvoll Lehrer und Schüler – ihre Mutter jedoch fehlt. Keine Begrüßung, kein „Willkommen zurück“, nur ein trockenes: "Da ist sie ja".

Die wenigen Schülerinnen, die anwesend sind, werfen ihr gemischte Blicke zu: manche kühl, manche leicht verächtlich, andere verunsichert.
„Die Versagerin von Ōarai kehrt zurück…“ flüstert jemand.

Miho hält inne, doch da stellt sich Maho neben sie, legt ihr ruhig eine Hand auf den Rücken und sagt mit fester Stimme:

„Das war kein Versagen. Es war Mut. Und mehr, als die meisten je zeigen würden.“

Die anderen verstummen.


Miho zieht in ein ruhiges Wohnheimzimmer ein. Allein, aber nicht ohne Rückhalt. Briefe von Yukari, Saori und Hana trudeln ein – handgeschrieben, voller Wärme. Auch Alice hinterlässt eine kurze Nachricht:

„Ich hoffe, wir begegnen uns bald auf dem Schlachtfeld wieder. Hoffentlich nicht mehr als Gegnerinnen – sondern als Verbündete. Vielleicht sogar als Freunde.“

Chapter 2: Kapitel 1: Zwischen Spiegelbildern

Chapter Text

Kapitel 1: Zwischen Spiegelbildern

„Vielleicht bin ich nicht geworden, was ich hätte sein sollen. Aber wer sagt, dass ich nicht noch werde, wer ich sein kann?“


Ort: Kuromorimine, Wohnheimzimmer von Miho Nishizumi

Dämmerlicht füllt das kleine Wohnheimzimmer. Der Spiegel über dem Waschbecken ist leicht beschlagen – es ist still, schon fast beunruhigend still. Miho steht davor, gekleidet in die steife Uniform der Kuromorimine-Schule, die ihr fremd vorkommt, wie eine Rüstung aus einer anderen Zeit. Ihr Blick ist leer, ihr Gesicht blass. Die Augen umrandet von Schatten – Müdigkeit, Trauer, Zweifel.

Zögerlich und leicht zitternd hebt sie die Hand und fährt mit ihren Fingern über das Kuromorimine-Emblem auf ihrer Schulter. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern – zu leise für die Welt, aber laut genug für den Spiegel.

Miho: „Das hier… das bin nicht ich.“

Ein leises Klopfen. Kurz darauf öffnet sich vorsichtig die Tür. Maho tritt ein, in der Hand eine Tasse dampfenden grünen Tee. Sie bleibt stehen und sieht ihre Schwester lange an.

Maho: „Du bist noch nicht angekommen. Ich weiß.“ (sie blickt kurz zur Seite, dann wieder zu Miho) „Aber du bist nicht allein.“

Miho senkt den Kopf. Ihre Schultern und Hände zittern. Sie will stark wirken – wie immer – doch dieses Mal ist die Maske so schwer wie Blei.

Miho: „Ich habe verloren. Nicht nur das Turnier... Ōarai, die Mädchen, alles wofür ich gekämpft habe. Und jetzt bin ich wieder hier... an dem Ort, von dem ich einst geflohen bin.“ (kurz still) „Bin ich hier richtig...? Passe ich überhaupt noch hier rein...?“

Maho stellt die Tasse ab, langsam, fast bedächtig. Dann geht sie auf Miho zu, stellt sich neben sie vor den Spiegel. Die beiden spiegeln sich – dieselbe Linie im Gesicht, dieselben Augen... und doch so verschieden.

Maho (leise): „Du bist nie fortgelaufen. Du bist nur deinem eigenen Weg gefolgt.“ (pausiert) „Ob du hier hineinpasst...? Das hängt nicht davon ab, was andere denken. Es hängt davon ab, ob du bereit bist, du selbst zu sein – auch hier.“

Miho schluckt. Ihre Stimme zittert.

Miho: „Aber was ist, wenn ich mich nicht mehr erinnere, wer ich bin...?“

Maho: „Dann ist es Zeit, dich neu zu finden. Und diesmal... werde ich dir auch helfen.“

Chapter 3: Kapitel 2: Wo ein Funke auf Eisen trifft

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 2: Wo ein Funke auf Eisen trifft

„Jede Entscheidung im Leben hat ihre Konsequenzen.“


Zeitraum: Einige Wochen nach dem verlorenen Turnier
Ort: Verlassene Hütte

In den späten Abendstunden, wenn das Schulgelände leer ist und nur das leise Knirschen von Kies unter Stiefeln zu hören ist, trifft sich Miho heimlich mit ehemaligen Ōarai-Mitgliedern über verschlüsselte Funkgeräte. Yukari liefert Informationen, versteckt zwischen harmlosem Schulpostverkehr. Hana spricht mit Kontakten im Blumenverein – getarnt als Blumenzusendungen. Ihre Mission: Ōarai als inoffiziellen Sensha-dō-Verein wiederzubeleben, unabhängig vom offiziellen System.

Miho bastelt nächtelang in einer alten, stillgelegten Werkstatt an einem verstaubten Panzer – ihr Panzer IV, das Symbol der Anfangszeit. Es soll der erste Rebell sein, wenn ihr Plan aufgeht.

Doch es kommt anders...

Ein Leck. Ein Mitschüler meldet verdächtige Aktivitäten.
Schulkommandantinnen tauchen unangekündigt in der Werkstatt auf – Miho wird gestellt. Die Pläne, die Funkprotokolle, alles wird konfisziert. Nur ihr Panzer bleibt ihr noch. Kein Raum für Erklärungen, nur Vorwürfe: „Aufrührerisches Verhalten“, „Missachtung der Schuldisziplin“, „Unloyal gegenüber Kuromorimine“.

Die Strafen folgen schnell: Hausarrest, Überwachung, Isolation. Ihre Mitschülerinnen meiden sie nun völlig. Die Gerüchteküche explodiert. Für viele ist Miho nun eine Verräterin, unberechenbar, nicht vertrauenswürdig, unerwünscht.


Einige Tage später...

Miho sitzt allein in der Ersatzteillagerhalle – zwischen Schraubenschlüsseln, Öl und Altmetall. Ihre Hände sind mit Öl und Dreck verschmiert, ihr Blick ist leer. Sie wühlt nicht mehr mit Neugier oder Begeisterung an den Bauteilen herum – es ist nur noch eine Bewegung gegen das Denken. Jeder Fehler im Training, jede Kritik aus dem Unterricht hallt in ihr nach wie Echos.

Sie isst wenig. Schläft kaum. Redet fast gar nicht.

Nur Maho sucht regelmäßig das Gespräch – bringt ihr Essen, einen leichten Mantel gegen die Kälte, fragt nicht zu viel. Doch Miho wird mit der Zeit stiller, härter… fast, als würde sie sich langsam selbst umschreiben.

Miho (leise, während sie an einem Kettenglied arbeitet):
„Es ist einfacher, wenn man nichts fühlt... Wenn einem nichts mehr wichtig ist, kann man auch nichts mehr verlieren, oder?“

Maho (sanft, aber bestimmt):
„Nein. Dann hat man schon verloren.“

Notes:

Ja, das wären dann die ersten drei Kapitel zu meiner Geschichte. Ich hoffe natürlich, dass ihr bis hierhin schon gefallen an meiner kleinen Geschichte gefunden habt.
Ich freue mich auf eure Meinungen und euer Feedback.

Chapter 4: Kapitel 3: Schatten über dem Teekessel

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 3: Schatten über dem Teekessel

„Selbst kleinste Fehler können genügen, um das Bild zu verändern, das andere von dir haben.“

Ort: Schlachtfeld von St. Gloriana

Die Nachricht von Miho Nishizumis gescheiterter Rebellion ist schon längst kein Flurgespräch mehr. Schon rivalisierende Schulen haben bereits von Gerüchten Wind bekommen. Die Worte „unruhestiftend“, „illoyal“ und „risikobehaftet“ kleben wie unsichtbare Embleme an ihr.

Einladung zum Gefecht: St. Gloriana

Die Konfrontation ist symbolträchtig. Kuromorimine tritt mit Miho in den Reihen gegen das traditionsbewusste St. Gloriana-Team an. Die Teekultur trifft auf das stählerne Regiment. Und mittendrin steht Miho – wachsam, aber innerlich verspannt.

Auf den Zuschauerrängen flüstert man:

„Das ist sie, oder? Die, die ihre Schule verraten hat?“
„Ich dachte, sie wäre raus.“
„Sieht gebrochener aus, als ich erwartet hätte…“

Darjeeling, stets höflich, begrüßt Maho mit einem leichten Lächeln – doch als sie Miho entdeckt, wirkt ihr Blick… abwägend. Nicht verächtlich, aber auch nicht voller der warmen Anerkennung, die Miho einst gewohnt war.

Darjeeling (an Miho, mit ernster Stimme): „Vergebung ist ein Tee, der Zeit braucht, bis er zieht.“
Miho (blickt ihr direkt in die Augen): „Und manchmal ist er bitter. Aber ich trinke ihn trotzdem.“

Das Gefecht

Miho wird als taktische Beraterin eingesetzt – eine Art Test, mit weniger Vertrauen und eher mehr Prüfung als Mitwirkung. Ihre Vorschläge im Vorfeld werden zwar zur Kenntnis genommen, aber oft abgeschwächt oder ignoriert. Während des Gefechts schlägt sie ein riskantes Flankenmanöver vor – es funktioniert, doch die Anerkennung bleibt aus. Eine andere Schülerin meldet es als eigene Idee.

Darjeelings Team zieht sich ehrenvoll zurück, die Schlacht endet mit dem Sieg von Kuromorimine – aber die Atmosphäre bleibt schwer. Bei der Verabschiedung reicht Darjeeling Maho die Hand – Miho bekommt nur ein höfliches Nicken. Kein Zitat. Kein Tee.

Abends im Wohnheim

Miho sitzt wieder allein in der Lagerhalle, zwischen Metallteilen und Benzingeruch. Die letzte Schraube fällt ihr aus der Hand. Sie starrt auf die leere Werkbank.

Miho (leise, mehr zu sich selbst): „Ich wollte nur... dass etwas bestehen bleibt. Etwas Echtes.“ Dann: „Aber jetzt… erkenne ich mich kaum noch wieder...”

Maho betritt leise den Raum. Keine großen Worte. Stattdessen stellt sie einen heißen Tee neben Miho – einen Earl Grey. Nur ein Blick, dann setzt sie sich stumm neben ihre Schwester.

Miho sitzt am Rand der Werkbank, ihre Finger umklammern die Teetasse, als wäre sie das Letzte, das sie noch wärmt. Der Dampf zieht an ihr vorbei, doch er erreicht sie nicht.

Miho (leise, zitternd): „Ich habe alles kaputt gemacht... egal was ich tue oder vorschlage, es ist falsch. Ich passe nicht hierher. Nicht zu ihnen... nicht einmal mehr zu mir selbst. Selbst Darjeeling… sie hat mich nicht einmal richtig beachtet. Nur ein Nicken.” Sie schluckt. Die Tasse klirrt leicht in ihrer Hand. „Wenn sogar sie mich meidet… was bleibt mir dann noch?”

Maho sitzt neben ihr, sagt zunächst nichts. Ihr Blick wandert über die grauen Wände des Lagerraums, über die dunklen Ölflecken auf Mihos Uniform. Sie will sie trösten, doch sie spürt es: dieser Moment verlangt keine Aufmunterung, sondern Wahrheit.

Maho: „Manchmal… zerstört der Kampf um Integrität das Bild, das andere von dir haben. Aber nicht deine Wahrheit.” (Sie blickt zu Miho) „Du hast versucht, Ōarai zu retten. Das war keine Schwäche. Es war Mut.” (Pause) „Aber Mut hat seinen Preis.”

Miho antwortet nicht. Ihre Augen sind leer, ihr Blick gleitet an Maho vorbei auf einen stillgelegten Panzer im Schatten der Halle. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.

Miho: „Vielleicht... muss ich aufhören, zu fühlen. Dann würde es nicht mehr wehtun. Keine Zweifel mehr. Keine Enttäuschungen. Und endlich keinen Schmerz mehr.” (Kurz still, dann): „Wenn ich schon keine Heldin sein kann... dann vielleicht eine, die niemand versteht.”

Notes:

Miho bleibt mit Fragen zurück – und vielleicht habt ihr die Antworten die sie braucht. Wie nehmt ihr Darjeelings Verhalten wahr? Gerechtfertigt, distanziert oder vielleicht sogar verletzend?

Chapter 5: Kapitel 4: Waffenruhe mit Nachgeschmack

Chapter Text

Kapitel 4: Waffenruhe mit Nachgeschmack

"Manchmal verlieren wir uns schneller, als wir es denken - oder bevor wir es überhaupt selbst merken."

Ort: Briefingraum von Kuromorimine


Miho steht im Briefingraum, ihre Stimme noch ruhig, aber bereits distanzierter...

„Taktisch riskant. Bitte beim nächsten Mal deutlicher begründen.“

Noch klingt sie wie die alte Miho – professionell, sachlich. Doch im Tonfall liegt etwas Neues...

Das Gefecht

Saunders tritt mit gewohnter Energie auf – Kay vorneweg, winkend, Alisa gewohnt skeptisch...

Kay (zögerlich): „Commander Nishizumi... schön, dich mal wieder zu sehen.“
Miho (steif): „Danke. Wir kämpfen heute mit voller Entschlossenheit.“

Alisa (leise an Kay): „Sie ist... ganz anders. Kalt irgendwie. Wie Maho, aber mit Schatten.“
Kay: „Als wäre das Licht in ihr gedimmt worden.“

Während des Matches...

Kay (unsicher): „Du bist... sehr stark geworden, Miho. Aber... alles in Ordnung bei dir?“
Miho: „Natürlich. Ich mache nur das, was notwendig ist.“

Nach dem Gefecht

Miho sitzt allein im Aufenthaltsraum...

„Was ist nur aus ihr geworden?“
„Sie war früher so… warmherzig.“
„Jetzt ist sie nur noch Strategie und Kälte.“

Später, zu Maho

Miho (leise): „Selbst Kay... Selbst sie schaut mich jetzt anders an…“
Maho: „Vielleicht. Aber nicht weil sie dich verachtet, Miho. Sondern weil sie dich vermisst.“
Miho: „Dann soll sie mich vergessen. Ich bin nicht mehr die, die ich war.“
Maho (beinahe flüsternd): „Aber du bist auch noch nicht die, die du vielleicht wirst.“

Chapter 6: Kapitel 5: Die Rückkehr des Feuers

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 5: Die Rückkehr des Feuers

"Vergib deinen Feinden, aber vergiss nie ihre Namen." – John F. Kennedy

Ort: Kuromorimine, Briefingraum – einige Wochen nach dem Saunders-Gefecht.

Mihos Haltung ist noch disziplinierter geworden. Sie spricht knapp, verzieht keine Miene, ihre Taktiken sind logisch, kühl – und kompromisslos. Nur Maho sieht die kleinen Dinge: die verspannten Hände, das kaum merkbare Zucken in der Stimme, wenn alte Namen erwähnt werden.

Dann kommt es zur Ankündigung des nächsten Gefechts. Der Gegner: Shirogane Mädchenschule. Eine neue Schule im offiziellen Sensha-dō-Verbund – klein, aber wachsend. Und: Sie haben öffentlich betont, dass ihr taktisches Ethos auf „den Idealen von Miho Nishizumi aus ihrer Ōarai-Zeit“ basiert.

Miho erstarrt.

Kurze Zeit später – Briefing vor dem Gefecht

Auf dem Bildschirm erscheint ein Live-Bild der Kommandantin der Shirogane-Schule. Ein junges Mädchen mit fröhlichem Blick, geflochtenen Zöpfen – und funkelnden Augen.

  • Name: Rika Takami
  • Alter: 16
  • Zitat während der Vorstellungsrunde:
    „Wir glauben, dass Vertrauen, Einfallsreichtum und Rücksicht die wahren Stärken eines Teams sind – so wie Miho Nishizumi es einst gezeigt hat.“

Die Reaktion der Zuschauer: Staunen. Tuscheln.

Und bei Miho? Keine sichtbare Regung. Nur innerlich tobt es, wie ein Sturm, den sie versucht zu unterdrücken. Ihre eigene Vergangenheit wird zur Waffe – gegen sie selbst.

Maho (leise neben ihr): „Sie spiegelt dich, Miho. Sie ist das, was du warst.“
Miho (kühl): „Dann bringe ich ihr bei, dass die Welt nicht für Träume und Hoffnungen gebaut ist.“

Das Gefecht: Miho vs. Rika

Es ist kein einfaches Duell – es ist ein Krieg zwischen zwei Philosophien. Rika nutzt kreative Umgebungsmanöver, schützt ihre Teamkameradinnen taktisch, denkt wild – fast chaotisch. Und doch: Sie kommt Miho gefährlich nah.

Während Miho ihre Angriffe präzise wie ein Schachspiel führt, bleibt Rika improvisierend – sie kämpft nicht nur gegen Panzer, sondern gegen die Legende, die vor ihr steht.

Ein Dialog über Funk – während der Schlussetappe

Rika (offen, fast traurig): „Ich weiß nicht, was mit dir passiert ist, Miho-san. Aber ich bin nicht dein Feind. Du hast mir gezeigt, dass man anders führen kann. Ich danke dir dafür.“
Miho (nach kurzem Zögern, kühl): „Dann täusche ich dich besser, als ich dachte.“

Ende des Gefechts

Sieg für Kuromorimine. Rika kapituliert ehrenvoll. Doch der Jubel bleibt aus. Denn selbst im Sieg… wirkt Miho gebrochener als je zuvor.

Später, in der Halle

Miho steht allein vor dem Panzer, auf dem einst das Ōarai-Wappen prangte. Ihre Hand zittert, als sie über das Emblem streicht.

Miho (leise, fast flüsternd): „Sie ist besser als ich… weil sie noch glaubt.“

Und dann – dreht sie sich um und geht. Geradeaus. Ohne sich noch einmal umzudrehen, in die Kälte.

Notes:

Was denkt ihr? Denkt ihr Miho ist noch zu retten oder ist ihre Lage aussichtslos?

Chapter 7: Kapitel 6: Tinte auf Narben

Chapter Text

Kapitel 6: Tinte auf Narben

„Manchmal verletzen Worte auf Papier mehr, als man es zuerst denken könnte.“

Ort: Kommandantinnen-Lounge & Werkhalle, Kuromorimine

Der Himmel über Kuromorimine liegt bleischwer auf dem Horizont, als wäre er selbst Teil der Last, die Miho mit sich trägt. In der Kommandantinnen-Lounge, einem Raum aus grauem Beton, silbernen Aktenschränken und emotionslosem Ordnungssinn, liegt ein Fremdkörper auf dem makellosen Tisch: ein Umschlag aus elfenbeinfarbenem Papier. Kein Siegel, kein offizielles Emblem – nur ihr Name, in feiner, runder Handschrift.

Miho Nishizumi

Sie bleibt stehen. Erst reglos, dann ein leiser Atemzug. Etwas in ihr zieht sich zusammen, so vertraut wie unangenehm. Ihre rechte Hand hebt sich, zögert in der Luft – dann greift sie zu. Als sie das Papier berührt, zuckt sie kaum sichtbar zurück, als wäre es glühend heiß.

Sie setzt sich. Langsam, fast feierlich. Der Tee neben ihr ist längst kalt geworden, wie alles in letzter Zeit. Ihre Finger, mit schwarzem Maschinenöl verschmiert, brechen das Siegel wie ein stilles Ritual.

Und dann liest sie.

Alices Handschrift, klar und ehrlich, fließt über das Papier:

„Miho-san,
Vielleicht ist dies zu viel. Vielleicht ist es zu spät. Ich schreibe dir nicht, um eine Reaktion zu erwarten. Ich schreibe dir, weil du mir etwas gegeben hast, das ich nicht vergessen kann – ein Bild von Stärke, das nicht auf Angst beruhte. Ein Weg, der auf Vertrauen ging, nicht auf Kontrolle. Ich habe dich in jenem Moment besiegt, doch seither frage ich mich: Habe ich etwas zerstört, das mehr Wert hatte als der Sieg? Was ich gesehen habe, damals… das war nicht Schwäche. Es war Menschlichkeit. Und wenn davon etwas in dir geblieben ist, dann… hoffe ich, dass du sie nicht für immer vergisst. Falls wir uns je wiedersehen – dann bitte nicht als Gegnerinnen.
In Respekt,
– Alice“

Als sie den Brief sinken lässt, bleiben Miho die Worte nicht in den Händen, sondern zwischen den Rippen stecken. Ihr Blick wandert zur Seite – dort, wo ein alter Spiegel in einem Metallschrank hängt. Ihr Spiegelbild ist kühl, kontrolliert – perfekt nach Vorbild. Und doch zittert ihre rechte Hand leicht.

Nicht viel. Aber sichtbar.

