Chapter 1: Einleitung
Chapter Text
Herzlich Willkommen zu meinem OneShot Buch!
Dieses Buch wird hauptsächlich aus OneShots aus den Sportarten Fußball, Formel 1 und Biathlon bestehen, vielleich kommt im laufe der Zeit noch andere Sportarten hinzu.
Ich schreibe entweder Boy x Boy oder auch einfach neutrale Kurzgeschichten in denen ich mich auf eine Person konzentriere oder auf viele bzw. eine Situation.
Bei letzteren kann es sein, dass ein Pair drin vorkommt auf das ich aber nicht weiter eingehe, als vielleicht ein paar Grunddaten zu nennen.
Wünsche konnt ihr in den Kommentaren unter den Kapiteln hinterlassen. Ich werde mir diese dann notieren. Ideen für eine Storyline nehme ich auch gerne an, falls ihr kein Pair findet oder ihr euch nicht für eins entscheiden könnt.
Erstveröffentlichung auf Wattpad unter selben UserName. Update Plan wechselt ab und zu, deswegen bitte die Infos nach den Kapiteln lesen.
Viel Spaß beim lesen!
LG Ju
Chapter 2: 3. PiszczekxSchmelzer
Chapter Text
Ignoriert Corona!
Lukasz Sicht:
Es war der Freitagabend vor dem Spiel gegen Paderborn und ich lag gemütlich auf der Couch und zappte durch die Fernsehkanäle. Es war schon 20:14 Uhr und ich war bereits fast müde genug, um ins Bett gehen. Abschlusstrainings, auch wenn das folgende Spiel keine Überraschungspartie wird, werden mit fortstreitendem Alter nicht angenehmer. Da ich vor einer Stunde bereits alle Fenster im Schlaf- und Wohnzimmer, sowie die in der Küche aufgerissen hatte war es mittlerweile angenehm kühl im Haus und ich hatte mir einen Pulli geschnappt, um nicht zu frieren oder mich in der heißen Phase der Saison nicht auch noch zu erkälten.
Marcel machte heute Abend etwas mit Mats, ich hatte abgesagt. Ich wollte heute Abend etwas Ruhe und die beiden verdienen etwas Zeit zu zweit. Nicht, das wir unsere Beziehung richtig versteckten, aber wir hatten auch kein offizielles Outing bei den Jungs.
Ewa und ich hatten uns vor 5 Jahren scheiden lassen, zum großen Missfallen meiner Familie. Sara ist mit ihrer Mutter nach Polen zurückgegangen und dort auch glücklich. Wir haben dreimal die Woche feste Skype-Abende und wenn es zeitlich passt fahre ich nach Polen oder sie zieht für einige Tage in ihr Zimmer hier im Haus. Marcel und sie waren über die Zeit ebenfalls ein eingespieltes Team geworden. Seit Saras letzter Geburtstag nannte sie ihn mit Stolz auch 'Papa' und Marcel hat die Befugnis erhalten als drittes Elternteil einzuspringen, sollte Ewa oder mir etwas passieren. Die Trennung von Jenny und Marcel war, wie ein Feuerwerk zu Ende gegangen, sehr schnell und mit einem großen Knall. Monatelangen Streites haben zu einer harten und lautstarken Trennung geführt. Eva und ich waren hingegen in einer ruhigen Einigkeit auseinander gegangen und waren noch gute Bekannte. Der Name „Feuerwerk" werde von Roman Weidenfeller als offizieller Name für die Trennung von Jenny und Marcel in der Mannschaft festgelegt.
Ich verzog mein Gesicht über die Romanze, die im Fernsehen lief und schaltete erneut um. Nach ein paar Mal Sender wechseln wurde mir klar, dass ich heute nichts besonders Unterhaltendes finden wurde und schaltete das Gerät ab. Frustriert ließ ich meinen Kopf nach hinten auf das Sofakissens fallen, mit einem Seufzen und schloss meine Augen. Ich hielt einige Momente so inne, bis die Türklingel mich aus meiner Ruhe in die Wirklichkeit zurückholte.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es jetzt 20:47 Uhr war. Wer könnte das sein? Marcel? Ne, der wollte heute bei sich zuhause schlafen und er hätte einen Schlüssel. Ich machte mich auf dem Weg zur Tür und öffnete sie nach einem Blick durch den Türspion. Marco und Morio standen davor. Erstgenannter drehte sich zu mir, als ich die die Tür aufging. „Hey, Piszczu!" begrüßte er mich. „Mats sagte, er wäre heute allein mit Marcel verabredet. Wir meinten, dass auch du etwas Gesellschaft vertragen könntest, da Mats uns auch gesagt hat, dass du heute Abend alleine bist und ihr ja sonst oft Abend zusammen hockt."
Beim 'wir' deutete er auf Mario, der hinter ihm stand und auf seinen Füßen vor und zurück wippte. Mario hingegen zeigte beim 'wir' auf Marco und formte mit den Lippen: „ und Mats". Ich grinste, so typisch für die Mannschaft, sich irgendwo zu treffen, auch wenn der Besuchte meist nichts dann wusste, bis die ersten da waren." Kommt rein. Kommt sonst noch wer vorbei?" lud ich sie ins Haus ein. „Mats bringt Schmelle mit, der eigentlich dagegen war, dich zu stören, ..." fing Marco an. Mario übernahm und fügte hinzu: „Roman, Eric, Julian und Toto wollen noch kommen. Der Rest hat was anderes vor."
„Okay. Wollt ihr was trinken? Und wenn ja, was?" fragte ich die beiden, während ich die Straße entlang schaute, um zu prüfen, ob noch jemand im direkten Anflug ist.
Da gerade kein bekanntes Auto unterwegs war schloss ich die Tür wieder und wendete mich meinen beiden Freunden zu. Diese hatten sich ihre Schuhe ausgezogen und dabei getuschelt. Ich zog eine
Augenbrauen hoch and Mario kicherte nur leicht als Antwort." Wir nehmen beide ein Wasser, oder?" fragte Marco Mario, dieser nickte ihm zu. „Okay, setzt euch ins Wohnzimmer. Ich komme gleich mit den Getränken." sagte ich und schüttelte noch einmal meinen Kopf und ging Richtung Küche. „Hast du Eiswürfel da? "rief mir Mario noch hinterher. „Ja habe ich. Ich hole sie dir" antwortete ich und schlug doch erst den Weg Richtung Keller ein.
Ich hing gerade in meiner großen Gefrierkühltruhe, als es erneut klingelte. „Ich gehe schon" hörte ich Marco rufen. "Danke!" gab ich zurück und erblickte im gleichen Moment den Beutel mit den Eiswürfeln. „Tada! Gefunden!" freute ich mich.
Auf den Weg nach oben hörte ich Getuschel aus dem Flur, welches verstummte, als ich die Keller Türschloss und die Neuankömmlinge das Wohnzimmer betraten. Jule winkte mir zu und sah aus, als ob er sich ein Lachen nicht mehr lange verkneifen konnte. Roman hinter den roten laufenden Blondschopf zog nur eine Augenbraue hoch und grinste mich irgendwie wissend an.
"Hi ihr beiden. "begrüßte ich sie. „Was wollt ihr trinken?" fragte ich direkt noch hinterher, während ich mich bereits Richtung Küche bewegte. Nachdem Roman sich bei Marco erkundigt hatte, was er trank, antwortete er für sich und auch für Jule mit: „Ich glaube ein Wasser klingt gut. Jule nimmt auch eins." beim zweiten Satz blickte er den jüngeren mit einem strengen Blick an. „Okay, kommt sofort! antworte ich ihm.
Die vier verteilten sich auf den Sitzgelegenheiten in Wohnzimmer während ich fünf Wassergläser fertig machte, eine neue Flasche dazu stellte und ein Schälchen mit Eiswürfeln füllte.
Erneut klingelte es und diesmal war es Roman, der mir zu rief, dass er die Tür öffnen würde. Der Stimmen nach waren es Mats und Toto, die er rein bat. "Hi. Schmelle parkt noch das Auto" hörte ich Mats sagen. Nach dem Austauschen von Begrüßungen begannen auch die drei auf dem Flur mit tuscheln an. Ich hörte ein „Echt?" von Toto, konnte aber sonst nichts verstehen. Ich schüttelte den Kopf, da war wohl heute Kicherwasser in einigen Flaschen beim Training gewesen. Kurz darauf hörte ich auch Marcel eintreten, Roman im Flur zu begrüßen und die Tür schließen.
„Hi ihr drei! Wollt ihr auch Wasser trinken oder was anderes?" rief ich auch der Küche den letzten Neuankömmlingen zu. Zwei Bejahungen von Mats und Toto sowie ein „Ich helfe dir!" von Marcel waren meine Antworten.
Marcel trat in die Küche und half mir sofort bei der Vorbereitung, nachdem er mir einen kleinen Wangenkuss gegeben hatte, nicht ohne Kontrolle, dass uns niemand sieht. „Ich hoffe, du nimmst uns den Überfall nicht böse.' meinte er und sah mich schief grinsend an. "Ich habe mich grad so wie so angefangen zu langweilen, also alles gut" meinte ich versöhnlich. Ein kurzer Kuss war meine Antwort, bevor wir die beiden Tablets zu den anderen ins Wohnzimmer brachten. "Ich glaube da war heute in manchen Flaschen etwas im Wasser" stellte Marcel fest und bestätigte meine Vermutung von vorhin.
Wir verbrachten eine ganze Zeit mit angenehmen Gesprächen, obwohl besonders Jule und Mario heute zum Kichern neigten und sich alle, außer Marcel und ich, sich nebenbei noch mit Blicken zu unterhalten schienen.
Nach einiger Zeit und der 17. Kichereinlage Julians hatte ich genug von diesem Benehmen und das hatte auch augenscheinlich Marcel. „Was ist der heute mit euch los? "fragte ich sie. Marcel lehnte sich ebenfalls aus Neugier vor.
Roman war es der Antwortete "Piszczu, du hast den Pulli von Marcel an. Der, den wir alle nur in einmaliger Ausführung haben für unsere jeweilige bessere Hälfte. Du hast ein deutliches 'Marcel Schmelzers bessere Hälfte' auf den Rücken stehen". Jule konnte sein Lachen nicht mehr zurückhalten und lehnte sich lachend, aber mit Hand vor den Mund, an Marco, der neben ihm saß.
"Oh" war meine einzige Reaktion, die ich in diesem Moment zu stande brachte.
"Nach vier Jahren Beziehung war es mittlerweile fast zu erwarten, dass uns so ein spontanes Outing passieren würde" meinte Marcel, bevor er aufstand und zu mir kam, um mir ein Kuss auf die Lippen zu hauchen.
„VIER JAHRE? "fragte Marco uns entsetzt. Die Gesichtsausdrücke der anderen 5 waren ebenfalls voller Überraschung und Fassungslosigkeit.
Marcel ließ sich neben mir nieder und zog mich in seine Seite, indem er einen Arm um mich legte.
Ich fand langsam meine Fassung wieder und lächelte meinen Partner an. Wir hatten es nicht zwanghaft versucht mit der Geheimhaltung, es war einfach normal für uns gewesen, da wir das Ganze auch sehr gemächlich und langsam angegangen waren. Mein Blick glitt wieder zu den 6 anderen im Raum. Auch sie fingen sich wieder.
"Warum habt ihr nie was gesagt? Hattet ihr Angst vor unserer Reaktion?" fragte uns Mats. „Wissen wir nicht. Wir haben nie wieder nach unserem Zusammenkommen, welches auch sehr lange nach unserem ersten Date war, über das Thema Outing gesprochen. Unsere Familien wissen Bescheid, aber die wussten vom ersten Date an, das wir zumindest mit einem anderen Mann ausgehen werden. Die Reaktionen waren ganz gut, nur meine Familie hatte teilweise daran zu knabbern, dass ich mir einen Mann ausgesucht habe nach der Trennung von Ewa. Vor eurer Reaktion hatten wir auch keine wirkliche Angst und haben es somit auch ein wenig drauf ankommen lassen, dass ihr es früher oder später herausfindet. Uns war bewusst, dass irgendwann sowas, wie heute mit dem Pulli, passiert." antwortete ich. „Wow" meinte Mario dazu. "Werdet ihr es auch den anderen sagen? und was ist mit den Bossen und Favre?" stellte uns Thorgan die nächste Frage. „Wir werden es den anderen morgen vor der Fahrt sagen und die Bosse wissen Bescheid, sie sind es auch, die es immer den Trainern sagen." Die Jungs stellten uns noch einige Fragen, die wir beantworteten, bis wir auf andere Themen kann.
Um kurz nach 23 Uhr schnappte sich Roman Jule, um diesen nach Hause zu bringen. Gleiches bei Marco und Mario sowie Mats und Thorgan.
Ich schloss die Tür hinter ihnen und schaffe es nur noch, mich um zu drehen, als ich plötzlich gegen diese gedrückt wurde. Warme Lippen fingen meine für einen Kuss ein. Beim Lösen fürs Luft holen schob ich meinen Freund leicht von mir weg. "Komm. Gehen wir schlafen, wir haben morgen einen anstrengenden Tag mit vielen Fragen vor uns." meinte ich grinsend. Marcel schmollte kurz, bevor er mir einen kleinen Kuss auf die Lippen hauchte. „Geh du ruhig schonmal ins Bad. Ich räume auf "sagte er, bevor er mich losließ.
Eine viertel Stunde später kletterte Marcel zu mir ins Bett und kuschelte sich von hinten an mich. „Gute Nacht." flüsterte er noch "Schlaf gut." antwortete ich ihm und verschreckte unsere Hände vor meinem Oberkörper miteinander.
Wenige Minuten später schliefen wir beide ein.
Bei diesem OS bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich das gut umgesetzt habe, möchte es aber auch nicht Tod korregieren, da ich die Idee eigentlich ganz gut fand. Schreibt mir gerne eure ehrliche Meinung.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(04.06.2020)
Chapter 3: 4. NeuerxHummels
Chapter Text
Manuels Sicht:
Ich schloss die Haustür meines Elternhauses mit einem seufzen.
***
Meine Hoffnung auf ein ruhiges Silvester, abgesehen von den Feuerwerken und etwas Feiern mit der Familie, hatte sich nicht bewahrheitet. Nach meiner Scheidung war es das erste Fest, an dem auch einige von unseren gemeinsamen Freunde teilnahmen. Es war zu Anschuldigungen gekommen, besonders von den Frauen, diese hielten sich nicht zurück mit der Verteidigung von Nina.
Meine Mutter denkt immer noch, das Nina und ich wieder ein Paar werden können. Weswegen sie unsere Freunde kurzfristig zu einer großen Silvesterfeier eingeladen hatte. Mein Protest konnten da auch nichts gegen ausrichten. Ich hatte die Feier kurz nach 1 Uhr morgens verlassen und mich in meinem alten Zimmer eingeschlossen.
Die Beschuldigungen und zusätzlich die Erwartungshaltung meiner Mutter waren zu viel und zeigten, warum ich mich in meiner Ehe nicht mehr als akzeptiert und geborgen gefühlt hatte, da Nina einen ähnlichen Druck auf mich aufbaute, mit ihrer Erwartungshaltung, Ansprüchen und Forderungen neben zigtausend Streits.
***
Nun stand ich hier in der Kälte am frühen Morgen des 1. Januars und fühlte mich zumindest für den Augenblick wieder einigermaßen okay. Ich blieb, tief durchatmen und mit geschlossenen Augen, stehen und genoss die Ruhe, die um 7 Uhr morgens in den Schulferien herrschte. In meinem Rucksack hatte ich genug Verpflegung, um mein heutiges Vorhaben angehen zu können. Ich möchte zu einem kleinen aber schönen Aussichtspunkt in der Nähe von Castrop-Rauxel fahren, der Punkt liegt schon fast näher an Dortmund, als an Castrop. Die Tour bin ich schonmal im Sommer gefahren, mit Benni, als er noch bei Schalke spielte.
Als ich abfahrtbereit mit meinem Rad, welches ich hier stehen hatte, in der Einfahrt stand blickte ich nur noch einmal kurz aufs Haus. Die Rollladen am Fenster des Zimmers meiner Eltern waren noch zu und kein Licht im restlichen Haus an. Ich hatte mich mehr oder weniger, wie ein Teenager raus geschlichen. Ich hatte drei Zettel verteilt, die auf einen in der Küche hinwiesen, auf den ich meine Abwesenheit erklärte. Meine Mutter hatte mir zu Jugendzeiten die Hölle wegen nicht geschrieben oder nicht gefundenen Zetteln gemacht, der Fehler mache ich nicht nochmal, auch als erwachsender Mann.
Die fast nächtliche Fahrt durch Gelsenkirchen und der näheren Umgebung war interessant und voller Erinnerungen an meine Zeit vor Bayern. Angekommen in ländlicher Umgebung ging auch die Sonne langsam auf. Ich umfuhr Herne und Recklinghausen, indem ich direkt nach Norden fuhr nach Marl, von dort aus ging es nach Datteln bevor ich Kurs Richtung meines Ziels in südlicher Richtung nahm. Ich fuhr langsam und ließ mir Zeit meine Umgebung zu genießen und mich zu entspannen. Es war bereits Mittag, als ich an meinem Ziel ankam.
Ich lehnte mich gegen Brüstung des Aussichtspunktes und verlor mich in meinen Gedanken an meine Familie, meine gescheiterte Ehe, aber auch an meine Zukunft. Ich hatte noch keinen neuen Vertrag und wusste auch nicht, was ich wollte. Dableiben, es wo anders versuchen oder gar aufhören und was ganz anderes machen. Was brauche ich für mich überhaupt in der Zukunft?
Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, dass ein weiterer Radfahrer ebenfalls sein Rad vor den Aussichtspunkt abstellte und diesen betrat.
„Manu?" hörte ich von einer bekannten Stimme, die ich erst nicht zuordnen konnte. Erst nach mehrmaligem Blinzeln blickte ich denjenigen an, der mich angesprochen hatte. Und erkannte ihn.
Vor mir stand Mats. Mats Hummels. Mein ehemaliger Kollege aus der Nationalmannschaft und aus der Bayernmannschaft für einige Saisons bis zum letzten Sommer.
„Hi" erwiderte ich und schenkte ihm ein leichtes aber auch gekünsteltes Lächeln. „Alles Okay bei dir?" erkundigte sich der dunkelhaarige bei mir.
„Geht. Meine Mutter nach mehr Stress um meine Scheidung als ich dachte und ich musste die letzte Nacht ständig Sticheleien von Ninas Freundinnen über mich ergehen lassen." Ich blickte wieder auf die Landschaft vor mir.
„Das klingt nicht gut. Ich bin froh, dass Cathy und ich nie so weit gekommen sind in unserer Beziehung. Meine Mutter war auch nie überzeugt, dass wir zusammengehört hätten. Zumindest denke ich das, sie hat nie etwas gesagt, war aber immer besser gelaunt, wenn Cathy nicht bei Treffer dabei gewesen war." analysierte Mats seine eigene Situation.
"Da hattest du Glück. Meine Mutter hat Nina nach den zweiten Treffen bereits als festes Familienmitglied gesehen. Sie kann einfach nicht verstehen, dass wir uns getrennt haben. Ich glaube für sie war es, als ob sie ein Kind verlieren würde." Ich legte meinen Kopf auf meiner rechten Hand ab, den Arm am Ellenbogen auf das Geländer gestützt.
"Damit macht sie es dir ja richtig schwer alles hinter dir zu lassen. Hat sie die Spannungen damals nicht bemerkt? Ich meine wir alle haben sie damals gespürt und Thomas hat mich auch nach meinem Wechsel auf dem Laufenden gehalten." Ich lehte mich während Mats sprach neben ihn mit meinem Hintern ans Geländer, genauso, wie er.
Ich zuckte auf seine Antwort nur mit den Schultern. „Sie hört nicht auf uns. Mein Vater, Bruder und auch ich haben ihr mehrmals gesagt, dass es endgültig ist und sie sich nicht einmischen sollte. "
„Blöd. Anderes Thema. Willst du heute überhaupt wieder nach Hause? Klingt nämlich, als ob du etwas Abstand gebrauchen könntest. "fragte mich der Borusse.
„Nicht wirklich. Ich bin heute Morgen auch wie ein Teenager raus geschlichen. Das wird meine Mutter nur noch zusätzlich auf die Palme bringen." Ich verzog dabei mein Gesicht zu einer Grimasse. Es war kein schöner Gedanke.
„Komm doch mit zu mir. Wir sind sowieso näher dran." schlug Mats mir vor.
„Macht es dir denn nicht aus?"
„Nö, sonst würde ich es auch nicht anbieten." meinte er und schlang mir einen Arm um die Schultern.
"Danke!
„Keine Ursache."
***
Zwei Stunden später saß ich auf der Couch in Mats Appartement. Ich hatte von Mats auch die Angebote einer Dusche und Kleidung angekommen. Beim zweiten Angebot war ich froh, dass es Mats gewesen war, der Unterwegs gewesen war und nicht zum Beispiel Mario Götze, dieser hätte mir nichts leihen können.
Mats gab sich viel Mühe mich Abzulenken, sei es beim Radfahren gewesen, mit schlechten Witzen, oder jetzt in seiner Wohnung mit FIFA und anderen Dingen. Mats hatte nach seinem Einzug hier in einem Karton, den er in München nie ausgepackt hatte, noch seine alte Wii gefunden und einige Spiele.
Zusammen bauten wir sie auf und traten bei der olympisch spielen Wie gegen einander an.
Es machte einen Heidenspaß und das erste Mal nach einigen Jahren ging es mir wieder richtig gut. Mats Energie und Zufriedenheit, die er versprühte, war ansteckend und ließ ihn nebenbei auch verdammt gut aussehen.
Mir war bewusst, dass ich manche Männer auch attraktiv fand aber mehr, als ein paar Wochen Beziehung unter strengster Geheimhaltung waren es nie geworden. Meine Eltern wussten nichts davon, nur mein Bruder wusste ein paar kleinere Details über mein Liebesleben.
Auch mit Mats hatte ich was, als er 07/08 als Leihe in Dortmund war. Wir hatten nie wieder drüber gesprochen und waren uns damals einig, dass es nicht mehr, als ausprobieren war. Für uns beide war es das erste Mal mit einem anderen Mann gewesen, mit den wir ein paar Nächte verbrachten. Zu diesen Zeitpunkt passte es nicht zwischen uns und später gab es die Frage, ob es passen würde nicht mehr.
Bis jetzt. Ich konnte es mir mittlerweile gut vorstellen, es mit Mats richtig zu Versuchen und eine längere Beziehung zu führen und so einen Neustart meines Liebeslebens zu wagen, eventuell auch später öffentlich zusammen zu sein. Wir waren nun älter und Erfahrener, mit dem Wunsch sich langsam langfristig an dem richtigen Partner zu binden.
Wir bereiteten zum Abendbrot Nudeln mit Tomatensauce zu, diese blieb aber nicht vollständig im Topf, sondern auch in Tropfenform auf unseren Oberteilen oder als aufgemalte Stiche auf unseren Nasen. Beim Essen klauten wir uns Gegenseitig die Nudeln und beim Abwaschen bekam ich einen Schaumbart verpasst.
Nachdem wir uns gewaschen hatten und neue Oberteile an hatten ging unsere Olympischen Spiele weiter. Mats verlor schließlich nach Punkten. Er hatte in weniger Disziplinen bessere Ergebnisse, als ich erreicht.
Ich fing an, den schmollenden jüngeren durch zu kitzeln und hörte erst auf, als er auch meinem Schoß saß und mich festhielt. Unsere Augen trafen sich und hielten einander fest. Ich merkte, wie Mats Blick immer vor meinen Augen zu meinen Lippen wanderte und zurück. Ich blieb möglichst still liegen. Mats sollte entscheiden, ob er es wollte.
Schließlich näherte sich sein Gesicht dem meinen und er schloss seine Augen nach einem letzten durchdringenden Blick in meine.
Als seine Lippen auf meine Trafen schloss auch ich meine Augen.
***
Nicht viel später schlüpfte ich hinter Mats in dessen Bett. Ich legte mich als großer Löffel hinter ihn und umarmte ihn mit meinem linken Arm, der rechte verschwand unter dem Kopfkissen auf dem
unsere Köpfe lagen.
Mats drehte sich in meinen Arm noch einmal um, um noch einen kurzen Kuss zu erhaschen. Als er schließlich wieder gemütlich auf seiner Seite lag und ich meinen Oberkörper an seinen Rücken schob verschenkte ich vor seinem Oberkörper unsere linken Hände miteinander und er erwiderte meine Geste mit einem leichten Druck. Grinsend verbarg ich mein Gesicht in den Lockenkopf vor mir und hauchte noch einen Kuss auf Mats Haare.
Danach schlief ich friedlich und glücklich ein.
***
Am nächsten Tag hatte ich meine Sachen von meinen Eltern ab, nach einem Kuss reichen Abschied von Mats. Meine Eltern ließen mich in Ruhe packen. Meine Mutter warf mir nur, immer wenn sie mich sah, durchdringende und enttäuschte Blicke zu. Von meinen Eltern ging es zurück nach München und von dort am nächsten Tag ins Trainingslager.
Wie meine Zukunft aussehen wird wusste ich zwar immer noch nicht, aber Mats wird hoffentlich ein großer Teil davon sein.
FunFact: diesen OS habe ich zufällig am Weltfahrradtag (03.06) geschrieben.
Der ‚Aussichtspunkt' ist ausgedacht und ich habe als Referenz, für Entfernung und Lage, den Golfclub von Castrop-Rauxel verwendet, der auf direkten Weg von Gelsenkirchen Buer in 1 Std. und 25 Min. erreichbar ist.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(06.06.2020)
Chapter 4: 5. BrandtxHavertz
Chapter Text
Julians Sicht:
„Und du bist dir sicher, dass das was Essbares sein wird, wenn du fertig bist?" fragte Kai mit einem kritischen Blick auf den Herd und mich. Ich drehte mich zu ihm um und blickte ihn durchdringend an. Meine hochgezogenen Augenbrauen und verschreckten Arme taten meinen Missfallen über sein fehlendes Vertrauen in meine Fähigkeit etwas zu kochen kund.
Mein Freund ließ sich Zeit mit seiner Reaktion und zupfte erstmal an seiner Maske rum. "So viele Fertiggerichte, wie du schon verbrennen lassen hast, sind nicht gerade ein guter Track Rekord und stimmen mich nicht gerade positiv ein, was das heutige Ergebnis deiner Kochkünste angeht. "teilte er mir mit.
"Vielen Dank für deine Besorgtheit, was das Essen angeht, aber sie ist unnötig. Ich habe, wie ich dir auch schon geschrieben habe und mit Fotos bewiesen, einen Online-Kochkurs belegt und meine Mutter zusätzlich mit Fragen genervt." stellte ich klar. Gut, ich war vor Corona tatsächlich kein guter Koch und selbst Fertiggerichte waren manchmal nichts geworden, aber ich habe die fußballfreie Zeit genutzt, um Dinge wie Kochen zu lernen endlich mal in Angriff zu nehmen. Ich war es satt, dass meine neuen Teamkollegen bereits nach 3 Wochen gewusst hatten, dass ich essensmäßig alleine fast nicht überlebensfähig war und mir Reste von ihren Essen mitbrachten, damit ich mal etwas anderes als Fertiggerichte aß, wenn ich abends Hunger hatte.
"Ist schon gut." beschwichtigte Kai mich. „Ich decke schon mal den Tisch und du kümmerst dich um dein Meisterwerk." Kai warf mir noch einen Luftkuss zu bevor er sich Teller und Besteck, welches ich schon raus gelegt hatte, schnappte und Richtung Terrasse verschwand.
Ich wand mich wieder den Essen zu. Die Nudeln würden in 6 Minuten fertig sein und die Sauce, ein Geheimrezept meiner Mutter, sah aus, wie bei ihr und köchelte schön vor sich hin. Den ersten Geschmacktest hatte sie auch schon bestanden.
Für unser erstes Treffen nach Monaten dachte ich mir, dass wir diese Art von Date ausprobieren könnten. Wir hielten alle Regeln ein, Hände waschen und Desinfektionsmittel benutzen, kein Körperkontakt und das Fragen von Masken im Haus. Beim Essen werden wir auch nicht direkt bei einander sitzen.
Heute war unser erster Jahrestag, weswegen wir diesen Tag unbedingt zusammen verbringen wollten. Zum Glück wurde uns das selbst von der höchsten Instanz genehmigt.
Ich holte mir noch einmal einen kleinen Löffel aus der Schublade und probierte die Sauce. Fast wie die von Mama! Ich schloss genießerisch für einen kurzen Momentmeine Augen, bevor ich den Löffel in die Spülmaschine packte. Der Timer für die Nudeln ging in den Moment los, in dem ich die Spülmaschine schloss. Perfekt! Ich öffnete den Wasserhahn und holte mir der Topf und das bereits rausgelegte Sieb zum Nudeln abgießen.
Kai betrat die Küche, als die letzten Nudeln vom Topf ins Sieb rutschten und nahm auf meine Bitte hin den Topf mit der Sauce mit, nach den ausschalten des Herdes.
Als ich nach draußen trat hat Kai bereits auf der einen Seite des großen Gartentisches platz genommen. Nachdem wir beide uns einen Teller vorbereiten hatten und an unseren Plätzen saßen nahmen wir unsere Masken ab, um zu essen.
"Guten Appetit " wünschte ich Kai und löffelte meinen ersten Happen auf.
"Gleichfalls" gefolgt von „Gott! Ist das gut! Das schmeckt tatsächlich, wie bei deiner Mutter." staunte Kai.
„Tja, ich kann es halt!" meinte ich nur und warf mir meine imaginären langen Haare über die Schulter. Wir lachten beide über meine Reaktion, bevor wir uns wieder dem Essen zu wandten.
„Ich liebe dich und das wird von solchen Aktionen nur noch verstärkt!" schwärmte mein Freund.
***
Als Kai zu Hause war und ich alles aufgeräumt hatte, posten wir die heute entstandenen Bilder. Wir waren seit kurz vor Weihnachten auch für die Öffentlichkeit geoutet und teilten gelegentlich Bilder aus unserem gemeinsamen Leben auf Instagram und Co.
Ich teilte zwei Bilder von Kai. Auf den ersten stand er in der Küchentür und warf mir einen Luftkuss zu, natürlich mit Maske. Auf dem zweiten Bild saß er mir am Tisch, beim Essen, ohne Maske gegenüber. Als Bildunterschrift wählte ich:
1. Jahrestag trotz Corona genossen.
Ich liebe dich @kaihavertz29!
Anmerkungen: Der Tisch hat eine Länge von 1.80 m!
Wir haben von beiden Vereinen und vom Verband die Erlaubnis bekommen diesen besonderen Tag feiern zu dürfen, nach dem wir unser Vorhaben bis ins kleinste Teil beschrieben hatten.
Vielen Dank dafür!
Am nächsten Tag erschienen mehrere Artikel über unser Date. Fast alle sehr positiv, die uns meist auch als Vorbilder beschrieben.
Ich blickte auf ein paar Notizzettel auf dem Schränkchen im Wohnzimmer und lächelte beim Gedanken an die Dates, deren Planung darauf standen.
Mein nächster Blick galt meinem Handy und dem Chat mit Kai. Lächelnd schickte ich ihm ein Herz als Antwort auf das, welches er mir Sekunden zuvor geschickt hatte , bevor ich eine Nachricht bezüglich unseres nächsten Dates verfasste.
Wir lassen uns nicht unterkriegen. Unsere Liebe wird nach Corona stärker sein als vorher, da bin ich mir sicher. Und wir werden darum kämpfen, dass das auch so sein wird!
Mal wieder ein Corona OS. Ich weiß, das sie Bundesliga Jungs keinen Besuch empfangen dürfen, man sah es bei den 6 Dortmunder Idioten, aber ich fand das mit der Erlaubnis nach einreichen einer genauen Planung als kleiner Lichtblick in dieser momentan komischen Welt.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(07.06.2020)
Chapter 5: 6. 1/3 RamosxPique
Chapter Text
Konzentriert sich sehr auf Sergio. Serard ist hier nur ein Randgeschehen.
Sergios Sicht:
„Man Sergio! Du hast mir fest Versprochen, dich heute Abend nicht zu betrinken!" schimpfte Marcelo mit mir.
Ich verdrehte bei dieser Anklage nur meine Augen, bevor ich mich abermals erbrach. Marcelo immer mit seinem Pflichtbewusstsein...
„Als Kapitän kannst du nächsten Samstag nicht so auftreten, besonders nicht, da es dein erster Auftritt als Kapitän deiner Nationalmannschaft ist, seit der vermaledeiten WM. Zumindest, was Auftritte abseits vom Fußball angeht." schimpfte der Lockenkopf weiter. Ich ließ mir von Marcelo auf die Füße helfen. Während ich mir meinen Mund aus spülte zog Marcelo die Toilette mit einem angeekelten Blick ab.
Seit ich vor einigen Jahren wieder Single wurde genoss ich dieses Leben auch in vollen Zügen. Sie, ein Model, hatte mich betrogen, da ich ihr wohl noch nicht genug schenkte und sie nicht rund um die Uhr von mir verwöhnt wurde. Sie hatte sich einen dreimal so alten Milliardär gekrallt. Diesen pflegte sie jetzt in seiner Luxusvilla in Monaco, da er nicht mehr sehr fit ist. Selber schuld, wenn sie ihn sogar heiratete.
Ich grinste Marcelo schelmisch an. "Weiter gehts!"
Marcelo war anderer Meinung und machte dies mit seiner Artwork klar: „Nichts da, denn du wirst jetzt von mir nach Hause gebracht!" und schon wurde ich von meinen Real-Teamkollegen zum Badezimmer raus und durch das Haus von Karim gezogen. Dieser reif meinem 'Wärter' noch eine Abschiedsfloskel zu, bevor Marcelo mich auf dem Haus raus und ins Auto bugsierte.
„Du kannst dich nicht mehr so volllaufen lassen! Du bist mittlerweile über 30 und solltest dir echt andere Prioritäten setzen." meckerte mein Abwehrkollege weiter an mir und meinem Verhalten rum. „Ich weiß, dass du dich bisher an alle Abende erinnerst, aber du legst es darauf an, dass das irgendwann nicht der Fall sein wird."
Ich verdrehte erneut meine Augen. Diese Diskussion hatten wir schon oft. Ich beließ es heute dabei und sagte nichts, die Vergangenheit hatte mich zumindest in dieser Hinsicht besseres Belehrt.
***
An den Anfang des Abends konnte ich mich sehr gut erinnern. Später wurde es sehr Lückenhaft.
Ich hatte meine Mannschaft in den Saal geführt, in den der Benefiz Abend für ein Krankenhaus in Barcelona, wo wir auch waren, stattfand.
Bis vor zwei Stunden vor dem Start des Abends war ich guter Dinge gewesen. Es würde schließlich Essen und Trinken in Hülle und Fülle geben. Dann hatte ich mitbekommen, dass es das auch mein Ex-Nationalteamkollege Gerard Pique da sein wird, da seine Mutter der 'Care Director' ist.
Pique und ich konnten uns nicht leiden und ich war schon ganz froh, wenn ich ihn nicht mehr außerhalb des Clasicos sehe muss. Und nun das.
Diese Erkenntnis, auch die, dass ich dies auch schon mal wusste, brachte meine gute Laune zum Erliegen und der Drang sich möglichst schnell mit Alkohol zu versorgen wuchs seitdem stetig an.
***
Es war langweilig. Vor einem guten Buffet gab es einen Sektempfang, der aber meinen Drang nach Alkohol eher verstärkte, anstatt ihn etwas zu verringern. Bei beiden Situationen konnte ich Pique umgehen. Dieser hatte sich aber bereits dem Team angenähert und führt hier und da Gespräche mit einigen. Ich umging ihn meist elegant und geschickt.
Ich bediente mich häufig im Laufe des Abends an den Tabletts, die von gut zwei Dutzend Kellner und Kellnerinnen durch die Menge getragen wurden. Wir waren in einem großen Raum, eine Band spielte leise Musik und die Gäste hatten sich gut verteilt in kleinen Grüppchen zusammengefunden.
Nach einer weiteren Stunde hörten meine Erinnerungen auf komplett vollständig zu sein. Anfangs war es noch relativ vollständig. Hier und da fehlten Teile von Gesprächen, die auch alle im Smalltalk Bereich waren, sonst aber nichts. Später fehlte aber immer mehr.
Mein munteres weitertrinken wurde auch nicht von Pique beeinflusst, welcher mich irgendwann doch abpasste. Ich konnte mich tatsächlich nur an Smalltalk, der ich mit ihm gehalten hatte gut erinnern. Einige Sticheleien waren auch noch in meinem Gedächtnis aber mehr zusammenhängendes war nicht mehr da.
***
Schwarz. Stille.
Pique und ich waren in einem Badezimmer und stritten uns richtig. Zumindest entnahm ich letzteres aus meinen Gefühlen und seinen Gesichtsausdruck. 'Worum es ging? Keine Ahnung.'
Schwarz. Stille.
Wir, Pique und ich, waren in einem Auto. Meine Hand war gefährlich nahe an seinen Schritt und meine Daumen fuhr über seinen Oberschenkel in kleinen Kreisen, um ihn so etwas zu trizen. 'WTF? Wie ist das jetzt passiert? Und warum mit Pique?'
Schwarz. Stille.
Ein Hotelzimmer. Lippen, die die meinen berührten. 'Scheiße.'
Schwarz. Stille.
Stöhnen und ein schweißnasser Männeroberkörper über mir. Der Geruch nach Sex in der Luft. Das Gefühl, das er sich in mir bewegte, meine Prostata berührte mit jedem Stoße und die Lust, die mich dazu brachte ins Hohlkreuz zu gehen vor Erregung und mich in gut trainierte Schultern zu krallen. 'Bitte, das kann nicht passieren! Nicht mit Pique!'
Schwarz. Stille.
Ein Mann, der halb zugedeckt in einem Bett liegt. Kleidung verstreut am Boden.
Schwarz. Stille.
Ein Aufzug. Eine Hotel Lobby?
Schwarz. Stille.
Partymeile. 'Wenn irgendjemand nicht die Hotelzimmerbar, bis auf Wasser und Cola, ausgeräumt hätte würde ich wegen den Erinnerungen auch noch etwas anderes trinken wollen.'
Schwarz. Stille.
Eine Bar.
Schwarz. Stille.
Leere Gläser. Viele Gläser. 'Ich hatte also noch mehr gebechert und das auch nicht zu wenig.'
Schwarz. Stille.
Marco. 'Asensio hat mich also gefunden.'
Schwarz. Stille.
Anderes Hotelzimmer. 'Dasselbe, indem ich heute aufwachte. Es ist auch das, was ich für die Zeit in Barcelona bezogen hatte.'
Schwarz. Stille
***
Ich stand mit einem Wasserglas, indem eine Kopfschmerz Tablette aufgelöst war, auf meinen Balkon vom Hotelzimmer und ging meine Erinnerungen vom Vorabend und der Nacht durch. Ich hatte Marcelo schon gebeichtet, dass der Erinnerungsverlust doch nun eingetreten war. Ich hatte nur ein 'Wusste das es passiert!' zurückbekommen.
***
Marcelo hatte ernst gemacht und zu Hause, während ich auf dem Rückweg war, meinen Alkoholvorrat zu sich genommen. Ich musste als Konsequenz des Abends mit den Psychologen des Teams und auch mit denen der Nationalmannschaft sprechen oder mit jemanden außerhalb. Nun ging ich einmal die Woche zu einem Psychologen und zu einem Suchtberater. Die Nacht, die zu dem Überlaufen des berühmten Fasses geführt hatte, war zum Glück kein Gesprächsthema und somit konnte ich das Geschehende auch ganz gut ignorieren. Zumindest bis zu diesem einen Tag.
Das ist der Anfang meines ersten Mehrteilers. Ich selber hatte noch kein Erlebnis, indem ich wegen Alkohol fehlende Erinnerungen hatte und werde mir dies auch nicht in Zukunft als Ziel setzen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(10.06.2020)
Chapter 6: 6. 2/3 RamosxPique (Mpreg)
Chapter Text
Konzentriert sich sehr auf Sergio. Serard ist erst im nächsten Kapitel wirklich vorhanden.
Die Spiele sind Teil einer vollkommen ausgedachten Saison.
(8 Wochen nach dem Einstieg in den OS)
Sergios Sicht:
"Du trinkst aber wirklich nicht mehr?" fragte Marcelo mich, da ich wieder einmal mit dem Kopf über der Kloschüssel hänge. Diesmal aber auf dem Trainingsgelände. „Ich habe seit Barcelona nichts mehr angerührt." Bestätigte ich, als ich mich wiederaufrichtete und diesmal selber die Spülung bediente. Ich nahm nur ein Nicken von Marcelo wahr, als ich zum Waschbecken ging um mir den Mund auszuspülen.
Ich verschwieg, dass ich mich seit einigen Tagen immer mal wieder erbrach. Bald spielten wir gegen Barcelona in der Liga, da musste ich fit sein und nicht wegen irgendeiner unregelmäßig auftretender Übelkeit fehlen.
***
Die erste Halbzeit des nächsten Liga Spiels verlief genauso, wie die Tage seit dem Training vor den mich Marcelo über der Toilette hängend fand. Ich hatte mich nicht noch einmal schlecht gefühlt und somit war es mir ein Rätsel, warum ich etwas in der Mitte der zweiten Halbzeit das erste Mal Schwindelig wurde, was ich auch erstmal ignorierte. Es wird schon gehen.
Dass es nicht gehen würde wird mir nur wenige Minuten später nach einem Kopfball klar. Das Schwindelgefühl bekam jetzt noch einen Kollegen in der Übelkeit, von der ich gehofft hatte, dass ich sie hinter mir gelassen hatte.
Zizou bemerkte, dass ich wohl nicht mehr ganz da war und teilweise auch beim Laufen schwankte, denn er wechselte mich aus. Einer aus unserem Arzt Team hatte mein Verhalten wohl auch bemerkt und nahm mich in Empfang.
Zusammen mit dem Arzt betrat ich die Katakomben des Stadions. Nach den paar Treppenstufen hinab vom Spielfeld runter stützte ich mich an der Wand ab. Ich konnte nicht mehr. Alles drehte sich und ich war froh, als mein Begleiter mir eine Spucktüte gab.
Mein Körper sagte mir, dass ich heute zu weit gegangen war, indem ich kurz vor Abpfiff, zumindest schätzte ich das so ein, nach mehrmaligem Erbrechen langsam mein Bewusstsein verlor.
***
Ich wachte im Krankenhaus wieder auf. In meinem linken Arm steckte eine Infusion und Marcelo saß an meiner Bettseite und hatte den Kopf auf seinen Händen gestützt und die Augen geschlossen.
„Hey." flüsterte ich. Marcelo Öffnete blinzelnd seine Augen und blickte mich mit einem sorgenvollen Gesichtsausdruck an. „Hey. Du hast uns einen großen Schrecken eingejagt, als wir in den Tunnel kamen, warst du von 3 Sanitätern umringt und warst nicht ansprechbar. " sagte Marcelo, nachdem er den Rufknopf fürdie Pfleger gedrückt hatte. Ich brummte nur. Ich mochte keine Krankenhäuser und wollte hier möglichst schnell wieder raus.
Die Krankenschwester, die kam, blickte nur kurz ins Zimmer, bevor sie nach einem „Gut, dass sie wieder wach sind. Ich hole denn den Arzt, der sie über ihren Zustand informieren wird." das Zimmer auch wieder verließ.
Der Arzt erschein nach einigen Minuten Smalltalk mit Marcelo in meinem Krankenzimmer und bat Marcelo draußen zu warten, bis er mir alles erklärt hatte.
"Mr. Ramos, wir haben Ihnen Blut abgenommen, als sie eingeliefert worden sind. Die Ergebnisse habe ich bereits erhalten. Haben sie schonmal davon gehört, das seit ungefähr 20 Jahren immer mal wieder Männer schwanger geworden sind? Wir haben auch bei Ihnen erhöhte Schwangerschaftshormone festgestellt, weswegen wir sie gleich mitnehmen für einen Ultraschall. "erklärte mir der Arzt.
Ich hatte bei seinen Fragen nur bestätigend genickt. Als bisexueller Mann hatte ich mich natürlich auch über diese Sachen informiert, als es vor ein oder zwei Jahren aufgearbeitet wurde. Die Evolution des Menschen hatte einen weiteren Schritt gemacht und somit war es möglich geworden, dass einige Männer bereits gesunde Kinder per Kaiserschnitt zur Welt brachten.
Und nun soll ich...? Bitte nicht! Was ist mit meiner Karriere? Ich habe vermutlich noch ein paar Saisons vor mir, bevor ich mich zurückziehe aus dem Sport! Und dann wanderten meine Gedanken zu dieser einen Nacht und an die Zeit, die ich mit Pique verbracht hatte. Wenn ich tatsächlich schwanger bin wäre es sein Kind. Ohne Frage.
Eine Krankenschwester brachte mich in den Raum für das Ultraschall. Anstelle des Arztes betrat den Raum eine ältere mütterlich wirkende Ärztin, nach den ich ein paar Minuten wartete.
Dr. Rodrigo, wie sie sich vorstellte, war sehr nett und warf mir keine medizinischen Fachtermini um die Ohren während sie mir den Vorgang und weiteres erklärte.
Es war ein komisches Gefühl so am Bauch abgetastet zu werden, wie sie es zum Anfang tat, um meine Organe genau zu orten. Das kühle Gel für den Ultraschall ließ eine Gänsehaut bei mir entstehen. Dr. Rodrigo setzte den Ultraschallkopf auf meinen Bauch. Langsam und mit sanftem Druck fuhr sie über meine Bauchdecke. "Da haben das kleine ja." meinte Sie. Ihr Blick verfolgte das Geschehen auf den Bildschirm des Gerätes mit einem Lächeln auf den Lippen.
Nachdem Sie einige Knöpfe gedrückt hatte fragte sie mich: "Weißt du wie weit du sein könntest? Muss nicht auf den Tag genau sein?" „Nicht ganz 8 Wochen" murmelte ich. Sie nickte und meint: „Von der Größe und dem Stand der Entwicklung liegt das Kleine genau im Durchschnitt, vielleicht ein klein wenig auf der größeren Seite." sagte sie und ich atmete unbewusst meinen angehaltenten Atem aus. „Ich dreh dir den Bildschirm mal zu." meinte sie und tat dies auch, als ich bejahte.
Man konnte bereits einen kleinen Menschen erkennen, mit einem etwas zu großen Kopf. Ich verlor mich in diesem Bild und als ich die Ultraschallbilder bekam von Dr. Rodrigo wanderte mein Blick vom Bildschirm auf die Bilder. Ich bekam kaum mit, dass ich von einer Krankenschwester wieder auf mein Zimmer gebracht wurde.
***
Marcelo und seine Frau hatten sich mir etwas angenommen. Ich war froh über die Hilfe und Unterstützung. Ich nahm nur einige Präparate, damit mein Baby weiterhin alles fürs Groß werden hat, was es braucht. Ich nahm auch normal an Training teil, da ich durch die Präparate auch selber Profitierte und durch Tipps auch keine Übelkeit mehr habe.
Das nächste Spiel setzte ich aus. Auch, damit ich für das Clasico fit bin. Dort würde ich als Auswechselspieler erstmal auf der Bank sitzen aber auch mit großer Wahrscheinlichkeit werde ich im Verlauf eingewechselt.
Ich hatte mir noch keine Gedanken über die Zukunft gemacht, bis auf, das ich für mein Kind da sein werde und es bekommen würde. Meinen Eltern hatte ich es schon gesagt und sie hatten die Situation nach einiger Zeit akzeptiert. Keiner weiß, dass es Gerard Piques und mein Kind ist. Ihm habe ich auch nichts gesagt und weiß auch nicht, ob ich das jemals tun werde.
Da ich selber viel Mpreg lese und es hier besonders im Sportbereich bei FanFictions selten Thema ist, dachte ich mir, das ich mich auch daran mal versuchen könnte.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(15.06.2020)
Chapter 7: 6. 3/3 RamosxPique (Mpreg)
Chapter Text
Sergios Sicht:
Das Clasico fand in Barcelona statt. Mein Glück hatte mich in den letzten Monaten echt verlassen.
Zur Halbzeit stand es 0:0 und ich betrat den Platz, um mich aufzuwärmen. Ich ignorierte die Barcelona Fans, die mir nicht ganz so nette Dinge zu riefen. Zizou gab mir noch die wichtigsten Informationen, bevor ich offiziell eingewechselt wurde.
Ich spürte die brennenden Blicke von Gerard, die mich immer wieder erfassten. Ließ mich davon aber nicht beirren, zumal ich heute zum Vorletzten mal auf den Platz stehe würde, bevor ich in ‚Mutterschaftsurlaub' gehe und ob ich danach noch spielen darf oder kann ist auch noch unklar.
Alles lief gut, bis ich neben Gerard für einen Kopfball in die Luft sprang und mich etwas hart an der Schläfe erwischte.
Gerards Sicht:
Sergios Einwechselung brachte ein wenig mehr Feuer und Dynamik in die Mannschaft von Real.
Sergio selber spielte irgendwie... anders als sonst. Er ging nicht in jeden möglichen Zweikampf, sondern schien sich auf die notwendigen zu konzentrieren. Er hätte auch nicht die Kapitänsbinde übernommen.
Ich schaute immer wieder zu ihm. Ich weiß nicht warum, irgendwie zog er meinen Blick magisch an.
***
Wirklich nahe beieinander standen wir erst bei einer Ecke. Während wir hoch sprangen sah ich ein Objekt auf uns zukommen und es war kein Ball!
Das Objekt traf Sergio direkt an der Schläfe und ich bemerkte sofort, dass sein Körper direkt nach dem Treffer bewegungslos wieder Richtung Boden sinkt. Ich schaffte es halbwegs ihn aufzufangen, ohne dass sich einer von uns sich noch mehr wehtut.
Sergio legte ich auf dem Feld ab, bevor ich den Ärzten zeigte, dass sie sich beeilen sollten beim Herkommen. Anschließend wand ich mich wieder Sergio zu. Dieser wurde bereits von Marcelo etwas untersucht. Er reagierte auf nichts.
Erst als ein Sanitäter sich meine Stirn ansehen wollte, merkte ich das auch ich von dem Objekt getroffen worden war und nun blutete.
Sergio wurde, nach einer kurzen Untersuchung, auf eine Trage gepackt und ich lief ihm etwas hinterher, bis Leo zu mir kam „Geri, du wirst ausgewechselt. Die wollen euch beide in einen Raum haben, um euch genau zu behandeln und zu befragen." teilt er mir mit. Ich lief also weiter hinter der Trage mit Sergio drauf her, nachdem ich Leo zugenickt hatte.
***
Angekommen im Sanitätsraum wurde ich gebeten mich auf die Notfallliege zu setzen. Sergio lag bereits auf der bettähnlichen zweiten Liege und in seinen rechten Arm steckte eine Infusion und er war immer noch bewusstlos.
Während ich von einem jungen Sanitäter meine Wunde versorgt bekam betrat ein Sanitäter, der der Kleidung nach noch in der Ausbildung war, den Raum.
"Ich habe die Dokumente. "atmete er schwer aus. Stimmt. Unsere Notfalldokumente, die wir immer in die Tasche packen müssen für Situationen wie diese. Ich wand mich wieder den Sanitäter zu, der mich versorgte.
„Ich wusste nicht, ob das hier auch wichtig ist. Ich habe es deswegen ebenfalls mitgenommen." erklärte der Azubi der leitenden Sanitäter etwas. "Das ist ein Mutterpass!" stellte der leitende Sanitäter fest „Und er ist für Mr. Ramos ausgestellt worden." sprach er mit einem leicht schockierten Unterton in der Stimme weiter.
Sofort fuhr mein mittlerweile fertig behandelter Kopf in seine Richtung. Sergio war Schwanger? Fassungslos sah ich die nächsten Minuten dem Geschehen, meist Medikamentengaben bei Sergio, zu.
Meine Gedanken kreisten in einer rasenden Geschwindigkeit um die Nacht vor einigen Wochen nach den Benefiz-Abend, Schlagzeilen über einen ruhigeren Sergio seit seiner Rückkehr nach Madrid und auch das Spiel vor zwei Wochen, wo er verfrüht aus dem Spiel genommen wurde und das Spielfeld, auch damals, mit einem Sanitäter an seiner Seite verlassen hatte.
Ich erreichte die Wirklichkeit wieder, als der Leiter Sergios Trikot hochschob. Meine Augen klebten an dem leicht gewölbten Bereich von Sergios Bauch, knapp über den Hosenbund. Es fällt nicht direkt auf, aber im Vergleich, den ich ja habe, war es bemerkbar das etwas anders ist als vorher.
Der Sanitäter zog ein Ultraschallgerät zu sich und begann auch direkt das entsprechende Gel auf Sergio Bauch zu verteilen, bevor er den Ultraschall Kopf ansetzte. Nach einigen Augenblicken meinte er: „Sieht gut aus. Das Baby bewegt sich etwas momentan. Größe und Gewicht sehen auch gut aus für die 10 Wochen, die es heute erreicht. Vielleicht etwas auf der größeren Seite." Beurteilte er die Gesundheit des Babys.
Meine Gedanken blieben am dem Fakt hängen, das das Baby heute die 10 Wochen in Utero erreicht. Ein Kloß bildete sich in meinen Hals. Es würde passen mit unserem Abend...
Aber worum hat Sergio nichts gesagt, als er es erfahren hat?
Ich wurde erneut aus meinen Gedanken gerissen, diesmal betrat einer der Hochrangigen Sicherheitsmänner den Raum, kurz nachdem das Ultraschallgerät wieder an seinem Platz stand und Sergios Trikot wieder seinen Bauch bedeckte.
"Wir untersuchen gerade, ob es ein Anschlag war. Das Spiel ist unterbrochen und die anderen Spieler sind in den Kabinen. Es war ein Auto Teil, welches sie beide traf" teilte er uns mit, den letzte Satz an mich gerichtet. Ich nickte nur kurz. Immer noch eher mit meinen Gedanken mit Sergio und dem Baby beschäftigt. „Sie bleiben hier, da wir nicht ausschließen können, ob sich die Aktion speziell gegen einen von ihnen gerichtet war." wieder nickte ich den Sicherheitsmann nur zu, worauf er den Raum auch wieder verließ.
Ich beschäftigte mich mit meinen Gedanken, bis wahrscheinlich eine Viertelstunde später alle Sanitäter bis auf einen den Raum verließen, da das Spiel in einigen Minuten weiter gehen sollte und Sergio laut dem Leiter des Sanitätsteams auch nur noch schlief.
Der letzte Sanitäter, der im Raum verblieb ließ uns etwas in Ruhe und setzte sich zum dokumentieren des Geschehens hinter einem Sichtschutz an den PC.
Ich wechselte meinen Platz von der Notfallliege zu dem Stuhl neben Sergios Bett. Ich stützte meinen Kopf mit dem Handballen meines linken Arms ab, der auf dem Bett stützte. Mit der rechten Hand strich ich Sergio vorsichtig eine schwitzige Strähne aus der Stirn. Worauf er etwas murmelte und den Kopf etwas bewegte. Ich lächelte sanft und ließ meine Finger sanft über seine Gesichtszüge gleiten wobei ich hoffte, dass ich ihn nicht weckte.
Meine Hoffnungen wurden durch sich langsam öffnende braune Augen zunichte gemacht, die mich langsam und verwirrt anblinzelten. "Hey," begrüßte ich ihn „wir wurden von einem geworfenen Auto Teil getroffen und sind seit einer guten halben Stunde im Behandlungsraum." klärte ich ihm vorsichtig. Seine Hand wanderte während meiner Erzählung zu seinem Kopf, der von einem Verband umwickelt war.
„Was ist mit den anderen?"
„Alle okay, soweit ich weiß. Sie haben das Spiel auch bis vor einigen Minuten unterbrochen."
Die Sorge verschwand etwas aus seinem Blick und er veränderte seine Position, um es etwas bequemer auf der Liege zu haben.
„Wir haben auch nicht weiter, bis auf kleinere Wunden und das du bewusstlos warst. Nachdem sie deinen Mutterschaft Ausweis gefunden haben haben sie auch nach dem Baby geschaut. Bei der kleinen Bohne ist auch alles in Ordnung." vervollständigte ich meinen Bericht.
Mit der Erwähnung des Mutterpasses wurden Sergios Augen größer und eine gewisse Angst wurde deutlich in ihnen, die erst weniger wurde mit meinen letzten Satz. Eine Träne der Erleichterung verließ sein rechtes Auge und die rechte Hand legte sich auf der Decke über den kleinen Babybauch.
Ich wischte ihn vorsichtig die Träne von der Wange mit den Daumen meiner linken Hand. Sergio konnte daraufhin seine Tränen nicht mehr stoppen und drehte sich auf seine linke Seite und zog seine Beine etwas an. Meine Hand wanderte von seiner Wange in seine Haare und fuhr dort sanft und beruhigend durch die dichten Strähnen.
„Es t- tut mir L-Leid" schniefte er nach einiger Zeit. Ich zog nur meine Augenbrauen hoch, blieb aber still. „Ich hätte es dir früher und anders sagen sollen. „Sergio blickte mich um an. „Diese Nacht hat für mich einiges Verändert. Und als ich vor zwei Wochen erfuhr, dass ich schwanger bin war ich etwas überfordert mit der Situation, bin es auch immer noch, weswegen ich keinen Kontakt zu dir gesucht habe. Ich kann mich nicht an die ganze Nacht vollständig erinnern, aber ich kann dir mit Hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass du der Vater von meinem Baby bist." flüsterte er mich weiter zu.
Ich lehnte mich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor ich meine linke Hand auf die rechte von ihm legte, die immer noch auf seinen Bauch ruhte. „Es wird alles gut." Murmelte ich nur. „Wir kriegen das schon hin."
***
Sergio und ich blieben nach diesen Schicksalsspiel in engen Kontakt miteinander und lernten uns nach Jahren der Rivalität aufrichtig kennen.
Sergio wurde von seiner Ärztin nicht mehr für die beiden Spiele, die er ursprünglich noch hätte spielen können, die Erlaubnis erhalten.
Nun wartete ich darauf, dass Sergio für einen zwei Wochen langen Besuch morgen in Barcelona eintrifft. Wir hatten einige dieser Besuche vereinbart, um uns besser kennenzulernen und um festzustellen, ob wir unsere Bohne zusammen in Barcelona in meinem Haus großziehen können, ohne größeren Streites.
Sergio Lächeln und strahlende Augen bei der Begrüßung am Flughafen und die Umarmung, die wir teilten, stimmten mich für die Zukunft sehr positiv ein.
***
Unser erster Kuss einige Wochen später war der Grundstein ein für eine Familie. Die vier Jahre später durch eine kleine Hochzeit endgültig besiegelt wurde und mit zwei weiteren Kindern nach unserer Eheschließung gesegnet wurde.
Hier ist nun endlich das Ende meines ersten Mehrteilers.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(19.06.2020)
Chapter 8: 9. ReusxOMC
Chapter Text
AN: OMC= Original Male Character
2016 (15/16):
Es fing ganz harmlos an, mit gelegentlichen Knutschflecken an Marcos Hals.
Mats war es, der sie beim ersten Mal bemerkte und er machte direkt einige andere, darunter Marcel und Lukasz, auf diese aufmerksam.
Marco war kurz nach den Beziehungsende mit Caro echt komisch drauf gewesen, teilweise unausstehlich schlecht gelaunt und ständig aus komischen Gründen gereizt. Er hatte ständig One-Night-Stand gehabt oder kurze Beziehungen mit eher fragwürdigen Frauen.
Gegen Anfang des Jahres war es aber, als ob ein Schalter in Marcos Kopf umgelegt worden war. Er war wieder ausgeglichener und näherte sich auch dem Team vermehrt an.
Einige Wochen vor den ersten Kutschflecken tauchte er mit den breitesten Grinsen im Gesicht auf, das ein Mensch haben konnte. Sie hatten 2 Tage frei gehabt und Marco hatte augenscheinlich diese Zeit mit Dingen verbracht, die ihm viel bedeuten und glücklich machen.
Der Rest des Jahres hinterließ einige Zeichen auf Marcos Körper, von noch mehr Knutschflecken zu Kratzspuren auf dem Rücken und Klamotten, die definitiv nicht seine waren, oder zumindest nicht zum alltäglichen Kleiderschrank gehörten, den sie Marco durchs beobachten zuschrieben.
Aber warum hatte seine neue Flamme Männerklamotten, der er sich lieh und die ihn sogar passten?
2017 (16/17):
Das Jahr begann so wie das letzte aufhörte.
Doch im März wirkte Marco eher niedergeschlagen und erschöpft, zumindest abseits des Spielfeldes. Er hatte sich zurückgezogen aber anstelle von über die Stränge schlagen wirkte er eher nachdenklich.
Lukasz beobachtete oft, wie Marco irgendwo saß, sein Handy in der Hand, und so aussehend, als ob er mit sich kämpfen würde jemanden anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben.
Dieses Verhalten konnten die Borussen bei Marco bis kurz vor dem Halbfinale des DFB-Pokals in München beobachten.
Am Tag des Fluges nach München prangten auch wieder Knutschflecken in intensiven Farbtönen an Marcos Hals und wenn Marco sein Handy in der Hand hatte, dann nur mit einem Lächeln im Gesicht, welches seine Augen vor Glück strahlen ließ.
Marcos gelegentliches Zuspätkommen vervielfachte sich bis zu der Sommerpause von dort an stetig.
Marcel meinte einmal bei einem Mannschaftsabend, ohne Marco, das es sein könnte, das dessen Perle etwas weiter weg wohnt. Worauf einige Wetten ins Leben gerufen wurden.
2017 (17/18):
Direkt nach der Sommerpause tauchte Scarlett Gartmann auf der Bildfläche auf. Dies aber im negativen Sinne.
Marco musste mit seinem Anwalt gegen sie vor gehen, da sie der Presse erzählt hatte, dass die beiden ein Paar seien. Dies stimmte natürlich nicht und auch der BVB-Kader hatte sie direkt als mögliche Freundin Marcos von ihrer Wettliste gestrichen, ohne großes überlegen.
Sie versuchte auch über sie an ihn ranzukommen aber die Jungs hielten zusammen und vermiesten ihr jede noch so kleine Gelegenheit, die sich ihr bieten könnte.
Zum Glück aller, bis auf Scarlett, wurde sie bald verurteilt und durfte sich weder Marco, noch den meisten seiner Teamkollegen und den BVB-Gelände nähen ohne Strafe und eventuelle Festnahme zu riskieren.
Erst durchs Urteil vom Gericht hörte sie auf ihre Follower in der Sozialen Medien eine glückliche Beziehung mit Marco vor zu lügen.
2018 (17/18):
Zum ersten Training nach dem Trainingslager kam Marco das erste Mal mit einem Kleinwagen, der mit einem Essener Kennzeichen ausgestattet war auf den Parkplatz des Trainingsgeländes gerollt.
Lukasz war kurz vor Marco angekommen und zog, an der Kabine angekommen, den gerade raustretenden Marcel zur Seite „Er ist heute mit einem KLEINWAGEN gekommen. Mit Essener Kennzeichen!" zischte er diesem zu.
Marcel grinste "Sagte ich doch! Sie wohnt nicht in der direkten Umgebung."
Marco tauchte ab dem Zeitpunkt öfters mit den Wagen beim Training oder an anderen Treffpunkten auf.
2018 (18/19):
Marco hatte sich für ein schönes Herbst Wochenende freinehmen dürfen, da er sowie so gerade mit Knieproblemen kämpfte.
Bei seiner Trainingsrückkehr schwebte er scheinbar auf einer Wolke des Glückes.
„Wolke 7" kommentierte Roman schmunzelnd, nachdem Marco die Kabine verlassen hatte und nicht mehr in Hörweite war, zu den anderen.
2019 (19/20):
Es war Mats, den der Ring an Marcos Ringfinger zuerst auffiel.
Die ganze Mannschaft ging dazu über, Marcos Verhalten wieder genaustens zu beobachten. Bei Mats zu Hause lag die viel diskutierte Liste mit den möglichen Freundinnen bzw. Frauen von Marco mit den Namen der Spieler hinter denen, von denen sie dachten Sie sei die 'Eine' für Marco.
2020 (19/20):
Es war der Abend der Vizemeister 'Feier'. es war eher ein Abendessen mit allen Spielern und deren Familien. Alle waren bereits da nur Marco fehlte noch.
Die wartenden verstummten urplötzlich in ihren kleinen Grüppchen, als ein Paar durch den Bogen der Raum betrat.
An Marcos Seite lief ein Mann.
Strahlend blaue Augen beobachteten Marcos Teamkollegen durch eine Brille mit dunklem Gestell. Die dunkel blonden Haare ähnelten Marcos etwas, waren aber ein ticken dunkler, als die des Fußballers. Er war nicht viel kleiner, als Marco und somit gaben sie ein durchaus stimmiges Pärchen ab. Einige ihrer Finger waren miteinander verflochten und der unbekannte knufte Marco auf etwas, was er sagte sanft in die Seite.
Marco wendete sich seinen völlig verdutzten Teamkollegen zu, nachdem er sich etwas in Sicherheit von erneuten Angriffen von Seiten seiner besseren Hälfte gebracht hatte, "Darf ich vorstellen? Mein Mann Benjamin, mit den ich seit Anfang 2016 zusammen bin und seit einem Jahr verheiratet."
Nach einigen Begrüßungen, die weiterhin die Überraschung bei den anderen Borussen widerspiegelten, fragt Marco mit einem verschmitzten Lächeln: „Wer hat denn die Wette gewonnen?"
Allgemeines Gelächter erfüllte daraufhin den Saal. Tobi brüllte von relativ weit hinten: „ICH! DENN DIE WOLLTEN MIR DAS ALLE NICHT GLAUBEN, DAS ES AUCH EIN MANN SEIN KÖNNTE!" erneutes Gelächter erfüllte den Raum.
Mats, Marcel und Lukasz wechselten Blicke mit einander, bevor sie zu ihren Familien in ihre respektiven Autos stiegen. Benjamin war nicht jemand, den sie vermutet hatten aber im Laufe des Abends hatte sich herausgestellt, dass er Marco perfekt ergänzte, erdete und ihn verdammt glücklich macht.
So, diese Idee schwirrte mir schon ein wenig länger und immer mal wieder im Kopf rum.
Was haltet Ihr von der Sichtweise des Teams bzw. einer dritten Person?
(Ich fand es sehr angenehm beim schreiben)
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LG
Ju
(01.07.2020)
Chapter 9: 12. BürkixWeigl (AU)
Chapter Text
Julian ist hier kein Fußballer und es spielt in einer Saison ohne Corona.
Julians Sicht:
Vorsichtig balancierte ich einen Stapel Blätter auf meinen Armen. Ich hatte die typischen Praktikanten Aufgaben zugeteilt bekommen, seit ich hier bei einer Online-Frauenzeitschrift vor zwei Wochen mein Pflichtpraktikum begonnen hatte.
Alle Studenten der Studiengänge Marketing, Journalismus und Fotografie müssen ein Praktikum bei entweder einer Zeitung oder einer Zeitschrift Machen. 4 Wochen ‚Praxis Erfahrung' sammeln nannte man das.
Ich bin wirklich froh, dass ich mich schon in der zweiten Hälfte dieses Praktikums befand.
Sorgfältig sortierte ich die Unterlagen in die Ablagefächer für die hier arbeitenden Journalisten.
Als nächstes werde ich die Kaffeemaschinen überprüfen müssen, ob diese Aufgefüllt werden müssen, bevor ich den Raum für das Interview, welches heute hier am Nachmittag stattfindet, vorbereiten muss.
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Mit meinen Aufgaben fertig, bin ich gerade dabei meine Sachen im kleinen Aufenthaltsraum der Praktikanten und Azubis zusammen zu packen, um nach Hause zu gehen.
„Monsieur! Sie bleiben hier! Kathy musste heute früher Schluss machen. Sie übernehmen unseren Interviewgast. Und nun Hopp hopp! Er dürfte in wenigen Minuten hier sein!" schnauzte mein Boss mich an. Na toll, der weiß echt, wie man uns Praktikanten ausbeutet. Ich habe nämlich bereits vor etwas über einer Stunde Feierabend.
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Ergeben machte ich mich auf den Weg ins Foyer, in dem unsere Interviewgäste das Gebäude betraten, abseits des Haupteinganges.
Ein Opel wird gerade eingeparkt auf einen der Gästeparkplätze. Komisch, den bei allen vorherigen Malen wurde der Gast vom Fahrer direkt vor der Tür rausgelassen.
Ein groß gewachsener Mann mit dunklen Haaren und sehr attraktiven Körperbau, welcher förmlich Sportler schrie, stieg vom Fahrerplatz aus und schloss das Auto mit der Fernbedienung ab.
Verdammt! Diese Sahneschnitte von Mann soll ich nun übernehmen? ‚JACKPOT!' dachte ich mir. Der letzte Gast, den ich betreute war ein älterer Firmenchef gewesen und definitiv nichts zum heimlichen Anstarren. Aber heute…
Ich schüttete meinen Kopf, um meine unanständigen Gedanken los zu werden und mich wieder auf meine eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.
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Ich hielt ihn die Tür aus und begrüßte ihn. „Herzlich Willkommen bei uns. Herr... Verzeihung, mir wurde ihr Name nicht mitgeteilt." Ich errötete über diese Unachtsamkeit meinerseits.
"Danke für die freundliche Begrüßung. Mein Name ist Roman Bürki." erwiderte er und sah zu meinem Glück nicht danach aus, als ob er mir mein Fehler übelnimmt.
Ich begleitete ihn zum Interviewraum und versorgte ihn mit etwas zu trinken. Anschließend holte ich den Interviewer und setzte mich in Reichweite in die kleine Küche im Nebenzimmer, um die Wünsche der beiden schnellst möglichst erfüllen zu können.
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Das Interview dauerte vergleichsweise lang, aber ich wurde nicht gerufen, bis ich den Gast wieder raus begleiten sollte.
Hr. Bürki lehnte gegenüber von mir im Aufzug und beobachtete mich etwas mit seinen schokoladenbraunen Augen.
„Sie sind hier einer der Laufburschen, oder?" fragte er mich plötzlich in die bis dahin herrschende Stille hinein.
„Ich bin auch nur für ein Praktikum hier. Ich studiere Journalismus, wenn ich nicht 'Erfahrung sammeln‘ bin.“ erklärte ich ihm.
"Also nutzen sie einen so hübschen Kerl, wie dich, für die Aufgaben, die sonst keiner von ihnen machen möchte.“
Ich errötete bei seinen Worten. Er findet mich hübsch?
„Ja, so in etwa." flüsterte ich leise.
Wir verließen den Aufzug und ich begleitete ihn zu seinem Auto.
"Vielen Dank für deine Unterstützung. Ruf mich an." meinte er Augen zwinkernd, als er mir die Hand reichte. Als er seine wegzog hinten blieb das Gefühl, das ich noch immer etwas in der Hand hielt. Ich hatte einen Zettel auf der Handfläche liegen, stellte ich fest, als ich wieder im Foyer meine Hand öffnete und den Zettel unschuldig auf meiner Handfläche lag.
Das kribbelige Gefühl, welches ich seit seiner Berührung hatte, verbreitete sich nun auch in meinem Bauch. Ich biss mir auf die Unterlippe, um mich vor Freude aufzuschreien.
Ich konnte nach meiner Rückkehr auf die Etage endlich Feierabend machen, mit fast 3 Stunden Verspätung.
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Zu Hause, in meiner WG mit zwei Freundinnen, war ich erst einmal alleine und nutzte die Gelegenheit, um ein Bad zu nehmen.
Anschließend lag ich auf der Couch im Wohnzimmer und spielte mit meinem Handy rum. Romans Nummer hatte ich längst eingespeichert und es fehlte nur noch der Mut ihm eine Nachricht zu schreiben. Ich riss mich zusammen und fing an zu tippen.
J: Hi, hier ist Julian. Der Praktikant von Interviewtermin heute.
R: Hallo, Julian! Schön, dass du dich meldest.
Wir schrieben einige Zeit hin und her, bis ich plötzlich folgende Nachricht erhielt:
R: Wollen wir uns morgen zum Abendessen treffen?
Ich verschluckte mich an prompt an meiner eigenen Spucke und lief knallrot an. Mein Herz raste vor Aufregung. Er will mich tatsächlich ausführen?
J: Gerne. Wann und wo?
Das morgen Samstag ist machte die Sache einfacher und wir waren uns schnell einig, bevor wir uns für heute verabschiedeten.
Meine Mitbewohnerinnen freuten sich genauso über mein Glück, wie ich, als sie kurz darauf nach Hause kamen.
* * *
Am nächsten Abend stand ich, nach einer Stunde vor Schrank und Spiegel, vor der Haustür der WG und wartete darauf, dass ich von Roman abgeholt werde.
Der Opel, zum Glück, hielt nach nur 5 Minuten Wartezeit vor mir.
Ich stieg selber ein und wurde drinnen von einem glücklich grinsenden Roman begrüßt.
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Angekommen am Restaurant öffnete Roman mir, ganz der Gentleman, erst die Autotür, schließlich die Tür des Restaurants und schloss seine Präsentation des aufmerksamen Gentlemans mit dem Zurechtrücken meines Stuhles ab.
"Auf einen schönen Abend!“ waren Romans Worte, als wir mit unseren Getränken miteinander
anstoßen.
* * *
Auf diesen Abend folgten noch einige weitere, sowie Outings in der Öffentlichkeit.
Genau drei Jahre nach unserem ersten Date machte mir mein persönlicher Keeper einen Heiratsantrag im selben Restaurant, wie damals beim ersten Date, und ich nahm diesen überglücklich an.
Ich hatte angefangen unsere Geschichte zu Papier zu bringen, um anderen Mut zu machen und sie an unserem Glück teilhaben lassen zu können. Es wird aber naoch einige Zeit dauern, bis es veröffentlicht wird. Es fehlen noch so viele Kapitel, die wir erst selber erleben müssen, bevor ich sie auf dem Papier festhalte.
Das Wort 'Keeper' hat zwei verschiedene Bedeutungen, erstens Torwart und zweitens werden so auch Personen beschreiben, die auf dauerhafte Beziehungen aus sind und diese entsprechen pflegen (Gegensatz zum Player).
Heute gibt es eins der Pairs, die ich schon ganz cute finde, aber nicht Hardcore shippe. Ich finde aber, das sie zu dieser Geschichte gut passten.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG, Ju
(13.07.2020)
Chapter 10: 14. HummelsxHöwedes (Mpreg)
Chapter Text
Daten sind geschätzt anhand der Pressemeldungen, die es von Bennis Vertragskündigung gibt.
Bennis Sicht:
(06.06.2020)
Ich saß seit einigen endlos erscheinenden Minuten auf den Rand meiner Badewanne und blickte auf den Gegenstand in meinen Händen hinab.
Der Gegenstand war ein Schwangerschaftstest. Ein positiver Schwangerschaftstest.