Ihre Gedanken rasen – lautlos, aber scharf:

  • „Sieht sie mich noch als die, die ich einmal war...?“
  • „Oder eher als ein Schatten… der sich selbst vergessen hat?“
  • „Vielleicht war es falsch, weich zu sein…“
  • „…oder vielleicht ist es falsch, das nicht mehr zuzulassen.“

Später, in der Nacht

Miho sitzt in der dunklen Werkhalle auf dem Boden. Ihr Rücken lehnt gegen das alte Fahrgestell des Panzer IV – verstaubt, aber vertraut. In der einen Hand: der Brief. In der anderen: eine alte Fotografie, zerknittert an den Rändern.

Darauf: das Ōarai-Team. Lächelnd. Verschmiert vom Training. Glücklich.

Sie sieht ihre eigene Silhouette auf dem Foto – hellere Augen, weichere Züge. Und dann der Gegensatz zu jetzt: dem Schatten, in den sie sich gewandelt hat.

Miho (flüsternd): „Es reicht nicht, kalt zu sein… wenn du dabei innerlich erfrierst.“

Doch als sie das Foto wegsteckt, sieht man auch: Der Brief bleibt in ihrer Jackentasche. Nah am Herzen. Nicht verbrannt. Nicht zerrissen.

Nur… aufgehoben.

Chapter 8: Kapitel 7: Legende. Verräterin. Schatten.

Chapter Text

Kapitel 7: Legende. Verräterin. Schatten.

"Taktische Raffinesse kann sowohl Anerkennung sein, als auch Ehrfurcht."
Ort: Kuromorimine & Turniervorbereitungszentrum

In der Welt des Sensha-dō gibt es neue Spitznamen für Miho Nishizumi.

  • Die Presse nennt sie: „Die eiserne Schwester“.
  • St. Gloriana flüstert: „Die Schattennadel von Kuromorimine“.
  • Bei Saunders? „Die dunkle M“ – M für Miho oder Maho, das weiß niemand mehr so genau.

Selbst die jüngeren Schülerinnen auf Kuromorimine werfen verstohlene Blicke, wenn sie den Flur entlangschreitet. Manche salutieren zu vorschnell, andere entfliehen ihrem Blick. Das Erschreckende ist: Sie spricht es nicht an. Sie reagiert nicht. Es ist, als hätte sie sich selbst in eine militärische Statue verwandelt – ohne Fehler, ohne eine Bruchstelle oder Empörung.


Ein Treffen vor einem Sonderturnier

Vertreterinnen mehrerer Schulen reisen an – darunter auch Rika von Shirogane, Kay, Darjeeling und sogar ein stiller Beobachter aus Pravda. Im Konferenzraum wird strategisch geplant, aber das Gespräch dreht sich immer wieder ungewollt um Miho.

Darjeeling (mit gewählter Stimme): „Es ist tragisch, wenn eine Legende stirbt, noch bevor sie zur Ikone werden kann. Und doch... sie hat sich weiterentwickelt. Nur in welche Richtung?“

Kay (nachdenklich): „Sie war mein Vorbild. Jetzt... kann ich sie kaum noch ansehen, ohne mich selbst zu hinterfragen.“

Rika (leise): „Ich trainiere, um so zu werden wie die Miho von damals. Aber... was, wenn sie selbst sie nicht mehr sein will?“

Und mitten in diesem Raum sitzt Miho. Schweigend. Schreibend. Ihre Augen wandern kein einziges Mal auf. Doch jeder spürt: Sie hat jedes Wort gehört. Und nichts davon hat sie überrascht.


Doch es sind nicht nur Worte. Es sind Blicke. Reaktionen.

In Gefechten weicht man ihr aus. Nicht aus taktischer Raffinesse – sondern aus Angst. Jeder weiß: Wenn Miho zuschlägt, dann ohne Rücksicht. Ihre Kommandos sind effizient, emotionslos. Ihre Erfolge? Glasklar – aber bitter.

Ein Teamführer aus Anzio sagt nach einem Match: „Man verliert gegen sie... und fühlt nichts. Keine Scham. Kein Respekt. Nur Kälte.“

Eine Schülerin aus Jatkos: „Ich glaub, sie hat sogar ihre eigene Seele in Befehlsketten verpackt.“

Und in einem internen Protokoll von Kuromorimine heißt es schlicht:

„Sie ist zur idealen Nishizumi geworden. Nur fragt niemand mehr, ob das ein Kompliment ist.“

Als Miho das interne Protokoll liest, unterzeichnet sie, ohne eine Regung im Gesicht – nicht mal ein Lächeln.

Chapter 9: Kapitel 8: Splitter im Stahlmantel

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 8: Splitter im Stahlmantel

"Ich bin die Miho, die man jetzt braucht. Nicht die, an die man sich erinnert.“

Ort: Übungsfeld Kuromorimine, nach dem Shirogane-Gefecht

Nach dem Gefecht gegen Shirogane, in dem Kuromorimine siegreich hervorging, hallen auf dem Übungsplatz nur noch die klackenden Schritte und entfernten Befehle nach. Die Sonne beginnt zu sinken, wirft längliche Schatten über die ausgefahrenen Panzerketten. Miho steht am Rande des Schlachtfelds, alleine, die Schultern straff, der Blick fest nach vorne gerichtet. Alles in ihr wirkt kontrolliert – zu kontrolliert.

Maho nähert sich langsam, das Gesicht streng, aber suchend. Sie kennt diesen Blick. Es ist nicht der Blick einer Siegerin. Es ist der Blick einer Soldatin, die auf Autopilot überlebt.

Maho (leise, ohne anzuklagen): „Miho... bist du in Ordnung?“

Miho reagiert nicht sofort. Dann – ein kaum merkliches Zucken in ihrem linken Augenwinkel. Ihre Schultern straffen sich noch einmal, als wollte sie sich selbst daran hindern, zu zerbrechen. Schließlich hebt sie die Hand – Daumen nach oben, fast mechanisch, aber der Daumen zittert leicht.

Miho (mit aufgesetztem Lächeln, kaum hörbar): „Alles bestens. Nur… wenig Schlaf. Der Kampf war fordernd. Ich komme zurecht.“

Maho sagt nichts. Sie sieht es. Das Gesicht: starr. Die Stimme: hohl. Die Augen: leer.

Es ist kein Mensch, der da antwortet – es ist eine Uniform auf Beinen.

Aber sie weiß, dass jetzt nicht der Moment ist, sie zu überrollen. Stattdessen stellt sie sich neben sie. Nicht als Schwester. Als Schatten. Als Zeugin.

Maho (nach einer Pause): „Du musst nicht immer zurechtkommen, Miho.“

Miho (flach): „Doch. Ich muss.“

Ein Windstoß weht über das Feld, wirbelt den Geruch von Öl, Metall und verbrannter Erde auf. Maho sieht, wie Miho die Augen schließt – nur für einen Sekundenbruchteil. Als hätte die Stimme eines alten Panzers, das Quietschen einer Kette, irgendeine Erinnerung aufgerufen. Eine Stimme. Ein Lachen. Ein altes Leben.

Doch dann blinzelt sie, und der Moment ist vorbei. Sie richtet sich noch ein Stück mehr auf.

Miho: „Ich bin die Miho, die man jetzt braucht. Nicht die, an die man sich erinnert.“

Notes:

Was denkt ihr? Was wird Miho und ihre Schwester wohl noch erwarten?

Chapter 10: Kapitel 9: Eingeschlossene Frequenzen

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Kapitel 9: Eingeschlossene Frequenzen

„Öfters denken wir, dass Selbstisolation besser ist, doch dabei ist es Sabotage.“

Ort: Kuromorimine Hauptquartier, Befehlsterminal

Es geschieht im Stillen. Ohne offizielle Ankündigung. Ohne greifbare Schuldige.

Briefe aus Ōarai werden nicht mehr zugestellt. Nachrichten von Yukari, Saori, Hana – keine Spur. Manchmal zeigt das Terminal an, dass etwas angekommen ist… aber Miho erhält es nie. „Keine neue Post.“ Immer. Dieselbe Anzeige.

Maho spürt es, versucht nachzuforschen, fragt die Verwaltung – doch erhält ausweichende Antworten:

  • „Sicherheitsprotokoll.“
  • „Nicht autorisierter Inhalt.“
  • „Emotional belastende Kontakte können den Fokus beeinträchtigen.“

Und Miho? Sie fragt nicht nach. Vielleicht, weil sie weiß, dass es vergeblich ist. Oder weil ein Teil in ihr glaubt, dass niemand mehr schreiben will.

Gerüchte über ihre Blockade verbreiten sich. Und dennoch: Niemand stellt es infrage. Denn offiziell ist Miho ein „Sicherheitsrisiko“. Eine Schülerin unter hoher Beobachtung. Und inoffiziell?

Die perfekte Kampfmaschine.

Unter den Schülerinnen gilt sie längst als „Nachtkommandantin“. Man sieht sie nur beim Training. Ihre Stimme über Funk ist ruhig, kalt, präzise. Fast keiner kennt ihr echtes Lächeln. Die jüngeren Schüler fürchten sie – respektvoll. Die älteren meiden sie – aus Unsicherheit.

Und Miho selbst? Sie zählt keine Freunde. Nur Funktion. Nur Ergebnisse. Nur Maho – nur sie – bleibt in ihrer Nähe. Stumm. Wachend. Halt gebend, ohne Halt fordern zu dürfen.

Dialogfetzen aus dem Schlafsaal hinter vorgehaltener Hand:

  • „Sie hat mal gelacht, sagen die. Ich glaub das nicht.“
  • „Sie war anders. Wirklich. Früher.“
  • „Jetzt ist sie... wie die perfekte Mischung aus Shiho und Maho. Aber ohne Herz.“

Miho hört das manchmal. Nicht direkt. Aber sie hört es trotzdem. Im Klang der Tür, die man hinter sich schließt. Im Schweigen, wenn sie einen Raum betritt.

Und dann: ein Zufall.

Ein defektes Befehlsterminal im Kontrollraum zeigt versehentlich einen empfangenen, aber nie weitergeleiteten Eintrag an:

Absender: Yukari Akiyama
Betreff: „Miho-san... bitte lies das.“

Chapter 11: Kapitel 10: Rot auf Weiß

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Kapitel 10: Rot auf Weiß

„Ein Panzer kann nicht bluten. Aber seine Kommandantin schon.“

Ort: Kuromorimine – Kälte im Morgengrauen

Im Morgengrauen steht Miho wie immer am Rand des Trainingsfeldes. Ihre Uniform ist makellos, ihr Blick kühl – doch an diesem Tag… geschieht es zum ersten Mal sichtbar.

Ein kurzer Husten. Leise. Kaum jemand achtet darauf. Aber Miho senkt den Kopf. Ihre Hand vor dem Mund. Als sie sie wegzieht… ein Hauch von Blut auf dem Stoff ihres Handschuhs. Nur ein Tropfen. Doch für sie ein Signal – ein unwillkommener Zeuge ihrer Zerbrechlichkeit.

Miho (gedanklich):

„Nicht jetzt. Nicht hier. Funktion zuerst.“

Sie steckt den Handschuh ein, richtet sich auf. Niemand darf es sehen. Niemand darf es wissen.

Die Tage danach

Die Symptome bleiben unregelmäßig:

  • Ein gelegentliches Zittern beim Halten des Fernglases.
  • Schwindel beim schnellen Aufstehen.
  • Ein brennender Schmerz hinter der Brust, der kommt… und wieder geht.

Aber sie ignoriert es. Im Krankenblatt: unauffällig. Im Personalbericht: voll einsatzfähig.

Und wenn Maho sie fragt?

Miho (ruhig, aber mit müdem Blick): „Ich bin nur übermüdet. Routinebelastung.“

Sie lächelt. Ein geübtes, ausdrucksloses Lächeln. „Ich komme zurecht.“

Maho runzelt die Stirn, bleibt still. Doch sie hat gesehen, wie Miho heimlich das Handschuhfach des Panzers reinigt. Mehrmals. Immer an derselben Stelle – wo Blutreste versteckt bleiben.

Und doch – niemand stellt Fragen.

Denn Miho ist effizient. Kämpft präzise. Gibt keine Schwäche zu. Ein Trugbild von Perfektion.

Nur nachts, wenn die Welt schweigt, hört man es leise aus ihrer Kammer: ein gedämpfter Husten. Und an manchen Tagen liegt ein blutgetränkter Verband im Müll – zusammengefaltet, verborgen.

Chapter 12: Kapitel 11: Der Schnee riecht nach Eisen

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 11: Der Schnee riecht nach Eisen

"Selbst die kleinsten Details, können sich bereits als der größte Verräter entpuppen."

Ort: Gefechtsfeld Pravdas

Das Gefecht gegen Pravda läuft in vollem Gange – eine verschneite, dichte Gebirgslandschaft bildet das Schlachtfeld. Die Sicht ist begrenzt, die Temperaturen beißend, die Motoren knurren unter der Kälte. Miho kommandiert das Einsatzteam mit kühler Präzision, die Stimme ruhig, jedes Kommando wie ein präziser Schneidestoß.

„Team Drei – Nordhang decken. Alpha-Panzer zurück in Position C-2. Feindbewegung bei Achse D – einkesseln und Druck ausüben.“

Sie sitzt im Kommandantenstuhl des Leitpanzers, das Funkgerät an der Schulter. Die Maske sitzt. Das Team gehorcht. Alles läuft.

Dann – ein Zittern in ihrer Brust. Wie ein Splitter, welcher sich wie eine langsame Patrone durch sie bohrt. Ein unterdrückter Husten. Sie beißt die Zähne zusammen.

„Nicht jetzt. Nicht...“

Aber es hilft nichts.

Plötzlich ein starker Anfall. Sie duckt sich zur Seite, presst die Hand an ihren Mund – ein gedämpfter, harter Hustenstoß. Der Schmerz schnürt ihr die Brust ab, der Panzer verschwimmt kurz vor ihren Augen. Als sie die Hand wegzieht, glänzt dunkles Blut auf dem Handschuh.

„Kommandantin… Bestätigung Position D?“ ruft jemand durchs Funkgerät. Stille.

Sie braucht zwei Sekunden zu lang, bevor sie antwortet. „...Bestätigt.“

Ihre Stimme zittert leicht – aber auch nur für einen kurzen Moment. Für das Team klingt es nur wie Funkrauschen.
Für alle – außer Maho.

Doch diesmal ist Maho gerade nicht bei ihr. Sie koordiniert das zweite Flügelmanöver am Südpass. Ein kurzer Moment der Einsamkeit, den Miho überlebt. Mit Mühe. Und eisernem Willen.


Das Gefecht endet mit einem taktischen Rückzug beider Seiten – ein Remis. Kein Triumph. Kein Niedergang. Nur Eis, Ruß… und Blut im Schnee.

Miho verlässt den Kommandoturm zuletzt. Ihre Schritte sind fest, aber innerlich spürt sie: Etwas ist schlimmer geworden. Sie versteckt den Handschuh tief in ihrer Jackentasche. In ihren Augen – für Sekunden – ein Schimmer von Furcht. Nicht vor dem Feind... Sondern vor sich selbst.

„Wenn ich zusammenbreche, wird niemand diesen Kurs halten.“
„Ich muss durchhalten. Es gibt keinen anderen Weg mehr.“

Notes:

Sorry, dass dieses Kapitel so spät am Abend kommt. Mein Schlafrythmus ist im Moment etwas kaputt.
Teilt mir aber gerne mit was ihr denkt was wohl mit Miho jetzt passieren wird.

Chapter 13: Kapitel 12: Die Farbe, die nicht gefriert

Chapter Text

Kapitel 12: Die Farbe, die nicht gefriert

„Sie sagen, ich sei kalt wie Maho… Vielleicht. Aber Maho blutet nicht in den Schnee.“

Ort: Gefechtsfeld Pravda, kurz nach dem Ende des Matches

Das Gefecht mit Pravda ist offiziell vorbei, doch der Schnee trägt Spuren, die kein Funkprotokoll erfassen kann. Während die Teams sich zum Abzug formieren und Mechaniker beginnen, Panzer auf Schäden zu prüfen, bleibt ein Mädchen aus Pravdas Technikabteilung für einen Moment stehen.

„Was ist das…?“

Sie kniet sich nieder. Der Boden ist hier noch frisch aufgewühlt – Spuren von Ketten, Fußabdrücke… und ein dunkler Fleck auf dem Eis. Kein Motoröl. Kein Rost. Blut.

Sie sieht sich um. Niemand achtet darauf. Aber ihr Blick wandert zur letzten Position des Kommandantenpanzers von Kuromorimine.

Innenansicht – Miho

Sie sitzt reglos im ausgekühlten Inneren des Panzers. Ihre linke Hand ist um das Funkgerät gelegt, doch die Finger zittern nun merklich. Ihr Daumen zuckt beim Versuch, den Sendeknopf zu drücken. Die rechte Hand ist zu einer Faust geballt – ein blutiger Stofftaschentuchrest darin verborgen. Ihr Atem ist flach, das weiße Dampfwölkchen vor ihrem Gesicht kleiner als sonst.

Miho (gedanklich): „Keiner darf es merken. Ich… bin funktionsfähig… Ich bin...“

Ihr Blick verliert für eine Sekunde die Schärfe. Sie stützt sich ab, fährt sich mit der zitternden Hand durchs Haar, das nun an der Stirn klebt. Und doch – sie zwingt sich hoch, steigt aus dem Panzer.

Später am Rand des Schlachtfeldes – Beobachtung durch fremde Augen

Das Pravda-Mitglied aus der Technik beobachtet, wie Miho langsam über das Feld geht. Nicht stolzen Schrittes, sondern… kontrolliert taumelnd. Kein anderer scheint es zu sehen – oder will es sehen.

Sie tippt auf ihr Funkgerät, leise flüsternd:

„Kommandantin Miho Nishizumi… sie ist verletzt. Nein, ich weiß nicht wie. Aber sie blutet.“

Die Info wird intern weitergeleitet. Inoffiziell. Heimlich. Einige im Gegnerteam beginnen zu flüstern:
„Sie kämpft, als wäre sie aus Stahl… aber sie ist es nicht.“

Am Abend – Lagerhalle in Kuromorimine

Miho sitzt im Halbdunkel. Der Ärmel ihrer Uniform ist hochgekrempelt, das blutige Tuch liegt neben ihr. Ihre Hand umklammert eine kleine Metallkapsel mit Medikamenten. Die Tabletten sind stark – gegen Husten, gegen Entzündung… gegen Wahrheit.

Ein Zittern durchläuft ihren Körper. Nicht vor Kälte. Sondern aus Schwäche.

Sie lacht leise – aber es ist kein Lachen. Es ist ein Laut, der zwischen Hohn und Müdigkeit schwankt.

Miho (murmelnd): „Sie sagen, ich sei kalt wie Maho… Vielleicht. Aber Maho blutet nicht in den Schnee.“

Sie nimmt eine der Tabletten, schluckt sie ohne Wasser, schließt die Augen.

Und draußen beginnt der Wind sich zu drehen – wie ein Vorzeichen, dass sie sich auch dem Schlachtfeld bald nicht mehr blind stellen kann.

Chapter 14: Kapitel 13: Flüstern im Frost

Notes:

Ich werde wohl jetzt für ca 1 Woche keine weiteren Kapitel Hochladen können, deswegen kriegt ihr dafür jetzt 3 Kapitel.

Chapter Text

Kapitel 13: Flüstern im Frost

„Wer blind an seinem Glauben festhält, kann nicht alles verschweigen.“
Ort: Irgendwo zwischen Chats und Quartieren


Es beginnt harmlos – ein Gespräch zwischen zwei Schülerinnen aus Pravda beim Abendessen im Komplex der neutralen Beobachterschule. Doch die Worte, die fallen, tragen mehr Gewicht als ein offizieller Funkspruch.

  • „Sie hat Blut gespuckt, ich schwöre es…“
  • „Ihre Hand hat gezittert. Kein Zittern aus Angst – sondern aus Schwäche.“
  • „Das war nicht die unbesiegbare Miho Nishizumi. Das war jemand, der brennt – innerlich.“

Am nächsten Morgen kursieren erste Gerüchte in den Chats von Schülern verschiedener Sensha-dō-Schulen. Nichts Offizielles, keine Namen – nur kryptische Hinweise:

  • „Kuromorimines Schatten hat Risse.“
  • „Die eiserne Schwester blutet.“
  • „Perfektion hat ihren Preis.“

Derzeit im St. Gloriana, Strategiezentrum...

Darjeeling scrollt schweigend durch die Chatprotokolle. Eine kleine Falte gräbt sich in ihre Stirn. Ihre Teetasse bleibt diesmal unangetastet. Sie betrachtet ein altes Foto von Miho – lachend, auf einem Turnierbankett von vor zwei Jahren.

Darjeeling (in Gedanken versunken): „Ein Mensch aus Porzellan, bemalt mit Stahlfarben.“


Und bei Saunders?

Kay liest die Info in der Frühstückshalle, das Tablet leicht zitternd in der Hand.

Kay: „Verdammt, Miho… was tust du dir da nur an.“

Alisa hingegen wirkt kalt:

Alisa: „Wen interessiert’s? Wenn sie zusammenbricht, ist das ihre Schuld.“

Doch als Kay sie scharf ansieht, senkt Alisa den Blick. Etwas in ihr hat verstanden, dass diese Miho nicht mehr dieselbe Gegnerin ist wie früher – und dass es kein Triumph ist, sie fallen zu sehen.