Nach den ich als Kleinkind, wie jedes andere getestet wurde, ob ich die Veranlagung zum Kinder gebären habe, was damals ein negatives Ergebnis hatte, hatte ich mich nicht erneut testen lassen, wie eigentlich empfohlen. Nun hielt ich den Beweis in meinen Händen, dass ich mich doch hätte testen lassen, um eine Überraschung dieser Art zu vermeiden.
Ich war erst vor zwei Wochen aus Dortmund zurück nach Moskau gekommen und hatte meine Übelkeit, welche ungefähr zeitgleich aufgetaucht war, erst auf die Reise geschoben. Gut, diese könnte auch ihren Teil beitragen haben.
Ich war mit dem Lockdown in Russland zurück nach Deutschland geflogen, um die Zeit mit Mats zu verbringen.
Was mit, zugegeben süßen, Folgen endete.
Doch nun saß ich in einem Land fest, in den bald ein weiteres Gesetz gegen Homosexuelle verhängt werden könnte, verheiratet mit einem Mann und Schwager von eben diesem.
Himmel! Selbst die vom Verein wussten von nichts. Also, die von Lokomotive Moskau. Die Bosse von Bayern, Schalke und Dortmund wissen Bescheid, da sie bereits zu unserer Dating-Zeit unsere Arbeitgeber waren. Aber Juventus und Lokomotive wussten nie über unsere Beziehung oder meine sexuelle Orientierung Bescheid, aus Sicherheitsgründen.
Was mache ich den jetzt?
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(08.06.2020)
Ich stand bei typisch deutschem Regenwetter am Düsseldorfer Flughafen, genauer gesagt am dazugehörigen Bahnhof. Best möglichst verschleiert, die Masken sind in dieser Hinsicht echt praktisch, bin ich auf dem Weg nach Dortmund.
Ich hatte meinen Vertrag aufgelöst, wegen familiären Gründen, auf welche ich nicht näher eingegangen bin, beim Gespräch. Meine wenigen Habseligkeiten, die ich in meinem Appartement hatte, war entweder in den Koffern verstaut, mit denen ich nun reiste, oder in Kisten gepackt, sodass sie mir, innerhalb weniger Wochen zugesendet werden können, zusammen mit dem Großteil meiner Kleidung. Meine Wohnung wird durch einen Makler mitsamt der Einrichtung verkauft.
Mats weiß nur, das ich komme, aber nicht, das ich unser erstes Kind erwarte. Mir war das senden von Nachrichten, mit solchem Inhalt, aus Russland persönlich zu riskant auf Grund meiner Situation.
Der restliche Weg nach Dortmund war zum Glück unspektakulär und ich wurde nicht erkannt während ich in der Bahn saß, noch im Bus, als ich vom Bahnhof zu unserem Haus fuhr.
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Ich packte meine Sachen langsam und mit Bedacht aus. Nach Jahren des Lebens in unterschiedlichen Häusern würden wir nun dauerhaft unter einem Dach zusammenleben. Ich freute mich schon darauf und irgendwie ist mir auch eine Last, welche sich wohl über die Zeit auf meinen Schultern aufgetürmt hatte, abgenommen worden durch die Erkenntnisse, das ich einigen Monaten ein Baby bekomme mit den einen Menschen, der für mich das ein und alles ist.
Vorsichtig strich ich über den kleinen neutralen Strampler, den ich selber beschriftet und verziert hatte. Ich hatte ihn zusammen mit dem Test auf das kleine Tischchen im Wohnzimmer gelegt, neben dem Mats oft seine Tasche deponierte, wenn er vom Training kam.
Mats würde bald nach Hause kommen, soviel hatten wir via Nachrichten bereits besprochen, nachdem ich in Deutschland angekommen war.
Ich wendete mich von dem Tischchen ab und verließ das Haus, um auf die Terrasse zu treten. Ich möchte Mats etwas Zeit mit dem Test und den „Papas Schatz" Strampler geben, bevor ich ihn selber begrüße.
Ich hoffe ihm gefällt diese süße Überraschung genauso gut, wie mir.
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Mit jedem Geräusch, welches durch Mats Ankunft entstand, wurde ich unruhiger durch meine Aufregung. Wie würde er die unverhoffte aber sehr schöne Nachricht aufnehmen?
Nach dem Schließen der Tür rief Mats direkt nach mir: „Schatz? Ich bin zu Hause! Wo bist du? "
Das zu Boden fallen von Mats' Sporttasche war das nächste, was ich aus dem Hausinneren auch hier draußen hören konnte.
Ich trat in die offene Schiebetür und beobachtete Mats schweigend, wie er erstaunt aber ebenso vorsichtig, wie ich zuvor, den Strampler berührte und den Test in die leicht zittrigen Hände nahm.
Mit großen, von Liebe und Glück, strahlenden und tränengefüllten schokoladenbraun Augen blickte er mich nun an.
„Wir werden Eltern? Du bist schwanger?" flüsterte er fassungslos.
Ich biss mir auf meine Unterlippe und nickte bestätigend.
Plötzlich kam Bewegung in Mats', vorher bewegungslosen, Körper und er ließ den Test fallen, als er sich auf dem Weg zu mir machte.
Vorsichtig umrahmte er mit seinen Händen mein Gesicht, bevor er mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen drückte, anschließend lehnte er seine Stirn gegen die meine.
„Ich liebe dich! "flüsterte er mir, begleitet von einem liebevollen Blick, zu.
Mats Hände ließen mein Gesicht los und legten sich erst einmal sanft auf meinen Hüften ab. Während dessen löste er seine Augen nicht von den meinen.
Weiterhin Blickkontakt haltend, löste er vorsichtig seine rechte Hand von meiner Hüfte. Kurz darauf spürte ich, wie zwei, drei Fingerspitzen vorsichtig über meinen unteren Bauchbereich fuhren, wo sich, bei näherer Betrachtung, auch schon eine wirklich leichte Wölbung bemerkbar machte.
Mats lächeln wurde noch breiter, als er dieses bemerkte. Seine Hand legte sich in Reaktion nun beschützerrisch komplett auf meinen Bauch.
„Das ist das beste Geschenk, das du mir je machen konntest. Neben dem Fakt, dass du jetzt bei mir bleibst." flüsterte er wieder.
„Das ist das beste Geschenk, das ich UNS machen konnte." flüsterte ich ihn als Korrektur zu.
Mats lachte daraufhin leicht, bevor er mich in einen der gefühlsvollsten Küsse zog, die wir jemals geteilt haben.
Endlich war ich Zuhause angekommen.
Geschafft! Dieser OS hält aktuell den Rekord der OS zu sein, der sich am meisten quergestellt hat beim schreiben.
Für Freitag gibts ein kleinen Teaser: Ich habe heute Vormittag ein paar Zettel wahllos aus einem Behälter gezogen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung in Form eines Kommentars und/oder Kudos da.
LG
Ju
(20.07.2020)
Chapter 11: 17. 1/2 RamosxPique
Chapter Text
Sergio Sicht:
Gefrustet verließ ich Seite an Seite mit Marcelo das Spielfeld zur Halbzeitpause. Wir spielten zu Hause gegen Barcelona bei einem normalen Ligaspiel. Der Stand zur Pause war 0: O, es war ein ausgeglichenes Spiel zwischen uns, was viel an Kraft kostete und frustrierend war.
Näher, als ein Lattenschuss von Suarez und ein Abschluss von Karim, welches ein maximal 2 Meter am Tor vorbeiflog, war keine der Mannschaften zu einem Tor gekommen. Für alle war es zum Mäuse melken.
Anders, als sonst hatte uns Zizou selber in die Katakomben geführt, aber dies merkten wir erst, als wir von ihm an der Kabine vorbeigeführt wurden.
"Bitte geht weiter zum Bus, ich erkläre alles auf der Fahrt." wies er uns an und wir gehorchten, irgendwas schien vorgefallen zu sein.
Ich schnappte James Arm, welcher stehen geblieben war, und zog ihn weiter.
---
Als wir alle im Bus, ein schwarzer ohne jegliche Beschriftung, einen Platz gefunden hatten und der Bus die direkte Umgebung des Stadions verlassen hatte, fing Zizou an uns Aufzuklären, woran diese Aktion notwendig gewesen war.
„Könntet ihr allemal herhören? Ja? Danke. Es gab eine Bombendrohung für die zweite Halbzeit, wenn das Spiel weitergelaufen wäre. Während wir und die Mannschaft von Barcelona nun in Sicherheit gebracht werden, werden auch die Fans aus dem Stadium geleitet. Es gab zwar nur eine Drohung, für den Fall, das wir weiterspielen, aber wir werden in ein Hotel gebracht, welches für solche Fälle einen abgesicherten Saal hat. Dort werden wir zumindest die Nacht verbringen. Alle eure persönlichen Dinge wurden eingepackt und es gibt die Möglichkeit zu duschen. Bitte sendet keine Nachrichten nach draußen, bevor ihr eine Erlaubnis habt und es können auch nur direkte Familienmitglieder Informationen erhalten, die selbstverständlich, nicht groß was verraten, wo wir sind und so weiter. Verstanden?"
Wir alle nickten nach dieser Rede benommen, wie Puppen.
Ich musste einige Male schlucken. Ich war in einer Situation, in der ich nie sein wollte und vor der ich mich auch etwas gefürchtet hatte, das uns das irgendwann passieren könnte.
---
Ankommen taten wir in der Tiefgarage des Hotels in einer speziellen Schleuse, die extra für diese Situationen da ist.
Geführt von einigen Angestellten wanderten wir einige Minuten scheinbar ziellos durch die Versorgungsgänge des Hotels, bis wir zu einer Tür kamen. Sie war genauso unscheinbar wie die anderen in der Nähe, eine perfekte Kopie. Doch sie ließ sich nur öffnen mit einem Code welcher in das Nummerfeld, welches unter einen Feueralarm Knopf verborgen war, dem anschließenden benutzen eines Schlüssels, welcher für die Tür erst nicht passend wirkte, da er sehr groß und stabil war.
Die Tür entpuppte sich als Sicherheitstür und ein ähnliches System folgte bei der
nächsten, nachdem wir alle die dazwischen liegende Schleuse betreten hatten. Auch in diesen Raum gab es viele Abgehende Türen.
Dank die zweite Sicherheitstür gelangten wir in einen Flur, der in einem großen Raum endete, welcher keine Fenster hatte und nur von großen Kronleuchtern mit angenehmen Licht ausgeleuchtet wurde.
Der Raum war übersät mit Schlaf- und Sitzplätzen. Die Barcelona Spieler waren bereits im Raum verteilt und schienen auf uns zu warten.
Der Hotelmitarbeiter, welcher uns hierher geführt hatte, bat uns alle Plätze zu nehmen.
Beim Vorbeigehen an einigen Barcelonaspielern bemerkte ich eine leichte Berührung an meinem Arm. Als ich mich allerdings umdrehe um zu sehen, wer es gewesen war, blickte mich weder einer der Spieler an, noch wirkte einer von ihnen für mich verdächtig.
Ich tat es als Zufall ab und lief weiter.
Wir erhielten eine Einweisung bezüglich Essen, Schlafen, die Benutzung der Sozialen Medien und die Kommunikation mit unseren Familien.
---
Geduscht und in Kleingruppen saßen wir zwei Stunden später noch zusammen.
Nach und nach gingen die ersten zu Bett, da in etwa einer halben Stunde die Lichter ausgeschaltet werden würden, da wir möglichst alle etwas Schlaf bekommen sollten, auch wenn die Situation zugegebenermaßen sehr merkwürdig wir.
---
Ich drehte meine Runde, das Licht regelte sich alle paar Minuten per Dimmer runter und ich konnte kaum noch was erkennen zum Ende hin und musste aufpassen nicht auf irgendwas oder jemanden zu treten oder überetwas zu stolpern.
Mir war es aber sehr wichtig, dass ich bei allen von meinen Teamkollegen noch mal vorbeigeschaut habe, bevor ich mir selber etwas ruhe gönnen würde können.
Marcelo, dem Letzten, dem ich auf meiner Runde eine gute Nacht wünschte, wünschte mir ebenfalls eine gute Nacht und das ich noch einen Schlafplatz finden würde.
Ich blickte auf, als ich mich von Marcelo entfernte. Ich war auf der Suche nach einer freien Matratze.
Fündig wurde ich kurz bevor das Licht richtig ausging. Leider war es die linke Seite eine Doppelmatraze, die als einzige noch frei war.
Vorsichtig setzte ich mich und befreite mich erst einmal von meinen Schuhen. Anschließend legte ich mich hin und zog sachte, damit ich meinen unbekannten Bettpartner nicht weckte, sollte dieser bereits schlafen, meinen Teil der Deiche über mich und suchte eine bequeme Position zum Schlafen, bevor ich meine Augen schloss und kurz darauf einschlief.
Ich bemerkte nicht mehr, dass sich mein Bettpartner umdrehte und mich Blaue Augen sehnsüchtig betrachteten, während einige Fingerspitzen über meine Wange strichen.
***
Geweckt werde ich von Getuscht in meiner Umgebung. Leises Gekicher begleitete die Gespräche.
Gestört durch die Lautstärke reagierte ich damit, dass ich mein Gesicht in mein Kissen drücken wollte. Leider war mein Kissen über Nacht härter geworden und diese Eigenheit brachte mich dazu wacher zu werden und meine Umgebung besser wahrzunehmen.
Als nächstes hörte ich in meinem linken Ohr ein Herzschlag und Atemgeräusche, als ob ich auf den Brustkorb von jemanden läge.
„Lasst die beiden mal in Ruhe wach werden." hörte ich Marcelo sagen, als ich mit meiner rechten Hand über meine Augen fuhr.
Schritte entfernten sich und in der unmittelbaren Umgebung wurde es ruhig.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen, um mich an die im Raum herrschende Helligkeit zu gewöhnen.
Mein Kopf lag tatsächlich auf einen Oberkörper. Starke lange Arme waren um mich
gelegt und meine Beine mit denen meines Bettpartners fast schon verknotet.
Vorsichtig richtete ich mich etwas auf, um zu erkennen, wer mich als Teddy missbrauchte.
Ein brauner Bart, nicht zu lang aber auch nicht kurz, war das erste, was ich im Gesicht des anderen sah. Volle Lippen waren leicht geöffnet, als ich sie erblickte, schlossen sich aber kurz darauf. Eine lange und gerade Nase kräuselte sich leicht, als ich mich auf sie fokussierte. Durch vieles Blinzeln, welches er begann, als ich mit meinem Blick die dann noch geschlossenen Augen erreichte, waren die durchdringenden und leicht verwirrt schauende dann Augen meines Gegenübers nicht direkt erkennbar.
Mein Bettpartner war Gerard Pique.
„Guten Morgen" grüßte ich ihn.
„Morgen." kam es verwirrt klingend in einer rauen Stimme zurück.
Wir schauten uns einige Sekunden ununterbrochen in die Augen, da sich keiner von uns traute
sich zu bewegen. Es war allerdings, als ob wir uns Minuten lang angesehen hatten.
"Lässt du mich mal los?" fragte ich lächelnd und stupste ihn mit dem rechten Zeigefinger gegen die Nasenspitze.
Gerard schluckte hörbar und löste nach mehrmaligem Blinzeln seine Arme, die mich an ihn pressten und ich konnte mich aufsetzen.
Nach den ich wieder meine Schuhe an hatte drehte ich mich zu den immer noch da liegenden Gerard um „Man sieht sich."
Ich ließ ihn hinter mir und durchquerte den Raum in Richtung Marcelo und Co.
Das wohlige Gefühl, die Wärme und das seltsame Kribbeln im Bauch, welches bei der seltsamen aber auch besonders wirkenden Situation nach dem gemeinsamen Wachwerdens entstanden war und dem ich jetzt entflohen war, hinter mir lassend.
---
Einige Stunden später war die Gefahr gebannt, da diejenigen, die die Drohung
abgesetzt hatten gefasst wurden, waren wir wieder zum Stadion gefahren worden. Welches natürlich gründlich durchsucht worden war.
Ich war auf dem Weg zu meinem Auto, als ich am Arm gepackt wurde und in einen kleinen Lagerraum gezogen wurde.
Blaue Augen blitzten kurz im Licht, welches durch den Türspalt viel, auf bevor sonst volle Lippen sich auf die meinen legten für einen Kuss voller Gefühle.
Ich hätte die Augen nicht in kleinen Lichtstrahl glitzern sehen müssen, das Kribbeln and das wohlige Gefühl hatten mir es bereits vorher verraten, dass mein Kusspartner Gerard war.
Als ich schließlich das kleine Lager verließ tat ich es mit einem kleinen Zettel in der Tasche, welcher praktisch durch den Stoff meine Haut verbrannte wegen seiner Bedeutung.
19 Uhr
Ich hole dich ab.
xx Geri
PS. Casual ist ok.
Hier bin ich wieder! OneShots wird es ab sofort wieder jeden Freitag geben.
TEASER! Ich habe in naher Zukunft die Veröffentlichung meiner ersten Richtigen Story für euch vorbereitet (nur auf Wattpad und ff.de). Das Pairing, um das es gehen wird ist zufällig das selbe, wie in diesem OS. Eure Meinung?
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG
Ju
(28.08.2020)
Chapter 12: 17. 2/2 RamosxPique
Chapter Text
Sergio Sicht:
Kritisch betrachtete ich mich in Spiegel. Ich hatte gut zwei Stunden damit verbracht zu probieren, was ich heute Abend anziehen könnte. Zig Klamotten lagen wild verstreut auf dem Boden und dem Bett. ‚Na toll...' dachte ich mir ‚das darf ich auch alles nachher oder morgen wieder einräumen und teilweise sogar noch mal Bügeln.' gefrustet schnaufte ich, aber ich war ja selber schuld.
Ich hatte seit Jahren keine richtigen Dates oder ähnliches gehabt. Wenn ich im Klub zum Feiern bin tanze ich nur, meist mit verschiedenen Partnern, aber ich bringe sie höchstens später nach Hause und steige mit ihnen nicht ins Bett. So was konnte ich nicht. Ich musste meinen Bettpartnern, sollte es intim werden vertrauen und sie auch im gesamten Anziehend finden, nicht nur vom Aussehen her, was sich schlecht an einem Abend feststellen ließ und die meisten auf Feiern waren auf One-Night-Stands ab und nicht auf eine Beziehung oder so was ähnlichem.
Und nun hatte mich ein Mann auf ein Date eingeladen, den ich schon seit längerer Zeit anziehend fand.
Das Gerard gut aussah konnte selbst ein Blinder sehen. Seine blauen Augen waren wie dafür geschaffen anderen in die Seele zu schauen und diese zu analysieren, während das Gegenüber von diesen Augen in einen Bann, wie bei einer Hypnose, gezogen wurden. Ich hatte das Gefühl, das er bei mir mit einem Blickaustausch immer alles sehen konnte und ich für ihn ein offenes Buch bin, was nur für ihn zum Lesen bestimmt ist. Gerard ist immer für alle da, das konnte ich auch während unserer Zeit in der Nationalmannschaft sehen und miterleben. Wegen seiner Weise alle anderen analysieren zu können mussten sie noch nicht einmal was sagen und Gerard hatte sie vermehrt im Blick und kümmerte sich um sie, bis sie mit ihm oder anderen über ihre Probleme sprachen. Als ich Kapitän wurde hatte mit Gerard öfters Tipps gegeben, welche Spieler gerade etwas beschäftigte, damit wir ihnen helfen konnten.
---
Ich wanderte weiter in das Badezimmer. Mit geübten Handgriffen kümmerte ich mich noch um meine Frisur. Mit einem Blick in den Ganzkörperspiegel prüfte ich das Gesamtbild, welches ich mir abgab. Meine Füße steckten in einfachen schwarzen Anzugschuhen ohne große Verzierung, meine dunkelgraue Jeans, ohne Löcher nur leichten washed-out Look, war an den Knöcheln etwas hoch gekrempelt, mein hell blaues Hemd hatte ich auch bis zu den Ellenbogen hochgekrempelt und ich hatte meine Haare in meine normale Alltagsfrisur gestylt.
So, als ob Gerard ahnte, dass ich fertig war klingelte es an der Tür. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es erst 18:47 war. Gut, ich hatte nichts dagegen, dass ich früher abgeholt wurde, ist schließlich die Zeit kürzer, die ich nicht mit meinen Gedanken über mein Aussehen und Sorgen über mögliche Fettnäpfchen, in die ich treten könnte, machen würde.
Nach dem öffnen der Haustür blickte mir aber nicht Gerard entgegen, sondern Toni. „Hi." begrüßte ich meinen Teamkollegen. „Hi. Ich wollte dich abholen, für den Fifaabend. Du hattest nicht geantwortet auf Marcelos Nachricht, aber, als ob du dir jemals einen entgehen lassen hast. Du hättest dich für uns aber nicht so rausputzen müssen. Machst du doch sonst auch nicht." quasselte Toni drauf los. „Oh, hab die Nachricht nicht gesehen. Ich bin aber gleich anderweitig verabredet. Ein alter Kumpel ist auf Durchreise in der Stadt." antwortete ich ihn, er musste ja nicht wissen, dass ich ein Date hatte und zudem mit Gerard. „Ach so. Dann wünsche ich dir mal viel Spaß. Kannst später immer noch dazu stoßen." lud er mich ein. „Danke. Ich werde es im Kopf behalten." verabschiedete ich ihn.
Ich wank ihn beim wegfahren noch zu und nach dem überprüfen, ob Gerard kommt, was noch nicht der Fall war, ging ich wieder ins Haus und in die Küche um noch ein Glas Wasser zu trinken.
Um 18:58 klingelte dann endlich Gerard an der Tür.
„Hi." begrüßte ich ihn etwas atemlos. „Auch hi." grinste er mich an, was ansteckend war. „Gut siehst du aus." komplementierte er mich. „Danke. Du siehst auch nicht schlecht aus". Erwiderte ich und meinte es ernst. Er war ähnlich gekleidet., wie ich. Auch er trug schwarze Anzugschuhe und eine Jeans und Hemd. Nur farblich unterschieden wir uns. Seine Hose war schwarz und sein Hemd weiß.
„Wollen wir?" fragte er und hielt mir die Hand hin. Ich nickte griff noch kurz meine bereitgelegte Strickjacke und schloss die Tür hinter mir, bevor ich seine Hand ergriff und wir zum Auto gingen.
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Gerad hatte bei einem kleinen Italiener einen Tisch bestellt und wir verbrachten dort einen angenehmen Abend bei dem noch nicht Mals ein Tropfen Alkohol bei uns am Tisch getrunken wurde.
Wenn wir uns unterhielten hing der jeweils andere an die Lippen des anderen und wir schenkten uns die ganze Zeit über unsere komplette Aufmerksamkeit. Wir sprachen über vieles. Familie, Haustiere und meine Pferde in Sevilla aber auch unsere Kindheit und besondere Erlebnisse in unseren Leben abseits des Fußballs.
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Währen des Dates bei Marcelo im Haus:
„JUNGS! Jungs!" brüllte der deutsche Nationalspieler, als er an einem verdutzten Marcelo in dessen Haus stürmt. „Ich glaube Sese hat gerade ein Date!" rief er den Grund seiner Aufregung aus.
„Echt? Erzähl!" forderte Karim ihn auf und der Rest der Mannschaft, welche bereits vollständig im Wohnzimmer saß blickte Toni aufmerksam an, als der mit seiner Erzählung begann.
"Ich wollte ja Sese einsammeln, also bin ich zu ihn gefahren. Als er mir die Tür geöffnet hatte war er schon relativ schick gekleidet und ausgehbereit, als ob er darauf wartete, dass er abgeholt werden würde. Er wirkte auch sehr aufgeregt. Er hat mir von einem alten Kumpel erzählt, welcher auf Durchreise hier in Madrid sei. Entweder ist das eine komplette Lüge mit dem er ein Date vertuscht oder er hat mit diesem Kumpel ein Date und sagte mir nicht die Wahrheit über den Typen."
„Endlich!" freute sich Marcelo für seinen Freund. „Ich würde sagen, dass wir ihn mal etwas beobachten und mal etwas über Dates im Allgemeinem löchern." meinte er. „So, wer hat Lust auf selbstgemachte Limonade?"
---
Allgemeine Sicht:
Sergio und Gerard machten sich nach dem Abendessen auf den Weg zu Sergio, da sie beide noch keine Lust darauf hatten sich zu verabschieden lud Sergio in sein Haus ein.
Die beiden setzten sich gemeinsam mit Tee auf die Couch und genossen die Zeit miteinander. Sergio wurde mit fortschreitender Uhrzeit immer anhänglicher und kuschelbedürftiger. Am Ende lag ein mit dem Gesicht in Gerards Seite vergraben mit dessen Arm um sich herum und war kurz vor dem Einschlafen.
„Sese."
„Hmm?"
„Komm ich bring dich ins Bett." Flüsterte Gerard dem anderen zu. „Wo ist dein Schlafzimmer?"
„Oben rechts zweite Tür rechts." murmelte Sergio. Daraufhin hob Gerard den kleineren hoch und trug in die Treppe hinauf ins Schlafzimmer.
„Was ist den hier passiert?" fragte der brünette beim Anblick des Klamottenchaoses im Zimmer.
„Nichts gefunden." Bekam er als gemurmelte Antwort.
„Hier kannst du aber nicht schlafen." Stellte Gerard fest. „Hast du noch ein Gästezimmer?"
„Zwei links" war die wieder einmal gemurmelte Antwort des Sevillaners in Gerards Armen.
Es brauchte noch einige Minuten, bis Sergio richtig im Bett lag. Es war schwierig, einem bereits halb am schlafenden die Klamotten auszuziehen und ihm ein noch mitgenommenes Shirt über zu ziehen für die Nacht. Doch Gerad hatte es geschaft und saß nun auf der Bettkante des Gästebettes. Sein Blick lag auf den bereits eingekuschelt daliegenden Mann, den er liebte.
Vorsichtig stand er auf und drückte Sergio als Abschied einen Kuss auf die Stirn und wollte sich zum gehen wenden, als ihn die leise Stimme seines Geliebten zurückhielt. „Bleib."
„Okay." Flüsterte Gerard und legte sich nach dem ablegen seiner Kleidung, bis auf die Boxershorts, neben den anderen. „Schlaf gut süßer." Wünschte er dem älteren. „Nicht süß." „Doch. Mein kleines Löffelchen." „Hmm."
Kurz darauf waren nur noch friedlich Atemgeräusche von den beiden zu hören.
Das in einem WhatsApp Chat über Sergios Liebesleben die Post abging, wegen der Sichtung der beiden durch Gareth, würden sie erst später erfahren.
***
Während ihrer von dort an geführte Beziehung war es stets Sergio, der Abends als erstes dem Drang des Schlafes nicht wiederstehen konnte und kuschelbedürftig wurde, was Gerard unendlich süß fand und sich immer liebend gerne als Kuschelpartner anbot.
So, dank der lieben @painoton habe ich eine ungeplante Fortsetzung des OneShots von letzter Woche geschrieben. Danke für deinen Wunsch!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG
Ju
(04.09.2020)
PS: Am Dienstag geht meine erste richtige Story online.
Chapter 13: 20. BrandtxPiszczek
Chapter Text
Julian konnte nicht nicht helfen. Er musste diesen kleinen Schicksalen einfach eine Chance geben.
Er fand es schlimm sich diese Situation anzuschauen.
Er war nur kurz etwas besorgen gewesen und als er jetzt, keine Stunde später, wieder auf der Landstraße war war diese vor lauter Stau nicht wieder zu erkennen.
Es war langweilig und er wollte nach Hause, wo sein Freund Lukasz gerade für sie kochte, als sich einige Autos vor ihm die bei Fahrertür eines Jeeps öffnete und ein Mann mit einer Kiste auf den Arm aus dem Wagen stieg.
Julian blickte erst nur aus Langeweile hin riss aber die Augen auf, als der Mann die. Kiste an dem Straßenrande stellte und ein Schild mit der Aufschrift:" Cups to go" an dem Karton lehnte bevor er wieder einstieg.
‚Solche Schweine! Die armen Tiere!' schimpfte Julian innerlich mit dem Mann und den vermutlichen Mittäter am Steuer des Jeeps.
Der Mann war kaum im Auto, als deutlich Bewegung in die Automassen auf seiner Spur kam.
Julian stellte sein Auto kurz vor dem Karton ab und sprintete zu ihm.
Klägliches jaulen von mindestens zwei oder drei Welpen war zu hören.
Sein Blick glitt zur Straße und er erhaschte ein Blick auf das Kennzeichen des Jeeps, als Eher drohte in der Ferne zu verschwinden.
Julian trug seine kostbare Fracht in sein Auto und warf sofort einen Blick auf den Karton auf seinen Beifahrersitz, als er auch wieder im Auto saß.
Drei Augenpaare sahen ihn verzweifelt an und kleine Klagelaute verstärkten diese Verzweiflung nur noch.
„Gleich kommt ihr in Sicherheit." Flüsterte er beruhigend und strich vorsichtig mit seinen Fingerspitzen über die kleinen Köpfchen.
---
Dadurch, dass sich der Stau fast in Mysteriöserweise aufgelöst hatte, konnte er den restlichen Heimweg schnell hinter sich bringen.
Mit seinem Einkaufsbeutel in der Armbeuge baumelnd und den Karton auf den Armbetrat er das gemeinsame Haus von Lukasz und ihm.
„Hallo Schatz. War schon wieder Stau an. „Was ist in den Karton?" waren Lukasz Worte bei seiner Begrüßung für Julian.
„Welpen."
„Welpen?"
„Ja, Welpen."
„Wie bist du den zu deren gekommen?"
„Sie wurden ausgesetzt."
„Scheiße" flüsterte der sonst sich mit Schimpfwörtern zurückhaltende Pole.
"Ja. Ich muss auch die Polizei anrufen. Ich habe das Aussetzen gesehen und trenne auch ihr Kennzeichen."
„Mach das. Ich biete ihn erstmal etwas zu trinken und Futter an. Keine Sorge, ich hatte Nala von ihnen erst einmal fern."
„Gut."
---
Wenige Minuten später richteten sie einen Schlafplatz für die kleinen her. Julian hatte mit der Polizei telefoniert, welche auch das Schild per Streife eingesammelt hatten, für Fingerabdrücke, und mit einigen Tierheim in der Gegend. Die Tierheime waren alle fast oder bereits über der Kapazitätsgrenze und freut er sich, dass er sich anbot die Welpen zumindest vorübergehend zu versorgen.
***
Der nächsten zum Glück trainingsfreien, Vormittag verbrachte Julian beim Tierarzt.
Die nebenher hatten zumindest Tierpässe und Impfausweis von allen dreien im Kartondeckel befestigt und somit konnte ihre gesundheitliche Situation besser erörtert und beurteilt werden.
Der Tierarzt konnte ihn nach einigen Stunden und vielen Untersuchungen, die alle bis auf die Blutproben schon aus ausgewertet waren, sagen, dass seine Pflegekinder drei gesunde Elo Hündinnen sind und zudem Schwestern.
Die drei waren gut genährt und nicht zu früh abgesetzt worden, was trotz den Umständen sehr gut war meinte der Arzt. Oft werden Welpen früher von der Mutter getrennt und Ausgesetzt, wenn sie nicht gewollt sind oder einfach zu viel für die Menschen, die sie loswerden wollen.
---
Einige Zeit später saß Julian auf den Wohnzimmerteppich und stellte Nala die neuen, zumindest vorübergehend, Mitbewohner vor.
Nala und Fenja waren die ersten, die sich beschnupperten. Fenja war im Gegensatz zu ihren beiden Schwestern die einzige mit reinem weißem Fell und stand damit im Kontrast zu der älteren Golden Retriever Hündin.
Die beiden einigten sich wohl darauf, dass der jeweils andere ungefährlich ist und trennten sich auch schnell wieder. Nala ging ein paar Schritte weiter weg und legte sich hin. Der Kopf zwischen den Pfoten abgelegt beobachtete sie die drei kleineren Hündinnen.
Fenja war zu ihren beiden Schwestern zurückgekehrt und hatte Fiona, eine weiße
Hündin mit hellen Sandfarbenden Flecken, zum Spielen aufgefordert.
Unbemerkt von den älteren beiden Schwestern machte sich Flora zaghaft auf den Weg zur beobachtenden Nala. Flora war die kleinste, was aber nur im direkten Vergleich auffiel, ihr weißes Fell war gespickt von großen dunklen Sandfarben der Flecken und noch etwas kürzer als das der andern beiden.
Julian war sich aber sicher, dass sie diese Entwicklungstechnischen Unterschiede mit guter Fürsorge noch etwas eventuell auch ganz aufholen könnte.
Julian sah, wie Lukasz kurz ins Zimmer liebte, um zu schauen, ob er eventuell zum Trennen der Hunde helfen musste. Aber Julian lächelte ihn nur an und steckte beide Daumen nach oben. Grinsend und nickend zog er sich wieder zurück und Julian konzentrierte sich wieder auf Flora und Nala.
Die beiden beschnüffelten sich ausgiebig, wobei Nala vorsichtiger war, ob sie es bei Fenja gewesen war. Julian musste sich ein 'Aww' echt verkneifen.
Flora gähnte und begann sich neben Nalas Kopf im Kreis zudrehen, bevor sie sich hinlegte und in einen kleinen Knäul zur Ruhe kam. Ihr kleiner Rücken waren Nalas Schnauze gepresst und es war Julian so, als ob Nala die Berührung ebenfalls suchte.
---
Vor dem zu Bett gehen schauten Julian und Lukasz nochmal nach den Hündinnen.
Alle vier lagen in Nalas großen Hundebett und Nala war damit ihre Rolle als führsorgliche Ersatzmutter gut zu verwirklichen.
„Ich bin froh, dass du sie mitgenommen hast und hierhergebracht hast. Sie sind etwas Besonderes." meinte Lukasz zu Julian.
„Hmm. Sie werden unser Leben noch im positiven Sinne auf den Kopf stellen."
„Ich freu mich drauf. Nur nicht mehr heute. Lass uns zu Bett gehen. Wir haben morgen Training."
***
Die drei entwickelten sich prächtig. Sie waren gelehrig, besonders Flora, und alle hatte ein gutes Benehmen.
Mit Hilfe eins Tierheims konnte Kai Fenja adoptieren und Marco mit seiner Familie gaben Fiona ein zu Hause für die Ewigkeit.
Flora blieb bei Julian und Lukasz wohnen. Gelegentlich wohnten Welpen bei der kleinen Familie, die durch Nala und Flora erzogen worden, bevor sie adoptiert werden. Oft waren es Welpen, die zu früh von den Müttern getrennt worden sind und auch sonst keinen wirklichen Kontakt zu anderen Hunden hatten und kein Hundeverhalten vorgelebt bekommen hatten, wofür sie jetzt die Gelegenheit bekamen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
Elo= Deutscher von der FCI anerkannte Rasse, Ausgangsrassen: Eurasier, Bobtail (Chow-Chow, Samojede, Dalmatiner), Familien und Gesellschaftshund, Gesundheit für Zucht entscheidend (Gegensatz bzw. Mops), Rasse ist eine Marke
LG,
Ju
(25.09.2020)
Chapter 14: 23. RonaldoxMessi (AU)
Chapter Text
Lionels Sicht:
Skeptisch betrachtete ich mich im Spiegel. Ich probierte mich gerade durch die möglichen Anzüge für den diesjährigen Maskenball des Landkreises. Meine Eltern legten viel Wert auf Qualität und gutes Aussehen bei Veranstaltungen dieser Art. Ich probierte mich durch Anzüge, die ich ausschließlich für diese Anlässe besaß. Durch meine geringe Größe, für einen Mann meines Standes und als Sohn eines reichen Grundbesitzers, musste ich mich mit meiner Kleidung bei der Damenwelt bemerkbar machen. Das sagte zumindest immer meine Mutter.
Gerard, mein bester Freund seit Kindheitstagen stand neben mir und betrachtete mich ebenfalls im Spiegel.
„Du siehst verdammt gut aus in diesem Anzug. Wie er dein Hintern betont ... ein Traum.", war der Anfang seines Fazits. „Aber ich denke dieser Anzug macht eher Eindruck bei der Männerwelt und nicht bei den Frauen, wie deine Eltern es gerne hätten, auch wenn dir die Aufmerksamkeit der Männer lieber wäre."
Ich seufzte ergeben. Meine Eltern waren streng, sehr streng, was die möglichen Partner ihrer Kinder angeht und sie hatten mir direkt nach meinem Coming-Out als Bisexuell mit Vorliebe für das männliche Geschlecht gesagt bekommen, das ich dies als Teil der Familie nicht ausleben werde, da es ein schlechtes Licht auf meine Eltern werfen würde. Mir blieben also nur die Maskenbälle, welche meist viermal im Jahr stattfanden, um mit einem anderen Mann zu tanzen.
Es war wie verhext.
„Kopf hoch!", forderte Geri, „Du kannst noch einige Male nach deinen Wünschen das Tanzbein schwingen, bevor dieses Mädchen, welches von deinen Eltern ausgewählt wird hier herkommt.", erinnerte er mich daran, dass ich seit einem Monat eine Ablaufende Uhr habe, was meine Freiheit angeht in Sachen Beziehung. Meine Eltern hatte sich für mich nach einer jungen und passenden Frau umgesehen, da ich ihnen mit meiner eigenen Wahl zu lange brauchte. Antonella würde in einem Jahr hierherkommen und ein Monat später ist bereits die Hochzeit von unseren Eltern angesetzt worden.
Ich blickte entschlossen in den Spiegel. Das Jahr, welches ich noch als halbwegs freier Mann hatte werde ich auch genießen, komme was wolle.
---
Wenige Wochen später stand ich im Saal des Rathauses der Nachbarstadt, in dem dieses Jahr der Herbstball stattfindet. Ich stand mit Gerard in dem Rest meiner Freunde in einer lockeren Gruppe beisammen und beobachtet das treiben um mich herum.
Ich hatte noch keinen möglichen Tanzpartner ausgemacht für den Abend, mit dem ich auch etwas flirten konnte. Meine baldige Verlobung und Hochzeit werden mich heute nicht davon abhalten Spaß zu haben.
Nach und nach löste sich meine Gruppe auf, um einzeln sich nach Tanzpartnern umzusehen. So standen nur noch Geri und ich da, als dieser seinen Verlobten ausmachte. Sergio war wegen seinem etwas anderen Kleidungsstil leicht auszumachen, als er in den Raum trat. Auch seine Augen fanden Gerard schnell und er machte sich, wie immer leicht Verspätet, zu uns auf den Weg.
„Habt Spaß.", wies ich die beiden an und erhielt als Antwort nur das strahlende Lächeln von den beiden, während sie sich aufmachten die Tanzfläche auszuprobieren.
Ich blieb allein zurück und ließ meinen Blick über die Paare gleiten und beobachtet besonders meine Freunde. Sie hatten alle Spaß und hatten Partner gefunden, die ihnen gefielen und mit denen sie gut das Tanzbein schwingen konnten.
Ich wurde durch eine sanfte Berührung an meinen Arm aus meinen Beobachtungen gezogen und blickte die Person, die mich angetippt hatte leicht verwirrt an.
Ein groß gewachsener Mann mit breiten Schultern und einen erahnbaren Muskellösen Körper hatte sich neben mich gestellt. Er sah verdammt gut aus, mit den perfekt gestylten Haaren und seinem ganzen Auftreten. Er war genau mein Typ. Sollte sein Charakter jetzt noch stimmen ...
„Hi, ich bin Cris. Wollen wir es mal mit einem Tanz versuchen?"; fragte er mich mit seinem Angenehmem tiefen Stimme.
„Gerne.", antwortete ich und legte meine Hand in die mir darauf hin hingehaltene von ihm.
---
Der Abend danach war perfekt. Cris und ich waren ein gutes Tanzpaar und konnten uns wären unserer Pausen oder während des Tanzens gut unterhalten. Gerard wackelte immer mit seinen Augenbrauen, wenn er durch mein Blickfeld tanzte.
Etwa eine halbe Stunde bevor die Uhr zwölf schlagen würde und wir alle unsere Masken abnehmen werden, führte mich Cris in den Garten, um etwas Privatsphäre zu haben.
Gemeinsam liefen wir Händchenhaltend durch den Parkähnlichen Garten.
Unter einer Weide am kleinen See setzten wir und auf eine dort ausgebreitete Decke und beobachten das Lichtspiel, welches von den Fackeln auf die schwarz schimmernde Wasseroberfläche geworfen wird.
Ich konnte meine Augen kaum von diesem Anblick lösen, aber ich tat es um Cris anschauen zu könne, der nicht weniger gut aussah. Unsere Augen trafen sich, da Cris Blick bereits auf mir lag.
Unsere Gesichter näherten sich, bis unsere Lippen vorsichtig aufeinandertrafen und wir einen weichen und forschenden Kuss teilten. Als wir uns wieder lösten und unsere Blicke in den Augen des jeweils anderen verloren gingen schlug die Glocke des nahen Kirchturms zum ersten Mal zur 0. Stunde.
Genau mit dem zwölften Glockenschlag nahmen wir unsere Masken ab. Wir grinsten uns nur kurz gegenseitig an, bevor sich unsere Lippen erneut trafen.
***
Ein Jahr später und drei Maskenbälle später war ich wieder hier. An meiner Seite meine Verlobte und baldige Frau Antonella.
Zu den letzten Maskenbällen war ich alleine gegangen und hatte die Abende und Nächte mit Cris verbracht, etwas was ab jetzt nicht mehr sein darf. Es waren unvergessliche aber leider auch zeitlich begrenzte Stunden zu zweit.
Ich hielt mich diesmal an meine Familie, Antonella und ihre Familie. Ich hatte, bis auf eine kurze Begrüßung, noch nicht einmal Zeit mich einige Minuten ungestört mit meinen Freunden unterhalten zu können.
Mit der Ausrede, dass ich mal eben auf die Toilette muss schaffte ich es die Gruppe zu verlassen und jemand bestimmtes zu suchen.
---
Cris wartet unter der Weide auf mich.
„Es tut mir leid.", sagte ich direkt als Begrüßung und legte eine Hand an seine Wange.
„Es muss dir nicht leidtun. Du kannst nichts dafür.", versuchte Cris mich aufzuheitern.
„Ich kann nur wenigen Minuten hierbleiben.", erklärte ich ihm betrübt über diese Tatsache.
Vorsichtig trafen sich unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss, bevor mich Cris zum Tanz aufforderte.
„Ein letzter Tanz?"
„Liebend gerne.", hauchte ich meine Antwort und erhielt ein strahlendes aber gleichzeitig betrübtes Lächeln als ich meine Hand in die seine mir dargebotene legte.
Wir begannen uns im Takt der Musik, welche vom Ballsaal zu uns durch die offenen Fenster rüber wehte zu tanzen. Eng umschlungen genossen wir ein letztes Mal diese Nähe zueinander.
Fast passend zum Ende des Liedes hörte ich Antonella nach mir rufen, "Leo? Bist du hier draußen?"
„Ja! Ich komme zu dir, warte!", rief ich zurück und löste mich von Cris „Machs gut, Cris:" murmelte ich schweren Herzens und drehte mich um, um meine zukünftige auf der Veranda zu treffen um mit ihr zu den anderen zugehen.
Ein Blick über meine Schulter ließ mich Cris erkennen, wie er mit hängendem Kopf durch den Garten schlurfte.
Ich hatte ihn verloren.
Meine Idee zu „der letzte Tanz", wie die Champions League Gruppenphasenspiele der beiden gegeneinander bezeichnet wurden.
Leider hat es diese Woche ja nicht nicht geklappt mit dem direkten Duell der Beiden.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(30.10.2020)
Chapter 15: 24. HavertzxBrandt
Chapter Text
Sommer 2019
Julians Sicht:
„Hast dus?"
„Ja."
„Ist sie grade?"
„Jaha."
„Okay. Dann hau ich jetzt den ersten Nagel rein."
„Hmmm."
Kai half mir aktuell dabei mein neues Zuhause in Dortmund auf Vordermann zu bringen. Mit dem Schlafzimmer würden wir heute noch fertig werden, wenn alles ausnahmsweise nach Plan läuft.
---
Flur und Wohnzimmer, obwohl noch leer und mit kargen weißen Wänden, waren schon hergerichtet und bereit für das Streichen und Tapezieren, bevor meine Möbel die Räume füllen würden.
Die Küche wird erste nächste Woche von den Profis installiert, wenn die Arbeit der Fliesenleger beendet ist. Solange werden uns aber noch das Gäste- und das Arbeitszimmer auf Trapp halten.
Einzig die beiden Bäder waren bis auf einen neuen Anstrich arbeitsmäßig sehe zuvorkommend gewesen, da sie erst im letzten Jahr vom vorherigen Mieter sehr neutral und modern frisch renoviert worden sind. Mit dem Balkon war es ähnlich. Das Holz des kleinen Schuppens, für die Möbel und sonstiges, brauchte nur eine Lage neues Holzöl, damit das Holz gesund blieb und sich keine Schädlinge niederlassen werden.
---
Aktuell waren wir dabei die neuen Holzfußbodenleisten im Schlafzimmer mit Nägeln zu befestigen.
„... und der letzte.", murmelte ich bevor ich, mittlerweile relativ routiniert den letzten Nagel der Fußbodenleiste diese und in die Wand schlug, damit das ganze halten wird.
Es war die letzte Fußleiste in diesem Raum gewesen, die noch montiert werden musste. Als ich mich nach dem befestigen aufrichtete bekam ich von Kai direkt einen Kuss als Belohnung ausgehaucht, bevor wir nebeneinanderstehend, Kai lehnte sich etwas gegen mich, unser Tageswerk betrachteten war ich doch schon Stolz, dass wir es geschafft hatten den Parkettboden und die Fußbodenleisten mittlerweile alleine zu verlegen.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass es bereits 21 Uhr war. „Wollen wir nicht mal zurückfahren? Wir haben morgen beide Training.", fragte ich Kai.
„Gute Idee.", murmelte dieser und konnte sein Gähnen kurz darauf auch nicht mehr ganz verstecken.
---
Während die Fliesenleger sich um die Küche kümmerten waren Kai und ich, ab und zu mit Hilfe aus den Mannschaften, damit beschäftigt auch in den beiden noch fehlenden Räumen den neuen Parkettboden zu verlegen.
Über das Wochenende machten wir Pause. Was mir Zeit für die restliche Planung gab. Mittwoch kommt die neue Küche. Das bedeutet wir können ab Montag die Räume Tapezieren oder Streichen, durch die die Küche nicht transportiert wird.
Und genauso kam es dann auch. Glücklicherweise hatten wir beim Streichen Hilfe von meinen neuen Mannschafskollegen, die alle deutlich angetaner waren von Streichen, als vom Bodenverlegen. Dank Marco und Mats konnten schlimmere Farbschlachten zum Glück vermieden werden, aber hier und da bekam der ein oder andere Helfer doch ein Paar Farbtropfen ab.
Kai und ich waren gerade dabei eine kleinere Wandfläche im Flur zu streichen, als ich zu ihm aus der Hocke hochschaute und ihn betrachtete. Er sah süß aus. Heute hatte er ein Harrstyling verzichtet und mittlerweile hatte er weiße Sommersprossen wegen der Farbe im Gesicht.
Ich konnte nicht widerstehen. Mit einer Fingerspitze ging ich kurz in den neben mir stehende Farbeimer und richtete mich auf. Kai war so in seine Arbeit versunken, dass er mein Tun gar nicht bemerkte, was hieß, dass ich das Überraschungsmoment auf meiner Seite hatte.
Schnell hob ich meine Hand an und bewegte sich auf Kais Gesicht zu. Mit einem sanften tippen auf die Nasenspitze hinterließ ich einen frechen Klecks Farbe. Kai hatte mich erst bemerkt, als mein Finger nur noch Zentimeter von seiner Nase entfernt war und konnte sich nicht wehren. Mit leichtem Schielen versuchte er den Klecks zu sehen.
„Na warte!", knurrte er spielerisch, bevor er sich bückte und auch einen Finger in die weiße Flüssigkeit tauchte und ich schloss schützend meine Augen. „Gleiches Recht für alle!", meinte er noch, bevor ich auch einen Finger an meiner Nasenspitze fühlte.
Kai sah mich mit einem dieser Lächeln an, als ich meine Augen wieder öffnete. Ich konnte nicht anders und küsste ihn.
Leider trat Marco vom Gästezimmer in den Flur und sah uns, „Nicht knutschen! Arbeiten!", war der Befehl von meinem neuen Mannschaftskapitän. Schnell lösten wir uns von einander und strichen weiter die Wand. Marco ging kopfschüttelnd weiter sagte aber nichts weiter zu uns.
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Eine Woche später war die Küche da und alle Wände in der endgültigen Farbe gestrichen worden beziehungsweise mit Tapeten versehen worden, der Elektriker hatte alles überprüft und für gut befunden und somit konnten wir zum letzten Punkt auf meiner Liste kommen. Mein Einzug.
Noch leicht verkatert wegen der kleinen Fete zum Abschluss der Renovierungsarbeiten, schaute ich dabei zu, wie meine Möbel und Kartons in den beiden LKW verschwanden, damit sie nach Dortmund transportiert werden konnten.
Ein paar transportierte ich selber, da dort Gegenstände drin waren, die mir viel bedeuteten und ich Angst hatte, dass sie wegkommen könnten. Nala fuhr bei mir auf dem Beifahrersitz mit ordentlich angeschnallt mit dem passenden Geschirr.
Vor dem Haus in Dortmund hatten sich schon die anderen Helfer versammelt. Viele aus Dortmund aber auch ein paar von meinen alten Mannschaftskollegen sowie mein Bruder Jannis waren da um mir zur Hand zu gehen.
Den ganzen Tag war die Wohnung ein einziger Bienenstock, was die Geschäftigkeit angeht. Somit konnten wir am Abend Stolz sein, dass alles bis auf die Dekoration an seinem Platz stand und die elektrischen Geräte angeschlossen waren.
---
Am nächsten Tag waren nur noch Kai und ich mit dekorieren beschäftigt und mit dem Einräumen meiner Kleidung.
Es war 18:48 als ich den letzten Nagel in die Wand schlug, damit das letzte noch fehelende Bild an die Wand gehängt werden konnte. Kai trat, nachdem ich zufrieden mit dem Nagel war, an meinen Platz vor der Stelle an der Wand und hängte vorsichtig das Bild auf.
„Ist es gerade?", fragte er und nestelte noch etwas mit dem Bild rum. „Ein Stücken höher auf der rechten Seite und wir haben es geschaft.", antworte ich. Und sah ihm zu, wie er das Bild richtig aufhing. „So ist es perfekt.", sagte ich.
Kai trat zu mir und gemeinsam betrachten wir das Foto, was wir gerade aufgehangen haben. Von dem Foto aus blickten wir aus einem verschneiten Park zurück, Händchen halten und mit Nala an der Leine neben uns.
Ich habe einen bestimmten Mangel an ONs mit Heimwerker-Aktionen festgestellt, also habe ich selber einen geschrieben.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG
Ju
(06.11.2020)
Chapter 16: 27. 1/3 ReusxLewandowski (Mpreg)
Chapter Text
Hinweise:
Robert Heiratet Anna hier kurz nach seiner Ankunft in Bayern und macht ihr auch erst den Antrag, als sein Wechsel im Gespräch war.
Es gibt in dieser Storyline kein Corona!
Smut Warnung direkt in ersten Teil. Ich werde die Szene kennzeichnen, sodass man sie ganz einfach überspringen kann, wenn man sie nicht lesen möchte.
Achtung, ich werde einige Schwangerschaftssymptome einbauen, unteranderem Morgenübelkeit.
06.11.2020
Marcos Sicht:
Enttäuscht trottete ich vom Platz und in den Spielertunnel. Wir hatten verloren. Das Spiel war sehr ausgeglichen gewesen, besonders die erste Halbzeit, und ich hatte gehofft, dass wir das Spiel drehen könnten zu unserem Vorteil oder zumindest das Unentschieden halten können, aber die Bayern hatten einfach mehr Quantität von Spielern mit einer Qualität, der wir nicht ehrengebürtig waren. Dies führte zur 2:3 Niederlage, die wir jetzt erst einmal verarbeiten werden müssen, um uns zumindest als Nummer 2 in Deutschland behaupten zu können.
Erschöpft fuhr ich mir mit der Hand über mein verschwitztes Gesicht. Ich war von den 100 Minuten, die wir insgesamt gespielt hatten, vollkommen fertig durch die Dauerbelastung, die wir heute auf dem Platz aufrecht halten mussten, um Chancen auf Tore zu haben und Tore der Bayern zu verhindern. Jeder hatte heute alles gegeben.
Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, wo ich hinlief und, dass sich jemand mir näherte, den ich nicht sehen wollte und seit Jahren aus dem Weg ging.
Die große, starke Hand, die mich aus dem nichts am Arm packte und doch mit einer gewissen Sanftheit mit sich zog, überraschte mich so sehr, das ich mich gar nicht wehrte, wozu ich auch, nach dem ich das komplette Spiel lang alles mir mögliche gegeben hatte, nicht mehr wirklich im Stande gewesen wäre.
Der Besitzer der Hand zog mich ein einen kleinen zusätzlichen und aktuell unbenutzten Umkleideraum, wo maximal ein oder zwei Personen sich umziehen können, ich kannte seine Funktion nicht, er wurde auch seit meinen Eintritt in die Profimannschaft des BVBs nicht benutzt. Da es nicht einer meiner Mannschaftskameraden war, der mich hier reinzog, konnte es nur eine Person sein, die mich hierhergebracht hatte. Robert Lewandowski. Nur er hatte, von den Bayern Spielern, das wissen, das dieser Raum existiert und wo genau er ist.
---
Robert und ich hatten eine gemeinsame Geschichte, wenn man dies so sagen kann. Während unserer Gemeinsamen Zeit beim BVB waren wir gelegentlich zusammen im Bett gelandet oder in eben dieser kleinen Umkleide. Wir hatten aufgehört, als Robert uns sein Wechsel zu Bayern in Kreis der Mannschaft verkündet hatte. Seitdem hatte ich ihn gemieden, hatte die Richtung gewechselt, wenn er auf mich zugelaufen kam und so weiter. Besonders hatte ich es vermieden mich allein mit ihm irgendwo aufzuhalten. Ich konnte seine Nähe einfach nicht mehr aushalten. Es war unerträglich für mich, ihn so unbekümmert gehen zu sehen, ohne großartig zurückzusehen.
Es war verdammt schwer gewesen, ihn nach dem letzten gemeinsamen Training damals in sein Auto steigen zu sehen und zu wissen, dass er nicht mehr zurückkommen wird. Es tat mir im Herzen weh, da ich mich doch durch unsere gemeinsamen Stunden lieben gelernt hatte und war froh, dass sich Lukasz sich mir annahm und mich am laufen hielt in dieser schwierigen Zeit. Er war auch der einzige, der über meine Gefühle für den polnischen Stürmer mit dem Talent, was ihn an die Weltspitze der Stürmer gebracht hatte, bescheid wusste, nach einer gemeinsamen Nacht, die mich durch die zuvor und nachher nie mehr geherrschte Nähe und Gefühlen gefüllt gewesen war und mir klar gemacht hatte, das ich den Polen liebte. Es war eine schreckliche Zeit gewesen für mich persönlich und ich konnte dem Abwehrspieler nicht genug danken, dass es seinen Einsatz für mich je ausgleichen könnte. Er war meine Stütze gewesen, ohne die ich wahrscheinlich nicht mehr aktiv Fußball spielen würde und ein anderes Leben führen würde.
Roberts Weggang war für mich schlimmer zu ertragen gewesen, als seine Beziehung zu Anna, der er ja kurz vor seiner Bekanntmachung in der Kabine über seinen Wechsel den Hochzeitsantrag gemacht hatte.
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Doch nun stand ich wieder in diesem dunklen Raum, der nur durch das schummrige Licht, welches durch die Türschlitze viel, erläutert war und mich nicht viel erkenn ließ, aber ich kannte Roberts Gesichtszüge so gut, das ich sie blind zeichnen könnte, könnte ich zeichnen, und meine Vermutung, das er es war, der vor mir Stand, wurde trotz der schlechten Lichtverhältnisse bestätigt.
„Marco...", hauchte er meinen Namen, während unsere Augen die des anderen nicht losließen. Diesen Blickkontakt loste ich, indem ich meine Augen schloss. Es tat so verdammt weh, ihn so nah vor mir stehen zu haben, da ich selbst das Hauchen der Worte auf meiner Haut in meinem Gesicht spüren konnte und ein angenehmer Schauer lief über meinen gesamten Körper mit einem angenehmen Kribbeln verbunden.
Ich konnte mich nicht regen, stand mit dem Rücken an der angenehm kühlen Wand, die mir gleichzeitig eine Flucht nach hinten unmöglich machte. An Robert würde ich auch nicht vorbeikommen, wenn sich nach rechts Richtung Tür flüchten würde. Ich war machtlos. Robert und meinen Gefühlen für ihn ausgeliefert.
Es war ein Konflikt zwischen Körper und Gewissen. Mein Körper reagierte mit einer beschreibbaren Sehnsucht auf Roberts Aufmerksamkeit und Nähe. Mein Gewissen sagte mir, das ich weglaufen sollte, aber mein Körper und mein Gehirn reagierten nicht auf die Anweisungen meines Gewissens.
Robert schloss den Abstand zwischen uns, nicht, dass diese zuvor groß gewesen wäre, und ich spürte neben seinem Artem auch Fingerspitzen, die über meine Gesichtskonturen fuhren uns eine feurige Spur auf meiner Haut hinterließen. Vorsichtig legte er seine großen Hände an die Seiten von meinem Gesicht, sodass er sanft mit den Daumen hauchzart über die Region unter meinen Augen fahren kann, an den Stellen, wo meine Erschöpfung nach einem anstrengenden Fußballspiele, wie dem heutigen, sichtbar würden.
Als sich schließlich Roberts Lippen auf die seinen legten war es um ihn geschehen und sein Körper übertönte nun vollständig sein Gewissen und er gab sich Robert vollständig hin.
--- SMUT!---
Wir unterbrachen den Kontakt unserer Lippen nicht länger als wenige Sekunden um Luft zu holen.
Wir verloren beide nur unsere Hosen und Unterhosen in unsere Eile uns wieder intim nah zu sein. Unsere Glieder stießen an einander, als Robert auch seine Unterhose zu Boden gleiten ließ, und wir keuchten beide vor Erregung auf. Das Gefühl der Lust, welche meinen Körper war berauschend und weckte meine letzten Energiereserven, was mich beinahe Hyperaktiv werden ließ vor Adrenalin und Glücksgefühlen. Kräftige Arme hoben mich mit einer Leichtigkeit hoch, die durch seine bessere Physis kam, und ich schlag meine Beine um seine Hüfte um mich selber zu stützen. Meine Arme fanden seine Schultern fast schon automatisch und ich krallte mich an ihnen fest, während ich meine Hüften so bewegte, dass unsere Glieder ständig einander streiften und unsere Körper mit Euphorie erfüllten.
Robert griff mit einer Sicherheit, die davon sprach, wie oft diese Situation früher nahe zu identisch zu heute stattgefunden hatte, nach dem Töpfchen Gleitgel, welche hinter einer lockeren Fliese in einem kleinen Hohlraum noch hinterbleiben war.
Forsch, aber doch auch mit einer gewissen Bedachtsamkeit, die von der gemeinsamen Vergangenheit ebenfalls noch verbleiben war, bereiteten seine Finger mich auf sein Glied vor und bereits mit dem ersten Versuch fand er mit seinem Finger meine Prostata.
Ich wimmerte vor Erregung, als er seine Finger wieder aus mir entfernte, wobei ich wusste, dass das ganze gleich noch viel besser werden würde.
Robert hob mich noch etwas an und ich hielt mich mit meinen Beinen an seiner Taille fest. Wir blickten uns direkt in die Augen, als seine Spitze in mich eindrang und ich konnte nicht anders, als hemmungslos zu stöhnen und meinen Kopf mit geschlossenen Augen gegen die geflieste Wand hinter mir fallen zu lassen.
Es war fantastisch. Jeder von Roberts Stößen fand meine Prostata und ich kam von meinem Höhenflug nicht runter. Ich war zu nicht mehr zur Stande als zu stöhnen, mich in seine starken Schultern zu krallen und zu genießen.
Es war schnell und intensiv, was es aber auch relativ kurz machte, bis ich über unsere Trikots kam und er durch die, durch mein Kommen entstehende Enge, in mir.
--- SMUT ENDE---
Erschöpft und wie ausgebrannt brach in Roberts Armen zusammen, als mein Höhepunkt nachließ.
Vorsichtlich zog er sich aus meinem Körper zurück und ließ mich mit wackeligen Beinen an der Wand gelehnt stehen.
Mit geübten Handgriffen hatte er sein Trikot ganz ausgezogen und sich noch etwas damit gesäubert, bevor er seine Hosen wieder hochzog.
Ohne noch einen Blick auf mich verließ er die kleine Kabine und ließ mich alleine in der Dunkelheit zurück, immer noch halb nackt.
---
Es dauerte wahrscheinlich noch circa 20 Minuten, bevor es an der Tür klopfte und Lukasz, ohne auf eine Antwort zu warten eintrat. Ich hatte in der Zeit zum Glück schon meine Hosen wieder normal an und er musste mich nicht halb nackt sehen.
Er half mir fürsorglich wieder auf die Füße und begleitete mich schweigend in die bereits leere Kabine.
Nachdem ich geduscht hatte und in Wohlfühlklamotten gekleidet war brachte er mich zu sich nach Hause. Ich verbrachte die Nacht im Gästezimmer, welches ich schon fast mein Zimmer nennen konnte, so oft, wie ich hier schon geschlafen hatte.
Ich konnte nur wegen meiner Erschöpfung einschlafen. Robert kreiste die ganze zeit in meinen Gedanken umher. Erinnerungen, Träume, Wunschträume und die Ereignisse vom heutigen Tag wechselten sich ab, bis der Schlaf umhüllte. Aber auch in dieser Nacht träumte ich von Robert und was eventuell damals hätte sein können, hätte ich damals einfach mal meinen Mut zusammengenommen hätte und mit ihm über meinen Crush auf ihn geredet.
Heute habe ich den ersten Teil eines Zweiteilers für euch, der zweite Teil kommt nächste Woche.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG;
Ju
(27.11.2020)
Chapter 17: 27. 2/3 ReusxLewandowski (Mpreg)
Chapter Text
Marcos Sicht:
Am nächsten Morgen ging es mir nicht viel besser. Lukasz Frau kannte dies bereits zu meinem Glück von damals und gab uns beiden Zeit und Freiraum um in Ruhe über den gestrigen Tag zu sprechen. Sie und die Kinder waren auf den Bauernhof einer befreundeten Familie gefahren, wofür ich ihnen sehr dankbar war.
Unter Tränen und mit daraus resultierenden Pausen erzählte ich Lu, was genau gestern passiert ist. Es war schwer darüber zu reden, aber aus Erfahrung weiß ich, dass es hilft und Lukasz alles vertraulich für sich behält und mich als emotionale Stütze unterstützt und mir beisteht.
***
Ich blieb noch einige tage bei Lukasz und seiner Familie. Ich war erstmal aus dem Kader rausgenommen worden. Kehli hatte es für mich so eingerichtet können, dass ich das erlebte auch in Ruhe verarbeiten konnte. Meine Gegenleistung an Lukasz Familie war es, dass ich die Kinder hier und da einige Stunden betreute, was mich nebenbei erfolgreich von meinen Gedanken und Erinnerungen ablenkte.
***
Ich arbeite mich langsam über die nächsten zwei Monaten wieder zurück in mein Leben vor diesem Erlebnis mit Robert. Es war ein langsamer Prozess und ich mochte es, wie gut ich mich so ablenken konnte, es war fast dasselbe, wie damals bei seinem Weggang.
Ich wurde abseits des Platzes ruhiger und machte mir Gedanken über mögliche Zukunftsvisionen. Ich reduzierte meinen Fuhrpark auf ein Auto, nach Praktik und auch nach Unauffälligkeit ausgewählt, und sortierte meinen gesamten Kram aus, der sich über die Jahre in meinem Haus angesammelt hatte. Beim Training gab ich alles und versuchte die anderen zu motivieren, besonders die Jüngeren und sie mit Ratschlägen zu geben und selber ein offenes Ohr anzubieten.
Es lief gerade so gut mit meiner ‚Arbeit' und aus meinen gerade aufgebauten Coping-Mechanism riss, als es mich mitten beim Training erwischte. Mir war auf einmal schwindelig und kurze Zeit später zudem auch noch schlecht wurde. Lukasz und ich verbrachten den Rest des Trainings in der Kabine. Corona konnte ich zum Glück ausschließen, da mein Schnelltest vom Vormittag negativ ausgefallen war. Nach etwas Ruhe ging es wieder und ich konnte noch an einer Besprechung mit Lucien teilnehmen.
Die darauffolgenden Tage war nichts weiter vorgefallen, wie die Episode beim Training, und ich konnte trainieren und auch spielen. Doch ich hatte nur wenige Tage dieses Glück bevor sich der Schwindel als fast dauerhafter Begleiter bei mir eingenistet. Er war mal weniger stark, mal so stark, dass ich mal zwischendurch eine Pause brauchte und mich setzten musst. Besonders beim Training versuchte ich ihn zu ignorieren und zu verstecken. Doch Lucien schien was zu spüren, da er mich die nächsten Spiele nur wenige Minuten nach Einwechslungen spielen ließ. Lukasz hatte es auch mitbekommen und erkundigte sich mindestens ein Mal am Tag, ob es mir gut gehen würde.
Es dauerte bis zu einem weiteren Zusammenbruch bei einem Training, das ich mich bereit erklärte, den Mannschaftsarzt aufzusuchen und damit gleichzeitig zuzugeben, dass es mir nicht gut ging.
Mit dem Mannschaftsarzt und Lukasz, als Begleitung und Stütze, verließ ich den Trainingsplatz, um untersucht werden zu können. Lukasz und ich hatte uns noch umgezogen, bevor wir uns auf den weg machten.
---
Im Sprechzimmer des Ärzteteams auf dem Trainingsgelände wurde ich erst einmal grob untersucht, ohne Befunde. Auch beim Abtasten meines Bauchraumes war erst alles normal, bis der Arzt unterhalb meines Bauchnabels ins Stocken kam und sich noch konzentrierter auf diese Stelle konzentrierte.
„Da muss ich einmal mit dem Ultraschall ran, da ist etwas nicht ganz richtig.", murmelte er vor sich hin, mehr zu sich als zu mir, und zog direkt das entsprechende Gerät zu sich.
„Vorsicht könnte kalt sein.", warnte er und fing sofort an mit weiterhin konzentriertem Blick auf den Bildschirm den Schallkopf über meinen Bauch gleiten zu lassen. Ich konnte nicht mehr tun, als seine Gesichtszüge zu beobachten, da der Bildschirm zu mir abgewandt stand.
Konzentration, dann kamen gerunzelte Augenbrauen hinzu, Erstaunen und Verwirrung, Konzentration mit gerunzelten Augenbrauen und faltiger Stirn, welche sich zu meinem Glück relativ schnell wieder glättete.
Unruhig wartete ich auf eine Diagnose und erwartet bereist das schlimmste. Mit meinen Lippen zupfte ich an meinen Lippen und loste etwas Haut, diese Angewohnheit hatte ich nach dem Erlebnis vor fast zwei Monaten entwickelt.
„Also..., es ist etwas unerwartet aber kein Tumor oder ähnliches, aber es ist etwas seltenes.", fing der Arzt an und blickte mich doch etwas ernst an, obwohl er mir leicht zulächelte, als ich wegen der Erleichterung, dass es kein Tumor war, erleichtert hörbar ausatmete.
„Marco,", lenkte er meine Aufmerksamkeit wieder auf sich und die Diagnose, „du bist Schwanger.", ließ er die Bombe platzen.
Ich viel sofort in eine Art Schockstarre. Meine Gedanken rasten. ‚Ich? Schwanger? Oh, Gott! Lewy. SCHEIßE! Wie soll ich den ein Kind großziehen? Ich kann noch nicht einmal mehr als einige Grundgerichte zu kochen und mein Haus versinkt im Chaos, wenn ich nicht gerade im Aufräumfieber bin, und dann auch noch ein Baby? Jemand, den ich zu Beginn des Lebens bei fast allem helfen muss und versorgen muss? Aber es wäre auch jemand, der mich so ohne Bedingung lieb, wie ich bin und den ich erziehen konnte und alles über das Leben als Profi im Fußball erzählen konnte und doch behütet großziehen konnte.'
Ich war froh, das Lukasz bei mir war und mit seiner Hand meine linke, die neben meinem Oberkörper auf der Liege lag und sich wegen der Neuigkeiten verkrampft hatte, genommen hatte und mir nun beruhigend mit dem Daumen über den Handrücken strich, bis ich mich entspannte und wieder normal atmen konnte. Er gab mir auch Papiertücher zum Abwischen des Ultraschallgels und reichte mir ein Becher Wasser weiter.
Der Rest der Besprechung ging an mir vorbei, bis darauf, dass ich für die kommende Woche einen Termin bei einem Facharzt für Männerschwangerschaften hatte, der mir mehr über mein Baby erzählen würde und mich spezieller untersuchen konnte, als das Team der Mannschaftspraxis eines Fußballvereines.
***
Nach diesen Neuigkeiten wurde ich aus dem Training genommen, da ich die Leistung nicht mehr erbringen konnte und obwohl Sport gar nicht schlecht ist, ist es der Profisport eben doch, besonders weil Fußball ein sehr körperlicher und ich besonders Verletzungsanfällig. Bei Spielen war ich auch nicht mehr im Kader und bis auf einige Besprechungen mit den Bossen über meine Zukunft und meinen Vertrag war ich nicht mehr auf den Geländen des BVBs.
Ich verbrachte viel Zeit mit Lukasz und seiner Frau Ewa, die mir mit Antworten auf meine unzähligen Fragen zum Thema Kinder zur Seite standen. Ich hatte mehr Kontakt zu meinen Eltern und Schwestern, die mir auch mit Tipps zur Seite standen.
Während ich im 5. Monat war zog ich um und mit mir meine Eltern, was denkbar schlecht war für meine Innereien, die litten unter den Unmut des Babys über meinen Stress und die viele Bewegung. Es war mir in Dortmund zu eingeengt geworden, da ich fast wöchentlich noch zumindest in der Klatschpresse landete. Wir waren gemeinsam auf einen alten aber gepflegten Bauernhof gezogen, den ich schon einige Zeit besaß und das Haus und die Reitanlage vermietet hatte. Das große gemütliche Bauernhaus würden wir unser neues Zuhause nennen und der Reitbetrieb würde weiterhin ihre Flächen mieten.
Das kleine Dorf war echt schön und die Einwohner nett und hilfsbereit, so konnten wir uns in Ruhe neu einrichten. Meine Eltern übernahmen das Erdgeschoss und ich zog in die erste und unter das Dach in die Wohnung.
Den Rest der Zeit bis zur Geburt würde vorbereitet, was vorbereitet werden konnte.
***
Eine Woche nach dem errechneten Geburtstermin war es nun soweit. Mein Vater brachte mich in die Geburtsklinik und Lukasz sammelte auf dem Weg zum Krankenhaus meine Mutter von der Arbeit auf.
Meine Mutter und Lukasz kamen gerade rechtzeitig, um mich zu sehen, bevor ich für den Kaiserschnitt in den OP gebracht wurde. Das Wissen über ihre Anwesenheit gab mir Kraft.
---
Ich saß auf meinem Krankenbett, angelehnt an das hochstellte Kopfteil, wegen der lokalen Betäubung, und mit dem kleinen Bündel, welches meine neugeborene Tochter war, als meine Mutter vorsichtig in mein Zimmer lugte.
Stolz präsentierte ich meinen Eltern ihre neuste Enkeltochter und Lukas seine Patentochter, meine Schwester Yvonne wird ihre Patentante werden.
Ich blickte runter auf meine Tochter, die mit unfokusierten Augen das Geschehen vor sich versuchte zu erkennen und zu interpretieren. Ich würde sie beschützen, so gut ich konnte, ihr alles geben, was sie brauchte ohne sie komplett zu verwöhnen, und ihr bestmöglichst zur Seite zu stehen.
Wie ihr am Titel erkennen könnt, wird es doch kein Zweiteiler, sondern ein Dreiteiler. Ist auch nicht schlimm oder?
Ich kann nicht zusagen, ob der dritte Teil nächsten Freitag kommt, da ich einen anderen OS habe, den ich thematisch für wichtiger halte (Stichwort: Grosjean).
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.12.2020)
Chapter 18: 27. 3/3 ReusxLewandowski (post Mpreg)
Chapter Text
11 Jahre später
Roberts Sicht
Typisch stolzer Papa half ich den Trainingsplatz für die 10-12 Mädchen vor zu bereiten. Meine Tochter Laura würde heute, unteranderem, dem Trainerteam und den Zuständigen der Damenabteilung vorspielen, um einen Platz in der Mannschaft zu erreichen.
Ich war nach meiner Kariere bei Bayern geblieben im Bereich der Ausbildung von jungen Spielern, als Beratung, und betreute mittlerweile die Herrenmannschaften/Jungenmannschaften ab der U13.
Ich wusste, wie nervös meine Kleine war und ich hoffte, wenn sie mich vor dem Trainingsbeginn sehen würde, sie sich etwas beruhigen würde und dann ihr Bestes abliefern würde. Deswegen lief ich gerade im Anzug über den Platz, auch, um mich von meiner eigenen Nervosität abzulenken.
Meine Ex-Frau Anna, wir hatten uns vor sechs Jahren scheiden lassen, hatte zum Glück dran gedacht Laura etwas früher schon am Trainingsgelände abzusetzen, damit ich ihr noch einmal viel Glück wünschen könnte. Meine Jüngste war die erste, die von den Nachwuchstalenten am Rand des Platzes auftauchte mit mir erleichtert lächelnd zuwinkte. Ich wank zurück und schickte ihr einen Luftkuss zu, den wiederrum sie erwiderte.
Mit einen letzten Aufmunternd hoch gereckten Daumen in Richtung meiner Tochter verschwand ich in dem Bürogebäude, um sie nicht noch abzulenken mit meinem zu schauen direkt am Spielfeldrand, aber natürlich lasse ich es mir nicht nehmen das Training vom Fenster meines Büros zu verfolgen, welches zu meinem Glück in Richtung des Trainingsplatzes ausgerichtet war.
***
Marcos Sicht:
‚Ich hatte mich zu einfach überreden lassen.', dachte ich mir, als ich mit dem Leihwagen auf dem Parkplatz vom FC Bayern in München bog. Im Gepäck meine Tochter Elisa und Lukasz, der ‚Onkel' bei dem sie sich fast alles erlauben kann, welche ich durch den Rückspiegel auf der Rückbank beim miteinander scherzen beobachten konnte, bevor ich einparkte. ‚Na, toll.', setzte ich noch an meinen vorherigen Gedanken.