Andere Schulen reagieren unterschiedlich:

  • Anzio flüstert weiter, halblaut, emotional – „Sie war doch unser Idol… Ist das der Preis?“
  • Jatkos trägt es in Lieder weiter, melancholisch und raunend.
  • Chihatan fragt sich, ob der Kampfgeist allein noch reicht, wenn das Herz dabei zerbricht.

Doch Miho selbst? Sie weiß nichts davon. Oder sie will es nicht wissen.

In ihrem Quartier schlägt sie sich spät in der Nacht wieder mit Husten herum – diesmal länger, tiefer, roher. Blut auf der Bettdecke. Die Hand am Waschbecken zittert wie ein Funksignal im Sturm. Und trotzdem: Morgens steht sie wieder auf dem Trainingsplatz. Uniform tadellos. Gesicht aus Marmor.

Denn Miho hat gelernt:

  • Wenn man fällt, fällt nur man selbst.
  • Wenn man steht, steht ein System.

Chapter 15: Kapitel 14: Der Tee schmeckt bitter

Chapter Text

Kapitel 14: Der Tee schmeckt bitter

„Gehorsam ist keine Tugend, wenn er das Denken und die Gefühle ersetzt.“
Ort: Neutraler Konferenzraum, Sensha-dō-Gesamtkomitee


Anwesend:

  • Darjeeling, in ihrem gewohnten Teekleid, doch ernster als gewöhnlich.
  • Kay, normalerweise impulsiv, aber ungewöhnlich nervös.
  • Maho, sachlich, kontrolliert, aber ihre Augen analysieren jede Bewegung.
  • Zwei Beobachterinnen des Gremiums, stumm und protokollierend.

Darjeeling (nach einer langen Pause, dann ruhig): „Maho... wir sind nicht hier, um eine Allianz zu bilden. Wir sind hier, weil wir das Gefühl haben… dass deine Schwester auf einen Abgrund zusteuert.“

Maho antwortet nicht sofort. Ihre Hände bleiben verschränkt. Doch der rechte Daumen trommelt leicht – ein seltenes Zeichen von Unruhe bei ihr.

Kay (gerade heraus, mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Besorgnis): „Ich kenne Miho. Oder besser gesagt… ich dachte, ich kenne sie. Aber das, was sie jetzt ist – das ist nicht dieselbe Kommandantin, die mir beigebracht hat, wie Stärke auch Mitgefühl bedeutet.“

Maho: „Ihr habt gegen sie gekämpft. Und sie hat gewonnen. Mit Disziplin, nicht Brutalität.“

Darjeeling: „Sie hat auch mit Schweigen gewonnen. Und mit einer Ruhe, die eher an Erstarrung erinnert als an Kontrolle. Ich habe gesehen, wie sie beim Briefing gezuckt hat. Und jemand aus Pravda… hat Blut im Schnee gefunden.“

Ein kurzes Innehalten.

Maho hebt leicht die Augenbrauen – nichts weiter. Doch innerlich spürt sie es wie einen Stich.

Kay (leise, fast verzweifelt): „Wenn du es nicht siehst… dann bleibt niemand mehr übrig. Sie lässt niemanden mehr in ihre Nähe. Aber das bedeutet nicht, dass sie unverwundbar ist.“

Maho (nach einer Pause, ruhiger Ton, aber inneres Rauschen): „Sie ist meine Schwester. Ich habe sie stärker gemacht. Ich habe sie gelehrt, was notwendig ist.“
Ein kurzer Blick nach unten.
„Vielleicht... habe ich vergessen, sie zu fragen, was sie selbst davon hält.“


Die Szene endet mit einer schweigenden Vereinbarung:

Darjeeling und Kay gehen. Aber nicht mit Erleichterung – sondern mit der Hoffnung, dass sie gerade noch rechtzeitig gesprochen haben.

Maho bleibt zurück. Allein. Ihre Hände ruhen auf dem Tisch – und zum ersten Mal seit Langem scheint sie wirklich zu zweifeln, ob ihre Art und Weise zu kämpfen auch retten kann.

Chapter 16: Kapitel 15: Die Augen der Schwester

Chapter Text

Kapitel 15: Die Augen der Schwester

„Wer den Feind studiert, erkennt Gefahr. Wer die Schwester studiert, erkennt Wahrheit.“
Ort: Kuromorimine – Trainingshalle & Medizintrakt


Ein später Morgen. Die Trainingshalle von Kuromorimine ist in dunstiges Licht getaucht. Metallischer Geruch liegt in der Luft, Benzingeruch kriecht durch die Gänge. Miho steht in der Ecke der Halle, umringt von ihrer Einsatzgruppe, das Funkprotokoll fest in der Hand, der Blick unbeirrbar nach vorne.

Maho lehnt weiter hinten an der Wand, scheinbar nur anwesend – doch ihre Augen sind wachsam.

Sie beobachtet:

  • Wie Miho ihren linken Arm manchmal leicht anwinkelt, als würde sie etwas verbergen.
  • Wie sie bei abrupten Bewegungen kurz innehält, als würde sich ein Druck aufbauen.
  • Wie sich ihre Schultern beim Husten versteifen – lautlos, aber sichtbar.

Es sind kleine Dinge. Zu klein, um für Außenstehende etwas zu bedeuten. Aber für eine Schwester, die Miho kennt wie kaum jemand sonst – sind es Alarmsignale.


Später – in der medizinischen Abteilung

Maho betritt den Bürotrakt mit ruhigen Schritten. Ihre Uniform tadellos, ihr Blick beherrscht. Als sie an einem Datenterminal Halt macht, begrüßt sie die diensthabende Ärztin mit einem höflichen Nicken.

Maho: „Ich brauche Zugriff auf die Gesundheitsdaten von Miho Nishizumi. Zeitraum: letzte vier Wochen.“

Ärztin (zögernd): „Verzeihung… das unterliegt eigentlich den Schüler-Schutzrichtlinien. Selbst für Familienmitglieder.“

Maho sagt nichts. Ihr Blick ist nicht fordernd, sondern… unnachgiebig. Langsam öffnet sie eine Handakte und schiebt ein offizielles Strategiedokument hinüber, versiegelt mit dem Logo des Kommandostabs.

Maho: „Sie ist nicht nur meine Schwester. Sie ist Kriegsstrategie in Bewegung. Und etwas stimmt nicht.“

Die Daten zeigen auffällige Lücken:

  • Zwei Untersuchungstermine wurden ohne Begründung gestrichen.
  • Die letzte Blutuntersuchung liegt über einen Monat zurück.
  • Ein digital erfasster Hustenanfall wurde gelöscht – jedoch nicht aus dem Backup.

Maho starrt auf den Bildschirm. Ihre Lippen öffnen sich leicht – nicht aus Erstaunen, sondern aus Sorge. Der Verdacht ist bestätigt.


Zurück in der Halle – einige Tage später

Miho steht am Rande des Übungsfeldes, gibt Anweisungen. Wieder dieses Zucken. Wieder die Hand zum Mund. Ein leises Röcheln. Und plötzlich – sie sieht kurz hoch.

Ein Blick. Direkt auf Maho.

Für einen Moment: Stille. Ihre Blicke treffen sich. Maho weicht nicht aus. Und Miho versteht.

Sie weiß, dass Maho es weiß.

Doch anstatt etwas zu sagen, hebt Miho leicht das Kinn – eine stumme Herausforderung, eine eiserne Maske. Aber ihre Augen flackern. Und Maho sieht: Es war keine Provokation. Es war ein stilles Flehen, nicht zu fragen. Noch nicht.

Chapter 17: Kapitel 16: Zwischen Pflicht und Flucht

Notes:

Und die Reise geht weiter! Ich bin wieder da also könnt ihr euch auf weitere Kapitel freuen. :D

Chapter Text

Kapitel 16: Zwischen Pflicht und Flucht

"Pflicht und Doktrin können dich nur schützen, solange du dich selbst beherrschen kannst."

Ort: Kuromorimine – Trainingsbereich und Technikhalle

Interner Medizintermin: 07:45 Uhr
Status: Nicht erschienen.
Begründung: „Taktische Einsatzvorbereitung hat Vorrang.“

Zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen bleibt Miho dem angesetzten Kontrolltermin fern. Maho sieht die Protokolle – nüchtern formulierte Abwesenheiten, keine Konsequenzen. Es ist, als würde man ihr stillschweigend erlauben, sich selbst zu ignorieren.

Und Miho nutzt es.

Sie meidet Ärzte. Verlässt das Trainingsgelände stets zehn Minuten früher oder später, schiebt Besprechungen in leere Räume, verweigert jede körperliche Untersuchung – „Keine Zeit. Das Team hat Priorität.“

Doch Maho merkt es immer deutlicher:

  • Die Tränensäcke unter Mihos Augen sind dunkler geworden.
  • Ihre Stimme klingt hin und wieder rau, gebrochen an den Rändern.
  • Und das Zittern der Hand – es hat sich verselbstständigt. Nicht nur beim Husten. Auch beim Schreiben. Beim Nachladen im Training.

Maho (an die Chefärztin, leise und bestimmt): „Sie sabotiert ihre eigenen Termine. Bittet nicht um Hilfe – weil sie glaubt, dass Hilfe Schwäche ist.“ Sie sieht auf den Bericht. „Also helfen wir. Ohne zu fragen.“

Doch selbst sie weiß: Ohne Zustimmung ist eine ärztliche Zwangsmaßnahme an Miho nahezu ausgeschlossen. Und Miho kennt die Wege des Systems zu gut.


Etwas später – Miho, spät nachts, in der Technikhalle

Die Welt schläft. Nur das Surren von Wartungskabeln und das Licht einer einzelnen Lampe ist noch aktiv. Miho sitzt auf einem alten Werkstatthocker, die Hand auf einer Notiz: alte Ōarai-Taktiken – durchgestrichen, verbessert, umstrukturiert. „Emotionen eliminieren. Variablen reduzieren. Fehlerquellen entfernen.“

Sie hustet. Lange. Die rechte Seite ihres weißen Unterhemds ist rotfleckig, grob überdeckt von einer dunklen Uniformjacke.

Sie presst die Hand dagegen, lehnt sich an ein Metallregal. Ihr Blick sucht Halt – doch da ist niemand. Nur Stahl. Und ihr Spiegelbild in einem verbogenen Panzerhelm: Ein Mädchen, das sich selbst nicht mehr erkennt.

Miho (heiser, zu sich selbst): „Es wird schon… Es muss… Nur nicht… schwächer werden…“ Sie schließt die Augen. „Ich kann nicht zusammenbrechen. Noch nicht.“

Maho beobachtet sie einmal aus der Ferne – unbemerkt. Ihre Hand will sich heben, um sie zu rufen. Doch sie tut es nicht. Noch nicht. Denn was sie sieht, ist kein Widerstand. Es ist ein Rückzug in Zeitlupe. Und sie weiß: Das nächste Gefecht könnte der Moment sein, in dem Miho nicht mehr aufsteht.

Chapter 18: Kapitel 17: Eis fällt leise

Chapter Text

Kapitel 17: Eis fällt leise

"Du kannst nicht von einem Sieg sprechen, wenn du dabei umkommst.“

Ort: Gefechtsfeld – Hoshigawa Mädchenschule

Ein trüber Nachmittag. Schwarze Rauchfahnen ziehen über das hügelige Gelände. Im laufenden Gefecht gegen die Hoshigawa Mädchenschule, bekannt für ihre Täuschungsmanöver und Nebelgranaten, zieht sich Kuromorimine in eine gestaffelte Verteidigungslinie zurück. Die Kommunikation ist knapp. Die Luft: trocken. Der Feinstaub: beißend. Miho sitzt im Kommandantenstuhl ihres Leitpanzers – bleich, mit einem fiebrigen Glanz in den Augen.


Feuerpause – 8 Minuten bis zur nächsten Bewegung

Die Funkgeräte schweigen. Miho hebt langsam das Fernglas. Ihre Hand zittert, stärker als sonst. Sie atmet flach – zu flach. Als sie hustet, ist es nicht mehr leise. Ein tiefer, heiserer Laut reißt aus ihr heraus, unförmig und schwach. Sie presst die Hand an den Mund.

Blut. Mehr als zuvor.

Fahrerin (leise): „Kommandantin?“

Miho (heiser): „Nichts… weiter.“

Sie richtet sich wieder auf, zwingt sich in den Befehlston zurück.

„Wir gehen zum Schwenkmanöver über… Position Beta-Neun.“


Gefechtende – offizieller Sieg für Kuromorimine
Die gegnerische Flagge fällt. Die Panzer stoppen. Jubel brandet auf – aber nicht bei Miho.

Langsam hebt sie den Turmluke. Der Himmel über ihr flimmert. Sie blinzelt ins Licht, hebt sich mit letzter Kraft aus dem Sitz, klettert den Panzer hinauf. Steht – wankt – hält sich an der Einstiegsluke fest.

Ein Funkruf durchdringt den Äther:
„Miho-Nishizumi – Sichtprüfung abgeschlossen. Glückwunsch zum Sieg.“

Sie antwortet nicht.

Ihre Hand löst sich vom Griff. Ihre Knie geben nach. Ihr Körper kippt nach vorne – Und sie fällt.


Die Kamera läuft noch. Ein Zuschauer auf der Tribüne filmt die Szene, fängt ein Bild ein:

Miho, regungslos im Schnee. Blut an der Uniform. Die Panzerbesatzung rennt zu ihr. Ein Sanitäter folgt. In der Ferne: Maho, die sich plötzlich durch die Menge drängt, zum ersten Mal laut ruft:

„MIHO!!“

Chapter 19: Kapitel 18: Die Welt sieht zu

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 18: Die Welt sieht zu

"Du kannst nur solange Vormarschieren, wie dein Körper es dir erlaubt."
Ort: Zentrale Krankenstation Kuromorimine

Steril. Stumm. Voller Erwartung. Die Monitore blinken leise, ein regelmäßiger Ton durchzieht den Raum – Mihos Herzschlag. Ihr Körper liegt auf dem Bett, verbunden mit Infusionen, Sauerstoffschläuchen, medizinischer Überwachung.

Maho sitzt am Rand. Wach. Starr. Ihre Hände sind gefaltet, das Gesicht maskenhaft. Aber ihre Augen – sie flackern vor innerem Sturm.

  • „Interne Blutung, Erschöpfung, Kreislaufversagen. Ihre Lungen sind gereizt, und sie hat das schon viel zu lange verschleppt.“ – So lautet der nüchterne Bericht der Ärztin.

Maho hört ihn. Aber sie denkt an das, was man nicht gemessen hat: Die Leere in Mihos Blick. Die stillen Entscheidungen, nichts mehr zuzulassen.

Draußen beginnt die Welt sich zu bewegen.

Noch bevor Kuromorimine eine offizielle Mitteilung macht, sickert über inoffizielle Kanäle ein Bild durch:

  • Miho, bewusstlos im Schnee. Die Uniform vom Blut durchtränkt.
  • Ein Video vom Zusammenbruch kursiert in Schülerforen.
  • Hashtags steigen auf:

#MihosFall
#DieStilleLegende
#KuromorimineDoktrin

Und mit jedem Kommentar, jedem Teil, bröckelt das Bild der unbesiegbaren Kommandantin.

Stimmen aus der Welt:

  • Rika Takami (Shirogane): „Sie war mein Vorbild… ich wollte so werden wie sie. Aber nicht so leiden wie sie.“
  • Kay (Saunders): „Ich hoffe, sie sieht sich eines Tages nicht als Maschine – sondern als Mensch, der es wert war, gerettet zu werden.“
  • Darjeeling (St. Gloriana): „Selbst Tee wird bitter, wenn man ihn zu lange aufgießt. Vielleicht war es Zeit, dass jemand sie vor sich selbst schützt.“
  • Pravda-Kommentar: „Sie hat den Krieg gewonnen, aber gegen welchen Gegner hat sie eigentlich gekämpft? Und wer hat ihr je erlaubt, aufzuhören?“

Die offiziellen Reaktionen? Gespalten. Einige Schulsprecher sprechen bereits offen von Vernachlässigung, Systemversagen, emotionaler Isolation durch den eigenen Kodex. Das Nishizumi-System selbst steht wieder in der Debatte – diesmal nicht als Tradition, sondern als fragwürdige Belastung.

Und doch:

Viele kämpfen mit einem inneren Dilemma. Sie bewundern Miho. Aber sie wissen nicht mehr, ob sie sich noch wünschen würden, so zu werden wie sie.

Notes:

Bei 100 Hits veröffentliche ich das nächste mal 2 Kapitel.

Chapter 20: Kapitel 19: Schlafende Schlachtfelder

Chapter Text

Kapitel 19: Schlafende Schlachtfelder

"Manchmal können dir Leute Rückhalt geben, von denen du dachtest, sie seien verschwunden."
Ort: Krankenstation, Kuromorimine

Der Raum ist still. Die Monitore pulsieren im Rhythmus von Mihos Herz, doch sonst schweigt die Welt. Ihre Haut ist blass, ihr Atem von Maschinen begleitet. Sie wirkt nicht besiegt – sondern wie eine Soldatin in frostigem Schlummer. Draußen tobt eine ganz andere Schlacht: die um Verantwortung, Vermächtnis… und Schuld.

Mihos Bewusstsein – zwischen Traum und Erinnerung

Flackernde Bilder durchziehen ihre Gedanken:

  • Yukari, die ihr begeistert ein Funkgerät zeigt.
  • Saoris Stimme in einem schiefen Karaokeabend.
  • Das Klappern von Tassen – Alice, lächelnd.
  • Und zuletzt… das grelle Licht auf dem Schnee. Ihre eigene Hand, zitternd. Blut auf der Jacke. Ein Flüstern in ihr:

„Du wolltest doch niemanden enttäuschen… Warum... hast du dich selbst vergessen...?“

Sie antwortet nicht. Nicht mit Worten. Nur mit einem leisen Zucken der Augenlider.

Der erste Besucher: Rika Takami (Shirogane)

Sie steht still am Fußende. In der Hand ein kleines Papierheft – "Taktiken aus Ōarai", handgeschrieben.

Rika (leise): „Du warst mein Vorbild. Nicht weil du perfekt warst. Sondern weil du menschlich warst.“
Sie legt das Heft auf das Nachttischchen.
„Ich hoffe, du findest dich wieder.“

Besuch 2: Kay & Alisa (Saunders)

Kay spricht viel. Sanft. Ihre Stimme bricht ab und zu.

Kay: „Weißt du, ich wollte dich immer mal zum Lachen bringen. So richtig. Aber jetzt wär ich froh, wenn du nur einmal blinzeln würdest.“

Alisa? Sie sagt nichts. Aber bevor sie geht, stellt sie Mihos Wasserflasche in Reichweite. Und flüstert:
„Verfluchte Legende… du stirbst uns nicht einfach weg, verstanden?“

Besuch 3: Darjeeling

Sie bleibt nur kurz. Doch ihre Worte hängen schwer im Raum.
„Tee entfaltet sein volles Aroma erst, wenn er nicht zu heiß serviert wird. Ich fürchte… niemand hat dich je abkühlen lassen.“

Maho – in Bewegung...

Währenddessen geht Maho eigene Wege. Sie führt hitzige Gespräche mit der Leitung, besucht Ärztinnen, bricht ein Meeting der Kommandostabsleitung ab, indem sie schlicht sagt:
„Meine Schwester liegt im Koma, weil ihr sie gefeiert habt, statt sie zu fragen, wie es ihr geht.“

Sie steht an einem Punkt, den sie nie für möglich gehalten hätte: Zwischen Loyalität zum System – und Loyalität zu ihrer Schwester.

Am Abend betritt sie erneut das Krankenzimmer. Setzt sich neben das Bett. Und diesmal – nimmt sie Mihos Hand.

Maho (leise, beinah zittrig): „Wenn du wach wirst… entscheide du, ob wir weitermachen. Nicht ich. Nicht Mutter. Nicht der Kodex.“

Shiho Nishizumi – eine Entscheidung...

Noch hat sie sich nicht gezeigt. Aber das Büro der Direktorin ist nicht mehr ruhig. Sie hat den Bericht gelesen. Die Beweise. Den Blutverlust. Die Gesprächsmitschnitte. Sie weiß, was geschehen ist. Und sie weiß, dass sie nicht mehr schweigen kann. Denn die nächste Entscheidung liegt bei ihr:

Bleibt Miho ein Symbol? Oder darf sie wieder ein Mensch sein?

Chapter 21: Kapitel 20: Zwischen den Welten

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 20: Zwischen den Welten

„Wenn du wach wirst, entscheiden wir gemeinsam.“
Ort: Kuromorimine Krankenzimmer von Miho

Die Diagnosen sprechen von Ruhe, von physischer Erschöpfung mit temporärem Bewusstseinsverlust. Kein echtes Koma. Aber auch kein normales Schlafen. Miho ist da – aber nicht ganz. Und niemand weiß, wo genau sie ist.

Innenwelt – Mihos Geist

Der Raum ist grau. Nebel zieht zwischen verschwommenen Erinnerungen hindurch – lachende Gesichter ohne Stimmen, knatternde Panzer ohne Ziele, Funksprüche ohne Antwort. Und da steht sie: Miho. Allein. Mit Uniform. Mit blanken Füßen.

Sie geht durch ein leeres Ōarai, das sich in Kuromorimine verwebt. Gänge, die sich kreuzen. Türen, die sich mit dunklen Stimmen verschließen. Und immer wieder dieselbe Frage, hallend:

„Bist du Funktion… oder bist du Erinnerung?“

Außenwelt – Die Krankenstation

Maho ist da. Immer wieder. Stundenlang. Sitzend. Still. Sie liest leise vor – alte Schulberichte, Zeitungsartikel über das Turnier, einmal sogar ein Brief von Yukari, den sie heimlich zurückgehalten hat. Sie berührt Mihos Hand nicht. Nur mit Worten.

Maho (sanft): „Wenn du wach wirst, schreibst du mir bitte wieder so einen dummen Zettel wie früher – mit dem Smiley, den du nie zeichnen konntest, okay?“

Miho reagiert nicht. Aber das EKG flackert ein klein wenig schneller.

Dann: die Tür öffnet sich.

Shiho Nishizumi. Das Geräusch ihrer Schuhe ist wie ein Urteil. Gerade. Kein Zögern. Sie bleibt stehen. Blickt auf ihre Tochter herab wie auf einen Soldaten im Dienst.

Shiho (kühl): „Wenn du dich so zerstören musstest, um irgendeine Rolle zu erfüllen, dann warst du nie bereit. Nicht für Ōarai. Und nicht für Kuromorimine.“
Dann, mit fester Stimme an Maho gerichtet: „Du hast sie unterschätzt.“

Maho (aufstehend, leise aber unerschütterlich): „Nein. Ich hab sie geliebt.“

Shiho: „Liebe macht schwach.“

Maho: „Dann ist sie stärker als du es je warst.“

Ein Moment eisiger Stille.

Shiho: „Wenn sie schwach ist… ist das ihr Fehler.“

Maho: „Wenn sie gefallen ist, warst du der Stein an ihrem Bein.“

Plötzlich – ein leises Flüstern.
Kaum hörbar. Zerbrechlich. Zitternd.

Miho (flüsternd, ohne die Augen zu öffnen): „…Maho.“

Beide Frauen verstummen. Shiho blinzelt – unmerklich. Maho… geht sofort ans Bett. Hält nun doch ihre Hand.

Maho (zitternd): „Ich bin hier. Ich bleib bei dir.“

Miho atmet tief durch – als hätte sie etwas Schweres losgelassen. Es ist nicht viel. Kein großes Erwachen. Kein langer Satz.

Aber sie hat gesprochen. Und sie hat sich entschieden.

Notes:

Ich poste jetzt 2 Kapitel alle 2 Tage, damit ihr etwas mehr Lesestoff habt. :)

Chapter 22: Kapitel 21: Die Schwester, der Blick, der Zweifel

Chapter Text

Kapitel 21: Die Schwester, der Blick, der Zweifel

„Manche Brücken entstehen nicht durch Worte – sondern durch das Bleiben, wenn es schwer wird.“

Ort: Krankenzimmer von Miho & Trainingsplatz von Kuromormine


Miho liegt noch immer ruhig auf dem Bett. Die wenigen Worte, die sie eben ausgesprochen hat – „…Maho.“ – hallen nach wie eine kleine Glocke in einer Kathedrale aus Schweigen.

Shiho bleibt stehen. Keine Regung im Gesicht. Für sie ist es ein Flackern. Kein Wandel. Noch keine Abkehr von ihrem Urteil.

Shiho (kühl): „Sie spricht. Das ist gut. Sie lebt. Vielleicht kann sie ja wieder funktionieren.“

Maho dreht sich zu ihr um. Ihr Blick ist nicht mehr schneidend. Nicht einmal wütend. Er ist erschöpft. Und leise verletzt.

Maho: „Sie hat deinen Namen nicht gesagt. Meinen schon. Vielleicht sagt das mehr, als du willst.“

Shiho antwortet nicht. Sie sieht ihre Tochter an – nicht wie eine Mutter, sondern wie jemand, der jeden Zentimeter Macht misst. Dann dreht sie sich um und geht. Kein Wort des Abschieds.


Später: Auf dem Trainingsfeld

Der Lärm der Ketten, das Donnern der Turmmotoren. Maho steht neben einem Panzer, ihre Kommandokarte in der Hand. Doch sie hat den Funk nicht aktiviert. Ihre Augen sind auf den Boden gerichtet. Sie reagiert langsamer auf Befehle, korrigiert Abläufe nicht wie sonst, wirkt – abwesend.

Erika Itsumi, ehemals skeptisch, hat sie im Blick. Früher hätte sie sich über Mahos Unkonzentriertheit lustig gemacht. Heute nicht. Heute geht sie nach der Trainingseinheit wortlos zu ihr.

Erika (zögernd): „Ich weiß ich, hätte wahrscheinlich schon viel früher helfen sollen... aber falls du nicht mehr weiterweißt... Dann bitte rede mit mir. Es bringt nichts, wenn du genauso in dich zusammenfällst wie sie. Dann... verlieren wir euch beide.“

Maho atmet einmal tief durch. Ihre Stimme ist trocken.

Maho: „Ich hab gedacht, ich müsste sie hart machen, damit sie nicht zerbricht. Und dann... hab ich sie einfach nur zerbrochen.“

Erika: „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber du bist noch da. Und sie braucht dich, nicht dein Bedauern.“

Ein kurzer Moment des Einverständnisses zwischen zwei, die nie wirklich nah waren. Aber jetzt gibt es keinen Platz mehr für alte Meinungen – nur für Verantwortung.


Später an Mihos Bett – wieder Maho, allein

Sie sitzt, schweigend. Ein altes Buch aus ihrer Kindheit liegt auf dem Tisch. Eselsohren, Fingerabdrücke, Geschichten vom Weitermachen. Miho bewegt sich nicht. Aber ihr Gesicht ist weicher geworden.

Maho (leise): „Wenn du wieder aufstehst... dann tun wir’s diesmal anders. Nicht wegen Mutter. Nicht wegen irgendwem. Sondern weil du willst. Und wenn du nicht mehr willst… dann kämpf ich für dich. Nicht mit dir. Für dich.“

Miho rührt sich nicht. Doch ihr Atem ist ruhiger als gestern. Die Monitore stabiler. Und draußen… fällt zum ersten Mal seit Tagen leiser, warmer Regen.

Chapter 23: Kapitel 22: Sturm im inneren

Chapter Text

Kapitel 22: Sturm im Inneren

„Was in uns zerreißt, hört man nur im Atem.“

Ort: Kuromorimine, Krankenzimmer


Der Raum ist gedämpft beleuchtet. Nur das Summen der medizinischen Geräte durchschneidet die Stille, in der Maho, Erika und Darjeeling sitzen. Schweigend. Wartend. Man könnte meinen, es sei Routine geworden – das Wachen. Doch in ihren Blicken liegt eine Anspannung, die sich nicht abnutzt.

Erika (leise, fast geflüstert): „Wenn sie die Augen aufmacht, wird sie wissen, dass wir da waren… oder nicht.“

Maho: „Sie wird es spüren. Selbst wenn sie nichts sagen kann.“

Darjeeling: „Es gibt eine Kunst des Wartens. Vielleicht lernen wir sie gerade.“


Dann – Bewegung.

Mihos Hand, die tagelang stumm gelegen hat, zuckt. Erst nur die Fingerspitzen. Dann ein Zittern, das langsam über das Handgelenk kriecht. Ein Aufleuchten der EKG-Werte.

Maho (schnell, angespannt): „Da! Sie reagiert…“

Doch fast gleichzeitig – die Werte kippen. Herzfrequenz schnellt hoch. Atemrate wird unregelmäßig. Schweiß bricht auf ihrer Stirn aus, trotz der kühlen Raumtemperatur. Ihre Brust hebt sich schneller, unrhythmisch. Die Maschinen schlagen Alarm.

Erika springt auf. „Sie kriegt keine Luft!“


Innenwelt – Mihos Geist

Ein Sturm bricht los. Nicht draußen. Nicht über einem Gefecht. Sondern in ihr.

Die Gänge, durch die sie gewandert ist – sie stürzen ein. Stimmen überschlagen sich:

  • „Funktionieren, nicht fühlen!“
  • „Sie war schwach!“
  • „Du darfst nicht scheitern… nicht wieder…“

Schwarzer Regen fällt auf Erinnerungen. Yukaris Stimme wird verzerrt. Saoris Lachen bricht ab. Das Bild von Maho zerfällt zu Asche. Und doch – ein Licht. Leise. Nah. Eine Hand in ihrer.

Maho, flüsternd, durch den Nebel hindurch:

  • „Bleib. Ich geh keinen Schritt ohne dich.“

Zurück in der Realität

Maho hält Mihos Hand jetzt mit beiden Händen. Ihre Stimme zittert vor Druck.

Maho: „Du hast gekämpft. Tagelang. Ich hab’s gesehen. Du brauchst nicht mehr kämpfen. Nicht hier. Nicht so.“

Darjeeling ruft den Arzt. Erika stellt sich vor die Tür – niemand kommt jetzt ungefragt rein.

Maho (leiser): „Komm zurück. Nicht für das System. Für dich. Für uns.“

Dann – ein Atemzug. Tief. Ungleich. Aber ein Schritt.

Die Maschinen stabilisieren sich langsam. Mihos Körper sinkt zurück in ruhigeren Rhythmus. Der Notfall war real – aber es war auch ein Echo eines Krieges, den nur sie sieht.

Chapter 24: Kapitel 22.5: Durch den Nebel

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 22.5: Durch den Nebel

„Rückhalt beginnt, wenn jemand bleibt.“

Ort: Abends im Krankenzimmer


Die Stunden seit dem Vorfall vergehen in dumpfer Stille. Die Lichter der Krankenstation sind gedimmt, als würde selbst das Gebäude flüstern, um ihren Schlaf nicht zu stören.

Maho sitzt seit Ewigkeiten an Mihos Seite, unbewegt, nur das stetige Drücken ihrer Schwesterhand verrät: Sie gibt nicht nach. Ihr Uniformrock ist an einer Stelle zerknittert, die Teetasse auf dem Tisch längst kalt – aber sie weicht nicht. Nicht einmal, um die Augen zu schließen.

Dann – etwas verändert sich.

Ein Flimmern geht durch Mihos Lider. Ein erster, kaum wahrnehmbarer Zuckschlag.

Maho hält den Atem an.

Mihos Augen öffnen sich. Ganz leicht. Die Pupillen winzig. Die Lider schwer wie Panzerluken.

Alles ist verschwommen. Lichtflecken tanzen in ihrem Sichtfeld. Linien verlieren Kontur. Schatten schwimmen um Umrisse. Aber: Etwas Helles… ein Kontrast. Eine Silhouette.

Maho.

Das Gesicht unfassbar nah. Verschwommen, ja. Aber unmissverständlich. Da.

Miho blinzelt. Ihre Lippen bewegen sich nicht. Aber ihre Finger zucken.

Maho spürt es sofort.

Maho (sanft, leise, mit brüchiger Stimme): „Miho… ich bin hier. Du musst nichts sagen. Ich… ich bleib da, ja? Keine Befehle. Keine Strategien. Nur… ich.“

Sie schmiegt ihre Stirn an die von Miho, ganz vorsichtig. Und obwohl die Monitorwerte noch fragil sind – die Bewegung ist da. Das Leben. Keine Maschine auf zwei Beinen. Kein Systemprodukt.

Ein Mensch.

Miho.

Notes:

Hier ist noch ein kleines Zwischenkapitel für euch, damit ihr ein besseren einlauf ins nächste Kapitel habt. :)

Chapter 25: Kapitel 23; Ein Flüstern in Farbe

Chapter Text

Kapitel 23: Ein Flüstern in Farbe

"Ich hab sie gesehen. Nicht als Heldin. Nur als Schwester. Und das hat gereicht.“

Ort: Ein stiller Moment im Krankenzimmer

Ein fahler Lichtschein fällt durch das Fenster der Krankenstation. Die Monitore pfeifen im leisen Rhythmus. Maho sitzt unbewegt an Mihos Seite, doch in ihren Augen: ein Sturm aus Erleichterung, Erschöpfung und etwas, das seit Tagen nicht mehr gewagt hatte, sich zu zeigen—Hoffnung.

Und dann…

Mihos Lider zucken. Langsam, schwer, tastend. Ihre Augen öffnen sich einen winzigen Spalt. Verschwommen, milchig, wie durch Wasser blickt sie in die Welt. Farben ohne Form. Licht ohne Richtung. Und ein Schatten… der sich langsam zu einem Gesicht formt.

Maho.

Miho versucht zu sprechen. Ihre Lippen bewegen sich, trocken, kraftlos. Nur ein schwacher Hauch entweicht—kaum ein Laut. Ein Murmeln. Unverständlich. Fast wie ein Name, vielleicht ein Wort, das sie selbst nicht begreift.

Maho (leise, schon mit bebender Stimme): „Miho? Hörst du mich…? Ich bin hier. Ich bin bei dir.“

Miho blinzelt. Der Blick flackert. Ihre Stirn legt sich leicht in Falten. „…wo…?“ Das Wort ist kaum hörbar. Ihre Stimme – rau, brüchig, wie aus einer Welt, die weit entfernt liegt.

Maho lächelt. Tränen rinnen lautlos ihre Wangen herab. Nicht aus Schmerz – sondern weil ihre Schwester da ist. Nicht als Kriegerin. Nicht als Kommandantin. Sondern einfach… Miho.

Maho (zitternd): „Alles gut… du bist sicher. Du bist… bei mir.“

Miho presst die Augen wieder leicht zusammen. Und inmitten all der Ungewissheit – der einen Stimme, die durch den Nebel dringt – ist da eine Reaktion: Ein kleiner Druck. Ihre Finger schließen sich schwach um Mahos Hand.

Und in diesem Griff liegt mehr als jede Parade, jeder Sieg, jede Uniform je hätte sagen können.

Chapter 26: Kapitel 24: Der erste Blick ins Licht

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Kapitel 24: Der erste Blick ins Licht

„Geborgenheit beginnt, wenn kein Rang mehr zählt.“

Ort: Krankenzimmer von Miho

Die Farben kehren langsam zurück.

Zuerst ist alles verwaschen – ein ruhiges Grau, das sich über die Ränder ihrer Wahrnehmung legt wie Watte. Dann kommen die Schatten, weicher als zuvor. Lichtreflexe auf Metall. Ein gleichmäßiges Piepen. Und Wärme… an ihrer rechten Hand.

Miho blinzelt. Einmal. Zweimal. Die Welt formt sich vor ihr, als würde sie sich vorsichtig zusammensetzen. Die Decke. Das weiße Licht über ihr. Und dann – zwei Gestalten am Rand ihres Sichtfelds.

Eine sitzt dicht an ihrer Seite, den Kopf leicht gesenkt, die Hände um ihre – vertraut. Wärmend. Die andere steht etwas weiter zurück, elegant, aufrecht, mit sanftem Ausdruck.

Miho atmet schwer ein. Ihre Lippen bewegen sich kaum, als sie das erste Wort haucht:

„...Maho…?“

Maho (sofort aufgerichtet, voller Erleichterung): „Ja. Ich bin hier. Ich bin da, Miho.“ Ihre Stimme bricht leicht – das erste Mal seit Tagen lässt sie jede Beherrschung fallen. Sie beugt sich näher, streicht ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Du bist wach... Endlich...“

Miho versucht, den Kopf zu wenden. Langsam, mühsam, wie gegen die Strömung. Ihre Augen fixieren die zweite Gestalt – die Stimme ist kaum mehr als ein Hauch:

„Dar…jeeling…?“

Ein Lächeln breitet sich auf Darjeelings Gesicht aus – leise, warm und ungewohnt erschüttert.

Darjeeling (sanft): „Das ist richtig. Aber du darfst mich auch Tee nennen, wenn dir der Name zu lang ist.“ Sie kniet sich langsam neben das Bett. „Willkommen zurück, Nishizumi-san. Die Schlacht ist vorbei. Zumindest diese.“

Miho schließt für einen Moment die Augen. Nicht aus Erschöpfung – sondern aus einem Gefühl, das sie kaum begreifen kann: Geborgenheit.

Nicht Uniformen. Nicht Erwartungen. Nur Stimmen, die da sind. Noch da.

Notes:

Ja und wieder Zwei Kapitel hinter uns und man weiß immernoch nicht was genau auf uns warten wird, ABER was ich euch sagen kann ist, dass ich eine neue Geschichte posten werde.
Natürlich braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, diese hier wird natürlich bis zum ende laufen und da sind wir ja noch lange nicht.

Chapter 27: Kapitel 25: Der Marsch der Maske

Notes:

Sorry erstmal, dass das Kapitel so spät am Abend erscheint meine Schulzeiten zwingen mich leider dazu :C Aber jetzt könnt ihr in Ruhe durchatmen, denn hier sind jetzt schon die nächsten Kapitel. :D

Chapter Text

Kapitel 25: Der Marsch der Maske

„Keine Mission zu schwer, kein Opfer zu groß, pflichtbewusst.“ – Lt. Turner / The Big Red One

Ort: Krankenzimmer & Taktikraum Kuromorimine

Das Krankenbett...

Miho liegt in ihrem Bett, halb wach, das Licht gedämpft, die Luft still – doch ihr Blick wird zunehmend fahrig. Sie spürt, was bevorsteht, noch bevor sich die Türklinke senkt.

Dann die Schritte. Kalt. Gleichmäßig.

Shiho betritt den Raum.

Keine Begrüßung. Keine Zärtlichkeit. Nur ein Urteil.

Shiho: „Du hattest Glück. Aber Glück ist keine Strategie.“
Miho (leise, mit Mühe): „Ich bin… bald wieder einsatzfähig.“
Shiho: „Du solltest es besser sein.“ Dann, als Miho zittert: „Du kannst dir Schwäche leisten – oder Bedeutung. Nicht beides.“

Als sie geht, bleibt nur eine Tochter zurück, die sich selbst kaum noch als solche spürt.

Die Maske kommt langsam wieder...

Später, als Maho und Darjeeling wieder zu Miho stoßen und den Raum betreten, liegt Miho noch still, eine Träne läuft ihr an der Wange runter. Doch irgendetwas ist… anders. Härter. Geschlossener.

Darjeeling (leise): „Sie hatte Besuch.“
Maho (flach): „Mhmmm... Mutter.“

Am nächsten Morgen – Taktikraum

Miho tritt in den Taktikraum ein – in Uniform. Aufrecht. Glatt. Und leer.

Maho (geschockt):„Du bist gerade erst wieder richtig bei Bewusstsein, und kannst dich gerade noch so bewegen.“
Miho (neutral): „Ich funktioniere wieder. Das reicht.“

Die Offiziellen nicken. Die Schülerinnen flüstern. Und Darjeeling sagt still:

Darjeeling: „Ich hatte eine Kommandantin erwartet. Und nicht den Schatten ihrer Genesung.“

Doch Miho steht bereits über der Karte. Berechnend. Still. Erfüllt – nicht von Stolz, sondern von Pflicht.

Was niemand sieht: Hinter jedem Befehl, hinter jedem klaren Wort, schreit ein Ich, das sich selbst nicht mehr hört.

Chapter 28: Kapitel 25.5: Der Auftritt der Unvollständigen

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Kapitel 25.5: Der Auftritt der Unvollständigen

"Nur weil du stehen kannst, heißt das nicht, dass du in Ordnung bist."

Ort: Briefingraum, Kuromorimine

Nach dem Briefing zerstreuen sich die Kommandantinnen, Stimmen werden wieder laut – doch Miho bleibt kurz stehen. Der Raum leert sich, und mit ihm ihr Atem. Sie fasst an die Wand. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Jeder Schritt durch den Flur ist eine Entscheidung gegen den eigenen Körper.

Dann, leise.

Ein Husten. Tiefer. Feuchter. Ein Tropfen Blut auf dem Ärmel, hastig weggewischt.

Der Schauplatz – Eröffnung des Matches

Ort: Zentrale Arena des interregionalen Freundschaftsturniers. Gespielt wird auf urbanem Gelände – ein labyrinthartiges Nachbauviertel mit Sichtschutzwänden, Schutthügeln, echtem Staub.

Zuschauer auf allen Tribünen. Liveübertragung. Die Kamera schwenkt.

Die beiden Teams treten aus ihren Formationstunneln. Angeführt von ihren Kommandantinnen. St. Gloriana – in perfekter Eleganz. Und Kuromorimine – unterkühlt, präzise.

Dann bleibt alles kurz stehen. Denn da steht sie. Miho Nishizumi.

Ein Monat Bewusstlosigkeit. Und jetzt, nur zwei Tage später, zurück im Kampf.