Gegen die Hundeblicke der beiden war ich machtlos gewesen. Aber Lukasz hatte recht, wenn man Elisa nun mal zum Training einlud, sollte man ihr auch die Chance geben daran teilzunehmen. Sie war eine talentierte beidfüßige offensive Mitfeldspielerin mit Hang auch die beiden Flügel zu nutzen. Sie liebte es Fußball zu spielen, genauso, wie ich früher und ich wäre der letzte, der sich nicht bestmöglichst fördern würde um ihr jede mögliche Chance zu geben weit zu kommen und ihr Talent zur Geltung zu bringen.
Auch wenn ich mit ihrer Geburt Final meine Schuhe an den Nagel gehängt hatte, passte ich auf, wie erkennbar ich war, als ich meiner Prinzessin ihre Tasche gab und ihr einen Abschiedskuss auf die Stirn drückte.
„Wir drücken alle unsere Daumen. Du packst das! Bist schließlich meine kleine Zaubrerin! Oma und Opa und der Rest drücken in Dortmund alle ihre Daumen. Okay?", verabschiedete ich sie zu ihrem bisher größten Probetraining. Sie nickte und ich lachte leicht. „Und jetzt geh los und zeig's ihnen!", fügte ihr Patenonkel hinzu. Sie grinste nur und drehte sich um und rannte, den beschilderten Weg entlang, bis zur Hausecke, wo sie uns noch einmal zuwinkte, bevor ihr brünetter Haarschopf um diese bog. Sie hatte einen pfiffigen genderneutralen Kurzhaarschnitt, was an den Haaren reißen glücklicherweise fast unmöglich machte, dies war früher in einer gemischten Mannschaft ein Problem gewesen mit den längeren Haaren, wie sie sie früher getragen hatte.
„Komm wir gehen in das Café, was uns Mats empfohlen hatte.", sagte Lukasz und legte mir eine Hand auf die Schulter und riss mich aus meiner Starre, in der ich nur die Hausecke ansah, um die meine Tochter vor etwa einer Minute verschwunden war.
Ich nickte nur und überlies diesmal Lukasz das Steuer.
***
Roberts Sicht:
Arbeiten war für mich nicht mehr möglich. Ich war so angespannt vor Aufregung, dass ich bereits praktisch am Fenster klebte, als das Spielfeld noch verwaist war. ‚Gut, dass ich die letzten Tage alles Wichtige für diese Woche abgearbeitet habe und heute Morgen nur noch einige Mails beantworten musste, da ich diese Situation ja bereits erahnt hatte.', dachte ich mir und setzte mich prompt gerader hin, als die ersten Mädels am Rand des Trainingsplatzes auftauchten.
Ich erkannte Laura direkt beim ersten wirklichen betrachten der Mädels. Sie stand mit einem anderen Mädchen am Rand der Gruppe und die beiden schienen sich über Fußballtaktiken auszutauschen. Das andere Mädchen war etwas kleiner, als meine jüngste, und war eine der wenigen mit Kurzhaarschnitt, welcher sogar der kürzeste in der ganzen Gruppe war und meinen geliebten Haarschnitt, aus meiner aktiven Fußballprofizeit bei Bayern und den ich noch immer trug, ähnelte. Sie hatten sogar den richtigen braunen Farbton, so gut ich das aus der Ferne durch mein Fenster erkennen konnte.
Das Trainerteam nahm sich und der Gruppe an und begann mit der Organisation des Tages. Für das Gruppengespräch, welches als erstes auf der Liste stand, wie ich wusste, verschwanden sie im Gebäude. Ich löste mich vom Fenster um die Zeit bis zum Aufwärmen mit Arbeit zu verkürzen.
Gut eine Stunde später saß ich wieder mit meinem Schreibtischstuhl am Fenster und beobachtete die Mädels bei den letzten Warmmachübungen und den Rest des Trainings wachsam und angespannt, bis sie sich nach dem Schlussgespräch auf dem Platz in die Umkleide verzogen.
Laura hatte sehr viel mit dem braunhaarigen Mädchen gemacht, von Aufwärmübungen bis zur gemeinsamen Taktik beim Probespiel. Die beiden harmonierten ausgesprochen gut und erzielten, nach meiner Meinung, sehr gute Leistungen. Laura kam ganz nach mir und war die geborene Stürmerin, die aber filigraner spielte als ich. Das andere Mädchen war ebenfalls offensiv ausgerichtet, aber mehr die Mittelfeldspielerin, die mit sehr viel Anmut und Geschick den Ball spielte, behauptete und anderen abjagte und ihn so selber zu verarbeiten oder ihn an meine Tochter abzuspielen. Nicht, dass dies andersrum nicht auch klappte und so stand meine Tochter für das andere Mädchen als Asisst zum Tor auf der Liste der Trainer.
Mit dem Ende des Trainings verließ ich mein Büro und ging gemächlich durch die Gänge. Ich schickte Anna eine Nachricht, um ihr von der Leistung unserer Tochter zu berichten, aber ich wusste auch, dass sie diese nur Lesen würde und etwas positives Kommentieren würde. Sie war dagegen gewesen, das Laura Fußball spielt und somit in meine Fußstapfen tritt anstelle sich an Ballett zu versuchen. Unsere Beziehung war nach ersten Glücklichen Jahren nach und nach auseinander gegangen und wir hatten uns im Streit getrennt. Da ich zum Zeitpunkt der Trennung bereits meine jetzige Stelle innehatte hatte ich mehr Zeit meine Töchter zu sehen und bestand auf einen flexiblen Plan für die Besuche meiner beiden Engel bei mir, was meine Verbindung zu den beiden stärkte und besonders meine Jüngste verbrachte viel Zeit bei mir, was meine sonst so leere Bude richtig belebte und mir immer ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Versunken in meinen Gedanken und mein Handy, bemerkte ich nicht, dass sich mir jemand nähert, bis es zu spät war und ich beim Umrunden einer Ecke in diese Person reinlief.
„Verdammt! Verzeihung.", schimpfte ich erst über mich selbst, während ich mein vor Schreck fallen gelassenes Smartphone hochhob, und entschuldigte mich direkt im Anschluss, während ich mich aus der hockenden Position wiederaufrichtete.
erschrockenes einatmen war die einzige Antwort des Mannes, die ich bekam und so blickte ich ihn an, nachdem ich mein Handy nach Schäden abgesucht hatte.
Ich blickte direkt in sehr und schmerzlichst bekannte mehrfarbige Augen, die aber von einem wunderschönen grün dominiert wurden. Marcos Augen. Ein weiterer Blick betätigte mir, dass der Dortmunder wirklich vor mir stand und mich mit einer Mischung aus Entsetzten und Schmerz ansah.
Sein Blick erinnerte mich an unser letztes Mal. Ich war egoistisch gewesen und hatte meinem Verlangen nach ihm nachgegeben und ihn somit verletzt, was mich direkt danach lange ärgerte und mich verfolgte, dass ich ihn so ausgenutzt habe, nur weil es bei mir und Anna begann zu bröckeln in der Beziehung. Seine Augen und dieser Ausdruck von Schmerz, Verzweiflung, Enttäuschung und Angst verfolgte mich bis heute in so manchen Traum.
Ich hatte meine Gefühle für ihn immer vor mir selbst verleugnet und konnte sie mir erst nach der Scheidung von Anna analysieren und eingestehen. Doch da war der Dortmunder für mich unerreichbar abgetaucht und das schon seit Jahren. Ich versteckte meinen Liebeskummer und Frust darüber, dass wir so auseinander gegangen waren, tief in mir, doch nun brodelte alles in mir hoch, beim Anblick meines Crushes von über 20 Jahren. *1
Ich lief mein Handy wieder zu Boden fallen, als ich kurzeitig bewegungsunfähig vor ihm stand, bis ich vorsichtig meine Hände anhob, um sie an seine Wangen zu legen und deren Konturen und die mittlerweile vorhandenen Lachfältchen mit vorsichtigen Fingerspitzen nach zu fahren und mir das älter gewordene, aber nicht weniger hübsch und ansprechend wie früher, einzuprägen.
„Marco.", konnte ich nur leise hauchen, während unsere Augen wieder Blickkontakt hielten und wir uns einfach so anschauten.
Ich lehnte mich von und platzierte meine Stirn direkt gegen seine, während wir den Blickkontakt nicht unterbrachen. Er war immer noch, bis auf seine Augen und ein leichtes Zucken seiner rechten Hand, als ob er gegen seinen Körper ankämpfen würde, um mich nicht ebenfalls zu berühren, bewegungslos.
Ich schloss meine Augen und zog die Nähe zu ihm, sein Geruch und seine Anwesenheit in mich auf.
Vorsichtige Arme schlossen sich erst unschlüssig um meinen Oberkörper, aber nach dem ersten schluchzen vom mir würde der Druck verstärkt und ich näher an ihn gezogen, als ob meine Reaktion auf ihn in ihm einen Schalter umgelegt hatte.
„Es tut mir so leid, dir das damals angetan zu haben. Ich war so verdammt selbstsüchtig damals.", brachte ich schluchzend unter meinen Tränen hervor und umarmte ihn nun ebenfalls.
Ich konnte ihn deutlich schlucken und schniefen hören, als ob auch er mit seinen Tränen kämpfte.
So ineinander verwoben standen wir einige Minuten lang in dem, glücklicherweise, sonst verlassenen Gang und gaben uns unseren Gefühlen und Emotionen hin.
„Lass uns nachher in Ruhe reden.", flüsterte Marco, dessen Kopf mittlerweile auf meiner Schulter ruhte. Seine Nase und Lippen berührten bei seinem Sprechen die Haut an meinem Hals und das Gefühl der sanften schmetterlingsartigen Berührungen ließ einen wohligen Schauer meinen Rücken runter laufen.
Wir konnten uns nur nach und nach von einander lösen, aber nach einer weiteren guten Minute standen wir uns wieder normal gegenüber und hielten nur noch Händchen.
„Komm, ich glaube ich muss dir jemanden vorstellen. Lass uns zum Trainingsplatz gehen", sprachs und zog mich mit sich. „Du weißt schön, dass es hier lang nicht zum Platz geht.", kommentierte ich grinsend und übernahm sofort die Führung und zog nun meinerseits Marco durch die Gänge, nun auf dem richtigen Weg. „Blöde Gänge. Ich kann doch nichts dafür, dass ich nie hier gespielt habe.", murmelte Marco hinter mir ließ sich aber bereitwillig mitziehen.
„Wen möchtest du mir den vorstellen?", fragte ich neugierig, während ich uns immer noch durch die Gänge navigierte. „Das mittlerweile fast 11-Jährige Geschenk, was du mir damals zurückgelassen hast."
Ich bleibe vor Schreck stehen und Marco lief mir direkt in den Rücken „Au!", nuschelte er in mein Hemd.
„Wir haben ein Kind?", fragte ich ihn vollkommen perplex und erinnerte mich Sekunden später daran, welches Training gerade stattfand. „Eine Tochter.", hauchte ich immer noch leicht geschockt.
„Haben wir. Ich habe doch gesagt, dass wir nachher mal in Ruhe miteinander reden sollten.", sagte Marco und ich konnte etwas Schelm in seinen Augen aufblitzten sehen, während wir durch die offene Tür zu den Trainingsplätzen traten. „Glücklicherweise hat Lukasz Elisa und mich begleitet und kann ein Auge auf die Mädels haben, während wir die letzten elf Jahre Revue passieren lassen.", schlug Marco vor und ich konnte nur noch nicken, bevor wir aus unserer Zweisamkeit gerissen wurden.
„Papa!", riefen zwei Mädchen und liefen auf uns zu. Beide erkannten wir unsere Töchter und erwiderten die Umarmungen der Mädels.
Ich erkannte, da das Gesicht des Mädchens mir während ihrer Umarmung mit Marco zugewendet war, dass sie es gewesen war, mit der Laura sich bereits vor Trainingsbeginn gut verstanden hatte und mit ihr ein echt gutes offensiv Team gebildet hatte. Ihre Augen, die Marcos verdammt ähnlich sahen, nur etwa heller, strahlen vor Aufregung und Glück. Allerdings konnte auch ich sie nicht verleugnen, da sie viele meiner Gesichtszüge geerbt hatte.
Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich freute mit Marco noch eine Chance zu haben und mit unseren Töchtern, Elisa als gemeinsame und Laura und Klara als regelmäßigen Besuch.
Heute mal wieder kurz vor knapp, aber mit dem längsten Kapitel, was ich bisher geschrieben habe. Ich konnte einfach nicht meine Finger von einem Happy-End lassen bzw. eine Andeutung von einem nicht lassen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.12.2020)
*1 = Sommer 2012 bis 2021 (Geburt Elisa) + 11 Jahre = relativ genau 20 Jahre seit Transfer von Marco nach Dortmund
Chapter 19: 29. 1/2 WernerxHavertz
Chapter Text
Hinweise: Kein Corona; Winterpause, wie normalerweise in der Bundesliga, in der Premier League; Wetterlage ist auch etwas abstrakt
Timos Sicht:
Es war einfach wundervoll! Man beachte meinen Sarkasmus. Abends um halb acht im Stockdunklen auf der Autobahn wegen einiger Promo-Termine im Stau stehen zu müssen, anstelle meiner sowieso nicht langen Winterpause genießen zu können und dass bei mittlerweile einsetzendem Schneefall, entsprach überhaupt nicht meiner vor zwei Wochen erstellten Planung für meine fast freien Tage.
Genervt seufzte ich auf und ging von der Bremse des kleinen Vans, den wir als Transportmittel gestellt bekommen haben, um mit der Bewegung der Stau-Schlange zu gehen.
Ich hatte freiwillig die Nachtschicht am Steuer übernommen, da ich erfahrener am Steuer war als Kai. Die ersten zwei Stunden waren auch vollkommen okay gewesen, aber dann musste ich, laut Navi, auf diese Autobahn wechseln, nur um kurz nach dem Auffahren im Stau stecken zu bleiben.
Kai hatte das ganze verschlafen. Er lag hinten im Wohnbereich des Vans auf dem Bett und hatte noch vor dem Wechsel auf diese Autobahn in den Schlaf gefunden, nachdem er die letzte Nacht nicht wirklich viel Schlaf mitbekommen hatte und dass auch nachdem ich um 1 Uhr nachts das Steuer übernommen hatte.
Ich konnte mir einen gelegentlichen Blick nach hinten nicht mehr verkneifen, nachdem wir in den Stau geraten waren. Aber er sah einfach zu süß aus, wie er da halb auf dem Bauch und halb auf seiner rechten Seite lag und sein Kissen nicht nur für seinen Kopf nutzte, sondern es zudem als Kuscheltier verwendetet.
Da kein Radio an war, um Kai nicht beim Schlafen zu stören, konnte ich ganz leise sein Atem durch seinen geöffneten Mund hören und sein gelegentliches rum Gemurmel von nichtexistierenden Worten. Diese Tatsache machte ihn noch hinreißender, als ich ihn sowieso schon fand, und beruhigte mich gleichermaßen, den im Normalfall würde ich seit Beginn des Staues vor mich hin fluchen.
Kai konnte man anmerken, dass er noch verdammt jung war mit seinen 21 Jahren und zum ersten Mal einen anderen Club hatte, als sein Ausbildender. Er war auch noch gelegentlich noch etwas unsicher und fragte immer ganz süß und leicht schüchtern nach Tipps und Tricks. Unsere Anmerkungen verfolgte er immer ganz genau und trainierte dann alleine oder mit uns, bis er den Dreh raushatte.
Sein dankbares Lächeln war zum zerschmelzen. Sein ganzer Charakter war hinreißend, er konnte wirklich gut zuhören und hatte einen zusätzlichen Sinn für Probleme anderer, entweder bat er sich als Gesprächspartner an oder seine tatkräftige Hilfe oder halt einfach etwas Gesellschaft, indem er sich neben einen setzte und sich mit seinem aktuellen Buch beschäftigte, mit denen er sein Englischverständnis verbesserte.
So ein Buch lag aktuell auch noch aufgeschlagen neben ihm auf dem Bett, da er etwas gelesen hatte, bevor ihn der Schlaf übermannt hatte.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder nach vorne, wo sich nichts an der Stausituation geändert hatte, nur das sich nun eine Abfahrt ankündigte in wenigen Hundert Metern Entfernung. Inzwischen war mein Nervenkostüm so angefressen, das ich mir mein Handy schnappte und schaute, ob ich mit dem abfahren von der Autobahn unsere Position verbessern können würde, zumindest für diese Nacht, da sich der Schneefall mittlerweile doch beängstigend verstärkt hatte.
Nut wenige Kilometer von der Ausfahrt auf der parallel zur Autobahn verlaufenden Landstraße befand sich eine Tankstelle mit angeschlossenem Imbiss, sonst war hier in der Umgebung nichts zu finden außer den gelegentlichen Bauernhof oder Wohnhaus.
Kurz entschlossen blinkte ich und fuhr fast als einziger ab. Die Landstraße war glücklicherweise frei, bis auf den doch schon beachtlichen Schnee, und ich konnte nach wenigen Minuten auf das Grundstück mit der Tankstelle fahren.
Auf dem alleinstehenden Gelände war eine kleine private Tankstelle, einige E-Auto Ladestellen, der kleine Imbiss und ein kleines aber gemütliches Wohnhaus, welches mit gut dosierter Weihnachtsdeko in Form von brennenden Kerzen auf den Fensterbänken und ein Paar scheinbar selbstgebastelten Sternen davorgehängt.
Ich parkte und machte den Motor aus, bevor ich mich nach dem abschnallen nach hinten bewegte durch den Miniatur Küchenbereich und zum Bett um, den nicht mitkriegenden, Kai zu wecken für eine Lagebesprechung aufgrund des Wetters, was inzwischen ein waschechter Schneesturm geworden ist.
„Kai? Hey, Kai, aufwachen.", flüsterte ich mehr, als ich ihn vorsichtig an der Schulter rüttelte, um ihn zu wecken. Es tat mit fast leid ihn aus seinem wohlverdienten und benötigten Schlaf, was man gut an seinen beeindruckenden Augenringen erkennen konnte, zu holen. „Hmmm.", machte er nur verstimmt und vergrub grummelnd seinen Kopf in Kissen, welches er auch noch in seinen Armen an den Körper zog.
„Komm schon, du musst aufwachen.", versuchte ich es weiter und wurde mit mich verwirrt und verschlafend anblinzelnde Augen belohnt. „Wasn los?", fragte Kai noch vom Schlaf belegter Stimme. „Wir stecken im Schneesturm fest. Ich habe noch eine Tankstelle mit Imbiss gefunden, auf deren Parkplatz stehen wir nun. Die Autobahn, die uns nach Westen bringen sollte war komplett zu wegen Stau.", berichtete ich ihn, während er wacher wurde und sich aufsetzte, nachdem er das Kissen losgelassen hatte. „Das ist nicht gut.", stellte er selbst nochmal fest.
„Wollen wir mal nachschauen, ob wir zumindest Verpflegung bekommen können?", fragte er, während er sich auf die Füße schwang und sich streckte. Dabei rutschte sein Pulli hoch und entblößte etwas seinen Bauch. Ich konnte mich nur mit äußerster Willenskraft zurückhalten, nicht die Muskeln unter der samtig wirkenden Haut nach zu fahren. Ich konnte deswegen auch nur nicken auf seinen Vorschlag hin.
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Dick eingepackt, wegen den herrschenden Minustemperaturen, verließen wir den etwas wärmeren Van, der sich wegen dem ausgeschalteten Motor und der deswegen nicht mehr laufenden Heizung auch schnell abkühlte. Das wird heute Nacht noch lustig werden.
Noch, bevor wir den noch offenen Imbiss erreichten, nach den noch brennenden Lichtern zumindest beurteilt, kam uns auch schon ein älterer Herr entgegen. „Was macht ihr denn noch hier draußen?", fragte er uns besorgt auf Englisch, nur um beim nächsten Satz ins deutsche zu wechseln, „Kann ich euch irgendwie helfen?".
Manchmal war es doch ganz angenehm erkannt zu werden.
„Wir waren auf der Autobahn im Stau, als der Schnee einsetzte, aus Zufall waren wir in der Nähe der Abfahrt hier um die Ecke und haben die Tankstelle und den Imbiss über Google gefunden.", berichtete ich, da Kai ja nicht viel mitbekommen hatte von dem Ganzen.
„Nicht gut. Ich bin übrigens der Hans. Dann schaun wir mal, dass wir euch irgendwie versorgt bekommen. Meine Frau Rosie macht bringt euch gleich nachdem abschließen des Imbisses garantiert was mit zu uns Wohnhaus zu essen."
Wir folgten den freundlichen Mann zum Wohnhaus, welches einladend warm war, wegen einem großen alten Karmin im Wohnzimmer. Nachdem wir uns aus unseren Lagen an Kleidung geschält hatten wurden wir eingeladen auf dem gemütlichen Sofa Platz zu nehmen und uns etwas zu trinken von dem bereit gestellten Tablett zu nehmen.
Nach einem kurzen Anruf wurde uns Eintopf als Abendessen zugesichert, den Rosie gleich mit rüberbringen würde.
„Ich vermute, dass sich heute Nacht noch ein oder zwei Autos hierher verirren, so ist das fast bei jedem Wetter beeinflussten Ereignis, wie heute. Ich denke deswegen, die Zeit bis zum Essen damit zu verbringen euren Van gegen unseren Wohnwagen zu tauschen und den in die Garage zu stellen. Dann solltet ihr mithilfe eines Heizers dadrinnen ganz gut übernachten können, ohne zu erfrieren.", meinte Hans.
Nur wenige Minuten später verließ ich hinter ihm das Haus, um die Fahrzeuge zu tauschen. Kai ließen wir in eine Decke gewickelt vor dem Kamin sitzend zurück. Wir beeilten uns den Wohnwagen unter das Vordach der Tankstelle zu parken und ich setzte den Van in die geräumige Garage. Anschließend schlossen wir den Van an die Stromversorgung an und stellten den Heizer rein, um das bereits vollausgekühlte Fahrzeug für heute Nacht vorzubereiten.
Durch die Verbindungstür gelangten wir wieder ins Haus und fanden Kai und Rosie im Wohnzimmer vor. Kai war bereits damit beschäftigt, seinen Eintopf zu löffeln und unterhielt sich neben bei mi der resoluten Rosie, die ebenfalls gebürtig aus Deutschland kommt.
Von der genauso netten Dame, wie ihr Mann es schon zu uns war, bekam ich auch sobald ich saß eine Schüssel mit verdammt gut riechendem Inhalt in die Hand gedrückt.
Wir verbrachten den Abend mit quatschen, wobei sich dir Gruppe noch erweiterte mit einer drei köpfigen Familie mit einem Kleinkind und einem Geschäftsmann. Die kleine Familie durfte im Gästezimmer schlafen und der Geschäftsmann freute sich über die Schlafcouch im Haushaltsraum von Rosie.
Gegen halb zwölf machte sich erst Kai und dann ich im kleinen Gästebad im Erdgeschoss bettfertig. Die Heizung des Vans und der Heizer hatten gute Arbeit geleistet, aber für die Nacht hatte ich den Heizer ausgeschaltet und mit einer Zeitschaltuhr so eingestellt, dass er um halb sieben am nächsten Morgen automatisch wieder anfangen würde zu Heizen, damit wir nicht im kalten aufstehen müssen. Die Heizung des Vans blieb an und war auch geräuschloser, während sie arbeitete, aber nicht so effektiv, wie der Heizer. Ich hoffte, dass die Nacht trotzdem einigermaßen erträglich wurde von den Temperaturen her.
Kai lag bereits im Bett und döste vor sich hin, als ich zu ihm in den Van stieg, dick eingekuschelt unter drei Decken, die bereits provisorisch auf dem Bett ausgebreitet waren.
Ich schälte mich aus dem Pulli, den ich für den Weg noch anhatte, und legte ihn an den Rand der Matratze, auf der Seite auf der ich schlafen würde, da ich irgendwie im Gefühl hatte, das ich ihn heute Nacht noch brauchen könnte und so hatte ich ihn griffbereit neben mir liegen.
Vorsichtig krabbelte ich auf die Matratze um Kai nicht groß zu stören, vom Fußende aus, da die Matratze den kompletten hinteren Teil des Vans ausfüllte.
Kai grummelte nur etwas wegen meinen Bewegungen, die er natürlich mitbekam, und er drehte sich von mir weg, als ich schließlich in einer guten Schlafposition zur Ruhe kam.
Ich konnte zunächst nicht einschlafen, während Kai kurz nachdem ich ins Bett gekrochen war bereits tief und fest schlief, so bekam ich auch mit, wie er sich wieder zu mir drehte.
Vorsichtig strich ich ihm eine ihn leicht irritierende Haarsträhne zurück, wegen er seine Stirn in Falten gelegt hatte, die sich aber schnell glättete, als ich sie vorsichtig wegstrich.
Ich lächelte und schloss meine Augen und folgte Kai kurz darauf auch ins Land der Träume.
Okay, kaum habe ich eine Kurzgeschichte fertig kommt auch schon die nächste. Sorry not Sorry. Aber diesmal wird es bei zwei Teilen bleiben.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG und Frohe Weihnachten,
Ju
(25.12.2020)
Chapter 20: 29. 2/2 WernerxHavertz
Chapter Text
Zwei Tage später
Kais Sicht:
Kaum wurden Timo und ich von der PR-Abteilung des Vereins entlassen, nach unserer Rückkehr nach London von unserer Promo-Tour, war ich auch schon auf dem Weg zu meinem Auto, welches auf dem Spielerparkplatz auf mich wartete. Ich packte schnell meine Tasche in den Kofferraum, bevor mich jemand abhalten konnte nach Hause zu fahren.
Ich erblickte durch den Rückspiegel, das Timo den Parkplatz betrat, während ich mit meinem Vereinsausweis die Schranke passierte. Ich meinte Enttäuschung in seinem Gesichtszug erkennen zu können, aber genau festlegen wollte ich mich bei der Entfernung zu ihm nicht. Was ich hingegen genauer wusste, war das ich etwas Abstand brauchte zu ihm, um ihn und sein Verhalten während der Tour analysieren zu können.
Ich war froh, dass London erst gar nicht so schlimm von dem Schneesturm betroffen gewesen war und der hier gefallene Schnee auch bereits gut von den Straßen entfernt worden ist, so kam ich sehr gut durch den typischen emsigen Londoner Verkehr nach Hause.
Trotz unserer Übernachtung bei dem ausgewanderten deutschen Pärchen und den darauffolgenden Vormittag, den wir abwarten mussten, bis die gröbsten Schneemassen geräumt worden waren, mussten wir die verlorene Zeit mit nur leichten Terminplan Änderungen wieder reinholen.
Doch nun hatten wir uns unsere Freizeit abseits des Trainings redlich verdient und ich hatte vor das beste daraus zu machen und den Rest des Tages nach meiner Heimkehr in mein Haus auch gemütlich dort zu verbringen. Also fuhr ich erste einmal den Supermarkt an, um mich entsprechend für die nächsten Tage einzudecken und meine Vorräte an verderblichen Lebensmitteln wieder aufzufüllen.
---
Dick beladen mit meiner Reisetasche und den Einkaufstüten betrat ich meinen Hausflur und ging direkt weiter in die Küche um alles erst einmal abzustellen. Direkt verließ ich auch wieder mein herrlich warmes Haus auch schon wieder und ging rüber zur Nachbarsfamilie, die netterweise auf Balou aufgepasst hatte, während ich nicht da war.
Kaum war unsere Haustür hinter uns zugefallen und Balou abgeleint war dieser auch schon auf dem Weg zu seinem Spielzeug und ich konnte mich ums auspacken der Taschen und ums einsortieren der Lebensmittel machen. Bevor ich mich allerdings daran machte wählte ich die alt bekannte Nummer von Julian, meinem besten Freund.
*TUUUT TUUUT*
Tönte ziemlich lange das Freizeichen in der Leitung, bis sich mein Kumpel gnädig zeigte und den Anruf entgegennahm, ist ja nicht so, als ob ich mich noch im Van sitzend bei ihm angekündigt hätte mit einer ungefähren Uhrzeit, zu der ich mich melden würde.
„Hi! Sorry, ich musste noch meine Lasagne vom verbrennen retten, damit ich was zum Abendbrot habe.", tönte es mich durch die Leitung zur Begrüßung entgegen. Ich musste grinsen. Das war typisch für Jule.
„So, jetzt habe ich ein Ohr für dich.", verkündete er nachdem ich noch etwas rumoren auf der anderen Seite der Leitung vernommen hatte.
Ich zog meine Beine an meinen Körper und machte es mir somit etwas gemütlicher auf der Couch, auf die ich mich zum telefonieren zurückgezogen hatte, bevor ich mit dem eigentlichen Gespräch anfing.
„Ich komme am besten direkt zum Punkt, okay. Gut, ich glaube ich Timo mag mich etwas mehr, als für normale Freunde oder Teamkollegen üblich, und zugegebenermaßen bin ich nicht ganz abgeneigt.", brach es aus mir heraus und ich fing direkt meine Unterlippe vor Nervosität zu massakrieren, nachdem ich Jule die Situation mit Timo geschildert hatte.
„Puh. Timo ist ja ein richtig guter Fang, im Vergleich zu den Typen auf die du sonst so abfährst. Ich würde sagen ‚Schnapp ihn dir du kleiner Löwe!'". Ich musste wegen dem Spitznamen, den Jule mir gegeben hatte aber sehr selten nutzte, grinsen und ließ meine Lippe auch wieder in Ruhe.
„Ich wird's mal mit kleineren Reaktionen versuchen. Mal schauen, ob er drauf anspringt und seine Absichten klarer werden. Ich habe nur Angst, dass er so wie Leo ist.", gab ich zu.
„Kai, Leo war echt ein Griff ins Klo. Und ich bin froh, dass ich dich immer ganz gut beobachtet habe und doch vor der totalen Eskalation seiner Aggressivität eingreifen konnte. Ich ärgere mich aber immer noch darüber, dass ich dir nicht die Backpfeife nicht ersparen konnte. Aber Timo kennen wir beide ja schon von der Natio und er ist ja auch vom öffentlichen Auftreten sehr Bodenständig und äußerst nett zu uns bisher gewesen. Bei ihm mach ich mir keine großen Sorgen, außer er verarscht dich nur. Fang doch einfach mal damit an das Wasser zu testen und genau sein verhalten zu beobachten.", machte mir mein bester Freund Mut und ich fühlte, wie ein Teil der Last von meinen Schultern viel, da Jule auf meiner Seite war und mich im Notfall schützen und verteidigen würde.
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Während der nächsten zwei Wochen tauschten Timo und ich immer wieder Blicke aus, die von Tag zu Tag intensiver und auch gefühlvoller wurden. Ab und zu strich er heimlich über meine Seite, wenn er an mir vorbei ging, oder er fuhr mit seinen Fingerspitzen ganz sanft, wie ein Schmetterling, über meinen Handrücken.
Ich selbst suchte auch etwas die Nähe zu ihn und beobachtete ihn genauer. Timo war sehr freundlich zu allen, auch wenn er wegen der aktuellen Torflaute und Vereinslage manchmal schlecht gelaunt wirkte, aber das waren wir ja alle. Aber mit niemanden schien er sich mehr zu beschäftigen, als mit mir. Antonio wusste scheinbar etwas, da unser Mitdeutscher Timo hier und da scheinbar von meinem Anblick losreißen musste oder ihn zur Aufmerksamkeit ermahnen musste während des Trainings. Zum Glück für die gesamte Mannschaft war Timo immer fokussieret und konzentriert während der Spiele.
Jule freute sich jedes Mal für mich, wenn ich ihn Updates gab und war jetzt schon unser bester Shipper und Unterstützer. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass er sich auf mein Liebesleben konzentriert, da er selber niemanden hatte. Es war, als ob er eine Bestätigung brauchte, dass auch ernsthafte Beziehungen heute noch existieren, auch wenn meine mögliche und hoffentlich baldige Beziehung noch in der Entstehungsphase war.
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„WürdestdumitmiraufeinDategehen?", murmelte Timo deutlich nervös, als ich nachdem Training auf den Spieler Parkplatz trat, wo er scheinbar auf mich gewartet hatte.
„Wie bitte?", fragte ich ihn, da ich keine Chance hatte seine Worte zu verstehen.
„Würdest du mit mir auf ein Date gehen?", fragte er mich nun deutlicher, aber er wirkte noch ein Stück nervöser, als zuvor.
Mir schoss die Hitze in die Wangen und ich wusste, dass ich sehr rot geworden war, was mich meist selbst richtig nervte. Ich bin halt kein unschuldiger Schüler mehr!
„Gerne.", hauchte ich als Antwort und sofort lockerte sich die Stimmung zwischen uns beiden und ich lächelte ihn schüchtern an, als ich sah, wie seine Schultern durch die Erleichterung auf meine Antwort hin sich in ihm augenscheinlich breit machte.
„Ich würde dich um 19 Uhr abholen, passt das bei dir?"
„Ja, das passt. Soll ich mich irgendwie besonders kleiden, oder einfach Casual Chick?"
„Casual Chick ist vollkommen okay. Wie stehst du zur italienischen Küche?"
„Ich liebe Pasta in fast jeglicher Art."
„Okay, dann bis nachher. Ich freu mich schon drauf.", verabschiede sich Timo von mir.
„Ich mich auch. Bis nachher." Ich schenkte ihm noch ein vorsichtiges lächeln und versuchte etwas das Glücksgefühl in Schach zu halten, welches mich drohte vollkomme zu überrollen und das wollte ich jetzt noch nicht direkt vor Timo tun, da ich ahnte, dass ich total vor Glück ausflippen würde.
Timo drückte mir, nach einem guten Blick auf unsere Umgebung, noch einen kleinen leichten Kuss auf die Wange, bevor er sich umdrehte und zu seinem Auto ging.
Wir tauschten vor dem gleichzeitigen Einsteigen in unsere Fahrzeuge noch einen intensiven Blick, der in meinen Bauch die Schmetterlinge erneut zu einem Höhenflug verleitete.
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Per Videocall half mir Jule mit meinem Outfit und ich musste ihn genau erzählen, wie Timo mich gefragt hatte. Auch er war vollkommen aus dem Häuschen für mich und wir beide rasteten gleichzeitig vor Glück aus.
Jule kündigte mir an, dass er am nächsten Morgen seiner Pflicht als mein bester Freund nachkommen würde und Timo drohen würde, für den Fall das er mich verletzten würde, egal in welcher Art. Jule war schon süß mit seiner Art sich für mich einzusetzen und er war gut darin mich von meiner Aufregung abzulenken, bis kurz vor Timos eintreffen.
Timo und mein erstes Date war sehr gut verlaufen und wir beide waren eher vorsichtig geblieben. Es war, als ob keiner unsere Beziehung irgendwie gefährden wollte. Diese Grundeinstellung änderte sich erst nach einer weiteren Handvoll von Dates, bei denen wir uns nach und nach abtasteten und kennenlernten.
Unsere Beziehung als Paar war, laut Jule Karies fördernd, aber ich war im siebten Himmel und mit dem Mann zusammen, mit dem ich mir sehr gut vorstellen konnte den Rest meines Lebens zu verbringen.
Im nächsten Winter führen wir wieder zu Hans und Rosie, diesmal aber mit voller Absicht. Somit entstand eine Wintertradition, die wir auch nach dem Tod der beiden mit deren Sohn Jochen und dessen Frau Veronica fortführten und unserer Rückkehr nach Deutschland nach unseren Profikarrieren bzw. während.
Ich konnte mir ein wenig Bravertz Friendship Goals nicht verkneifen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(08.01.2021)
Chapter 21: 31. MessixRonaldo
Chapter Text
Hinweis: zum Spiel Juventus vs Barcelona am 08.12.2020 in Barcelona; kein Corona; Junior ist jünger, als in der Realität
Vorsichtig holte Leo das Blech mit verführerisch duftenden Keksen aus dem Ofen und stellte es auf die Anrichte.
Es war über die Jahre mit Cristiano und Junior zu einem alljährlichen Ritual geworden, das er diese Kekse backte, sobald es Dezember war und sie sich sehen würden.
So, wie heute. Seine beiden Jungs würden in nicht ganz zwei Stunden am Flughafen landen und somit gut einen halben Tag vor den anderen Juventus Spielern.
Den ganzen Tag hatte er alles bis ins kleinste Detail vorzubereiten und nichts zu vergessen. Neben dem täglichen Training hatte er in den letzten Tagen und heute neben dem Abschlusstraining das ganze Haus geputzt und alle möglichen Besorgungen für die nächsten zwei Tage getätigt. Alles, damit sie bis zum Mittwochmorgen jede Sekunde, die sie als Familie zusammen verbringen würden auch ohne Unterbrechungen, die nichts mit Fußball zu tun habe, genießen und auskosten konnten.
Cristiano und er waren seit fast 10 Jahren ein Paar. Den Großteil der Zeit im Geheimen mit nur engen Vertrauten, die über sie Bescheid wussten, aber seit 2 Jahren ganz öffentlich. Junior war ein Wunschkind, das sie beide wollten. Mit einem zweiten Kind wollten warten bis nach dem Karriereende von einen von ihnen. Mit seinen aktuell 4 Jahren wird Junior in zwei oder drei Jahren einen guten und relativ reifen großen Bruder abgeben und mit auf sein Geschwisterkind aufpassen können.
Seit Cristiano in Italien spielte war es schwieriger mit den Treffen geworden, so dass es über zwei Monate her war, seit Leo seine Partner und seinen Sohn zuletzt gesehen hatte.
Ein Fahrer würde die beiden nachher hierherbringen. Aus Erfahrung wussten sie, dass ein Auftauchen von den beiden Fußballern an einem so öffentlichen Ort, wie ein Flughafen, für Massenaufläufe sorgte, und das wollten sie möglichst vermeiden.
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Zwei Stunden später konnte Leo nicht mehr stillsitzen und somit war er gerade dabei den frisch aufgebrühten Tee in die Thermoskanne zum Warmhalten zu füllen, als das kleine Tor für Fußgänger in der grundstücksumgebenen Mauer sich öffnete. Leo schraubte die Kanne schnell zu, bevor er zur Tür eilte.
„PAPA!"
Kaum hatte er sie geöffnet schlossen sich kleine Kinderarme um seine Oberschenkel und ein Gesicht wurde in seitlich in seine Hüfte gepresst. Leo strich Junior während er ihn begrüßte durch die Haare, die er von seinen Pai hatte und wiederspenstisch sich kräuselten.
„Niño, komm zieh deine Schuhe aus und dann kuscheln wir richtig.", sagte Leo zu dem Jungen, der sich an seinen Beinen festklammert. Sobald er dies allerdings gesagt hatte, ließ sein Sohn ihn kurz los, um in Windeseile seine Schuhe auszuziehen.
Direkt nachdem die beiden Kinderschuhe ihren Platz ordentlich neben den anderen unter der Garderobe stehenden Paare gefunden hatten, beugte sich Leo etwas runter, um seinen Sohn auf den Arm nehmen zu können. Junior war schon wieder ein gutes Stück gewachsen und hatte etwas mehr Gewicht, als beim letzten Treffen und Leo musste sich eingestehen, dass das mit dem hochheben bei ihm nicht mehr lange so gehen würde.
Während Leo und Junior sich miteinander beschäftigten, hatte sich Cristiano um sein und Juniors Gepäck gekümmert und den Fahrer verabschiedet, der sie vom Flughafen abgeholt hatte. Nun schloss er zu ihrem Sohn auf, der sich leise mit Leo unterhielt und seinen Kopf gemütlich auf dessen Schulter abgelegt hatte, während sie weiterhin im Eingangsbereich des Hauses standen.
„Hallo, Schatz.", begrüßte der Portugiese seinen Mann mit einem sanften Kuss und strich ihren Sohn ebenfalls durch die Haare, bevor er sich mit den beiden Koffern an ihnen vorbei schob.
„Hi. Ich habe Kekse und Tee vorbereitet, wenn ihr wollt ...?", kündigte Leo an und musste nicht mehr sagen, da Junior bereits in Jubel verfallen war und direkt den ersten Keks forderte. Auch Cris war von dem Angebot angetan, aber nickte nur kurz und gab seinem Schatz ein Kuss auf die Wange, zur Belohnung, dass er sich die Mühe gemacht hatte alles schon vorzubereiten.
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Kurz darauf hat es sich die kleine Familie auf dem Wohnzimmersofa gemütlich gemacht, nachdem Cris die Koffer auch noch nach oben in die Schlafzimmer gebracht hatte und Leo mit Junior alles benötigte zum Kaffeetisch gebracht haben, damit sie nicht noch einmal aufstehen mussten.
Es war kuschelig warm unter den Decken, die sie über sich alle ausgebreitet hatten und ihre Körperwärme tat den Rest. Junior saß auf Leos Schoß und spielte mit seinem Kuscheltier, welches er noch schnell aus seinem Rucksack befreit hatte, bevor sie es sich gemütlich gemacht hatten. Sein Kopf ruhte auf Leos Brust und so langsam fielen ihm die Augen zu, da Leos Herzschlag unter seinem Ohr ihn beruhigte und ihn entspannen ließ.
Cris fiel sein schlafender Sohn als erstes auf, als er zu Leo, der es ihrem Sohn nachmachte und seinerseits an der Brust von Cris lehnte, und Junior runterblickte. Vorsichtig strich er dem kleinsten der Runde eine Haarsträhne aus der Stirn, bevor er sich wieder etwas zurücklehnte und Leo an sich drückte.
Sanft lächelnd blickten sich die beiden Eltern an und tauschten einen kleinen liebevollen Kuss miteinander, bevor sie sich wieder entspannten und die Nähe zwischen ihnen dreien genossen.
Ja, so ließ es sich leben, auch wenn es ruhig öfter so vorkommen könnte und sie sich jeden Tag sehen könnten. Aber der Tag kam immer näher und sie freuten sich schon drauf.
Etwas zeitlich verschoben, aber ich hoffe ein bischen Familien-Zeit machts wieder wett.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(15.01.2021)
Chapter 22: 32. NeuerxMüller
Summary:
Willkommen im meinem normalen Uploadrythmus!
Chapter Text
Warnung: Dieser OneShot beinhaltet eine Fohlengeburt, die auch recht ausführlich beschrieben ist. Die Stelle ist gekennzeichnet.
Manuels Sicht:
Es herrschte eine ruhige und entspannte Stimmung in dem Teil des Stalls, indem wir uns gerade befanden. Thomas hatte mich eingeladen, damit ich einmal in meinem Leben bei einer Fohlengeburt dabei sein konnte. Und heute war es soweit.
Der Hof wurde von Thomas und seiner ‚Schein-Frau' und eigentlich besten Freundin Lisa geführt. Obwohl ich schon oft hier war und auch in diesem Teil des Stalls war die heutige Nacht eine besondere.
Wir haben es und zu dritt unter dem Pferde-Solarium gemütlich gemacht auf einer alten Wohnzimmer Garnitur, die wir am frühen Abend hierhergetragen hatten.
In unseren Händen hielten wir Tassen gefüllt mit Tee oder Kakao und beobachten die Stute in der speziellen Abfohlbox neben uns.
Sie war ruhig, aber man konnte mittlerweile auch mit ungeschulten Augen erkennen, dass sie nervös und leicht angespannt war. Dies war aber laut Lisa völlig normal und die Stute bereits eine erfahrene Mutter. Ihren Namen hatte ich mir nicht merken können, aber dass sie bereits das vierte Fohlen bekommt wusste ich.
Thomas kuschelte sich unter unserer großen Decke näher an mich und wir betrachteten ruhig und erwartungsvoll das Geschehen vor uns.
Lisa war sich zu fast hundert Prozent sicher, dass die Stute heute gebären würde, sie hatte diese Prognose bereits bei den letzten beiden Fohlen der Stute richtig gehabt, und so hatten wir es uns relativ spontan am späten Nachmittag hier bequem gemacht und alle Vorbereitungen getroffen.
Wir saßen und kuschelten hier im warmen Stall, bis meine Uhr bereits 00:36 anzeigte und mir fast die Augen zufielen.
Aber schließlich tat sich was. Die Stute, die in der letzten Stunde bereits etwas unruhiger geworden war, legte sich hin. Lisa hatte mir erklärt, dass sie bereits seit einigen Stunden sah, das die Stute nach und nach mit der Geburt vorankam und es, sobald sie lag, nicht mehr lange dauern konnte, bis ein kleines staksiges Fohlen in der Box liegen würde.
--- Warnung!---
Die Stute begann im Liegen deutlich zu pressen. Man konnte ihre Anspannung deutlich hören und auch sehen. Sie brummte bei jeder Wehe und streckte ihre Beine durch, wobei sie manchmal mit einem Huf an die Boxenwand kam.
Es dauerte nicht lange und wir konnten, laut Lisa, die beiden Vorderhufe aus der Mutterstute herausschauen sehen. Lisa selbst war nun als Pferdehebamme bei der Stute in der Box. Thomas und mir blieb nichts anderes möglich, als das Geschehen von außen zu betrachten und dies auch nur mit etwas Entfernung, damit die Stute uns nicht als Bedrohung war nimmt und entsprechend reagiert, was gefährlich sein konnte für sie und ihr Fohlen während der Geburt.
Thomas und ich beobachteten aneinander gekuschelt vor der Box stehend diesen besonderen Moment.
Nach den Vorderhufen war eine kleine vorwitzige Nase zu erkennen und Lisa fing an der Stute etwas zu helfen, indem sie bei jeder Wehe versuchte das Fohlen etwas in ihre Richtung, und damit aus dem engen Geburtskanal raus, zu ziehen.
Somit dauerte es nicht lang, bis der komplette Kopf draußen ist und direkt mit der nächsten Wehe auch die Schultern des Kleinen. Und dann flutschte es mit Lisas Hilfe und der nächsten Wehe in das weiche Stroh.
Lisa entfernte etwas Fruchtblase und Schleim von den kleinen Nüstern, damit das Fohlen atmen konnte, bevor auch sie sich etwas zurückzog.
---Warnung Ende!---
Die Stute war wieder aufgestanden und hat angefangen ihren Nachwuchs ausgiebig zu beschnüffeln und etwas abzulecken um das kleine frierende etwas zu trocknen.
Je näher die Mutter dem Kopf ihres Fohlens kam desto wacher und aktiver wurde es und legte sich nach und nach eher auf den Bauch, als auf die Seite, mit erhobenem Kopf ließ es die Wäsche von seiner Mutter über sich ergehen.
„Und? Ist es so toll, wie ich es dir versprochen hatte?", fragte mich Thomas. „Besser. Viel besser.", antwortete ich und konnte meine Augen nicht von den beiden Pferden in der Box lösen. Ich hörte Thomas leise Lachen und spürte kurz darauf einen kleinen sanften Kuss auf meiner Wange. Als Reaktion zog ich meinen Freund noch etwas enger an mich und genoss diesen Moment.
Nur wenige Minuten später beobachten wir gespannt die ersten Aufstehversuche und die ersten wackeligen Laufversuche. Dass das kleine seine vier, viel zu langen Beine für den kleinen Körper, nicht richtig koordinieren konnte am Anfang war kein Wunder.
Lisa war auch wieder bei Thomas und mir, nachdem sie einen kleinen Check-Up beim Fohlen gemacht hatte und grinste genauso grenzdebil vor Glück, wie ich es wohl auch tat und Thomas auch.
„Es ist eine kleine Stute.", berichtete sie uns. „Das erste Stutfohlen der Mutterstute.", erklärte sie uns zudem noch den Hintergrund des Faktes.
Die kleine Stute hatte erstaunlich schnell, dank ihrer Mutter, den Ort gefunden, an dem es leckere Milch für sie gab und begann ihre erste Mahlzeit zu schlürfen, während ihre Mutter sie weiterhin säuberte.
Nach diesem Festmahl legte die Kleine sich hin und schien innerhalb von Sekunden einzuschlafen.
„Komm. Wir gehen schon mal wieder rein und ins Bett. Ist ja schon spät.", meinte Thomas und ich riss mich schweren Herzens von dem Anblick, des neugeborenen Fohlens beim Schlafen, los und folgte ihm aus dem Stall und zurück ins Wohnhaus.
---
„Danke, dass ich heute dabei sein durfte. Es war was ganz besonderes.", flüsterte ich in die Dunkelheit von unserem Schlafzimmer, als Thomas und ich den Weg in unser Bett gefunden haben.
„Gerne. Und du wirst noch bei so vielen anderen Fohlengeburten dabei sein. Die kleine war heute nur der Anfang.", antwortete er mir und verband unsere Lippen zu einem kurzen und liebevollen Kuss.
„Schlaf gut.", flüsterte ich.
„Du auch. Und träum von süßen Fohlen.", flüsterte er zurück, bevor er sich so eng, wie möglich an mich kuschelte.
Und tatsächlich träumte ich von vielen süßen Fohlen, die munter auf einer Wiese tobten und Thomas und ich saßen in der Mitte und beobachten die kleinen beim Spielen, während wir kuschelten.
***
Am nächsten Tag ging es direkt nach dem Frühstück in den Stall, um nach der Stute und ihrem neusten Nachwuchs zu sehen.
Die Kleine war immer noch etwas staksig auf ihren Stelzenbeinen unterwegs, aber es sah deutlich stabiler und gekonnter aus, wie sie sich nun durch die Box bewegte.
Kurz nach dem Betreten der Box durch Thomas und mich kam der Charakter der Kleinen das erstmal etwas zum Vorschein. Sobald wird beide ruhig da standen war ihre Mutter abgemeldet und sie auf dem Weg zu uns. Lisa, die auch in der Box stand und die Mutterstute nochmal etwas untersuchte, schien erstaunt über den Alleingang der Kleinen zu sein und beobachtete genau, wie sie auf uns reagierte. Die erfahrene Mutterstute schien auch mit ihrem Beobachtungsposten zufrieden zu sein und ließ ihre Tochter machen.
Diese untersuchte uns gründlichst mit ihrer kleinen, süßen Nase, indem sie uns anstupste und auch beschnüffelte.
Sie entschied schnell, dass wir für sie kleine Bedrohung waren und ließ sich erst vorsichtig von Thomas und anschließen auch von mir streicheln.
„Na, die kleine schein euch ja richtig gut zu mögen.", stellte Lisa fest, „Sie hat noch keinen Namen, hat einer von euch beiden eine Idee?"
„Ich. Wie wäre es mit Matha. Das MA für ‚Manuel' und das TH-A für ‚Thomas'?", schlug Thomas, wie aus dem nichts vor.
„Klingt gar nicht mal so schlecht.", gab ich zu und blickte die Kleine an, die gerade damit beschäftigt war unsere verschränkten Hände zu untersuchen, „Passt auch irgendwie zu der neugierigen Madam."
Mit ein paar Tropfen Milch der Mutter taufte Lisa das kleine Stutfohlen feierlich auf Matha und schien genauso, wie ich, mit Thomas Idee einverstanden.
Die Kleine war erst skeptisch gegenüber ihrer Taufe, aber ließ sie ohne Anstand über sich ergehen.
Nach einer kleinen Trinkpause für die jüngste Hof Bewohnerin waren wieder Thomas und ich dran, sie mit Streichel- und Kuscheleinheiten zu beglücken, bevor sie uns noch durch ihr Zupfen an unserer Kleidung Löcher in diese riss. Zu ihrem Glück war sie so süß, dass wir ihr auch dies, nach dem ersten Schreck, nicht übernehmen würden, aber einem süßen Fohlen kann ja niemanden einen solchen Wunsch verwehren.
(Matha: eher ausgesprochen wie Ma-tah)
Okay, ich gebe zu, das ich in letzter Zeit ein paaar Fohlen Bilder auf Instagram begegnet bin ... und daraus ist dieser OS entstanden.
Auf Grund der Pferde war Thomas praktisch gesetzt und der erste, der mir als Partner in den Sinn kam war Manu 💁🏼♀️. Außerdem Frienship-Goals mit den beiden und Lisa ❤️.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(22.01.2021)
Chapter 23: 33. 1/2 KimmichxSüle (AU)
Chapter Text
Hinweis: beide gehen hier noch zur Schule; Fußball hier nur in der Nebenrolle; schüchterner Joshua
Joshuas Sicht:
Ich lag neben meiner Besten Freundin Lucy auf der Wiese auf dem Schulgelände und genoss die ersten Sonnenstrahlen des Jahres während wir zwei Freistunden haben.
Lucy hatte uns eine Decke mitgebracht und wir machten nun sozusagen Urlaub zwischen den Unterrichtsstunden. Ich hatte mir mein aktuelles Buch, ein Fantasy Thriller, mitgenommen und mich nach unserem gemeinsamen Snack darin vertieft. Lucy blätterte in der aktuellen Klatschpresse und murmelte hin und wieder vor sich hin.
Ich weiß seit ich sie kenne nicht, und das ist echte eine lange Zeit, warum sie solche Zeitschriften kaufte, wenn sie doch sowieso immer über die Normen und Ideale, die in den Blättern dargestellt werden, schimpfte und sich tierisch drüber aufregen konnte. Aber ich ließ sie machen, war schließlich ihre Sache, ob sie sich aufregen möchte oder nicht.
So vertieft in unsere Lektüren bemerkten wir gar nicht, dass sich uns eine Gruppe von Schülern näherte, die als Bullis gelten, auch wenn sie uns beiden noch nie auf dem Kicker hatten, seit wir vor einem dreiviertel Jahr auf diese Schule gewechselt waren.
Doch heute hielten wir uns auch nicht, wie sonst, im Hintergrund auf, sondern lagen relativ allein auf der Wiese und somit praktisch auf dem Präsentierteller für die 5 Jungs.
„Ey! Babys verschwindet!“, wurden wir angebrüllt und so aus unseren Lektüren gerissen.
Wir waren als elft Klässler zwar Teil der jüngsten Stufe auf dieser Schule, aber Babys waren wir schon lange nicht mehr.
Wir drehten uns um und blickten die dreier Truppe von älteren Jungs, die ich als Mitglieder der Dreizenten Stufe wiedererkannte. Aber, obwohl sie älter als wir sind, sollten sie uns nicht behandeln, als wären wir weniger wert.
Ich wechselte einen schnellen Blick mit Lucy aus, bevor ich mich wieder den Jungs zuwendete. Das würden ich mir nicht gefallen lassen! Und Lucy, wie ich in ihren Blick erkannt hatte, wird sich das auch nicht gefallen lassen.
Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als sich der Chef der Gruppe sich plötzlich vorbeugte und mich an den Haaren nach oben riss und ich konnte nicht anders reagieren, als der Bewegung zu folgen, bis ich von ihnen stand.
„Oooh! Willst du deine kleine Freundin beschützen? Das ist ja süüüß!“, lachte er hämisch und grinste provozierend.
Ich konnte ihn nur anblicken und versuchen nicht ängstlich auszusehen, da ich ja schon am eigenen Leibe mitbekommen habe, dass er ganz gut bemuskelt ist. Mit einen weiteren lachen ließ er mich wieder los und schubste mich etwas, so dass ich nach hinten stolperte, bis ich wieder neben Lucy stand.
„Jetzt passt mal auf. Kleiner Junge, du verschwindest jetzt mal ganz schnell und wehe, du sagst irgendjemand etwas. Und wir…“, er blickte erst nach rechts und dann nach links, um seine Kumpels anzusehen, „Schauen uns mal genauer die junge Miss an.“ Sein grinsen hatte noch etwas mehr dieses Gefährliche und Anzügliche an sich, so dass die Wut in mir hochkochte.
Ich wollte ihn schlagen, doch weit kam ich nicht. Er fing meine geballte Faust fast spielerisch auf, bevor ich ihn erwischen konnte. „Oh, wir werden mutig!“, höhnte er weiter, konzentrierte sich nun aber wenigstens auf mich und nicht mehr auf Lucy.
Meinen Fehler, dass ich so unüberlegt gehandelt hatte und zum Schlag ausgeholt habe, mir erst da wirklich deutlich.
Zu meinem Glück schob sich plötzlich eine große und kräftige Männergestalt vor mich und verdeckte mich vor meinem Angreifer. Dieser ließ mich los und schien genauso überrascht über das Auftauchen des anderen Jungen, wie ich.
Lucy fiel mir in die Arme. Unsere Sachen hatte sie in unsere Rucksäcke gestopft und einige Dinge sich unter den linken Arm geklemmt, weswegen die Umarmung etwas komisch war.
Wir entspannten uns etwas, da es schien, als hätte der nette Unbekannte die Situation zu unseren Gunsten unter Kontrolle. Er schien sogar noch breiter gebaut zu sein, als unsere Widersacher, und hatte die Körpergröße passend dazu. Er stand wie eine Mauer vor uns und half uns so selbstlos, er hätte ja auch etwas dabei abkriegen können, wer weiß schon, wie die Widersacher auch hätten reagieren können.
„Lasst die beiden in Ruhe! Ihr könnt doch nicht einfach wehrlose Schüler so angehen, nur weil sie sich hier auf der Wiese niedergelassen haben, die übrigens für alle da ist, und nicht nur für euch!“, fing ihr Verteidiger an unsere Widersacher zu belehren.
„Chill mal! Wir gehen ja schon!“, räumte der Chef der Gruppe ein und zog mit seinen beiden Sidekicks ab. Scheinbar wollten sie sich nicht mit unserem Beschützer in die Haare kommen, auch wenn er ihnen bis auf uns beide allein gegenüberstand.
---
Nachdem sich die Gruppe durch die Eingangstür getreten waren, nachdem sie noch einmal umgedreht und uns noch einen vernichtenden Blick zugeworfen hatten.
Mit einem Blick auf Lucy, die mit dem Arm um meine Schultern zu meiner rechten stand. Sie war immer noch wütend, aber deutlich gefasster als ich, aber sie hatte auch keine direkte Konfrontation mit unseren Widersachern. Doch ihr Gesichtsausdruck änderte sich zu überrascht und, als ob sie spüren konnte, dass ich sie anschaute stupste sie mich an und mit ihren Augen deutete sie mir aus ihrem Augenwinkel her an, dass ich mich meinen Blick wieder zurück nach vorne richten sollte.
Ich folgte ihrem stummen Befehl und blickte wieder nach vorne und direkt in ein mir bekanntes und besorgtes Gesicht, anstelle eines blonden Hinterkopfes und einem seeehr gut gebauten Rücken. Ein paar rehbrauner Augen betrachtete mich genau und schien direkt meine Gefühle erkennen zu können und in meine Seele zu blicken.
„Bist du okay?“, fragte er sanft und schenkte mir ein leichtes und aufmunterndes Lächeln. Innerlich zerschmolz ich. Er hatte ein wirklich tolles und sehr markantes Gesicht, dass gleichzeitig Sanftheit und auch Stärke ausstrahlte.
„Ist… okay. Danke für deine Hilfe.“, antwortet ich und blickte ihn wohl immer noch etwas verunsichert an, den er trat vor und nahm mein Gesicht in seine Hände und blickte mich, wenn überhaupt möglich, noch intensiver an, als zuvor schon.
„Bist du dir sicher?“, fragte er und hauchte die Worte eher. Als Antwort konnte ich nur vorsichtig nicken, da mich die Eindrücke und meine Gefühle gerade überrannten und eine Gruppe Schmetterlinge, von dem knistern in der Luft zwischen uns und auf meiner Haut befeuert, flatterte wild in meinem Bauch herum. Es war schon so angesehen zu werden, besonders von jemanden, dem ich schon seit Beginn des Schuljahres hinterher schaute. Ich merkte zudem, wie sich meine Wangen sanft anfingen rot zu färben und mein Körper sich von dem Schrecken erholte, um sich jetzt mit angenehmeren Dingen gefühlstechnisch auseinander zu setzen.
Leider nahm er seine Hände wieder von meinen Wangen, als er sich abermals mit einem langen durchdringenden Blick davon bestätigte, dass ich okay war, zumindest für den Moment.
„Hier, ich möchte, dass du mir schreibst, wenn jemanden zum reden brauchst.“, meinte er und drückte mir sein Smartphone in die Hand. Ich nickte und tippte schnell und mit zittrigen Fingern meine Nummer ein, bevor ich es ihm zurückgab. Er klingelte mich kurz an, damit ich auch seine Nummer hatte, um ihn zu erreichen.
„Okay. Also Joshua. Denkt dran, ich bin da, wenn du mich brauchen solltest.“, wies er mich an und fuhr direkt nach einem schnellen Blick auf seine Uhr fort, „Ich muss jetzt zum Training. Ich möchte noch heute eine Nachricht von dir, kann auch nur eine einfache Emoji sein!“, meinte er zum Abschied und drehte sich, nach einem bestätigenden nicken meinerseits, um.
Nach ein paar Schritten blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. „Ich bin übrigens Niklas.“, stellte er sich noch kurz vor und verschwand kurz darauf um die Ecke in Richtung Sportplatz.
---
„OH MEIN GOTT!“, entfuhr es Lucy, die sich etwas zurückgezogen hatte und mich jetzt begeistert und ungläubig ansah. „Das ist doch der Typ, den du seit Monaten stehst, und verleugne das nun bloß nicht, ich habe Augen im Kopf!“, ermahnte sie mich.
„Ja, stimmt.“, gab ich schüchtern zu und spielte nervös mit meiner Handyhülle.
„Mensch, Joshua! Der steht ja mal total auf dich!“
„Meinst du? ich denke, er hatte nur Mitleid mit mir.“
„Du wirst schon noch sehen! Versprich mir, dass ich deine Fashionberatung sein darf, wenn er dich, und das wird er auf jeden Fall, ausführt.“, forderte sie mich auf und blickte mich streng an. „Oh mein Gott! Das ist ja so cool, wenn aus euch beiden was wird! Die Chemie hat ja schonmal gestimmt“
„Versprochen, aber er wird mich nicht ausführen.“
„Wie gesagt, du wirst noch sehen!“, meinte sie und zog mich mit sich zum Schulgebäude und zu unserer nächsten Unterrichtsstunde.
So, nachdem der Name Kimmich schon, zumindest auf Wattpad, fälschlicherweise im Kapiteltitel stand, kommt nun die Kurzgeschichte mit Joshua.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(29.01.2021)
Chapter 24: 33. 2/2 KimmichxSüle (AU)
Chapter Text
Joshuas Sicht:
Es war Abend geworden und ich lag mit meinem Handy in der Hand in meinem Bett und starrte den noch leeren Chatverlauf zwischen Niklas und mir an.
Ich haderte aus einem unbekannten Grund mit mir, ihm eine Nachricht zu schicken.
Gut, es war wirklich nett gewesen von ihm mich und Lucy heute zu verteidigen und er sah wirklich nicht schlecht aus. Vielleicht nicht gerade ein Mann, der mit seinem Aussehen alle Normen erfüllte, aber seine Außergewöhnlichkeit machte ihn besonders auf seine eigene Art und Weise, und das war gut so.
Ich war nervös, dabei ging es doch nur um eine einfache Nachricht, dass es mir trotz der Geschehnisse am Vormittag gut ging. Da war doch nichts weiter dabei. Oder? Hatte Lucy vielleicht Recht und er stand tatsächlich auf mich? Mich, der ewige Streber seit der ersten Klasse, der seine Nase lieber zwischen den Schulbuchseiten oder denen von guten Büchern vergrub und einen gemütlichen Abend Zuhause mit einem guten Buch jederzeit einen Abend in einem Club oder in einer Kneipe vorzog und sich auch wohler fühlte?
Auch wenn ich noch keine Gerüchte über einen Niklas gehört habe, der jedes Wochenende so richtig auf den Putz haut, schien er auch nicht derjenige zu sein, der unbedingt die gleichen Sachen bevorzugte um seinen Abend möglichst angenehm zu gestallten. Auch konnte ich mir nicht vorstellen, dass er keine feste Freundin hat geschweige denn, dass er Schwul ist oder, dass er meinen Typ trotz seiner eigenen und sehr unwahrscheinlichen Homosexualität, als sein Beuteschema wählen würde.
Ich tippte zügig und ohne noch mehr Gedanken an Niklas zu verschwenden eine kurze Nachricht an ihn. ‚Mir geht es weiterhin gut. Schlaf gut! Man sieht sich.' (22:28) Kurz, das was er wollte und freundlich und das musste reichen für heute. Ich schickte die Nachricht los und schaltete mein Handy danach direkt aus, um nicht mehr in die Versuchung zu kommen auf eine Antwort zu warten und ständig auf den Bildschirm zu schauen.
---
Ich schlief unruhig und fühlte mich am nächsten Morgen auch nicht wirklich erholt.
Dazu war es am Morgen stressig geworden, da ich etwas getrödelt hatte und so kam ich keuchend und schnaufend mit nur wenigen Minuten bis zum Schulbeginn bei Lucy an, welche am Schultor gelehnt auf mich wartete.
„Na? Noch lange mit Loverboy geschrieben?", neckte sie mich und spielte damit auf meine Müdigkeit an.
„Bis auf die von ihn geforderte Nachricht nicht. Meinst du wir haben noch genug Zeit einmal über die Mathe Ergebnisse zu gehen?", versuchte ich sie vom Thema abzulenken, während wir uns unseren Weg durch die gut gefüllten Gänge zu unserem Klassenzimmer bahnten.
An unserem Tisch angekommen bereiteten wir uns für unseren ersten Unterricht des Tages vor und schweigen dabei, zu meinem Glück, da sie mich zumindest erstmal nicht weiter löcherte. Wir kamen auch nur dazu kurz unsere Hausaufgaben zu vergleichen, bevor der eigentliche Unterricht anfing.
So konnte ich mich auch über die zweite Stunde hinwegretten, bevor Lucy mich belagerte um alles aus mir raus zupressen an Informationen, die ich hatte.
„Okay, bevor du loslegst. Ich habe ihm geschrieben, dass es mir gut geht, ihm eine gute Nacht gewünscht.", fing ich freiwillig damit an ihr die gewünschten Informationen zu geben.
„Echt? Das wars?", fragte sie fassungslos.
Ich nickte, „Ja. Ich habe danach einfach mein Handy ausgemacht und bin schlafen gegangen."
„Und was hat er geantwortet?", fragte sie ungeduldig. „Weiß ich nicht. Mein Handy ist immer noch aus.", antwortete ich ihr.
„Anmachen!", forderte sie sofort und ihr blick erlaubte mir keine Wiederworte. Also zog ich mein Handy aus der Tasche und schaltete es an. Ungeduldig checkte sie alle drei Sekunden den stand, bis es wieder Startklar war und ich meinen Code eingeben konnte, ab dann konnte ich sie nicht mehr davon abhalten ebenfalls auf den Bildschirm zu schauen.
Ich hatte insgesamt 5 neue WhatsApp Nachrichten.
‚Das ist gut, freut mich. Dir wünsche ich eine gute Nacht.' (22:54)
‚Schreib mir mal, wann du Zeit hast. Ich würde gerne noch einmal mit dir sprechen ohne, dass du unter einem leichten Schock stehst. Bitte gib mir die Chance. Gruß, Niklas.' (02:13)
Lauteten die beiden Nachrichten, die Niklas mir in der Nacht noch geschrieben hatte.
„Oh wow. Also wenn der nichts von dir will. Ich würde ihn ja nehmen, aber ich schein nicht in sein Beuteschema zu passen.", kommentierte Lucy die Nachrichten. „Lass mich mal." Und schon war ich mein Handy los und sie fing an furios auf dem Bildschirm umzutippen, ich wusste aus Erfahrung, dass es nichts bringen würde ihr das Handy wegzunehmen oder sie davon abzuhalten eine Nachricht zu schreiben und diese auch abzuschicken. Sie war da gnadenlos.
„Hier. Gelesen hat er es schon.", sagte sie und holte mich wieder zurück ins hier und jetzt, indem sie mir mein Handy wiedergab. Sofort blickte ich auf den Bildschirm, um festzustellen, wie groß die Schadensbegrenzung sein musste, um ihre Forschheit wieder auszugleichen.
‚Wie stellst du dir das Treffen vor? Freundschaftlich oder als Date?' (09:36)
Mir blieb die Spucke im Hals stecken und ich fin an wie wild zu husten, während ich versuchte Lucy mit meinen Blicken zu ermorden.
‚Das überlasse ich ganz dir. Ich hätte aber auch nichts gegen ein Date. Wie siehts aus mit morgen Abend bei Luigi um 7 Uhr?' (09:37)
„Oh, Gott! Du hast recht.", entfuhr es mir vor Schreck und ich schaute Lucy mit großen Augen an. Ich fühlte mich gerade wie ein Reh im Scheinwerferlicht.
„Siehst du, du solltest mal mehr auf mich hören.", erwiderte sie selbstbewusst und blickte mich selbstbewusst an.
Mit tauben Fingern tippte ich eine schnelle Antwort, damit ich nicht zu lange über sie nachdenke und Stuß schreibe.
‚Okay. Bis dann.' (09:39)
„Werde ich tun. Aber nur, wenn deine Quote so gut bleibt.", grinste ich sie an. „Wird sie. Und wir beide hübschen haben einen Shoppingnachmittag zu planen, schließlich musst du morgen gut aussehen.", antwortete sie und grinste mich leicht fies an. Sie wusste, wie ich es hasste etwas anderes als Bücher einzukaufen. Ich konnte mir wirklich Hunderttausend Dinge vorstellen, die ich lieber tun würde und darunter viel zum Beispiel aufzuräumen.
„Muss das wirklich sein?", jammerte ich los, aber meine beste Freundin kannte keine Gnade mit mir, „Ja, keine Widerrede."
***
„Geht das so?", fragte ich Lucy und drehte mich vor ihr um mich selbst. Wir waren seit gut einer Stunde dabei mein Outfit für den Abend auszuwählen. Lucy hatte es sich auf meinem Bett gemütlich gemacht, um sie herum die möglichen Kleidungsstücke, die wir vorher rausgelegt hatten. Ich hingegen wanderte zwischen Bad und meinem Zimmer hin und her und präsentierte meiner besten Freundin verschiedene Outfits am laufenden Band.
„Ich glaube das es das ist. Nicht zu viel von irgendwas. Gefällt mir.", nickte sie mein aktuelles Outfit ab. Eine einfache blaue Jeans, ohne Risse oder ausgewetzte Stellen nur etwas washed-out, und ein einfaches dunkel blaues Hemd, ist es nun schlussendlich geworden.
„Und wir müssen auch gleich los.", merkte meine beste Freundin an. „Danke nochmal, dass du mich fährst."
„Immer gerne. Denk dran, ich hole dich auch direkt ab, wenn du das brauchst.", wies sie mich noch einmal auf ihre Hilfe an, die sie mir anbot.
„Mach ich.", versprach ich ihr.
---
Als wir vor dem italienischen Restaurant vorfuhren sah ich bereits Niklas mit einer zarten roten Rose vor de Eingang auf mich warten.
„Hab Spaß.", wünschte mir Lucy, bevor ich die Autotür hinter mir schloss. „Danke."
Ich trat zu meiner Verabredung und begrüßte ihn nervös. Es war schließlich mein allererstes Date.
„Hallo. Wartest du schon lang?"
„Nein. Danke, dass du gekommen bist. Hier, die ist für dich." Ich merkte, wie mir die röte in die Wangen stieg und bedankte mich leise und schüchtern bei ihm.
„Komm, gehen wir rein. Ich habe auch eine Vase für die Rose organisiert.", lächelte er mich freundlich und mit einem funkeln in den Augen an, während er mir auffordernd seine Hand anbot.
Ich legte meine Hand in seine und ließ mich von ihm zu unserem Tisch führen. In einer ruhigen Ecke war ein Tisch für uns hergerichtet worden, mit der versprochenen Vase für meine Rose. Diese werde ich später zu Hause pressen, damit sie haltbar wird und aufbewahren, mir wird schon was einfallen, wie ich sie gut in Szene setzen kann und den heutigen Tag in Erinnerung behalten kann.
Die Kellnerin brachte uns direkt unsere Vorspeisen. Und ich wusste jetzt auch, warum mich Niklas gestern noch nach meinen Essens Vorlieben und mögliche Allergien gefragt hatte.
Ich musste grinsen. Er hatte sich scheinbar genau so Gedanken über den heutigen Tag gemacht, wie ich.
„Auf einen schönen Abend.", sprach Niklas und wir stießen an.
---
Es war wirklich ein schöner Abend geworden und wir lernten uns besser kennen. Niklas war wirklich aufmerksam und dass schien einer seiner Charakterzüge zu sein, genauso wie Hilfsbereitschaft, was seinen Charakter sehr von seinem Aussehen mit dem vielen Muskeln abrundete. Wahrhaftig ein sanfter Riese.
Mein sanfter Riese.
Ich hoffe ich konnte Joshuas Gefühle gut rüberbringen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(05.02.2021)
Chapter 25: 34. HahnxAlario
Chapter Text
"Du bist die konstante Kulisse meines Films
Und ich spreche so wie du, hab' das alles in mir drin
Du bist nicht die größte, aber wunderschön
Ich hab' schon viele gesehen, aber will nicht mehr gehen
Denn du bist mein Zuhause
Zechentürme ragen wie Bäume aus dem Teer
Keine Berge und kein Meer (kein Meer), nur Herz"
Zuhause - 257ers (Benannt nach der Postleitzahl 45257 ihres Stadteils -> Essen Kupferdreh)
Hinweise: zum Pokalspiel Essen gegen Leverkusen; wir stellen uns einfach mal vor, sie könnten den Abend und Vormittag davor gemeinsam verbringen
Lucas Sicht:
„Bist du sicher, dass wir das so einfach hinkriegen?", fragte ich meinen Freund von einigen Monaten kritisch und wenig überzeugt, von seinem Plan mir seine aktuelle Heimatstadt zu zeigen.
„Das klappt schon. Dank Corona sind wenige Unterwegs und zudem ist es Winter.", versprach er mir erneut. Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück, immer noch nicht ganz von seinem Plan überzeugt.
„Hmm.", machte ich nur und betrachtete kritisch meine Umgebung. Alex war auf die glorreiche Idee gekommen unsere Stadtbesichtigung etwas ... sagen wir mal, aufzupeppen. Und das war der Grund für meine kritische Einstellung gegenüber seinem Vorhaben, welches ich unter den am Anfang angenommenen Bedingungen auch richtig gut fand. Allerdings nicht so.
„Nächster Halt: Kapitelwiese.", tönte es aus den Lautsprechern der Straßenbahn, in der wir gerade saßen auf dem Weg zum Gelände der Zeche Zollverein. „Bei der nächsten Station müssen wir raus.", verkündete mir mein Freund während einige andere Fahrgäste ein und ausstiegen.
Pünktlich zur Verkündung der nächsten Haltestelle, Zollverein, standen wir auf und traten zur einer der Türen, wo Alex den Haltwunsch-Knopf drückte.
Nach unserem Aussteigen aus der Bahn, die Richtung Gelsenkirchen weiterfuhr, erreichten wir den Eingang des Geländes, welches auf Grund der Uhrzeit nur von elektrischen Lichtern beleuchtet wurde.
„Komm.", war alles, was Alex zu mir sagte, bevor er mich an meiner Hand mit sich auf das Gelände zog.
Es war einfach nur atemberaubend. Die Essener hatten wirklich das Beste aus ihrer Geschichte gemacht und ihrer Vergangenheit ein neues Gesicht gegeben. Begeistert lauschte ich Alex Erzählungen über verschiedene Ausstellungen, einer Schlittschuhbahn welche sonst jedes Jahr hier aufgebaut wurde und besonders der Geschichte der Zeche, ihrer ehemaligen Arbeiter und ihrer Umgebung. Die Zeche hatte definitv ihren Titel als UNESCO-Welterbe verdient.
Ungestört wanderten wir über das Gelände unbemerkt und unerkannt mitten in der Öffentlichkeit.
***
Der nächste Tag unserer Erkundungstour begann so, wie der letzte aufgehört hatte. Nur diesmal nicht in der Straßenbahn, sondern in der S-Bahn Richtung Köln. Ich war versucht dem heutigen Tag zu entkommen und einfach nicht an unserer Haltestelle auszusteigen, sondern weiter zufahren bis nach Leverkusen, wo die Bahn auch durchfahren würde. Aber dann würde ich ja heute nicht mitspielen können und das wäre wie ein Schuss ins eigene Bein.
An Baldeneysee, Stausee der Ruhr und Naherholungsort, und an der Villa Hügel, dem ehemaligem Wohnhaus der Unternehmerfamilie Krupp, vorbei ging es nach Werden und schließlich nach Kettwig, wo wir aber nicht am eigentlichen Bahnhof, sondern am nächsten Halt ‚Kettwig Stausee' auf der anderen Ruhrseite im Stadtteil des Stadtteils ‚Kettwig vor der Brücke' ausstiegen.
Es wurde gerade erst richtig hell, als wir über die Staubrücke liefen um die Altstadt zu besichtigen. Aber der Blick auf Kettwig, welches sich vor uns erstreckte entlang des Ruhrufers. Ich lauschte Alex Erzählungen über die Vergangenheit von diesem Stadtteil, welcher einmal eine eigene Stadt war und inmitten von Feldern und Waldstücken deutlich abgegrenzt war von den restlichen Stadtteilen und der Stadtmitte Essens.
Schon von der Brücke aus hat mir die Ansicht der älteren Häuser gefallen, aber im Kern der Altstadt kam ich nicht mehr aus dem Staunen raus. Es war wie im Bilderbuch, ein altes guterhaltenes Haus neben dem nächsten und so viele kleine Gässchen mit noch mehr tollen alten Häusern. Am Weberbrummen zu Füßen der Kirchtreppe erklärte mir mein Freund, das überall Spindeln aus Metall versteckt sind und die man versuchen kann zu finden. Insgesamt sind es 12 Spindeln, die die Verbundenheit mit der Geschichte als Tuchmacher-Stadt, durch die Familie Scheidt zwischen 1681 und 1975.
Nach unserm schlendern durch Kettwig stiegen wir an der Brederbachstraße in den Bus zurück in Richtung Essen. Durch das Gewerbegebiet Kettwigs sing es über die Meisenburgstraße nach Bredeney, wo wir an der Haltestelle Sommerburgstraße für eine kurze Strecke mit dem 169 in Richtung Margarethenhöhe fuhren.
Den Stadtteil durchquerten wir mit der hier oberirdisch fahrenden U-Bahn U17. Die Häuschen im englischen Gartenstadtstil waren im Auftrag von Margarethe Krupp erbaut worden für die Arbeiter im Stahlwerk oder Gießerei der Familie, aber auch für andere Bürger der Stadt. Abseits der grauen Wolken, die durch die Industrie im Norden der Stadt, wurde deutlich mehr auf Natur und Gesundheit gesetzt.
Für unsere letzte Station auf unserer heutigen Erkundungstour stiegen wir am Hauptbahnhof auf die Linie U11 um Richtung Messe/Gruga.
Ein beruhigender Spaziergang durch die grüne Lunge der Stadt, welche über die Jahrzehnte für insgesamt drei Gartenschauen neugestaltet und erweitert wurde, zeigte mir, wie wichtig diese grünen Oasen in dieser Industriestadt waren und immer noch sind. Wir begegneten den Gleisen der kleinen Parkbahn, die aktuell nicht fuhr und Alex berichtete mir vom Projekt Parkleuchten, was normalerweise jedes Wahr im Februar hier statt findet.
Ich nutzte die Zeit, um vor dem Spiel noch einmal runterzukommen und ich merkte, wie auch Alex sich entspannte und während wir in friedlicher Zweisamkeit etwas durch die Anlage liefen und die gemeinsame Zeit genossen.
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Ein knappes Nicken, war alles was wir austauschen konnten, bevor unser Pokalspiel angepfiffen wurde und wir zu Gegner im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals in dieser Saison werden mussten.
Okay, diesen OS konnte ich mir nicht verkneifen. Ich bin Essenerin, durch und durch, und bei einem Spiel wie diesem werden fast alle Essener, ob bereits Fan oder nicht, zu den größten Fans, die es in diesem Augenblick auf der Erde gibt.
Im Video von 'Zuhause' kommen viele der genannten Sehenswürdigkeiten vor und auch weitere Ansichten. Wer Fan von guten Leuchtanlagen ist sollte mal Parkleuchten googeln und/oder irgendwann mal in dem Zeitraum Essen besichtigen und den Grugapark besuchen ;).
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(12.01.2021)
Chapter 26: 36. J.EggesteinxAugustinsson + Info
Chapter Text
Hinweis: Bruder Maxi hat sich Marco Friedl geschnappt
Johannes Sicht:
In froher Erwartung öffnete ich mit dem Summer die Tür des Mehrfamilienhauses, in dem ich zurzeit wohnte.
Ich konnte mir auch mein nervöses Zappeln nicht verkneifen, während ich den Schritten des Paketbotens lauschte, als dieser die Treppen bis in die dritte Etage zu meiner Wohnung erklomm.
Das Paket in seinen Händen war mein schon sehnlichst erwartetes monatliches Care-Paket von meiner Familie und Ludwig.
Begleitet durch eine schnelle Begrüßung und ein schneller Austausch von Bitte und Danke nahm ich mein Paket entgegen und war schnellst möglichst wieder in meiner Wohnung, um nach zu sehen, was man mir alles geschickt hatte, neben dem Tee, den ich bei meiner Mutter bestellt hatte, der von unseren Bekannten in deren kleinen Laden gemischt wurde und dem entsprechend mit Liebe zusammengestellt wurde und was man meiner Meinung nach auch schmecken konnte.
Das Paket wurde durch ein Stück Pape in zwei Ebenen geteilt und so fand ich direkt den gewünschten Tee, inklusive kleine Teeproben mit neuen Mischungen, mein Vater hatte ebenfalls noch eine Packung frisch gemahlenen Kaffee danebengelegt und meine Mutter und Oma haben sich mit ihren Backkünsten in Form von Plätzchen passend dazu noch eingebracht.
Die Kekse und eine Tasse Tee werden mir gleich sicher die Büroarbeit, die gleich noch für mich anstand, versüßen.
Unter dem Zwischenboden fand ich unteranderem zwei Umschläge.
An dem einen war ein bekannter und etwas in die Jahre gekommener MP3-Player. Es war eine Tradition von mir und Maxi, das wir uns gegenseitig diese Player zuschickten mit Songs, die wir neu oder wieder entdeckt haben. Das war noch eine Tradition aus der Zeit, als wir langsam die Jugendmannschaften durchliefen und nicht immer in der gleichen unterwegs waren. Und somit auch andere Trainingslager und Auswärtsspiele hatten. Mit meinem Wechsel nach Österreich haben wir diese Tradition wieder aufgegriffen und so konnte ich mich alle paar Monate auf eine neue Playlist freuen und selber eine für Maxi erstellen.
In dem Umschlag von Maxi war nur einfache Viel Glück Karte mit Kleeblatt Motiv und einer kleinen Werder-Raute in der Ecke.
Der andere Umschlag beinhaltete einen handgeschriebenen Brief von Ludwig:
‚Liebster Jojo,
jetzt bist du schon vier Monate in Österreich und obwohl das gar nicht so weit entfernt ist fühlt es sich an, als ob du am anderen Ende der Welt bist.
Und jetzt haben wir auch noch unseren ersten gemeinsamen Valentinstag getrennt voneinander verbracht und konnten uns nur per Videochat sehen. Wir werden soviel zum nachholen haben, wenn du wieder da bist. Wir werden praktisch zwischen romantischen Dates und unseren, hoffentlich wieder gemeinsamen, Spielen keine Zeit mehr für das Training haben. Ich hoffe wir können das Flo irgendwie verklickern.
Weißt du wie einsam unser Bett ohne dich ist, auch wenn du offiziell nie bei mir eingezogen bist, aber dich Maxis und Marcos Turteleien in eurer gemeinsamen Wohnung zu mich flüchten ließen? Ich hoffe das ist auch etwas, was wir mit deiner Rückkehr tun sollten, dass wir unsere eigene kleine Wohnung haben, wo es niemanden stört, wenn wir Pärchen-Dinge machen und uns frei ausbreiten können mit unseren Sachen und es uns gemütlich machen können ohne Rücksicht auf andere nehmen zu müssen oder sich auf nur ein Zimmer beschränken zu müssen.
Ich habe unseren Jahrmarktsteddy, den wir letztes Jahr gewonnen haben, auf deine Seite des Bettes gelegt, aber er kommt nicht an deine Kuschelfähigkeiten ran. Ich habe aus Zufall eine kleine Ausgabe des Teddys gefunden, ich hoffe er darf bei dir mit ins Bett und an meiner Stelle mit dir kuscheln und dir zumindest etwas meiner Liebe weitergeben, die habe ich ihm nämlich mitgegeben. Kümmere dich gut um ihn, auch wenn er farblich etwas gewöhnungsbedürftig ist für einen Teddybär.
Genieße auch die Schokolade, die ich beigelegt habe, es ist dein Liebling aus Schweden und versüßt dir hoffentlich die Stunden, in denen du dich besonders einsam fühlst.
Ich vermisse dich, Älskling.
Jag älskar dig.
Dein Ludwig‘
Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten und musste zu der Taschentuchpackung greifen, die ich mir in weiser Voraussicht bereits vor dem Auspacken bereitgelegt hatte. Er war so süß!
Ich hatte keine Ahnung, wie ich die ganze Zeit es ohne meinen Schweden ausgehalten habe und auch keine, wie ich es noch bis zum Ende meiner Leihe schaffen sollte.
Ich holte den kleinen Teddy, er war so zwischen 25 und 30 Cm groß, aus dem kleine Stoffbeutel hervor, der ebenfalls in der unteren Ebene des Packtes lag und die Schokolade darunter verdeckte.
Beim Anblick des Teddys konnte ich mir das lachen nicht mehr verkneifen und so wurden aus Tränen der Sehnsucht Tränen der Belustigung. Er war quietsch rosa, ein wirklich sehr seltsamer Farbton für einen Teddy, der sonst wirklich süß und kuschelig war. Aber vielleicht machten diese Eigenschaften ihn perfekt für diese Farbe, zumindest aus der Sicht von kleinen Mädchen.
---
Bevor ich mich nach dem fertigmachen in Bett legte holte ich den rosa Teddy und setze ihn neben meinem Kopfkissen auf die Matratze.
Mit dem Handy schoss ich ein nicht gut beleuchtetes Foto, welches ich sofort an Ludwig sendete.
J: ‚Das mit dem Kuscheln überlegte ich mir noch. Muss erst einmal prüfen, wie gut sie beim Vertreiben von schlechten Träumen ist. Gute Nacht x!‘ (22:53)
L: ‚Ich bin mir sicher, dass sie das ganz gut hinkriegen wird. Gute Nacht, Älskling x!‘ (22:56)
***
Nach meiner Rückkehr zu Werder fanden die beiden Bären einen festen Platz auf einem Stuhl neben dem Bett von Ludwig und meinem Bett. Von dort aus bewachten sie von da an gemeinsam unseren Schlaf und ließen uns jede Nacht friedlich und mit nur guten Träumen schlafen.
Hier ist Wunsch zwei von summer2011. Ich hoffe meine Umsetzung gefällt dir.
Zur Info:
Ich plane nun auch eine dritte Sportart dazu zu nehmen, die allerdings nicht so häufig vorkommen wird wie Fußball und Formel 1.
Das liegt daran, das es 1. eine Wintersportart ist und 2. ich in den letzten Jahren nicht alle Wettkämpfe verfolgt habe (so auch dieses Jahr) und eher dazu neige ein Interesse zu entwickeln, wenn eine Saison kurz vor dem Finale steht.
Und es handelt sich um ... Trommelwirbel... BIATHLON!
Ich habe so als grobe Planung vor, im Winter die Formel 1 etwas ruhen zu lassen und anstelle dessen Biathlon, falls ich entsprechende Ideen habe, zu schreiben. Entsprechend der jeweiligen Saisons.
Aktuell habe ich Ideen für so circa 3-4 OneShots, aber es sind ja noch zwei Stationen in diesem Weltcup.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(26.02.2021)
Chapter 27: 42. GoretzkaxKimmich
Chapter Text
Wusch von summer2011 auf ff.de.
Leons Sicht:
Ich kann ihn doch nicht einfach allein in der Wohnung sitzen lassen. Da kann mir selbst Corona keinen Strich durch die Rechnung machen.
Ich hatte sowieso vor ihn zu besuchen, so wie fast an jedem Tag den er jetzt schon verletzt war, um ihn damit etwas abzulenken und zu beschäftigen, als ich eine Nachricht von seiner Schwester erhielt, die mich bat eben das zu tun, sie habe da so ein blödes Gefühl im Bauch. Und von meinen Schwestern und Mutter wusste ich, dass man besser auf die Gefühle von Frauen in solchen Situationen hören sollte, sie scheinen dafür einen zusätzlichen Sinn zu besitzen, den nur die wenigsten Männer besitzen, so wie auch ich.
Mein zusätzlicher Sinn war aber bei Joshua scharf gestellt und der hat heute auch deutlich angeschlagen. Mein fester Freund, von mittlerweile über einem Jahr, hatte heute eine Zwischenuntersuchung bei unserem Mannschaftsarzt gehabt wegen seiner Verletzung und ich hoffte, die Ergebnisse sind positiv oder zumindest zufriedenstellend und meine Unterstützung hat ihn zumindest etwas entlastet.
Nun wartete ich darauf, dass er mir die Tür zu seiner Wohnung öffnet, vor der ich gerade stehe. Wegen seiner Verletzung war er nicht der schnellste und das bemerkte man, wenn man mit Einkäufen für die nächste Woche vor der Tür steht, warten muss und gefühlt mit jedem Augenblick die Arme länger werden.
„Hi.“, riss mich ein etwas betrübt aussehender Joshua aus meinen Gedanken.
„Hi, schau mal, ich habe heute sogar deine Lieblingskekse vom Backstand dabei.“, verkündete ich stolz, dass ich daran gedacht habe, bei dem kleinen Wagen auf dem Supermarktparkplatz noch eine Tüte der von Joshua heißgeliebten Kekse zu kaufen.
Sofort hellte sich seine Miene auf und er griff sie sich auch direkt. Anschließend stellte er sich auf die Zehenspitzen, um mir einen kleinen Belohnungskuss geben zu können.
Während er es sich auf dem Sofa mit den Keksen gemütlich machte brachte ich die Einkäufe in die Wohnküche, nachdem ich meine Schuhe und Jacke an der Garderobe abgelegt hatte. Ich machte mich auch direkt daran alles wegzustellen, was ich gleich nicht fürs Mittagessen kochen brauchte.
„Futter dich bitte nicht voll, ich fange gleich an Spagetti Bolognese zu kochen.“, wies ich hin und musste direkt darauf ein Lachen auf seinen eingeschnappten Gesichtsausdruck hin verkneifen.
„Wie war dein Termin?“, erkundigte ich mich während ich mit dem Kochen anfing.
„Ganz okay. Es heilt ganz gut. Nicht ganz so schnell, wie am Anfang gedacht, aber allmehlig wird es besser. Ich bin wohl so gegen Weihnachten wieder im Training und kann wohl Anfang des nächsten Jahres wieder spielen.“, berichtete er und setzte sich jetzt hinter mir an die Kücheninsel. Die Kekspackung hatte er auf dem Couchtisch liegen lassen, um der Versuchung zu widerstehen.
Vom dem Hocker aus konnte er mich beim Kochen gut beobachten und mir und da Tipps geben, da ich immer noch etwas ungeübt beim Kochen bin. Wir sprachen noch über das Training, die Mannschaft und auch, was ich eingekauft hatte und was wir uns in den nächsten Tagen kochen sollen und was ich beim nächsten Mal noch unbedingt mitbringen sollte, letzteres hielt Joshua auf einem Zettel fest.
In den letzten Wochen war ich praktisch hier eingezogen. Warum ich an manchen Tagen abends noch zu meiner Wohnung fuhr wusste ich echt nicht. Warum wir noch nicht Nägel mit Köpfen gemacht haben und zusammengezogen sind. ‚Sollte ich … eigentlich ist ja nichts dabei zu fragen‘, dachte ich mir.
„Joshi?“
„Hmm?“
„Was hältst du davon, zusammenzuziehen?“, fragte ich ihm während ich das Hackfleisch für die Sauce anbriet.
„Echt? Das wäre super!“, freute er sich und als ich mich kurz zu ihm umdrehte lächelte er mich verträumt mit einem Glitzern in den Augen an.
Und so verbrachten wir den Rest der Kochzeit mit einem Gespräch über meinen Einzug in Joshuas Wohnung, auf diese hatten wir uns ganz schnell einigen können. Große Terrasse, genug Zimmer und sehr schöne Umgebung mit unproblematischer Nachbarschaft waren in München für uns Spieler unschlagbare Argumente für unsere Wohnorte.
Das Essen war mir ganz gut gelungen, laut Joshua, obwohl seine Tipps beim Kochen auch ihr wesentliches Beigetragen haben zum Ergebnis.
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Über die Nächsten Tage transportierte ich immer etwas von meiner Wohnung zu Joshuas rüber. Für größere Dinge lieh ich mir von unseren Teamkollegen größere Autos.
Am Ende war das letzte, bis dahin noch leere, Zimmer bei Joshua ein zweites Gästezimmer geworden mit meinem alten Bett drin und weiteren Möbeln, die passten und die ich nicht weggeben konnte. In der ganzen Wohnung verstreut konnte man nun auch meine Habseligkeiten finden und die vorher so kahle Wohnung, Joshua war definitiv kein Experte für Inneneinrichtung, wurde farbenfroher und belebter in einem sehr heimischen Sinn.
Manuel, unser erster richtiger Gast, brauchte nur ein Blick ins Wohnzimmer zu werfen, bevor er uns mit wissender hochgezogener Augenbraue anschaute. „Ihr wollt mich jetzt aber nicht für Blöd verkaufen, oder?“, schmunzelte er.
„Wie meinst du das?“, fragte Joshua mit Unschuldsmiene.
„Kleiner, das Bild über deiner Couch hing zuvor bei Leon im Flur und die Pflanze neben der Couch hast du nicht nur in Pflege, oder?“, kombinierte der Torwart und Joshua, der die Meinung vertrat, dass es nicht erkennbar wäre, dass ich nun mit ihm hier wohnen würde und man somit darauf kommen konnte das wir zudem ein Pärchen sein könnten, errötete.
Ich druckte meinem leicht geschockten Freund einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich an den anderen Mann in unserem Wohnzimmer wandte. „Beides macht sich doch auch hier ganz gut. Außerdem spätestens jetzt ist es schön nicht allein leben zu müssen. Wobei diesen Schritt hätten wir ohne Corona und Joshis Verletzung tatsächlich erst später gemacht, denke ich.“, erklärte ich und konnte nur mit den Schultern zucken, auf Manuels überraschen Blick hin auf meinen offenen Umgang mit unserer Beziehung, die wir lange verheimlicht hatten.
„Dann muss ich euch wohl beglückwünschen. Ihr habt aber auch in letzter Zeit immer wieder Hinweise gegeben, das zwischen euch mehr ist als nur Freundschaft. Zumindest konnte man sie sehen, wenn man aufmerksam ist und ein Auge für sowas hat.“, berichtete er uns und ich konnte nicht anders um Joshua einen kurzen bestätigenden Blick zu zuwerfen. Er war sonst immer sehr vorsichtig, was ein ungewolltes Outing als Pärchen anging und wollte mir letztens nicht glauben, dass eventuell der ein oder andere uns auf die Schliche kommen könnte.
Wir machten es uns zu Dritt im Wohnzimmer bequem und ich versorgte Joshua mit allen, was er brauchte. Er sollte sich ja noch immer schonen, obwohl er wohl bald wieder ins Training eisteigen kann. Aber bis dahin werde ich alles tun, um es ihm so leicht wie möglich zu machen. Auch wenn er sich von Tag zu Tag mehr beschwert, dass er kein bettlägeriger Schwerkranker sei und durchaus in der Lage sei einige Dinge im Haushalt selbst zu erledigen.
Heute mal wieder ein Fußball-OS! Dies ist der letzte versprochene Wunsch von summer2011.
Ich wünsche euch ein paar schöne sonnige Tage, bevor der April uns einholt mit wechselhaftem Wetter. Genießt eure Ferien, wenn ihr welche habt!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(29.03.2021)
Chapter 28: 44. BrandtxTerzic
Chapter Text
Hinweis: Corona hat hier nur eine Welle und kann über den Sommer zumindest in Europa mit strengen Regelungen eingedämmt werden, trotzdem Regelungen für Weihnachten und Silvester somit gibt es keine großen Familienbesuche und das Team feiert Silvester zusammen, da sie eine geschlossene Bubble sind; Edin hat hier keine Frau und Kinder
Julians Sicht:
Es war komisch dieses Jahr Silvester nur mit der Mannschaft und meinem Bruder feiern zu können anstatt mit meinen Freunden oder meiner Familie. Stattdessen hatte der BVB eine Feier vorbereitet, damit wir zumindest mit unseren normalen Kontaktpersonen feiern konnten. Dank Tests wurde ausgeschlossen, dass wir ein neuer Corona-Hotspot werden.
Wir waren eine doch schon große Truppe hier im eigentlichen Essensraum des Trainingsgeländes. Verwaltungsmitarbeiter/-innen, Trainer, die U23, wir und die ein oder andere Begleitperson, so wie mein Bruder eine war, tummelten sich unbekümmert in den Sitzecken an den Tischen oder auf der Tanzfläche in der Mitte des Raumes.
Jannis hatte heute die Aufgabe den Abend etwas zu dokumentieren, um später schöne Bilder für ein Silvester Fotoalbum für die Internetseite zu haben, aber auch um eventuelle Corona Fälle später nachvollziehen zu können. Er hatte dem entsprechend fast die gesamte Zeit seine Kamera in der Hand und ließ sich durch die Menge treiben. Es gab kein Entkommen von seiner Linse heute Abend.
Ich hielt mich im Hintergrund wirklich viel Lust auf diese Feier hatte ich nicht. Ich musste auf ‚perfekte Welt‘ machen, und das konnte ich nicht. Meine Welt war gerade davon geprägt, dass ich an Liebeskummer leide, da mein Crush des letzten halben Jahres für mich unerreichbar bleiben wird und ich ihn mir aus dem Kopf verbannen muss, außer es geht um Fußball und unser Team. Aber das alles ist gar nicht so einfach, wenn man sich in eine Person verliebt oder verguckt, die man jeden Tag sieht und von der man weiß, dass sie unerreichbar für einen ist und eine Beziehung Konsequenten mit sich bringen würde für ihn.
Nicht das da jemals was sein könnte. Ich war immer sehr zurückhaltend was Gespräche über meine Gefühle anging, besonders mit einem möglichen Partner. Manchmal wünschte ich mir in solchen Momenten eine ältere Schwester mit der ich über solche Themen sprechen könnte.
Heute Abend konnte ich kaum meine Blicke länger als für ein paar Minuten von ihm lösen. Er sah in seiner normalen Alltagskleidung verdammt gut aus und wirkte echt gelöst, wie er von Gespräch zu Gespräch wechselte und sich amüsierte mit den verschiedenen Gruppen und Familien.
Plötzlich trafen sich unsere Augen und mir stockte der Atem. Ich schien in diesen blauen Seen kurzzeitig für Millisekunden zu versinken, bis er wieder von jemanden in ein Gespräch verwickelt wird. Ich musste schlucken.
Mein Blick fiel auf die Bar, an der Teddy uns mit Getränken und Snacks versorgte. ‚Ach, Scheiß drauf!‘, dachte ich mir und bahnte mir meinen Weg durch die Meute zur Bar. Der ein oder andere Drink wird mir schon nicht schaden.
***
Ich wachte mit einem hämmernden Kopf auf. ‚Aspirin. JETZT!‘, war mein erster richtiger Gedanke, noch bevor ich überhaupt meine Augen geöffnet habe oder genau wusste wo ich überhaupt bin.
Erst als ich mich versuchte aufzurichten, um mir die von meinem Kopf gewünschte Tablette zu holen, bemerkte ich, dass ich nicht alleine im Bett liege und ein Arm mich an meinen Versuch aufzustehen hinderte und mich zurück an eine, bis dahin unbemerkte Wärmequelle, zog. Ein protestierendes Grummel konnte ich ebenfalls vernehmen.
Langsam öffnete ich nun widerwillig meine Augen. Verdammt war das Hell hier im Zimmer! Die Wünsche meines Brummschädels kurz hintenanstellend konzentrierte ich mich auf meinen restlichen Körper und auf meinen Sehsinn.
Von hinten wurde ich noch immer an die Wärmequelle gezogen, die sich als der Körper eines Mannes herausstellte. Und das ließ sich schnell daran feststellen, dass eine Erektion mich ab und an berührte. Dazu passte auch das leichte ziehen in meinem Hintern. Ich müsste echt einiges getrunken haben, dass ich mich echt nicht mehr daran erinnern konnte, wer dieser Mann sein könnte und wie wir hierhergekommen waren und auch wo ‚hier‘ überhaupt ist.
Vorsichtig drehte ich mich nun in die Richtung des Unbekannten, da ich gerne wissen wollte, wer freiwillig mit einem vom Liebeskummer geplagten und halb abgestellten Fußballer ins Bett gehen würde. Hoffentlich hatte ich ihn nicht irgendwie zu etwas überredet, was er gar nicht tun wollte.
Durch meine Bewegungen schien mein Bettnachbar langsam ebenfalls zu erwachen. Dies war mit deutlich unzufriedenen Lauten begleitet, die mich an einen grummeligen Bär erinnerten. Der Vergleich passte sogar zu seinen braunen Haaren, die total verstrubbelt das Einzige waren, was ich bis dahin von ihm sehen konnte, da er die Bettdecke soweit hochgezogen und sein Gesicht darin versteckt hat.
Der Arm um meine Hüfte verschwand und kurz darauf rieb er sich mit beiden Händen den Schlaf und die Müdigkeit aus dem Gesicht, während er sich mit dem Gesicht von der kuscheligen Bettdecke löste.
Mein Atem stockte, als ich erkannte WER da neben mir lag, in wessen Bett ich gerade lag und in der letzten Nacht auch weiter als nur Kuschelpartner mit mir gegangen war. Mit einem Mal waren mein Kopfschmerz und sonstige Symptome meines Katers Nebensache und ich kämpfte mich möglichst schnell aus der Bettdecke raus und aus dem Bett. Natürlich, wie für mich typisch, verhedderte ich mich dabei in der Decke und landete mit Schwung auf meiner Seite auf dem Boden, anstelle wie geplant auf den Füßen. Peinlich.
„Was machst du denn da unten? Hast du dir wehgetan? Ist mein Anblick morgens so schrecklich, dass man aus dem Bett fallen muss, kleiner?“, kam es auch direkt in besorgter Tonlage, aber auch etwas belustigter zum Ende hin als er merkte das ich mich nicht verletzt hat, von über mir.
„Nur mein Kopf.“, brummte ich verstimmt, da sich mein Kopfschmerz auch mit einem deutlichen Pochen zurückmeldete und ich von den Schmerzen gepeinigt liegen blieb und mein Gesicht in meinen Armen vergrub.
„Ich besorg dir Schmerzmittel. Kannst dich in der Zeit schon mal aufsetzen.“, erklärte sich Edin direkt bereit, kletterte nun selber auf dem Bett um sich schnell seine Shorts anzuziehen und im Flur zu verschwinden.
Ich selbst setzte mich vorsichtig auf und kämpfte mich auf meine Beine um einen Teil meiner Kleidung von einem Stuhl in der Ecke auszulesen um mir nun auch etwas anzuziehen.
Zum Warten setzte ich mich auf die Bettkante nun selber in Shorts und auch T-Shirt.
„Hier.“, sagte Edin und reichte mir eine Tablette und ein Glas Wasser zum runterspülen. „Danke!“
Während ich die Tablette nahm merkte ich, wie sich das Bett neben mir senkte und Edin sich direkt neben mich setzte. Sein Arm fand seinen Weg um meine Schultern und zog mich an sich.
„Du kannst dich an gestern nicht mehr wirklich erinnern, oder?“, fragte er mich nach einigen Minuten Stille. „Ja. Ich weiß noch, wie ich an der Bar saß für einige Zeit und einen Dink nach den Anderen getrunken habe. Danach nichts mehr bis heute Morgen.“, gab ich zu.
„Du bist irgendwann raus und hast dich von allen entfernt und dich auf den Platz gesetzt. Ich bin dir mit deiner Jacke hinterher, wollte einfach nicht das du auch noch wirklich krank wirst jetzt bei dem engen Zeitplan wo ich jeden brauche. Zudem bist du mir wirklich wichtig geworden seit dem Saisonstart. Du hast einen Charakter zum Verlieben und bist wirklich wie ein kleiner Sonnenschein, immer wenn du den Raum betrittst wurde die Stimmung besser und du sorgst dich auch um die Teamkollegen, denen es nicht gut geht oder bei denen es gerade nicht läuft. Ich muss zugeben, ich bin auch etwas daran schuld, das du jetzt auch etwas mehr Zeit auf der Bank verbringen musstest und deine Laune hat auch darunter gelitten. Dein Blick wurde von Tag zu Tag trüber und selbst dieses kleine Funkeln, wenn du mich gesehen hast, hat deine Augen nicht mehr erreicht. Ich weiß, dass du genauso Interesse an mir hast, wie ich an dir. Ich dachte, ich könnte bis zum Sommer warten, bevor ich es dir sage, aber deine Blicke und dein Verhalten gestern hat mich verletzt. Es hat mir so weh getan dich so zu sehen, dass ich dich nicht mehr so ignorieren konnte, so abseits des Platzes und unserer beruflichen Verbindung. Ich liebe dich. Ich hätte es dir lieber gesagt bei einem romantischen Dinner zu zwei, als in der Eiseskälte auf einem Trainingsplatz an Silvester und später nochmal auf der Bettkannte sitzend nachdem wir eine Nacht mit einander verbracht habe, an die du dich noch nicht einmal erinnerst.“ Sein Arm löste sich von meinen Schultern und seine Hand griff stattdessen nach den meinen um sie gleichzeitig zu halten, während er sprach. Dies gab uns beiden Kraft und in meinem Bauch fingen die Schmetterlinge wieder an zu fliegen. Die letzten Wochen war es höchstens ein paar kraftlose Flügelschläge gewesen, wenn ich an ihn dachte oder ihn beobachtete. Nun waren sie wieder erwacht und aktiver den je.
„Ich liebe dich auch. Ich habe es versucht zu unterdrücken. Wollte dich einfach nicht in Verlegenheit bringen, wenn du mit mir oder Männern generell so nichts anfangen könntest, und auch nicht riskieren, dass du eine Strafe vom Verein bekommst, wenn es tatsächlich mal zur Sprache gekommen wäre. Letzteres gilt immer noch.“, erklärte ich mich und lehnte mich an ihn um meinem Kopf auf seine Schulter betten zu können.
„Du bist zu gut für diese Welt. Denkst immer an andere und stellst dafür auch deine eigenen Wünsche und Gefühle hinten an.“, flüsterte Edin und zog mich mit einem Finger unter meinem Kinn zu sich.
Unsere Augen trafen sich wieder und diesmal gab es niemanden, der unseren Blickkontakt unterbrechen könnte. Er brach erst ab, als wir beide uns dem jeweils anderen näherten und unsere Lippen sich für seinen sanften Kuss fanden.
***
Ich erhielt später an diesem Tag des Glücks eine Bildnachricht von meinem jüngeren Bruder. Auf dem Foto saßen zwei Gestallten eng aneinander gekuschelt auf einem Fußballtrainingsplatz in der Finsternis und schauten sich das Feuerwerk über ihren Köpfen an.
Dieses Bild erhielt einen speziellen Platz in meinem Regal und über die folgenden Jahre kamen viele weitere Bilder mit den gleichen Personen und deren engsten Vertrauten hinzu.
Jeden Tag schaute ich diese kleine Galerie an und dachte mir nur, wie glücklich ich seit diesem eine Tag bin und was wir nicht schon zusammen durchgestanden und erlebt haben. Es wäre genug für eine ganze Bücherserie und mit einer Handlung, wie in einer FanFictionserie über uns mit genug Drama für drei Leben.
Okay, hierran habe ich mir heute die Zähne ausgebissen. Ich hatte wegen Ostern doch etwas mehr Zeitdruck, als ich dachte, und irgendwie stockte es heute nur so beim Schreiben. Deswegen heute auch sehr spät (ca. 23 Uhr) das Update.
Ich fand es mal interessant mit einem Trainer als Hauptperson zu schreiben und denke, ich werde das nun auch ab und zu tun. Ich habe aber ein kleines Alterslimit gesetzt, älter als 45 oder so werde ich nicht nehmen (falls jemand sich sowas wünschen sollte).
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(05.04.2021)
Chapter 29: 45. HummelsxLewandowski
Chapter Text
Hinweis: zu Hinspiel von Dortmund vs. Man City in der Champions League
Es konnte Mats nicht schnell genug gehen vom Bus in sein Hotelzimmer in Manchester zu kommen. Im Bus hatte er erfahren, dass sich der DAZN Experte für ihr Spiel sich bei der Abseitsprüfung bei 2:1 von City sich über seinen Hintern ausgelassen hatte. Jetzt konnte Mats es gar nicht mehr abwarten, die damit aufgekommene Wut durch ein Telefonat mit seinem Freund los zu werden.
Sobald sie für die Nacht entlassen worden sind machte sich Mats schnellstmöglich auf zu seinem Zimmer.
Angekommen machte er sich schnell bettfertig und war dabei froh darüber, dass sie wegen Corona Einzelzimmer hatten, um in Fall der Fälle einzelne Spieler zu isolieren. Sein Koffer hatte er nicht einmal ausgepackt und morgen würde er einfach alles andere, was er gerade durchs Zimmer geschmissen hat, einfach dazu stopfen. Für seine sonst wichtige Ordnung war jetzt einfach keine Zeit.
Er wusste, dass Robert trotz der kleinen Zeitverschiebung noch wach sein würde. Der Pechvogel war ja gerade verletzt und hatte keinen allzu strengen Zeitplan und nahm sich deswegen auch die Zeit ‚seinen Borussen‘ beim Spielen zuzusehen.
Es tute deswegen auch nicht lange in der Leitung, bis der Pole den Anruf annahm.
„Was ist passiert, das du anrufst, mój skarbie?“, fragte er sofort sorgenvoll seinen Freund, der sich für das Telefonat bereits ins Hotelbett gekuschelt hatte. Recht hatte er schon, normalerweise schreib er nach einem so späten Spiel nur eine Nachricht und sie würden erst am nächsten Tag telefonieren.
„Hallo, Love. Hast du über DAZN geguckt?“, kam Mats direkt zur Sache.
„Ja, warum fragst du?“, kam es verwirrt zurück.
„Dieser blöde Experte hat meinen Hintern dick genannt!“, protestierte Mats, „bei der Überprüfung beim 2:1!“
„Du hast keinen dicken Hintern, Kochanie. Er ist aber durchaus gut geformt. Perfekt für meine Hände.“
„Lenk nicht vom eigentlichen Thema ab! Und das beruhigt mich kein bisschen!“, fauchte Mats in sein Handy.
Robert lachte am anderen Ende kurz auf, „Du bist halt sehr gut trainiert und das lässt deinen Hintern in den Hosen verdammt gut aussehen, deutlicher als bei allen anderen. Kein Gramm Fett dran nur purer Muskel. Weißt du eigentlich, wie schwer es mir immer fällt gegen dich zu spielen und meine Beherrschung zu behalten, damit ich dich nicht auf dem Platz vernasche?“
„Das sagst du nur, damit ich mich besser fühle!“
„Garantiert nicht. Glaub mir, die Hosen, die wir aktuell für Spiele tragen akzentuieren halt unsere Körper und den deinen mögen sie halt besonders gerne.“
„Meinst du? Ich bin ja nicht mehr der Jüngste, vielleicht setzte ich ja doch etwas Speck an.“
„Tust du nicht. Und wenn wäre es auch nicht schlimm. Ich liebe dich so oder so.“
„Ich liebe dich auch.“, flüsterte Mats, „Danke für deine netten Worte.“
„Für dich immer und zu jeder Zeit, das weißt du doch, Kochanie. Du bist perfekt, so wie du bist und das bleibt auch so, wenn du dich veränderst.“
Mats konnte trotz der süßen Worte von Robert nicht ganz seine Selbstzweifel ablegen. „Ich könnte trotzdem etwas gesünder essen. Wenn ich schon so auffalle.“
„Wenn du dich gesünder Ernähren möchtest gerne. Ich unterstütze dich auch dabei, aber nicht, weil du mit deiner Figur unzufrieden bist oder ein komischer Experte seine Klappe nicht halten konnte. Der soll sich lieber um seine eigenen Dinge kümmern, als sich über die auszulassen, die er nur sachlich Kommentieren soll.“
„Da hast du recht.“, gab Mats zu.
„Na, siehst du, auch mich solltest du mal mehr hören. Meine Aussage ist sowieso viel mehr wert als die aller anderen und meiner Meinung nach bist du perfekt. Und wenn du genau wissen möchtest, wie ich dich finde, musst du nur vorbeikommen. Ich lass dich aber dann auch so schnell nicht wieder gehen.“
„Das klingt eigentlich sehr gut, nur gibt es da Corona und ich muss am Wochenende wieder spielen.“
„Und ich kann aktuell nicht Autofahren. Dann lass ich mir was einfallen, was über die Entfernung funktioniert. Versprochen!“, verkündete Robert.
„Ich bin gespannt.“, nahm Mats das Angebot an.
***
Am Donnerstagabend öffnete Mats einen Kurier die Tür und nahm ein Packet mit Essen aus einem der Restaurants in denen er früher immer mit Robert auf Dates war entgegen.
Im Süden von Deutschland saß sein Partner bereits vor seinem Essen und erfreute sich an der Reaktion des Borussen über seine Idee, die er live per Skype-Call sehen konnte.
Die beiden hatten ein romantisches Dinner zu zweit trotz der rund 650 Kilometer, die sie voneinander entfernt waren.
mój skarbie = mein Schatz
Ein kurzer OS diesmal, aber ich fand den Kommentar echt nicht wirklich nett und musst ihn irgendwie verarbeiten.
Was meint ihr dazu oder generell zu Bodyshaming?
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(09.04.2021)
Chapter 30: 46. 1/2 HradeckyxWolf
Chapter Text
Hinweis: Wolf = Hannes Wolf, aber der Trainer
Heute würden sie ihren Interimstrainer für die Zeit bis zum Saisonende im Sommer kennenlernen.
Lukas hatte sich noch nicht wirklich mit diesem auseinandergesetzt und die Presse um den Rausschmiss von Bosz und der Einführung des Übergangstrainers gemieden. Er informierte sich nur über die offiziellen Mitteilungen innerhalb des Teams, um Falschinformationen zu umgehen. Beim durchscrollen seines Instagram-Feeds hatte er nur dunkelblonde kurze Haare erkennen können, aber das reichte um ihn zu erkennen und den ersten richtigen Eindruck machte er sich lieber persönlich.
Er stieg aus seinem Auto aus und holte seine Tasche aus dem Kofferraum. Nachdem er sich seine Maske aufgesetzt hatte lief er gemächlich zum Eingang des Trainingszentrums. Wie immer war er überpünktlich und so war er einige Minuten allein mit Lars im Schulungsraum in dem heute die Vorstellung und auch die erste Taktikbesprechung stattfinden würden.
Nach und nach trudelten auch die restlichen Jungs ein und man könnte meinen, es wäre wie in der Zeit vor Corona. Alles war so entspannt und locker, was vor einigen Tagen noch nicht der Fall gewesen war. Es war schön alle so zu sehen und zu wissen, das heute ein neuer Abschnitt beginnt und sie alle von vorne starten können mit Hannes Wolf als Trainer.
Lukas war so in die Anblicke seiner Mannschaftskollegen vertieft, dass er erst gar nicht bemerkte, das sich ein Mann neben der Tür an die Wand gelehnt hatte und den Haufen Chaoten vor sich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen beobachtete.
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Hannes liebte es zu beobachten. Besonders seine Spieler, wenn diese sich gerade einfach so benahmen, wie sie es nur ohne Aufsicht taten. Auch bei Leverkusen gab es die typische Grüppchenbildung. Die meisten Gruppen waren im regen Austausch vertieft, aber es gab auch einige die sich eher zurückhielten und sich nur hier und da in Gespräche verwickeln ließen.
Dafür das dies eine Mannschaft war, die seit dem Spiel gegen die Bayern ihrer Form der Hinrunde hinterherlief, schienen die Jungs frisch zu sein und Lust auf eine Aufholjagt in der Rückrunde zu haben. Es würden trotzdem bei den Spielen viele gute Spieler fehlen, da es gerade eine doch schon verletzungsgeplagte Mannschaft war. Aber auch das würden sie wahrscheinlich in den Griff kriegen, es gab schließlich Mannschaften, bei denen es in dieser Hinsicht noch viel schlechter aussieht.
Es tat gut mal wieder eine richtige Mannschaft trainieren zu können und diesen täglichen Kontakt zu den Spielern zu haben und viel Tradition im Verein zu haben.
Die Spieler hatten sein Eintreten in den Raum nicht bemerkt und verhielten sich so, wie er es wollte, um sich einen ersten Überblick über die jeweiligen Charaktere aller zu machen. Wer ist ruhiger? Wer ist jung und sprudelt nur so vor Leben? Wer hat alles im Blick und kümmert sich um alle? Gibt es Außenseiter? Wer kann gut mit wem und welche Paarung funktioniert menschlich einfach nicht zusammen? Es war immer wieder spannend dies zu beobachten.
Er ließ noch ein letztes Mal seinen Blick über die im Raum versammelte Mannschaft gleiten und wollte sich gerade von der Wand lösen, als sein Blick von einem anderen Augenpaar aufgefangen wurde. Ein neugieriger und wachsamer Blick lag nun auf seiner Person. Wenn er sich die Gesichter richtig eingeprägt hat, seine neue Nummer Eins. Irgendeine Erinnerung regte sich auf den Anblick des Torwarts hin in seinem Gehirn, aber er konnte sich nicht erinnern warum er ihm so bekannt vorkam. Egal, das würde sich noch klären. Er zog fragend eine Augenbraue hoch unter unterbrach den Augenkontakt nicht.
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Lukas schien der Erste zu sein, der ihren heimlichen Beobachter bemerkt hatte, da der Geräuschpegel um ihn herum sich nicht veränderte. Der Mann schien sie aufmerksam zu beobachten und sich ihr Verhalten untereinander einzuprägen. Die dunkelblonden Haare waren die gleichen, die er letztens auf dem Bild von der Trainervorstellung auf Instagram meinte gesehen zu haben.
Dies war also ihr Interimstrainer. Er schien sehr aufmerksam zu sein und wollte sich wohl erst einmal einen Überblick verschaffen, wen er den so in der Mannschaft hatte. Alles gute Voraussetzungen für ein gutes Miteinander und typgerechtes Training um alle fit und bei Laune zu halten und das Beste aus der Mannschaft heraus zu kitzeln, wenn es drauf ankommt.
Sein Blick hing gerade an der lautesten und größten Gruppe und schien jeden genau unter die Lupe zu nehmen. Sie waren so in ihr tun vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, dass sie jemand beobachtete und dabei sogar sehr nahe an ihnen dran stand, da sie ebenfalls nahe der Tür standen.
Der Blick löste sich von der Gruppe und wanderte durch den Raum und somit in Lukas Richtung. Er selbst behielt ihren neuen Trainer im Blick. Immer noch schien dieser von seinen Kollegen unbemerkt geblieben zu sein. Mal sehen, wie er reagiert, wenn er erwischt wird beim Beobachten.
Der wandernde Blick erreichte Lukas und blieb an ihm hängen. Helle Augen mit einem belustigten Funkeln blieben an Lukas‘ Augen hängen. Eine Augenbraue hob sich leicht, das Lächeln blieb auf den Lippen des anderen und verstärkte sich auch noch etwas.
Es war, als ob sich bei Lukas im Gedächtnis eine Reihe von Erinnerungen löste und diese tanzten an seinem inneren Auge vorbei und ließen ihn eine Nacht wieder erleben, die er schon fast ganz verdrängt hatte.
Es war vor ungefähr einem Jahr gewesen und er war für die Nacht in einem größeren Bed-and-Breakfast eingekehrt, als er einen kleinen Roadtrip durch Deutschland machte. In einem nahen Club traf er einen attraktiven Mann, von dem er bis jetzt auch nicht den Namen gekannt hatte, und nahm diesen für die Nacht mit auf sein Zimmer. Es war eine verdammt gute Nacht gewesen, aber Lukas hatte den Anderen nicht aufgehalten, als dieser etwa eine halbe Stunde nach dem gemeinsamen Höhepunkt sich deutlich schwankend auf den Weg zu seinem Hotel machte. Er hatte diesen One-Night-Stand schnell vergessen. Nicht, dass er oft welche hatte. Er konnte sie an einer Hand abzählen.
Scheiße! Er hatte mit seinem zukünftigen Trainer geschlafen!
Schnell wendete er den Blick ab. Noch immer waren seine Mannschaftskameraden so mit einander beschäftigt, dass niemand ihren intensiven Blickaustausch bemerkt hatte. Verwirrt blickte Lukas auf seine Schuhe hinab. Gut, er wusste damals nicht, wen er da vor sich hatte, aber er selbst hatte ja auch den ein oder anderen Drink zu sich genommen gehabt. Im Gegensatz zum ihm hatte sein neuer Trainer nicht reagiert. Scheinbar hatte dessen deutlich intensiverer Alkoholkonsum an dem Abend seine Erinnerungen beeinträchtigt.
Er blickte erst wieder auf, als sich der Geräuschpegel etwas senkte, scheinbar hatten zumindest einige seiner Kollegen ihren stillen Beobachter bemerkt und machten die Anderen auf ihn aufmerksam.
„Guten Morgen. Mein Name ist Hannes Wolf und ich bin euer neuer Trainer. Ich hoffe es hat euch nicht gestört, dass ich euch en wenig beobachtet habe, aber so bekomme ich einen ersten Eindruck von euch und wie ihr so im Team funktioniert.“, begrüßte sie ihr neuer Trainer mit einem Lächeln und trat nach vorne an das Whiteboard. „Ich muss leider direkt mit etwas, für euch unschönes, anfangen. Nämlich unsere erste Taktikbesprechung.“
Unter dem erwartbaren Murren suchte sich jeder einen Sitzplatz und die nächsten zwei Stunden waren alle damit beschäftigt zuzuhören und versuchten dabei nicht einzuschlafen. Taktikbesprechungen sind manchmal auch echt monoton.
Lukas lauschte aufmerksam und ließ sich von den Taktiken von dem Sprecher ablenken und einlullen, ohne sich noch mit der Person zu beschäftigen.
Direkt nach der Besprechung stand ein lockeres Lauftraining an, bevor es nach der Mittagspause mit dem eigentlichen Training weiterging.
Lukas blendete Hannes weitestgehend aus und war so froh, wie nie zuvor, dass er Torwart geworden ist und somit ein Teil des Trainings separat unter der Anleitung des Torwarttrainers stattfindet. Wenn es nötig war hörte er Hannes zu, versuchte aber an nichts Weiteres zu denken, als an das Training, ihre Taktik und das nächste Spiel.
Er wusste nicht genau, wie er sich verhalten sollte und so war er froh, als es Zeit war nach Hause zu fahren. Zuhause würde er den Raum und die Zeit zum Nachdenken haben, wie er mit den Geschehnissen des Tages und den einhergehenden Erkenntnissen umgehen kann um den Rest der Saison auf höchsten Level und ohne Ablenkung spielen zu können.
Etwas verspätet von dem realen Geschehnissen, aber ich hatte heute die passende Idee zum Pairing.
Der nächste OS mit Trainer wird einer mit Florian Kohfeld. Ich brauche hier noch einen passenden Gegenpart innerhalb der Bundesliga.
Ideen? ;)
Ich werde versuchen auch Montags zu posten, da ich aktuell viele Ideen haben, die auch teilweise an diese Fußball Saison gekoppelt sind und die ich euch nicht alzu spät lesen lassen möchte. Aber ich werde es nicht versprechen. Ich brauche auch immer ein paar OS in der Hinterhand, wenn ich mal nicht ganz so kreativ bin oder Stress und Zeitdruck habe.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(12.04.2021)
Chapter 31: 46. 2/2 HradeckyxWolf
Chapter Text
Hannes war sehr zufrieden mit den heutigen Trainingseinheiten. Alle hatten gut mitgemacht und es gab keine Zwischenfälle. Selbst die Taktikschulung vom Vormittag schien zumindest bei den meisten hängengeblieben zu sein und so ging eine gewisse Struktur nicht verloren. Die einzelnen Spieler, besonders natürlich die, die regelmäßig gemeinsam auf dem Feld stehen, harmonierten als Team wirklich gut zusammen.
Sein Blick wanderte ständig von einem zum anderen und er versuchte sich schnellstmöglich von allen ein Bild zu machen und herauszufinden, wer wo und wie noch Unterstützung braucht und wo die Stärken der jeweiligen Spieler liegen. Zuvor hatte er für solche Dinge mehr Zeit, aber hier in Leverkusen ging es nur darum direkt alles zugeben, um einen zufriedenstellenden Saisonabschluss rauszureißen. Also hieß es: Coaching im Schnelldurchlauf.
Als sich die Mannschaft splittete und die Torwärter sich mit ihrem Trainer etwas von der restlichen Gruppe entfernten, um eine spezielle Taktikbesprechung zu erhalten und sich danach ans Üben zu machen, blieb Hannes Blick an dem Rücken eines Torwarts hängen, während dieser über den Platz zum dem Tor lief, welches sie für das Training auserkoren hatten.
Lukas sah verdammt gut aus, stellte Hannes erneut fest. Gut gebaut und er schien auch wirklich einen angenehmen Charakter zu haben. Dem Torwart fiel es auch sehr leicht sich unter seinen Mannschaftkollegen zu bewegen, wobei auch er ab und zu eine beobachtende Rolle, gegenüber den anderen Spielern, einnahm.
Hannes hatte echt Mühe sich davon abzuhalten, nicht ständig zu der kleinen Gruppe am Tor zu schauen. Irgendwie wurde sein Blick beinahe magisch von dem finnischen Torwart angezogen und immer wieder hatte er das Gefühl, als ob sich eine Erinnerung sich regte, aber er sie nicht abrufen konnte.
Es war zum Mäusemelken! Er wollte doch nur wissen, was es war, was diese Erinnerung so wichtigmachte!
Er riss sich für den Rest des Trainings zusammen und war am Ende erschöpft, aber glücklich über das heute geschaffte und die Mannschaft. Es waren gute Leistungen, auf denen man aufbauen konnte und er meinte das Licht am Ende des Tunnels sehen zu können.
Doch dann stand der ungeliebte Teil seines Jobs an. Schreibtischarbeit, Besprechungen und Analysen standen an. Zudem allen kam noch ein Gespräch mit der sportlichen Leitung. Ihn behagte es gar nicht, dass er auch Entscheidungen was Transfers in der Sommerpause anging fällten muss, obwohl er die Mannschaft ja auch nur bis zum Sommer hat. Nebenbei musste er alles geben für seine eigene Zukunft, denn er wollte natürlich auch mal wieder als Trainer eine richtige Mannschaft trainieren, ohne Interimstrainer zu sein, sein Job als U18 Coach des DFBs kam auch nicht richtig an eine normale Trainerstelle ran.
Die nächsten Stunden vergingen eher schleppend, aber dennoch produktiv. Müde aber mit einem Gefühl der Zufriedenheit fuhr Hannes schließlich zu seinem alten Haus, welches er schon zu seiner Zeit bei Dortmund gekauft hatte und welches aktuell auch frei war, da sein letzter Mieter kurz vor Weihnachten ausgezogen war. Eingerichtet war es auch und die Fahrtzeit und –strecke nach und von Leverkusen waren auch vertretbar.
Auf dem Beifahrersitz hatte er eine Tupperdose mit seinem Abendessen abgestellt, welches er sich in der Kantine des Vereins abfüllen hatte lassen. Die freundliche ältere Dame hatte ihn, den armen alleinstehenden Mann, mit einem führsorglichen Lächeln bedacht während sie die mitgebrachte Dose füllte.
Zuhause machte er sich seine Errungenschaft nur schnell in der Mikrowelle warm, bevor er sich noch etwas mit seinem Laptop zum Arbeiten auf die Couch zurückzog. Wieder einen Vollzeit Trainerjob zu haben hatte auch so seine Nachteile.
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Erinnerungsfetzen zogen vor seinem inneren Auge vorbei. Es war die Erinnerung, die er im wachen Zustand nicht hatte greifen können.
Die Erinnerung war ziemlich eindeutig. Ein Club, ein Hotelzimmer, viel nackte Haut, ein anderer Mann mit ihm im Bett und dazu diese unverwechselbare Geräuschkulisse, der Mann im Bett liegend während er selbst eilig das Zimmer verlässt.
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Vor Schreck fuhr Hannes aus dem Schlaf. Auf seinem Schoß, wenn auch halb runter gerutscht auf die Sitzfläche der Couch, ruhte noch immer sein Laptop. Der schwarze Bildschirm deutete an, dass das Gerät sich schon länger im Stromsparmodus befand. Er war wohl einfach beim Arbeiten eingeschlafen. Aber da war er wohl auch selbst schuld, schließlich hatte er sich hier hingesetzt und sich auch noch zwischendurch eine Kuscheldecke über die Beine gelegt.
Nun aber zurück zu der Wiedergekehrten Erinnerung. Den Großteil konnte er jetzt auch bewusst abrufen, wo er sie quasi während des Schlafens freigeschaltet hatte.
Wäre die Erinnerung nicht genau jetzt wiedergekommen hätte er mit ihr nicht anfangen können, nur das er wohl von irgendeinem attraktiven Mann abgeschleppt worden ist und das wäre schon sehr ungewöhnlich für ihn. Also sowas zu machen oder auf die Avancen eines Mannes mitten in der Öffentlichkeit zu reagieren und dann auch noch so eindeutig.
Doch hier zu genau diesem Zeitpunkt war diese Erinnerung wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht etwa, wegen den Geschehnissen in der Erinnerung, sondern wegen dem Mann mit dem er diese zusammen erlebt hatte.
Hannes vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Das durfte einfach nicht sein! Warum war er es, der gefühlt immer in die größtmöglichen Fettnäpfen trat?
Denn natürlich war der Mann nicht irgendjemand gewesen, sondern einer seiner neuen Spieler. Um genau zu sein Lukas Hradecky. Der Mann, mit dem er auch gestern einen langen und intensiven Blickkontakt hatte, während der Rest des Teams noch gar nicht mitbekommen hatte, dass ihr neuer Trainer sich zu ihnen ins Besprechungszimmer geschlichen hatte. Und so, wie er sich verhalten hatte, hatte er auch mehr Erinnerungen an diese Nacht, wie es Hannes zu diesem Zeitpunkt hatte.
Wie soll er nur mit dieser Erkenntnis umgehen? Wie sollte er sich gegenüber Lukas verhalten, besonders vor der ganzen Mannschaft? Oh, Herr im Himmel! Der Rest der Saison würde zum Spießrutenlauf werden.
Hannes seufzte tief. Diese Entscheidung sollte er morgen fällen. Mitten in der Nacht würde ihn das jetzt nicht weiterbringen. Somit raffte er sich auf, schaltete den Laptop richtig aus und machte sich auf den Weg in sein Bett, um wenigstens noch die restlichen Stunden bis zum Weckerklingeln fürs Schlafen zu nutzen.
***
Am nächsten Morgen war er, wie zu erwarten gewesen war, nicht wirklich ausgeschlafen und so versuchte er sich bereits Zuhause mit Hilfe einer gute Tasse Kaffee aufzuwecken. Nach der Ankunft im Verein folgten schnell Kaffee Nummer zwei und drei während er sich durch Meetings mit dem Trainerstab und einigen Spielern kämpfte.
Lukas war keiner seiner morgendlichen Gesprächspartner und das war auch gut so, da er noch keinen wirklichen Plan hatte, wie er am besten vorgehen sollte, ohne, dass einer von ihnen, oder sogar beide, irgendeine Strafe durch den Verein auferleget bekommen. Oder es uns unmöglich zu machen für diese wenigen Monate zusammenzuarbeiten.
Bei Training wurde Hannes nach und nach wacher. Das war ja auch der Grund, warum er diesen Beruf noch während seiner Spielerkarriere gewählt hatte. Lukas konnte er auch einigermaßen ausblenden.
Es würde aber nicht helfen dies noch viel länger so durchzuziehen. Am besten sollte er so schnell, wie möglich Nägel mit Köpfen machen.
Ohne groß darüber nachzudenken hielt er den entsprechenden Torwart nach ihrer Trainingseinheit kurz zurück. „Lukas, ich würde gerne mal mit dir sprechen. Kannst du gleich, wenn du in der Kabine fertig bist, in mein Büro kommen?“, sagte er ohne weiter darüber nachzudenken. Seine Aufforderung ließ seinem Spieler keine Möglichkeit etwas zu erwidern und er machte sich auch direkt auf den Weg um die heutige Einheit zu dokumentieren.
Vor Anspannung konnte sich Hannes mehr schlecht, als recht auf seine Aufgabe konzentrieren. Aber es ist wichtig, die Trainingseinheiten zu dokumentieren um die Entwicklungen der einzelnen Spieler nachzuvollziehen zu können, Schwächen zu erkennen oder auch Leistungstiefs frühzeitig zu sehen um sowas während eines Spiels zu vermeiden.
Er war gerade dabei eine letzte abschließende Notiz zu machen, als es an der Tür klopfte und nach einen ‚Herein‘ seinerseits Lukas den Raum betrat.
„Ich bin hier sofort fertig. Setzt dich ruhig schon mal“, murmelte Hannes und zwang sich dazu seine Konzentration in die letzten Stichpunkte zu legen und nicht auf den anderen Mann im Raum oder das anstehende Gespräch.
Schnell überflog er das geschriebene noch einmal, speicherte die Datei und wendete sich schließlich seinem Gegenüber zu.
Dessen Augen blickten ihn durchdringend an und er konnte weder aus ihnen noch aus den Gesichtszügen des anderen ablesen, wie er sich fühlte, oder was er denkt.
„Du erinnerst dich.“, stellte der Finne fest und kam somit direkt zum Punkt. „Hätte ich nicht gedacht. Du hast an dem Abend ordentlich tief ins Glas geschaut. Auch wenn du einen dies nicht wirklich hast spüren lassen, bevor wir nicht nebeneinander im Bett lagen und dich gesammelt hast, damit du wieder Kraft hattest, um dich vom Acker zu machen.“
„Die Erinnerung kam heute Nacht in Fetzen zurück.“, gab Hannes zu. Das Gesicht des Fußballers blieb unverändert starr.
„Ich gebe selber zu, dass ich bis gestern auch nicht wusste, mit wem ich da eine Nacht verbracht habe.“, ließ Lukas schließlich verlauten und er schein sich etwas zu entspannen und nicht mehr mit eiserner Kraft zu versuchen Unnahbar zu wirken.
„Was sollen wir denn mit den Erkenntnissen der letzten Stunden anfangen?“, fragte Lukas direkt nach, um das Gespräch im Fluss zu halten.
„Was würdest du dir den Wünschen? Aus dem Weg gehen ist ja keine Möglichkeit.“, gab Hannes ihm die Wahl. Er selbst fühlte sich nun etwas ruhiger und sie beide waren jetzt auf einer Augenhöhe unterwegs, ohne Vorbelastung außer der Beziehung als Trainer und Spieler, welches sie ja schon haben. Er versuchte durch seine Tonlage auch mitschwingen zu lassen, dass er von Lukas auch nicht gerade abgeneigt ist, diesen aber hier die Entscheidungsfreiheit gab.
„Du würdest also durchaus mit mir anfangen wollen.“, stellte Lukas fest und nur so eben schwang seine Überraschung in seiner Stimme mit. „Okay, von meiner Seite ist es ähnlich. Charakterlich kann ich es noch nicht wirklich gut beurteilen, aber wir können uns ja einfach kennenlernen.“
„Du wärst einverstanden, wenn wir uns während meiner Zeit als Interimstrainer langsam kennenlernen auf freundschaftlicher Basis und nach der Saison schauen wir noch mal, ob es passen könnte und wir einen Schritt weiter gehen?“, fragte Hannes und klang deutlich überraschter als Lukas es zuvorgetan hatte.
„Durchaus. Ich finde dich attraktiv und interessant.“, grinste der jüngere ihn an und stand darauf auf. „Mehr gibt es nach der Saison“, verkündete er, bevor er Hannes einen leichten Kuss auf die Lippen hauchte, bevor er den raum verließ.
Hannes konnte nicht anders, als vor Erstaunen über sie plötzliche Initiative wie versteinert sitzen zu bleiben. Schließlich legte sich aber ein Lächeln auf seine Lippen. Das mit Lukas versprach spannend zu werden und würde einiges an Energie kosten nicht auf die Spielereien einzugehen, von denen er sich sicher war, die noch kommen würden.
Ich wollte den Schluss mal etwas anders gestalten, als üblich. Das Ende überlasse ich mal eurer Vorstellungskraft 😉
Ich habe bei Lukas in diesen Teil ein wenig von dem Finnen rein gemischt, den ich am besten kenne. Ich muss mich wohl mehr mit den verschiedenen Spielern in der Bundesliga auseinandersetzten, um auch ihre wirkliche Persönlichkeit etwas mit einzubauen. Es tut mir also leid, sollte er hier wie ein Eisklotz wirken, aber ich kenne halt nur einen finnischen Sportler etwas besser und das ist halt ‚Mr. Iceman‘ Kimi Räikkönen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(16.04.2021)
Chapter 32: 47. KohfeldtxBrandt
Chapter Text
Hinweis: Ich musste die Realität doch etwas mehr ignorieren, als mir besonders als Dortmund-Fan eigentlich lieb ist; Corona? … Was zum Teufel soll das sein? ;)
Florians Sicht:
‚Mist!‘, fluchte ich innerlich, während ich meine Unterlagen durchblätterte auf der Suche nach einem ganz bestimmten Stapel von Notizzetteln. ‚Das kann doch nicht wahr sein!‘
Auch beim dritten Mal durchsehen fand ich die gesuchten Zettel nicht. Ich musste sie verlegt haben. Aber wo?
Das war das blöde an Auswärtsspielen. Man wusste nicht immer, wo was ist und wo man etwas hingelegt hat in der Eile von A nach B zu kommen und was man später nicht wieder eingesammelt hat.
Seufzend richtete ich mich an meinen Co-Trainer. „Fahr schon mal mit den Jungs nach Hause. Ich komme später mit den Mitarbeiterwagen nach.“, verkündete ich, gekränkt durch meine eigene Vergesslichkeit und Unfähigkeit meine Unterlagen beisammen und auch bei mir zu behalten.
„Okay, ruf an, wenn du doch nicht wegkommst. Ich organisiere dir was.“, bot er noch an. Auch er hatte mir zuvor schon bei der Suche nach meinen Sachen geholfen, sie aber ebenfalls nicht gefunden.
„Danke.“, erleichtert lächelte ich ihn kurz an und bedankte mich bei ihm, bevor ich dem Fahrer Bescheid gab und mich mit den anderen Werder-Mitarbeitern Vorort hier in Dortmund in Verbindung setzte, die schnell zustimmten, dass ich später bei ihnen mitfahren könnte.
Anschließend machte ich mich zum zweiten Mal an diesem Tag auf den Weg in die Katakomben des Westfalen-Stadions. Ein Ordner ließ mich zu meinem Glück eintreten und so konnte ich mich endlich auf die Suche begeben.
Die Gänge waren fast alle leer. Hier und da lief ein Mitarbeiter an mir vorbei, meist jemand von Dortmund. Ab und zu fiel eine Tür irgendwo geräuschvoll ins Schloss und der entstehende Hall breitet sich durch die offenen Gänge großräumig aus.
Mein Weg führte mich zuerst zur Gästekabine. Dort drehte ich praktisch alles um, was nicht Niet und Nagelfest war, schaute in alle Zwischenräume in etwas hätte reinfallen können und dankte insgeheim dem Fortschritt der Technik für die Taschenlampenfunktion am Smartphone. Mit dem Ergebnis, das ich meine Unterlagen nicht hier verloren habe. Also hieß es weiter Suchen.
Mein nächstes Ziel war die Gästebank. Ich setzte mich also an den Platz, den ich auch während des Spieles genutzt hatte und, da ich auf die ersten blicke hin nicht auffälliges entdecken konnte fuhr ich mit meinen Fingern in die Ritzen zwischen den einzelnen Sitzen. Erleichterung machte sich in mir breit, als ich einen kleinen Packen Papier zufassen bekam, der ungefähr so dick ist, wie der, den ich suchte.
Kaum hatte ich das Papier ganz hervorgeholt wurde die Erleichterung noch etwas deutlicher. Es waren tatsächlich meine Notizen, die einfach während des Spiels die Flucht ergriffen hatten und sich gut versteckt hatten. Würde ich sie nicht dringend brauchen und die Dortmunder nicht in den nächsten Tagen die Sitze abmontieren, während sie wohl niemanden so schnell aufgefallen.
Glück im Unglück gehabt. Ich stellte kurz sicher, dass alles vollständig ist und machte mich wieder auf den Weg aus dem Stadion hinaus, nickte dankend den verschiedenen Sicherheitsleuten zu, die mich zwar alle Kritsch beäugt aber passieren hatten lassen.
Ich hatte noch Zeit, bis ich wieder am Parkplatz sein musste um die Reise zurück nach Bremen anzutreten.
Komischer Weise hatte ich jetzt, ohne den Stress meine Unterlagen verloren zu haben, eine schlechtere Orientierung, als zuvor, wo ich eher auf gut Glück meinen Weg durch die Gänge gefunden hatte. So kam es, dass ich nun vollkommen verwirrt vor der Heimkabine stand. Also genau da, wo ich definitiv noch nie war. ‚Na toll!‘, dachte ich mir, leicht von mir selbst genervt, ‚Heute habe ichs ja mit solchen Situationen.‘
Ich blieb stehen, um zu überlegen, wo ich jetzt lang musste. Leise Geräusche aus der Heimkabine rissen mich aus meinen Gedanken und ich lauschte automatisch angestrengt auf weitere Geräusche.
Da! Ein Wimmern. Jemand hatte sich wohl in die Kabine zurückgezogen und weinte nun. Doch, scheinbar war die Person, wer auch immer es ist, allein, da ich keine Stimme vernehmen konnte, die irgendwie versuchte beruhigend oder auf sie einzugehen.
Ich war hin und her gerissen. Einerseits musste ich den Weg zum Auto finden, andererseits konnte ich wen auch immer noch allein lassen. Ich sollte zumindest kurz nach dem Rechten schauen und wenn nötig könnte ich auch jemanden anrufen, der dann übernehmen kann.
Ich klopfte vorsichtig, um die Person nicht zu verschrecken, und öffnete anschließend langsam und bedacht die Tür.
Zuerst sah ich nur eine verwaiste Kabinenhälfte im schummrigen Licht einiger Deckenspots. Die eigentliche Beleuchtung war ausgeschaltet und so waren die Lichtverhältnisse wohl an die Stimmung angepasst worden.
Erst mit dem vollständigen Öffnen der Tür konnte ich eine zusammengekauerte Gestalt auf der Bank sitzen sehen, die Beine waren angezogen und der Kopf in den Knien vergraben.
Es war einer der Spieler und er trug noch seine komplette Montur, bis auf die Fußballschuhe die aussahen, als ob sie auch eher lieblos ihren Weg zum Boden gefunden hatten.
Ich brauchte nicht zu schauen, welche Nummer auf den Rücken des Trikots abgebildet war, denn ich erkannte ihn eindeutig an seinen Haaren. Dieser besondere, immer fluffig wirkende, hellblonde Haarschopf war immer hervorgehoben unter all den anderen Spielern der Bundesliga.
Julian Brandt kannte ich zuvor fast nur mit guter Laune, wobei ich daran natürlich nicht sein Wesen, abseits der beiden Situationen in denen ich ihn bisher kannte, beurteilen konnte.
Situation Eins war auf dem Spielfeld, wenn er spielte und dabei seine Leidenschaft ausleben konnte und die Zweite, war wenn er seinen Bruder Jascha von seinem Training in einer der U-Mannschaften von uns einsammelte, um mit diesen Zeit zu verbringen.
Er hatte in beiden Fällen immer gute Laune, außer des Spiel lief nicht so gut für seine Mannschaft. Seine lockere Art war immer ansteckend und ich bewunderte ihn dafür. Sein Umgang mit seinem jüngsten Bruder war immer unterstützend und man konnte deutlich spüren, dass sie ein enges Verhältnis zueinander hatten.
Ich weiß nicht mehr, wann es angefangen hatte, aber auch ich hatte mich immer über die spontanen Besuche des ältesten Brandt-Bruders gefreut. Es war, als ob er ein kleiner Sonnenschein ist, der die Launen der Menschen um sich herum erhellen konnte, außer diese haben kein Herz. Irgendwie wirkte dies durchaus anziehend auf mich und ich fand mich immer wieder in der Situation, dass ich ihn beobachtete, wenn ich eigentlich etwas anderes machen sollte, vor. Die letzten Male konnte ich auch nicht mehr das so berühmte Gefühl von Schmetterlingen im Bauch, nicht mehr ignorieren und musste mich dementsprechend während des heutigen Spieles extrem zusammenreißen, um mein Team vor dem totalen auseinanderbrechen zu bewahren.
Doch auch jeder Sonnenschein brauchte mal etwas Zuwendung, wenn sein Licht sich dämmte.
Ich trat auf ihn zu und kniete mich neben ihn auf den Boden. Meine Unterlagen legte ich auf die Bank, damit sie sich nicht erneut auf Abwege begeben konnten.
Ich wusste, dass er bemerkt hatte, dass jemand bei ihm saß, denn er versuchte sich nur noch weiter zusammenzufalten um kleiner zu sein.
„Hey, was ist denn los?“, fragte ich vorsichtig und legte eine meiner Hände auf seine mir zugewendeten Schulter ab. Sein schniefen wurde etwas kontrollierter und das Beben seines Körpers weniger. Wenigstens reagierte er auf mich und beruhigte sich ein wenig. Langsam hob er seinen Kopf. Seine Augen waren das erste was ich sehen konnte und sie sahen nicht gut aus. Blutunterlaufen und rot vom Weinen, was das Blau seiner Iris nur noch hervorhob, was ich aber lieber haben würde, wenn er lächelt oder glücklich ist. Der Rest seines Gesichtes sieht auch nicht besser aus und ich konnte deutlich erkennen, dass seine Unterlippe bebt.
Vorsichtig, um das bisschen Vertrauen seinerseits nicht zu zerstören, legte ich meine Hände auf deine Wangen und wischte seine Tränenspuren so gut es ging weg. Er zuckte nicht zurück, sonders ließ mich machen und beobachtete mich nur mit seinen aufmerksamen Augen.
Ich nahm eine Hand wieder weg, um in meiner Jackentasche nach einem Taschentuch zu kramen. Dieses reichte ich ihm und er schmiss sein bereits benutztes Tuch in den nahen Mülleimer und putzte sich mit meinem die Nase, bevor er sich vollständig entfaltete und sich normal auf die Bank setzte. Ich folgte seinem Beispiel und setze mich neben ihn.
Ich will ihn nicht bedrängen und so ließ ich ihm die Freiheit selber zu bestimmen, ob er mir so weit vertraute, dass er sich mir gegenüber öffnen wird oder eben nicht.
„Ich… Es ist schwer.“, fing Julian stockend an zu erzählen und überraschte mich mit dem Vertrauen das er mir entgegenbrachte. Er suchte nach den passenden Worten und wirkte Unsicher. „Es will gerade einfach nicht so wirklich laufen. Ich bekomme nur hier und da etwas Einsatzzeit und habe keine Möglichkeit mich wieder so richtig einzufinden. Im Team gehöre ich nicht fest zu einer Gruppe, sondern ich wandere immer zwischen ihnen hin und her. Nicht, dass ich mich mit jemanden nicht verstehen würde, ich komme wirklich mit jedem klar, aber ich passe nicht wirklich bei den Jungspunden rein und auch nicht bei den alten Hasen. Aktuell habe ich auch niemanden, bei dem ich wirklich mein Herz ausschütten könnte, die sind alle mit anderen Dingen beschäftigt. Meine Eltern können ja auch nichts tun, ich bin ja schon erwachsen und sie wohnen zwar nicht am anderen Ende der Welt aber ja auch nicht direkt um die Ecke von mir. Ich vermisse meine alten Vertrauten.“, führte er aus.
„Danke, dass du mich für Vertrauenswürdig empfindest und dich mir geöffnet hast. Ich weiß ist schon etwas komisch so von Spieler zu einem Trainer eines anderen Vereins.“
Er lächelte leicht, “Jascha kann nur Gutes über dich berichten und du wirkst nicht so, als ob du nicht vertrauenswürdig wärst.“
„Danke. Ich habe da eine Idee. Meinst du, dass du dir etwas frei nehme kannst. Ich würde dich mit bei uns ins Training nehmen und du kannst dich mit deinen Eltern austauschen und wirklich überlegen, wie du anschließend Handeln möchtest.“, bat ich ihm an. Es war eine spontane Idee und ich konnte mir vorstellen, dass sowas auch nicht erlaubt werden würde, aber ein Versuch war‘s mir Wert. Ich versuchte immer, dass es allen meiner Schutzbefohlenen gut ging und das ich ihnen half, wenn es mal nötig war, und das auch teilweise mit eher ungewöhnlichen Methoden.
„Echt? Das würdest du für mich machen?“, fragte Julian erstaunt und ich konnte ihm ansehen, dass ihn die Idee zusagte.
„Ja. Ich denke auch, dass sich Werder nicht querstellen wird, die kennen meine Methoden ja inzwischen. Und wir müssen jetzt dein Wohl im Auge haben und wenn du dich aktuell nicht wohl fühlst kannst du auch nicht dein Bestes abliefern auf dem Platz.“
„Ich würde gerne mitkommen, aber nur, wenn ich damit nicht irgendwie störe und alles genehmigt wird.“, gab Julian zu.