Die Reaktionen sind hörbar:

  • „Das ist sie wirklich…?“
  • „Sie war doch…? Ich dachte, sie…“
  • „Warum steht sie da?“

Darjeeling, an vorderster Front, bleibt reglos – aber ihr Blick ruht hart auf Miho. Und selbst einige ihrer Schülerinnen sehen sich nervös an. Etwas ist anders.

Miho verbeugt sich. Korrekt. Mechanisch. Aber:

  • – Ihre Haut ist fahl.
  • – Die Hände zittern – kaum, aber sichtbar.
  • – Die Augen matt, wie hinter Glas.
  • – Ihr Atem: flach.

Maho beobachtet alles aus der Kommandotribüne. Ihr Puls schlägt schneller, aber sie bleibt sitzen. Noch. Denn sie weiß: Jeder weitere Schritt, den Miho jetzt macht, ist nicht Stolz. Es ist Angst in Bewegung.

Angst davor, dass Aufgeben weniger wert ist als Sterben. Angst davor, dass Shiho sonst Recht behält.

Und was keiner sieht: Miho flüstert sich selbst nur einen einzigen Satz ins Ohr – leise, unsichtbar, wie ein Mantra:

  • „Ich muss funktionieren. Ich muss funktionieren.“

Chapter 29: Kapitel 26: Der Fall der stählernden Prinzessin

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Kapitel 26: Der Fall der stählernen Prinzessin

"Es gibt keine verzweifelten Lagen, nur verzweifelte Menschen." – Generaloberst Heinz Guderian

Ort: Gefechtsfeld von St. Gloriana, Matchbeginn

Matchbeginn:

Das Match startet, und die ersten Befehle und Manöver gehen in Kraft. Miho ist mittendrin, aber Darjeeling hat schon vor dem Match gemerkt, dass mit Miho irgendetwas nicht in Ordnung ist.

Darjeeling (über Funk, Stimme elegant, dennoch besorgt): „Miho… ist alles in Ordnung bei dir?“

Miho wartet kurz bevor sie antwortet.

Miho (leicht heiser, aber leise): „Alles gut,... du brauchst dir keine Sorgen machen.“

Doch egal wie Miho versucht es zu verstecken, Darjeeling weiß, dass sie nicht in Ordnung ist.

Kurze Zeit später... der erste Feindkontakt:

Miho jetzt schon mit starkem Schweiß auf der Stirn, versucht gerade noch so aus der Luke zu schauen, doch ihre Knie zittern.

Miho (schwach, flüsternd): „Ich darf... jetzt nicht nachgeben... Ich muss funktionieren.“

Die ersten Panzer von St. Gloriana rücken an, es sind Darjeeling und Rosehip mit ihren Crusader und Churchill Panzern.

Als Miho den Befehl zum Feuern geben will, wird ihre Sicht kurz schwarz. Als sie die Augen öffnet, findet sie sich lehnend an der Panzerluke wieder.

Darjeeling (jetzt besorgt): „Das ist zu einfach... und mit Miho stimmt auch irgendwie nichts, ihre Befehle... sind so unkoordiniert...“

Dann sieht sie nur noch, wie Miho in den Panzer sackt.

Zwischenstück – Ein Sarg auf Ketten:

"Ein Panzer ohne Ziel ist nur ein Sarg auf Ketten." – Hauptmann Michael Wittmann

Darjeeling will auf Nummer sicher gehen.

Darjeeling (besorgt, elegant): „Rosehip, würdest du bitte nachschauen, ob bei Miho alles okay ist? Ich mache mir Sorgen...“

Rosehip (aufmüpfig): „Yes mam! Wird erledigt!“

Kurz vor Ende des Matches:

Kuromorimine ist stark in die Ecke getrieben und kurz vor der Niederlage.

Erika (irritiert, besorgt): „Miho, was sollen wir machen?“

Miho (abgehackt, müde): „...Wir...halten...unsere...Position...“

Rosehip (schockiert): „Mam, sie... sie sieht nicht–“

Doch bevor Rosehip ihren Satz beenden kann, bricht Miho zusammen...

Darjeeling sieht es und sagt:

Darjeeling: „Match unterbrechen. Sofort. Notfallprotokoll.“

Das Hornsignal ertönt dreimal und das Match ist abgebrochen. Und jeder hier weiß warum: Miho.

Miho versucht wach zu bleiben, doch ihr Körper gibt nach und sie bricht in das Innere des Panzers, bewusstlos.

Erika reagiert als erste und springt aus ihrem Panzer und rennt zu Miho: „Miho!! Verdammt, nicht schon wieder, ich wusste, es würde so enden.“

Maho sitzt wie gefroren in ihrem Panzer – nicht als Kommandantin oder Schwester, sondern als Mensch, welcher die Situation nicht begreifen kann, oder will.

Darjeeling (leise, aber hörbar): „Wir alle dachten, dass sie wirklich okay war, doch wir wurden getäuscht.“

Chapter 30: Kapitel 27: Der stille Aufstand

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Kapitel 27: Der stille Aufstand

„Es gibt Momente, da steht man nicht gegen einen Menschen – sondern gegen das Prinzip, das ihn zum Werkzeug machte.“

Ort: Krankenstation, 3 Tage nach dem St. Gloriana Gefecht

Die Monitore hatten mehrmals rot aufgeleuchtet. Herzfrequenz zu niedrig. Atemrhythmus abweichend. Doch Miho… hat nicht losgelassen.

Jetzt ist sie wieder wach. Ihre Lider schwer, der Blick träge, als würde sie sich erst selbst wieder zusammensetzen müssen. Neben ihr – Maho, blass, Augenringe wie Schatten, sie hatte es sich nicht erlaubt einzuschlafen.

Sie war nicht einmal zum Duschen gegangen. Ihre Hand liegt noch immer um Mihos – dieselbe Position wie seit 72 Stunden.

Miho (heiser): „…du… warst… nicht weg.“

Maho (leise, fast gebrochen): „Nie wieder.“

Ein Hauch von Regung in Mihos Gesicht. Nicht ganz Lächeln – eher Eingeständnis. Ein erstes, leises „Ich darf fühlen“ nach all der Uniformität.


Währenddessen – Verwaltungsgebäude Kuromorimine:

Ein dumpfes Klopfen an der Tür. Dann wird sie geöffnet.

Shiho Nishizumi hebt die Augen.

Vor ihr steht eine kleine Front:

  • Darjeeling, Haltung gerade, doch kein Tee in der Hand – nur Entschlossenheit.
  • Kay, die sonst stets lacht, heute aber mit blitzklarem Blick.
  • Erika, deren Hände sich zu Fäusten ballen, obwohl sie sonst nie den diplomatischen Weg wählen würde.
  • Und hinter ihnen: Vertreterinnen anderer Schulen – ihre Blicke wachsam. Nicht feindlich. Aber fordernd.

Darjeeling: „Shiho Nishizumi. Wir kommen nicht als Gegner. Auch nicht als Offizielle.“

Kay: „Wir kommen… als Zeuginnen. Von dem, was war. Und dem, was du noch verhindern könntest.“

Erika (hart): „Wir haben gesehen, wie sie gefallen ist. Wie oft noch, bis du ihr endlich erlaubst, sie selbst zu sein?“

Shiho (ruhig, kalt): „Ich sehe, ihr habt euch alle entschieden, emotional zu argumentieren.“

Ein kurzer Blick zu jedem einzelnen Mädchen. „Ich hoffe, ihr seid auch bereit, Konsequenzen zu tragen.“

Darjeeling (mit fester Stimme): „Die einzigen Konsequenzen, Miss Nishizumi… trägt Ihre Tochter. Und die Welt sieht dabei zu.“

Chapter 31: Kapitel 27.5: Was sie nicht mehr verbergen kann

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Kapitel 27.5: Was sie nicht mehr verbergen kann

„Egal wie schlimm die Situation sein mag, sie kann immer noch schlimmer sein.“

Ort: Krankenstation am Abend des dritten Tages

Die Sonne sinkt hinter den Fenstern, färbt die Wände in rostiges Gold. Miho liegt wach, aber erschöpft. Maho sitzt weiterhin unbewegt an ihrer Seite, während draußen das Echo der Konfrontation mit Shiho noch nachhallt.

Dann – ein Hustenstoß.

Plötzlich. Gewaltig. Nicht das zaghafte Hüsteln früherer Tage, sondern ein tiefes, gepresstes Reißen. Maho zuckt zusammen, greift sofort nach Mihos Schultern.

Maho (panisch): „Miho? Hey – atme ruhig, bleib… bleib ruhig!“

Doch Miho krümmt sich leicht, hält sich die Seite. Blut rinnt ihr aus dem Mundwinkel, sie hält sich die Hand vor den Mund. Ein dunkler Fleck bildet sich auf dem Laken. Die Geräte schlagen an – Herzfrequenz instabil, Sauerstoffabfall.

Eine Ärztin stürmt herein. Eine andere folgt. Medikamente werden vorbereitet. Sauerstoffmaske. Neue Infusion. Maho weicht nur einen Schritt zurück, ihre Augen auf Miho gerichtet, als würde sie mit bloßer Kraft verhindern wollen, dass ihre Schwester erneut zerbricht.

Ärztin: „Wir wissen noch nicht, was es ist. Die Werte springen. Es könnte eine beginnende Komplikation sein – Lunge, Kreislauf… vielleicht innere Blutungen.“

Unklar. So steht es im Protokoll. So steht es in Mahos Herz.

Miho – halb bei Bewusstsein – sieht für einen Moment in ihre Richtung. Ihre Lippen bewegen sich. Kein Ton. Nur ein Wort, tonlos geformt:

„Sorry…“

Maho schüttelt stumm den Kopf, die Hand fester auf der ihren.

Die Situation eskaliert. Mihos Husten wird brutal. Röchelnd. Pressend. Jeder Atemzug klingt wie zerreißendes Papier. Blut spritzt auf das frische Laken, der Alarmton der Monitore springt in grelles Rot.

Maho (erschrocken, aufspringend): „Miho! Nicht—warte, halt durch!“

Ärztin (entschlossen): „Raus mit ihr. Jetzt. Wir müssen intubieren! Sofort!“

Maho wehrt sich nicht. Sie könnte nicht. Ihre Beine versagen fast, als sie rückwärts durch die Tür geschoben wird. Die Tür fällt ins Schloss.


Der Flur – Minuten später

Maho sitzt auf dem Boden. Knie angezogen. Stirn auf die Arme gelegt. Sie zittert nicht. Aber jeder Muskel in ihr schreit. Nicht wegen der Situation, sondern wegen der Angst, erneut nichts tun zu können.

Dann – Schritte. Leicht. Polternd. Kurzes Luftschnappen.

Katyusha.

Wie immer verspätet, trägt sie ihre Mütze etwas schief. In der einen Hand eine Mappe, in der anderen eine halb geöffnete Flasche Apfelschorle.

Katyusha (blickt auf Maho, schnauft): „Na super. Was hab ich verpasst… warum sitzt du wie ein geprügelter Welpe auf dem Boden?“

Ihr Blick wird ernster. Sie hört die Geräusche hinter der Tür. Den alarmierenden Ton der Geräte. Ihr Ausdruck wird fester. „Miho… oder?“

Maho hebt langsam den Kopf. Augen wie Glas.

Maho: „Sie… sie spuckt Blut. Sie kriegen’s nicht unter Kontrolle.“

Katyusha sagt nichts. Für einen langen Moment. Dann:

Katyusha: „Ich… wollte eigentlich Shiho anschreien. Jetzt… will ich nur, dass sie aufhört zu fallen.“

Sie setzt sich einfach neben Maho. Ungefragt. Keine große Geste. Nur da sein. Denn manchmal ist das das Letzte, was man noch beisteuern kann.


Weiter hinten – im Konferenzraum

Die Stimmen werden lauter.

Kay: „Und wie oft muss sie noch zusammenbrechen, bevor Sie Ihre Prinzipien hinterfragen?“

Shiho (eisig): „Solange sie lebt, kann sie weitergeführt werden. Wir alle tragen Last.“

Darjeeling (klar): „Sie tragen nicht. Sie lassen tragen.“

Erika (zornig): „Sie ist nicht Ihre Armee. Sie ist kein Banner. Sie ist… Miho.“

Chapter 32: Kapitel 28: Näher, obwohl alles bricht

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Kapitel 28: Näher, obwohl alles bricht

„Auch wenn die Lage hoffnungslos ist, darfst du niemals aufgeben.“

Ort: Flur vor Zimmer 3B – Abendlicht

Katyusha sitzt neben Maho auf dem Boden. Ihre Beine im Schneidersitz, das Mützchen halb verrutscht, aber sie trägt es wie ein Panzer. Kein Hohn. Keine Grandezza. Nur Gegenwart.

Katyusha (leise, fast unbeholfen): „Ich bin… nicht gut mit sowas. Trösten. Das ist… nicht mein Stil.“ Sie schaut zur Tür. Die Monitore sind nicht mehr zu hören. „Aber manchmal… reicht da zu sitzen, oder?“

Maho sagt nichts. Ihr Blick ist leer. Ihre Hände umschließen ihr eigenes Handgelenk – als müsste sie sich daran erinnern, dass sie noch da ist.

Und dann – die Tür öffnet sich.

Ein Arzt tritt heraus. Der Kittel ist durchgeschwitzt. Im Blick: Erschöpfung.

Arzt: „Sie darf rein. Aber… sie ist wieder nicht ansprechbar. Kreislauf stabilisiert sich, aber der Körper… wehrt sich. Stark.“

Maho springt auf. Katyusha bleibt sitzen, hebt nur den Kopf – und als sie Maho folgt, erblickt sie das Laken durch den Türspalt.

Blut. Dunkel. Frisch.

Sie sagt kein Wort. Nur ein Schock fährt durch ihre Miene – blanke Fassungslosigkeit. Und auch ein Tropfen Angst.


Im Zimmer

Miho liegt da. Still. Die Sauerstoffmaske sitzt über ihrem Mund. Die Haut blass, das Gesicht durchzogen von kleinen Furchen der Anstrengung. Neben dem Bett: ein abgedecktes Tuch, auf dem das Laken mit den Blutflecken gefaltet ruht.

Maho geht langsam auf sie zu. Setzt sich. Nimmt die Hand. Ihre Lippen zittern. Weinend.

Maho (flüsternd, gebrochen):
„Ich hab gedacht… du wärst schon gefallen. Aber nein… du liegst da und kämpfst immer noch.“
„Was muss passieren, damit du weißt: du musst nicht mehr.“


Parallel – im Konferenzraum mit Shiho

Die Luft ist aufgeheizt. Argumente prallen gegen eine Wand aus Stein.

Kay: „Sie hat Blut gespuckt. Wussten Sie das überhaupt?“
Shiho (kurz): „Nicht relevant. Sie lebt.“
Erika: „Sie lebt nicht. Sie überlebt. Das ist ein Unterschied, den Sie nie verstanden haben.“
Darjeeling: „Wenn ein System einem Menschen die Haut vom Herzen reißt, damit er glänzt – ist es nicht mehr Tradition. Es ist Folter.“

Aber Shiho? Unverrückbar.

Shiho:
„Wenn sie fällt, war sie nicht bereit. – Wenn sie steht, war sie würdig. – Gefühle haben im Kriegsprinzip keinen Platz.“

Katyusha, die gerade dazustößt, sagt zunächst nichts. Doch dann hebt sie den Blick. Ruhig. Still.
Katyusha: „Ich hab das Laken gesehen.“ Sie schaut Shiho direkt an. „Und wissen Sie was? Selbst Pravda würde Ihnen in diesem Moment den Rücken kehren.“

Kaum ist Katyushas leiser Satz verklungen, bricht es wie ein Riss durch die Versammlung. Die letzten, die noch gezögert hatten, verlieren das Wort. Darjeeling, Erika, Kay, sogar Nonna, die bisher stumm in der Ecke stand, wenden sich um – sie rennen.

Kein Protokoll. Kein Warten. Nur Schritte. Immer schneller. Der Flur ist zu kurz, die Tür zu weit, und doch öffnen sich alle Wege, wenn der Ernst eines Lebens sichtbar wird.


Vor der Tür…

Maho steht auf. Oder besser: sie springt. Als hätte ihre Seele einen Schock verspürt, bevor ihr Körper begriffen hat, warum.

Arzt (kommt ihnen entgegen, hastig): „Sie sollte stabil sein… sie war stabil…“

Doch in seiner Stimme zittert Wahrheit. Als sie eintreten, gefolgt von einer aufgeheizten Menge aus Stimmen, Schuld und Hoffnung, stockt allen der Atem.

Miho liegt da.

Anders. Nicht ruhig. Nicht schlafend. Ihrem Brustkorb fehlt der Rhythmus. Ihre Haut ist weiß, unter der Sauerstoffmaske läuft ein feiner roter Faden. Die Maschinen blinken panisch. Eine Schwester ruft nach einer neuen Intubation. Ein Tropfen löst sich. Ein Arzt presst Medikamente in eine Leitung.

Maho fällt auf die Knie, weinend, sie ist mit ihren Kräften kurz vor dem Ende. Kein Laut, nur dieser eine erstickte Gedanke:

„Nein. Nicht du. Nicht jetzt. Nicht so.“

Katyusha packt ihre Schulter. Fest. Fester.
Katyusha: „Sie fällt, weil niemand rechtzeitig aufgehalten hat. Aber sie soll wissen – diesmal fällt sie nicht allein.“

Chapter 33: Kapitel 29: Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Kapitel 29: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Geräte kreischen erneut. Licht flackert über Mihos blutverschmiertes Gesicht. Zwei Ärztinnen stemmen sich gegen Zeit und Schicksal, drücken, spritzen, beatmen – jede Sekunde zieht den Raum enger zusammen.

Vor dem Fenster: der Rest steht im Schock.

Katyusha, die sonst jede Bühne dominiert, hält sich an der Fensterscheibe fest, als könne sie sonst umfallen. Erika atmet flach, die Lippen aufeinandergepresst, ihre Augen brennen. Kay murmelt etwas wie ein Gebet, was für sie fast unnatürlich klingt.

Und Darjeeling? Sie hat die Hände gefaltet – nicht im Gebet, sondern als stilles Zeichen des Abschieds, das sie nicht geben will.

Und Maho?

Sie ist nicht da. Weil sie es nicht darf.

„Nicht in diesem Moment. Nicht, wenn es kippt. Sie wird daran zerbrechen.“

Die Ärztin hatte es gesagt. Maho hat sich nicht widersetzt, nur genickt. Dann war sie in den Flur zurückgetreten – mit einem Blick, der nie wieder unversehrt sein würde.


Im Flur

Maho steht nicht. Sie sitzt nicht.

Sie lehnt mit der Stirn gegen die kalte Wand, als würde sie sich selbst daran festhalten, um nicht zu Boden zu sinken. Ihre Lippen bewegen sich, aber es kommt kein Wort.

Hinter ihr:

Katyusha (leise): „Wenn du jetzt wieder reingehst… wirst du es wahrscheinlich vielleicht nicht mehr vergessen.“

Maho dreht den Kopf nicht. Nur ihre Stimme, kaum hörbar:

Maho: „Ich hab schon vergessen, wie sie gelächelt hat. Ich kann nur noch sehen, wie sie fällt.“


Im Raum: Miho auf der Schwelle

Ihr Körper bewegt sich nicht. Aber irgendwo – jenseits aller Signale, jenseits aller Technik – ist sie da.

Auf einer weiten Fläche zwischen Licht und Schatten. Ein Ort ohne Geräusche. Nur der Wind. Nur sie selbst. Und ein Gefühl, das wie eine Hand ruht… nicht auf der Schulter. Sondern tief im Innern:

„Es wäre so leicht… aufzugeben.“

In ihrem Innern ist es dunkel, nur Miho, barfuß, ohne Uniform, ohne Richtung. Sie steht dort, wo alles still ist. Wo keine Schultern mehr tragen, weil nichts mehr darauf liegt.

„Ist das... das Ende?“
„Ist es das, wenn man nicht mehr muss?“


Dann: Stimmen

Fremd. Verwaschen. Wie durch Wasser gedrückt, entfernt, aber da:

  • „Druck sinkt...!“
  • „Luft! Jetzt! Intubation sofort!“
  • „Noch nichts... keine Reaktion...“

Miho hält sich die Ohren. Doch nichts verstummt. Die Stimmen dringen durch alles hindurch.

Dann wieder... andere Stimmen. Vertraut. Oder waren sie es mal?

  • „Du bist nur so viel wert, wie du funktionierst.“
  • „Schwäche ist Erinnerung. Stärke ist Gehorsam.“
  • „Du bist Nishizumi. Sei es oder sei nichts.“

Miho fällt auf die Knie. Nicht vor Schmerz. Sondern vor diesem endlosen Druck, der in ihr hallt wie ein Urteil, das nie gesprochen wurde – aber immer da war.

„Lasst... lasst mich in Ruhe...“
(pausiert)
„Aber vielleicht ist dies der einzige Weg, erlöst zu werden... von diesem Schmerz.“


Im Operationsraum

Monitore flackern. Dann: Stille.

Ärztin: „Keine Frequenz! Herzstillstand! Adrenalin – jetzt! Los!“
Arzt (zitternd): „Wir verlieren sie…“

Das Geräusch des Defibrillators. Eins. Zwei. Pause. Noch immer: Flachlinie.


In Mihos Welt

Sie liegt jetzt. Still. Augen offen in einen Himmel, den es nicht gibt. Alles ist leise. Sanft.

Doch dann… ein Lichtblitz. Ein einziger, scharfer, greller Pulsschlag.

Und eine Stimme. Nicht hart. Nicht befehlend. Nur warm. Und ganz nah.

„Du hast so viel getragen… aber du darfst entscheiden.“
„Willst du gehen… oder willst du leben – für dich?“


Wieder die Stimmen der Ärzte

  • „Herzschlag! 42, unregelmäßig, aber da! Sie kommt zurück!“
  • „Stabilisieren! Jetzt! Atem normalisiert sich...“

In Mihos Gesicht zuckt ein Muskel. Nur einer. Aber es ist Bewegung.

Und mit ihr: der erste, leise, tastende Pulsschlag zurück ins Leben.

Chapter 34: Kapitel 29.5: Wenn selbst der Klang verstummt

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Kapitel 29.5: Wenn selbst der Klang verstummt

"Selbst der Stärkste kann brechen."

Ort: Krankenstation, Abend – vier Stunden nach Wiederbelebung

Die Luft im Gang steht still. Jede Uhr scheint langsamer zu ticken. Dann öffnet sich die Tür.

Ärztin: „Sie kann Besuch empfangen. Nur kurz. Keine Fragen. Keine Versprechen.“

Maho tritt ein. Die anderen bleiben zurück – nicht aus Feigheit, sondern weil sie wissen: Diesen Moment gibt es nur einmal. Nur für sie.

Miho liegt wie ein Fragment im Bett: bleicher als Schnee, das Atmen flach, die Augen geschlossen. Der Monitor pulst langsam, aber gleichmäßig. Die Wunden versorgt. Das Blut entfernt. Nur ein schwacher Verband am Hals zeugt noch davon, wie nah das Licht schon war.

Maho stellt sich neben sie. Und dann – ohne Ankündigung – brechen ihre Beine weg.

Sie sackt auf die Knie, ihre Stirn gegen das Bettgestell gepresst. Die Fäuste zittern.

Maho (flüsternd, rau): „Ich hätte bei dir sein müssen. Ich hätte es merken müssen. Ich… ich wusste es doch. Ich wusste, dass du nicht zurückkommen wolltest… sondern musstest.“

Sie atmet kurz.

Maho: „Und trotzdem habe ich dich gehen lassen.“

Sie keucht. Schluckt Tränen, die nicht mehr fragen, ob sie dürfen.

Aber sie weiß nichts. Niemand hatte ihr den Mut aufgebracht zu sagen: Miho war weg. Herzstillstand. Minutenlang. Dass alles, was jetzt existiert, ein gestohlenes Atemzug-Zeitfenster ist.

Dann: Bewegung.

Mihos Finger zucken. Kaum sichtbar. Ihre Lider flimmern. Und: Ein Laut.

„Hil...fe..“

Ein Hauch. Ein Krächzen. Kaum Luft dahinter. Aber eindeutig.

Maho reißt den Kopf hoch.

Maho: „Miho…? Ich bin hier. Ich bin hier!“

Doch Miho reagiert nicht weiter. Die Augen bleiben geschlossen. Vielleicht war’s ein Echo. Vielleicht ein Reflex. Oder – ein innerer Schrei, der doch irgendwie nach draußen fand.


Wenige Stunden nach dem Vorfall

Der Flur ist leer. Die Lichter gedimmt. Die Welt scheint leiser geworden zu sein. Nur gedämpfte Stimmen, weit entfernt. Und Maho – sie steht vor der Tür, halb offen, in einem Vakuum aus Angst und Erschöpfung.

Dann… ein Gespräch. Zwei Ärztinnen unterhalten sich, denken nicht daran, dass jemand zuhört:

  • „Waren echt knappe vier Minuten ohne Puls. Das Mädchen war praktisch klinisch tot.“
  • „Ein Wunder, ehrlich gesagt… dass sie wiederkam.“

Maho erstarrt. Ihr Blick wird leer, als würde ihre Seele kurz den Anschluss verlieren. Der Satz hallt nach wie ein Hammerschlag.

Vier Minuten... ohne Herz. Sie war tot... und ich... saß draußen.


Kurz darauf betritt Erika den Raum.

Maho schaut sie an – ihr Blick ist gläsern, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch:

Maho: „…du… wusstest es, oder?“ – „Dass sie… so weit weg war…?“

Erika (stockend): „Ich… ich wusste, dass es kritisch war… aber nicht wie schlimm. Kay hat es angedeutet, aber—Maho…“

Maho bleibt stehen. Ein letzter Blick. Eine Träne läuft über ihre Wange.

Und dann… brechen ihr die Beine weg.

Sie fällt.

Kein Schrei. Kein Drama. Nur ein leiser Aufprall auf den Linoleumboden. Die Welt verschwimmt um sie herum. Ihr Körper, der tagelang wachte, kaum aß, nie schlief – gibt endlich auf.

Erika ruft nach Hilfe. Schwestern rennen los. Ein zweites Bett wird vorbereitet.

Und während Maho in Dunkelheit kippt, denkt sie nur einen einzigen Gedanken:

„Ich hab versprochen, nicht wegzugehen...“
„Jetzt... bin ich es doch.“

Chapter 35: Kapitel 30: Wo Träume die Wahrheit streifen

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Kapitel 30: Wo Träume die Wahrheit streifen

Ort: Krankenstation, vierter Tag

Die Sonne bricht durch die halb geschlossenen Jalousien, wirft weiche Streifen über das zweite Bett im Raum – jenes, in dem Maho liegt. Ihre Lider flimmern. Ein langes Innehalten. Dann: Ein langsames Blinzeln.

Sie ist wach.

Der Körper schmerzt, als wäre jeder Muskel aus Blei. Und trotzdem richtet sie sich zaghaft auf – ein Reflex, geboren aus Pflicht und Sorge. Doch diesmal… ist sie selbst es, die versorgt wird.

Die Tür geht auf. Erika ist da. Hinter ihr ein paar Mitschülerinnen – erleichtert, erschöpft, still. Kay winkt knapp. Darjeeling nickt nur und schenkt ihr – ganz unbritisch – ein echtes, warmes Lächeln.

Erika (mit einem spürbaren Atemzug): „Endlich. Ich dachte schon, du wärst auch noch auf Idee gekommen, einfach zu verschwinden.“

Dann etwas leiser: „Wir dachten wirklich, wir verlieren euch beide…“

Maho lächelt nicht. Noch nicht. Ihr Blick wandert zur Seite – zum Vorhang, hinter dem Miho liegt. Getrennt, aber… war das je wirklich so?


Der Traum

Dazwischen. In der Zeit, in der sie schlief, war Maho woanders.

Kein Krankenhaus. Kein Licht. Sondern ein langer Flur aus Erinnerungen. Die Wände flackerten – mal Ōarai, mal Kuromorimine, mal ein altes Kinderzimmer. Und dort – eine Gestalt.

Miho. Nicht blutig. Nicht schwach. Einfach… da. Sie trug ihr altes Sommerkleid. Barfuß. Ihre Haare im Wind. Keine Maschinen, keine Stimmen. Nur sie.

Miho (leise): „Du musst nicht alles tragen. Ich bin da… aber ich muss selbst wissen, wie lang.“

Maho: „Willst du gehen?“

Miho: „Ich weiß es nicht. Aber wenn ich es tue… dann, weil ich’s selbst entschieden hab.“

Dann war sie verschwunden. Kein Abschied. Kein Licht. Nur das Gefühl, dass etwas verbunden war, das niemand außer ihnen je ganz versteht.


Jetzt, wach, flüstert Maho fast unhörbar:

„Ich war bei ihr… oder sie bei mir.“

Erika hört es nicht. Oder tut so. Doch in Mahos Augen liegt etwas Neues – Angst, ja. Aber auch: ein Funkeln.

Etwas ist noch da. Eine Verbindung, jenseits von Blut und Pflicht.

Als Maho sich aufrichtet, und wieder zu Miho läuft, bewegt sich der Mund von Miho:

Miho: „Du... du warst da.“
Maho (leicht gebrochen): „Und das werde ich von jetzt an auch, ich lasse dich nicht mehr allein.“

Chapter 36: Kapitel 31: Wach in der Watte des Lichts

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Kapitel 31: Wach in der Watte des Lichts

„Ich wusste nicht, ob ich zurückkehre. Aber ich wusste, wer mich erwartet.“

Ein mattes Flackern vor den Augen. Die Luft riecht nach Alkohol, Desinfektionsmittel… und Erinnerung.

Miho öffnet langsam die Lider. Alles ist milchig. Die Decke ein schwankendes Lichtfeld. Stimmen klingen wie durch eine Wand aus Nebel und Watte, verzerrt, aber rhythmisch. Es gibt keinen Schmerz – nur diese dumpfe, schwere Leere im Körper. Blutarmut. Selbst das Atmen ist wie durch Wasser.

Doch da ist ein Gefühl. Etwas – jemand – an ihrer Seite. Warm. Vertraut. Ein Finger, der über ihre Hand streicht. Eine Stille, die atmet.

Miho dreht ganz leicht den Kopf. Nur ein Stück – es kostet Kraft. Das Gesicht ist verschwommen, aber ihr Herz erkennt es zuerst:

Maho.

Ohne Zweifel. Ohne Worte. Ohne dass irgendetwas davon klar sein müsste. Sie ist da.

Miho (haucht, kaum hörbar): „...Maho…?“
Maho (bebend): „Ich bin hier. Du bist wach. Miho… du hast’s geschafft.“

Miho blinzelt. Ihr Blick bleibt diffus, Worte driften wie lose Segel durch den Nebel in ihrem Kopf – aber ihr Körper sinkt nicht mehr tiefer. Sie ist erschöpft. Sie ist leer. Aber sie lebt. Ihre Augen sind halb geöffnet, doch ihr Blick bleibt verschwommen. Ihre Finger ruhen schwach in Mahos Händen. Das Rauschen der Infusionen klingt wie das Meer, das Erinnerungen fortspült.

Maho sitzt bei ihr. Nicht als Wächterin. Nicht als Offizierin. Sondern endlich nur als das, was sie sein darf: Schwester.

Und sie ist nicht mehr allein.


Dann etwas später...

Miho liegt wach. Ihre Augen müde, aber offen. Das Rauschen der Infusion ist zu laut, die Farben zu grell, alles verschwommen – als hätte das Leben selbst den Kontrast aufgedreht, um zu prüfen, ob sie bereit ist zurückzukehren.

Miho (krächzend): „...wo… bin ich…?“
Maho (mit gebrochener Stimme): „Im Jetzt. Und mit mir.“
Miho: „Ich hab geträumt… du… bist gefallen.“
Maho (flüstert): „Du warst's, die gefallen ist. Ich bin nur... mit dir gestolpert.“

Beide schweigen. Das Beisammensein ist kein Gespräch – es ist ein Pakt.


Draußen vor dem Krankenzimmer

Die anderen stehen noch immer vor der Tür, getränkt in Gedanken. Erika streckt die Finger, die zu lange zur Faust geballt waren. Katyusha kaut nervös auf ihrem Ärmel, ohne es zu merken. Kay flüstert:

„Wie lange muss jemand stark sein, bis endlich jemand sagt: Du darfst auch weich sein...?“

Chapter 37: Kapitel 31.5: Die Rückkehr des Schattens

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Kapitel 31.5: Die Rückkehr des Schattens

"Nichts ist stärker, als das Band des Zusammenhalts."

Die Maschinen surren leise. Das Sonnenlicht wandert langsam durch den Raum.

Miho (leise): "Wo...wo sind die anderen? Sind sie in Ordnung?"

Maho antwortet schnell, fast zu schnell:

Maho: „Sie alle sind in Ordnung. Sie haben gewartet. Haben gebetet. Für dich.“

In dem Moment kommen sie rein: Kay, Erika, Katyusha, Darjeeling.

Erika (erleichtert): "Hey Miho, schön zu sehen, dass du wach bist."

Kay ist still, sie ist sonst stets Energie verströmt, doch ihre Hände sind hinter dem Rücken verschränkt. Ihre Augen glänzen.

Katyusha hat ein halbes Muffinpäckchen dabei. Sie sagt schnippisch:
„Das hier soll Krankenhausessen sein? Barbarisch. Ich bring dir morgen Kuchen. Mit Herz drin. Nicht echtem, natürlich.“

Darjeeling neigt kurz den Kopf, fast zeremoniell.
„Manche Siege, Miho… erkennt man nicht auf dem Schlachtfeld. Sondern in einem Atemzug, der wiederkehrt.“

Doch dann sagt Miho etwas, was alle kurz inne halten lässt:
"Es tut mir leid, euch Sorgen bereitet zu haben." Sie hält kurz inne, ängstlich mit dem, was sie jetzt sagen wird.
"Ich… muss wieder aufstehen. Ich darf… nicht hierbleiben."

Alle im Raum sind still, bevor sie sich einig sind. Doch bevor jemand etwas sagen kann, fährt Maho hoch:

"Nein. Nein, Miho – du brauchst Ruhe. Du–"

Miho unterbricht sie:
"Wenn sie es erfährt… dass ich noch liege… ich darf sie nicht enttäuschen. Nicht noch einmal."

Sie beugt sich vor, nimmt Mihos Hand fester.

Maho: „Was wäre, wenn du das erste Mal nicht für sie aufstehst… sondern für dich?“

Miho schaut zur Seite. Die Antwort bleibt aus. Denn in ihr: ein stilles Ringen zwischen dem Wunsch zu leben – und der Angst, dafür falsch zu sein.

Chapter 38: Kapitel 31.6: Ein Moment zwischen Freunden

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Kapitel 31.6: Ein Moment zwischen Freunden

"Jeder Rückschlag, bietet die Möglichkeit zum Neuanfang."

Das Licht fällt in schrägen Bahnen durchs Fenster, malt helle Spuren auf das Bettlaken. Die Welt draußen bewegt sich weiter, doch hier drinnen steht sie still – für zwei Menschen, die alles verloren hatten, nur um einander wiederzufinden.

Miho liegt halb aufgerichtet, ihre Haut blass, die Lippen spröde. Das Atmen fällt ihr schwer, jedes Wort ist wie ein Kieselstein im Hals. Neben ihr sitzt Maho, müde, übernächtigt, aber mit einem Blick, der keinen Zentimeter weicht.

Miho (leise): „Ich hoffe... ich habe euch keinen Schmerz bereitet… denn das habt ihr nicht verdient.“

Stille breitet sich aus. Dann bewegt sich Erika langsam näher ans Bett und setzt sich auf die Fußkante. Ihre Stimme bricht fast, doch sie hält sie fest:

Erika: „Du bedeutest uns zu viel, als dass wir dich nicht fühlen würden. Schmerz gehört dazu. Aber du hast uns nichts genommen. Du hast uns gezeigt, wie tief echte Verbindung geht.“

Kay lehnt sich an den Türrahmen, ihre Stimme ungewohnt weich:

Kay: „Wenn Schmerz der Preis dafür ist, dass du noch hier bist, Miho… dann zahl ich ihn nochmal. Und nochmal.“

Darjeeling tritt näher, ihre Hände ruhen gefaltet auf dem Schoß:

Darjeeling: „Schmerz ist kein Urteil. Er ist nur das Echo unserer Sorge. Und du warst nie allein in deinem Kampf.“

Maho drückt Miho die Hand. Ihre Stimme zittert:

Maho: „Ich war da. Ich bin da. Und diesmal bleibe ich, auch wenn alles andere fällt.“

Miho blinzelt, ihre Augen feucht. Der Druck auf ihrer Brust bleibt – Angst, Schuld, Zweifel –, aber etwas darin beginnt sich zu lockern. Vielleicht zum ersten Mal.

Miho (flüsternd): „Darf ich… einfach… nur sein?“

Alle nicken. Kein Chor. Kein Theater. Nur Zustimmung – pur. Und das Echo in Mihos Herz flüstert zurück:

Du darfst.

Chapter 39: Kapitel 32: Die Angst, fehl am Platz zu sein

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Kapitel 32: Die Angst, fehl am Platz zu sein

"Wenn ein Mensch emotional angeschlagen ist, glauben viele, dass er umso einfacher zu manipulieren ist."

Ort: Krankenzimmer, zwei Tage nach "Ein Moment zwischen Freunden."

Später Nachmittag, Miho ist alleine im Zimmer. Ihr Körper ist erschöpft vom Wachsein, gerade als sie die Augen schließt, öffnet sich die Türe.

Shiho tritt ohne zu Klopfen in den Raum. Sie blickt durch den Raum, und auf den Nachttisch, wo eine Blumenvase steht.

Shiho (kühl, sachlich): "Ich weiß, dass du wach bist."

Miho versucht ruhig zu bleiben, doch sie zuckt zusammen. Die Zweifel, ersetzt zu werden, kommen wieder.
Ihre Finger krampfen sich in das Laken.
"Nicht jetzt. Nicht schon wieder. Nicht–"

Shiho dreht sich wieder um und geht zur Tür, doch bevor sie den Raum verlässt, sagt sie noch:

"Wenn du wieder stehen kannst... melde dich bei der Schule."

Danach verlässt sie den Raum.


Am nächsten Morgen...

Maho ist zurzeit nicht da, nur Erika spricht mit Miho:

Erika: "Ich habe heute Morgen gesehen, wie du die ganze Zeit zur Tür geschaut hast. Sie war gestern hier, nicht wahr?"

Miho nickt nur.

Miho (leise): "Sie wusste, dass ich wach war. Und trotzdem... klang es so, als wäre es wichtig, dass ich funktioniere."

Erika kommt näher:

Erika: "Ich dachte auch mal eine Zeit lang, dass Doktrin und Befehl über allem stehen. Doch glaube mir, es ist nichts wichtiger, als du selbst..."

Miho schaut durch den Raum.

Miho: "Bin ich denn kein Feigling, wenn ich mal 'Nein' sage?"

Erika (entschlossen): "Nein, das bist du nicht. Das zeigt, dass du für dich selbst einstehen kannst."

Sie nimmt Mihos Hand. Nicht als Rettung, sondern als Anker.

Die Tür öffnet sich, es ist Maho.

Maho (nervös): "Ich wollte dir nur was zu Trinken bringen." Eine schwache Ausrede. Doch ihr Satz sagt etwas anderes:
"Ich wollte nur schauen, ob du okay bist."

Doch in diesem Moment wissen sie alle: Miho kommt wieder zu ihrem alten Ich...

Chapter 40: Kapitel 33: Weniger ist mehr

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Kapitel 33: Weniger ist mehr

"Es sind die kleinen Dinge im Leben, welche uns zum Lächeln bringen..."

Ort: Krankenzimmer & Klinikgarten, zwei Tage nach dem Gespräch mit Erika

Es ist ein früher Morgen, welcher dazu einlädt, nach draußen zu gehen. Maho ist bereits wach und liest ein Buch – zur Ablenkung. Doch als Miho aufwacht, wirkt sie fröhlicher. Und auch Miho freut sich endlich an einem Tag aufzuwachen, an dem sie nicht mit Zweifel und Trauer beginnt.

Maho (fröhlich): "Guten Morgen"

Miho: "Morgen... du sag mal, ist das Wetter heute nicht schön?"

Maho blickt nach draußen und nickt.

Miho (leicht zögerlich): "Kann ich... vielleicht nach draußen? Etwas frische Luft schnappen?"

Maho: "Wenn das dein Wunsch ist. Gerne."


Kurz darauf im Klinikgarten.

Miho und Maho sitzen unter einem Baum. Sie genießen den Moment... das schöne Wetter. Und dann, nach langer Zeit, sieht man etwas in Mihos Gesicht. Es ist keine Trauer oder Selbstzweifel. Es ist ein Lächeln.


Zwischenkapitel – Der Versuch, die Kontrolle zu erlangen

"Wo alle schuldlos sein wollen, entsteht kein Handeln – nur Funktionieren.“ – Hannah Arendt

Es ist ein später Nachmittag, und Miho ist wieder in ihrem Krankenzimmer. Doch im Dunkeln lauert die Person, welche sie wieder in eine „richtige Richtung“ lenken will.

Miho sitzt in ihrem Bett, als sie eine Hand sieht, die einen Briefumschlag durch die Tür schiebt und auf den Tisch legt. Maho schläft tief und fest – sie merkt nicht, dass Miho sich, an der Wand abgestützt, zum Brief bewegt.