„Okay, dann mach mal hin, dass du aus diesen Klamotten rauskommst und ich werde in der zwischen Zeit mit deinem Trainer und dem Vereinen telefonieren.“
„Danke.“, hauchte mir Julian dankbar zu und sein Gesicht, welches zwischenzeitlich wieder eine einigermaßen normale Farbe angenommen hatte, wurde wieder eine Spur röter. Süß.
Werder hatte tatsächlich nichts dagegen, das nächste Duell mit dem BVB wäre ja erst in der nächsten Saison und Julian würde einen Vertrag unterschreibe, dass er nichts ausplaudern durfte. Beim BVB brauchte ich etwas mehr Überzeugungsarbeit, aber auch das würde nach dem unterzeichnen eines Vertrages, gestattet, dass ich ihn für ein paar Tage mitnehmen durfte. Julian wirkte erleichtert, das alles machbar zu sein schein und ich ihn auch direkt mitnehmen konnte.
Zusammen eilten wir zum Parkplatz, wo ich den Kleinbus von Werde direkt losschickte, bevor ich bei Jule ins Auto einstieg. Für seine Rückreise war es besser, wenn er so flexible, wie möglich ist und das ist ein Auto ja. Wir holten nur kurz einige Notwendigkeiten bei ihm Zuhause ab, bevor wir uns auf den Weg machten. Meine Unterlagen sich neben seiner Tasche auf dem Rücksitz verstaut.
Im Bremen setzte er mich am Stadion ab und fuhr dann weiter zu seinen Eltern, die sich auch über seinen überraschenden Besuch freuten.
Ich blickte dem Auto zufrieden hinterher. Julian hatte sich schon mal für den Moment wieder gefangen und wirkte wieder zufriedener mit seiner Situation und meinem Vorhaben. Die Autofahrt war sehr entspannt gewesen und sehr schnell vorbei gewesen, da wir die ganze Zeit geredet und miteinander gelacht hatten. Er war wirklich ein kleiner Sonnenschein und ich musste mich teilweise echt zurückhalten, nichts Unüberlegtes zu tun.
***
Julian blieb solange, bis die Abschlusstrainings bei uns und beim BVB anstanden. Er hatte in der Zeit auch mit Mats telefoniert und sich so jemanden ausgesucht, der ihn in Zukunft zur Seite steht.
Zum Abschied umarmten wir uns lange. „Danke, dass du das alles für mich getan hast. Wobei ich glaube, dass nichts so gut geholfen hat, wie du es mit deiner Anwesenheit und Persönlichkeit es getan hast.“, flüstere er mir in mein Ohr, während er sich an mich drückte.
Erstaunt konnte ich erst einmal nichts erwidern. Ich war doch etwas geschockt von seiner Aussage. Als er sich wieder von mir löste gab er mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor er von mir weg trat und sich noch einem Zwinkern in meine Richtung von mir entfernte um zu seinem Auto zu gehen.
Lächelnd winkte ich ihm hinterher. Ich war mir sicher, dass sich dies in der nächsten Zeit noch viele Male wiederholen wird und sich die Anzahl seiner Besuche in Bremen deutlich erhöhen wird und das nicht nur an seiner Familie liegen wird. Wir harmonierten gut miteinander und ich freute mich schon darauf, was noch daraus werden könnte. Abgeneigt schien auch Jule nicht zu sein. Die Schmetterlinge in meinem Bauch führten eine Sondervorstellung auf und ich erledigte meine restliche Arbeit für den Tag mit einem Lächeln auf den Lippen. Deutlich früher, als gedacht konnte ich gehen und zu Hause kramte ich direkt mein Handy aus der Tasche und klingelte den blonden Bremer in Dortmund an.
Danke für die vielen Vorschläge, wer Flos Partner in diesem OS sein könnte! Bei mir durchgesetzt hat sich der Vorschlag der lieben an-ni-09 der über Wattpad vorgeschlagen wurde.
Hättet ihr Lust auf mehr solcher Mitmachaktionen?
Ich selbst finde sie sehr angenehm, da ich so auch etwas von euren Vorstellungen und Wünschen einarbeiten kann und ich bekomme hier und da einen neuen Denkanstoß für ganz neue Ideen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
Schönes Wochenende und bis nächsten Freitag!
LG,
Ju
(23.04.2021)
Chapter 33: 50. TerzicxPiszczek
Chapter Text
Hinweis: ich kenne die Namen der beiden Töchter von Edin nicht und werde ihnen auch keine geben, obwohl sie beide ‚Hauptrollen‘ in diesen OS haben
Edins Sicht:
Gestresst hastete ich durch die Gänge der Geschäftsstelle zu meinem Büro. Ich hatte meine beiden Mädels heute notgedrungen mit zur Arbeit bringen müssen und in die Obhut des Assistenten des Trainerstabs übergebenen.
Meine Exfrau konnte heute, ganz ohne Vorankündigung, nicht und das Kindermädchen, welche die beiden sonst betreute, wenn wir beide keine Zeit hatten, fiel wegen einem Arzttermin heute auch noch aus. Da auch Lukasz, mein Partner, konnte nicht, da er ja auch trainieren musste.
Also blieb nur noch über, dass ich meine Töchter ausnahmsweise mal mitnehmen musste und Stefan damit beauftragen, dass er ein Auge auf meine beiden Troublemaker hat, während ich das Nachmittagstraining leite und an der anschließend folgenden Besprechung teilnahm. Zum Glück waren die beiden den Vormittag über in der Kita gewesen und mussten nicht den ganzen Tag in meinem Büro verbringen und sich allein beschäftigen.
Ich verlangsamte meine Schritte erst, als ich mich der geschlossenen Glastür zu den Büros des Trainerstabs näherte. Stefan sah ich schon weitem die Post in die jeweiligen Regalfächer zu legen, damit wir uns unsere Sachen im Vorbeigehen einfach nehmen können und auch nur unsere Sachen mitzunehmen.
„Hallo, Stefan. Waren meine beiden artig?“, begrüßte ich ihn und erhielt von ihm direkt den Stapel an Briefen und Umlaufmappen in die Hand gedrückt.
„Ich habe schon länger nichts mehr von ihnen gehört. Scheinen sich ganz auf ihre Malsachen zu konzentrieren.“, antwortete er mir und ich bedankte mich nochmals bei ihm fürs Aufpassen.
Ich stieß meine Bürotür auf und wollte meine beiden Mäuse gerade begrüßen, als ich bemerkte, dass sich nur noch ihre Malsachen im Raum befanden, aber beide nicht da waren. ‚Vielleicht verstecken sie sich, da sie mich und Stefan schon auf dem Flur hatten reden hören.‘, überlegte ich mir und begann daraufhin mein Büro nach den beiden abzusuchen.
Mit jedem möglichen Versteck würde ich panischer. Ich fand sie einfach nicht! Ich rief nach ihnen und suchte auch die anderen offenen Räume des Bereiches auf, aber auch dort waren sie nicht.
Stefan, angelockt durch mein hin und her rennen zwischen den Räumen, stieß zu mir und schaute mich besorgt an. „Was ist passiert?“
„Die beiden sind verschwunden!“, brachte ich heraus, während ich versuchte meine Panik einigermaßen in Zaum zu halten.
„Sie müssen raus gehuscht sein, als ich kurz auf Klo war und niemand da war, der in der Zeit nach ihnen sehen konnte.“, sagte er schuldbewusst. „Sie waren auch schon vorher nur ganz leise und ab und zu hören gewesen und dann habe ich nicht daran gedacht noch einmal bei ihnen reinzuschauen. Abgemeldete hatte ich mich aber auch nicht. Ich war ja nur zwei Minuten lang nicht an meinem Platz.“
Ich konnte deutlich sehen, wie sehr es ihm beschäftigte, dass ausgerechnet unter seinen sonst so wachsamen Augen, das meine beiden sich davongeschlichen haben. Stefan war selber noch nicht Vater, auch wenn seine Verlobte aktuell im dritten Monat Schwanger war. Vieles, was für mich und andere Väter normal ist im Umgang mit unseren Kindern musst er noch lernen, da reichte es nicht früher auf die jüngeren Geschwister aufgepasst zu haben.
„Wir müssen sie suchen gehen. Ich nehme die Sozialräume für die Spieler, Kabienen und so weiter. Da waren sie schon ein paar Mal mit mir.“, entschied ich und er nickte sofort. „Ich bleibe hier und sammel auf meinem Weg Caro und Felix aus dem Marketing ein, die helfen sicher gerne.“, legte unser Assistent direkt los und verschwand nach einem zustimmenden nicken meinerseits direkt in Richtung Marketingabteilung.
Ich selber machte mich direkt auf den Weg eine Etage tiefer. Ich traute zumindest meiner fünfjährigen zu, dass sie sich den Weg hatte merken können, den wir auch vor wenigen Stunden benutzt haben, um zu meinem Büro zu gelangen.
Die ersten Räume, die ich absuchte, waren komplett menschenleer, was besonders für den größten der Sozialräume seltsam ist.
Im vierten Raum traf ich auf Marco und Mats, die scheinbar gemeinsam ausarbeiteten, wer von den anderen Spielern eventuell ein offenes Ohr der beiden brauchte, um sich mal sämtlichen Frust von der Seele zu reden. Ich war stolz auf die beiden, dass sie so gut als Team zusammenarbeiteten und versuchten allen gerecht zu werden. Aus Erfragung wusste ich auch, dass Marcel und auch mein Freund zu dem kleinen Team gehörten und eigentlich hatte ich auch Lukasz hier vermutet, aber auch er schien sich gerade vor mir zu verstecken. ‚Toll, jetzt darf ich alle drei suchen gehen!‘
Der große Speiseraum der Spieler war auch verweist und im nächsten Zimmer, einem kleinen Büro, traf ich nur auf Jadon und Jude, die mit der Unterstützung von Steffen Tigges ihre Hausaufgaben aus dem Deutschkurs machen zu schienen. Schnell ließ ich die drei wieder in Ruhe, freute mich allerdings, dass aktuell wirklich eine gute Harmonie in der Mannschaft war und sie sich so fleißig um einander kümmern.
Nach einem weiteren, aber diesmal leerem, Büro folgten die WCs, die zu meinem Glück auch komplett frei waren. Die letzten 3 Räume auf dieser Etage waren kleine Ruheräume in denen sich die Spieler gerne auch mal in der Mittagspause zurückzogen um ein kleines Nickerchen zu machen oder einfach mal in Ruhe abschalten zu können.
Der erste der Räume war auch komplett verweist. Also ging ich auf der anderen Seite des Flures zu dem gegenüberliegenden Raum. Nahe an der Tür stehend konnte ich ganz leicht Kinderlachen ausmachen und die Last vom verschwinden meiner Töchter viel von meinen Schultern, als ich das Lachen als das meiner dreijährigen ausmachte.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und sofort blieb mein Blick auf der großen Couch im Raum hängen. Sie war ausgeklappt zu einem Bett von 140x200cm und auf der großen Fläche hatten sich es meine beiden Troublemaker zusammen mit meinem Freund bequem gemacht und schienen einer Geschichte zu lauschen, die der Pole ihnen erzählte.
„Hallo, Kochanie.“, begrüßte mich mein Freund, als er mich in der Tür stehen sah. „Ich habe diese Damen auf dem Flur herumirrend gefunden und sie mal an mich genommen.“
„Auf dem Flur? Sie sollten eigentlich in meinem Büro sein und es nicht ausnutzen, wenn Stefan einmal auf Klo geht, ohne dass noch jemand in der Nähe ist. Warum hast du dich nicht bei mir gemeldet? Wir suchen gerade alles nach ihnen ab.“, sagte ich und ignorierte während ich sprach die beiden Paare Kinderarme die sich um meine Beine schlangen und die aufgeregten „Papa“ Ausrufe meiner Töchter.
„Ich habe dich versucht anzurufen und dir auch eine Nachricht geschrieben, aber du hattest wohl dein Handy wegen der Besprechung ausgeschaltet.“, verteidigte sich Lukasz. Und damit hatte er Recht. Kaum hatte ich den Flugmodus an meinem Handy deaktiviert wurden mir zwei verpasste Anrufe von Lukasz und auch eine Nachricht von ihm angezeigt.
Lukasz: ‚Ich habe unsere Mädels auf dem Flur aufgegabelt und mit in Ruheraum zwei genommen. Du kannst gerne später dazu stoßen‘ (17:24)
Lukasz musste bei meinem Anblick lachen und wurde direkt von unserer großen spielerisch angefallen und durchgekitzelt. Ich hatte ihr wohl nicht die gewünschte Aufmerksamkeit gegeben, die sie nach meiner Ankunft haben wollte von mir.
Meine kleine zog hingegen immer noch an meiner Kleidung und will hochgehoben werden, wie sie mir mit ausgestreckten Armen klar machte, als ich zu ihr runter sah. „Papa, hoch!“, forderte sie mich auf und ich folgte ihrer Anweisung nachdem ich mein Handy zurück in meine Hosentasche geschoben hatte.
Lukasz hatte es geschafft sich hoch zu kämpfen und stand nun auch wieder auf seinen Füßen. Die Couch hatte er auch wieder zusammengeklappt. Mit unserer Ältesten an der Hand kam er zu mir und drückte mir einen flüchtigen Kuss über das Köpfen unserer Jüngsten auf die Lippen. Mehr war auf dem Vereinsgelände nicht drin, obwohl ihre Beziehung auch den Bossen toleriert wurde und jeder im Verein um ihre Beziehung wusste.
Zusammen machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu meinem Büro. Lukasz rief auf dem Weg Stefan an, um Entwarnung zu geben.
So trafen wir beim Eintreffen im Trainerbürotrakt sehr erleichtert dreinblickend Stefan, Caro und Felix direkt im Eingangsbereich stehen.
Stefan entschuldigte sich noch einige Male bei mir und Lukasz, der wohl auch schon mit den beiden Mädels geschimpft hatte, da sie sich artig nach einem kurzen Blick von ihm bei Stefan für ihr Abhauen entschuldigten. Caro und Felix machten sich auch schnell wieder auf dem Weg zu Ihrem Büro um auch Feierabend zu machen, während Stefan meine Beschäftigung für heute Abend in Form von Analysen zusammenpackte und unsere großen gemeinsam mit Lukasz die Sachen der Mädchen einpackte.
Die Fahrt nach Hause war unspektakulär, obwohl beiden Mädchen auf der Rückbank meines Autos nach wenigen Minuten Fahrtzeit die Augen zufielen. Es schien wohl doch etwas aufregend und auch anstrengend für die beiden gewesen zu sein.
Lukas legte seine Hand über meine auf der Mittelkonsole und grinste mich vergnügt an.
‚Ich habe wirklich eine tolle Familie.‘, stellte ich fest, als ich unseren Blickkontakt kurz unterbrach um nach den beiden schlafenden Mäusen zu schauen. ‚Etwas chaotisch, aber anders wäre es ja auch einfach langweilig.‘, dachte ich mir und verschränkte meine Finger mit denen von Lukasz.
Unfassbar! Ich habe es zu Stande gebracht 50 OneShots zu schreiben!
Aktuell habe ich eine Trainerphase, also wundert euch nicht, wenn da noch der ein oder andere in den nächsten Wochen kommt.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(07.05.2021)
Chapter 34: 51. PiszczekxTerzicxSchmelzer und eine kleine Bitte
Chapter Text
Hinweis: Zum DFB-Pokalsieg 2021
Edins Sicht:
Durch das nervtötende Klingeln meines Handyweckers wurde ich aus meinem tiefen Schlaf und angenehmen Träumen gerissen.
Ich brauchte einige Versuche, bis ich das Gerät zum verstummen bringen konnte. Müde durch die Erlebnisse von gestern und dem anschließenden feiern mit der ganzen Mannschaft, dem Trainerteam und den sonstigen, mit nach Berlin gereisten, Mitarbeitern und eine entsprechend kurze Nacht brauchte ich etwas bis ich als einigermaßen Wach bezeichnet werden konnte.
Nach dem ich mir einige Male über mein Gesicht gefahren bin mit meinen Händen, und so noch etwas Müdigkeit vertreiben konnte, blickte ich zu meiner linken, wo ich die beiden blonden Haarschöpfe meiner Partner erblickte.
Lukasz hatte sein Gesicht noch tief in der Bettdecke direkt neben meiner Schulter vergraben. Marcel war ebenfalls schon etwas weiter und rieb sich den Schlaf aus den Augen, während er dich vom Rücken von Lukasz löste, um auf seinem Rücken zum Liegen zukommen.
„Scheiße. Ich bin zu alt für sowas. Dabei habe ich noch nicht einmal gespielt.“, grummelte er.
„Ganz deiner Meinung.“, brummte ich zurück und kämpfte mich in eine sitzende Position während ich darauf achtete, dass ich Lukasz nicht mehr als nötig störte, den dieser schien noch im Land der Träume zu sein und hatte nach gestern sich das etwas länger schlafen auch verdient.
„Komm, wir müssen. Lass Lu noch etwas liegen.“, schlug ich Marcel vor und stand selbst auf, um mich im Bad frisch zu machen in der Hoffnung, dass ich dabei auch etwas wacher werde.
Tatsächlich wachte ich während einer erfrischenden Dusche so weit auf, dass ich mich wieder einigermaßen, wie ein Mensch fühlte. Nach mir ging Marcel ins Bad und ich räumte etwas unsere Sachen ein, die sich im Hotelzimmer während unseres Aufenthalts verteilt hatten.
Lukasz hatte es tatsächlich geschafft unser Rumoren im Zimmer komplett auszublenden und so weckte Marcel ihn, nachdem er selbst im Bad fertig war. Müde und auch etwas humpelnd tapste Lukasz als letzter ins Bad und grummelte mir im Vorbeigehen nur ein Dankeschön zu, als ich ihm frische Klamotten reichte, die er für unsere Rückreise nach Dortmund tragen würde.
Auch bei Lukasz verfehlte die Dusche ihre Wirkung nicht und so trat er deutlich wacher wieder aus dem kleinen Bad hinaus und auch sein humpeln war nur noch ganz leicht erkennbar, wenn man darauf achtete. Ich werde ihn nachher in Dortmund direkt und ohne Wenn und Aber zu dem Physios schicken um eine ernsthafte Verletzung auszuschließen und das Risiko einer zukünftigen zu verkleinern.
Nach einigen Minuten in denen wir einfach nur gemeinsam in einer Umarmung verharrten, um Kraft für den restlichen Tag zu tanken und den Tag nun gemeinsam anzugehen. Wir redeten nicht viel, aber ein paar Küsse waren noch zeitlich drin, bis wir uns mit unserem Gepäck auf den Weg nach unten machen mussten.
Auch der Rest der Jungs war genauso müde, wie wir. Aber man konnte auch deutlich spüren, dass eine gewisse Zufriedenheit in der Luft lag, die von ihnen ausging. Diese Zufriedenheit musste ich jetzt für die letzten beiden Spiele der Saison bündeln, damit wir sie entsprechend zu unserem Vorteil nutzen können und die Spiele ebenfalls erfolgreich beschreiten und die Teilnahme an der Champions League für die nächste Saison sichern zu können.
Die Zeit in den Bussen und dem Flugzeug bis zur Ankunft in Dortmund wird von den meisten genutzt um Sozialmedia mit Eindrücken des Vorabends zu füttern und auf sämtliche Nachrichten zu reagieren.
Bei meinem Kontrollgang zur Halbzeit des Fluges waren die meisten aber wieder von ihrer Müdigkeit eingeholt worden. So auch Lukasz, der mit dem Kopf auf Marcels Schulter friedlich schlummernd den Flug verschläft.
Bei aussteigen war Lukasz aber auch wieder auf seinen eigenen Füßen unterwegs, während Julian von seinem Freund Mats schlafend aus dem Flugzeug durch einen leeren Terminal zum Bus getragen werden.
Am Trainingsgelände wurden wir schon von den restlichen Mitarbeitern erwartetet und in Empfang genommen. Ich musste die Feierlichkeiten leider schnell wieder verlassen, um noch etwas die nun anstehende Büroarbeit nach dem Spiel in den Griff zu bekommen. Aber ich ging nicht ohne Lukasz mit mir mit zu schleifen um ihn bei den Physios abzuliefern.
„Ist das wirklich nötig?“, jammerte er.
„Ja, ist es. Ich brauche dich so fit wie möglich beim Saisonabschluss. Also wirst du eine kleine Pause einlegen müssen, bis du wieder zu den anderen kannst um zu feiern. Beschwer dich nicht, ich werde erst spät heute Abend aus den Besprechungen und Analysen rauskommen und Feierabend machen können.“, erwiderte ich und er musste grummelnd eingestehen, dass ich das schlechtere Loss gezogen hatte, als er.
„Bis heute Abend.“, verabschiedete ich mich vor der Tür zum Raum der Physios von ihm. Ein flüchtiger Kuss auf seine Schmolllippen war noch drin, dann musste ich auch dringend weiter.
---
Stunden später traf ich schließlich auch in Zuhause von uns drei ein. Nun vollkommen erledigt freute ich mich morgen etwas später aufstehen zu dürfen.
In der Küche stand schon ein Teller mit Essen in der Mikrowelle und so musste ich nur auf den Startknopf drücken und drei Minuten später das Essen genießen, doch bevor ich aß ging ich ins Wohnzimmer, wo in einer großen Kuscheldecke eingewickelt Marcel und Lukasz ein Film schauten.
Auch jetzt sah man deutlich, dass Lukasz schon wieder mit seiner Müdigkeit kämpfte, während Marcel diese Probleme nicht zu haben schien. Ich selber wurde auch noch durch meinen puren Willen am laufen gehalten und wusste jetzt schon, dass ich heute Nacht wie ein Stein schlafen werde.
Nach den Begrüßungsküssen warf mir Lukasz einen müden Hundeblick zu in der Bitte, dass ich auch zu ihnen hinzustoße.
Ich blickte ihn kurz entschuldigten an, als die Mikrowelle mit einem Piepsen signalisierte, das mein Essen nun fertig ist. Ausnahmsweise ging ich zurück ins Wohnzimmer und gab dem stummen Betteln von Lukasz nach und kuschelte mich zu den beiden unter unsere Kuscheldecke, bevor ich mit dem Essen anfing.
Ich stellte den leeren Teller nur auf dem Kaffeetisch ab, um mich nicht aus dem Kuschelhaufen entfernen zu müssen, der so gemütlich war nach den letzten Tagen und mich runterkommen ließ.
Als einige Minuten später Lukasz Kopf auf meiner Schulter zum liegen kam, da der Pole wieder eingenickt war, entschieden sich Marcel und ich dazu, dass wir Lukasz ins Bett bringen würden und wir auch direkt folgen würden.
Nur das nötigste machten wir noch, bevor wir alle wieder kuschelnd im Bett lagen. Zufrieden lächeln schliefen wir so nebeneinander ein.
Das Gewinnen des DFB-Pokals war zwar auch schön, aber es kam nicht an das Gefühl von Liebe und Stolz an.
Die OS-Idee kam mir heute Nachmittag ganz plötzlich und so habe ich meinen Uploadplan für heute noch einmal umgestrickt, da es ja zeitlich heute deutlich mehr Sinn macht einen OS über den DFB-Pokalsieg der eigenen Lieblingsmannschaft hochzuladen, als das übernächste Woche erst zu tun.
Zu der Bitte: Ich feiere am 31.05 das einjährige Jubiläum dieses Buches und ich werde an dem Tag zwar kein OS hochladen, sondern ich plane wieder eure Fragen zu beantworten. Also schreibt mir einfach einen Kommentar mit eure/euren Frage/-n. Gerne über meine Person, meine Hobbies oder auch entweder oder Fragen. Einfach was euch gerade einfallt. Ich freue mich auf eure Fragen!
Mit dem nächsten Os geht es schon am Montag hier weiter.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(14.05.2021)
Chapter 35: 52. 1/2 TerzicxWolf (Mpreg)
Chapter Text
Wolf = Hannes Wolf, der Trainer
Hinweis: Edin geht hier nie ins Ausland und bleibt bei Dortmund, wenn auch nicht immer als Trainer oder Co-Trainer
22.05.2021
Edins Sicht:
Ich bin so angespannt, man könnte glatt sagen, dass mich meine Nervosität fast umbringt. Heute stand das Rückspiel gegen Leverkusen an. Glücklicherweise war heute der letzte Spieltag der Saison und man kann meine Unruhe auch darauf schieben.
Tatsächlich musste ich meine Gedanken dir ganze Zeit davon abhalten zum Trainer der Gegnerischen Mannschaft zu schweifen. Hannes Wolf und ich kannten uns seit dem Studium und waren auch ein Trainerteam bei der U17 Mannschaft von Dortmund zwischen Sommer 2011 und Sommer 2013. Ich war sein Co-Trainer gewesen für zwei Spielzeiten, bevor ich eine Pause einlegen musste.
Bereits zu Unizeiten waren wir ab und zu gemeinsam ins Bett gehüpft, aber eher Casual so als ‚Bekannte Plus‘, wie ich es immer betitelte. Als wir beide bei Dortmund angefangen haben zu arbeiten und auch direkt mit einander zu tun hatten war der Schritt alte Gepflogenheiten wieder auf erleben zu lassen einfach und ganz nebenbei getan. Wir beide waren nicht vergeben und ich bin es auch bis heute nicht. Ich wollte niemanden von außerhalb mit in mein chaotisches Leben hineinzeihen.
Hannes wäre nie ein möglicher Partner für mich gewesen. In unserer Beziehung war kein Platz für so tiefgreifende Gefühle, wie Liebe. Auch, wenn ich Lügen müsste, dass ich nie etwas für ihn empfunden habe. Denn das habe ich, tat es sogar noch immer. Er war aus meiner Sicht einfach ein guter Mensch und ohne es selber zu wissen hatte er mir das größte Geschenk geschenkt, was er mir machen konnte.
Nach einem Sieg gegen die Mannschaft vom MSV Duisburg Mitte Februar 2013 nahm mein Schicksal eine ungeplante und plötzliche Wendung. Wir waren wieder gemeinsam im Bett gelandet, beide stark angetrunken, und Anfang April wurde bei mir nach einigen Wochen geprägt von immer wiederkehrender Übelkeit festgestellt, dass genau jene Nacht darin endete, dass ich zweieiige Zwillinge erwartete.
Ich nahm, in Absprache mit dem Verein, immer mehr eine Rolle abseits des Platzes ein und zog mich so nach und nach zurück, bis ich mit dem Saisonende meine Stelle als Co-Trainer weitergab an den nächsten. Der BVB weiß bis heute nicht, wer der Vater meiner beiden Töchter ist und auch Hannes weiß nichts von den beiden. Höchstens, dass es sie gibt. Ich hatte Glück und die beiden hatten bis Mitte Juni genug Platz in meinem Körper gefunden und ich hatte noch nicht den Bauch, der besonders mit Zwillingen zu erwarten gewesen wäre, gehabt erst danach wuchs mein Bauch täglich.
Am 08.11.2013 brachte ich per Kaiserschnitt meine beiden Töchter zur Welt. Leonora und Leandra haben ihre Zartheit aus den ersten Monaten meiner Schwangerschaft in den letzten gut ausgeglichen und waren fast so groß und schwer, wie als ob sie alleine in meinem Bauch gewesen wären und nicht zu zweit. Leandra war etwas heller von ihren Haaren und Haut her, als ihre Schwester, aber sonst könnten sie als eineiige Zwillinge durchgehen.
Ich blieb etwas mehr als eineinhalb Jahre mit ihnen Zuhause, bevor ich zu meiner alten Tätigkeit als einer der Scouts vom BVB am 01.08.2015 zurückkehrte und in den nächsten Jahren auch wieder die Trainerleiter erklomm. Hannes selbst verließ im September 2016 den BVB.
Ich zog die Zwillinge mit der Unterstützung meiner Mutter und einer alten Schulfreundin, die gelernte Kinderkrankenschwester ist aber durch ihre Kinder aufgehört hatte im Krankenhaus zu arbeiten und als Tagesmutter meine beiden zusätzlich zu ihren mittlerweile 3 Kindern am Vormittag betreut, groß.
Leo und Lea, wie sie von allen genannt werden außer wenn sie was angestellt haben, besuchten aber auch einen Kindergarten und gingen mittlerweile in die zweite Klasse, wenn sie nicht gerade wegen HomeSchooling Zuhause waren.
Aktuell war das HomeSchooling unser größtes Hindernis, da wegen den aktuellen Kontaktbeschränkungen im Fußball nur Personen des gleichen Haushaltes wirklichen Kontakt mit einander haben durften und so konnten sie keine Freunde besuchen oder zu Susann, meine alte Schulfreundin, um mit ihrer Tochter und gelichzeitig Klassenkameradin der beiden, Amelie zu lernen oder die Zeit zu verbringen, die ich nicht zuhause bin.
Dank der vielen Unterstützung des BVBs durften die beiden, während ich Trainingseinheiten leitete oder Besprechungen hatte, aktuell unter der Aufsicht von drei verschiedenen Mitarbeitern ihre Aufgaben erledigen oder einfach nur spielten entweder im Verein oder auch bei uns Zuhause. Die beiden nutzten ihrer Zeit auf dem Trainingsgelände aus und überredeten immer einen Teil der Mannschaft nach deren Training mit ihnen Fußball zu spielen oder ihnen Tipps zu geben, die sie umsetzen möchten, wenn ihr eigenes Training wieder stattfinden darf.
Heute spielten wir Zuhause und so hatte ich die beiden, nach dem Einholen der entsprechenden Erlaubnis, mit ins Stadion genommen und sie konnten das ganze jetzt mit den verletzten Spielern von der Tribüne beobachten. Ich wusste, dass sie unter der Aufsicht von Schmelle gut aufgehoben waren, da wir das schon ein paar Mal bei Heimspielen gemacht haben und ich vertraute ihm vollkommen meine beiden Energiebündel für zwei Stunden zu betreuen.
Es war ein nervenaufreibendes Spiel und mein Co-Trainer musste mich ein oder zwei Mal einfangen und wieder zurück zu unserer Bank bringen, bevor ich noch eine Strafe riskierte.
Mitten in der zweiten Halbzeit, während einer sehr intensiven Phase, war ich wieder an der Seitenlinie unterwegs und versuchte meine Jungs zu unterstützen, so gut ich es eben konnte. Leider vergaß ich dabei total einen Kabelkanal, der in den Bereich auf dem Boden lag und geriet ins Straucheln.
Das Einzige, was verhinderte, dass ich zu Boden ging waren zwei starke Hände an meiner Hüfte, die mich stabilisierten. „Vorsicht, nicht das du noch hinfällst.“, flüsterte mir Hannes von hinten in mein Ohr. Er war mir so nah und ließ auch seine Hände länger, als unbedingt nötig auf meiner Hüfte liegen. Ein angenehmer Schauer zog sich über meinen Körper, als Reaktion auf ihn. Es ist genau, wie früher, seine Führsorge gegenüber mich und meine Reaktion darauf. So schnell, wie möglich löste ich mich von ihm.
Den Rest des Spieles über ignorierte ich ihn mit eisernem Willen und konzentrierte mich auf das Spiel und meine Mannschaft. Nur ab und zu erwischte ich mich selbst dabei, dass ich Hannes aus dem Augenwinkel beobachtete.
Wir gewannen mit einem äußerst knappen 2:1. Unsere kollektive Erleichterung war deutlich spürbar, damit haben wir uns für die nächste Saison für die Champions League qualifiziert.
Die Kabinenfeier konnte ich schon beim Betreten der Stadionkatakomben deutlich hören und musste schmunzeln. Ich wusste auch, dass meine beiden mit Schmelle zu dem Rest der Mannschaft gestoßen waren, um zu feiern.
Ich ließ mir etwas Zeit, bis ich zu ihnen stoßen werde. Es war schon komisch diese Errungenschaft erreicht zu haben, nur um die nächste Saison wieder als Co-Trainer zu arbeiten. Nicht das dies schlecht ist, ich werde viel mehr Zeit mit Leo und Lea haben, so wie früher. Aber es schwang auch ein leicht fader Beigeschmack mit. Den Verein zu wechseln kam für mich nicht rein. Ich fühle mich hier sehr wohl und meine beiden hatten hier auch ihr eigenes Umfeld aufgebaut und ich möchte sie nur ungern da herausreißen, frühestens in ein paar Jahren.
Wie aus dem nichts waren da wieder mir sehr bekannte Hände auf meinen Hüften und ich wurde in einen kleinen Lagerraum gezogen. Es war wie früher, wenn wir etwas Zeit hatten nach Besprechungen oder ein gutes Spiel hinter uns hatten. Ich genoss einfach die unerwartete Nähe zu Hannes. ‚Wem sonst hätten die Hände sonst gehören können?‘
Etwas mitgenommen aussehend verließ ich den Raum gut fünf Minuten nach Hannes ebenfalls. Ungesehen konnte ich zu einem nahen liegenden Bade gelangen, wo ich mich wieder ein wenig herrichten musste. Meine Haare waren noch verstrubbelter, als sowieso schon und meine Kleidung hin etwas komisch an meinem Körper, da wir uns nicht die Mühe gemacht haben unsere Oberteile auszuziehen. Bis auf zwei, drei ölige Fingerabdrücke von dem Inhalt einer Reserveflasche Massageöl an meinem Hosenbund, welche aber durch mein Oberteil verdeckt werden konnten, war ich zu meinem Glück mit Spuren des Geschehenden verschont geblieben. Ich musste ja immer noch meiner Mannschaft, meinem Team und meinen Töchtern gegenübertreten können, ohne nicht zu rot im Gesicht vor Scham zu werden. Warum hatte ich mich auch dem so vertrauten Gefühl von Geborgenheit, das mich in Hannes Gegenwart umgibt, dazu verleiten lassen. Das konnte doch nur in die Hose gehen.
Ich blickte noch ein letztes Mal in den Spiegel, straffte meine Schultern und nickte mir selbst zu, bevor ich möglichst selbstbewusst und als ob nichts geschehen war, das kleine Bad verließ und in Richtung der Heimkabine meinen ursprünglichen Weg fortsetzte.
Ich wurde durch eine immer noch feiernde Mannschaft begrüßt, in deren Mitte auch Leo und Lea, mittlerweile scheinbar unter den wachsamen Augen von Julian und Mats, mit rumhüpften und laut und genauso schräg die Lieder mitsangen, die scheinbar Marco angestimmt hatte. Es war ein schönes Bild und ich ließ mich einfach von den anderen anstecken mit ihrem Elan.
So feierten wir noch ein paar Minuten miteinander, bevor ich eine sehr müde Leo auf den Arm nahm und Lea an der Hand aus der Kabine loste. Beide wollten noch nicht gehen, aber ich merkte, dass sie beide reif fürs Bett waren. Die anderen aus meinem Trainerteam würden die Aufsicht übernehmen, damit ich meine Prinzessinnen ins Bett bringen konnte.
Auf dem Flur am Ausgang zum Parkplatz begegnete ich den niedergeschlagenen Leverkusenspielern, unteranderem Sven und Lars Bender. Die beiden kamen auch prompt auf mich und die Mädels zu, um die beiden zu begrüßen. Wir kannten uns noch von Svens BVB-Zeit und ich hatte sie auch in den letzten Jahren ab und zu getroffen. Die beiden waren auch schon ein paar Mal Babysitter für meine Zwillinge gewesen.
„Hopp, hopp! Alle in den Bus! Wir wollen gleich los!“, ertönte hinter mir Hannes Stimme und ich merkte, wie Leo auf Grund der Lautstärke ihr Gesicht in meiner Schulter vergrub.
„Hier, pack meine Tasche bitte mit ein.“, forderte Sven seinen Bruder auf, bevor er sich Hannes zu wand: „Ich helfe noch eben kurz Edin. Bin sofort wieder da.“ Und ohne auf eine Antwort zu warten nahm er mir die beiden Taschen ab, die ich neben meinen Töchtern bei mir hatte, ab.
Ohne Hannes weiter zu beachten folgte ich dem Ex-Borussen zum Parkplatz und meinem Auto.
„So, ich muss los, sonst werden mir noch an meinem letzten Tag als Profifußballer die Ohren langgezogen. Lars und ich stehen dir jederzeit als Babysitter zur Verfügung, also melde dich einfach bei uns.“, verabschiedete sich Lars bei mir, nachdem alle Taschen und Töchter sicher im Auto verstaut waren. „Mach ich. Grüße an Lars.“, erwiderte ich und setzte mich ans Steuer.
Zuhause ging es dann schnell. Zuerst brachte ich beide Mädels auf ihre Zimmer, beide waren während der Autofahrt eingeschlafen. Zähneputzen fiel heute mal ausnahmsweise aus und so zog ich sie nur vorsichtig um, bevor ich sie zudeckte. Die Taschen holte ich nur kurz rein, ließ sie aber einfach im Flur stehen.
Selber erschöpft von den Geschehnissen des Tages machte ich mich auch auf den Weg ins Bett, wobei ich mir dort einfach noch einen oder vielleicht zwei Filme anmachen werde zur Ablenkung.
Zum Ende des zweiten Filmes, ein einfaches Liebesdrama, öffnete sich vorsichtig meine Schlafzimmertür und die Gesichter meiner Zwillinge erschienen im Türspalt.
„Wollt ihr hier bei mir schlafen?“, fragte ich sie direkt, da ich ihre Blicke lesen konnte. Sofort machten sie sich daran zu mir in das große Bett zu klettern. Ich schaltete den Fernseher aus und ließ zu, dass sie sich Lea von rechts und Leo von links an mich kuscheln.
So zusammen gekuschelt fiel es auch mir nicht schwer einzuschlafen. Die beiden kleineren Körper direkt neben seinem und die leisen Atemgeräusche, die ihn einlullten. Seine kleine und ungewöhnliche, aber perfekte Familie.
Dieser Teil ist eher die Einleitung und die Vorgeschichte zum zweiten Teil, der direkt am Freitag folgt. Beide Teile sind somit vor dem in diesem Teil beschriebenen Spiel geschrieben worden und werden, wie man auch am Datum unten auch sehen kann, auch vorher gepostet. So don’t judge me!
Wie ihr eventuell bemerkt habt, hat mich meine Trainerphase noch immer gut im Griff…
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(17.05.2021)
Chapter 36: 52. 2/2 TerzicxWolf (Mpreg)
Chapter Text
Wichtig: Ich würde euch bitten, wie im OS von letzter Woche beschreiben, weitere Fragen zu kommentieren. Einfach was euch gerade einfällt, ihr könnt mich auch gerne etwas ranken lassen oder nach meiner Meinung zu einem Thema fragen. Lasst eurer Kreativität freien lauf! Danke!
Edins Sicht:
Dieses Mal brauchte ich nicht ganz so lange, um zu kapieren, dass etwas anders war. Noch vor der Vorbereitungsphase traf es mich, wie ein Blitz und ich machte sofort einen Arzttermin.
Zwei Tage später war ich mir sicher. Ab Anfang 2013 kommt aus einer Verbindung von mir und Hannes immer eine Schwangerschaft bei rum. Auch wenn ich diesmal sehr erleichtert was, dass es nur ein Baby wird und nicht noch einmal zwei auf einen Schlag.
Die Gespräche mit dem Verein liefen direkt an. Ich würde bis Ende August als Co-Trainer arbeiten und danach würde mein ehemaliger Co übernehmen oder sogar jemand neues Eingestellt werden. Ich selbst Wechsel dann zu einer Stelle zur Unterstützung der Analyse und Beratung des Trainerstabes.
Leonora und Leandra haben die Nachricht von einem kleinen Geschwisterchen gut aufgenommen. Die beiden machen sich schon Gedanken, wie sie mit dem Baby spielen würden und hatten direkt nachdem ich es ihnen gesagt habe auch schon eine Wette abgeschlossen, was es den werden würde.
Meinen neuen direkten Chef, Marco Rose, hatten die Neuigkeiten erst einmal verwirrt, bis ich ihm erklärt habe, dass ich auch schon Zwillinge Zuhause habe, die ich ebenfalls ausgetragen habe und ohne den Vater oder einen Partner die beiden auch bisher aufgezogen habe. Spätestens, als er die beiden kennenlernte, war auch er hin und weg von den beiden. So durften sie auch weiterhin nach dem Training die Jungs, die Lust dazu hatten, über den Platz scheuchen.
Bei dieser Schwangerschaft wurde ich deutlich schneller etwas runder, aber dafür kam es nicht so plötzlich und in großen Schüben, wie mit den Zwillingen. Die Übelkeit war auch diesmal mein Begleiter, aber längst nicht so lange und intensiv.
Mitte August wurde klar, dass jemand von außerhalb geholt wird und so bereitete ich auf eine Übergabe vor, die relativ zügig passieren muss. Wer es wird weiß ich auch noch nicht, aber man wird sich bei der Wahl etwas gedacht haben. Ich zog mich schon etwas vom Trainingsplatz zurück und bereitete mich auf meine neuen Aufgaben vor. Neben dem Erstellen von Analyse und der Beratung werde ich zusätzlich auch eine Ansprechstelle für die Spieler sein, wenn diese auf verschiedenen Gründen nicht mit dem Trainer, den Bossen und dem Kapitän anvertrauen möchte, deswegen unterliege ich auch einer Schweigepflicht auch gegenüber allen im Verein was solche Gespräche angeht.
Das Wetter am 1. September machte mir ein Strich durch meine Planung unsern neuen Mitarbeiter langsam an das so seltene Thema ‚Männerschwangerschaft‘ heranzuführen und mich entsprechend zu kleiden. Aber es war einfach schon morgens viel zu warm um im Büro etwas anderes als ein T-Shirt zu tragen. Also wird er mit einem Schwangerschaftsbauch im vierten Monat begrüßt.
Ich war gerade dabei meine letzten Analysen von den Einheiten, die ich noch mit betreut habe, in einen Hefter zu sortieren, als es an der Tür klopfte.
„Ja.“, sagte ich im Bewusstsein, das es Marco und der neue sind, die da vor der Tür stehen.
„Dürfen wir dich kurz stören?“, fragte mich auch direkt der ebenfalls noch neue Trainer und streckte auch erst einmal nur seinen Kopf durch den Türspalt. „Ja, kommt ruhig rein.“, lud ich sie ein und versuchte gleichzeitig meine Nervosität mit einem freundlichen Lächeln zu überspielen.
Beim Anblick des Mannes, der hinter Marco mein kleines, aber feines, Büro betrat gefror mir, trotz der heutigen Hitze, das Blut in den Adern. Hannes war der neue Co-Trainer von Marco. Schnell sortierte ich mich wieder und war froh, dass sich die Aufmerksamkeit der beiden erst dann auf mich richtete. Dadurch, dass ich stand hatte ich auch keine Versteckmöglichkeit für meinen Bauch und die weiteren T-Shirts habe ich auch noch im Speicher gelagert.
Man konnte genau sehen, wann Hannes erkannte, warum seine neue Stelle frei geworden ist. Sein Blick klebte förmlich an meiner zugegeben noch recht kleinen aber doch deutlich durch das Shirt definierte Rundung meines Bauches.
Zu meinem Glück verabschiedete sich Marco wieder von mir und zog Hannes hinter sich her um die Führung durch den Verein fort zu führen, bevor Hannes etwas sagen konnte, wie sein bereits geöffneter Mund mir verriet.
***
Die nächste zwei Monate verging wie im Flug. Hannes sah ich nur bei den Besprechungen und Meetings zu seiner Einarbeitung in meine alte Stelle. Die Zwillinge waren wieder in der Schule und durften sich auch wieder mit einer kleinen Gruppe an Freunden treffen und nutzten dies auch aus. Ich selber hatte in der Zeit zwei Kontrolltermine beim Arzt und habe beim letzten vor gut einer Woche erfahren, dass ich diesmal einen Jungen erwarte, der sich auch gut, gemessen am Durchschnitt, entwickelte.
So verbrachte ich jetzt jede ruhige und freie Minute damit sämtliche Online-Shops für Babys zu durch suchen nach Kleidung für den kleinen. Vieles hatte ich noch von den Zwillingen, was sehr neutral ist, aber nicht alles. Beispielsweise einen neuen Kinderwagen brauchte ich noch, da für ihn ein Kinderwagen für ein Kind reicht und ich den großen für Zwillinge damals auch verkauft hatte, nachdem ich ihn nicht mehr für meine Töchter brauchte.
Hannes und ich sprachen über nichts, was nicht relevant für die Arbeit ist. Ich versuchte aber auch Abstand zwischen uns auf zu bauen. Zugute kam mir hier auch, dass Marco ihn natürlich brauchte und ihn ebenfalls erst einmal einarbeiten musste und er so ganz gut zu tun hatte.
Leider hielt meine „Schonfrist“ nicht so lange, dass ich bis dahin in Mutterschutz gehen konnte und so war es für ihn ein Einfaches mich nach einer Besprechung mit dem Trainerteam über Spieler, die eventuell etwas Unterstützung von mir gebrauchen könnten, mit in sein Büro zu lotsen. Durch meine nun wirklich deutliche Baby-Kugel und deren doch beachtlichen Gewicht war ich einfach nicht schnell genug, um dieser Situation zu entkommen.
Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, während ich missmutig beobachtete, wie Hannes seine Bürotür auch abschloss und damit direkt besiegelte, dass ich hier nicht rauskommen würde, bevor er nicht mit dem Ergebnis unseres Gespräches zufrieden war. Also Augen zu und durch.
„Dir passt es nicht, dass ich mit dir sprechen möchte.“, stellte Hannes fest.
„Nein, tut es nicht.“
„Du gehst mir seit ich hier angefangen habe aus dem Weg.“
„Das tue ich.“
„Will dein Partner, dass du dich von mir fernhältst?“, fragte er mich nach einigen Minuten stille.
„Ich habe keinen.“, gab ich zu. Lügen würde ich nicht, aber kurze Antworten werden ihm reichen müsse, mehr würde er nicht von mir bekommen.
„Du bist Schwanger und hast bereits zwei Töchter Zuhause.“
„Dafür braucht man aber auch nicht unbedingt einen Partner geschweige einen festen Partner.“, gab ich leicht angefressen zurück. Was kann ich dafür, dass ich seit Jahren nur auf einen bestimmten Mann stehe und ich diesen nie bekommen werde?
„Da hast du Recht.“, gab er zu, „Mit wie vielen Männern hast du geschlafen? Haben sie dich dafür bezahlt, dass du ihre Babys austrägst?“
„Für was für ne Schlampte hältst du mich eigentlich?!“, erboste ich mich über seine abweisende Sprechweise, während er über mich und meine Kinder sprach.
„Sag schon, wie viel nimmst du?“, stichelte er mich weiter an und baut sich vor mir auf um bedrohlicher zu wirken.
Mein Geduldsfaden riss und ich konnte mich nicht mehr zurückhalten: „Sag du’s mir doch.“
Mein Vorsatz mich auf kurze Antworten und auf das ausweichen seiner Sticheleien zu beschränken war beeindruckend in die Luft gegangen. Es war fast komisch mit anzusehen, wie ihm von Augenblick zu Augenblick seine Gesichtszüge entgleisten und er mich komplett fassungslos anschaute.
Ich sah meine Chance mich aus dieser Situation zu befreien und Griff zielsicher in dir Hosentasche, in der vor einigen Minuten der Schlüssel zur Bürotür verschwunden war.
Zu meinem Pech war ich wohl doch etwas zu langsam gewesen, denn, bevor ich nur einen Schritt in Richtung der Tür machen konnte hatte sich Hannes zumindest soweit gefangen, dass er in der Lage mich gegen seinen Schreibtisch zu drücken und mich mit seinen Armen auch dort provisorisch festzusetzen.
„Wie meinst du das?“, fragte er gleichzeitig verwirrt und verärgert nach.
„Wenn jemand weiß, ob ich für das Austragen meine Kinder nur wegen Geld gemacht habe, dann bist du es.“, zischte ich an während ich versuchte ihn so von mir weg zu schieben, dass ich diesmal wirklich das Büro verlassen kann.
„Wie, ich?“, fragte er jetzt nur noch verwirrt und blockierte meinen Weg erneut, nachdem ich mich aus der Zone zwischen ihm und dem Schreibtisch gefreit hatte.
„Rechne doch mal. Die Zwillinge habe ich am 08.11.2013 bekommen. Und ich bin jetzt in der 27. Woche. Was war noch einmal vor 5 einhalb Monaten?“., half ich ihm auf die Sprünge. Man, wie kann man nur so auf dem Schlauch stehen?! Es nervte mich außerdem, dass ich ihm so viel Einblick gewährte in meine kleine Familie, aber er brachte mich wahrhaftig gerade auf die Palme. Er hätte uns nie so gewollt, wie ich und die Kinder es von ihm gebraucht hätten.
Er blieb wie versteinert in seiner Bewegung stehen und ich drehte mich wieder um, um meinen Weg zur Tür weiter fortzusetzten. „Das ist mir zu blöd hier.“, murmelte ich, während ich den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte. Doch ich wurde erneut in meinem Handeln unterbrochen, indem mich Hannes mich dieses Mal mit Schwung umdrehte und gegen die Tür drückte. Dieses Mal hatte er mich aber nicht mit seinen Armen eingekesselt, sondern er presst meine Arme mit seinen Händen neben meinem Kopf gegen die Tür. Es ist ein Wunder, das noch niemand auf uns aufmerksam geworden ist durch die untypischen Geräusche, die aus dem Büro in den Gang dringen müssten.
„Das würde heißen, das ich der Vater von allen wäre.“ Mensch! Ist er heute gut im Kombinieren, wenn man ihn auf das Offensichtliche hinweist!
„Ja, bist du.“, bestätigte ich ihm und sein zuvor herausforderndes Lächeln, welches wegen seiner Überzeugung das er nicht der Vater sein kann, sein Gesicht geziert hatte wechselte wieder zu einem Ausdruck des Unglaubens.
Ich gab ihm keine Chance eine Antwort zu finden. „Mit den Zwillingen habe ich erst relativ spät erfahren, dass ich Schwanger bin und du selbst warst zu der Zeit mit der Arbeit und auch mit deiner Freiheit verheiratet. Eine eigene Familie, praktisch aus dem nichts kommend, hätte dich gebremst und durch die Unterstützung des Vereins während der Schwangerschaft und auch während meiner Elternzeit war ich nicht auf Unterhaltszahlungen von dir angewiesen. Das gleiche trifft auch dieses Mal zu. Ich habe ihnen auch nie erzählt wer ihr Vater ist und wer der Vater von dem Kleinen hier ist.“
„Edin, auch wenn du mich nicht als aktiven zweiten Vater und auch nicht als Unterhaltzahler brauchst, ich hätte es doch schon gerne früher gewusst., begann er und ich merkte, dass er sich für jedes Wort neu sammelte und mit bedacht sprach. „Weißt du, ich habe vielleicht nicht zu der Zeit in der wir zusammen Mannschaften trainiert haben dran gedacht, weil ich so in meine Arbeit vertieft war und jede freie Minute einfach meinen Kopf ausgeschaltet hatte und wirklich dumme Sachen gemacht habe, aber im Nachhinein habe ich dich immer an meiner Seite vermisst. Du wusstest immer, wie du mit mir umgehen musstest damit am Ende das bestmöglichste Ergebnis raus kam. Ich habe alle meine Co-Trainer mit der verglichen, vielleicht habe ich deswegen auch meiner Trainerposten ohne dich als mein Co nicht halten können. Du warst immer da um mich und meine Schwächen auszugleichen. Wir hatten eine Beziehung, die einer Partnerschaft sehr nahe kam wir haben nur nie darüber und über unsere Gefühle gesprochen. Wenn du mich nicht als aktives Elternteil und auch nicht als finanzieller Unterstützer, so lass mich zumindest kein Unbekannter für unsere Kinder sein. Ich nehme es dir nicht übel, wie du gehandelt hast. Ich hätte wahrscheinlich das gleiche getan wäre das ganze umgekehrt passiert. Ich möchte dich bitten mir die Chance zu geben dich und die Kinder auf euren Weg zu begleiten.“
„Du…“, ich war sprachlos.
„Du bestimmst, wie weit du mich in euer und dein Leben lässt, aber ich wäre gerne ein Teil dieses Lebens.“, fasste er zusammen.
Ich brauchte einen Moment, bis ich ihm antworten konnte. Seine spontane Rede hatte mich komplett kalt erwischt. „Am achten haben die Mädels Geburtstag. Zwei kleine angehende Fußballerinnen. Um 15 Uhr treffen bei uns. Besser du hast bis dahin etwas für sie gefunden und bist pünktlich.“
***
Er war pünktlich gewesen und auch bei den weiteren Treffen. Lea und Leo liebten ihn, nachdem sie mit ihm warm geworden sind und akzeptierten ihn al ihren zweiten Papa. Unseren Sohn Jonas brachte ich am 05.02.2022 ein paar Tage früher als vorausgesagt mit Hannes an meiner Seite zur Welt. Kurz nach Jonas ersten Geburtstag zog Hannes bei uns ein und zur neuen Saison übernahmen wir gemeinsam den Trainerposten beim BVB als Team. Zusammen führten wir die Mannschaft zur Meisterschaft, zum DFB-Pokalsieg und ins Halbfinale der Champions League, nur um in der nächsten Saison alle drei Titel zu gewinnen und da wird noch nicht Schluss sein, da bin ich mir sehr sicher.
Zwischen uns bleib es lange eine gute Freundschaft, bis es in der ersten der beiden bisherigen Meistersaisons zwischen uns funkte und ich mit dem Champions League Titel auch einen Heiratsantrag im vollen Stadion erhielt.
Wir sind keine gewöhnliche Familie und scheinen alles genau verkehrt rum zu machen, aber für uns fühlte es sich richtig an und das ist die Hauptsache. Wie andere über uns urteilen ist uns egal, wie sind einfach wir selbst und damit glücklich.
Puh! Das war eine schwere Geburt! Ich habe den OS erst heute beendet, weil ich zwischendurch eine kleien Schreibblockade hatte.
Ich habe gerade noch drei Wünsche in Bearbeitung, die ich jetzt angehen werde am Wochenende, bevor meine Klausurphase in der Berufsschule am 28.05 beginnt . Diese werden dann gemischt mit meinen bereits fertigen OSs kommen in den nächsten Wochen. Wer auch noch einen Wunsch hat kann das gerne kommentieren, es muss auch nicht mehr unter der Einleitung passieren.
Ich wünsche euch ein schönes Pfingsten! Bis nächsten Freitag!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(21.05.2021)
Chapter 37: 54. TerzicxBrandt
Chapter Text
Wunsch von: Lforsomereason (Wattpad) Ich hoffe es gefällt dir ;)
Edins Sicht:
Nach dem Pokalspiel gegen Leipzig war noch alles in Ordnung, aber scheinbar war Mainz das Zünglein an der Waage gewesen. Zumindest, was Julians Gesundheit nach einem Spiel im Regen anging. Gegen Leipzig hatte er ja auch nur wenige Minuten gespielt, aber gegen Mainz habe ich ihn für die letzte Viertelstunde für Gio Reyna auf das Feld gestellt.
Der Sintflut artige Regen hatte eine generelle Erkältungswelle in der Mannschaft ausgelöst, aber meinen Freund hatte es am schlimmsten erwischt. Die Mischung mit den niedrigen Temperaturen nach dem Gewitter in der verlängerten Halbzeitpause war wohl der Grund gewesen.
Mich selbst hatte es auch etwas erwischt, aber ich bin mit zwei Tagen Halsschmerzen und einer Schnupfennase davongekommen. Jule hatte diese Symptome zwar auch, aber er hatte zudem auch mit fiesen Gliederschmerzen zu tun und bei ihm hatte sich der Schleim deutlich auf der Lunge angesetzt. Seit Tagen bekam ich ihn nicht mehr aus dem Bett und wenn ich es schaffte, dann nur für den Weg zum Sofa oder in die Küche zum Essen.
Jetzt, spät am Abend, hatte er es sich unter einem dicken Deckenberg auf dem Sofa gemütlich gemacht und lauschte einer seiner Playlists. Ich selbst hatte es mir an meinem Küchentisch bequem gemacht und wälzte die Analysen für das letzte Spiel der Saison gegen Leverkusen wofür morgen das Abschlusstraining ansteht.
Ich unterbrach meine Tätigkeit kurz um den Wasserkocher mit neuem Wasser zu füllen und ihn anzuschalten. Vom Wohnzimmertisch holte ich Jules Tasse und hängte schon mal einen neuen Beutel Husten- und Bronchialtee rein. Aus dem Sideboard im Wohnzimmer holte ich auch noch eine neue Packung Taschentücher, die direkt nach dem hinhalten auch durch eine blitzschnell unter dem Deckenberg auftauchende Hand und auch wieder verschwindende geschnappt. Nur Sekunden später konnte ich hören, dass die neue Lieferung dringend gebraucht wurde.
Ich ging kurz zurück in die Küche, um die Tasse mit dem frisch aufbereiteten Wasser zu füllen.
„Jule, komm raus. Ich habe dir neuen Tee gemacht.“, versuchte ich den blonden zu überreden wenigsten mit seinem Kopf aus dem Berg zu strecken.
Ich hatte Glück es brauchte zwar gut eine Minute, aber dann kam der vollkommen verwuschelte Haarschopf zum Vorschein.
Ich setzte mich neben ihm auf das Sofa. Erschöpft durch den Kampf seines Körpers gegen die Erkältung ließ er sich halbsitzend gegen mich fallen und ich ihn so seitlich in den Arm nehmen konnte. Vorsichtig nahm er die Tasse mit zitternden Händen entgehen. Sein Ver such die heiße Flüssigkeit mit pusten an der Oberfläche zu kühlen endete nur damit, dass er in einen seiner vielen Hustenanfällen ausbrach. Beruhigend strich ich ihm über seinen Rücken, während er an dem heißen Tee nippte und so seinen Husten auch wieder in den Griff bekam.
An mich gekuschelt trank er langsam seinen Tee und entspannte sich nach seinem letzten Hustenanfall. Meine rechte Hand fuhr langsam durch seine ja sowieso schon verstrubbelten Haare und normalerweise würde er nun anfangen, wie eine Katze zu schnurren, aber das war aktuell auch nicht möglich, weil er sonst nur wieder Husten müsste.
So zusammensitzend lauschten wir noch etwas der Playlist, bis es mir doch etwas zu spät wurde, da ich ja morgen immer noch ein Training leiten muss.
„Komm, wir sollten mal langsam ins Bett.“, drängte ich, als ich merkte, dass Jule immer wieder die Augenlieder zufielen und er mit jeder Minute etwas mehr in sich zusammensackte.
„Hmmm… Will nicht“, kam es zurück. „Doch, komm du gehst schon einmal ins Bad und ich räume hier auf. Im Bett können wir auch viel besser kuscheln.“, gab ich zu bedenken und tatsächlich machte sich Jule unter weiterem murren dran sich aus seinem Deckenberg schälte und sich langsam schlurfend in Richtung des Badezimmers aufmachte.
Ich selbst legte die Decken etwas zusammen, sie würden ja morgen auch wieder benutzt werden. Die Tasse wanderte in die Spülmaschine und der Wasserkocher bereitete ich auch schon vor, falls Jule in der Nacht noch einen Tee brauchen würde.
Jule war schon fast am Schlafen, als ich zu ihm ins Bett kam. Er kuschelte sich ganz automatisch an mich und schien dann direkt vollständig im Land der Träume einzutauchen, als ob er nur auf mich gewartet hatte, bis er sich fallen lässt.
Ich schloss meine Augen und ließ mich durch seinen schweren und durch die Erkältung ungleichmäßigen Atem selber in den Schlaf tragen.
Meine Analysen werden bis morgen Vormittag warten müssen. Mein Freund würde immer Vorrang haben, besonders wenn es ihm, wie jetzt, nicht gut geht.
Heute nur ein kleiner Wunsch OS. Ich hatte die letzten zwei Wochen viel mit der Schule zutun, aber ab nächstem Wochenende sollte sich der Schulstress wieder etwas legen und ich kann wieder mehr schreiben ;)
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.06.2021)
Chapter 38: 55. PiszczekxSabitzer
Chapter Text
Lukasz konnte gar nicht so schnell reagieren, wie es passiere. Wie aus dem Nichts war er gepackt worden und in eine dunkle Kammer in den Katakomben des Olympiastadions gezogen. Energisch wurde er festgehalten, sodass er sich nicht gegen die größere männliche Person wehren konnte. Ohne etwas dagegen tun zu können wurde ihn ein Tuch vor Nase und Mund gehalten und bald merkte er, dass er seine Kontrolle über einen Körper verlor und langsam im Griff des Unbekannten zu Boden sackte, wo er bald auch das Bewusstsein verlor.
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Zu Bewusstsein kam er wieder, als er mehr geschleift, als getragen wurde. Seine Augen waren durch etwas verdeckt und die beiden Männer, in deren Obhut er sich gerade befand sprachen nicht. Ohne große Anhaltspunkte über seinen Aufenthaltsort, bis auf das es sich wohl um lange, leere Gänge handeln musste, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich von den beiden Männern mitschleifen zu lassen. Er war in Unterzahl und seine Arme wurden wirklich gut von den beiden Schränken festgehalten.
Warum hatte er unbedingt sein Handtuch noch holen wollen? Warum ist er nicht einfach mit den anderen ins Hotel zum Feiern des Pokalsieges gefahren?
Er war gerade fast wieder komplett geistlich beisammen, nach dem die Wirkung des Betäubungsmittels nachließ, als die beiden Männer stehen blieben. Einer löste sich von ihm und der andere übernahm alleine die Aufgabe ihn festzuhalten. Er hörte einen Schlüssel, der in einem Schloss gedreht wurde und wie eine schwerklingende Metalltür geöffnet wird. Ohne Warnung wurde er plötzlich nach vorne gestoßen und die Tür hinter ihm geschlossen.
„Da drinnen bleibt ihr beiden jetzt etwas. Gewöhnt euch an einander. So schnell kommt ihr hier nicht mehr raus!“, drang es dumpf durch die Tür in den Raum.
Bevor Lukasz sich Gedanken machen konnte, mit wem er hier im Raum war und wie viele andere auch hier her verschleppt worden sind, drang eine deutlich angenehmere Männerstimme zu ihm: „Warte ich helfe dir mit der Augenbinde.“
Als Lichtquelle dient nur eine kleine sehr schwache Glühbirne, so wurde er nicht direkt geblendet und plötzliche Helligkeit war kein allzu großer Schock für seine Augen, als der Mann hinter ihm den Knoten seiner Augenbinde gelöst hatte und diese ihm langsam und vorsichtig abnahm.
Es war ein kleiner Raum. Es gab ein kleines Waschbecken, ein kleiner Picknicktisch für zwei Personen, der scheinbar am Boden durch Schrauben verankert ist, auf der ihm gegenüberliegende Wand war ein kleines Fenster mit Gittern und auf der anderen Raumseite vom Waschbecken und dem Picknicktisch stand ein einzelnes Bett.
Neugierig auf die andere Person drehte Lukasz sich um. Ihm Gegenüber stand ein ihm doch bekannter Mann. Marcel Sabitzer von RB Leipzig, dessen er und sein Team noch vor wenigen Stunden im Pokalendspiel besiegt hatten.
Sie hatten nie wirklich miteinander gesprochen, aber es gab durchaus Menschen mit denen das eingesperrt sein in diesem Raum schlimmer sein könnte.
„Bist du auch in den Katakomben überrascht worden?“, eröffnete Marcel das Gespräch.
„Ja, ich wollte nur noch ein blödes Handtuch holen gehen. Ich habe es nicht einmal bis zu der Kabine geschafft.“, erklärte ich ihm. „Du kannst auch noch nicht lange hier sein.“, stellte Lukasz fest. Im Gegensatz zu ihm wirkte sein Gegenüber schon wieder ganz normal, bis auf die gewöhnliche Erschöpfung nach einem anstrengenden Spiel, welches wir ja beide hinter uns hatten.
„Ich kann es dir nicht ganz genau sagen, wie lange ich schon hier drinnen bin, aber es muss so circa eine eine halbe Stunde gewesen sein.“, vermutete der Österreicher.
Sie verfielen nach einigen Minuten gefüllt mit Schweigen in leichten Smalltalk. Wenn sie hier tatsächlich länger zusammen hocken werden sollten sie sich, bevor ihnen die Decke sprichwörtlich auf den Kopf fällt, wenigstens etwas kennenlernen. Sie wissen schließlich nicht, wann sie hier wieder rauskommen werden.
Irgendwann wurde ihnen etwas zu essen durch eine Klappe in der Tür in den Raum gereicht. Alles war so verpackt, dass es uns nichts bringt um es als Hilfsmittel für eine Flucht zu gebrauchen.
Eine gefühlte Stunde nach dem Essen werden sie von zwei vermummten Männern nach einander zu einem kleinen Bad gebracht um die Toilette nutzen zu können.
Sobald Marcel, der nach Lukasz in das Bad geführt worden war, auch wieder in ihrem kleinen Raum geschubst worden war erlosch das Licht und es wurde stockdunkel.
„Wo bist du?“, fragte Marcel, der wusste das Lukasz auf dem Bett sitzt, während er selbst noch in der Mitte des Raumes steht. Ohne Lukasz Hilfe müsste er quer durch den Raum taumeln, um das Bett zu finden.
„Hier.“, antwortete Lukasz und redete weiter, damit der Andere seiner Stimme folgen kann. Er selbst lauschte auf die Schritte des Leipzig-Spielers und gab ihm selber ein paar kleinere Richtungsanweisungen.
„Und du bist wirklich damit einverstanden, dass wir beide im Bett schlafen?“, fragte Marcel, der zuvor angeboten hatte, dass er selbst auf dem Boden schlafen könnte.
„Wir passen beide rein und haben auch nur eine Decke und die Temperatur fällt bereits seit Stunden hier drinnen. Ich lass dich nicht auf dem Boden schlafen.“, versicherte Lukasz ihm.
Zusammen kuschelte sie sich ins Bett. Ihre Trainingsjacken und Pullis, die sie zuvor getragen haben hängten sie an das Fußende des Bettes um nicht alle ihre Kleidungsstücke so schnell zu verbrauchen.
Die Nacht war kalt und sie mussten sich eng aneinander kuscheln, damit sie nicht mehr frieren, als nötig. Besonders Lukasz war am nächsten Morgen sehr verspannt und bräuchte dringend eine Behandlung bei einem Physiotherapeuten. Eine Massage von Marcel brachte zwar etwas aber es war auch nicht ganz das wahre.
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Drei weitere Tage und zwei Nächte verbrachten sie so in ihrem kleinen Raum. Drei Mal am Tag bekamen sie etwas zu essen und jeden Zweiten morgen durften sie neben dem morgendlichen Toilettengang auch duschen gehen. Die beiden Fußballer fingen an ein oder zwei Dehnungsphasen in den öden Tagesablauf zu implementieren, um sich zumindest etwas fit zu halten und die langanhaltenden Auswirkungen des Finalspiels etwas zu mindern. Sie entwickelten eine wirkliche Freundschaft.
Am dritten Vormittag den sie in ihrem kleinen Raum eingesperrt waren vernahmen sie vor ihrer Tür Tumult. Nach einigen Minuten von Anstrengung auf der anderen Seite wurde die schwere Tür geöffnet und zum Vorschein kamen eine Polizistin und zwei Polizisten.
„Wir haben sie gefunden!“, rief einer der beiden Polizisten in den Gang. Ihre Hoffnung, dass ihre Vereine sich hinter die Suche nach ihnen machen würden hatten sich Bewahrheitet und sie konnten endlich dieser kleinen Hölle entkommen. Beide waren trotzdem ganz froh, dass sie zusammen durch diese Hölle gegangen sind und das nicht alleine durchstehen mussten.
In Decken gehüllt wurden sie aus dem Keller und direkt zu einem RTW vor der Tür des Lagerhauses, scheinbar etwas außerhalb von Berlin, gebracht, wo sie erst einmal grob durchgescheckt wurden.
Zu einer ersten Fragerunde von Seite der Polizei saßen sie wieder zusammen gekuschelt auf der Liege im RTW. Lukasz ist vollkommen am Ende, da mit der Erleichterung über die Rettung auch seine Anspannung nachließ verließ ihn auch das Adrenalin, welches ihn zuvor am Laufen gehalten hatte und so beantwortete er die Fragen an sich möglichst kurz und knapp. Sein Kopf ruhte auf der Schulter von Marcel, der ihm das angeboten hatte.
Der RTW brachte sie direkt nach der ersten Befragung ins Krankenhaus, damit sie auch noch einmal richtig durchgescheckt werden können und sie dort etwas wieder aufgepäppelt werden können und ihre ersten Termine mit einem Psychologen bekommen können.
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Im Krankenhaus wurden sie, wie gewünscht, auf ein Zimmer gelegt und es meckerte auch nur eine Krankenschwester darüber, dass sie ihre Betten aneinanderstellten. Sie verbrachten so noch eine weitere Nacht Nebeneinander, aber wegen den Infusionen zum Aufpäppeln verhinderten, dass sie wie in den letzten Nächten kuscheln konnten und so lagen sie nur nebeneinander und hielten Händchen um sich zu vergewissern, dass der jeweils andere noch da ist.
Das Kribbeln, was von ihren miteinander verschenken Händen ausging, und jetzt nicht mehr von ihren Überlebenswillen und dem Adrenalin in ihren Adern überschattet wurde, ließen beide auf weitere gemeinsame Stunden hoffen, welche nicht erzwungen sein würden und wo sie sich jederzeit alleine der zusammen frei bewegen können. Sie trennten sich mit dem Versprechen, das Lukasz nach der Saison für einige Tage nach Leipzig kommt, wo sie sich noch genauer kennenlernen wollen, bevor er weiter nach Polen reisen wird.
Fragt bitte nicht, wie ich auf dieses Pairing gekommen bin. Aber irgendwie hat es beim Schreiben einfach gepasst.
So, ich muss mich jetzt beeilen, wir wollen gleich endlich mal wieder in ein Restaurant zum Essen nach fast einem Jahr. Yumm!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(11.06.2021)
Chapter 39: 56. KjaerxErikson
Chapter Text
Hinweis: Zum EM Spiel Dänemark gegen Finnland. Corona kommt hier nicht vor
Simons Sicht:
So bald ich bemerkte, dass etwas nicht zu stimmen schien und das einer meiner Teamkollegen am Boden liegt sprintete ich auf diesen zu. Meine Mannschaft rannte mit mir. Während ich lief konnte ich noch nicht erkennen, um wen es sich handelte und was genau passiert war.
Gab es ein Foul? Schmerzen, die ihn zu Boden zwangen? Erschöpfung? Der Kreislauf? Oder was Schlimmeres und wirklich Ernsthaftes?
Angekommen erkannte ich meinen am Boden liegenden Kollegen direkt. Es war Christian. Verdammte Scheiße!
Ich versuchte ihn anzusprechen bekam aber keine Antwort nur seine Augen richteten sich auf mich und schienen die meinen in einen Bann zu ziehen. In ihnen lag Panik, die blanke Angst zu sterben. Ich versuchte ihm im Gegenzug Sicherheit zu geben, wobei ich selbstverständlicherweise ebenfalls von meiner eigenen Angst um ihn angetrieben wurde.
Ich machte die Sanitäter darauf aufmerksam, dass sie schnell kommen sollten, bevor ich mich wieder Christian zu wand. Er kämpfte um jeden Atemzug und seine Augen waren so gut, wie geschlossen. Ich brachte ihn vorsichtig in die Stabile Seitenlage und war froh, dass ich im Trainingslager nochmal die Chance ergriffen hatte und unseren Mannschaftsarzt nach einer Erste Hilfe Schulung gefragt hatte. Ich kümmerte mich noch darum, dass er nicht an seiner Zunge ersticken kann, bevor ich nicht weiterwusste und mir nichts anderes übrigblieb, als auf ausgebildete Hilfe zu warten und ihn nicht alleine zu lassen.
Ich hatte im letzten Jahr viel Zeit mit Christian verbracht, da wir ja zumindest in der gleichen Stadt spielten und uns Abseits des Platzes sehr gut verstanden waren wir noch enges Befreunden, als zuvor schon. Ich hatte ihn durch die zwar einvernehmliche aber trotzdem schwere Trennung von seiner Frau in 2020 zum Ende der Saison hin. Aber er war ein Kämpfer und hatte sich selbst aufgerappelt mit ein wenig gutem Zusprechen. Er war mir in der Zeit richtig ans Herz gewachsen, sogar so sehr das ich mich in ihn verliebt habe.
Sein Anblick, wie er so kraftlos vor mir auf dem Rasen liegt bricht mir mein Herz und ich muss mich zusammenreißen um für ihn Stark zu sein. Das letzte, was er jetzt brauchte war das ich hier auf dem Feld meine Kontrolle verliere.
Die Sanitäter trafen ein und einer übernahm direkt meinen Platz neben seinem Kopf. Ich selbst wendete mich meinen Teamkollegen zu. Ohne Einwände bildeten sie einen vor Blicken und Kameras schützenden Kreis um Christian.
Ich stellte mich dazu. Die meisten standen mit dem Rücken zu Christian, aber ich konnte das nicht und stellte mich andersrum hin zwischen Yussuf und Thomas, letzterer konnte seine Tränen der Verzweiflung und der Angst nicht zurückhalten und ich legte ihm eine Hand auf die Schulter im Versuch ihn damit etwas Sicherheit zu geben. Es dauerte nicht lang und ich hatte meine beiden Kollegen jeweils auf einer Seite eingehackt.
Die nächsten Minuten waren eine Qual für mich und ich musste echt alles geben, um nicht auch in Tränen auszubrechen, als der Mann den ich liebe reanimiert wurde und schließlich erst mit einem Defibrillator zurückgeholt werden konnte.
Erst, als er wieder bei Bewusstsein war und soweit für den Transport vom Spielfeld stabil genug war konnte ich einen Teil meiner Anspannung ablegen. Ich und viele unserer Kollegen begleiteten die Liege vom Feld um ihm weiterhin etwas Privatsphäre zu bieten.
Meine Hand legte ich direkt auf der Liege neben seiner Hand ab. Mit jedem meiner Schritte bewegten sich meine Finger und streiften die seinen. Seine Augen hatte meine sofort gefunden und wieder gefangen, als er mich an deiner Seite bemerkte. Kaum waren wir im Spielertunnel griff er selbst nach meiner Hand und hielt sie fest. Sein Griff war immer nich schwach, aber nicht so schwach, wie ich es mir zuerst vorgestellt habe und diese Erkenntnis machte mir noch ein wenig mehr Mut.
Ich begleitete ihn bis in den Krankenwagen und verließ diesen auch erst, als man mich kurz vor der Abfahrt rauswarf. Mein Blick blieb noch auf Christian gerichtete, bis sich die Türen zwischen und schlossen und der Wagen sich in Bewegung setzte. Ich konnte aber noch erkennen, wie er die Worte: „Danke, Später und mein Held“ mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen bildete.
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Ab der Abfahrt des Krankenwagens war es, als ob ich einfach nur noch funktionierte. Ich sprach mit vielen meiner Kollegen, dem Trainer und einem Psychologen, der für unsere mentale Unterstützung gerufen wurde.
So verging die Zeit relativ schnell, obwohl es zwischen jedem Gespräch immer war, als ob die Zeit stillsteht und ich nicht weiß, was ich tun soll, weil ich so gelähmt bin von meiner Angst um Christian.
Es war eine wirkliche Erlösung für mich, wenn ein neues Update aus dem Krankenhaus uns erreichte. Besonders, als unser Trainer verkündete, dass er ein Video von Christian geschickt bekommen hat.
Er sah so verletzlich aus in seinem weißen Krankenhausbett und die Infusionen, die in seinem Handrücken lagen ließen mich erschaudern. Aber er wirkte wieder ein wenig wacher und fitter, als vorhin im Krankenwagen. Sie schienen ihm also helfen zu können. Er sprach uns Mut zu, da die UEFA die Weiterführung des Spieles für 20:30 angesetzt hat und wir bereits jetzt fertig mit unseren Nerven waren und eigentlich alle nur noch ins Hotel wollten, um das Geschehene zu verarbeiten.
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Das Spiel hatten wir leider verloren. Die Fans hatten vor Wiederanpfiff einen Wechselgesang angestimmt um Christian ihre Ehre zu erweisen und die Finnen hatten für uns Spalier gestanden während wir mit unserem Teamkollegen und Freund in unseren Herzen wieder das Stadion betreten hatten. Es war magisch gewesen trotz der so unschönen Geschehnisse die auf diesem Feld vor wenigen Stunden geschehen waren.
Sobald ich konnte machte ich mich mit Geschenken der Mannschaft zusammen mit Kasper auf dem Weg zum Krankenhaus. Dies war leider erst am nächsten Vormittag.
Noch immer wirkte Christian in dem Bett etwas verloren, aber er hatte wider mehr Farbe im Gesicht und lächelte uns zur Begrüßung gleich glücklich an Er schien während der nächsten Minuten weiter aufzublühen und berichtete und von den Tests, die bereits einige Ursachen ausschlossen, was einerseits gut ist aber andererseits auch schlecht, da man immer noch nicht wusste, was jetzt direkt mit ihm los ist.
Kasper erklärte sich bereit uns ein zweites kleines Frühstück zu hohlen und ließ Christian und mich somit kurz allein.
„Danke, für alles, was du gestern für mich getan hast.“, bedankte sich Christian abermals bei mir.
„Das hätte ich für jeden gemacht.“
„Du bist sofort da gewesen und hast mir Sicherheit gegeben, bis ich ins Krankenhaus gebracht wurde. Und heute bist du, sobald es möglich war, hier her gekommen um mich zu besuchen. Das bedeutet mir sehr viel. Aber jetzt bin ich mal dran mit Helfen. Wenn ihr gleich wieder im Hotel seid dann wirst du dir Termine mit den Psychologen machen und dir auch etwas Zeit und Hilfe bei der Verarbeitung holen.“, wies er mich mit einem strengen Blick an.
„Okay.“, willigte ich widerwillig ein.
„Versprochen?“, fragte er mich nochmals und hielt mit seinem kleinen Finger hin.
„Versprochen.“, bestätigte ich und hackte meinen Finger bei ihm ein.
Wir verfielen in ein angenehmes Schweigen, bis Kasper an die Tür klopfte und ich mich erhob, um ihm eines der beiden Tablets abzunehmen mit unserem Essen. Erst als ich mich erhob wurde daran erinnert, dass ich Chris Hand seit dem Versprechen nicht mehr losgelassen habe und die von seiner Hand ausgehenden Wärme auf meiner Haut genossen habe.
Nach dem Essen brachen Kasper und ich wieder auf. Kasper wollte trainieren und ich hatte ja ein Versprechen zu erfüllen.
„Simon?“, hielt mich Chris Stimme zurück, als ich die Tür hinter Kasper und mir schließen wollte. Schnell trat ich noch einmal in das Krankenzimmer und schloss die Tür hinter mir. Egal was es ist, Kasper sollte es wohl nicht direkt mitbekommen.
„Wenn ich hier wieder raus und soweit okay bin, würdest du dann mit mir auf ein Date gehen?“ Chris Stimme ließ mich seine Unsicherheit gegenüber meiner Reaktion deutlich raushören.
„Gerne.“, antworte ich ihm. „Ich würde mich freuen. Aber ich werde auch schon bei deinem Genesungsweg an deiner Seite sein. Nach Gestern kriegst du mich nicht mehr da weg.“
„Einverstanden. Und lass den armen Kasper mal nicht länger warten. Kannst mich ja nachher Anrufen. Mir wird hier sowieso die Decke auf den Kopf fallen vor Langeweile und wer kann mich da besser vor beschützen als mein persönlicher Held.“, schickte er mich nun doch wieder fort und bei den letzten Worten schlich sich bei mir ein klein wenig rot Schimmer auf die Wangen.
„Mach ich. Bis später!“, verabschiede ich mich und verließ begleitet von Chris Lachen dessen Zimmer.
Kasper schien schon mal vorgegangen zu sein, also musste ich mich beeilen. Die hochgezogene Augenbraue unseres Keepers ignorierte ich gefließlich. Er musst ja nicht alles wissen.
Und wenn es wirklich zwischen Chris und mir passen sollte wird er und der Rest der Mannschaft das noch früh genug erfahren.
Nach dem Spiel konnte ich nicht anders, als diesen OS zu schreiben. Ich hatte ihn aber schon vor Mittwoch fertig und somit sind nicht alle Daten korrekt und es fehlen welche.
Ich wünsche Christian wieterhin gute Beserung, nach dem er nach seine OP heute das Krankenhaus verlassen durfte.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.06.2021)
Chapter 40: 57. HaalandxReyna
Chapter Text
Hinweis: Kein Corona; spielt im Februar 2021
„Glaubt ihr, da läuft etwas zwischen den beiden?“, fragte Marco aus dem nichts heraus seine Teamkollegen, die mit ihm an einem Tisch saßen und sich gemeinsam über das vom Verein gestellte Mittagessen hermachten. Julian, Roman, Emre, Tobi und Nico schauten ihn zuerst alle etwas überrascht an.
„Sie sind schon sehr enge.“, bestätigte Julian, „Allerdings… Ne, es könnte tatsächlich schon sein. Kai und ich haben uns wohl bei Leverkusen sehr ähnlich verhalten und wir sind ein Paar.“
„Ihr Umgang miteinander ist schon etwas anders, als sonst so unter Teamkollegen oder Freunden üblich.“, meinte auch Tobi.
„Was haltet ihr davon, wenn wir sie ein wenig beobachten. So nebenbei. Vielleicht geben sie uns ja unabsichtlich Anhaltspunkte.“, schlug Emre eifrig vor. Er schien ganz erpicht darauf zu sein, herauszufinden, was das zwischen den beiden jungen Talenten genau ist.
„Okay, das wäre auch nicht zu auffällig.“, stimmte auch Marco diesem Plan zu, „Wäre doch wieder schön ein neues Pärchen in der Mannschaft zu haben. An Lukasz und Schmelle haben wir uns ja mittlerweile sattgesehen.“
„Lu, Schmelle, Mats, Marvin und beide Thomas sollten wir besser außenvorlassen. Jude, Jadon, Mo, Stefan und Youssoufa würden es ausplappern, wenn sie von unserer Aktion wüssten. Also bleiben wir am besten in dieser Konstellation.“, überlegte Nico. Zustimmendes Gemurmel kam von den anderen fünf. Nico hatte schon Recht Gruppe eins würde sie eventuell verpfeifen und sie wie unartige Schulkinder behandeln und bei der zweiten gruppe war es immer möglich, dass einer sich ganz einfach verplappert und so eine Aktion unfreiwillig aufdeckt.
„Schaut mal unauffällig rüber. Ich glaube Gio kämpft gerade dagegen an, dass er nicht Erlings Hand nimmt.“, flüsterte Julian aufgeregt und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Youngsters.
„Hmm. Mich hast du damit noch nicht ganz überzeugt.“, stellte Roman nach einem Blick auf die beiden Offensivspieler fest.
„Also weiter beobachten!“, freute sich Julian.
***
Die sechs Beziehungs-Detektive hatten extra die Kabine am Trainingsgelände etwas manipuliert und beobachten nun gespannt, wie ihre beiden ‚Opfer‘ damit umgehen. Sie haben die eigentliche Anordnung der Sachen etwas verändert und so eingefädelt, dass die beiden sich gegenseitig Sachen geben müssen oder sie müssen um den jeweils anderen herumgreifen.
Jede Bewegung der beiden wird aus mindestens einem Augenwinkel beobachtet und analysiert. Als Gegenstück hatten sie es ebenfalls bei zwei anderen Spielern so gemacht, um einen Vergleich zu haben zwischen ‚definitiv nur Freunde‘ und ‚da könnte auch mehr zwischen den beiden sein‘ zu haben. Sie würden es bei Thomas und Thorgan später heimlich wieder gut machen.
Schnell stand hier allerdings fest, dass dieser Versuch nicht wirklich erfolgreich war und die beiden sehr ähnlich wie das Vergleichsteam reagierten. Zudem wussten die beiden Youngsters ja, dass sie sich in der Kabine bedeckt verhalten mussten.
Allerdings waren zwei neue Knutschflecke auf Gios Oberkörper und Hals aufgetaucht, was Marco dazu veranlasste anzüglich, in die Richtung seiner Komplizen, mit den Augenbrauen zu wackeln.
***
Ihr nächster Versuch war durchaus aufwendiger in der Planung. Unbemerkt vom restlichen Team und des Trainerstabs musste alles funktionieren und das bei laufendem Training.
Es war gar nicht so einfach Gio und Erling dazu zu bringen, die Partnerübungen gemeinsam machen zu müssen. Die älteren, und vom Plan nichts Ahnenden, mussten ebenfalls mitspielen und so dauerte es einige Tage, bis diese mal schnell genug dran waren mit dem Finden eines geeigneten Partners.
Doch nun klappte es. Die älteren sind gut verteilt und jetzt mussten sie nur noch den Rest der ‚Jungen Wilden‘ unter sich aufteilen und am Ende würden nur noch zwei übrigbleiben ohne Partner. Ein paar weitere Spieler waren eingeweiht worden und hatten zugestimmt während der Zeit, die sie im Mannschaftsverband verbrachen auch mal ein Auge auf die beiden zu haben, da auch sie neugierig waren, was da zwischen den beiden läuft.
„Oh, schau mal, wie niedlich Gio rot wird!“, freute sich Julian und deutete seinem Übungspartner Marco an, dass er auch mal einen Blick in die Richtung der beiden jüngeren werfen sollte.
Gio hatte tatsächlich einen hauchzarten Rotschimmel auf den Wangen und Erling schien seine Bewegungen dem anderen anzupassen. Jede Änderung der Griffe war langsam und bedacht und sie schien sich die ganze Zeit zu versichern, dass der jeweils andere okay mit den Berührungen ist.
„Sie haben schon was an sich. Auf jeden Fall stehen die beiden auf einander.“, bemerkt auch Marco. „Beim Spieleabend sollten wir noch mehr sehen können.
***
Eine Woche später stand eben dieser Spieleabend an. Bis auf die Sechsergruppe waren hauptsachlich nur die Jüngeren gekommen, da der Rest lieber die freie Zeit mit ihnen andern Hälften und Familien verbringen wollten und der Spieleabend war auch recht kurzfristig von ihnen angekündigt worden und so hatten viele schon feste Pläne für den Abend gehabt.
Sie hatten es sich bei Marco im Wohnzimmer bequem gemacht. Dieser hatte heute Sturmfrei, da Scarlett und die gemeinsame Tochter der beiden ihre Eltern besuchen, und hatte deswegen auch gefragt, wer denn Lust auf einen Spieleabend hat.
Es war recht gemütlich, da Marco sich keine Mühe gemacht hatte die zusätzlichen Sessel im Haus auch ins Wohnzimmer zu stellen. Man musste also eng zusammenrücken, damit alle einen Sitzplatz fanden. Marco war es recht einfach gelungen Erling und Gio in einen Sessel zu setzen, in dem sie gerade so Platz fanden. Körperliche Nähe war somit zwischen den beiden vorprogrammiert.
Hier in dieser lockeren Atmosphäre konnten auch die beiden etwas entspannen und so konnte man deutlich sehen, dass sie kein Problem damit hatte, das der jeweils andere ab und zu einen von der Schulter bis zum Knie berührte, oder mal eine Hand die andere streifte, um eine Karte zu legen.
Schnell stellte sich heraus, dass die beiden als Team nahezu unschlagbar waren bei fast allem Spielen. Sie gewannen nur 2 von 18 Spielrunden nicht und da wurden sie trotzdem in beiden Fällen Zweite.
Gio machte so ziemlich als erster vor Müdigkeit schlapp und sofort war der Norweger zur Stelle und beeilte sich ihre Sachen zusammen zu suchen und den jungen Amerikaner zu seinem Auto zu helfen. Praktischerweise war Gio auch bei der Anfahrt bereits bei Erling mitgefahren, was bei dem Gastgeber und seinen Komplizen immer mehr den Verdacht verhärtet, das da doch mehr zwischen den beiden ist.
***
„Und du bist dir sicher, dass du sie richtig verstanden hast?“, fragte Marco Roman leicht genervt. Sie hockten seit gut einer Stunde in der Botanik nahe einem Wanderweg, den Gio und Erling heute erkunden möchten, laut Roman. „Ja.“, kam es kurz und bündig von Roman, leicht genervt von Marcos Ungeduld.
„Mir ist langweilig.“, jammert Julian, „Und ich habe Hunger!“
„Pshht!“, machte Emre, damit es ruhig blieb und unser Versteck nicht auffliegen lässt, aber reichte dem jüngeren in der nächsten Sekunde eins der Sandwiches, die Nico mitgebracht hatte.
Tobi sah währenddessen nicht zu seinen Kumpanen, sondern analysierte ihre Umgebung und besonders den Weg mit seinem mitgebrachten Fernglas. Nico lag neben ihm auf der Erde und war vertieft in seinen E-Book Reader, ab und zu nahm er sich eine der Weintrauben aus der Dose neben sich.
„Sie kommen. Von rechts, noch gute 100 Meter noch von uns entfernt.“, verkündete Tobi, als er durch das Fernglas die beiden gesuchten Youngster erblickte. „Gehen nahe beieinander, aber mehr als mit der Hand den anderen streifen ist nicht drin. Wir sind ja hier auch nicht allein.“, merkte er an und spielte im letzten Satz darauf an, dass wegen des guten Wetters einige Spaziergänger unterwegs waren auf diesem Weg.
„Uuuund sie biegen ab Richtung Felder. Das war‘s Leute. Ab jetzt nur noch höchstens die Rückansicht.“, meldete Tobi.
„Na, toll! Dafür haben wir jetzt Lebenszeit in einem Busch verschenkt!“, meckerte Julian. „Wenigstens ist der Verpflegung gut gewesen.“
„Danke.“, kam es von Nico, der sich von seinem Lesestoff losgerissen hatte und angefangen hatte eine sieben Sachen wieder in seinen Rucksack zu packen. „Lasst uns gehen. Das wird ja heute eh nichts mehr.“
Grummelnd machten sie sich fertig zum Aufbrechen. Nico hatte Recht, es würde ihnen nichts mehr bringen weiter in den Büschen zu hocken, außer komische Blicke und Kommentare, wenn man sie entdecken würde.
***
„Okay, wir steigern uns, was die Qualität unserer Verstecke angeht.“, bemerkte Nico trocken und nur für sich, als er und die anderen drei ihre Verstecke für ihre heutige Observation aufsuchten. Ihn hatte es wirklich besser getroffen, im Gegensatz zu zum Beispiel Marco und Emre, die sich wieder nur mit Büschen als Deckung zufriedengeben mussten. Er durfte auf einem nahegelegenen Parkplatz in einem Mietwagen sitzend sich auf die Lauer legen.
Marco hatte den besten allgemeinen Überblick über die Straße und Teile des Restaurantinnenraumes, in welchem Gio und Erling heute zum Essen verabredet waren. Es war doch schon etwas gehobener und sie hatten sich auch nur getraut Julian und dessen Berater rein zu setzten für ein noch nicht einmal gespieltes Gespräch über seine Zukunft. Julians Berater dachte, sie würden ein Spiel mitspielen und tat das ganze Auftreten von Jule mit einem Schultern zucken hin, war halt die Sache von seinem Schützling und der ist alt genug um sich nicht eine nicht akzeptable Lage zu bringen. Emre saß im dicken Gestrüpp direkt vor einer der großen Fensterfronten. Tobi und Roman hatten sich entschieden heute mal nicht dabei zu sein.
Über kleine Stöpsel im Ohr konnten sie mit einander kommunizieren, da sie diesmal nicht aufeinander hockten und sie sich teilweise auch nicht sehen konnten. Zu ihrem Glück war es für Februar wirklich schon sehr warm und selbst die bereits eingebrochene Nacht machte ihnen wenig zu schaffen. Nico war sowas, wie die Zentrale, da er noch am ehesten auffällt, sobald die beiden den Parkplatz verlassen haben.
Er musste auch nicht lange in seinem finsteren Auto warten, bis er in den Spiegeln Erlings Auto ausfindig machte, welches gerade von dem blonden Stürmer eingeparkt wurde. Dies gab er sofort an die anderen drei weiter. Nachdem die beiden den Parkplatz verlassen hatten blieb ihm nichts anderes übrig, als zu lauschen, was die anderen drei so zu berichten haben.
Marcos und Emres Meldungen passten dann nicht mehr zu der ungefähren Planung und es verwunderte Nico extrem. Bei ihm in der Nähe waren sie jeden Falls nicht mehr, stellte er erneut fest.
„AH! Verdammt“, ertönte es plötzlich von Marco und ein, „Was zum Teufel!“, von Emre folgte dem Ausruf ihres Kapitäns.
Hinter Marco stand ein wissend grinsender Erling, welcher ihn, aus dem nichts angesprochen hatte von hinten. „Na, schon was zu sehen?“. Emre hingegen war von Gio einfach durch ein anstupsen an der Schulter aus seinen Beobachtungen gerissen.
„Treffen am Auto.“, kam noch müde klingend von Marco, bevor nur noch ein Störungston in der Leitung zu hören war.
Nico war ausgestiegen und wartete auf seine Mannschaftkameraden. Marco und Erling waren die ersten, die auftauchten und der Anblick des verschmitzt lächelnden Norwegers war die Bestätigung, dass sie aufgeflogen waren. Emre wurde von einem vergnügten Gio begleitet und Julian kam als letzter an gehastet, denn er hatte noch sein Gespräch beenden müssen für den Abend.
Sobald sie vollständig waren fing Erling direkt an zu sprechen. „Zuerst wart ihr echt gut mit eurem Beobachten, aber leider habt ihr jemanden gehabt, der sich nach dem Spieleabend verraten hat. Während unseren, entsprechend vorbereiteten, Spaziergang wurdet ihr selbst auch beobachtet von Mo und Jadon. Und heute haben wir den Abend so Initiiert, dass wir euch überrumpeln konnten. Wisst ihr, ihr hättet uns auch einfach zur Seite nehmen können und einfach fragen können. Besonders wegen Jule hätten wir es euch erzählt, dass wir seit gut einem halben Jahr ein Paar sind. Das hatten wir sowieso bald vor bei der Mannschaft.“
Gio hatte sich währenddessen am Erling gekuschelt, da ihm sichtbar kalt war.
„Dann haben wir uns ja total zum Affen gemacht.“, stellte Nico fest.
„Das habt ihr, aber es ist schon recht lustig, wenn man es im Nachhinein betrachtet.“, bemerkte Gio.
„So, wir haben noch einen Tisch reserviert. Wollen wir dann mal?“, fragte Erling, um das Thema zu wechseln und das ganze somit für diesen Abend abzuhacken.
„Wir auch?2, fragte Jule verdutzt. „Ja, wir laden euch ein.“
„Dann lassen wir dich das nicht zwei Mal sagen.“, freute sich Emre über die Aussicht auf gutes Essen nach der guten Stunde, die er zuvor schon in einem Busch hockte und andere bei Essen beobachtet hatte.
Die kleine Truppe lief zurück zum Restaurant, wo auch Roman und ein leicht bedrückt aussehender Tobi auf sie warteten. Marco legte dem jüngeren einen Arm um die Schultern und zog ihn durch die Tür in das Restaurant hinein. „Lass uns da Thema für heute Abschließen und einfach einen schönen Abend miteinander verbringen, ja?“, meinte er und niemand hatte daran was auszusetzen.
Ich wollte mal etwas anderes Ausprobieren, so vom Style einen OS aufzubauen.
Die ursprüngliche Idee, war die Szene am Wanderweg, wo sie auch enttarnt worden wären. Das war mir aber einfach zu etwas zu wenig Spannung und dann kam mir die Idee die anderen Szenen noch dazu zunehmen, um auch ein wenig einen ‚roten Faden‘ aufzuzeigen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(25.06.2021)
Chapter 41: 59. HaalandxReus
Chapter Text
Ich meine, dass dies ein Wunsch von belliska auf Ao3 gewesen ist, ich finde nur den Kommentar nicht mehr ;( Ich hoffe, es gefällt dir!
Erlings Sicht:
Das erste halbe Jahr, welches ich beim BVB verbrachte, hielt ich mich eher bedeckt was mannschaftsinterne Themen anging. Ich brauchte erst ein Gefühl für die Gesamtsituation und meine Teamkollegen. Also verbrachte ich viel Zeit in der ich einfach nur beobachtete, wie alle allein und als Gruppe so tickten und welche Eigenschaften und verschiedene Charaktere so vorkommen.
Nun war ich fast ein ganzes Jahr hier und kannte alle ganz gut und fühlte mich wohl und gut aufgenommen in der Mannschaft. Sie waren mittlerweile echt zu einer Art zweiten Familie für mich geworden.
Familie für mich heißt, dass man gemeinsam nicht nur durch die schönen Phasen des Lebens geht, sondern auch durch die anstrengenderen Phasen, die einem alles abverlangen. Man soll sich gegenseitig stützen und unterstützen. Streits vermeiden oder schnell mit einer ausgiebigen Aussprache beenden.
Die Aufgabe uns alle zusammenzuhalten hat im Fußball innerhalb der Mannschaft der Kapitän. Aber auch diese können sich nicht teilen, wenn sie gerade scheinbar überall gebraucht werden und das belastet sie dann, da sie versuchen ihren Beruf so losgelöst auszuführen wie es der Rest der Mannschaft tut nebenbei aber zudem noch offene Ohren für alle möglichen Probleme ihrer Mitspieler haben müssen.
Leider läuft es bei uns gerade nicht ganz so gut und das konnte man besonders bei Marco sehen, der versuchte allen Ansprüchen ihm gegenüber gerecht zu werden. Aber neben vielen anderen Spielern, mich eingeschlossen, hatte auch er gerade eine leichte schwäche Phase und schaffte es nicht sein ganzes Können auf den Platz zu bringen. Nebenbei versuchte er aber auch jedem von uns zu unterstützen, der dies brauchte und kam so selbst zu kurz um sich selber wieder zu fangen und sich aufrappeln zu können. Hilfe hatte er zwar auch von Mats, Lukasz und Schmelle aber die sprangen ja auch nicht ständig für ihn ein und im Fall von Schmelle war dieser auch noch verletzt und verbrachte somit nicht ganz so viel Zeit mit uns wegen Corona und seiner Reha.
Im Angesicht dessen hatte ich mich entschlossen Marco ebenfalls etwas unter die Arme zu greifen. Zwar hatte auch ich gerade nicht eine besonders gute Phase, aber ich denke, das wird sich alles wieder einstellen, wenn wir als Mannschaft wieder etwas enger sind und uns wieder auf unsere eigentliche Leidenschaft konzentrieren können.
Ich kümmerte mich hauptsächlich um kleinere Angelegenheiten unter uns Youngsters. Hier mal etwas Frust über die Einsatzzeit, da ein kleines Missverständnis wegen der teilweise vorhandenen leichten Sprachbarriere. Schon allein dadurch konnte ich bei Marco eine Veränderung in seinem Gemüt sehen. Er konnte sich jetzt besser auf einzelne Spieler und deren Probleme kümmern und sich auch wieder mehr auf seine eigene Leistung konzentrieren.
Ich war stolz, dass meine Idee so bei den anderen unbewusst so gut ankam und immer mehr Ruhe in die Mannschaft kommt.
Auch wenn es Marco sichtbar besser ging und er nicht mehr innerlich zerrissen wurde, weil er sich um so viel kümmern musste, schien ihm eine gewisse Unruhe zu umgeben und am manchen Tagen sah er aus, als ob er nach dem Training im stehen einschlafen könnte vor Erschöpfung.
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Der Auslöser von Marcos ständige Erschöpfung stellte sich bald darauf als Stress mit Scarlett heraus, die sich wohl von ihm getrennt und die gemeinsame Tochter gleich mitgenommen hatte. Jetzt hatte er nebenbei auch seine Scheidung durchzustehen und Scarlett ist wohl nicht so einfach zufriedenzustellen und will wohl eine ordentliche Geldsumme und das Haus, welches sie zuletzt gemeinsam bewohnten. Marco ist nur mit dem nötigsten in die letzte Wohnung, welche er damals noch als Single bewohnt hatte und die sich immer noch in seinem Eigentum befindet, gezogen und lebte jetzt noch nicht einmal wirklicher Einrichtung dank Corona dort.
Wir waren gerade im Mannschaftsbus auf dem Heimweg von einem Auswärtsspiel und ich hatte heute den Platz neben Marco erwischt, als mir klar wurde, genau wie schlecht es diesem geht.
Kaum waren wir losgefahren landete ein Gewicht auf meiner Schulter und ein gleichmäßiger Atem streifte mein Kinn etwas. Marco war eingeschlafen und mit seinem Oberkörper in meine Richtung gekippt. Im Schlaf suchte er sich eine bequeme Position, bevor er friedlich und nahezu bewegungslos friedlich weiterschlief.
Seine deutlichen Augenringe waren mir schon aufgefallen, als ich mich neben ihm auf dem Gangplatz hatte fallen lassen. Er hatte mit seinem guten Spiel heute wohl alle seine Energiereserven aufgebraucht.
Ich setzte mich auch etwas anders hin, damit er er möglichst bequem hatte und durchschlafen konnte, was er dringend brauchte. Selbst durch meine Bewegungen konnte ich ihn nicht aufwecken. Er brummte nur kurz wegen meinen Bewegungen und änderte nur leicht seine eigene Position als Reaktion.
Den Rest der Fahrt verbrachte auch ich die Zeit damit ein wenig zu dösen. Ich wollte Marco nicht wecken, denn der hatte sich jede Minute Schlaf verdient.
In den letzten Wochen hatte ich Gefühle für den Älteren entwickelt was immer mehr zu meiner Motivation wurde ihm unter die Arme zu greifen. Haben werde ich ihn ja nie. Scarlett und seine Tochter sind die Beweise dafür und eine ständige Erinnerung, dass er irgendwann auch mit einem anderen schönen Mädchen ankommen wird.
Marco schlief die Fahrt durch ohne auch nur einmal kurz aufzuwachen oder groß sich zu bewegen. Er verschlief somit auch unsere Ankunft in Dortmund. Das Getrampel unserer Kollegen während sie ihre Sachen zusammenpackten und den Bus verließen störte ihn überhaupt nicht.
Als alle den Bus verlassen hatten und sich die meisten auch schon auf den Weg nach Hause gemacht haben, es war schon kurz vor Mitternacht, hievte ich meinen Kapitän in meine Arme.
Vor dem Bus wartete Gio auf mich. „Könntest du meine und Marcos Tasche hohlen und zu meinem Auto bringen?“, bat ich ihn und erhielt ein Nicken als Antwort neben einer kritisch hochgezogenen Augenbraue. Ich hatte ihn von meinen Gefühlen für Marco erzählt und nun war er immer sehr besorgt, wenn ich in seiner Nähe war, dass ich verletzt werden könnte.
Marco ließ sich auch nicht davon zu stören, dass er nicht mehr im Bus saß, sondern von mir getragen wurde. Ohne Probleme konnte ich ihn auf meinem Beifahrersitz gleiten lassen, wo er sich bloß nach dem ich ihn angeschnallt hatte eine etwas bequemere Position suchte und einfach friedlich weiterschlief.
Gio kam gerade mit unseren Taschen, als ich vorsichtig die Beifahrertür geschlossen hatte. „Nimmst du ihn mit zu dir?“ Ich nickte auf Gios Frage hin nur. „Sei vorsichtig“, bat er mich, bevor er sich verabschiedete und sich auf den Weg zu seinem Auto machte.
Mein kleiner Langschläfer wachte erst auf, als ich mit ihm auf meinen Armen versuchte meine Wohnungstür zu öffnen.
„Erl?“, murmelte er schlaftrunken. „Pscht! Schlaf ruhig weiter.“, flüsterte ich dem Mann in meinem Armen zu, der nur Sekunden später scheinbar durch meine Schritte wieder in den Schlaf geschaukelt wurde auf unserem Weg durch meine Wohnung zu meinem Schlafzimmer.
Mein Gästezimmer war aktuell eher Abstellkammer, als ein nutzbarer Raum war und meine Couch im Wohnzimmer ist, laut Jadons Erfahrungsbericht nach einer Zockernacht, nicht zum drauf schlafen geeignet.
Marco musste ich nur kurz die Trainingsjacke ausziehen, bevor ich ihn auf die sonst leere Seite meines Bettes legte und mit der sonst genauso unbenutzten Bettdecke zudeckte. Ich folgte ihm nach einem kurzen Besuch im Bad ebenfalls ins Bett. Er hatte sich in der kurzen Zeit auf die Seite von meiner weg gedreht und umarmte den Teil des Kopfkissens, auf dem er nicht lag. Dieses süße Bild speichert ich mir in meinen Gedanken, ich werde diesen friedlichen Anblick wahrscheinlich nie wieder so sehen.
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Irgendwas berührte mich knapp überhalb meiner rechten Augenbraue und brachte mich dazu aufzuwachen. „Hmpf.“, machte ich und zog meine Stirn kraus um das störende Gefühl loszuwerden. Aber anstelle, dass ich es loswurde wanderte es irgendwie weiter nach oben in meine Haare. Nur langsam erwachte ich und nahm erst nach zwei Versuchen dieses etwas mit meiner Hand zu verscheuchen ein leises Glucksen neben mir wahr. Jemand war bei mir im Bett und gab sein bestes nicht loszulachen über meine Reaktion auf einen vorwitzigen Finger in meinem Gesicht und Haar. Marco.
Vorsichtig blinzelte ich mir etwas die Müdigkeit aus den Augen. Meine nun klarere Sicht war erfüllt mit Marco. Dieser hatte sich auf den Bauch gedreht und mit der linken Hand war er dazu übergegangen mir durch die mittlerweile eich sehr langen Haare zu streichen. Seine Augenringe waren zwar nich da aber sie waren von einer definitiv weniger intensiven Farbgebung, als nich gestern im Bus.
„Morgen, mein Großer!“, begrüßte er mich gutgelaunt. Noch immer nicht ganz wach führ ich mir mit meinen Händen über mein Gesicht. Marco schien auf diese Unaufmerksamkeit von mir als Einladung zu sehen, da ich plötzlich ein größeres Gewicht auf meinen Hüften spürte. „Uff.“, entfuhr es mir, da er zielsicher direkt auf meiner Männlichkeit gelandet war, welche von der Nähe zu dem Mann meiner Begierde in der Nacht auch nicht abgeneigt war. Meine dicke Winterdecke polsterte seinen Angriff zumindest etwas, sodass es nicht direkt wehtat.
„Oh, sorry“, kam es von Marco, welcher etwas nach unten rutschte und es sich nun auf meinen Oberschenkeln bequem gemacht hatte. Ich legte meine Hände auf seine Hüfte und blickte ihn verdutzt an. Warum suchte er auf diese Art und Weise meine Nähe?
„Danke für deine Hilfe in den letzten Wochen. Du hast mir da doch schon einiges an Last abgenommen. Aber denke nicht, dass ich zumindest ab der Hälfte der Zeit gemerkt habe das du mich doch mehr als andere beobachtest und manchmal dabei ganz vergisst wo du bist und was du eigentlich machst.“, stellte mich der dunkelblonde zur Rede.
„Ähm.“, brachte ich nur hervor, da er mich damit sehr überrumpelt hat und ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte.
„Heute Abend um 19 Uhr bei Florentino. Und wehe du bist unpünktlich bei unserem ersten Date!“, grinste mich der Mann auf meinen Beinen verschmitzt an, was zusätzlich durch seine noch vom Schlaf verwuschelten Haaren verstärkt wurde.
„Okay.“, hauchte ich nur als Antwort immer noch perplex über Marcos plötzliche Offensive, welche ich mir nie hatte erträumen können.
„Gut. Und nun müssen wir aufstehen, denn ich würde gerne noch etwas essen, bevor wir zum Auslaufen müssen.“
Marco sprang praktisch aus dem Bett ohne mich dabei zu verletzten und machte sich schon einmal mit einem Zwinkern beim schließen der Schlafzimmertür in Richtung meiner Küche begab.
Ich folgte ihm einige Minuten später deutlich wacher und etwas sortierter ebenfalls grinsend, was sich nur noch verstärkte beim Anblick des Wirbelwindes, der durch meine Küche fegte und das Frühstück für uns beide vorbereitete.
Ja, so könnte das ruhig in der Zukunft öfter so sein.
Ich bin gerade sehr produktiv was Wünsche angeht und überrasche mich damit gerade vollkommen selbst. Und ich bin mal wieder on the Fluff-Train ;)
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(09.07.2021)
Chapter 42: 63. 1/2 HavertzxWerner
Chapter Text
Wunsch von Kati auf Ao3
Kais Sicht:
Ich bin schüchtern. Man möchte es nicht glauben, wenn man sieht wie ich über das Trainingsgelände oder im Stadion über das Spielfeld hüpfe, aber abseits dieser beiden Komfortzonen war ich deutlich zurückgezogener und falle nicht groß auf.
Julian hatte mir damals bei Leverkusen wirklich geholfen und mich wirklich getriezt, bis ich mit ihm sprach und wir uns auch mal so trafen. Seine Hilfe und unerbittliche Unnachgiebigkeit auf seiner Mission mein Kumpel zu werden machte damals auch die Tür für die Anderen aus unserem Team auf und nach und nach fühlte ich mich wohler und kam in der Mannschaft an.
Jetzt hier in England fing alles wieder von vorne an. Ich kannte niemand besonders gut, selbst Timo und Antonio nicht. Nur Ben und Mason bemühten sich richtig einen guten Kontakt zu mir auf zu bauen und zu halten.
Über die Monate wurden meine Kontakte zu meinen Teamkollegen besser, wobei ich mich immer noch zurückhielt. Man kann ja leider nicht einfach so aus seiner Haut raus. Julian blieb immer mein engster Freund und Vertrauter und wir spammten uns gegenseitig mit Nachrichten zu, wenn wir uns nicht abends stundenlang am Telefon oder per Videocall zu texteten.
Timo versuchte auch an mich ran zu kommen, aber besonders bei ihm war ich besonders schüchtern, weil ich mich schon vor über einem Jahr bevor wir beide hier spielten in ihn verguckt habe. Julians Ermutigungen mit ihm zusprechen und sich ihm zu öffnen blieben immer gleich und ich war froh, dass ich einen Freund hatte, der sich so um mich kümmerte im Versuch das Beste für mich zu tun. Besonders während der EM-Vorbereitungsphase, wo wir alle drei dabei waren, stupste mich Julian immer wieder in die Richtung von Timo, aber ich konnte einfach nicht über meinen Schatten springen.
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Jetzt waren wir in unserem EM-Camp alla Campo Bahia und Timo und ich waren in einer Haus-WG gelandet. Julian war nicht mit von der Partie und ich vermisste meinen fast schon Bruder, da ich damit gerechnet hatte, dass er auch eingeladen wird. Durch Corona konnten wir uns nicht zwischen meinen Nationalmannschaftseinsätze persönlich sehen und ich brauchte dringend mal wieder einen Filmabend mit ihm um über alles zu quatschen und seine Nähe zu genießen.
Ich hatte es mir auf einem der Sofas im Wohnzimmer meines WG-Hauses gemütlich gemacht und mir eine Decke und Tee geschnappt. Auf meinen Oberschenkeln balancierte ich mein Tablet und beobachtet Jule während er mir von seinem Tag im Urlaub berichtete. Die aufgehende Tür zum Balkon bemerkte ich nicht, bis Jule mir darauf ansprach.
„Dein Schnuckelchen ist gerade hinter dir reingekommen und beobachtet uns nun.“, berichtete er mir kichernd. Er konnte Timo sehen, da ich zu diesem mit meinem Rücken saß. Durch das kleine Fenster, wo ich sehen konnte was meine Kamera einfing sah ich, wie es sich Timo im dem passenden Sessel zu den Sofas gemütlich machte.
„Kai? Kaaai?“, zog Jule schmunzelnd meine Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ich wollte dir noch erzählen, was Jannis heute passiert ist, …“, fing er wieder an von seinem Urlaubstag zu berichten.
Ich betrachtete meinen besten Kumpel. Der zuletzt bei ihm vorherrschende Stress und Druck war bereits in den letzten Spielen der Bundesligasaison von ihm abgefallen. Nun konnte er seinen Urlaub verdient genießen. Während ich mich ja in eine Decke eingewickelt habe lag er Oberkörperfrei in Bauchlage auf seinem Bett, dabei war er normalerweise fast genauso eine Frostbeule, wie ich.
Ich versuchte mich zwanghaft auf ihn zu konzentrieren um nicht Timo praktisch durch den „Rückspiegel“ zu beobachten.
„Wusstest du eigentlich, dass ich jetzt tot wäre, wenn Blicke durch das W-Lan töten könnten?“, fragte Jule am Ende seiner Erzählung über seinen Tag ganz unvermittelt. „Wie …?“, fragte ich verwirrt.
„Dein Schnuckelchen sieht verdammt eifersüchtig aus. Scheinbar ist er kein Fan davon, dass ich es wage fast nackt mit dir in einem Videocall zu sein. Seine Blicke sind da eindeutig. Ich denke nicht, dass viel fehlt, bis er dir das Tablet abnimmt und dich zu sich auf sein Zimmer schleppt.“, amüsierte er sich. Ich merkte, wie mir daraufhin das Blut in die Wangen schoss und ich wahrscheinlich innerhalb von Millisekunden einer überreifen Tomate glich.
„Jule, dass kannst du doch so nicht sagen!“, empörte ich mich. Jule ist deutlich lockerer als ich mit solchen Aussagen und er hatte mehr Erfahrungen mit Beziehungen, als ich, einfach weil er da offener war als Teenager. Heute ist er auch noch offen aber wägt besser ab, ob eine Beziehung klappen könnte oder halt nicht. Wir haben auch mal ein paar Dates gehabt, aber wir waren am Ende beide der Meinung, dass unsere Gefühle für einander nicht zu einer romantischen Beziehung passen und wir bessere beste Freunde statt ein Paar sein würden. Letzteres hat sich ja auch bewahrheitet.
„Oh, Gott wie süß! Jetzt setzt er sich auf um in Notfall dich vor mir zu beschützen!“, kicherte Julian durch meine Kopfhörer in meine Ohren. „So, ich erspare ihm, dass ihm gleich noch eine Ader platzt vor Eifersucht und Beschützerinstinkt, und sage mal Gute Nacht!“, verabschiedete sich Jule und warf mich noch kurz einen Luftkuss zu. Meine röte im Gesicht wurde daraufhin wieder stärker und ich war froh, dass Julian wieder kichernd die Verbindung da unterbrach.
Hinter mir schloss sich die Schiebetür geräuschvoll hinter Timo, der eilig den Raum wieder verließ.
---
Am nächsten Abend saß ich zusammen mit einer größeren Gruppe an der Feuerstelle in unserem gemeinsamen Garten. Ab und zu schickte ich eine Nachricht an Jule, aber wir hatten vorhin schon telefoniert und uns gegen ein Telefonat oder ähnliches heute Abend entschieden. Wieder hatte ich mich zusätzlich zu der Wärme des Feuers in meine Decke eingewickelt.
Timo war hier nicht von der Partie, wobei er mich auch seit gestern Abend etwas mied. Ich hielt mich zurück, aber genoss es bei den andern zu sein. Ich wollte schließlich nicht als kompletter Einzelgänger abgeschrieben werden.
Joshua erzählte uns gerade einige Geschichten aus den Trainingslagern der FC Bayerns in den letzten Jahren und fesselte mich damit, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte.
„Na, Loverboy für heute versetzt?“, fragte mich eine leise Stimme unvermittelt von hinter mir. Ich hatte gar nicht realisiert, dass die andere große Gruppe nun zu uns gestoßen war.
Ich fuhr, so gut ich es als Deckenburrito eben konnte, auf dem kleinen Gartenstuhl herum. Timo stand hinter mir und beobachtet mich amüsiert dabei, wie ich versuchte nicht vom Stuhl zu rutschen.
Ich schaffte es nicht ganz, aber bevor ich wirklich abrutschte zogen mich zwei starke Arme wieder zurück auf die Sitzfläche. „Vorsicht.“, hauchte Timo mir in mein Ohr. Mir lief ein angenehmer Schauer aus kleinen Blitzschlägen die Wirbelsäule hinunter. Er war nun direkt hinter mir und stützte sich auf meiner Stuhllehne ab.
„Julian ist nicht mein Lover.“, presste ich raus um wieder auf seine Bemerkung zurückzukommen.
„Dafür wart ihr gestern zu vertraut um nicht zusammen zu sein.“, stichelte Timo weiter.
„Sind wir aber nicht. Wir sind beste Freunde, fast Brüder. Aber mehr werden wir nie sein.“
„Weiß er das auch?“, hauchte mir Timo wieder in mein Ohr. Zum Glück waren die anderen lautstark in ein anderes Gespräch vertieft und bekamen nicht mit, wo rüber Timo und ich hier gerade redeten. „Ja.“, sagte ich mit fester Stimme.
Daraufhin ließ Timo endlich von mir und setzt sich einige Stühle weiter nun selber hin. Den Rest des Abends über ignorierte ich ihn so gut es ging, doch ab und zu merkte ich, wie mein Blick an ihm klebte.
Es war spät, als sich unsere Gruppe langsam auflöste. Ich kam nicht mehr hoch, so gut hatte ich mich selbst in meine Decke eingewickelt. Dass ich die letzte Stunde schon eigentlich nur noch am Dösen gewesen war machte sich zudem bemerkbar.
Und wieder tauchten diese starken Arme um mich herum auf. Müde und schon fast mit komplett geschlossen Augen lies ich es zu, dass er mich hochhebt. „Du gehörst ins Bett.“, murmelte Timo.
Vorsichtig trug er mich in unser Haus und in mein Zimmer zu meinem Bett. Genauso sorgsam half er meinen fahrigen Händen dabei mich aus der Decke zu pellen. „Du weißt gar nicht, wie du gerade aussiehst. So unschuldig, so süß. Aber wann bist du das nicht? Du bist wie die Karotte an der Angel vor dem Maul des Esels. Immer da, immer verführend, aber nicht erreichbar.“, hauchte er wieder, ganz leise als ob er nicht wollte, dass ich ihn höre.
Ich hatte bereits bequeme Sachen an und so deckte mich Timo direkt zu. „Gute Nacht.“, verabschiedete er sich von mir und drehte sich um, um sich wieder auf den Weg zur Tür zu machen.
„Nicht gehen.“, murmelte und hielt ihn irgendwie an der Hand fest.
„Okay.“ Kurz darauf legte er sich auf der anderen Bettseite zu mir. Müde robbte ich zu ihm und kuschelte mich an ihn. Wenn ich müde bin werde ich anhänglich.
„Hab dich lieb.“, murmelte ich noch, bevor ich wegdriftete. Und ich habe müde keinen Filter mehr.
***
„Aufwachen ihr beiden!“, brüllte jemand und riss mich somit aus dem Schlaf.
Blinzelnd schaute ich mich im Zimmer um, bis ich auf einem Stuhl mein Tablett erblickte. Der Bildschirm war an und mir grinste ein gut gelaunter blonder Dortmunder entgegen. Erst dann wurde mir klar, warum er mich so angrinste.
Timo lag noch neben mir und beschwert sich brummend darüber, dass er geweckt worden ist. Und zweitens hatte ich mein Tablet so eingestellt, dass Anrufe von Jule direkt angenommen werden und das Tablet stand noch von gestern Mittag so, dass es eine gute Sicht auf mein Bett bot.
„Spanner.“, begrüßte ich ihn. Doch Jule ignorierte mich und betrachtet nun Timo genauer: „Morgen Timo! Auch in den Genuss der Kai-Krake gekommen?“, amüsierte er sich mal wieder über mich und mein ausgeprägtes Verlangen nach Kuscheleinheiten, wenn Menschen denen ich vertraute und gerne mochte in der Nähe waren.
„Dann hast du gestern wohl ganze Arbeit geleistet, wenn ihr schon zusammen im Bett gelandet seid. Hut ab!“, wendete er sich nun doch wieder an mich.
Beschämt zog ich mir meine Decke über den Kopf. Jule ist manchmal echt taktlos und ohne Sinn was sensible Situationen angeht.
„Wie meinst du das?“, fragte Timo neugierig meinen besten Freund aka das Plappermaul in Person.
„Das er endlich mit dir über seine Gefühle für dich gesprochen hat.“, erwiderte Jule und enthüllte genau das, was ich zwar vermutet aber nicht gewollt habe.
„Nein, hat er nicht. Aber danke für die Info.“ Timo klang nicht verärgert, sondern eher erleichtert.
„Ich habe dich vorgestern während des Videocalls gesehen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und du wärst mir beim nächsten Treffen an die Gurgel gegangen. Ich wollte es euch eigentlich selber überlassen mit dem Reden. Hat nicht ganz geklappt, aber den Rest überlasse ich nun doch euch! Und Kai? Melde dich danach bei mir!“, verabschiede er sich schon wieder von uns.
Gut ein bis zwei Minuten verstrichen, bis die Decke über meinem Kopf vorsichtig angehoben wurde.
„Hi.“, flüsterte Timo.
„Hi.“
„Du hast dir da ja ein echtes Plappermaul eingefangen.“, grinste er mich an. „Eigentlich wollte ich bis nach der EM warten, aber nun muss ich es wohl vorziehen.“
„Was?“, fragte ich verwirrt.
„Kai Havertz, ich liebe dich und möchte dich nun fragen, ob du mit mir nach der EM auf ein Date gehst?“, fragte er mich und ich konnte mein Glück nicht fassen. Mir fehlten die Worte und so öffnete und schloss sich mein Mund einige Male, bis mein Gehirn diese Information verarbeitet hatte und ich ein leicht heiseres „ja“, hervorbrachte.
So, dass ist der letzte Wunsch, der noch von vor der letzten Wunsch-Aktion stammt.
Der zweite Teil, der nächste Woche kommen wird, handelt dann um Jules Liebesleben und Kai steht an seiner Seite. Wer der Partner sein wird verrate ich euch noch nicht ;) Ihr könnt aber gerne raten!
Kati, ich hoffe ich hebe mit diesem OS deinen Geschmack getroffen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(06.08.2021)
Chapter 43: 63. 2/2 BrandtxTerzic (HavertzxWerner)
Chapter Text
*ein Jahr nach dem ersten Teil*
Kais Sicht:
Seit zwei Monaten wohnten Timo und ich nun zusammen in einem Haus. Und nun steht für uns der erste gemeinsame Urlaub an. Passend zu unserem Jahrestag werden wir zusammen mit Julian, seiner Hündin Nala und unserem Hund Balou in ein kleines Häuschen in Irland einige Tage verbringen.
Ich freute mich meinen besten Kumpel wieder zu sehen und Timo ist ebenfalls gespannt, wie er sich mit Jule so verstehen wird. Mein Freund und mein bester Kumpel hatten sich zuvor wegen Corona nur bei Spielen gegeneinander oder Nationalmannschaftseinsätze getroffen. Mit den beiden Hunden brauchten wir auch was Tierfreundliches als Bleibe und entsprechende Umgebung, da hätte ein Städtetrip nicht gepasst.
Die meisten unserer Taschen stehen bereits im Flur vor der Tür und warteten darauf in unser Auto eingeladen zu werden. Timo war noch einmal schnell mit Balou draußen und ich erledigte letzte Handgriffe, wie unsere Kulturtaschen zu packen.
Julian würde uns zwei Tage später folgen, da er noch etwas mit dem BVB zu klären hatte und er noch einen Nachmittag bei seiner Familie in Bremen verbringen wollte, bis er mit dem Flugzeug von Hamburg nach Dublin fliegt und von dort aus zu uns fahren wird.
Ich machte mir um meinen Besten Freund in der letzten Zeit Sorgen. Seit ich Timo an meiner Seite hatte war Jule irgendwie bedrückt. Man könnte fast meinen, wenn man die Zeit in der er mich versucht hatte mit Timo zusammen zu bringen betrachtet, dass er sich damit von etwas anderem abgelenkt hat und das fehlte natürlich jetzt.
Jetzt war aber mal ich in meiner Funktion als bester Kumpel gefordert und werde den Urlaub nutzen mal nachzubohren, was bei Jule gerade so los ist. Irgendwas werde ich schon tun können um den Blonden wieder etwas aufzumuntern.
Und zur Not werde ich mal bei Jannis nachhacken müssen. Julians jüngerer Bruder war meist eine gute Informationsquelle, wenn es um seine Brüder ging.
***
Julian kam erst am Abend an. Immerhin mit dem versprochenen Abendessen von einem kleinen Pub, den Timo und ich bereits an unserem ersten Abend ausgekundschaftet haben und die Take-Away anbieten.
Nala freute sich sichtlich mich wiederzusehen und auch über die Freiheit sich im großen eingezäunten Garten bewegen zu können. Balou war erst etwas überrascht von seiner neuen Spielkameradin fing aber schnell an ihr hinterher zu rennen. Nala war sehr zurückhaltend bei ihrer Begrüßung, was den Kleineren runterkommen ließ. Zusammen jagten sie in einem wilden Fangenspiel über das grüne Grass und in mitten der kleinen Baumgruppe am Ende des Gartens.
Jule war deutlich besser gelaunt, als noch bei unserem letzten Videocall, wo er sich noch nicht einmal zu einem Gespräch über Fußball hatte hinreißen lassen hatte. Scheinbar hatte er mit Jannis oder so gesprochen, was mich aber nicht davon abhalten würde mir selber ein Bild über seine Situation zu machen.
***
Doch so einfach stellte sich die Situation nicht da. Jule blockte meine Versuche mit ihm ein tiefgründiges Gespräch zu führen geschickt jedes Mal ab und ließ mich daran etwas verzweifeln. Manchmal konnte er echt noch sturer, als sowieso schon sein!
Aber ich ließ nicht nach. Immer wieder gab ich ihm Zeit über meine diversen Vorschläge zu reden nachzudenken, aber bis zum letzten gemeinsamen Abend rückte er endlich mit der Sprache heraus, während wir es uns beide mit unseren jeweiligen Hunden kuschelnd in unserer draußen Chill-Ecke gemütlich gemacht haben.
„Kai?“, zog er etwas unsicher klingend meine Aufmerksamkeit auf sich.
„Hmm“, machte ich und signalisierte ihm somit, dass ich ihm zuhörte.
„Du bist so ein guter Freund. Du bist aufmerksam und hast Verständnis, wenn ich nicht über etwas reden möchte oder zumindest nicht direkt beim ersten Mal fragen. Und obwohl ich weiß, dass du mich bei diesem Thema verstehst und nicht auslachen wirst bin ich trotzdem sehr unsicher, was du dazu sagst. Mama und Jannis habe ich während meines Aufenthaltes in Bremen nun auch endlich eingeweiht.“
Jules Anfang veranlasste mich dazu, mich etwas aufrechter hinzusetzen und alle Aufmerksamkeit, die ich nicht für das Kraulen Balous brauchte, auf Jule und auf seine Worte und Verhalten zu richten. Von meiner Reaktion bestärkt setzte er zur eigentlichen Erklärung an.
„Dank dir habe ich mich ja auch etwas mit meiner Sexualität und meinen vergangenen Beziehungen auseinandergesetzt. Weißt du, es hat mir immer etwas gefehlt. Nie hat es wie die berühmte Faust aufs Auge gepasst. Es war immer nur angenehm nicht alleine sein zu müssen. Ich fand alle Mädchen und Jungs süß oder schön, aber nicht mehr als ästhetisch fokussierte Menschen es nicht auch tun würden und ich auch über dich, ganz ohne Nebengedanken. Ich glaube ich war nie wirklich in jemand so richtig verliebt.“ Julian brauchte wohl eine kurze Erholungspause, bevor er fortfahren würde.
Das alles ist für mich zwar nichts neues, aber es ist wichtig, dass Jule es ausspricht und sich damit auseinandersetzt. Wir hatten bereits darüber gesprochen, als wir es miteinander versucht hatten.
„Ich habe mich verliebt.“, kam es wohl auch für ihn sehr unvermittelt aus ihm heraus, denn er verkrampfte sich kurz. „So richtig. Mit Schmetterlingen im Bauch, schwitzigen Händen und roten Wangen, wenn ich mit ihm spreche.“, führte er aus und nahm dabei den beschriebenen Rotton an.
„Aber das ist doch schön? Warum freust du dich dann nicht? Ist er nicht Schwul? Hat er dir wehgetan oder gedroht?“, sorgte ich mich um meinen Kumpel und rutschte zur Kante meines Stuhls um ihm stärkend eine Hand auf die Schulter legen zu können um ihm meine Unterstützung zu versichern.
„Alles nicht. Ob er Schwul ist weiß ich allerdings nicht. Es ist mehr, wer er ist.“
„Hat er Familie? Kinder?“, bohrte ich weiter nach. Scheinbar muss ich ihm alles aus der Nase ziehen.
„Geschieden. Zwei.“
„Über 50?“
„Nein.“
„Unter 40?“
„Ja.“ Diese Antwort beruhigte mich ungemein, auch wenn ein gewisser Altersunterschied bestehen sollte war er nicht so groß, dass der Typ Julians Vater hätte sein könnte.
„Gut. Einer deiner Teamkollegen?“
Er zuckte zusammen schüttelte aber energisch seinen Kopf. Also war es kein Spieler, aber trotzdem jemand aus dem Verein. Aus Leverkusen konnte ich eigentlich alle ausschließen, sonst hätte ich es früher bemerkt, dass mein Kumpel an dieser Erkenntnis zu knabbern hat und er hatte sich auch nie speziell nach einem Mitarbeiter immer mal wieder erkundigt.
Ich dachte nach und ging gedanklich die Personen durch, die ich vom BVB kannte. Watzke und Zorc sind zu alt. Nobby ebenfalls. Einer von den Ärzten oder Physios? Jule war schließlich diese Saison zwischendurch mal angeschlagen gewesen. Jemand von den Trainern?
Plötzlich schob sich ein Bild in meinen Gedanken ganz nach oben. Edin Terzic, zu dem Zeitpunkt noch Co-Trainer, mit den Händen auf Julians Hüften um ihn etwas bei einer Übung zu assistieren. Mein bester Freund hatte leicht rote Wangen, welche ich als ich das Bild gesehen hatte für eine Reaktion auf Wärme und die Bewegung gehalten hatte schien aber beim sehr genauen Hinschauen eher Edins Berührungen und Nähe als Ursprung zu haben. Immer mehr Erinnerungen wo ich die beiden auf Fotos oder in Videos gesehen habe kamen hervor und Julians Wangen hatten mindestens einen leichten roten Schimmer in allen dieser festgehaltenen Situationen.
„Es ist Edin.“, stellte ich fest. „Was ist daran schlimm? Ja, er war dein Trainer aber jetzt ist er noch nicht Mals mehr dein Vorgesetzter als technischer Direktor.“
Meine Versuche ihn aufzumuntern schienen nicht zu fruchten. „Er ist nicht Schwul und wenn er es wäre würde er sich nicht einen seiner ehemaligen Spieler aussuchen als Partner.“, zweifelte Jule an meinem Versuch.
„Das kannst du aber nicht wissen. Ich weiß, zwischen Timo und mir ist die Lage einfacher gewesen, aber du wirst nie wissen woran du bist, wenn du nicht ein bisschen bei ihm nachhackst und dich mit ihm anfreundest. Wenn er dich begründet nicht will ist er der Blöde, denn warum sollte man einen Typen wie dich nicht haben wollen und es zumindest mal zusammen versuchen.“, stellte ich ihm klar.
„Ich habe zwar nur Kais kleine Rede gehört, aber ich stimme dem vollkommen zu. Man weiß sowas nicht ohne etwas Mut aufzubringen und sein Glück etwas herauszufordern.“, stimmte mit Timo zu während er sich neben mir auf der Liege niederließ und Balou begrüßt, der sich wohl zuvor etwas vernachlässigt von mir gefühlt hatte und sich nun fast auf meinen Freund warf und um dessen Aufmerksamkeit kämpfte.
Timos auftauchen beendete unser ernstes Gespräch, aber ich war mir sicher, dass nun bei Jule der Damm gebrochen war, der zuvor verhindert hatte, dass er mir von seinen Sorgen berichtet.
***
Ich behielt recht und wurde nun sorgfältig von Jule über jedes Gespräch mit Edin unterrichtet und gebe meinerseits mit Timos Unterstützung - ihn durfte ich zwei Wochen nach Jules Herzausschütten einweihen - Tipps und Anregungen über was man sprechen könnte oder was man ganz unverfänglich zusammen unternehmen könnte.
Es dauerte einige Wochen, bevor ich die ersehnte Nachricht von Jule erhielt und sie war eine wahre Überraschung.
Jule: Er hat mich gerade auf ein Date eingeladen?! (18:28)
Jule: Ich habe ja gesagt! (18:30)
Scheinbar ist Jule nicht der einige, der sich mehr wünscht. Grinsend zeigte ich Timo die Nachrichten und auch er musste lachen über Jules Begeisterung und Fassungslosigkeit, dass sein Auserwählter ihn offensichtlich auch wollte.
Ich hatte keine Zweifel, dass das zwischen den beiden klappen wird. Spätestens nachdem ich Edin erlebt hatte und wie er sich um meinem Besten Kumpel sorgt und dieser sich auch um seinen Partner war für mich klar, dass diese beiden für einander geschaffen sind.
Verkuppler Kai im Einsatz für seinen besten Kumpel!
Gegenüber belliska habe ich das Rätsel zwischen den beiden Teilen schon in den Kommentaren auf Ao3 gelüftet. Und auch Kai habe ich passender Weise raten lassen ;)
Ich wollte mal wieder aus einer anderen Sicht, als der des Pairings schreiben. Was meint ihr? Ist es mir gelungen?
So, ich schaue jetzt weiter zweite Bundesliga, bevor das erste Bundesligaspiel für diese Saison ansteht. Ich habe mich noch nie so sehr als Dortmund Fan über eine 'Attacke' gefreut.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(13.08.2021)
Chapter 44: 64. HummelsxHector + Info
Chapter Text
Hinweis: geschrieben zu Rückspiel 20/21 in Köln (wo Mats vergessen wurde)
Mats Sicht:
‚Das gibt es doch nicht! Die können mich doch nicht einfach hier stehen lassen!‘, dachte ich mir und blickte den kleiner werdenden Rücklichtern des Zusatzwagens hinterher. Der Mannschaftsbus befindet sich sicherlich schon auf der Autobahn Richtung Dortmund und der kleine Transporter wird ihm ohne mich folgen. Das hatte man halt davon, wenn man seinen Freund noch kurz sehen möchte nach einem Spiel gegeneinander. Meine Tasche war das Einzige von mir, was sich nun geplant nach Dortmund auf den Weg machte, die hatte ich aber auch schon vor der Abfahrt am Hotel im Gepäckfach des Busses untergebracht gehabt.
Ein Arm, der sich um meine Schultern legte, riss mich aber nicht aus meinem bewegungsloses starren in Richtung der Ausfahrt des Parkplatzes des Kölner Stadions. Die Person an meiner Seite löste durch ihre Anwesenheit aus, dass ich wieder ins hier und jetzt geholt wurde. Eine stets beeindruckende Ruhe ging von ihm aus und sein Geruch bedeutet für mich zuhause zu sein.
„Da haben die Dortmunder doch einfach ihren besten Spieler bei uns auf dem Parkplatz stehen lassen.“ Jonas lehnte sich an mich und folgte mit seinem Blick den meinem.
„Stell dir vor, dieser beste aller Dortmundspieler hat sich mit seinem Freund verquatscht, weil sie sich während der Saison sonst nicht so oft sehen, somit jede freie Sekunde miteinander genießen wollen und dabei ganz die Zeit vergessen haben.“, erwiderte ich mich aus meinem Stupor löste.
„Die beiden klingen symphytisch.“, scherzte Jonas mit, „Man könnte meinen, sie seien Kopien von uns.“
„Finde ich auch.“
„Okay, Spaß bei Seite und Konzentration zurück auf das wesentliche. Schatz, du rufst mal deinen Trainer an oder Marco, damit sie dich später nicht doch anfangen zu suchen und ich hole mein Auto hierher und dann entscheiden wir, was wir machen.“
„Klingt vernünftig.“, gab ich zu und griff direkt in meine Hosentasche um mein Handy hervor zu ziehen. Jonas hauchte mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor er sich auf den Weg zum Spielerparkplatz machte.
Es klingelte nicht lange, bis Edin den Anruf entgegennahm. „Mats, hi. Warum rufst du mich an? Du hättest auch einfach nach vorne kommen können, dann müssen wir nicht quer durch den ganzen Bus telefonieren.“
„Hi. Ähm… Das ist es ja. Ich bin nicht im Bus, sondern stehe noch vor dem Kölner Stadion.“
„Was? Wie konnten wir dich denn Vergessen?“
„Ich habe mich mit ein paar Kölnern verquatscht und die Abfahrt verpasst.“, gab ich zu.
„Hmm. Okay. Und jetzt?“ Berechtigte Frage, die mir mein Trainer da stellte.
„Jonas, Hector, hat mich aufgesammelt und holt gerade sein Auto. Entweder ich übernachte bei ihm oder ich kriege ihn mit meinem allseits kannten Welpenblick dazu mich nach Hause oder zu einem Bahnhof mit Direktverbindung nach Dortmund zu bringen. Meine Tasche werde ich morgen bei der Regeneration einfach im Verein einsammeln.“ Erklärte ich ihm. Aus dem Verein weiß niemand außer Lukasz, Schmelle und Marco von mir und Jonas und das soll auch so bleiben.
„Du kommst also klar. Gut, dann machen wir das so. Bleibt mir nichts anderes übrig, als dir eine gute Heimreise oder Nacht zu wünschen. Deine Tasche schließe ich über Nacht in meinem Büro ein. Aber selbst, wenn du in Köln bleiben solltest bist du morgen pünktlich auf dem Platz!“, forderte Edin mit seinem Trainer-Tonfall.
„Natürlich! Zu Befehl Chef!“
„Dann bis morgen früh.“
„Bis morgen.“
Ich legte auf und wendete mich Jonas‘ Auto zu, welches kurz vor der Verabschiedung vor mir zum Stehen gekommen ist. Schnell kletterte ich auf den Beifahrersitz.
„Muss ich jetzt den Abhandengekommenen nach Dortmund fahren, oder darf ich ihn für eine Nacht in meine Höhle entführen?“, fragte Jonas scherzend und fädelte sich in den Verkehr ein.
„Darfst mich für die Nacht behalten. Ich muss morgen nur Pünktlich bei der Regeneration sein, sonst kann ich machen, was ich will. Edin ist es bis zu meinem Anruf nicht einmal aufgefallen, dass ich gefehlt habe.“
„Armes Tuck-Tuck, natürlich nehme ich dich auf! Kann ja nicht zulassen, dass du dich verlassen fühlst.“
„Sehr zuvorkommend von dir, Schatz“, erwiderte ich nun deutlich ruhiger und glücklich über die Aussicht auf den Rest des Abends und der Nacht endlich mal wieder bei meinem Freund zu sein. Es ist immer wieder schön, nicht alleine ins Bett zu gehen und morgens neben jemanden aufwachen zu können, den man liebt und der einen genau so sehr liebt.
Ich griff nach Jonas freier Hand, froh darüber, dass er einen Automatikwagen hat, uns beobachtete ihn etwas von der Seite aus.
„Habe ich was im Gesicht hängen, Schatz?“, fragte mich Jonas und wendete sich kurz zu mir, während wir vor einer roten Ampel standen.
„Nein. Ich will jetzt nur die Zeit mit dir genießen. Um alles andere können wir uns dann morgen kümmern.“
„Vernünftig. Ich habe für gleich Hühnchen-Gemüse-Suppe und Baguette da. War eigentlich auch für morgen geplant, aber dann esse ich nach der Regeneration im Verein. So reicht es wenigstens heute Abend locker für uns zwei.“
„Suppe klingt verlockend. Besonders, wenn du sie gekocht hast.“ Mir lief das Wasser im Mund zusammen bei der Idee von Joans‘ Spezial Suppe, deren Rezept selbst ich nicht erfahren durfte. Jonas meint immer, dass diese Suppe sein am besten bewahrten Geheimnis ist. Einmal hat er mich während er sie zubereitete sogar mit einem Kochlöffel aus der Küche gejagt.
Angekommen in der Tiefgarage half ich meinem Freund mit seinen Taschen und zwei Wasserkästen, die er gestern gekauft hatte und bisher zu faul war mit nach oben zu bringen.
Während ich mir andere Sachen anzog – im BVB-Dress muss ich hier ja nicht unbedingt gerade rumlaufen – kümmerte sich mein Freund darum, dass die Suppe warm wird. In frischen Klamotten gekleidet, die ich hier bei ihm für überraschende Besuche und Übernachtungen hier deponiert habe, löse ich Jonas am Herd ab und kümmere mich um das Schneiden des Baguettes.
Ich bemerkt gar nicht, dass Jonas die Küche wieder betreten hatte, bis sich auf einmal Arme um meinen Bauch legten und unsere Körper zu einander zogen. Die Wärme und der Geruch, der von meinem Freund ausging, hatte ich in den letzten Wochen stark vermisst. Zwischen Champions League, DFB-Pokal und den normalen Ligaspielen hatte ich sehr wenig Zeit und ihn nun, wenn auch mit Umweg, für einen Abend für mich zu haben ist ein Luxus, den ich mir nicht nehmen lasse.
„Wollen wir im Wohnzimmer essen? Dann können wir nebenbei einen Film anmachen und kuscheln während wir essen.“, schlägt Jonas vor. Seine Worte gedämpft, da er sich auch mit seinem Gesicht in den Stoff meines Shirts presste. Ich bin wohl nicht der Einzige, der unsere Zeit zu zweit vermisst hat.
„Das klingt nach einer ausgesprochen guten Idee. Würdest du dich um alle Sachen kümmern, die wir noch brauchen fürs Essen? Die Suppe ist gleich soweit.“
Widerwillig löste er sich mit einem missmutigen Brummen von mir und beginnt Teller, Besteckt, einen Untersetzer, Tücher für den Notfall und den Brotkorb mit den frisch geschnittenen Brotscheiben ins Nebenzimmer zu bringen. Ich folgte ihm kurz darauf mit dem Topf und dem verführerisch gut duftenden Inhalt.
Zusammen gekuschelt verfolgten wir eher halbherzig den Komedystreifen, den Jonas ausgewählt hat, konzentrierten uns mehr auf einander und auf die Suppe auf unseren Tellern. Sie schmeckt wie immer fantastisch und innerlich klopfte ich mir auf die Schulter, dass mich ein so guter Koch als sein Partner auserwählt hat.
Satt und zufrieden kuschelte ich mich wieder an meinem Freund, nachdem wir alles zurück in die Küche gebracht haben. Langsam fielen meine Augen immer wieder zu. Das Spiel und die kleine Blase der Glückseligkeit, in der wir uns befinden, machen echt müde und lässt mich entspannen. Auch Jonas kann sich das ein oder andere Gähnen nicht verkneifen.
„Komm, wir gehören ins Bett.“, forderte er auf, als der Abspann über den Bildschirm lief.
„Hmmm. Ich geh als erstes ins Bad, okay?“, fragte ich schon praktisch im Halbschlaf und kämpfte mich auf meine Füße um dorthin zu gelangen.
„Mach das.“ Auch Jonas sieht nicht sehr begeistert davon aus, dass wir unser kuscheln für einige Minuten unterbrechen müssen.
Jonas hatte mir während des Essens versprochen mich am nächsten Morgen nach Dortmund zu fahren, da er erst später Regeneration hat und wir uns auch nicht voneinander trennen möchten, solange dies nicht erforderlich ist. In der Kabine würde ich Marco aus dem Weg gehen müssen, er machte sich immer einen Spaß daraus mich zu provozieren, wenn ich bei Jonas gewesen bin oder er bei mir.
Wir beide beeilten uns beim Umziehen und im Bad und so lagen nicht einmal zehn Minuten im Bett. Ich zog Jonas an mich, sodass er seinen Kopf auf meiner Brust betten konnte. Danach fiel es mir leicht in einen friedlichen Schlaf abzudriften.
Okay, ich war so fleißig in den letzen Wochen, dass ich wirklich überlegen muss, welcher OS wann kommen soll. Besonders die, die realen Ereignisse beinhalten, wie eben auch dieser.
Auch wenn ich nun wirklich viele fertige und einige angefangene OneShots habe, werde ich bei einem Update pro Woche bleiben. Grund: Ich habe am Donnerstag neben meiner Ausbildung auch noch ein Studium zur Betriebswirtin angefangen und beides hat nun mal Vorrang vor den Schreiben, besonders wenn in Oktober mein nächster Schulblock anfängt.
Ich werde auch keine Fortsetzungen zu den OSs schreiben, außer ich habe eine richtig gute Idee und die Zeit sie relativ zeitnahm umzusetzen. Ich hoffe ihr könnt das verstehen. Ihr könnt sie euch trotzdem wünschen und ich schaue jedes Mal, ob es passt oder eben nicht.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(20.08.2021)
Chapter 45: 65. 1/2 M.EggesteinxJule Brandt
Chapter Text
Wunsch von @belliska auf Ao3
Hinweis: geschrieben zwischen Jojo Rückkehr aus Österreich und den Wechseln der beiden Eggesteinbrüder
Maxis Sicht:
Dass das Sprichwort ‚Pech im Spiel, Glück in der Liebe‘ mal auf mich zutreffen könnte hatte ich vor der letzten Saison auch nicht glauben können. Doch, ich war mit Werder abgestiegen und bin froh, dass es jemanden gibt, der mir immer wieder meine Schuldgefühle ausredete. Während der letzten Vorbereitungsspiele für die EM kam ich mit meinem Freund zusammen, da wir beide nicht eingeladen worden waren.
Julian und ich verstanden uns schon länger gut und trafen uns regelmäßig, wenn er in Bremen war oder ich mich mal in den Pott wagte. Da wir beide nicht für die Nationalmannschaft nominiert worden waren und somit Zeit hatten nutzten wir diese Gelegenheit und gingen auf ein paar Dates.
Aktuell wussten nur Jannis und zu Teilen Jascha über uns Bescheid. Julian und Jannis hatten mich vor kurzen gefragt, ob sie Jascha meine Nummer und Adresse geben dürften. Der jüngste Brandt-Bruder schien wohl gerade in seinen Eltern und Freunden nicht immer den richtigen Gesprächspartner zu finden oder einfach jemand, der ihm ein wenig Zeit allein verschafft. Jemand der seine Brüder vertritt, während diese sich ihre Terminkalender freischaufeln und hierherfahren.
Bei mir ging sofort die Allarmglocke los, als der jüngere Bremenspieler sich bei mir meldete. Schluchzend fragte er mich, ob er kommen dürfte und ich konnte nicht anders, als sofort zuzusagen und nach dem Auflegen das Gästezimmer herzurichten.
Jojo, der aktuell auch wieder hier in unserer alten WG lebte war gerade nicht da und ich hoffte, dass er möglichst spät zurück kam von seinem Treffen mit Leo. Er wusste noch gar nichts über meinen Freund und ich möchte mich erstmal um Jascha kümmern, bevor ich die Fragen meines Bruders beantworte.
Kaum hatte ich das Zimmer soweit griff ich nach meinem Handy um die beiden Brüder anzurufen. Sie waren genauso eng, wie Jojo und ich, so wunderte es mich das mein Freund direkt versprach sich mit Jannis auf den Weg zu machen.
Ich hatte gerade einmal Zeit einen Kakao vorzubereiten und fertig zum Aufwärmen in die Mikrowelle zu stellen, bevor es klingelte.
Sofort drückte ich den Summer und riss die Wohnungstür auf. Eilige Schritte erklommen die Treppen. „Maxi?“, kam es schniefend von etwas weiter unten im Haus. „Ich bin hier oben, Kleiner. Dritte Etage.“, antworte ich und schaute über das Geländer nach unten. Kurz sah ich das tränenüberströmte Gesicht von Jascha, bevor wieder eilige Schritte erklangen.
Der Nachwuchsspieler nahm mein Angebot einer Umarmung direkt an, als er die Treppen hinter sich gelassen hatte. So, wie ich es auch mit Jojo schon unzählige Male gemacht hatte, verfrachtete ich ihn aufs Sofa und beeilte mich dann den Kakao warm zu machen und ihn mit der flüssigen Sünde zu versorgen.
Während Jascha seinen Kakao genießt blickte ich auf mein Handy um die unzähligen Nachrichten seiner Brüder kurz zu überfliegen. ‚Jascha ist gut angekommen und scheint eher aufgewühlt als alles andere zu sein.‘ (17:56) schreib ich Jannis, da Jule fährt.
„Wenn du reden möchtest werde ich zuhören, wenn nicht auch nicht schlimm dann warten wir auf deine Brüder und ich versuche dich so lange etwas abzulenken, okay?“, schlug ich vor.
„Okay. Ablenken?“, fragte er schüchtern und ich nickte nur, bevor ich ihm unsere Möglichkeiten aufzählte.
---
Ich schaffte es Jascha dazu zu überreden die letzte halbe Stunde bis seine Brüder da sein werden sich etwas ins Gästezimmer zu legen. Der kleine schien das zu brauchen, so wie ich seine Augenringe beurteilen konnte, Was auch immer los ist, es schien ihn ordentlich zu beschäftigen.
Während ich das Wohnzimmer und die Küche nach einem gemeinsamen Abendessen aufräumte hörte ich den Schlüssel in der Tür und erschrak.
Ich hatte ganz vergessen, das Jojo heute von einem Besuch bei einem Kumpel zurück kommt und er noch nicht weiß, dass ich mit Jule zusammen bin. Das ich Männer liebe weiß er schon länger und kam damit auch bisher sehr gut klar, eigentlich hatte sich nach meinem Outing nichts verändert zwischen uns. Er wird sich definitiv wundern, warum Jascha ausgerechnet hier Unterschlupf gesucht hat und warum bald auch die anderen beiden Brand-Brüder hier auf der Matte stehen werden.