Als sie ihn öffnet, erstarrt sie. Es ist nicht irgendein zufälliger Brief – er wurde Miho bewusst zugespielt:

„Während Nishizumi, M. weiterhin auf unbestimmte Zeit in medizinischer Obhut verbleibt, richtet sich der Blick der Akademie auf die nächste Generation. In intensiven Trainingsmodulen bereiten sich ausgewählte Schülerinnen auf höhere Führungsverantwortung vor. Der strategische Rahmen bleibt intakt – Tradition vor Person.“

„Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf der Konsolidierung bewährter Führungsmechanismen. Die Kommandostruktur bleibt handlungsfähig. Eine Rückkehr Nishizumi, M. wird nicht ausgeschlossen – erscheint jedoch unter Berücksichtigung psychologischer Belastungsparameter derzeit nicht prioritär.“

Miho liest den Brief – einmal, zweimal. Dann legt sie ihn in die Schublade.


Zur gleichen Zeit: Erika wird ins Büro von Shiho bestellt.

Shiho Nishizumi. Am Tisch. Ordner vor sich. Sie ist so kühl wie gereinigter Stahl.

Shiho (ohne aufzusehen): "Setz dich, Erika."

Erika (direkt, ohne zu zögern): „Wenn das ein Verhör sein soll, sagen Sie’s gleich. Dann spar ich mir das Setzen.“

Shiho blickt zu Erika. Kein Ausdruck, keine Eile – nur pure Dominanz.

Shiho (ruhig): „Ich habe mir erlaubt, einige Dinge zu prüfen, bevor du dich weiter in Dinge einmischt, die dich nicht betreffen.“

Sie tippt auf das zweite Blatt.

Shiho: „Ein schriftlicher Vermerk: Dein Verhalten während des damaligen Wettkampfabbruchs. Dein Zögern. Deine Worte über Miho – ‚sie ist nicht wie wir.‘ Erinnerst du dich?“

Erika (leise, aber entschlossen): „Wissen Sie, was das wirklich Traurige ist? Dass Sie denken, Drohungen beeindrucken mich noch. Das da…“ (zeigt auf die Dokumente) „… war mein Gestern. Aber Miho? Sie kämpft gerade für ein Morgen. Eines, in dem Sie keine Angst mehr säen.“

Danach dreht Erika sich um und will gehen.

Shiho (drohend): "Falls du Miho weiterhin besuchen und ablenken solltest, sehe ich mich zu drastischen Maßnahmen gezwungen."

Erika geht. Die Dokumente von Shiho – sie hallen nach. Nicht, weil sie falsch wären. Sondern weil sie zeigen: Shiho spielt nicht mehr mit Erwartungen. Sie spielt mit Beweisen. Und Erika steht darin geschrieben.

Danach geht sie eine Runde. Sie hat nicht vor, es jemandem zu erzählen.

Chapter 41: Kapitel 34: Der Funke von Widerstand

Chapter Text

Kapitel 34: Der Funke vom Widerstand

"Der wahre Soldat kämpft nicht, weil er hasst, was vor ihm ist, sondern weil er liebt, was hinter ihm ist." – G.K. Chesterton

Ort: Eingangshalle, Kuromorimine

Kurz nachdem Erika mit Shiho gesprochen hatte und ihre Runde ging, trifft sie auf Darjeeling und Kay.

Kay (energisch): "Hey! Erika, what's up? Ich dachte, du seist bei Miho und Maho?"

Darjeeling (beobachtend): "Erika... du siehst so aus, als hättest einen bitteren Tee getrunken. Alles okay mit dir?"

Erika schaut kurz auf den Boden, bevor sie zu sprechen beginnt.

Erika (flüsternd): "Ich hatte eigentlich nicht vor, euch davon zu erzählen."

Kay (ernst): "Alright – sag uns bitte, was das Problem ist."

Erika: "Es ist... Shiho… sie will nicht, dass ich Miho besuchen gehe... aber sie würde mich meines Postens verweisen, falls ich mich doch mit ihr treffen sollte."

Darjeeling und Kay schauen sich an. Sie wissen, was Shiho versucht. Doch sie würden alles daran setzen, sie zu stoppen.


Später, in einem leeren Besprechungsraum:

Kay, Darjeeling, Erika und Maho – die inzwischen dazugekommen ist – sitzen zusammen. Ihr Ziel ist es, der Welt da draußen zu zeigen, was Shiho für ein Mensch ist. Und ebenso, um Miho zu zeigen, dass sie sie immer stärken werden, egal was passiert.

Maho (ruhig, überlegend): "Nun, da wir wissen, was meine Mutter vorhat... was sollen wir gegen sie ausrichten?"

Kay: "Good question..." (sie überlegt kurz) "Hah, ich hab's! Wie wäre es, wenn wir das hier mit Erika und Miho im Internet posten?"

Darjeeling: "Okay, und was sollen wir zuerst machen? Ich wäre ja dafür, Erikas Situation zu schildern. Oder was sagst du, Erika?"

Erika nickt – froh, dass ihre Freunde hinter ihr stehen.

Kay: "Okay – let's get to it!"


Kurze Zeit später: Ein Artikel geht online. Und er verbreitet sich schnell...

  • "Ich wusste ja, dass Kuromorimine stark der Doktrin folgt, doch das hier geht eindeutig zu weit!"
  • "Wer hätte gedacht, dass sie nicht mal die Freundschaft zulassen..."
  • "Sowas kann doch nicht deren Ernst sein!"

Am Abend, in Shihos Büro:

Shiho (kühl): "Sie haben es also getan... wer hätte das gedacht, dass sie sich meinem Befehl widersetzen würde."

Schulberater (nervös): "Was schlagen wir vor?"

Shiho: "Ich war gewillt, sie in Ruhe zu lassen. Doch nach diesem Schlag habe ich keine Wahl mehr."

Chapter 42: Kapitel 35: Wiedersehen

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Kapitel 35: Wiedersehen

"Wir haben öfters Angst vor dem, was wir uns selbst nicht eingestehen können – oder wollen."

Ort: Nachts im Krankenzimmer von Miho

Nach den Rückschlägen von dem Widerstand mag man eigentlich erwarten, dass Miho sich stark zurückgezogen hat. Doch ihre Freunde, die ihr noch bleiben, geben ihr den nötigen Rückhalt. Doch manchmal sieht sie sich selbst – nur für einen kurzen Moment – in Fenstern oder im Augenwinkel. Doch sie sieht sich nicht selbst, sondern jemand anderes. Eine Miho, vor der nicht nur sie Angst hat, sondern auch ihre Freunde. Es ist die eiserne, kühle Miho. Die „Stählerne Prinzessin“. Sie dachte immer, dass sie es sich eingebildet hätte, dass es nicht wahr ist.

Doch in der Nacht...

Miho ist immer noch wach. Maho schläft schon, doch Miho? Sie kann es nicht – ihre Gedanken kommen einfach nicht zur Ruhe. Sie steht auf, holt sich etwas zu trinken und geht zum Fenster.

Als sie in ihr Glas schaut, sieht sie sie. Erneut in dunkler Kuromorimine-Uniform gekleidet. Ihr Gesicht bleibt kühl, aber urteilend.

  • „Du bist schwach, mit mir bist du stärker.“
  • „Du willst doch nicht, dass sie dich ersetzt, oder?“

Die Worte hallen in Miho wider – immer und immer wieder – bis sie schließlich das Glas fallen lässt. Nicht aus Absicht, es ist eher ein Reflex. Ein Schutz vor dem Zerfall. Das Glas zerbricht. Miho fällt auf den Boden, mit Tränen in den Augen.

Maho (schläfrig, erschrocken): „...Wa-... Oh Gott... Miho, was ist passiert?“

Maho sieht, wie ihre Schwester versucht, die Scherben wegzuräumen. Miho zittert.

Miho (verängstigt): „Sie, sie war da...“
Maho: „Wer? Wer war da? Und wo?“
Miho (verängstigt): „Ich... I-Ich meine mich. Die kalte Miho, sie war da...“
Maho (nimmt Miho in die Arme): „Hey, hey, alles wird gut. Beruhige dich bitte.“

Miho versucht sich zu beruhigen, doch ihr Atem ist ungleichmäßig. Schnell. Und dann ein Husten – und wieder. Blut. Nicht viel, aber genug, um Maho unruhig werden zu lassen.

Miho (schwach, leise): „Verdammt, nicht jetzt. Nicht jetzt...“
Maho (nervös): „Hey, komm runter. Komm, setz dich aufs Bett. Ich hab dich... ich hab dich.“

Die zwei sitzen auf dem Bett. Maho hält ihre Schwester in den Armen. Fest.


Am Morgen darauf wirkt Miho… anders. Es scheint, als wäre sie nicht sie selbst. Eher jemand anderes. Miho wirkt wieder distanzierter, formeller, korrekter. Mal wieder, als hätte die gestrige Nacht sie komplett verändert. Eine Art Schutz, um nicht zu zerbrechen.

Darjeeling merkt es als Erste. Sie weiß, dass Miho versucht, sich zu schützen, um nicht gleich zusammenzubrechen.

Darjeeling: „Du... Miho, ist alles okay? Ich meine wegen gestern. Maho hat es mir erzählt.“
Miho (kühl): „Ja. Alles im grünen Bereich. Ich kann mich ja jetzt auch wieder bewegen. Es dauert also nicht lange, bevor ich wieder funktionieren kann.“
Maho (verschluckt sich): „Mi- Miho, du wirkst... anders.“
Miho: „Mir geht’s gut. Kein Grund zur Sorge.“
Darjeeling (ruhig): „Ich weiß, dass dies hier nicht die Miho ist, die ich gewohnt bin. Aber wenn du da bist, dann sag mir bitte, dass das hier nur vorübergehend ist.“

In Miho tobt ein leiser Kampf – zwischen ihrem Ich und der Schatten-Miho...

Chapter 43: Kapitel 36: Schatten-Miho

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Kapitel 36: Schatten-Miho

"Ein Schutz ist gut, solange er nicht von innen zerfällt."

Ort: Mihos Krankenzimmer, am Morgen

Miho wacht auf. Allein. Maho ist nicht zu sehen, geschweige denn die anderen – es ist nur Miho im Raum.

Sie steht auf und schaut in den Spiegel. Sie sieht sich selbst. In Uniform. Perfekt, wie es sein sollte... oder?

Hinter ihr steht jemand. Sie selbst. Weich, zart, wie man es von Miho erwarten würde. Aber auf ihrer Wange läuft eine Träne herunter.

Schatten-Miho: „Hör auf zu heulen, ich muss das hier tun, zu deinem Schutz.“

Dann ein Husten. Wieder ein bisschen Blut. Danach verlässt sie den Raum und begibt sich zur Cafeteria.


In der Cafeteria, vor Mihos Ankunft...

An einem Tisch sitzen Erika, Maho, Darjeeling, Katyusha und Yukari.

Yukari (nachdenklich): „Danke nochmal, dass ihr mich eingeladen habt. Ich dachte schon, dass Miho mich nicht mehr sehen wollte...“
Maho: „Gerne. Und tut mir leid, dass wir dich so lange haben warten lassen.“
Yukari: „Alles gut. Jetzt bin ich ja hier.“ In ihrem Gesicht ist ein Lächeln.

Katyusha (grinst, aufmüpfig): „Ihr nippt hier wie bedrückte Zivilisten. Wo ist euer Kampfgeist hin?“

Erika lacht. Darjeeling hebt eine Augenbraue. Doch Maho ist still. Sie schaut zur Tür.

Und da steht sie. Miho. Aufrecht. Genau getaktet. Ihr Blick ist perfekt – aber leer. Die Stimmen am Tisch werden ruhiger.

Yukari (steht auf, nervös): „He- hey, Miho… lang ist’s her. Wie geht es dir?“
Miho (trocken): „Super. Warum setzen wir uns nicht?“

Darjeeling (flüsternd zu Erika): „Sie scheint sich immer noch nicht verändert zu haben...“
Erika: „Sieht so aus...“

Miho und Yukari setzen sich. Doch bevor sie richtig mit einem Gespräch beginnen können, steht Miho schon wieder auf.

Miho: „Entschuldigt mich kurz, ich komme sofort wieder.“
Yukari (bedrückt): „Oh... okay...“

Als Miho durch die Tür geht, sagt Darjeeling:

Darjeeling: „Ich habe eine böse Vorahnung, wo sie hingehen wird...“


Im Büro von Shiho

Miho klopft an der Tür und tritt ein. Ihre Uniform sitzt perfekt. Nicht fragend. Bereit.

Miho (neutral, tonlos): „Mutter, ich bin wieder bereit.“
Shiho (kühl, trocken): „Wurde auch Zeit... Bereite den nächsten Trainingsablauf für die Rekruten vor.“
Miho: „Jawohl. Wird gemacht.“

Doch Miho ahnt noch nicht, was sie erwarten wird...

Chapter 44: Kapitel 37: Der Schutz gibt nach

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Kapitel 37: Der Schutz gibt nach


"Wenn das Herz, sich weigert kühl zu sein, wirst du es merken."
Ort: Flur vor dem Büro von Shiho

Erika ist auf dem Weg zu Shiho um Unterlagen abzugeben, doch dann sieht sie Miho wie sie durch eine Tür raus geht.
Sie entscheidet Miho zu Folgen, anstatt die Unterlagen abzugeben. Sie hätte schwören können, dass sie gesehen hat wie Miho sich die Hand vor den Mund gehalten hat.

Miho befindet sich nun in einer kleinen Trainingshalle. Sie erstellt Abläufe und Pläne fürs Training unwissend, dass sie beobachtet wird...

Erika (in Gedanken): "Das ist nicht ihr Ernst... ich muss den anderen bescheid geben."

Erika rennt zurück zur Cafeteria.

Erika (außer puste): "Leute... kommt schnell... es ist... sehr wichtig."

Maho und Darjeeling schauen sich gegenseitig an, verwirrt.

Katyusha: "Hey, Erika jetzt komm doch erstmal runter. Und sag uns was los ist."

Erika beruhigt sich wieder.

Erika: "Es ist Miho… sie... sie ist in der Trainingshalle, sie-"

Maho (aufgeregt): "Wo ist sie?!? Bring mich bitte sofort zu ihr!"

Darjeeling: "Dann los, gehen wir bevor ihr noch was passiert."

Sie begeben sich zu Miho, als sie durch die Tür treten. Sehen sie eine Miho welche an ein Whiteboard Taktiken aufschreibt, korrigiert, aber ihre Hand zittert... stark.

Maho (besorgt, verwundert): "Miho…" Miho dreht sich nicht um "Miho, was machst du da?"

Miho hält kurz inne, bevor sie sich umdreht und zu ihren Freunden und Maho schaut.

Miho (kühl): "Sieht man doch... Ich bereite das nächste Training vor."

Maho: "Du siehst..."

Yukari (nervös): "Nicht gut aus Miho… ich meine schau dir mal deine Hand an... sie zittert, du kannst kaum noch richtig schreiben."

Miho: "Es geht mir gut... Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen." und da ist es wieder. Dieses Husten. Stark.

Miho hustet in ihre Hand, als sie kurz aufhört und sich dann an der Wand stützt, sieht man nur noch einen blutigen Abdruck an der Wand.

Yukari (geschockt, ängstlich): "Wa- was ist... mit ihr?"

Erika: "Sie hat es seit ihrem ersten Zusammenbruch."

Maho (besorgt): "Komm Miho wir bringen dich wieder ins Bett, du brauchst Ruhe."

Miho: "Mir geht es gut, mach dir keine Sorg-"

Miho fällt auf die Knie.

Erika & Maho: "Oh Gott, Miho! Du gehst jetzt sofort ins Bett zurück!"

Miho (schwach): "Okay..."

Dann wacht Miho wieder im Krankenzimmer auf.

Chapter 45: Kapitel 37.5: Gespräche im Innern

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Kapitel 37.5: Gespräche im innern


„Manchmal ist die Stimme in dir nicht dein Feind – sondern dein Echo.“
Ort: Miho Gedanken

Kurz nachdem Miho in der Trainingshalle zusammengebrochen war, wurde sie zurück ins Krankenzimmer Transportiert.
Aber sieht ist immer noch nicht bei Bewusstsein.

Miho (verwirrt): "Was ist passiert?"

Schatten-Miho (frech, kalt): "Du bist zusammengebrochen, mal wieder." "Sag mal wird, dass jetzt langsam zur Tradition? Dieses zusammenbrechen?"

Miho: "Ich wäre nicht zusammengebrochen, wenn du nicht direkt wieder zu Mutter gelaufen wärst und aufs ganze gegangen wärst."

Schatten-Miho: "Ich habe versucht dich zu beschützen, du brauchst mich und das weißt du."

Miho: "Dafür danke ich dir auch, aber es bringt nix wenn du mich dabei kaputt machst."

Schatten-Miho (verwundert): "Und was soll ich dann deiner Meinung nach tun? Warten bis du an deiner Weichlichkeit zerbrichst? Oder soll ich warten bis du aussortiert wirst?"

Miho (entschlossen): "Ich werde lieber aussortiert, als meine Freunde und mich selbst zu verlieren."

Schatten schaut genervt zur Seite, dass ist wahrscheinlich so die einzige Geste die Miho zu Gesicht bekommen wird.

Schatten-Miho: "Und? Was hast du jetzt vor? Willst du wieder aufwachen? So zerbrechlich wie du bist? Oder willst du mich eher loswerden? Ich scheine dir ja tierisch auf den Nerv zu gehen." Sie lacht als sie das sagt.

Miho (ruhig): "Ich weiß, dass ich dich nicht loswerden kann und um ehrlich zu sein. Will ich das auch nicht, da du nun mal ein Teil von mir bist den ich selbst geschaffen habe."

Schatten-Miho: "Ohhh… wie nett von dir. Aber denkst du wirklich, dass ich dich dann einfach so machen lasse? Ganz bestimmt nicht, glaube mir ich werde für dich einspringen falls du mal wieder so schwach bist." - "Denn ich weiß, dass du kaputt gehen wirst, wenn ich mich permanent einmischen würde."

Miho: "Ich danke dir für deine Verständnis. Das tue ich wirklich."

Schatten-Miho (verlegen): "Ja ja, was auch immer und jetzt wach auf. Die denken wahrscheinlich sonst, dass du niemals aufwachen wirst.."

Chapter 46: Kapitel 38: Erwachen

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Kapitel 38: Erwachen


"Du kannst nicht ändern was passiert ist, denn was passiert ist, ist passiert - aber du kannst verhindern, dass es erneut passiert."
Ort: Krankenzimmer von Miho

Miho öffnet ihre Augen. Die Welt die sie sieht ist hell, aber sie gewöhnt sich schnell daran.

Miho (schwach, verwirrt): "...Was?... wo bin ich...?"

Maho und Yukari zucken kurz zusammen.

Yukari (erleichtert): "Miho… du bist wach."

Maho umarmt ihre Schwester nur: "Ich dachte schon, ich hätte dich schon wieder verloren."

Miho zieht ihre Schwester zu sich und dann Tränen in ihren Augen "Das dachte ich auch."

Kurz darauf kommen Erika und Darjeeling rein. Katyusha ist nicht anwesend, sie ist mit einem Match gegen eine andere Schule beschäftigt aber sie lässt ausrichten: "Ich hoffe für Miho, dass sie wieder die alte ist, wenn ich wieder komme."

Erika (erleichtert): "Ach du bist ja auch mal wach..."

Darjeeling: "Schön, dass die Prinzessin auch mal wieder da ist. Aber bist du jetzt auch Miho oder wer anders?"

Miho: "Nein (sie lächelt) ich bin wieder die alte, daran wird sich auch nix ändern."

Schatten-Miho (leise in Mihos Gedanken): "Ja ja, bist du spätestens wieder meine Hilfe brauchst."

Miho lässt diesen Kommentar so stehen und geht nicht darauf ein.

Maho: "Wie fühlst du dich?"

Miho: "Ich würde wahrscheinlich direkt wieder nach hinten fallen, wenn du mich los lässt. Ich bin völlig müde, darf ich vielleicht einfach wieder die Augen schließen?"

Maho: "Natürlich, da brauchst du nicht nachfragen." Ein lächeln formt sich auf ihrem Gesicht.

Danach verlassen alle den Raum. Yukari geht wieder nach Hause, Erika muss was erledigen und Maho und Darjeeling?
Sie überlegen ob sie denn wirklich Miho ist oder nur so tut als ob.

Draußen vor der Tür.

Darjeeling (nachdenklich): "Denkst du sie war wieder sie selbst, oder hat nur so getan?"

Maho: "Ich weiß es nicht, aber was ich weiß ist, dass ich sie nicht verloren habe und das reicht mir."

Darjeeling: "Und was gedenkst du jetzt zu tun?"

Maho (runzelt die Stirn): "Hmmm… gute Frage... ich denke ich weiß wer helfen könnte.."

Darjeeling: "Und wer soll das sein?"

Und dann öffnet sich die Tür vom Eingang...

Chapter 47: Kapitel 39: Die Kavallerie ist eingetroffen!

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Kapitel 39: Die Kavallerie ist eingetroffen!


"Chancen vervielfältigen sich, wenn man sie ergreift." - Sun Tzu
Ort: Eingangshalle, Krankenstation

Die Türe der Eingangshalle öffnet sich und durch sie hindurch tritt eine Figur mit Blondem Haar einem Turnbeutel über der Schulter und einem breitem Lächeln im Gesicht, es ist... Kay.