Es half nichts, ich musste ihn vorbereiten und ihm sagen, was Sache ist. Eigentlich war dieses Gespräch erst etwas später geplant, da Jule und ich ja auch noch nicht solange zusammen sind, aber nun gab es einen wichtigen Anlass.
„Hi. Da stehen fremde Schuhe im Flur. Haben wir Besuch?“, begrüßte er mich und goss sich ein Glass Wasser ein, bevor er sich an unsere Küchenzeile lehnte.
„Auch hi. Ja, haben wir. Ich habe mich bereit erklärt, bei Bedarf als Überbrückung für den Bruder meines Freundes zur Verfügung zu stehen. Der braucht wohl gerade etwas mehr Unterstützung und bei den Hundeaugen konnte ich nicht nein sagen. Gleich sollten mein Freund und sein anderer Bruder kommen um sich um den jüngsten kümmern.“ Ich versuchte mir meine Anspannung nicht anmerken zu lassen, als ich die Bombe sprichwörtlich platzen ließ.
„Du hast einen Freund? Seit wann und warum wusste ich bisher davon nichts?“ Jojo klang etwas eingeschnappt und blickte mich gespielt wütend an. „Freue mich trotzdem für dich.“, gab er es direkt auch wieder auf, Böse auf mich zu sein.
„Danke. Erst seit zwei Monaten. Also alles noch ganz frisch, bis auf seine Brüder weiß es sonst auch noch keiner und auch das ist erst seit kurzem.“, erklärte ich es meinem Bruder. Dieser nickte verständnisvoll.
Die Klingel riss uns aus unserem Gespräch und ich ging zur Wohnungstür um die beiden Wahl NRWler reinzulassen. Julian führte Jannis zu meiner Wohnung und mit Gedanken an Jascha hielt ich die beiden nicht lange auf. Ein schneller Kuss von Jule und ein Handschlag mit Jannis reichten fürs erste.
Ich kehrte wieder zu meinem Bruder in die Küche zurück. „Geben wir den dreien etwas Zeit für sich.“
Ich schaffte es die neugierigen Blicke meines Bruders in meine Richtung und in die des Gästezimmers zu ignorieren und lenkte ihm vom Fragen stellen mit FIFA ab.
---
Jojo war gerade in seinem Zimmer, als Julian aus dem Gästezimmer trat und seine jüngeren Brüder noch etwas Zeit gibt. Sofort kuschelte er sich zu mir auf das Sofa. „Jojo ist übrigens auch kurz vor euch gekommen. Hab ihr reden können?“, begrüßte ich meinen Freund.
„Jascha hat einen Teamkollegen, der mit ihm nicht klarkommt und er möchte es bei Mama und Papa nicht an die große Glocke hängen, also versuchen wir ihm zur Seite zu stehen.“, erklärte er mir in Kurzfassung die Lage. „Hat Jojo dich schon gelöchert oder hast du ihm was über uns erzählt?“, fragte er neugierig.
„Nein, noch nicht. Ich habe ihn gekonnt ablenken können.“, grinste ich.
„Und damit bist du sowas von Gemein zu mir.“, beschwerte sich Jojo, der gerade hinter uns aus seinem Zimmer trat.
„Kleine Brüder müssen ja auch nicht alles wissen.“, belehrte Julian und grinste mich vielsagend an. „Da hast du recht.“, stimmte ich meinem Freund zu.
Jojo trat nun um das Sofa herum und ließ sich uns gegenüber auf dem Sessel nieder. Julian konnte er vorher gar nicht sehen und so war es ein echtes Schauspiel in zu beobachten, während er begriff, wer genau sich da an seinen Bruder kuschelte. „Brandt.“, brachte er gehaucht durch seinen Schock heraus.
„Eggestein.“, kam es von hinter meinem Bruder, wo mittlerweile die Jules Brüder aufgetaucht sind. Jascha stand mit dem Rücken vor Jannis, der seine Arme von hinten um die Schultern des Nesthäkchens gelegt hatte und sein Kinn ruhte auf dessen Schulter. Jannis, welcher meinen Bruder angesprochen hatte, grinst diesen mit einem schelmischen Funkeln in den Augen an.
„Hilfe, ich bin umzingelt von Bremern.“, murmelte Jojo und drehte sich wieder nach vorne. Wir andern brachen daraufhin in schallendes Gelächter aus. „Bist selber einer.“, kam es von einen nun ebenfalls lachenden Jascha zurück.
Jascha löste sich von seinem Bruder und kam zu mir und Jule aus Sofa. Der älteste ließ es sich nehmen sich von seiner Position neben mir und an mich gelehnt seinen Bruder dennoch zu sich und seine Arme zu ziehen.
Jannis setzte sich einfach ohne zu fragen auf die Armlehne des Sessels in dem mein Bruder saß. Frech grinsend sah er so einen empörten Jojo an. Allerdings konnte ich auch sehen, wie die Augen meines Bruders über den anderen glitten und den Fotografen auscheckten.
Mit einem amüsierten grinsen auf den Lippen ließ ich mich in die Unterhaltung der andern fallen bis es Zeit wurde schlafen zu gehen.
Geschwister zu haben kann (manchmal) wirklich schön sein. Ich wünsche mir auch manchmal so fürsorgliche Geschwister, weswegen dieser OS sowas wie eine Sehensuchtsverarbeitung ist. #ProblemeEinerÄlterenSchwesterMitJüngeremBruder
Danke, belliska, für die netten Kommentare, die du immer unter meinen OneShots hinterlässt und deine tatkräftige Unterstützung, was Wünsche und Ideen angeht. Ich hoffe ich habe deinen Geschmack getroffen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(27.08.2021)
Chapter 46: 65. 2/2 Jannis BrandtxJ.Eggestein
Chapter Text
Achtung! Es empfiehlt sich Teil 1 (JulexMaxi), der vor über einem halben Jahr erschien ist, noch einmal zu lesen
Hinweis: Die Eggesteins spielen einfachheitshalber hier weiterhin bei Werder
Bereits bei dem ersten Aufeinandertreffen der beiden hatten Maxi und Jule die Spannung zwischen ihren jüngeren Brüdern bzw. nächst jüngeren Bruder bemerkt.
Auch wenn an diesem Tag Jascha im Mittelpunkt gestanden hatte, waren den beiden die Blicke zwischen den beiden jüngeren aufgefallen, die sie nur zu gut auch von sich selber kannten, aus der Zeit, bevor sie zusammengekommen sind.
Während sie sich alle unterhielten und sich somit richtig kennenlernten, wanderten bei den beiden Jungs in Sessel auch mal eine Hand zu der anderen Person, um sich ein genaueres Bild von dieser machen zu können. Jannis lässt seinen Arm eifach etwas runter hängen und schon kann er mit seiner Hand über Jojos Oberschenkel streichen. Jojo seinerseits hat einen guten Winkel, um seine rechte Hand auf Jannis Rücken zu legen und sie dort etwas auf Wanderschaft zu schicken.
Jule und Maxi tauschen immer wieder wissende Blicke miteinander aus. Sowohl Jojo als auch Jannis sind feine Kerle, die für ihre Liebsten alles möglich machen würden, natürlich solange die entsprechende Sache legal ist. Jascha hingegen scheint von dem stillen Flirten rein gar nichts mitzubekommen.
***
Am nächsten Tag, alle haben mit Absprache mit den Vereinen frei, wollen die zu fünft etwas machen. Und so kommt es dazu, das Maxi sie sicher zu einem kleinen, versteckten Badesee fährt. Jule neben sich auf dem Beifahrersitz und die anderen drei hinten auf der Rückbank. Jascha schaut eigentlich nur aus dem Fenster und hört Musik. Auch Jojo und Jannis hören Musik, aber sie teilen sich einen Kopfhörer. Wegen dem Kabel sitzen sie enger aneinander und so werden nicht nur Musikvorschläge, sondern auch wieder einige Berührungen ausgetauscht.
Es ist echt ein Wunder, das die beiden sich nicht nachts bei Jojo im Zimmer getroffen haben. Jannis hatte mit Jascha im Gästezimmer gepennt, ist dort laut Jascha auch über Nacht geblieben, und Jule war natürlich bei Maxi untergekommen.
Nun wirft Jule immer wieder prüfende Blicke in den Rückspiegel. Es ist wirklich putzig mitanzusehen, wie sich die beiden langsam annähern. Ein Glück, dass es nicht mehr ganz so warm ist und keine Ferien mehr, so werden sie wenigstens gleich ungestört sein.
Schnell geht es nach der Ankunft am See auch ins Wasser. Wobei Maxi Jojo mit sich mitziehen muss, damit er hinter ihm und als letzter zu den anderen stößt. Sein Blick hatte zuvor an dem nassen Oberkörper von Jannis festgeklebt.
Immer wieder müssen Jule und Maxi die Blicke ihrer Brüder geschickt umlenken. Die beiden haben auch noch nicht mitbekommen, dass die beiden ältesten mit ihrem Blick für das zwischenmenschliche Detail längst gemerkt haben, dass sie einander ganz gerne mögen.
***
Am nächsten Morgen, nach einer letzten Nacht bei Maxi und Jojo in der Wohnung, bevor Jascha wieder zu seinen Eltern geht und Jule und Jannis wieder nach NRW zurückkehren müssen, finden Jule und Maxi ihre Brüder im Wohnzimmer.
Die beiden liegen schlafend auf der Couch, die für mehr Platz auf der Liegefläche ausgezogen worden ist. Gestern hatten sie es sich noch alle fünf auf der Fläche bequem gemacht, um nach der Rückkehr vom See dort das unterwegs geholte Abendessen bei einem entspannenden Film zu genießen bevor sie alle recht zeitig ins Bett gegangen sind.
Auf dem Couchtisch stehen zwei Tassen mit den Spuren von Kakao. Jojo und Jannis müssen sich also relativ bewusst hier nachts getroffen haben. Da Jannis mit im 90 Grad Winkel ausgestreckten Beinen da liegt und mit seinem Kopf eher auf Jojos Brust ruht und Jojo mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken liegt, vermutet Jule, dass sie während eines Gesprächs im sitzen eingeschlafen sind und nach und nach in ihre jetzigen Positionen in sich zusammengesunken sind.
Es sieht wirklich putzig aus, wie die beiden da liegen. Jojos Hand liegt in Jannis Haar vergraben und bewegt sich hin und wieder sanft durch die feinen Strähnen. Auch die Kuscheldecke, ist nicht wirklich bedeckend über die gelegt.
‚So süß!‘, formt Jule mit seinen Lippen, da er sich nicht traute zu sprechen und somit die beiden frisch Verliebten aufzuwecken.
Maxi nickt zustimmend, bevor er Jule in seine Arme zieht und ihm ins Ohr flüstert: „Aber längst nicht so süß, wie du!“
„Schleimer!“, flüstert Jule zurück und kuschelt sich noch kurz etwas mehr in die Arme seines Freundes. Dann löste er sich von Maxi und zieht diesen mit in die Küche.
Zusammen bereiten sie das Frühstück für alle vor. Als kurz vor der Fertigstellung auch Jojo und Jannis mit kleinen Augen und schlaftrunken in die Küche stolpern und sich gegenseitig ein paar prüfende Blicke zuwerfen, um zu sehen, ob der andere die Schlafsituation nicht doch gestört hat, müssen Jule und Maxi ihr Lachen unterdrücken und tun so, als ob sie die beiden gar nicht gemeinsam auf der Couch kuschelnd gesehen hätten.
---
Der Abschied später am Tag fällt allen schwer. Jascha war bereits abgeholt worden, aber nicht ohne Beschwerden von ihrer Mutter, dass ihre älteren Söhne sich trotz Aufenthalt in Bremen nicht Zuhause haben blicken lassen. Jannis und Jule mussten sich daraufhin mehrmals entschuldigen und versprechen, den Besuch in naher Zukunft nachzuholen.
Nicht nur Jule und Maxi brauchten länger, als eigentlich eingeplant war für den Abschied, sondern auch Jojo und Jannis. Das zarte Band, welches sich in den letzten, nicht einmal 48, Stunden gebildet hatte scheint die beiden Verliebten fest im Griff zu haben. Da Jannis sich erst vor kurzen von seiner langjährigen Freundin Greta getrennt hatte und Johannes noch nie wirklich eine längere Beziehung geführt hatte, hoffen ihre älteren Brüder, dass eben dieses Band hält und sie im jeweils anderen ihr Gegenstück finden.
Die Fahrt nach Hause ist merkwürdig still. Julian fährt auch dieses Mal und während sie auch den Großteil der Hinfahrt geschwiegen haben, ist die Stimmung jetzt anders. Anstelle von sorgengefüllter Anspannung ist es nun eine traurige Stimmung, die im Auto herrscht. Jule weiß nich so recht, wie er mit seinem Bruder umgehen sollte.
Jannis hörte über seine Kopfhörer seine eigene Musik und es ist ein komischer Anblick, da er sich genau diese Kopfhörer gestern noch mit Jojo geteilt hatte. Sein Blick ist starr nach draußen auf die vorbei rauschende Landschaft gerichtet. Julian hatte seinen Bruder noch nie so gesehen, wenn er sich für einige Zeit von seinen Ex-Partnern trennen musste. Der Abschied von Johannes ging ihn so richtig nahe.
Mit gemischten Gefühlen lässt er einen noch immer schweigsamen Jannis vor dessen Wohnung raus und beobachtet noch, wie dieser das Haus, mit seiner Wohnung drin, betritt. So ganz wusste er nicht, wie er seinem Bruder helfen konnte. Aber vielleicht fällt Maxi noch was ein, was er auch mit Jojo macht. In Momenten, wie diesen, wünschte sich Julian die WG-Zeiten mit Jannis zurück, um diesen still jederzeit unterstützen zu können.
Seufzend machte er sich auf den Weg nach Dortmund. Vielleicht fällt ihm ja schon auf der Fahrt etwas ein, auch wenn er es nicht glaubte.
***
Jannis Sicht:
Ich kann nich schlafen. Seit ich neben Jule in dessen Auto eingestiegen bin und ich Johannes nur noch im Rückspiegel sehen konnte, wie er zum Abschied winkt, hat mich diese innere Unruhe erfasst, die mich fast wahnsinnig macht.
Ich bin relativ zeitig ins Bett gegangen, da Jojo und ich die Hälfte der letzten Nacht dazu genutzt haben, dass wir stundenlang im Wohnzimmer miteinander geredet hatten. Es fiel mir auf Anhieb so einfach mit den älteren eine Bindung aufzubauen und mit ihm zu reden, wie ich es sonst nur von der Beziehung zwischen meinen Brüdern und mir kannte. Es ist, als ob ich dazu bestimmt gewesen bin, Jojo zu treffen. Und nun verlässt er meine Gedanken nicht mehr. Stundenlang hatte ich mich von einer auf die andere Seite gedreht und habe es schließlich vor kurzen aufgegeben.
Nun sitze ich mit einer Tasse Kakao in der Hand im dunklen Wohnzimmer und blicke in den Nachthimmel hinauf. Der Himmel ist sternenklar und nur ab und zu schiebt sich eine einzelne fluffelige Wolke durch mein Sichtfeld. Erleuchtet wird alles von dem fast vollen Mond. Mein Herz krampft sich in meiner Brust zusammen. Es ist fast genauso, wie gestern. Der Kakao und auch der Himmel. Doch es fehlte jemand bestimmtes an meiner Seite um das Ganze mit mir zu erleben.
Obwohl ich müde bin drehen sich meine Gedanken ununterbrochen um Jojo. Jetzt, wo ich nicht mehr von seiner Nähe eingelullt werde kommen auch die Fakten von dem analysierenden Teil meines Gehirns, was zuvor nicht zu Wort gekommen ist. In Jojos Nähe fühle ich mich geborgen und einfach so, wie ich bin, angenommen, mein Puls ist erhöht, wenn er mich berührt und ich bekomme nicht mehr viel von meiner Umwelt mit. Ich bin eindeutig verliebt. So verliebt, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben gewesen bin und das macht mir Angst. Erwidert Jojo meine Gefühle? Und was sagen unsere Brüder dazu? Besonders Jule und Maxi, die je selber eine Beziehung führen. Meine Gedanken kreiseln vor sich hin und lassen mich einfach nicht in Ruhe.
Am Ende greife ich zu einer straken Kopfschmerztablette, da mein Hirn vor Gedanken zu rauchen scheint. Die Tablette hat zudem eine gute Nebenwirkung und lässt mich endlich in einen, wenn auch unruhigen, Schlaf gleiten.
***
Nach einem schnellen Frühstück am späten Vormittag hält mich nichts mehr in meiner Wohnung. Mit dem nötigsten im Gepäck haste ich zu meinem Auto und komme erst etwas runter von meinem inneren high, als ich den Motor anlasse.
Geschickt fädle ich mir meinen Weg durch den dichten Kölner Stadtverkehr zur Autobahn Richtung Bremen. Ich würde keine einzige Nacht schlafen können, bevor ich nicht mit Jojo geredet habe. Ich versuche meine Hoffnungen hintenanzustellen und sie nicht in den Vordergrund meiner Gedanken zu lassen während meiner Fahrt in den Norden.
Als ich schließlich meinen Wagen in einem Parkplatz fast direkt vor der Haustür der beiden Brüder abgestellt habe, kommen meine Nerven wieder zurück, wie als ob ein Deich unter dem Druck einer Flut zusammenbricht.
Bevor ich es mich anders überlege, steige ich aus und laufe zur Haustür. Die halbe Minute, die es dauerte, bis der Summer erklingt, zieht sich eine gefühlte Ewigkeit lang. Schnell jogge ich die Treppen nach oben. Warum müssen Fußballer immer im Penthouse wohnen?
Zu meinem Glück ist es Johannes, der in der Tür steht und, seinem Gesichtsausdruck nach, definitiv nicht mit mir gerechnet hat. Wenigstens musste ich nich Maxi fragen, wo Jojo ist und dabei den Mut verlieren, der mich bis hier hergeführt hat.
Jojo öffnet einige Male sprachlos seinen Mund und als er vermutlich zu einer Begrüßung ansetzen wollte, komme ich ihn zuvor. Ich trete direkt zu ihm und ohne weiter zu zögern lege ich meine Hände in seinen Nacken und ziehe ihn so zu mir. Unsere Augen, die die des Anderen nicht verlassen haben, seit ich in sein Blickfeld getreten bin, fixieren sich weiterhin gegenseitig und sind so, wie zwei Magnete, die sich anziehen. In seinen Augen lese ich nur seine Überraschung über meine plötzliche Initiative, aber keine Anlehnung. Auch versuchte er es nicht, Abstand zwischen uns zu bringen. Ich überwinde die letzten wenigen Zentimeter und lasse meine Augenlieder zufallen, kurz bevor sich unsere Lippen berühren.
An Anfang liegen unsere Lippen einfach unschlüssig aufeinander. Von Jojo kam einige Sekunden gar keine Reaktion, weder negativ aber auch nicht positiv auf meinen Kuss hin. Ich wollte mich gerade wieder von ihm lösen, da wird der Druck meiner Lippen erwidert und sich ein einzigartiger Tanz entwickelt. Jojos Hände legen sich erst vorsichtig auf meine Hüften, dann besitzergreifender.
Die Menge an Glücksgefühlen, die durch meine Adern fließen ist erstaunlich. Meine Knie sind ganz weich und ich bin froh, das Jojo dies merkt und seinen Griff etwas ändert, um mich zu stützen. Atemlos lösen wir uns wieder etwas voneinander, aber da wir noch nicht bereit sind unsere Umarmung zu lösen, lehnen ich meine Stirn an seine und blicke wieder in seine atemberaubenden Augen, die meine ebenfalls zu fesseln scheinen.
„Ich liebe dich.“, entfährt es mir etwas stockend, wegen der Atemlosigkeit. Diese Worte sind vielleicht etwas zu früh, aber sie kommen aus meinem tiefsten Inneren und noch nie haben ich sie so gemeint, wie in diesem Moment.
„Und ich liebe dich!“, kommt es von Jojo zurück, dem es, nach seinem kurz leicht verwunderten Blick, wohl sehr ähnlich ging.
„Jule! Ich habe Jannis gefunden!“ … „Ja, ich bin mir sicher, dass er es ist! Mach dir keine Sorgen!“ … „Jaha! Er ist es! Wer sonst würde meinen Bruder in der Wohnungstür einfach so abknutschen.“ … „Gib den beiden noch ein paar Minuten, bevor du nochmal bei Jannis anrufst. Die beiden sind gerade damit beschäftigt sich schmachtend in die Augen zu schauen, nachdem sie dich gegenseitig ihre Liebe gestanden haben.“ … „Ist gut. Ich versuche sie in der Zeit mal in die Wohnung zubekommen. Und ich schicke dir gleich das Bild, was ich von ihrem ersten Kuss gemacht habe, zu.“
Das Maxi da ist und uns gesehen hat fällt uns beiden erst auf, als er scheinbar bei Jule anruft. Vielleicht hätte ich doch einen der Dutzenden Anrufe annehmen sollen, aber dann hätte ich ihm Rede und Antwort stehen müssen, warum ich schon wieder auf dem Weg nach Bremen bin.
Kaum hat Maxi aufgelegt blickt er uns grinsend an. Unschlüssig lösen wir uns etwas voneinander und ich lasse meine Hand nur in Jojos gleiten. Scheinbar ist es den beiden doch aufgefallen, dass Jojo und ich über die zwei Tage sehr intensiv miteinander beschäftigt haben.
„Glückwunsch Jungs! Ich bin überrascht, dass ihr es so schnell hinbekommen habt. Nach gestern Morgen war ich mir sicher, dass ihr beide euch vor der Reaktion des anderen scheut und deswegen keinen weiteren Schritt wagt. Kommt erst einmal rein und dann rufen wir Jule per Video an. Ich mache uns Kakao und dann erzählt ihr uns alles!“, fordert uns Maxi auf.
Brav folgen wir ihn, nachdem wir einen leicht verängstigen Blick ausgetauscht haben. Das kann ja was werden mit der Doppel-Inquiration unserer älteren Brüder. Maxis wissendes Grinsen lässt mich schon böses schwanen. Die hinter uns zufallende Wohnungstür besiegelt unser Schicksal und so bleibt uns keine andere Lösung, als Maxis Worten zu folgen. Jojos Hand in meiner lässt mich wissen, dass ich nicht alleine bin und das hilft mir enorm. Ein letzter, Kraft spendender, Blickkontakt zwischen Jojo und mir und dann geht es auch schon los.
Die Idee für eine Fortsetzung kam mir sehr spontan. Aber ich musste meine Andeutung mit den beiden aus dem ersten Teil irgendwie weiterverfolgen und das ist nun das Ergebnis, mit dem ich auch sehr zufrieden bin ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(13.05.2022)
Chapter 47: 66. RosexTerzic
Chapter Text
Marcos Sicht:
Zügig lenkte ich mein Auto auf einen freien Parkplatz auf dem Gelände des BVBs. Heute war mein und Alexanders erster Arbeitstag bei den schwarz-gelben und wir waren etwas später dran, als wir es eigentlich geplant hatten.
Wir wurden direkt am Eingang von einer Sekretärin im Empfang genommen und von ihr für die ersten drei Stunden von Meeting zu Meeting geschleift. Zorc, Watzke, Kehl und so weiter.
Nach einer kurzen Pause in der Mensa, wo an Trainingstagen auch die Spieler essen, ging es für uns zu unserem letzten Termin des Tages. Und dieser war meiner Meinung nach auch der wichtigste.
Ich klopfte an die Tür, an der noch kein neues Namensschild hängt, und auf die die Sekretärin vorhin schon im Vorbeigehen gedeutet hatte.
„Tür ist offen! Kommt einfach rein!“, kam es dumpf von innen und ich öffnete daraufhin die Tür. Das erste, was ich sah, war ein Hintern, wohl geformt und gut in einer in Szene setzenden Jeans verpackt, der uns entgegengestreckt wurde, da sich der Besitzer gerade bückte und in einer der vielen Umzugskisten, die überall verteilt im Zimmer stehen, zu kramen. Ein leichter Stoß in meine Seite von Alex ließ mich wieder ins hier und jetzt kommen und mein Blick, der kurz wie hypnotisiert auf dem Hintern gelegen hatte, konnte ich wieder lösen.
„Hi, Edin. Sind wir zu früh?“, begrüßte ich meinen Vorgänger, dem der Hintern und das Büro gehörte.
„Nein. Ihr seid pünktlich.“, grinste er uns an, nachdem er sich aufgerichtet hatte. Er bedeutete uns sich auf den beiden Stuhlen ihm gegenüber Platz zu nehmen, während er auf seiner Seite des noch etwas chaotischen Schreibtisches Platz nahm.
Die nächsten Stunden verbrachten wir mit Taktikbesprechung und einer ausführlichen Beschreibung seinerseits seines Trainings und auch teilweise dem von Favre. Es dauerte so seine Zeit alles Nötige zu Besprechen und wir waren bis auf ein paar Ansätze noch nicht einmal auf einen Spieler direkt eingegangen.
Immer wieder verlor ich die Konzentration und merkte, wie Edin meinen Blick förmlich anzog. Alex schaltete schnell und zwickte mir regelmäßig bestimmt in den Oberschenkel um mich wieder ins hier und jetzt zu befördern. Ich konnte mir glücklicherweise jegliche Reaktion, bis auf ein zucken mit dem Bein verkneifen und so bekam Edin nichts davon mit.
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Unser Haus, Alex und ich teilen uns wie bei Gladbach auch hier wieder eins, sieht aktuell nicht besser aus, als Edins Büro. Überall Kisten und Kartons voller Zeugs. Möbel, die ihren Bestimmungsort noch nicht erreicht haben und noch ein paar Dinge, die der Vormieter noch abholen muss.
„Mensch, das habe ich bei dir schon länger nicht mehr gesehen! Dass sich mal wieder ein Typ so richtig in seinen Bann zieht ist schon eine Weile her.“, erfreute sich Alex an meiner Inkompetenz mich auf das Wesentliche während der Arbeitszeit zu konzentrieren.
„Danke.“, gab ich trocken zurück.
„Ist doch wahr! Edin ist aber auch ein Schnuckelchen, wenn er nicht gerade für den Gegner an der Seitenlinie steht. Also, wenn ich auf Männer stehen würde, würde ich ihn definitiv nicht von der Bettkante schubsen.“
„Du hast Frau und Kinder Zuhause!“
„Und ich stehe auch nicht auf Männer, aber wenn… Ich denke du hast gute Chancen bei ihm.“
„Ich hab’s verstanden! Warum sollte er mich wollen? Ich bin deutlich älter, sehe nicht mehr wie frisch aus dem Ei gepellt aus und bin seit Jahren eigentlich ausschließlich mit meiner Arbeit verheiratet.“
„Okay, ich lass es. Ich kann nur nicht zustimmen, dass du alt bist oder nicht gut aussiehst. Und verheiratet ist doch praktisch jeder Trainer mit seinem Job.“, grinste er mich süffisant an. „Und jetzt sollten auch wir uns um ein paar Kisten kümmern.“ Ich wartete keine Sekunde länger, dankbar für den Themenwechsel, und machte mich an die Arbeit um den Blicken und weiteren Kommentaren von Alex Seite entgehen zu können.
***
Die nächsten Treffen mit Edin sind für mich eine reine Tortur. Immer wieder musste sich Alex einmischen um mich wieder dazu zubringen mich auf das eigentliche Thema zu konzentrieren und nicht auf den Mann, der uns einer nach dem anderen einen Einblick auf die Spieler gibt. Probleme, Sachen an denen er zuletzt mit ihnen gearbeitet hat und dass ein oder andere versteckte Talent deckte er mit seinen Berichten für uns über jeden einzelnen Spieler auf.
Für mich ist es eine ganz neue Situation genau in die bisherige Arbeit des vorherigen Trainers von eben diesem eingeführt zu werden. Aber, dass ist generell fast einzigartig, was hier beim BVB gerade neu aufgebaut wird.
Edins Augen fangen besonders an zu strahlen, wenn er auf dem Platz steht und wir uns gemeinsam die nicht verreisten und nicht an der EM oder Olympia teilnehmenden Spieler beim leichten Training beobachten. Man konnte ihn seinem Stolz förmlich ansehen und seine Erklärungen wurden nur noch lebhafter.
Die Spieler schienen ihn auch menschlich vollkommen anzunehmen, da er dennoch ein offenes Ohr für sie hat und sie auch ohne zu zögern zu ihm gehen um einen Ratschlag zu bekommen oder einfach ein unverbindliches Gespräch mit ihm zu führen. Ich werde ihn auf keinen Fall von der Mannschaft entfernen wollen. Ich hoffe, dass wenn wir uns verstehen nach und nach auch die Spieler zu mir kommen werden. Deswegen habe ich heute auch einen Gesprächstermin mit Edin und Marco.
Der erfahrene Kapitän wird diese Rolle auch unter mir beibehalten und die Mannschaft anführen. Alex blieb bei diesem Gespräch erst einmal außen vor. Ich würde ihm nachher alles erzählen, aber nun musste ich es schaffen mich ohne seine Hilfe auf das eigentliche Thema zu konzentrieren.
Ich brauchte viel Willensstärke um mich nicht von Edins ausführlichen Erzählungen und seine Gestik und Mimik dabei ablenken zu lassen. Ich schaffte es mehr oder weniger gut und konnte mir viele Notizen machen. Marcos vielsagender Blick in meine Richtung, als er kurz vor Edin das kleine Besprechungszimmer des Trainerstabs verließ, sprach aber andere Bände. Na toll! Ich bin so unfähig, dass es selbst ein Spieler nach nur zwei Stunden im gleichen Raum meine Blicke direkt bemerkt und richtig einordnet.
***
Einige Tage später bin ich nun auf mich allein gestellt mit meinem Trainerteam. Edin hat sich in seine neue Rolle als technischer Direktor zurückgezogen und während des Trainingslagers konnte ich meinen ‚Crush‘, wie Alex ihn nennt, gut aus meinen Gedanken verbannen, da er nicht mit von der Partie war.
Trotz der vielen Ausfälle schafften wir es die Frankfurter mit einem fulminanten 5:2 aus dem Stadion zu kicken. Beflügelt lief ich durch die Katakomben nach der Pressekonferenz nach diesem Erfolg. Mein Einstand ist gelungen und so konnte ich meine Aufmerksamkeit auf die nächsten anstrengenden Spiele im Supercup gegen den FC Bayern und im zweiten Bundesligaspiel gegen Freiburg wenden.
So startete ich direkt nach der Regeneration mit der weiteren Planung des Trainings der nächsten Tage. Während eines Spiels konnte man so viel mehr sehen bei den Spielern, als im Training, und das musste ich nun festhalten.
In meine Arbeit vertieft merkte ich gar nicht, wie sich die Tür zu meinem Büro öffnete und sich jemand meinem Schreibtisch nähert, bis sich auf einmal eine Hand in mein Sichtfeld schiebt und zwei Finger unter meinem Kinn mich sanft dazu brachten von meinen Notizzetteln aufzusehen.
Viel konnte ich nicht sehen, weil ich direkt im nächsten Moment geküsst werde und sich meine Augen automatisch schlossen, damit ich mich dem Kuss voll hingeben kann. Ich erkannte nur die warmen braunen Augen, die mich beobachteten, bis meine Lider zufielen. Ich konzentrierte mich auf das elektrisierende Gefühl, welches sich durch meine Adern im ganzen Körper verteilt. Wie es dazu kommt, dass Edin auf einmal in meinem Büro auftaucht um mich zu küssen ist in diesem Moment eher Nebensache. Er schmeckte nach den Blaubeermuffins, die es hier ab und zu als Snack in der Mensa gibt.
Durch den Luftmangel nach einige endlos wirkenden Minuten mussten wir und wieder voneinander lösen um atmen zu können. Edin stand noch immer vor meinem Schreibtisch und stützt sich mit der linken Hand auf eine der wenigen freien Stellen auf der Schreibtischplatte.
„Ich dachte eigentlich, ich hätte dir deutlich gezeigt, dass ich dich möchte. Aber scheinbar wolltest du es nicht sehen. Alex hat es gesehen. Mensch, ich habe noch nie eine Person sich so um das persönliche Glück eines Freundes kümmern sehen.“, flüsterte er. Mit der rechten Hand war er von meinem Kinn während unseres Kusses zu meiner Wange gewandert. Dort malte er nun während er sprach nun langsame Kreise mit seinem Daumen.
„Du… Wirklich?“
„Hmmm. Ja wirklich. Manchmal scheinst du ganz schon auf dem Schlauch zu stehen. Neben der gelegentlichen Blindheit für zwischenmenschliche Gefühle.“
„Ich steh nicht auf dem Schlauch!“
„Ach, nein? Dann muss ich dich wohl noch einmal Küssen und hole dich darunter, damit du merkst, dass du auf einem standest.“, flüsterte er und ließ auch direkt seinen Worten Taten folgen.
I'm sorry! Mir ist gerade mitten in meinem Tun aufgefallen, dass es Samstag ist und ich gestern keinen OS hochgeladen habe.
Und ja, wir sind schon wieder im Fußball Bereich. Das wird auch noch für einige OS so bleiben, da das die sind, die Datumsmäßig gekoppelt sind. Aber keine Sorge, da kommt noch ganz viel Formel 1 auf uns zu!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.09.2021)
Chapter 48: 67. ReusxTerzic
Chapter Text
Wunsch von @belliska auf Ao3
Marco hatte sich auf seinem Sitz im Flugzeug möglichst klein gemacht. Die Beine hatte er an seine Brust gezogen und sein Blick war starr nach draußen auf die fluffelige Wolkenlandschaft unter ihnen gerichtet. Seine Kopfhörer verhinderten, dass ihn seine Mannschaftskameraden ansprechen und seine Ruhe somit unterbrechen. Mats, der eigentlich neben ihm sitzt, hatte sich sobald er durfte abgeschnallt und hatte sich weiter vorne im Flugzeug einer Gruppe an Spielern angeschlossen.
Bisher konnte er allen vorspielen, es sei nichts, aber das Trainingslager würde die ersten Fragen aufkommen lassen. Er hatte sich verändert und sich nach der letzten Saison zurückgezogen um sich im Selbstmitleid zu ertränken.
Zwischen dem letzten Training der alten Saison und dem der neuen hatte er sich nur mit Fußball beschäftigt. Analysen über seine Leistungen erstellt und versucht seine Schwächen im Einzeltraining oder ab und zu auch zu zweit anzugehen. Hätte er einen gewöhnlichen Bürojob würde man sagen, er hätte sich in Arbeit vergraben.
Doch nun gibt es keine Ablenkungsmöglichkeiten mehr. Er musste für seinen Verein voll da sein. Möglichst unbeschwert wirken, einfach versuchen sich mit treiben zu lassen und einfach versuchen nicht aufzufallen. Er musste damit allein fertig werden.
Manchmal wünschte er sich diese eine Nacht wäre nie geschehen. Was für eine negative Wirkung ein gewonnener Pokal gepaart mit zu viel Alkohol an sich hatte konnte er nun umso besser nachvollziehen. Getragen von den Glücksgefühlen, die durch seine Adern gepumpt worden sind, hatte er sich vom ersten willigen Mann in seiner Umgebung abschleppen lassen.
Es war Edin gewesen mit dem er diese Nacht verbracht hatte. Sein Trainer war noch vollgepumpter mit Alkohol als er selbst gewesen und scheint sich gar nicht an die Nacht erinnern zu können.
Aber Marco blieb nicht nur die bloße Erinnerung an diese Nacht, sondern auch ein Geschenk. Edin hatte ihm nach mehreren Runden richtig guten Sexes im Halbschaf einen Ring angesteckt. Sein Trainer hatte nach seiner Scheidung vor wenigen Jahren immer diesen einen Ring an seinem Ringfinger getragen, als Erinnerung, dass er jetzt frei ist. Und genau dieser Ring baumelte nun an einem einfachen schwarzen Band um Marcos Hals unter dessen Shirt.
Marco wäre damals nicht einfach so mit einem x-beliebigen Mann ins Bett gestiegen. Nein, er hatte unterdrückte Gefühle für den Älteren gehabt. Er konnte sich bis dahin aber immer Beherrschen. Eine Beziehung zweier Männer im Fußball ist gefundenes Fressen für alle Pressefutzis, die mit der Story richtig Kohle scheffeln wollen. Und es hätte generell nicht geklappt, da sie ja praktisch Vorgesetzter und einfacher Angestellter waren.
Jetzt, wo Edin eine andere Stelle im Verein übernommen hat, die seinen Kontakt zu den Spielern nicht mehr unbedingt benötigt hatte Marco die Hoffnung, dass er sich ihn einfacher ausreden könnte. Aber dem war auch nicht so. Ständig trafen sie auf den Gängen aufeinander und Marco hatte mittlerweile es echt drauf, sich irgendwo zu verstecken oder sich so beschäftigt zu stellen, dass der andere ihn nicht ansprechen würde.
Er musste den Ring dringend wieder zurückgeben. Es ist auf Dauer echt nicht gesund sich so an einer Sache festzuhalten. Auch wenn es ihm schwerfällt. Im Trainingslager wird er sich von dem wohligen Gefühl verabschieden müssen, dass von dem Ring ausgeht.
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Seit der Pokalnacht in Berlin war Edin auf der Suche nach seinem Ring. Nach seiner Scheidung wollte er ein einen eindeutigen Schnitt ziehen und sich auch erst einmal nicht nach jemanden neuen umschauen. Sein Ring erinnerte ihn immer an das Versprechen sich selbst gegenüber, ab jetzt nur noch der Freiheit zu gehören und sich selbst und die eigenen Gefühle in den Mittelpunkt aller Entscheidungen zu stellen.
Doch der Ring ist ihm sehr wichtig. Er hatte vorher schon seinem Vater gehört, ebenfalls als Zeichen für Freiheit und Selbständigkeit, und dieser hatte ihn sich erst von Edins Mutter abnehme lassen und somit seine Freiheit mit der Ihrer verbunden. Er hatte Edin zur Scheidung den Ring geschenkt mit den Worten: „Du wirst wissen, wann du die richtige Person an deiner Seite hast.“
In letzter Zeit wanderten seine Gedanken bei diesem Satz zu einer bestimmten Person. Und das ist nicht gut, da es sich um einen seiner ehemaligen Spieler handelte. Es ist Marco, der dann zusammen mit einem Ball an den Füßen zauberte und mit fließenden Bewegungen fast schon mit dem Ball tanzte.
Nun war der Ring spurlos verschwunden und Edin hatte keine Ahnung, wo er noch suchen könnte. Er hatte alle Taschen durchsucht und hatte selbst seine Kleidung vor der Wäsche gründlich durchsucht, ob er nicht doch irgendwo zwischen gerutscht ist. Doch, es blieb alles erfolgslos.
Dann kam die Abfahrt der Mannschaft am Trainingsgelände zum Flughafen um von dort nach Bad Ragaz zu fliegen. Jedem anderen wäre es nicht aufgefallen, aber ihm schon. Wahrscheinlich aber auch nur, weil sein Blick auf Marco haftete. Der Jüngere ist ihm besonders in den letzten Tagen immer aus dem Weg gegangen und verhielt sich eigentlich schon seit dem Pokalfinale irgendwie seltsam. Warum er dies tat offenbarte sich für Edin auch nur für einige Millisekunden. Als sich Marco zu seiner Tasche hinunter beugte gab sein Shirt dank der Schwerkraft den Blick auf dessen Brust frei. Doch das interessante daran war nicht nur der zum Vorschein kommende ansprechende Oberkörper, sondern besonders die Kette, die nun frei schwingt. Ein sehr bekannter Ring baumelte an einem einfachen Band und hypnotisierte Edin. Er erstarrte und bemerkt nicht einmal, dass sich Marco in Bewegung gesetzt hatte, noch das alle schnell einstiegen. Erst, als der Bus sich in Bewegung setzte konnte Edin wieder rühren, aber es war zu spät.
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Marco versuchte zumindest sich durch seine Teamkollegen ablenken zu lassen, auch wenn dies nur zwischenzeitlich funktioniert. Dank Corona hatten viele ein Einzelzimmer und Marco war froh, dass ihm als Kapitän definitiv auch eines zu stand. Die Kette mit dem Ring ließ er tagsüber auf dem Nachttisch zurück.
Es viel ihm verdammt schwer sich von dem wohligen Gefühl und dem bekannten Geweicht um seinen Hals zu trennen, aber es musste so sein. Abends konnte er es aber nicht lassen sich auf sein Zimmer zurück zu ziehen und in Ring in seinen Fingern zu drehen.
Oft kam er auch nachts nicht zu Ruhe und auch dann griff er nach dem kleinen Stückchen Metall. Er war süchtig nach dem Gefühl und es war, als ob ihn dann immer der angenehme und beruhigend wirkende Duft von Edin umgab.
Die Rückfahrt über lies Julian Marco nicht in Frieden. Der sensible blonde Offensivspieler schien bemerkt zu haben, dass es Marco aus irgendeinem Grund nicht gut geht und wollte ihn zumindest Ablenken, wenn Marco ihm schon verboten hatte ihm zu helfen. Aber durch Jules konstantes Geplapper und Quatsch machen konnte sich Marco tatsächlich etwas ablenken.
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Edin konnte während er wartete, dass Marco und der Rest des Teams aus dem Trainingslager zurückkehrten, nicht verhindern, dass in jeder freien Minute seine Gedanken zu dem Dunkelblonden Dortmunder wanderten.
Doch, das schlimmste war nicht festzustellen, wo sein Ring gelandet ist, sondern in der Nacht nach der Entdeckung davon zu Träumen.
Auf einmal waren die Erinnerungen da. Marco unter ihm, ihre verschwitzen Körper und besonders ihre Nähe. Und besonders deutlich konnte er sich erinnern einem fast schlafenden Marco den Ring anzustecken und diesem einen Kuss auf die Stirn zu hauchen, während dieser einschlief.
Ungeduldig wartete er ab, bis es Zeit ist, dass der Bus mit den Spielern wieder auf das Gelände gerollt kommt. Die Spieler strömten förmlich aus dem Bus und jeder versuchte möglichst schnell seine Sachen beisammen zu haben, um sich wieder den liebsten widmen zu können. Auf Marco schien dessen Vater etwas abseits am Auto zu warten.
Aber eben dieser Spieler verschwand genau in der Sekunde, in der Edins Blick kurz zu dessen Abholservice huschte.
Leise fluchend durchkämmte der ehemalige Trainer mit seinen Augen die sich lichtende Menge. Herr Reus schien aber ebenfalls noch auf seinen Sohn zu warten. Doch dieser bleib von Erdboden verschluckt.
Ein plötzlicher Einfall lies Edin sich auf dem Absatz um drehen uns ins Gebäude rennen. Und siehe da, er brauchte nicht lange um die gesuchte Person auszumachen.
Marco schlich den Gang hinunter trotzdem steuerte er zielstrebig das Büro Edins an. Edin hatte einen anderen Weg gewählt und so überraschte sein plötzliches Auftauchen aus einem Seitengang den Fußballer. Dies nutzte der ehemalige Trainer gekonnt und kesselt den Kapitän zwischen sich, seinen Armen und der Wand ein.
Mit einem Finger fuhr der Ältere unter dem Saum des Shirts, das der Spieler trägt. Eine Gänsehaut breitete sich von seinem Finger aus an dessen linken Schlüsselbein aus. Der Finger erreichte das schwarze Band und zog dieses und den daran befestigten Ring langsam unter dem Stoff hervor.
Marco atmete schnell und konnte eine Reaktion auf die leichten Berührungen auf einen angenehmen Schauer reduzieren. Er hielt still. Auf keinen Fall wollte er sich jetzt Falsch bewegen und Edin damit wütend machen. Den Gesichtsausdruck des anderen konnte er nicht genau einschätzen, aber es lag eine gewisse Anspannung in seinen Gesichtszügen.
An der Kette zog Edin Marcos Kopf zu sich und nach einem prüfenden Blick in dessen Augen, welche die Unsicherheit des Jüngeren widerspiegelten, verband er ihre Lippen zu einem Kuss. Seine linke Hand fand den Weg auf Marcos Wange und begann dort kleine Kreise mit dem Daumen zu malen.
Marco brauchte einige lange Sekunden, bis er den Kuss nach seiner anfänglichen Schockstarre erwidern konnte. Das wohlige Gefühl umgab ihn nun vollends und der Geruch Edins wirkte wie eine Beruhigungspille auf ihn. Es schien auf einmal alles genau zu passen, genauso zu sein, wie es richtig ist und wie es gehört.
Edin lächelte in den Kuss. Auch er war vollkommen in der Spannung zwischen ihnen gefangen und auch er hatte das Gefühl, dass das hier richtig ist.
Sein Ring wurde zur Nebensache. Er hatte selber seinen Weg dahin gefunden, wo er hingehörte und seinen Eigentümer somit auf den Richtigen aufmerksam gemacht hat.
So, nachdem ich letzte Woche fälschlicher Weise den OS mit Marco Rose zum Spoiler für diesen OS gemacht habe (unbeabsichtigt!!! Und noch mal danke fürs drauf aufmerksam machen!) kommt nun einer der Wunsch-OS der lieben belliska.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(10.09.2021)
Chapter 49: 69. ReynaxHummels
Chapter Text
Wunsch von Fußball4Life auf Wattpad
Gios Sicht:
Unelegant stolperte ich beinahe über meinen Koffer. Erling schaffte es noch gerade so mich an meinem Arm zu fassen, bevor ich zu Boden gehen konnte.
Ich weiß auch nicht warum, aber abseits des Fußballfeldes schien ich aktuell nicht der trittsicherste zu sein. Ich stolperte über meine eigenen Füße oder einfach auch nur Luft, nahm Ecken zu schnell, bliebe an Möbeln hängen oder erwischte, wie heute Morgen, den Türrahmen meiner Küche. Zudem fallen mir Momentan viele Dinge einfach hin. Erst heute Morgen durfte ich unter ordentlichen Zeitdruck die Reste meines Müslis vom Boden aufwischen und die Scherben der Schale wegschmeißen.
Erling schien das alles bemerkt zu haben und fängt mich, wie gerade eben und wenn er in entsprechender Entfernung ist, auf. Es ist wie meine deutschen Teamkollegen so schön sagen: ‚Zum Mäuse melken.‘
Kaum war ich nach Erlings Rettung wieder ein paar Schritte weiter gekommen strauchelte ich erneut. Dieses Mal bin ich aber wenigstens nicht selber gestolpert sondern angerempelt worden.
Der Schuldige, Mats, fing mich aber auch direkt wieder auf und grinste mich entschuldigend an, bevor er weiter Richtung Schmelle eilt. Ein warmer Schauder wandert über meinen Körper von der Stelle aus, wo seine Hand meinen Arm gestreift hat, als er mich stabilisiert hat.
„Komm, ich mach das mit deinem Koffer schon.“. erklärte sich Erling bereit und nahm mir den Trolley ab um ihn einzuchecken. Scheinbar schien ich heute etwas hilfsbedürftig zu wirken. Ich ließ meinem besten Freund machen und nahm nur unsere Bordkarten von ihm entgegen.
Auf dem Weg zum Gate passierte zumindest nichts mehr und auch die Tickets blieben in meiner Obhut.
Doch bereits im Gang des Flugzeuges verließ mich mein Glück wieder und ich strauchelte nachdem ich mit meinem Knie gegen eine der Armlehnen gestoßen bin. Ein Arm taucht genau im richtigen Moment vor mir auf und ich konnte mich festhalten und so selber stabilisieren.
Mit rotglühenden Wangen schaute ich hoch, sobald ich wieder einigermaßen sicher auf meinen zwei Füßen stand, Mats lächelte mich freundlich an, bevor er seinen Arm aus meinem nun lockeren Griff zog und sich Marco auf dem Sitzplatz neben ihm zuwendete.
Auch dieses Mal überzog ein wohliges Gefühl meinen Körper und ich schaffte es erst meine Augen von Mats zu lösen, als mich Erling von Hinten mit einer Hand auf meinem Rücken weiter nach vorne schiebt, damit ich nicht mehr den Gang blockiere und wir endlich zu unseren Plätzen zwei Reihen weiter hinten kommen.
Erling lenkte mich geschickte den kurzen Flug über ab und ich bin froh, dass wir uns heute aussuchen durften, wer mit wem in einer der Zweierreihen sitzt.
Den Weg über vom Sitzplatz im Flieger zur Ankunft in der Hotellobby schaffte ich ohne weitere Zwischenfälle. Bewusst wachsam bewegte ich mich und atmete erst richtig durch, als ich das Zimmer von mir und Erling betrat. Erling, bei mir immer der sensible beste Freund überzeugte mich, dass wir schon mal unsere Schränke einräumen, bevor wir runter zur offiziellen Begrüßung und Abendessen müssen.
***
Das Stolpern ließ mich auch in den nächsten Tagen verzweifeln. Immer wieder strauchelte ich und ich war froh, dass keiner sich darüber lustig machte, sondern mir jeder der in der Nähe war immer sofort half. Damit hereingehend hatte ich eigentlich dauerhaft eine zumindest leichte Röte auf den Wangen.
Warum passiert das Ganze mir? Wie kann ich es unterbinden und wieder zur Normalität zurückkehren? Ich habe es bis zum Ende der Saison ja auch geschafft einigermaßen sicher durchs Leben zu gehen und nicht ständig zu drohen hinzufallen oder Dinge runterzuschmeißen!
Ich hatte zudem das Gefühl, wenn mir Mats half besonders Rot zu werden und dann bekam ich auch keinen Ton mehr raus. Auf dem Feld oder einfach, wenn wir uns unterhielten ohne ein Stolpern meinerseits zuvor, war es einfach mit Mats zu reden. Er hörte gut zu und konnte mir noch viele Tipps geben, was besonders die Arbeit gegen den Ball angeht. Er strahlte etwas aus, das mich je nach Situation beschämt fühlen oder einfach runterkommen lässt.
Aber besonders in seiner Nähe schien ich dazu zu neigen zu vergessen, wie man richtig einen Fuß vor den anderen setzt.
An diesem Abend, nach einem besonders anstrengenden Training, habe ich mich in einen der Aufenthaltsräume zurückgezogen. Ich brauchte mal etwas Ruhe und Zeit für mich. Erling hatte sich Jude geschnappt und mit zu uns aufs Zimmer genommen. So nutzte ich die Zeit allein um ein ausschweifendes Telefonat mit meinen Eltern zu führen. Meine Mutter machte sich Sorgen, dass ich nicht genug esse und das ich mich bei meinen komischen Zwischenfällen ernsthaft verletzt habe. Mein Vater hingegen ermahnte mich erneut dazu aufmerksamer zu sein und auf meinen Ruf zu achten, nicht das sich meine Unachtsamkeit noch rumsprechen könnte.
Nach dem Gespräch meiner Eltern war ich ruhiger, aber brauchte dringend etwas zum Abschalten. Im Fernsehen lief nichts, was mich interessieren könnte und so schaltete ich ihn nach kurzem rumzappen auch wieder aus. Mein Blick wanderte durch das Zimmer auf der Suche nach irgendeiner Idee, was ich jetzt tun könnte. Ich blieb mit meinen Augen an einem Bücherregal hängen. Mein Körper agierte ohne, dass ich es wollte und so stand ich plötzlich direkt vor den Reihen an Büchern.
Mit den Fingerspitzen fuhr ich die Reihen entlang. Die Bücher deren Titel spannend Klangen zog ich hervor um die Klappentexte zu lesen. Schlussendlich landete ich bei einem Fantasy Roman, welches sogar auf Englisch ist.
Mit dem Buch kuschelte ich mich auf das große Sofa. Die kühle Brise, die durch das geöffnete Fenster in den Raum drang hielt ich mit einer kuscheligen Decke ab, die ich in einer Kiste unten im Bücherregal gefunden habe. Das Buch zog mich so in den Bann, dass ich gar nicht merkte, wie ich müde wurde. Das dämmrige Licht im Raum tat ihr übriges und da ich schon fast lag war der Übergang vom gemütlichen Lesen zum Schlaf ein fließender.
Es war kein tiefer Schlaf, da ich immer noch komisch auf dem Sofa hing und so konnte ich schemenhaft etwas hören.
„Hey, Kleiner. Du sollst doch nicht hier auf dem Sofa schlafen.“, nahm ich eine sanfte Stimme wahr. Die Person von der eine gewisse Wärme ausgeht streicht mich über die Wange, weckte mich damit aber nicht vollständig.
Eine Ruhe umgab mich, die ich mit Mats verbinde. Aber was machte der hier? War er nicht mit Marco und Schmelle für heute Abend verabredet gewesen?
Vorsichtig wurde mir das Buch aus der Hand genommen.
„Nimmst du das mit und gehst schon Mal vor zu seinem Zimmer. Ich komme dann mit ihm hinterher“, sprach er eine andere Person, deren Schritte sich auch bald entfernten.
Arme schoben sich vorsichtig unter meinen Körper und hoben mich an. Ich war nicht besonders kräftig gebaut und scheinbar konnte mich Mats durchaus tragen.
Vorsichtig trug er mich zu meinem und Erlings Zimmer. Das sanfte Schaukeln seiner Schritte ließ mich wieder etwas mehr wegdämmern. Erst der Wechsel von der kuscheligen Decke zu der richtigen Bettdecke ließ mich wieder etwas wacher werden, da ich kurz fror. Eingekuschelt im Bett schlief ich schnell wieder tiefer ein und bekam nichts mehr mit.
***
An nächsten Morgen wachte ich verwirrt auf. Ich war in meinem Hotelbett und nicht in den Aufenthaltsraum, wo ich auf dem Sofa eingepennt war. Erling sah mich von seinem Bett aus schelmisch lächeln an und ich hatte keine Ahnung, warum er dies tut.
Müde machte ich mich für den Tag fertig. Nach und nach kamen Erinnerungsfetzen aus der Nacht zurück. Mats hatte mich wohl gefunden und in mein Bett gebracht. Auf meinem Nachttisch lag das Buch von gestern Abend mit seinem Flugticket als Lesezeichen. Auf einmal machte das Grinsen von Erling Sinn und ich konnte mal wieder die Röte nicht daran hindern sich auf meinen Wangen zu zeigen.
Ich folgte dem älteren etwas langsamer auf dem Weg zum großen Saal, wo wir immer essen. Direkt steuerten wir das Buffet an, bevor unsere hinter uns eintrudelnden Mitspieler noch die besten Sachen vor der Nase wegessen.
Ich wollte mir gerade eine Portion Rührei auf den Teller geben, als sich jemand hinter mich stellte. „Du bist besonders süß, wenn du schläfst.“, hauchte mir Mats ins Ohr, sodass es niemand anderes mitbekommen konnte. Seine freie rechte Hand legte sich kurz an meine Seite und strich da vorsichtig und quälend langsam einige Mal auf und ab. Kleine Stromstöße überziehen meine Haut von dieser Stelle ausgehend und meine Härchen stellten sich auf.
Mats ließ mich definitiv nicht kalt. Hat er auch schon vor dem Trainingslager nicht. Obwohl er ja auch erst immer Sommer 2019 zum BVB wechselte hatte er im Gegensatz zu mir ja schon einige Jahre zuvor schon dort gekickt und kannte sich noch gut aus. Er übernahm meine Einführung teilweise mit um Marco, der mit den vielen Neuankömmlingen in dem Sommer gut zu tun hatte. Mit seinem wirklich gut gebauten Körper, diesen nie gehorchen wollenden schwarzen Locken und diesen unfassbaren warmen Augen hatte er mich in seinen Bann gezogen. Bisher konnte ich es immer unterdrücken ihn anzusehen und mir ihn als Partner zu wüschen beziehungsweise vorzustellen, aber nun zeigte er Reaktionen auf mich und konnte mein Herz nicht ignorieren. Es sehnte sich nach Liebe und einen Partner und hatte sich schon vor zwei Jahren für Mats entschieden.
Ich konnte mich nicht rühren, während Mats mir hier am Buffet so nahe war. Leider ging er schnell wieder auf Abstand, er musste ja niemand bemerken, dass er mit mir geflirtet hat. War das überhaupt flirten gewesen?
Ich und Erling nahmen uns einen noch ganz leeren Vierertisch. Kaum saßen wir wendete er sich mir zu: „Uh lala, was geht den zwischen dir und Herrn Hummels ab? Gestern bringt er dich Bridal-Style ins Bett und heute kuschelt ihr direkt am Frühstücksbuffet vor unschuldigen, süßen, kleinen Pfannkuchen?“
„Nichts.“, flüsterte ich mehr in meine Müslischale und merkte wieder, wie ich rot wurde.
„Darling, deine Körpersprache und dein Blick sprechen allerdings eine andere Sprache.“
„Ich weiß es nicht. Ich… ich finde ihn schon attraktiv und mag ihn ganz gerne, aber was von seiner Seite ist weiß ich nicht.“, gab ich stockend zu.
„Das lass mal meine Sorge sein.“ Erlings Lächeln ist zwar freundschaftlich gemeint und trotzdem hatte ich etwas Angst, was er den vorhat.
---
Meine Angst war zumindest etwas berechtigt. Statt selbst verschuldet in Mats Arme zu fallen wurden diese Situationen jetzt immer von Erling provoziert. Schubsen, Beinchen stellen oder mich ahnungslos beim Rückwärts gehen in Mats reinrasseln zu lassen, Erling schreckte vor allen diesen Methoden nicht zurück.
Ich wurde von Stunde zu Stunde aufmerksamer, was mir hinsichtlich meiner eigenen Stolperer half, da ich diese nun vermeiden konnte.
Es war schließlich eine Situation, die nicht von Erling provoziert wurde, die mir und Mats die Gelegenheit gab ohne große Störung zu reden.
Wir spielten in kleinen Gruppen Pässe, als ich einen erschrockenen Ausruf wahrnahm. Millisekunden später spürte ich den Grund für den Ausruf an meinem Kopf. Ein Ball traf mich voller Wucht und mir wurde sofort schwarz vor Augen. Ich merkte noch wie ich fiel, aber dann für ein paar Minuten nichts mehr.
Jemand gab mir ein paar leichte Klapse auf die Wange und ich hörte meinen Namen.
„Gio, verdammt mach die Augen auf!“, fluchte wer über mir. Mats?
Es fiel mir schwer, aber ich schaffte es meine Augen zumindest einen Spaltbreit zu öffnen. Vor mir kniete tatsächlich Mats, der mein Gesicht nun mit seinen Händen auf meinen Wangen einrahmt. Hinter ihm steht ein Großteil der Mannschaft. Thomas hatte Toto auf den Schultern, womit mir die beiden Belgier die Sonne aus den Augen hielten. Mein Kopf liegt auf Erlings Schoß und etwas Abseits schein sich Emre Vorwürfe zu machen, so wie er rumtigert.
„Es geht.“, hauchte ich.
„Nein, du lässt dich vom Arzt ansehen und falls nötig auch für eine Untersuchung ins Krankenhaus bringen.“, bestimmte Mats mit vor Sorge gekräuselter Stirn.
„Mats, du bringst ihn rein. Der Rest macht weiter. Emre du kommst kurz zu mir.“, wies unser Trainer uns bestimmend an.
Ohne zu fragen, ob ich laufen kann, hob mich Mats erneut hoch. Erst im Behandlungsraum der Ärzte kam er meinen Aufforderungen mich runter zulassen nach und setzt mich auf das provisorische Krankenbett.
„Was machst du nur immer, Kleiner?“, fragte er mich während er sich über mich beugt und sich die Stelle anschaue, die der Ball getroffen hatte. Vorsichtig hielten seine Hände dabei meine Haare etwas zur Seite.
Seine Fingerspitzen wanderten etwas runter, bis sie wieder meine Wangen erreichten. „Irgendwann sterbe ich noch vor Sorgen um dich und deine Gesundheit. Und ich muss dringend mit Erling sprechen. Unfälle mit dir zu provozieren ist ab sofort strengstens untersagt.“
Ich hatte keine Chance meine Verwunderung über seine beschützende Art zu äußern, bevor raue, warme Lippen sanft auf meine gelegt wurden und ich in einen gefühlvollen Kuss verwickelt werde von ihm.
Nach dem wir uns wieder voneinander gelöst haben, brauchte ich ein paar Atemzüge, bis ich wieder bei Atem war und sprechen konnte.
„Bekomme ich nun immer Küsse von dir, wenn ich mich verletze?“, frage ich neugierig und mit einem Mut, von dem ich nicht weiß, wo der auf einmal herkommt.
„Bekommst du. Aber mehr bekommst du, wenn du heile bleist.“, grinste mich Mats amüsiert über meine plötzliche Forschheit an.
„Nehme ich sofort in Anspruch!“, forderte ich ihn auf.
Ein kurzer Kuss war alles, was ich bekam, weil dann die Ärzte sich dem Zimmer näherten. 20 Minuten später darf ich wieder gehen. Für den Rest des Tages ist kühlen und Ruhe für mich angesagt. Mit beiden fingen wir nach einer kurzen Trennung zum Duschen in meinem Zimmer an. Angekuschelt an Mats fällt es mir nicht schwer die nötige Ruhe zu finden und ganz Gentleman like holte er mir immer wieder neue Kühlpacks.
So, der letzte meiner ereignisgebundenden OneShots, die ich aktuell in meinem Speicher habe und zudem ein Wunsch OS.
Ich hoffe es gefällt euch, besonders dir Fußball4Life , lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(24.09.2021)
Chapter 50: 71. M.WolfxBrandt
Chapter Text
Hinweis: Jule hat sich hier mal zur Abwechslung keinen Trainer ausgeguckt 😂
Wunsch von @girl_books2 auf Wattpad!
Marius Sicht:
„Echt jetzt?! Scheiß Ding! Warum ausgerechnet heute!“, fluchte ich und stöpselte meine wild piepende Kaffeemaschine aus. Das blöde Teil versagte ausgerechnet heute Morgen. Gestern Nachmittag war noch alles okay gewesen, aber nun verweigerte sie mir ihren Dienst.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich nicht die Zeit hatte an dem Ding zu arbeiten, wenn ich mir noch einen Kaffee auf dem Weg zum Training holen möchte.
Genervt machte ich mich daran meine Sachen zusammen zu suchen.
Die Schlange in dem Café, das ich mir ausgesucht habe, weil es auf dem Weg liegt, sieht zwar sehr liebevoll eingerichtet aus, aber der Kaffee konnte gar nichts. Viel zu wenig Koffein und generell sehr dünn kam er daher. Es war auch zu viel Milch vom Barista reingekippt worden.
Es bleib mir nichts anderes übrig, als das Zeug notgedrungen runterzukippen um trotzdem wenigstens einen Teil des von mir benötigten Koffeins intus zu haben. Für heute Nachmittag steht auf jeden Fall an meine Maschine wieder auf Trapp zu bringen, so kann das nicht weiter gehen, sonst würde ich durchdrehen.
Ich betrat die Kabine noch immer relativ schlecht gelaunt und grüßte meine schon anwesenden Mannschaftskollegen eher mit einem gegrummelten „Morgen.“
„Mensch Marius! Du siehst mal wieder aus, wie das blühende Leben!“, kam es prompt von Marco, welcher schon fertig umgezogen scheinbar auf weitere trainingsbereite Spieler wartete.
„Hmm.“
Glücklicherweise wurde das Interesse an meiner Person, welches meine Teamkollegen so plötzlich entwickelt haben, durch das Eintreffen von Julian auf diesen gelenkt. So schaffte ich es mir Hose und Trainingshirt in Ruhe anzuziehen.
„Huch? Was ist denn bei dir los? Kann man dich irgendwie aufheitern?“, entfuhr es Julian, als er mich erblickte.
„Pass bloß auf! Herr Wolf machte heute seinen Namen alle Ehre.“, warnte Marco den jüngeren Blonden Scherzhaft.
„Sehr lustig, Marco. Meine Kaffeemaschine hat mir heute Morgen die Arbeit quittiert und der Kaffee aus dem Café war einfach nur zum Vergessen.“, erklärte ich meine schlechtere Laune. Sonst bin ich ja doch eher einer derjenigen, der sowas wie der Klassenclown des Teams ist. Schlechte Laune, abgesehen von wenn ich meine Leistung einfach nicht auf den Rasen bringen kann, ist bei mir wirklich eher eine Seltenheit.
„Klassische Form von Arbeitsverweigerung. Wenigstens mit Vorankündigung oder war es ganz plötzlich?“, erkundigte sich der gebürtige Bremer bei mir, während er sich auf dem Platz neben meinem fürs Training fertig machte.
„Ganz unvermittelt. Ich habe sie sogar vor drei Tagen komplett gesäubert und entkalkt sowie die Fehlererkennung laufen lassen. Alles lief ohne Probleme.“
„Ärgerlich. Hatte ich auch mit meiner kurz vor dem Saisonschluss, allerdings mit Ankündigung. Meine alte Maschine habe ich gekauft, als ich nach Leverkusen gegangen bin. Jetzt habe ich auch deutlich mehr Geld in die Hand genommen und mir was richtig Ordentliches geholt.“
„Klingt wirklich nicht viel besser. Hey, kennt jemand ein gutes Café, wohin man nicht den größten aller Umwege von mir aus hierherfährt?“, erkundigte ich mich beim Rest der Mannschaft, der fast komplett in der Kabine versammelt ist.
„Was hältst du davon, wenn ich dich mit Hilfe meiner neuen Luxusmaschine versorge?“, schlug Julian vor und blickte mich durch seine Haare von unten an, während er sich die Schuhe zu band.
Ich musste mich bei diesem Anblick echt zusammenreißen. Diese wachen blauen Augen hinter diesen feinen blonden Strähnen hervorblitzen zu sehen löste in mir ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch aus.
„Da muss ich aber vorher noch eine Geschmacksprobe haben.“
„Gerne. Wie sieht es mit der Mittagspause aus? Ich habe sowieso was Einfaches für mich geplant. Davon wird aber auch eine zweite Person satt.“ Er stupste mich auffordernd mit der Schulter an.
„Klingt so verlockend, da kann ich nicht nein sagen.“, grinste ich ihn verschmitzt an.
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Julian besteht darauf selber und ohne Hilfe zu kochen. Ein paar Nudeln und etwas Hähnchenbrust in der Pfanne liegen nach seiner Aussage vollkommen in seinem Kenntnisbereich. Mit etwas Pesto, welches er von seiner Mutter mitgegeben bekommen hat, schmeckte es sehr gut.
„So, dann zeig mir doch mal, was dein gutes Maschinchen so kann.“, forderte ich, nachdem wir unser dreckiges Geschirr in die Spülmaschine gepackt haben. Jule konnte nur lachen über meine Begeisterung heute doch noch vernünftigen Kaffee zu bekommen und das sogar noch in sehr guter Gesellschaft.
Ich lehnte mich gegen Julians Kücheninsel und beobachtete, wie er seine fast professionelle Maschine zum Leben erweckt. Dabei lehnt er sich auf die Anrichte um an die Rückseite des Gerätes zu kommen.
Seine schwarze Jeans spannte sich dabei provozierend über den durch den Sport perfekt geformten Hintern und ich konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Mit einem verschmitzten Lächeln bedachte er mich über seine Schulter hinweg und bewegte seine Hüfte etwas. Mir bleibt der Atem im Hals stecken und merkte, wie mich jede Art der Selbstbeherrschung verließ.
Mit zwei großen Schritten bin ich bei ihm und ziehe ihn von der Maschine weg. Schwungvoll drehe ich ihn zu mir um und klemmte ihn somit zwischen mir und der Küchenzeile ein.
‚Das süffisante Grinsen wird dir noch vergehen.‘ dachte ich mir. Doch der Jüngere überraschte mich mit seiner kecken Art: „Na, hast du endlich kapiert, dass ich dich möchte seit du wieder aus Köln zurück bist?“
„Und du meinst, dass du es nach dieser Beichte verdient hättest mich zu bekommen?“, fragte ich mit rauer Stimme und beobachtet, wie sich eine Gänsehaut auf seinen Armen ausbreitete bei meiner Stimme. „Warum denn nicht? Ich versorge dich schließlich mit leckerem Kaffee, bis du keinen mehr sehen kannst.“, flüsterte er und fährt mit seinen Fingern durch meine Haare, die ich gerade offen trug.
„Hmm. Da hast du wohl recht.“, hauchte ich und ließ es zu, dass er mich mit seinen Händen an meinem Hinterkopf zu sich zieht. Unsere Lippen verbinden sich zu Kuss geprägt von dem Kampf über die Dominanz. Ich lächelte, als ich mich durchsetzen konnte.
Mit meinen Händen fuhr ich seinen Körper hinab, bis ich an seinem Hinter ankomme. Ich massierte die muskulösen Backen einige Sekunden lang, bevor ich ihn mit Schwung auf die Anrichte hebe.
Als unser Atem uns verließ trennten sich unsere Lippen wieder voneinander. Keuchend und nach Luft schnappend schauten wir uns in die Augen. Ungewollt den Blickkontakt nach diesem ja in wahrsten Sinnen des Wortes atemraubenden Kuss, zu lösen.
„Du kannst verdammt gut küssen. Und dann kannst du mich auch noch so einfach Händeln. Ich glaube ich behalte dich einfach hier.“
Bei Jules Worten wurde mir warm ums Herz und ich konnte mir ein Lachen über die Amüsiertheit seiner Aussage nicht verkneifen. „Ach ja? Ich weiß aber immer noch nicht, ob dein Kaffee meine Standards erfüllt und es wert ist dich haben zu wollen.“
„Lass mich runter und ich beweise es dir.“
Ich ließ schweren Herzens von ihm ab, um ihn zu erlauben mir endlich den versprochenen Kaffee zu machen.
„Voila! Ein ganz normaler Kaffee. Brauchst du Milch und Zucker?“, präsentierte er mir sein Meisterwerk.
„Milch würde ich nehmen, aber nur normale oder Kondensmilch.“ Jule schien sich bei dem Gedanken etwas anderes als die genannten Milchsorten in den Kaffee zu tun genauso zu schütteln, wie ich es auch tat, wenn man mir solch eine praktisch toxische Mixtur anbot.
„Hmmm.“, machte ich genießerisch nach dem ersten Schluck. „Ich glaube ich werde öfter herkommen, bei solch einem leckeren Kaffee.“
„Das würde mich freuen.“, grinste mich Jule über den Rand seiner eigenen Tasse an.
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Von da an versorgte mich Jule für zwei Wochen lang jeden Morgen mit Kaffee, bis meine Maschine repariert worden ist und danach wechselten wir uns ab mit der Kaffeelieferung für den jeweils anderen.
Überraschung!!!
Ja, es ist Montag und trotzdem habe ich heute einen neuen OS für euch.
Da ich, stand jetzt, eine mehr als ausreichende Reserve habe gibt es jetzt drei Mal auch einen neuen OS am Montag.
Montags bringe ich in der Zeit was für die mit Fußballerherzen und Freitags gibt es was für die, in deren Adern Benzin fließt.
Bald wird sich auch wieder das dritte bereits im Buch vertretene Fandom dazwischen mischen.
Obwohl der Wunsch ja relativ spontan noch nachträglich dazu kam war er einer der schnellsten in der Fertigstellung.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.10.2021)
PS: Jule wird uns in den nächsten Wochen noch so einige Male begegnen. Aber mit vielen verschiedenen Partnern 😉
Chapter 51: 73. HöwedesxHummels
Chapter Text
Hinweis: Mpreg Andeutung vorhanden. Kann auch als Fortsetzung von meinem früheren Hömmels OS verstanden werden, muss aber nicht so sein.
Bennis Sicht:
„Papa, Papa! Können wir nun endlich raus?“, fragte mein Sohn Felix und zupft ungeduldig am Saum meines T-Shirts.
„Schatz, es regnet draußen. Sobald es aufgehört hat und es ein wenig abgetrocknet ist gehen wir raus.“, versprach ich meinem Vierjährigen und wuschelte ihm durch die dichten blonden Locken auf seinem Kopf.
„Außerdem fange ich gerade mit dem Mittagessen an. Spaghetti und Tomatensauce klingen doch auch gut, oder?“
„Jaaa!“, freute er sich und rennt los zurück ins Wohnzimmer, wo der Rest meiner Familie sich gerade aufhält. Ein Blick sagte mir, dass Kira unsere älteste mit 6 Jahren wahrscheinlich hoch in ihr Zimmer ist um etwas Ruhe vor dem Wirbelwind, der ihr Bruder nun mal ist, zu bekommen aber die anderen drei sind noch da, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Mats liegt mit unserem jüngsten Schatz auf dem Bauch auf dem Sofa und schaut seinem Sohn beim Türmchen bauen mit den Holzwürfel zu. Melissa ist eher ruhiger veranlagt, soweit man dies jetzt schon sagen kann, und liegt ruhig auf dem Oberkörper ihres Vaters und genießt seine Nähe. Sie ist erst 7 Monate alt und kann noch nicht mit ihren großen Geschwistern spielen.
Ich beeilte mich mit dem Kochen etwas, um meine hungrige Rasselbande so schnell es geht ruhig zu stellen. Die Kinder hatten es sich von Mats leider abgeschaut, dass er immer, wenn ich koche in die Küche kommt und schon mal Zutaten probiert. Ganz schlimm ist es, wenn ich backe oder Teig für das Kochen brauche, dann muss ich immer den Teig verteidigen.
Seit ich vor 7 Jahren in Rente gegangen bin und mit Kira Schwanger wurde lebte ich mit Mats zusammen. Jahrelang hatten wir eine Fernbeziehung geführt, als ich bei Juventus und in Russland spielte oder er in München und ich bei Schalke, doch als ich in Rente ging konnte uns nichts mehr trennen. Verheiratet waren wir schon länger, aber das mit dem zusammen wohnen mussten wir berufsbedingt vorerst hintenanstellen.
Jetzt genießen wir die gemeinsame Zeit als Familie in vollen Zügen. Mats hatte eine Beraterstelle beim BVB in Teilzeit und ich eine beim DFB, wobei ich eigentlich nur im Homeoffice bin und nur ab und zu für Terminen für ein paar Tage wegmuss.m
Es dauerte nicht lange, bis ich die Nudeln und eine einfache aber immer sehr gerne gegessene Sauce auf dem Tisch hatte. Kira kam runter um den Tisch zu decken und übernahm anschließend das Schneiden von etwas Rohkost mit ihrem Kindermesser.
Während wir unser Essen genießen hörte es draußen auf zu nieseln. Das wurde aber auch mal Zeit, da es seit heute Morgen ununterbrochen so trist draußen ausgesehen hatte und der Nieselregen bis jetzt gar nicht vorhatte aufhören zu wollen. Mit Mühe schafften es Mats und ich die beiden großen auf später zu vertrösten, was das Rausgehen betrifft, wenn Melissa mit ihrem Mittagsschlaf fertig ist.
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Eine Stunde später konnte aber nichts mehr Kira und Felix halten und so liefen sie in ihrer Matschkleidung vor uns her. Melissa sitzt im Kinderwagen und beobachtet das dicke Wolkenfeld über uns. Hin und wieder deutet sie auf Vögel oder hellere Wolken und quietscht begeistert dabei. Mats versucht währenddessen alles, um unsere beiden Matschmonster in Auge zu behalten. Die ersten Pfützen hatten sie schon hinter sich und so waren die Hosenbeine bereits gut vollgespritzt mit dem Dreckwasser. Es hat eben auch Nachteile nahe einem Wald und einiger Felder zu wohnen. Wobei mir dreckige aber glückliche Kinder lieber sind, als Kinder die sich schon im jungen Alter zu fein sind sich auch nur zum Spielen in den trockenen Sandkasten zu setzen.