Kay (energisch): "Hey there Girls! Na lang nicht mehr gesehen, was?"

Maho (verwundert): "Hey Kay. In der Tat, aber was machst du hier? Ich dachte du durftest nicht mehr kommen? Aber es ist perfekt, dass du schonmal hier bist."

Darjeeling: "Maho hat recht, ich dachte ebenfalls, dass du nicht mehr kommen darfst."

Kay (schaut kurz zur Seite): "Well - eigentlich hättet ihr Recht, aber ich wollte Miho wiedersehen. Und warum ist es perfekt, dass ich hier bin?"

Maho: "Es ist Miho sie ist-"

Kay (besorgt): "Was ist mit ihr?! Ist alles in Ordnung mit ihr?"

Darjeeling: "Das wollte sie dir ja gerade sagen, bis du sie unterbrochen hast. Dann sage ich es dir eben. (pausiert) Miho ist erneut zusammengebrochen. Sie war kurz wieder in alter Muster verfallen, aber jetzt sagt sie, dass sie wieder die alte sei. Doch wir sind uns nicht sicher, ob sie es wirklich ist oder nur so tut."

Kay: "Ohhhh.. I understand - Ihr wollt das ich mit ihr rede und nachschaue stimmt´s?"

Maho: "Genauso ist es."

Kay: "Klar mache ich gerne, dafür bin ich ja gekommen."

Danach geht Kay zu Mihos Krankenzimmer. Sie tritt leise ein, Miho schläft noch.

1 Stunde später:
Miho wacht auf, nur um eine Kay zu sehen welche auf einem Stuhl sitzt.

Kay: "Good morning Beauty."

Miho: "Kay?"

Kay: "Jepp die bin ich."

Miho: "Ich dachte... du wurdest von deiner Schule gebeten dich von mir fernzuhalten?"

Kay: "Ja dem war auch so... nur ich wollte dich wiedersehen weißt du?"

Schatten-Miho (launisch, genervt): "Augh… Wieder jemand der dich verweichlicht, dass hat uns ja noch gefehlt."

Kay sieht ein zucken in Mihos Gesicht.

Kay (ehrlich, ernst): "Ich werde direkt zum Punkt kommen: Bist du die echte Miho oder tust du nur so?"

Miho (irritiert): "Was meinst du? Natürlich bin ich die echte Miho! Glaub mir du würdest Merken wenn ich anders wäre. Aber eine Frage habe ich.."

Kay: "Okay schieß los."

Miho: "Kann ich eine Umarmung haben? Sowas brauche ich einfach."

Kay: "Klar."

Sie umarmen sich. Doch jemand hat wie immer was zu meckern...

Schatten-Miho (genervt): "Dein ernst? Wie anhänglich bist du bitte?"

Miho (in Gedanken): "Sehr wie du siehst."

Miho (schaut zu Kay): "Du hast mich gefragt, ob ich wirklich du echte bin oder? Willst du sie sehen?"

Kay (verwundert): "Wen? Es gibt dich mehrmals?" Kay lacht kurz. Doch es vergeht schnell, als sie Mihos Tonfall bemerkt.

Schatten-Miho (schaut zu Kay): "Ja in der Tat. Und kennst du mich noch?"

Kay (erstaunt): "Wow, das ist echt cool. Du bist jetzt wer? Sag nicht- die Miho die mich fertig gemacht hat?!"

Schatten-Miho: "Genau die. Hat übrigens spaß gemacht..."

Kay: "Haha, ja hast mich bis zum äußersten gehen lassen. Aber sag mir, was machst du jetzt wo du keine Kontrolle mehr über sie hast?"

Schatten-Miho (ehrlich): "Es war zwar interessant die Kontrolle zu haben, aber ich habe gesehen wie sehr es ihr geschadet hat. Ich bin jetzt nur noch sowas wie der "Last Stand" für Miho falls sie mal wieder schwächeln sollte."

Kay (erstaunt): "Interesting - exciting! Wirklich, ich hätte nicht gedacht, dass ich mal mit der anderen Miho so ehrlich reden kann."

Schatten-Miho: "Weißt du am Anfang, fand ich dich ein bisschen wegen deiner Art nervig. Aber ich denke du bist doch nicht so schlimm wie ich dachte."

Kay: "Ich muss schon sagen, du bist härter drauf als ich. Aber hey – wenn du aufhörst, sie klein zu machen, könnten wir sogar Freunde werden.“

Chapter 48: Kapitel 40: Nicht so Robocopmäßig

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Kapitel 40: Nicht so Robocopmäßig


"Perfektion ist langweilig. Es sind die Risse, durch die das Licht fällt.“ – Leonard Cohen
Ort: Klinikflur, Kuromorimine.

Ein Tag nach dem Gespräch Kay. Die anderen sind gerade nicht da, nur Yukari ist gerade anwesend.
Miho geht durch die Türe ihres Krankenzimmers, als sie Yukari am Ende des Flurs warten sieht. Sie steht da, Arme hinter dem Rücken verschränkt, den Körper nach vorne und hinten verlagernd. Als sie MIho sieht, hellt sich ihr Gesicht auf - nicht überschwänglich, sondern... erleichtert.

Yukari (am grinsen): "Deine Schritte klingen wieder nach dir - nicht so Robocop mäßig weißt du." Sie pausiert kurz und wartet bis Miho bei ihr ist. Miho schmunzelt.

Yukari: "Ich war manchmal da, wenn ich kommen durfte. Ich habe dir viel erzählt meistens über Panzer, aber manchmal saß ich auch einfach nur neben dir."

Miho schaut Yukari an. Sie lächelt. Dann

Miho: "Danke, dass du geblieben bist. Obwohl ich so weit vom Weg abgekommen war."

Yukari (verlegen): „Ich… naja. Ich wär eh geblieben. Weißt du, wenn man jeden Tag nen Panzer IV wieder zusammenbaut, dann lernt man irgendwann, dass "kaputt" nicht gleich "aufgeben" heißt.“

Miho: „Ich war nicht ganz weg. Ich war… aber auch nicht ganz da. Es hat sich angefühlt, als würde jemand durch mich sprechen. Und ich hab’s lange nicht gemerkt. Aber sag mal welchen Panzer IV meinst du? Wir doch nur einen“

Yukari: "Hehe, ja ich weiß. Hab ihn wieder zusammengebaut. Er wurde seit... der Niederlage nicht wieder hergestellt."

Miho: "Ich weiß nicht was ich sagen soll... Danke." - "Magst du ihn mir zeigen?"

Yukaris Gesicht füllt sich mit Stolz und Freude.

Yukari (aufgeregt): "Ja! Gerne."

Sie gehen zur Ersatzteilhalle wo der Panzer IV steht, Miho bleibt kurz stehen, als sie ihn sieht.

Miho: "Wow und das hast du alles gemacht während ich nicht mit dir gesprochen habe oder nicht ansprechbar war?"

Yukari (schüttelt den Kopf): "Nein, wir alle..."

Miho ist verwundert und runzelt die Stirn: "Wer sind wir?"

Yukari: "Mensch Miho ist das nicht offensichtlich? Maho, Darjeeling, Kay, Katyusha und ich natürlich!"

Miho: "Ich weiß wirklich nicht was ich sagen soll... außer Danke." Miho läuft eine Träne die Wange hinunter. Nicht aus Trauer sondern aus Dankbarkeit.

Chapter 49: Kapitel 41: Spritztour

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Kapitel 41: Spritztour


"Ein guter General weiß, wann er nachgeben muss.“ – Sun Tzu
Ort: Ersatzteillager, Kuromorimine.

Eine Woche Nach dem Gespräch mit Yukari. Miho fühlt sich nun besser, aber sie möchte es dennoch langsam angehen.
Miho und ihre Freunde sind beim instand gesetzten Panzer IV.

Miho: "Ich danke euch dafür, dass ihr das für mich gemacht habt."

Katyusha ist wie immer aufmüpfig: "Jaja, dass hast du jetzt schon mehrmals gesagt und jetzt steig ein!"

Darjeeling (ruhig): "Sie hat recht Miho. Wir haben uns viel Mühe gegeben, es wäre schade, wenn du ihn nicht verwenden würdest."

Miho nickt, bevor Miho in den Panzer steigt...

Miho (in Gedanken): "Das fühlt sich an… wie früher. Nur nicht ganz.“

Schatten-Miho (frech, wie immer): "Ist ja auch logisch, du Hohlbirne. Du warst gefühlt seit Ewigkeiten nicht mehr hier drinne."

dann steigt Miho in den Panzer.

Miho (aufgeregt, nervös): "Es ist... irgendwie so ungewohnt das Metall wieder zu fühlen."

Maho: "Du warst ja auch lange nicht mehr auf einem Panzer, da ist das nur logisch. Miho."

Kay: "Alright - lets roll out!"

Sie setzen sich alle in den Panzer und fahren los... sie alle, Maho, Yukari, Darjeeling, Erika, Kayy Katyusha und Miho.

Erika: "Sicher, dass wir auch alle auf den Panzer draufpassen?"

Yukari: "Ach das wird schon gehen! Wir müssen nur ein bisschen zusammenrücken. Oder ihr setzt euch so auf den Panzer."

Katyusha: "Ich will fahren!" Doch als sie merkt, dass sie zu klein ist... "Ähhh… ich will doch nicht mehr."

Maho (schmunzelnd): "Woran das wohl liegt... gut dann fahre ich."

Und dann fahren sie los. Ohne Befehl, ohne irgendein Ziel.

Doch ihre kleine Spritztour bleibt nicht unbemerkt...
Zur gleichen Zeit in Shihos Büro:

Schulvertreter (nervös): "Frau Nishizumi… es sieht so aus als würde ihre Tochter, Miho Nishizumi wieder in den Alltag zurückfinden. Wollen sie denn Garnichts unternehmen?"

Shiho (kühl): "Nein, es hat jetzt keinen Sinn mehr. Ein guter General weiß wann er nachgeben muss."

Chapter 50: Kapitel 42: Feuertaufe

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Kapitel 42: Feuertaufe


"Weißt du was ich denke? Es spielt überhaupt keine Rolle, was ich denke. Wenn dir die erste Kugel an der Birne vorbeifliegt, dann vergisst du auf einen Schlag, die Politik und den ganzen Scheiß." - Hoot Gibson in "Black Hawk Down", deutsche Synchronfassung
Ort: Hangar Bereich Kuromorimine, kurz vor dem Gefecht gegen Alice Shimada

Der Hangar riecht nach Öl, Metall und der Erwartung vielleicht doch das Freundschaftsspiel gegen Alice zu gewinnen.
Anwesend sind: Maho, Miho, Darjeeling, Kay, Erika, Katyusha, Yukari, aber auch ein paar alte Gesichter: Saori, Mako, Hana und ein paar Mitglieder vom ehemaligen Automobilclub aus Oarai.

Miho (räuspert): "Also bevor wir beginnen... Danke, dass ihr gekommen seid. Viele kennen ja bereits meinen Weg (sie schaut zu Yukari, Saori, Mako & Hana). Und manche folgen, obwohl sie es nicht müssten (Sie schaut zu den anderen). Ich würde, obwohl es ein Freundschaftsspiel ist, würde es trotzdem gerne gewinnen, außerdem muss ich da ja noch was klären."

Alle nicken. Mako hebt nicht mal den Kopf. Nur Saori flüstert zu Yukari.

Saori (flüsternd): "Ist das jetzt die Miho die ich kenne, oder ist das die von der du erzählt hast?"

Yukari (flüsternd): "Nein, das ist die Miho die wir kennen, glaub mir du merkst wenn es die andere ist."

Erika (sarkastisch): "Sag mal Miho, wirst du das denn alleine durchstehen können oder wird auch mal dein anderes ich zum Vorschein kommen?" Erika schmunzelt als sie das sagt. Maho verdreht nur die Augen. Darjeeling und Katyusha haben nur ein grinsen im Gesicht.

Miho: "Nun das kommt drauf an."

Schatten-Miho (in Mihos Gedanken): "Man ich muss schon sagen deine Freunde haben einen gewissen Sinn für Humor." Sie lacht dabei.

Miho: "Gut, wenn das nun geklärt ist würde ich dann mit dem Match beginnen oder was sagt ihr?"

Alle: "los geht's!"

Kurz vor Beginn des Matches begibt sich Alice noch einmal zu Miho.

Alice (nervös, verlegen): "Hey Miho… lange nicht mehr gesehen... Auf ein gutes Match."

Miho: "Hey Alice, in der Tat es ist lang her seit unserem letzten Treffen. Auf ein gutes Match." Miho lächelt.

Und dann beginnt das Match.
Es dauert auch nicht lange, bis der erste Feindkontakt eintritt. Doch Miho zuckt kurz zusammen, als die ersten Kugeln einfallen. sie scheint es nicht mehr so gewohnt zu sein.

Schatten-Miho (In Mihos Gedanken): "Hach ist das Herrlich! Dieser Kugelhagel... (sie atmet tief ein) einfach schön. Nicht war Miho? Oder zuckst du wieder komplett zusammen?" Sie lacht.

Miho (In Gedanken): "Du bist sehr witzig weißt du das? Wie wäre es damit, dass du mir unter die Arme greifst, anstatt hier blöde Sprüche zu kloppen?"

Schatten-Miho (In Mihos Gedanken): "Ich mache nur Spaß. Schau dir ihre rechte Flanke an. Die scheint nicht so stark besetzt zu sein."

Miho (In Gedanken): "Warum nicht gleich so?"

Miho (im Funk): "Die rechte Flanke scheint etwas schwächer besetzt zu sein, Darjeeling würdest du das übernehmen?"

Darjeeling: "Aber natürlich, sind schon unterwegs."

Erik: "Und was sollen wir machen Miho? Ich werde hier langsam ungeduldig."

Miho: "Du darfst dich ihr gerne anschließen, die anderen Binden den Feind. Wir müssen sie ablenken."

Chapter 51: Kapitel 43: Licht am Ende des Tunnels

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Kapitel 43: Licht am Ende des Tunnels

Das Flankenmanöver ist im vollem Gange, als Alice mit ihrer Hauptmacht auf Miho stößt, merkt sie ihren Fehler. Es fehlen ein paar Panzer bei Miho.

Alice (verwirrt): "Das sind zu wenig Panzer. Warte sie kommen von rechts!"

Doch es ist zu spät. Darjeeling und die anderen sind schon bereits auf dem weg zu Alice.

Alice: "Schnell wir müssen uns zurückziehen, bevor sie uns einkesseln."

Miho (über Funk): "Schnell Darjeeling, Erika flankiert sie, bevor sie sich zurückziehen können!"

Darjeeling & Erika: "Ja, wir rücken vor."

Erika: "Ich habe zwei Panzer im Visier, welchen soll ich zuerst ausschalten? Den großen oder den kleinen?"

Miho: "Zuerst den großen, die stellen eine größere Bedrohung dar."

Erika feuert und zerstört den großen M26-Pershing, aber den kleinen kann sie nicht mehr ausschalten.

Erika: "Einen konnte ich ausschalten, aber der andere ist mir entwischt. Sorry Miho."

Miho: "Alles gut versucht einfach den Ring zu schließen."

Sie schaffen es gerade noch rechtzeitig den Ring zu schließen, aber Alice will nicht Kampflos untergehen. Sie formt einen starken Verteidigungsring, um sich mit ihren Flagpanzer zu schützen.

Alice ist stark eingekesselt. Die Granaten fliegen an ihrem Panzer vorbei, als wäre Mihos Team auf einem Übungsgelände.

Alice (gereizt): "Wenn das so weiter geht verlieren wir noch..."

M26-Panzer (ängstlich): "Frau Kommandantin was sollen wir nur tun? Wir werden hier zerrieben!"

Alice: "Ich weiß. Versucht einfach auszuhalten bis ich mir was einfallen lasse."

Derzeit auf Mihos Seite...

Miho (kühl im Befehlston): "Maximale Feuerkraft. Nimmt zuerst die stärksten raus."

Maho (In Gedanken): "Ist das die Miho die ich kenne, oder liegt es an der Situation?"

Schatten-Miho: "Oh man du bist ja wie ich nur etwas netter... das passt irgendwie nicht zu dir."

Miho (in Gedanken, kühl, ernst): "Mag sein, vielleicht ist das in gewisser weise mein eigenes ich. Im Kampf kann ich nicht nachgeben, nicht gegen sie."

Schatten-Miho: "Oh man, dass scheint ja immer noch dir sehr am Herzen zu liegen diesen Sieg zu erringen."

Zur gleichen Zeit bei Alice im Panzer.

Alice (über Funk, offener Kanal): "Hey Miho, ich wollte dir nur sagen, dass du wenn du meinen Flagpanzer haben wilsst ihn dir holen musst."

Darjeeling: "Miho, sie fordert dich zu einem Duell heraus."

Miho: "Mag sein... aber wie sehr ich sie auch in einem Duell schlagen würde. So töricht bin ich nicht, wir konzentrieren weiter das Feuer. Priorität haben die starken M26."

Alice: "Sie scheint nicht darauf einzugehen. Naja einen Versuch wars wert."

Mittlerweile sehen die Panzer von Alice aus als wären sie wie Zielscheiben auf einem Schießstand.

Alice verliert langsam immer Panzer, entweder weil sie Kampfunfähig oder ausgeschaltet wurden. Sie weiß, dass sie schnell handeln muss oder sie verliert.

Maho: "Man das ist ja wie gegen die sechste Armee zu kämpfen..."

Erika: "ob sie sich zur Kapitulation entscheiden wird? Oder wird sie anders wie Paulus sein?"

Katyusha: "Das finden wir nur heraus, wenn wir sie weiter Belagern."

Kay: "Oh my - Und wer sind wir dann, oder eher du und Miho? General Schukow?" Sie lacht ironisch, als sie das sagt.

Maho (lachend, sarkastisch): "Also wenn wir Schukow sind oder eher Miho, dann bin ich doch so kalt wie Sibirien."

Katyusha (genervt): "Könnt ihr auch mal aufhören zu reden und Referenzen zu ziehen? Wir sind hier im Kampf und in keiner Dokumentation."

Chapter 52: Epilog: Der letzte Schuss

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

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Epilog: Der letzte Schuss


"Das Ende ist meist der Anfang von etwas neuem."
Ort: Kessel von Miho, Gefechtsfeld

Katyusha (genervt): "Könnt ihr auch mal aufhören zu reden und Referenzen zu ziehen? Wir sind hier im Kampf und in keiner Dokumentation."

Die Geschosse prallen auf Alice verbliebenen Panzer, es geht noch eine weile so weiter. Und dann. Plötzliche Stille, die lauten der Kanonen verstummen. Der Rauch legt sich, und dann sieht man nur noch Panzer welche stark zerbeult, zerstört oder Kampfunfähig sind.

Erika (verwundert): "War es das? Haben wir gesiegt?"

Maho: "Scheint so... Alice scheint begriffen zu haben, dass sie sich nicht mehr befreien kann."

Kay: "Haha - oh my, ja scheint-"

Doch dann dreht sich der Turm von Alice Panzer.

Darjeeling (achtsam, schreiend): "MIHO - Sie will dich!"

Und dann der Schuss... der wohl letzte in diesem Match. Doch er verfehlt, Haarscharf an Miho vorbei. Und dann... eine weiße Fahne.

Danach redet keiner mehr. Es herrscht absolute Stille.

Später im Zug von Kuromorimine:

Maho: "Miho… hier."

Maho überreicht Miho einen Zettel.

Miho (verwirrt): "Was ist das?"

Maho: "Es ist von Alice, sie meinte ich solle ihn dir überreichen. Sie konnte es nicht übers Herz bringen mit dir nach dem Match zu reden. Oder eher gesagt sie kam nicht dazu."

Miho: "Danke."

Dann geht Maho wieder. Miho ist alleine im Waggon, sie öffnet den Brief:

"Miho ich hatte eigentlich vor nach dem Match mit dir zu reden, aber ich konnte es nicht. Deshalb schreibe ich dir hier.

Ich habe verloren. Und das zu Recht. Aber auch innerlich, ich habe gesehen wie stark du dich verändert hast. Von dem ersten Moment wo wir uns trafen bis jetzt. Und ich weiß, dass ich dafür Verantwortlich bin, dass deine Schule geschlossen wurde und das du dich so verändert hattest.

Es tut mir Leid.

Aber ich freue mich, dass du wieder jetzt du selbst bist...

Hoffentlich sehen wir uns das nächste mal wieder, dann aber vielleicht nicht als Feinde oder Kommandantinnen welche in die Schlacht, sondern als Freunde."

- Alice

Dann schließt Miho den Brief, sie hält ihn fest in der Hand und schaut aus dem Fenster.

Miho: "Ja, das würde mir gefallen..."

Auf Mihos Gesicht formt sich ein Lächeln.

Notes:

Ja jede Geschichte findet irgendwann ihr Ende... so wie diese hier.
Ich hoffe natürlich, dass sie euch gefallen hat!
Ich schreibe auch im Moment auch noch eine andere Geschichte, wenn ihr da also mal reinschauen würdet wäre ich euch sehr dankbar!
Bis dahin und habt ein schönen Tag!