Ich schob den Kinderwagen gleichmäßig vor mir her und vertraue darauf, dass mein Mann unsere anderen beiden Zwerge gut im Blick hat. Zwischen Melissas quietschen, ihren sonstigen Babygebrabbel und dem Lachen von Mats, Felix und Kira während nun alle drei von Pfütze zu Pfütze eilen um hinein zu springen.
Den Kindern nach sind wir viel zu schnell wieder zu Hause. Nur Melissa ist froh, wieder im warmen zu sein. Die kleine Maus kann ja ihre Temperatur noch nicht wirklich selber kontrollieren.
Ich übernahm die ehrenvolle Aufgabe Kira und Felix beim Ablegen ihrer Matschkleidung zu helfen. Ich ging mit den beiden über den Garten auf unsere Terrasse um nicht den ganzen Dreck mit ins Haus zu bringen. Die Gummistiefel lagern wir sowieso hier draußen und wegen der Temperaturen tragen sie ja noch normale Kleidung unter der Gummischutzschicht.
Sobald wir drinnen sind lass ich ihnen keine Möglichkeit zur Diskussion und brachte sie jeweils in ein der beiden vorbereiteten Badezimmer. Ich blieb bei Felix um ihm mit dem einschäumen zu helfen. Kira kann das schon ganz gut allein und so musste ich nur kurz zu ihr um ihr mit ihren langen Haaren zu helfen.
Mats hatte sich um die Kleine gekümmert, die nun in ihrem Laufstall ist, und ihr eine Flasche Tee gegeben um ihre Körpertemperatur mit dem eher lauwarmen Getränk wieder zu normalisieren. Nun übernahm er Felix was anziehen und Haare föhnen angeht, während ich bei Kira bleibe. Ihre langen Haare sind genauso wie die Haare ihrer Geschwister gelockt, offenbar waren die starke Gene aus dem Hause Hummels. Ihre Locken sind nur einen Hauch heller als die meines Mannes und auch generell sieht sie aus, wie eine kleine weibliche Kopie Mats‘. Besonders die Länge machte ihre Haare schwer händelbar und sie bracht immer einen von uns zum kämmen und föhnen.
Da es schon relativ spät am Nachmittag war setzten wir uns alle zu Melissa ins Wohnzimmer. Mit Tassen voller verdammt gut riechender heißer Schokolade machten wir uns es auf dem Sofa bequem um einen Film zu schauen. Ich war in solchen Momenten wirklich froh kein Profisportler mehr zu sein und in der Lage zu sein das süße wärmende Getränk ohne schlechtes Gewissen trinken zu können.
Nach dem Film ließen Mats und ich und von zwei Paaren Hundeaugen überreden auch noch einen zweiten Film laufen zu lassen. Ich verschwinde kurz in der Küche um ein paar Teller mit kleinen Schnittchen, eine Portion Babynahrung zu holen und unsere nun leeren Tassen in die Spülmaschine zu packen. Eine quengelige Melissa wurde von Mats ins Bettchen gebracht und so kehrte langsam eine schläfrige Ruhe ein.
Felix schaffte es bis ungefähr zur Hälfte des Films, bis ihn die Müdigkeit übermannte und Kira verlor ihren Kampf kurz vor dem großen Finale im Film.
„Sie können so lieb sein, wenn sie Müde sind, oder?“, fragte Mats.
„Was du nicht sagst. Ich glaube da hilft nur frische Luft und viel Bewegung. Wir sollten uns mal nach Sportkursen für sie umschauen. Kira fand ja schon das Schwimmtraining fürs Seepferdchen klasse, vielleicht finden wir einen Schwimmkurs für Fortgeschrittene für sie. Für Felix ist es für Fußball noch etwas zu früh, aber etwas mit Geschicklichkeit und fürs aufbauen eines Körpergefühls werden wir schon finden.“
„Hmm. Klingt gut. Aber ich würde sie auch für nichts in der Welt austauschen oder abgeben wollen. Sie sind halt einfach unsere kleinen Sonnenscheine.“, murmelt Mats und hebt seinen Kopf von dessen bisherigen Platz auf meiner Schulter an um mir einen Kuss zu geben.
„Sonnenscheine trifft es perfekt. Keinen Tag, an dem nichts los ist und man kann immer mit positiven Überraschungen rechnen.“
„Ich bin froh, dass wir uns damals so schnell sicher waren, dass wir Kinder möchten.“
„Ich auch und ich bereue es keine Sekunde.“, verkündete ich und grinste meinem Mann an, bevor ich diesmal selber einen Kuss initiierte.
Mal wieder eins der guten alten Parings am heutigen Abend.
Ich habe bei dem auswählen der OS für die Ferien bemerkt, dass ich meinen Lieblingsverein verleugnen kann. Hups 😜
Sehr viele haben mindestens einen aktiven Dortmundspieler als eine der Hauptperson. (Oft ist es Jule) 🖤💛
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(11.10.2021)
Chapter 52: 75. BrandtxHavertz (Mpreg)
Chapter Text
Hinweis: geschrieben 04.08. oder auch Tag nach Bestätigung von Jules Corona Infektion
Wunsch von der lieben VaniOswald
Julians Sicht:
Ich konnte kaum ruhig sitzen, während ich darauf wartete, dass mein Freund mich aus London per Videocall anruft.
Bei Kai lief es gerade richtig gut mit Chelsea und ich freute mich auch riesig mit ihm darüber, obwohl ich selber auch gerne spielen würde. Doch leider, wobei es nach einem ersten Schock eines der schönsten Sachen wurde die ich bisher erlebt habe, war mir das aktuell aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich.
Ich bin seit heute in der 22 Woche schwanger und das wohl mit einem zukünftigen Fußballstar, wenn der Krümel weiterhin meine Organe mit Boxsäcken verwechselt ist er oder sie den späteren gleichaltrigen Teamkollegen trainingsmäßig weit voraus. Nach der heute stattgefundenen zweiten Ultraschalluntersuchung ist soweit alles unauffällig und der Krümel entsprechend entwickelt. Nur, was der Krümel sein wird konnte mir die Ärztin nicht sagen, denn das Krümelchen war heute schüchtern gewesen und hatte sich nicht in die Karten schauen lassen.
Wie als hätte der Krümel meine Gedanken gelesen oder in die Zukunft gesehen fing er wieder an gegen meine Bauchdecke zu strampeln. Nur Sekunden später leuchtet mein iPad mit dem eingehenden Anruf von Kai auf.
„Hallo, mein Schatz.“, begrüßte ich ihn strahlend und versuchte gleichzeitig das Kind unter meinen Händen mit sanften streicheln etwas zu beruhigen.
„Hi. Und wie geht es meinen beiden Süßen heute?“, erkundigte sich Kai bei mir. Eine kurze Zusammenfassung vom Termin habe ich ihm per Textnachricht schon zukommen lassen, aber heute Abend haben wir mehr Zeit alles genau zu erörtern.
„Gut. Marco hat mir wieder durch eine Heißhungerattacke helfen müssen, aber sonst war alles friedlich heute.“, berichtete ich.
„Und wie geht es unserem Krümel? Was hat die Ärztin gesagt?“, erkundigter er sich etwas angespannt.
„Alles unauffällig, sowohl Blutuntersuchung als auch Ultraschall. Der Krümel ist gut entwickelt und geht schon etwas in die Richtung etwas größer zu sein. Für die Größe fehlen noch ein paar Gramm Gewicht, aber das soll sich laut der Ärztin von allein geben, wenn ich weiterhin genug und reichhaltig esse.“
Ganz überzeugt sah Kai bei der Sache mit dem Gewicht nicht aus.
„Würde man dein Gewicht und Körpergröße runterrechen, so wie es die Ärztin für uns beide gemacht hat, wärst du leichter. Der Krümel liegt aktuell relativ genau zwischen uns in dieser Rechnung, tendiert aber wohl eher zu meinen Proportionen.“, beschwichtigte ich ihn. Meine Ärztin hatte die Daten in ihren PC eingegeben und dieser hatte ihr diese Ergebnisse mit einer komplizierten Formel errechnet. Mein Gewicht ist nicht das aktuelle, sondern ein Durchschnittswert aus den letzten drei Monaten vor meiner Schwangerschaft.
„Hat sie dir denn schon sagen können, was unser Krümelchen wird?“, fragte er nun weniger besorgt und neugierig. Wir hatten uns früh darauf geeinigt, dass wir vor der Geburt erfahren wollen was wir bekommen.
„Leider noch nicht. Unser Krümelchen war heute sehr schüchtern und wollte es uns auch nach einigen Versuchen nicht offenbaren. Müssen wir wohl Daumen drücken für den nächsten Termin in vier Wochen.“ Nachdem in meinem Bauch kurz Ruhe geherrscht hatte schien sich das Kleine nun zu langweilen und ging somit zu der neunen Lieblingsbeschäftigung, mich zu ärgern, über.
Mit meinen Händen versuchte ich das trommeln der kleinen Füße an meiner Bauchdecke direkt unter meinen Rippen zu besänftigen.
„Krümel, du sollst doch den Papa nicht ärgern.“, versuchte es mein Freund mit der einzigen Art, die er selber zum besänftigen zur Verfügung hat.
„Das Kleine ist da ziemlich uneinsichtig, was innere blaue Flecken bei mir angeht. Ich glaube, wir trainieren schon für die Weltmeisterschaft 2040.“, kicherte ich.
„Darf ich mal sehen?“ Auf Kais Frage habe ich schon das ganze Gespräch über gewartet und so setzte ich mich etwas vor und hob meinen gemütlichen Pulli etwas hoch um die Babykugel sichtbar zu machen. Ich drehte mich auch mal nach rechts und links, da man so deutlich besser erkennen kann wie mein Bauch sich seit unserem letzten Videocall vor vier Tagen verändert hat. Ganz leicht konnte man auch die Dellen sehen, wo unser Krümelchen mich tritt.
Bald darauf verabschiedeten wir uns auch schon wieder, da ich versuchen wollte, ob etwas hin und her geschaukel beim Gehen vielleicht etwas Ruhe in meinen Bauch bringt und sich da drinnen jemand doch mal dazu entschließt etwas zu schlafen.
***
Vier Wochen später drehte mich vor der Kamera im Kreis und präsentierte Kai diesmal vor dem Gespräch übers Krümelchen und wie es sich macht, wie sich mein Bauch in den wenigen Tagen seit dem letzten Gespräch entwickelt hat.
„Ich wünschte ich wäre bei euch. Könnte die Tritte auch mal wieder spüren, dich umarmen und einfach für euch da sein.“ Kai ist merkbar geknickt, dass er nicht so an meiner Schwangerschaft teilhaben kann, wie normale Väter es können. Uns trennte nun Mal die Vereinszugehörigkeit und hunderte Kilometer inklusive eins ganzen Meers. Ich hatte immer noch die Verpflichtung am Spezial-Programm, welches die Dortmunder Physios und Trainer für mich zusammengestellt haben, teilzunehmen um fit zu bleiben zumal angemessener Sport während der Schwangerschaft durchaus sehr gut ist.
„Ich auch. Du hast die Wahl: Erst die Eckdaten zum Krümel oder erst erfahren, was das Kleine wird? Ich weiß es selber noch nicht, die Ärztin hat es mir aber aufgeschrieben.“, überließ ich die Entscheidung ihm.
„Eckdaten.“, entscheid er sich nach einigen Minuten überlegen.
„Okay. Also… Weiterhin ist alles super. Krümel hat einen normalen Herzschlag und man kann nichts Außergewöhnliches am Herzen erkennen auch nicht bei den anderen Organen. Das Wachstum war im ganz normalen Bereich zwischen dieser Untersuchung und der letzten. Die Größe liegt aber immer noch an der Grenze von normal zu groß. Gewichtsmäßig haben meine ja deutlich öfter eintretenden Heißhungerattacken Wunder bewirkt und auch da sind wir genau mittig des Normalbereiches für die Größe.“ Demonstrativ schob ich mir einen Karottenstick mit Kräuterdip in den Mund. Einfach, Lecker und ideal für den aktuell dauerhaften kleinen Hunger zwischen den Mahlzeiten.
Ein Blick auf dem Bildschirm zeigte mir, dass auch Kai über diese Entwicklung sehr erfreut ist und ihm ein großer Stein vom Herzen fällt. „Dann iss mal schön weiter deine gesunden Snacks.“ Während er dies sagte konnte man das liebevolle Funkeln trotz, dass es ein Videocall ist, in seinen Augen erkennen.
„Mach ich.“, grinste ich und schob mir diese Mal ein Stück Gurke in den Mund.
Als ich fertig mit Kauen war fiel mein Blick auf dem Umschlag neben meinem iPad auf dem Tisch.
„Wollen wir den Umschlag jetzt öffnen?“, fragte ich meinen Partner. Ich weiß, dass es Kai genauso wie mir relativ egal ist, was es wird. Hauptsache ist immer, dass es gesund ist, also alles außer sterbenskrank hätten wir nie Abgetrieben oder nach der Geburt abgegeben. Unser Krümel ist laut allen Tests bisher vollkommen gesund und scheint glücklich zu sein, wenn die Turnübungen die es in mir vollführte Ausschlag gebend für diese Feststellung sind.
„Ja. Schau du als erstes.“, forderte Kai und setzte sich wieder etwas aufrechter hin und schaute gespannt zu, wie ich noch einmal tief Luft holte und dann den kleinen Umschlag vom Tisch nahm.
Ich blickte kurz hoch in sein Gesicht und sah meine eigene, positive, Aufregung in seinen Gesichtszügen gespiegelt.
Mit leicht zittrigen Fingern schob ich den Umschlag auf und zog vorsichtig eine kleine Karte hervor. Meine Ärztin hatte wohl öfters die Situation, dass die Eltern es lieber gemeinsam über einen Zettel erfahren wollen, da mir eine feste gedruckte Karte in die Hand rutschte mit der Rückseite nach oben. Langsam drehte ich sie um und konnte meine Tränen der Überwältigung nicht zurückhalten, als ich rosa Ballons und den Schriftzug: „It’s a girl!“ erblickte.
Ich konnte Kai kaum klar durch den Tränenschleier erkennen, als ich die Karte umdrehte, damit er sie auch sehen konnte. „Ein Mädchen! Unglaublich! Schatz, wir bekommen eine kleine Fußballerin!“ Ich konnte auf seinen Ausruf der Freude hin nicht anders, als von meinem glücklichen Grinsen zu einem Lachen zu wechseln vor Glückseligkeit und der Komik der Situation. Jeder andere werdende Vater hätte sich über eine kleine ‚Prinzessin‘ gefreut, aber der Vater meiner Tochter hatte scheinbar schon große Ziele für unseren Krümel.
„Sie scheint zufrieden zu sein.“, lachte ich, als die Kleine eine ganze Serie an Purzelbäumen in meinem Bauch machte.
„Du siehst so schön gerade aus. Auch mit den Tränen im Gesicht. Du strahlst gerade so eine unheimliche Glücklichkeit aus und ich wünschte mir, ich wäre bei dir.“, bedauerte Kai.
„Ich hätte dich auch so gerne hier, aber du kommst ja in zwei Wochen zu uns und du hast ja schon die Freigabe für den Zeitraum des Geburtstermines vom Team und von der Natio. Das kann uns keiner mehr nehmen.“, versuchte ich es zu retten.
Kai nickte nur traurig und ich merkte, wie sie auch auf mich überspringt. Ich schluckte, aber der Kloß in meinem Hals blieb.
***
Zwei Wochen später stehe ich dick eingepackt am Flughafen um meinen Schatz abzuholen.
Das Gefühl komplett zu sein stellte sich sofort ein, als er mich mit etwas Vorsicht wegen dem Babybauch zu sich zog. Ich konnte entspannen und einfach nur Atmen. Die Kleine in meinem Bauch wurde auch etwas ruhiger und schien die Nähe zu ihrem Dad genauso zu genießen, wie ich es tat.
Oh, wer hät's gedacht, mal wieder ein OS mit Multifunktions-Jule 😂 Ich habe noch weitere 5 OneShots mit ihm fertig, die nach und nach kommen. Zwei Bravertz und drei mit nicht so typischen Partnern. Ihr könnt ja mal raten 😉 (Tipp: 1x 🏎, 1x ⚽️ und 1x ⛷)
Danke für die lieben Rückmeldungen auf meine OS egal ob Kommentare, Votes, Empfehlungen oder Kudos! Besonders auch an die Wünscherin dieses OSes, die fast immer Kommentiert 😘
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.10.2021)
Chapter 53: 76. BrandtxRussell (Crossover)
Chapter Text
Hinweis: George wohnt hier so 3 bis 4 Stunden von Kai entfernt; OS ist in der Sommerpause geschrieben worden
„Das gibt es doch nicht!", grummelte der gebürtige Bremer und blickt von der Karte in seiner Hand auf das Schild vor sich. Er hatte sich heillos verfahren und hatte dann noch notgedrungen von seinem Handy auf eine Karte ausweichen müssen, als erstes bedingt durch den hohen Stromverbrauch der Navigationsapp sich automatisch ausgeschaltet hatte als es leergelaufen war. Und typisch er hatte er auch noch das Ladekabel in Frankreich auf dem Nachttisch eines Hotelzimmers liegen lassen, dort hatte er es eigentlich hingelegt damit er dran denkt. Aber Pustekuchen.
Nun versucht er sich mit Karte und den Schildern zurecht zu finden um zu Kai zu gelangen. Dieser hat ihn eingeladen ein paar Tage bei sich in London zu verbringen, um mal etwas anderes zu sehen. Julian hatte sich daraufhin entschlossen die Reise allein und mit dem Auto anzutreten. In Frankreich hatte er eine Nacht in einem Hotel verbracht um sich auf halber Strecke sich noch einmal auszuruhen.
Kai hatte er wenigstens von einer Tankstelle aus erreichen können, aber dieser konnte ihm nicht helfen, da er heute noch Training gehabt hatte und ja noch der kleine Balou Zuhause auf ihn wartete.
Also musste Jule hier alleine durch. Mittlerweile ist es echt spät und er überlegte einfach jemanden nach einem Übernachtungsort hier in der Nähe fragen sollte und es einfach morgen nochmal versucht. Aber da gibt es auch noch seinen Kampfgeist und der wehrte sich entschlossen dagegen jetzt einfach so aufzugeben. Also wieder zurück ins Auto und den gerade auf der Karte gefundenen Weg nehmen, in der Hoffnung das nicht schon wieder eine Baustelle seine Pläne durchkreuzt.
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Es war nicht nur eine Baustelle, sondern eine Vollsperrung, weil irgendetwas Großes transportiert werden soll. Und so landete er mal wieder auf dem Parkplatz einer Tankstelle und muss sich versuchen neu zurecht zu finden. Leider ist diese Tankstelle seit einer Stunde zu und das Personal zu Hause. Man konnte hier nur noch an ein paar Snackautomaten oder Tanken und an einem Automaten seine Rechnung begleichen.
„Kann ich dir helfen? Du siehst so verloren aus.", erklang eine Stimme hinter ihm. Julian fuhr herum und erblickte einen groß gewachsenen Mann etwa in seinem Alter, der ihn freundlich anlächelt.
„Oh, dass wäre echt nett." Erleichtert berichtete Julian dem Fremden, der sich ihm als George vorstellte, von seiner Odyssee. George hörte sich seine Story an und fackelte nicht lang, bis er ihm vorschlug: „Weißt du was? Du kommst für die Nacht mit zu mir und meinen Eltern und morgen fährst du mit aufgeladenem Handy weiter zu deinem Kumpel."
Julian überlegte nicht lange, bis er das Angebot annahm. George wirkte vernünftig und als dieser ihm noch frisch gekochtes Essen von seiner Mutter versprach war es um Julian geschehen. Und so folgte er George's Mercedes bis zu dessen Zuhause.
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Georges Mutter fing sofort an die beiden jungen Männer zu umsorgen als diese die Küche betreten und Julian fühlte sich sofort willkommen.
Satt und frisch geduscht rief er dann Kai an. Dieser lachte ihn etwas aus, aber Julian konnte selber mitlachen über seine eigene Verpeiltheit. Er freute sich aber auch, dass Jule nun irgendwo untergekommen ist und auch sein Handy wieder laden kann um morgen den Weg sicher zu ihm zu finden.
„Also für heute Nacht hast du nur zwei Auswahlmöglichkeiten, da wir aktuell das Gästezimmer renovieren. Entweder du schläfst hier unten auf der Couch oder auf der Schlafcouch bei mir im Zimmer.", lies George seinem Gast die Wahl.
„Ich denke die Schlafcouch wird gemütlicher sein, also nehme ich die.", entschied sich der Blondschopf.
„Okay, gut. Nur zur Vorwarnung, ich stehe morgen früh auf, um vor dem Frühstück noch eine Runde joggen zu gehen. Ich versuche auch leise zu sein.", warnte der Rennfahrer.
„Ich würde gerne mitlaufen, wenn es dir nichts ausmacht?" Julian fand etwas Bewegung nach dem heutigen Tag würde ihm guttun, bevor er wieder ins Auto steigen muss für die letzte Etappe.
George war ein bisschen erstaunt, nickte aber nur bestätigend und brachte Julian dann hoch in sein Zimmer. Die Sachen für das Bett lagen schon auf der Schlafcouch und so mussten sie nur noch das Spannbettlacken befestigen und Decke sowie Kissen beziehen.
Fertig mit dem Bett sah sich Julian richtig im Zimmer um. Es war relativ groß und hatte ein angrenzendes Bad und ein kleines Zusatzzimmer, wo laut George früher sein Bett drinstand und hier in dem größeren Teil sein eigentliches Kinderzimmer gewesen war mit Spielsachen und einem Schreibtisch. An der Wand links neben seinem Bett waren einige Pokale und Medaillen ausgestellt, genau wie auch bei Julian in seinem alten Kinderzimmer in Bremen.
George bemerkt den Blick des anderen und dieser konnte ein leises „Oh." vernehmen zudem nahm das Gesicht des Größeren einen leichten Rotton an. „So siehts in meinem Zimmer bei meinen Eltern auch aus. Alles voller Pokale und Medaillen in rauen Mengen. Und bei meinen Brüdern ist es ähnlich.", freute sich der Deutsche über diese Ähnlichkeit.
„Echt? Wofür hast du deine bekommen?", fragte George, der sich wieder gefangen hatte. Scheinbar war der andere kein aktiver Formel 1 Fan und erkannte ihn und seine Erfolge nicht.
„Fußball. Mein jüngerer Bruder Jannis hat auch gespielt ist jetzt als Fotograf unterwegs und Jascha, unser jüngster, ist gerade in die zweite Mannschaft von Werder Bremen berufen worden und darf jetzt die Regionalliga Nord aufmischen.
„Und du?", fragte George ahnungslos. „Ah, sorry. Ich spiele in der Bundesliga für Borussia Dortmund. Meinen Kumpel, Kai, den ich besuchen wollte kennen ich von unserer gemeinsamen Zeit bei Bayer Leverkusen wo wir beide zu Bundesligaspielern wurden. Und womit hast du deine verdient?", antwortete Julian George.
„Ich bin professioneller Rennfahrer. Die meisten Pokale die dort stehen sind aus meiner Zeit in der Formel 3 und 2. Aktuell fahre ich für den Traditionsrennstall Williams in der Formel 1. Aber da bin ich aktuell weit entfernt von Pokalen, eher kratze ich in dieser Saison ganz knapp an den Punkterängen vorbei."
„Das ist schade, du hättest es verdient.", verkündete Julian und legte George, der sich während ihres Gespräches neben ihm gesetzt hatte, kurz den Arm um die Schultern um ihn kurz zu sich zu ziehen. Danach fing er mit ein bisschen unverfänglichen Smalltalk an das Thema zu wechseln.
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Die beiden gingen früh schlafen um ausgeschlafen für ihre morgendliche Joggingrunde zu sein. Julian, welcher als Fußballer deutlich mehr lief, war deutlich im Vorteil und passte sein Tempo den Georges an.
Nach einem ausgewogenen Frühstück von George's Mutter und einer erfrischenden Dusche machte sich Julian dann auf für die letzte Etappe bis zu Kai. Ein frisch geladenes Smartphone half ihm beim navigieren und so kam er ohne größere Verzögerungen und ohne verfahren bei seinem besten Kumpel an.
Die paar Tage mit Kai waren schön und lenkten ihm von seinem Alltag etwas ab. Mit George schrieb er täglich und dies behielten sie auch bei, als Julians wieder in Deutschland war und sein neuer Kumpel durch die halbe Welt für seine Rennen jettete.
George und er waren wie zwei Puzzelteile, die sich gefunden haben ohne dich zu suchen und den anderen perfekt ergänzten. Für beide war es trotzdem etwas komisch sich einzugestehen, dass man sich in den anderen verliebt hatte.
Doch, als George zwischen zwei Rennen bei Julian vor der Wohnung auftauchte und zwei Tage dort mit dem Dortmund-Spieler verbrachte war für beide die Erkenntnis sich ineinander verliebt zu haben nicht mehr zu leugnen.
Als sie in Julians Winterpause gemeinsam auf dessen Sofa lagen war es eine natürliche Sache, dass sie kuschelten und als die beiden sich betrunken vor Liebe und der Wärme unter der flauschigen Decke küssten war es wie, als ob sie nach Hause kommen würden.
Da haben wir den ersten von den drei angeteaserten Jule-OneShots mit ungewöhnlichem Pairing. Ich finde, diese beiden passen ganz gut zusammen.
Glücklicherweise hat George, seit ich diesen OS geschrieben habe, noch einige gute Rennen inklusive Podium und Punkten gehabt. Nächstes Jahr wird er es Lewis zeigen und dann bleibt kein Zweifel daran, dass er eins der größten Talente in der Formel 1 ist! 💪🏻
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(25.10.2021)
Chapter 54: 78. BellinghamxNorris (Crossover)
Chapter Text
Wunsch von @just_leonie_lol auf Wattpad
*während der Sommerpause im Fußball und der Formel 1*
Jude ist gerade genau das Gegenteil von begeistert. Jadon, welcher ihn hier auf irgendeine Party für Sportler gezerrt hatte, hatte ihn einfach allein gelassen. Okay, allein ist übertrieben, aber er kannte hier an dem Tisch niemand und es handelt sich zudem um einen ‚Kindertisch‘ für die jungen Sportler.
Er ist zwar selbst gerade erst 18 geworden, aber als Kind sieht er sich seit spätestens dem Umzug nach Deutschland schon nicht mehr. Er hatte damals sehr schnell zu großen Teilen erwachsen werden müssen und war froh, dass ihn Teamkollegen wie Mats oder Marco unterstützten, wenn mal Not am Mann ist.
Jadon ist eher der Kumpeltyp und selber noch unter den Fittichen der älteren Spieler bei Dortmund. Er ist sein Ansprechpartner, wenn er was erleben möchte oder einfach mal raus aus dem Alltag möchte. Aber wehe man fragt ihn wie eine Waschmaschine funktioniert, dann hat man am Ende eine kaputte Waschmaschine oder weiße T-Shirts, die dann definitiv nicht mehr weiß sind. Normalerweise ließ ihn der Ältere auch nicht einfach so allein, aber heute schien das wohl anders zu sein.
Sein gelangweilter Blick viel auf zwei Männer, die auf diesen Tisch zu steuerten. Es schien eine ähnliche Situation zu sein, wie vor wenigen Minuten mit ihm und Jadon. Der scheinbar jüngere wehrt sich dagegen hier an den Kindertisch gesetzt zu werden.
Es wirkte allerdings, als ob diese beiden das schon mal so hatten, denn der jüngere mit den süßen braunen Löckchen gab sich relativ schnell geschlagen und machte sich schließlich selber auf den Weg zu Jude und zwei andern Nachwuchssportlern an den Tisch. Die anderen beiden waren schon vor Jude‘s Ankunft da gewesen und auch schon bereist in ein Gespräch vertieft, in welches er sich nicht einmischen wollte und er auch nicht wusste worum es die Hälfte der Zeit ging, da die beiden sich bereits zu kennen scheinen und in den Themen hin und her springen. Somit steuerte der Neuankömmling mit einem strahlenden und leicht verschmitzten Lächeln auf den Lippen direkt auf ihn zu.
„Hi! Ich bin Lando. Und du?“, wurde er begrüßt und er hatte es nicht für möglich gehalten, aber das Lächeln des anderen vertiefte sich sogar noch etwas.
„Jude.“, gab dieser preis wenn auch deutlich schüchterner.
Lando schaffte es die nächsten Stunden über ihn erfolgreich von dem Schmerz von Jadon einfach hier sitzen gelassen worden zu sein abzulenken. Mit seiner quirligen und aufgeschlossenen Art war er erfrischend in seiner Sprache und sehr sympathisch. Er selbst war etwas älter als Jude und war in seinem Sport, Formel 1, selber sowas, wie das Nesthäkchen. Der Mann, mit dem er gekommen war heißt Carlos und war in den letzten beiden Saisons sein Teamkollege gewesen und ist danach auch ein guter Kumpel des jungen Briten geblieben.
Das gemütliche beisammensitzen der beiden wurde erst durch Jadon gestört, der kam um Jude wieder einzusammeln. Schnell tauschten die beiden neuen Freunde Nummern aus, bevor Jude am Ärmel aus dem Klub geschleift wurde.
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Die beiden jungen Sportler bleiben dank der Sozialen Medien nahezu ständig in Kontakt.
Besonders Jude wird von seinen Teamkollegen aufgezogen, wenn er mal wieder in so in sein Smartphone vertieft war, dass er praktisch die Welt um sich herum ausschaltete.
Es war Lando, der es eher einrichten konnte zu den Spielen seines neugefundenen Freundes zu gehen und ihn anzufeuern. So sahen sie sich trotz ihrer so zeitintensiven Karrieren regelmäßig und bauten erst eine gute Freundschaft und schließlich auch nach einigen sehr schüchternen Gesprächen wurden sie schließlich zu einem Paar.
Gestohlene Stunden zu zweit, immer auf Abruf zu sein und ohne eine ,typische' Heimat. Doch das alles war okay, sie haben sich schließlich gegenseitig und ihre Heimat wird immer da sein, wo sie beiden sind.
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Es war ein anstrengendes Spiel gewesen und Jude hatte nicht Mals mehr die Kraft sich normal in die Kabine zu schleppen. Gios Arm half ihm dabei nicht beim geradeaus laufen umzukippen oder sich nach Stolperern sich der Länge nach auf dem Boden wiederzufinden.
Als ihm die Beine unter den Körper wegklappten waren da auf einmal noch weitere Arme, die ihn von vorne stützten und ihn an einen warmen Oberkörper zogen. Ein bekannter Geruch ging von der Person aus, die ihn nun hielt. Männlich, aber nicht zu viel, nach Liebe und Wärme oder auch einfach gesagt: wie Zuhause.
„Was machst du denn, Schatz?“, hörte er nur Lando in sein Ohr flüstern, bevor sein Körper, der scheinbar mitbekommen hatte das er nun in Sicherheit ist, ihm den Dienst quittierte und er in eine schwarze Leere sinkt mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Als Jude wieder zu sich kam lag er in einem der Physio-Räume des Stadions. „… am Ende seiner Kräfte. Mit Ruhe und einer kleinen Pause wir er bald wieder der alte sein.“, hörte er den Teamarzt irgendwo zu seiner rechten sagen.
Sein Kopf ruhte auf den Oberschenkeln seines Freundes und dessen Hand fuhr immer gleichmäßig durch die Haare. Sein Freund war nicht sehr erfreut, dass er sich so dermaßen verausgabt hatte, aber half ihm trotzdem auf die Füße nachdem er einen Pudding löffeln und eine Flasche Wasser trinken musste.
Nachdem er so den Teamarzt und Lando gleichermaßen beruhigt hatte durfte er den kleinen Raum mit Lando an seiner Seite auch verlassen.
Lando, welcher zuvor noch nie in den Katakomben eines Fußballstadions war, ließ sich von Gio den Weg zur Kabine weisen. Die Teamkollegen seines Freundes kannte er ebenfalls noch nicht abgesehen von wenn er auf der Tribüne saß oder er die Spiele im Fernsehen oder per Stream verfolgte.
Gio nahm Jude mit unter die Dusche um sicher zu gehen, dass dessen Kreislauf nicht nochmal einbricht. Lando übernahm wieder in der Kabine. Zuvor hatte er zig Fragen von Marco und Mats beantworten müssen, die dadurch herausfinden wollten, wie ernst er es mit ihrem Schützling meint.
„Du hast den Boyfriendcheck erfolgreich bestanden!“, verkündete Marco feierlich, als Jude gestützt von Lando sich von seinen Teamkollegen verabschiedete. „Unser kleiner ist bei dir gut aufgehoben.“
Beide lächelten erleichtert über die Reaktion des Kapitäns. Jude‘s Mannschaft war schließlich seine zweite Familie und die Akzeptanz seines Freundes bedeutet ihn und Lando sichtlich viel.
Könnt ihr euch vorstellen, so irgendwo allein auf einer Party geparkt zu werden, wo man niemanden kennt? Ich selber hoffe sowas wird mir nie passieren!
So, an den nächsten Update-Tagen wird es, mit einer Ausnahme, Formel 1 OneShots geben. Danach ist mein F1-OS-Speicher leer und ich werde ab dem 19.11. jeden Freitag eins der Kapitel meiner kurzen Geschichte zu Weihnachten hochladen. Während nun die OneShots einmal wöchentlich Montags kommen werden (Fußball und Biathlon).
Um euch nicht allzu lange auf die Folter zu spannen gibts es heute den ersten richtigen Tipp:
Titel: Father Figures (KEIN Mpreg!)
Pairings: Main: Simi; Side: lasst euch überraschen 😉
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(01.11.2021)
Chapter 55: 79. BrandtxHavertz (AU)
Chapter Text
Studenten AU in einer undefinierten Stadt
Julians Sicht:
Es sieht alles danach aus, dass es heute eine ganz normale Schicht im Café meiner Tante sein wird. Das Wetter war gut und die Rentner nutzen die letzten wärmeren Tage des Herbstanfangs, um noch einmal sich draußen aufhalten zu können ohne sich über die Kälte zu beschweren.
„Schön, dass sie uns wieder besuchen, Frau Schiermeier.", begrüßte ich eine unserer Stammkundinnen. Die 87-Jährige sitzt oft bei uns im Außenbereich und beobachtet die Menschen an ihr vorbei durch die Fußgängerzone schlendern. Bei schlechterem Wetter schaut sie den tapferen Seelen zu, die trotz der schlechten Wetterlage von Geschäft zu Geschäft eilen. Wenn ich hinter der Theke Dienst habe schicke ich oft die etwas verloren Seelen zu ihr an den Tisch. Sie ist ein wandelndes Lexikon unserer Stadt und als ehemalige Geschichts- und Deutschlehrerin hatte sie mir früher mit dem Lernen und Hausaufgaben geholfen. Wegen ihr hatte ich sowohl Deutsch als auch Geschichte in Abitur.
Nur wegen ihres Einflusses auf mich studiere ich nun Geschichte und Deutsch auf Lehramt.
„Hilda, mein Junge, wie oft soll ich dir das noch sagen?“, lacht sie mich freundlich an.
„Bis sie alt werden.“, grinste ich.
„Charmeur! Ich habe meine besten Jahre längst hinter mir. Hier, ich habe dir wieder zwei neue Bücher mitgebracht.“ Sie reicht mir eine Tasche mit zwei recht dicken Wälzern. Sie besteht darauf mich immer wieder mit zusätzlichem Lesestoff zu versorgen und ich gebe immer sehr viel Acht auf ihre Leihgaben.
„Ich habe hinten zwei ausgelesene Bücher über Frankreich. Ich hole sie kurz.“
Schnell tauschte ich die ausgelesenen Bücher gegen die neuen in meinen kleinen Schrank in Pausenraum und bringe ihr diese zurück an den Tisch.
„Bringst du mir einen Cappuccino und ein Stück des Apfelstreusels, ja?“ bat sie mich. „Natürlich.“
Kaum hatte ich sie bedient setzte sich Frau Peters, ebenfalls eine regelmäßige Kundin, zu ihr und die beiden vertieften sich in eine Unterhaltung.
Ich vertiefte mich in meine Arbeit und bediente die Tische am laufenden Band. Obwohl es nur ein Donnerstag Nachmittag ist. Ist wirklich viel los und man könnte bei dem Andrang denken, dass ab morgen für 6 Monate die Sonne ausgeknipst wird und nun alle noch einmal raus möchten.
Kurz vor Ladenschluss um 18 Uhr tritt ein junges Pärchen ein. Draußen haben wir bereits von 10 Tischen auf zwei reduziert, aber jetzt, wo es bereits dämmerte, sind mit den Neuankömmlingen, nur noch drei Tische im Gastraum besetzt.
Ich erkannte sie. Der Junge, Kai, geht mit mir auf eine Universität allerdings studierte er Musik und ich meine, Philosophie. Zudem hatten wir einige Spiele gegeneinander gehabt, als wir als Schulmannschaft ein kleines Fußballturnier gegen die umliegenden Fußballvereine organisiert haben, wo er für eins der Stadtteilteams spielte als Gelegenheitskicker. Sie ist laut den Campus-Plaudertaschen in einer Ausbildung als Make-up Stylistin und hat schon mit der ein oder anderen eifersüchtigen Aktion gegen Mädchen und auch Jungs, die ihren Auserwählten zu nahegekommen sind, einen Namen gemacht.
Ihre Bestellung ist recht einfach. Kai bestellt eine unserer selbst gemachten Limonaden und sie nur ein Wasser. Auf den Rückweg zu ihrem Tisch hielt ich kurz an einer der anderen Kunden seine Rechnung zu geben. Der Blick des Mädchens als Reaktion auf meine kurze Verzögerung auf dem Weg zu ihrem Tisch kann definitiv töten.
„Ich würde gerne mit dem Geschäftsführer sprechen!“, forderte sie anstelle des 'Danke' als ich ihr ihr Wasser hinstellte. Ich hatte mir extra Mühe gegeben es möglichst ansehnlich hinzustellen und ihr einen kleinen Schluck in das Glas zu schenken.
„Meine Tante ist bereits im Feierabend. Sie müssen leider mit mir vorliebnehmen.“, erklärte ich ihr geduldig. ‚Mensch! wie konnte es Kai mit dieser Schnepfe nur aushalten?!‘
„Dann rufen Sie sie doch bitte an. Wer danken Sie denn bitte, wer sie sind und mit wem sie hier sprechen?!“
„Julian Brandt. Der Neffe der Inhaberin, der seitdem er laufen kann jede freie Minute hier in Café verbracht hat. Da sie nicht zu unseren Stammkunden gehören, kenne ich sie leider nicht, möchten sie sich auch vorstellen?“, ich versuchte gelassen zu bleiben.
„Maria Therese von Grafenburg! Meinen Vater gehört die Kette zu der auch die Boutique nebenan gehört.“
„Angenehm ihre Bekanntschaft zu machen. Was kann ich für sie tun?“, versuchte ich wieder zum wesentlichen zu kommen. Sie lief knallrot vor Wut an.
„Ihr Service ist erbärmlich! Sie schaffen es ja nicht einmal sich um einen Tisch nach den Anderen zu kümmern!“
„Ich habe den Herrn doch nur seine bestellte Rechnung gebracht, um nun auf den Rückweg das Geld für seine Bestellung zu erhalten. Einfache Logistik. Ist besonders hilfreich, wenn es voller ist.“, erklärte ich ihr eine der ersten Regeln der 'gewöhnlichen' Gästebewirtung. So langsam hoffte ich, dass sie an ihrem Wasser erstickt. Kai tat mir echt leid, wenn er das jeden Tag erleben musste.
Ich wendete mich von ihrem Tisch ab um meinen letzten Kommentar in die Tat umzusetzen. Das Gespräch war für mich beendet. Ich hörte sie ein paar Mal stottern, bis sie eingeschnappt die Klappe hielt.
Kurz bevor ich den Laden schließe bleiben nur noch die beiden als die letzten Gäste übrig. Ich beschäftigte mich bereits damit den leeren Teil des Gastraumes für den nächsten Tag mit Besen für den Boden und einen Putzlappen für die Tische zu reinigen.
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich die beiden. Ihr Gespräch war, bis auf ein paar Fetzen, für mich nicht verständlich über die leichte Musik im Hintergrund. Sie schien über irgendetwas sehr wütend zu sein. Er sah, was auch immer es war, nicht so und versuchte sie zu besänftigen. Insgeheim wartete ich nur auf den nächsten Ausbruch der Furie und sie enttäuschte mich nicht.
Gerade, als ich einen Tisch abwischte mit freier Sicht auf die beiden, springt sie auf und kippt ihm seine zweite, noch fast unberührte Limo über.
Kai, der bisher immer ruhig geblieben war und ihre Hitzigkeit während des Gespräches versuchte mit Vernunft und einen deutlich ruhigeren Tonfall zu kontern, blieb auch jetzt ruhig und reagierte nicht mit einer explosiven Reaktion. Bemerkenswert dieser Junge!
„DU ARSCH! GEB DOCH WENIGSTENS ZU, DASS DU MIR FREMD GEHST UND VERSUCH DICH NICHT WEITER RAUS ZU REDEN!!!“, brüllte sie Kai an. Huch, diese Frau schien nur aus Wut zu bestehen. Brodelnd wie ein Vulkan mit spektakulären Ausbrüchen.
„Ich habe dich nicht betrogen. Ich würde dich auch nie bei einem so wichtigen Thema, wie diesem, anlügen, dass bin ich nicht.“, versuchte es Kai weiterhin ruhig.
Sie wollte es partout nicht einsehen, ihm Glauben zu schenken. Ich hingegen tat es. Kai kam mir nicht, wie ein Fremdgeher vor. Mit solchen hatte ich bereits selber Erfahrungen gemacht und ich kann mit guten Gewissen sagen, dass Kai nicht zu dieser Gruppe von vollkommen Gehirntoten Typen gehört.
„FEIGLING! DU KANNST NOCH NICHT EINMAL ZU DEINEN FEHLERN STEHEN. SCHWÄCHLING! DU SETZT UNSERE BEZIEHUNG FÜR EINE BEDEUTUNGSLOSE SCHLAMPE AUFS SPIEL?! DU WIRST SCHON SEHEN, WAS DU DAVON HAST MICH ZU VERLIEREN, DENN ICH WERDE ES DIR NIE VERZEIHEN!“, brüllte sie und drehte sich auf den Absatz um und verließ das Café. Die arme Tür, die ihr dabei kurz im Weg war fällt geräuschvoll ins Schloss. Ich glaube, wenn Blicke töten könnten, stünde die Tür jetzt in Flammen. Hui. Etwas weniger Temperament wäre noch immer Ausreichend gewesen.
„Verzeihung, dass du das mitbekommen musstest.“, entschuldigte sich der Lockenschopf bei mir. „Ich wusste, dass es bald bei uns nicht mehr so weiter gehen kann, aber ich hatte geh oft alles mit ihr in Ruhe beenden zu können.“, erklärte er und wirkte dabei relativ gefasst. „Ich weiß nicht, wie sie darauf kommt, dass ich sie betrogen hätte. Meine Meinung ist es, dass man sich seinem Partner fest verpflichtet, wenn man in einer Beziehung ist.“
„Alles gut. Ihr seid nicht die ersten gewesen, aber ihr Abgang einer der spektakulärsten von denen, die ich bisher gesehen habe. Hier, nimmt das Handtuch um dich wenigstens etwas trocken zu legen. Ich schau mal, ob ich noch etwas zum Wechseln in meinen Spind finde.“, beruhigt ich ihn und reichte ihm ein frisches Handtuch aus dem Schrank hinter der Theke.
„Danke“, freundlich und erleichtert, dass ich ihn verstehe nahm er es er dagegen. Für einen kurzen Moment versank ich in seinen Augen. Sie sind so ausdrucksstark und sprechen von seiner Erleichterung, seinen innerlichen Tumult und auch den Schmerz der verlorenen Liebe.
‚Stopp! Julian Brandt, du kannst dich jetzt nicht ein einem frisch verlassenen, wenn auch gutaussehenden Kerl ran machen! Besonders nicht da sich eben dieser gerade von seiner FREUNDIN getrennt hat!', rief ich mich selber zu Versumpft auf. Ich zwang mich nach hinten zu gehen.
Ich fand tatsächlich noch eine Jogginghose und einen sauberen nur einmal getragenen Hoodie, die ich Kai brachte. Dieser war froh nicht in seinen nassen Klamotten weiter rumlaufen zu müssen.
„Ich bin übrigens Kai. Du bist Teil der Fußballmannschaft der Uni, oder? Kann ich dir noch etwas zur Hand gehen? So als Entschädigung für die Sauerei?“, fragt er mich, als er von der Toilette zurück in den Gastraum tritt und mich dabei sieht, wie ich die Limonade aufwische.
„Das musst du nicht. Aber, wenn du wirklich möchtest, werde ich dich nicht aufhalten. Dann geht es schneller. Du hast recht. Ich spiele in offensivem Mittelfeld. Kannst mich gerne Jule nennen. Das ist kürzer als Julian.“, antwortete ich ihn und werde kurz darauf in meinem Bemühen Tisch, Stuhl und Boden wieder Limonadenfrei zu machen unterstützt.
„Mach dir aus deinem Beziehungsende nichts. Ich teile deine Einstellung zu Treue in einer Beziehung vollkommen. Auch wenn ich die Situation genau umgekehrt erlebt habe. Als ich noch in Bremen, meiner Heimatstadt lebte, habe ich meinen damaligen Freund kurz vor dem Abitur getrennt. Stellte sich heraus, dass er sich über die gesamte Zeit unserer 18 Monate langen Beziehung fast durch die gesamte Stufe geschlafen hatte. Er ist ein richtiger Player und Macho. Nach der Schule hat er eine Ausbildung angefangen und ist noch in der Probezeit ausgeflogen. Seitdem hat er nichts mehr, außer seinen 450 Euro Job bei DHL im Verteilerzentrum.“
„Echt?“
„Ja. Auch wenn deine Ex gesagt hat, dass du schon sehen wirst, was du mit ihr verlieren wirst, denke ich das es auch bei euch genau andersherum ist. Daniel hat damals auch immer dich aufgetragen mit seinen Traum CEO eines weltweit agierenden Unternehmens zu sein und bisher ist er nicht einmal in der Nähe dieses Ziel zu erreichen. Ich hingegen studiere um meinen Traumberuf, Lehrer, ausüben zu können. Manche Menschen sind gut, um einige Erfahrungen zu machen, doch passen dann doch nicht zu einem selbst. So ist halt das Leben.“
„Danke. Das ist genau, was ich gerade hören wollte.“
Kai und ich verfallen während der restlichen Aufräumarbeiten in eine sehr angenehme Unterhaltung. Wir sind genau auf der gleichen Wellenlänge und können uns ganz einfach ohne groß zu überlegen unterhalten.
***
Über die nächsten Wochen festigte sich unsere an diesem Abend begonnene Freundschaft.
Nach gut zwei Monaten fragte ich Kai, ob er mit mir auf ein Date gehen würde und er sagte ja. Einige Dates später kamen wir offiziell zusammen.
Als mein Bruder Jannis von seinem Backpack-Jahr aus den USA zurückkehrte, um an derselben Universität, wie ich und Kai zu studieren, steigt auch er in das Café meiner Tante mit ein.
Jannis, voller Lebensfreude, die man nur als 18- bis 20-Jähriger haben kann, verwandelt das Cafe jeden Freitag- und Samstagabend zu einer kleinen Kneipe. Unsere Zielgruppe bleiben trotzdem eher die älteren Generationen. Mit Spiele- und Bingo Abende lockt er zusammen mit meiner Tante die älteren zu netten Get-togethers. Mit Fingerfood, welches auf Kais Kappe geht und den richtigen Drinks wird dem Café ein Doppelleben eingeflößt, welches gut angenommen wird.
Jannis übernimmt für beide Geschäftsteile das Online-Marketing. Schließlich studiert er Marketing und Fotografie und sammelt so Praxisübung.
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Heute ist der letzte Freitag des Monats und für diesen Tag steht jeden Monat eine Spezialität auf den Plan.
Kai, genauso begeistert von Jannis‘ Idee wie unsere Tante und ich, hatte von Anfang an angeboten ab und zu Live-Konzerte mit dem Klavier zu präsentieren. Nun wurde er zum Geheimtipp. Jeden letzten Freitag im Monat ist der Laden besonders voll mit tanzenden Menschen, die in den Erinnerungen an vergangenen Zeiten schwelgen, wo solche Tanzabende ein allwöchentliches Muss gewesen ist.
Selbst als vor einigen Wochen seine Ex einen Aufstand mit ihren Freundinnen gegen das Café und die Beziehung zwischen Kai und mir organsiert hatte und an einem Freitagabend unvermittelt in den raum strömte, hielten unsere Gäste zu uns und einige der Herren in ihren 40er oder 50er halfen Jannis, Kai und mir sie wieder vor die Tür zu setzten. Ihren Wutausbruch wegen des Rauswurfs konnten wir wie als Stummfilm durch das Fenster beobachten, bevor sie eine Freundin mit sich zog. Seitdem haben wir unsere Ruhe vor ihr und ein Entschuldigungsbrief über ihr Verhalten, geschrieben von ihrem Vater, hängt nun eingerahmt hinten im Pausenraum und erfüllt mich immer mit etwas Stolz, wenn ich ihn sehe. Ehrlichkeit und wahre Liebe gewinnt halt immer.
Ich gebe Jannis an der Bar ein Zeichen. Natürlich muss Kai nicht den ganzen Abend durchspielen und gerade hat er eine ganze Stunde gespielt. Zeit für etwas Abwechslung.
Kai sieht mich neben sich auftauchen und schenkt mir ein Lächeln, bevor er sich den letzten Noten des Songs widmete. Zwei Studienkollegen von ihm begleiten ihn. Für sie ist es ein einfacher Weg etwas andere Übung, als im Studium zu bekommen und ab und zu ein paar andere Stücke zu spielen um sich so ein paar Euro dazuzuverdienen.
„So, wir machen kurz Pause. Mein Freund möchte mich wohl auch mal auf die Tanzfläche entführen und da sage ich nicht nein zu.“, sagte Kai kurz nach den der letzte Ton des Songs verklungen ist.
Er lässt sich von mir von der Klavierbank hochziehen und sich zu einem kurzen Kuss heranziehen, Dass „Awww“ der älteren Damen unterstreicht diese Zärtlichkeit.
Jannis drückte an der Musikanlage den Start Knopf und lenkt die Menge somit wieder von uns ab.
Glücklich lächelnd und eng umschlungen schließen Kai und ich uns ihnen an. Die Stimmung ist super, obwohl der Alkohol nicht in großen Magen fließt, wie es in den Clubs der Fall ist, wir Leben einfach von dieser einmaligen Atmosphäre.
An einen Tisch sitzend entdeckte ich Hilda und Frau Peters.
Hilda zwinkerte mir zu. Sie war sich stehts sicher gewesen, dass ich 'den Richtigen' noch finden werde und ich bin mir sehr sicher, dass dieser jemand für mich Kai ist.
Hab kurz meinen Uploadplan geändert, aber das ist ja nicht unbedingt ungewöhnlich 😂
Aber: LEUTE, BRAVERTZ IS BACK! Sie sind beide für die Natio berufen worden für die letzten beiden Spiele der DFB Elf für dieses Jahr! Ich hoffe die beiden bekommen mal wieder die Möglichkeit zusammen zu spielen! Maybe ein Tor?
Und da dies heute verkündet worden ist gibts heute einen Bravertz OS!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(05.11.2021)
Chapter 56: 83. HavertzxBrandt (Mpreg)
Chapter Text
AN: Nach dem Lesen bitte für den OS der nächsten Woche abstimmen ☺️
Hinweis: Kai ist hier ein einfacher Student, Jule Fußballer
Kais Sicht:
Kritisch betrachtete ich mein Spiegelbild. Ich drehte mich erst nach rechts und dann wieder nach links. Hinter mir auf dem Bett stapelten sich unordentlich einige dahin geworfenen Oberteile. Ich versuchte einige Oberteile heraus zu suchen, die meinem Babybauch verstecken würden. Noch nie war ich zuvor so froh gewesen, dass Julians Style den meinen genug beeinflusst hat, dass wir beide zusammen genug weite Pullis und Shirts besitzen.
Mein Freund von mittlerweile über zwei Jahren wohnte seit seinem Wechsel in Dortmund, um dort nach vielen Jahren bei Beyer Leverkusen den nächsten Schritt in seiner Fußballkarriere zu machen. Kurz vor dem letzten Wintersemester bin ich zu ihm gezogen, da ich sowieso in Dortmund studiere und ich so das Geld für einer sehr unstabile WG, was meine Mitbewohner anging, sparen konnte.
Mit dem Zusammenziehen fing ein neues Kapitel in unserem Leben an. Nur, dass das darauffolgende Kapitel nur wenige Monate später beginnt ahnte damals keiner von uns beiden. Ich wurde ungeplant Schwanger. Nach dem ersten Schock über diese Nachricht freuten wir uns beide auf unseren Nachwuchs. Besonders jetzt, wo ich meinen Abschluss frisch in der Tasche hatte und mich in Ruhe erstmal um mein Kind kümmern konnte.
Obwohl in der Beziehung zu Julian alles super und harmonisch war, ist dem nicht so, wenn ich an meine Familie denke. Meine Mutter mag tolerant sein gegenüber anderen Schwulen, aber ich weiß nicht wie es ist wenn sie erfährt, dass ihr Nesthäkchen sich einen Mann geschnappt hat. Mein Vater ist noch schlimmer. Ich habe echt keine Ahnung, wie er reagieren wird, aber ich hatte ihn früher mal dabei gesehen, wie er sein Geschickt angeekelt verzogen hatte, als er ein Schwules Pärchen gesehen hatte. Bei Jan bin ich mir überhaupt nicht sicher, wie er denkt, aber bei ihm habe ich wenigstens noch keinen auffälligen Blick gesehen beim Anblick eines Homosexuellen Pärchens. Lea ist, genauso wie ich selbst, weltoffener und die einzige Person, von der ich denke, dass sie meine Verbündete sein könnte sollte es zu einem Streit kommen.
Doch auf einen Streit möchte ich es gar nicht erst ankommen lassen, deswegen auch die geräumigen Oberteile um meinen vier ein halb Monate Bauch zu verdecken.
Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel beschließe ich diesen Pulli an zu behalten und schnappe mir meine Sporttasche, in der sich die restlichen notwendigen Dinge für einen Besuch über zwei Nächte bei meiner Familie befinden.
Julian wartet in der Küche auf mich. Für ihn wird es ein ruhigeres Wochenende. Er muss leider wegen einer kleinen Zerrung ein Spiel aussetzen und hat sich nun über das Wochenende bei seinem Bruder Jannis in dessen Kölner Wohnung einquartiert. Jule, immer gewillt auch das Positive in einer solchen Situation zu sehen, argumentierte so, dass er auf diesem Weg wenigstens in meiner Nähe ist und mich jeder Zeit einsammeln könnte, sollte es zu einer Eskalation kommen.
„Wenn was ist ruf an und ich bin so schnell es geht bei dir, okay?", trichterte mir Jule noch einmal ein und gibt mir über unsere miteinander verschränkten Finger Kraft für diesen Ausflug.
„Mach ich.", versprach ich ihm und lehne mich zu um ihm einen Abschiedskuss zu geben.
Schweren Herzens löste ich mich von ihm und gehe zur Tür. „Ich liebe dich.", flüsterte ich zum Abschied und ein sanftes: „Ich dich auch, Baby.", war das letzte, was ich hörte, bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Jule selbst wird erst in einer Stunde sich auf den Weg machen, aber er ist ja auch deutlich schneller mit dem Auto, als ich mit dem Zug.
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Die Ankunft bei meiner Familie fiel warm und herzlich aus, aber sie wissen ja noch nicht einmal, dass ich Julian kenne, geschweige denn, dass ich seit Jahren einen festen Partner an meiner Seite habe. Bei den Umarmungen mit meiner Mutter und Lea passte ich auf, dass ich sie nicht ungewollt mit meinem Bauch streife. Mit Jan und meinem Vater bleib es bei einfachen Handschlägen, beziehungsweise mit Jan bei einem kleinen freundschaftlichen Schulterrempler.
Beim Abendessen war die Stimmung zwar heiter, aber auch etwas komisch vom Gefühl her. Ich fühlte mich unwohl am Tisch und stocherte eher in meinem Essen herum, als ich tatsächlich aß. Meine Familie überging mein Unbehagen und löcherten Jan über seinen Job bei Adidas, München und potentielle Partnerinnen. Nur Lea warf mir ab und zu fragende Blicke zu.
Den Rest des Abends verbrachten wir alle damit einen Film unter Anweisung meiner Mutter zu schauen. Die Wahl lief auf König der Löwen, da mein Vater nach einigen Minuten voller Diskussionen keine Lust mehr auf das ganze hatte und die Allzweckwaffe zückte. Ich rollte mich unter einer der kuscheligen Decken in einem Sessel zusammen. So fiel es wenigstens nicht auf, dass ich meine Hand während des Filmes auf meinem Bauch legte und ich den Gedanken nicht verhindern kann, dass dies schon bald Jule, unser Baby und ich sein könnten, die die Geschichte von Simba zusammen verfolgen. Etwas von meiner Angst vor der Meinung meiner Eltern und somit meiner Angespanntheit fiel von mir ab.
Ich schrieb noch etwas mit Jule um ihn zu besänftigen und mir Mut für die nächsten 36 Stunden aufzubauen, bevor ich schlafe ging.
***
Ein zaghaftes Klopfen an meiner Tür weckte mich am nächsten Morgen.
Lea, noch gekleidet in ihren Schlafklamotten, schlich ins Zimmer nach einem prüfenden Blick in den Flur.
„Morgen, Großer. Rutscht du mal?", gegrüßte sie mich und kroch, nachdem ich ihr den Platz in meinem alten Bett aus Teenagerzeiten gemacht habe, zu mir unter die Decke. Ich hatte mich damals gegen Bett und ein kleines Sofa und für ein großes Bett entschieden. Somit passten wir nun auch gemeinsam hier rein, auch wenn ich das etwas längere Bett von Jule und mir vermisste.
Wir blieben so einige Minuten ruhig nebeneinander liegen. Ich genoss einfach die Nähe zu meiner Schwester, die schon während unserer Kindheit meine engste Vertraute war. Lea scheint mir etwas sagen zu wollen, aber die Worte wollen ihr scheinbar nicht direkt kommen.
„Weißt du, ich habe da einen Kommilitonen und der muss jetzt ein paar Monate aussetzen. Er erwartet ein Kind. Ich habe in Rahmen eines Projektes mit ihm zusammen geforscht und habe ihn auch etwas beobachten können. Gestern sind mir ein paar seiner Gesten auch bei dir aufgefallen. Deswegen muss ich dich fragen: Bist du Schwanger? Wenn ja gibt es einen Vater und bist du glücklich?", platze es förmlich aus ihr heraus. Ihr Blick am Anfang war noch starr an die Zimmerdecke gerichtet, aber als sie mir die Fragen stellte, drehte sie sich zu mir.
Ich schluckte. Scheinbar war ich doch nicht so unauffällig gewesen, wie ich es geplant hatte. Aber ich konnte sie auch nicht anlügen. In Leas Augen spiegelte sich nur Sorge um mich wieder, aber keine Anzeichen von Verachtung oder Wut und das gibt mir die Kraft, die ich brauchte, um den Mund aufzumachen. Sie würde mich nicht ausgrenzen oder verleugnen. Das ist nicht ihre Art.
„Du hast deinen Drang zum Leute Beobachten noch immer.", stellte ich fest. „Ja, ich mache dich in etwas mehr als 4 Monaten zur Tante. Mit dem Vater bin ich seit zwei Jahren liiert und wir wohnen mittlerweile auch schon fast ein Jahr lang zusammen. Und, ja. Ich würde definitiv sagen, dass ich glücklich bin."
„ZWEI JAHRE?!" zischte sie ungläubig. „Spatz, da hast du mir aber vieles Verschwiegen. Ich möchte alles wissen!", forderte sie mich direkt auf und drehte sich nun komplett zu mir um.
„Er heißt Julian und ich habe in Leverkusen kennengelernt, als ich für eins meiner Praktika da war. Wir sind uns ein paar Mal in der Freizeit über den Weg gelaufen, bevor wir uns immer öfter mal Verabredeten. Wir wurden erst sehr gute Freunde und verstanden uns blind. Der Schritt in eine romantische Beziehung war total natürlich für uns. Letztes Jahr, als ich mal wieder einen Mitbewohnerwechsel in der WG hatte, kam dann ein Typ hinzu mit dem ich mich nicht verstand und der mich auch immer so komisch angesehen hat, als ob er mir am liebsten alle Kleidung vom Leib gerissen hätte. Jule hat schnellen Prozess gemacht und mich, als der Neue mal nicht da war, da rausgeholt. Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so schnell meine Sachen gepackt. Dank seines Jobs kann ich mich auch die erste Zeit in aller Ruhe um das Baby kümmern und wenn es nach ihm geht müsste ich auch nie arbeiten, wenn ich es nicht möchte."
„Dann muss er älter sein als du, wenn er so gut verdient. Sag mir aber bitte nicht, dass du dir jemand über 35 geschnappt hast. Und wofür hast du vier Jahre bis zum Bachelor studiert um das jetzt alles wegzuwerfen!" Ihre Augen hatte sie weit aufgerissen und es stand nun auch etwas mehr Sorge um mich in ihnen.
„Er ist 25, also gerade mal 3 Jahre älter als ich. Und natürlich werde ich arbeiten. Nur halt nicht, bis ich nicht einen Platz in der Kita habe und ich würde gerne so ein Jahr lang mit dem Baby zuhause bleiben.", beruhigte ich sie.
„Puh. Du hast mir einen ordentlichen Schrecken eingejagt! Also kein Sugar Daddy und du willst deine Zukunft nicht vollkommen von ihm abhängig von ihm und seinem Geld machen.", sie atmete tief durch, bevor sie weitersprach: „Aber im Ernst, welcher 25-Jährige verdient so viel ohne ordentlich viel Vitamin B?"
„Er macht nur genau das, was er, neben mir und dem Baby, am meisten liebt und ist verdammt gut darin."
„Spann mich nicht auf die Folter!", zischte sie mich an.
Ich musste über ihre Ungeduldigkeit Lachen und angelte über sie hinweg mein Handy vom Nachttisch. Mit flinken Fingern ging ich in das Album mit Fotos von mir und Jule. Ich wählte ein Bild aus, dass Jannis gemacht hatte und wo man uns gleichzeitig von vorne und in einer Glasscheibe gespiegelt sieht. Das es ein bearbeitetes Bild ist, ist somit fast ausgeschlossen.
Ich drehte mein Handy so, dass Lea den Bildschirm sehen kann und beobachte sie und ihre Reaktion. Meine ganze Familie hatte eine Sympathie für Bayer Leverkusen und so ist Jule für sie niemand unbekanntes.
Ihr fällt nach und nach alles aus dem Gesicht. „Aber... Das ist ja...", brachte sie heraus und blickte zu mir hoch. Ich nickte und malträtierte meine Lippe mit meinen Zähnen, wie ich es oft tat, wenn ich mir unsicher bin.
„Mein Bruder hat sich Julian Brandt geangelt." Sie war vollkommen fassungslos. „Guter Fang! Ist nur etwas schwer für mich zu verdauen, dass du deswegen nun Bayer den Rücken zukehrst, wo dein Schatz ja für Dortmund aufläuft."
„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.", grinste ich sie erleichtert an, dass sie mir nicht böse ist, dass ich sie nicht früher eingeweiht habe.
Sie zog kurz ihre Augenbraue hoch, bevor sie das Thema wechselt: „Und was ist mit Mama, Papa und Jan? Willst du es ihnen bald sagen? In einigen Monaten werden sie, ohne es vorher zu wissen, Großeltern und Onkel. Und ich glaube nicht, dass sie das ganze so plötzlich kommend gut aufnehmen werden."
„Ich werde es ihnen kurz vor meiner Abfahrt sagen. Ich bin froh, dass du selber auf mich zugekommen bist mit deiner Vermutung und mich nicht beleidigst oder so."
„Ich bin der Meinung jeder sollte die Person lieben, die man lieben möchte und bei der man sich wohlfühlt. So lange es nicht gegen Gesetze bezüglich des Alters oder Tieren oder weiß der Geier, was noch, verstößt, urteile ich nicht. Du stehst nun mal auf Männer und hast sogar das Glück, dir einen geangelt zu haben, der nicht nur gut aussieht, sondern auch von Charakter her schwer in Ordnung ist. Ganz abgesehen von Geld und Ruhm. Ich werde dir morgen auf jeden Fall beistehen, wenn du es ihnen sagst."
Von ihren Worten ganz gerührt griff ich nach ihrer Hand. „Danke. Hab dich lieb Schwesterherz."
„Ich dich auch, Großer."
***
Meine Eltern waren nicht besonders glücklich, dass wir sie an diesem Tag etwas alleine ließen. Während Jan mit ein paar seinen alten Kumpels verabredet ist gingen Lea und ich zu unseren Eseln und nahmen zwei mit auf einen ausgiebigen Spaziergang, nachdem wir alle gut geputzt haben.
Proviant hatten wir mit und so kamen wir erst so nach Hause, dass wir noch Zeit für eine schnelle Dusche hatten, bevor meine Mutter das Abendessen auftischte
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Abends musste ich die neue ernannte Super-Tante über mich ergehen lassen.
Tausende von Fragen über das Baby und besonders Jule. Letzteren lernte sie kurz über Facetime kennen und ist hin und weg von ihm und wie er sich um mich sorgt.
Ich bereute es etwas im Nachhinein, ihr erlaubt zu haben, dass sie meinen Bauch berühren zu dürfte. Denn die letzte Stunde hatte ich, nahezu ohne Unterbrechung, zwei Hände auf der beachtlichen Wölbung, für den aktuellen Zeitpunkt in meiner Schwangerschaft, liegen.
***
Heute war der Tag der Wahrheit gekommen. Julian würde mich pünktlich um 11 Uhr einsammeln oder falls nötig auch früher.
Zum Abschied tischte Mama uns ein riesiges Frühstück auf. Jule wäre auch noch locker mit satt geworden.
Mein Baby gibt mir mit einer Heißhungerattacke zu verstehen, dass ich lieber ordentlich reinhauen sollte, wenn ich das gleich anstehende Gespräch nicht mit allzu viel Nervenflattern überstehen möchte.
Als alle Pappsatt und zufrieden am Tisch sitzen, nahm ich meinen Mut zusammen. Lea legte mir aufmunternd eine Hand auf den Oberschenkel und nickte mir zu, als sie bemerkte, dass ich mich innerlich darauf vorbereitete den Rest, der hier versammelten, einzuweihen.
„Ich muss euch noch etwas erzählen. Bitte unterbricht mich nicht. Ich wohne seit fast einem Jahr nicht mehr in der WG. Wir hatten damals wieder einen Wechsel und ich kam mit dem Neuen nicht klar. Mein Partner hat mich dann, als der Neue nicht da war, mitsamt alle meiner Sachen, außer Möbeln, eingesammelt und ich bin zu ihm in die Wohnung gezogen. Wir sind seit über zwei Jahren zusammen und wären den Schritt bald darauf wahrscheinlich so oder so gegangen." Ich wartete kurz eine ab, ob eine Reaktion von Seiten meiner Familie kam, aber alle die es noch nicht wussten schienen in einer Art Schockstarre verfallen zu sein. „Mein Partner ist Spieler in der Fußballbundesliga und verdient nicht schlecht, so sind wir auch gut finanziell abgesichert, bis ich mir nach der Geburt unseres Kindes in ungefähr fünf Monaten, und entsprechender Zeit Zuhause auch einen Job suchen werde."
Als ich fertig gesprochen hatte rückte ich den Pulli, einen von Jules, so zurecht, dass die Babywölbung deutlich sichtbar wurde und ließ eine Hand auf meinem Bauch liegen. Letzteres half mir, wie ich schon vorher bemerkt hatte, runter zu kommen und Ruhe zu bewahren.
Es dauerte gut eine Minute, bis sich meine Familienmitglieder wieder im hier und jetzt befinden.
Mama war mehr bedrückt darüber, dass ich ihr bisher nichts erzählt hatte. Jan war überrascht, dass ich Schwul bin und derjenige, der Schwanger geworden ist. Papa wettert über jeden Typen, der sich an mir vergriffen haben könnte und meint, dass er sich meinen Partner vorknöpfen würde, wenn er mich nicht gut behandelt.
Vor Rührung konnte ich meine Tränen nicht stoppen und Lea reichte mir ein Taschentuch, welches sie in weiser Voraussicht hinter sich ins Regal gelegt hatte.
„Ihr wollt mich trotzdem noch?", schluchzet ich laut auf.
„Schatz, du bist unser Sohn, und wir werden dich immer lieben, egal ob du eher Männern oder Frauen hinterherschaust." Mama kommt um den Tisch herum und zieht mich in ihre Arme.
„Wobei es deinem Freund wahrscheinlich nicht gefallen wird, wenn du anderen Männern hinterher schaust.", kommentierte mein Bruder die Aussage von unserer Mutter locker.
„Kind, wen hast du dir denn ausgeguckt?", mein Vater schien kein bisschen wütend zu sein, sondern jetzt auch eher neugierig. Seine Frage veranlasst Mama und Jan ebenfalls dazu, mich neugierig anzuschauen.
Ich wischte mir die letzten Tränen aus dem Augenwinkel. „Ich habe mir niemanden ausgesucht. Wir sind uns einfach ein paar Male über den Weg gelaufen, später haben wir uns bewusst getroffen und sind erst Freunde geworden. Nun sind wir zusammen, weil er mich unbedingt haben wollte und mich nach einigen Dates von sich überzeugen konnte."
„Und wer hat meinem kleinen Bruder nun den Kopf verdreht? Wehe du lässt uns raten!", mein Bruder lehnte sich ungeduldig vor.
Ich lachte leicht und brachte dabei ein sanftes „Julian Brandt" hervor.
„Der blonde Hottie?! Respekt!", kommentierte Jan.
Papa sah es etwas differenzierter: „Sehr privat, kein großer Trubel auf Sozial Media und ich habe noch keine Geschichte von ihm gehört, wo er protzt oder beim Feiern auffällig wurde. Eher der Familienmensch und eher humorvoll veranlagt mit großem fußballerischem Talent."
„Lass deinen Vater mal weiter analysieren. Die Hauptsache ist es, dass du ihn liebst und er dich gut behandelt und wertschätzt.", sagte meine Mutter und zieht mich näher zu sich.
Ich lauschte, in den Armen meiner Mutter, der Analyse über meinen Freund, von meinem Vater und Bruder, der nun auch mehrere Punkte mit einbringt. Ich bin froh, dass mich meine Familie so akzeptiert, wie ich bin. Ohne sie konnte ich mir kein Leben vorstellen.
Die letzten Minuten, bis Julian vorfährt, sind sehr harmonisch und die Umarmungen zum Abschied voller Liebe und Wärme. Von Auto aus winkte ich ihnen zum Abschied zu, bevor ich mich glücklich lächelnd Julian zuwendete.
„Deine Sorgen sind in Nachhinein unbegründet gewesen. Mit Lea an meiner Seite konnte ich ihnen vorhin alles erzählen. Du sollst dich aber stets benehmen und mich auf Händen tragen, sonst gibt es Ärger mit Jan und meinem Vater."
„Das sollte ich hinkriegen. Möchte ja der vorzeige Schwiegersohn sein.", grinst Jule mich an und verschränkt unsere Hände über der Mittelkonsole miteinander. Ich lehnte mich zurück und entschließe mich etwas zu Schlafen.
Ein Baby zu bekommen ist harte Arbeit und sich nebenbei auch noch der Familie zu öffnen ist noch mal mehr Belastung. Jule wird mich schon wecken, wenn wir ankommen. Ich spürte noch einen leichten Druck an meiner Hand und meine ein „Schlaf gut, Baby.", gehört zu haben, bevor ich mit einem Lächeln auf den Lippen wegdämmere.
Bravertz 😍. Muss ich mehr sagen?
Mit Jule hab ich noch so viel in den nächsten Wochen und Monaten vor. Das wird noch lustig! Auch, wenn Kai vermutlich mal eine Pause als sein Partner bekommen wird. Ich habe da einige interessante Pairings vorbereitet.
Für nächste Woche dürft ihr zumindest das Fandom auswählen:
- Fußball (zu Ballon d'Or, allerdings vorgeschrieben)
- Biathlon (da die Saison am nächsten Wochenende startet)
Bin gespannt für was ihr euch entscheidet! Ich habe Bock auf beides!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(22.11.2021)
Chapter 57: 84. MessixRonaldo (Mpreg/Ballon d'Or Spezial)
Chapter Text
Lionel Messi ist eine sehr gewissenhafte Person. Er ist immer sehr früh dran, wenn er auf dem Weg zu wichtigen Terminen ist und plant auf die Sekunde genau auch den stressigsten Tag.
Für die, am nächsten Tag stattfindende, Ballon d‘Or Verleihung musste er und auch alle weiteren Nominierten frühzeitig vor Ort sein, damit sie in kleinen Mini-Ferienhäusern vom Rest separiert werden können, um somit die Corona-Schutzregeln zu beachten.
Leo konnte sich, durch seine frühe Ankunft noch ein Zimmer aussuchen. Wen er allerdings als Mitbewohner bekommen wird, wird eben dieser für sich entscheiden. Das er einen bekommen wird steht außer Frage.
Als es bereits spät Abends ist und sich Leo in das große Doppelbett gelegt hat, wundert er sich einerseits um die Planung der Übernachtungsmöglichkeiten, da alle Häuschen mit Doppelbetten ausgestattet sind, und andererseits, wo sein Mitbewohner abgeblieben ist, da er noch immer alleine ist. Er konnte nur Hoffen, dass ihn dieser nicht mitten in der Nacht wieder aus dem Schlaf reißt.
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Das genaue Gegenteil zu Leo ist sein ehemaliger direkter La Liga Rivale Cristiano Ronaldo. Trotz eigenem Flugzeug hatte er es komplett verpennt sich auf dem Weg in die Isolation zu machen.
Erst nach einem, nicht sehr freundlichen, Anruf des Veranstalters, machte dich der Star von Manchester United daran seinen Koffer zu ende zu packen und zum Flugplatz zu fahren.
Um kurz nach ein Uhr morgens erreichte er somit erst das Ziel. Die Mitarbeiterin des Hotel drückte ihm nur schnell eine Schlüsselkarte in die Hand mit den Worten: „Wären Sie früher hier gewesen hätten sie sich das Zimmer aussuchen können. Seien Sie besser leise, ihr Mittbewohner schläft wahrscheinlich bereits. Ich wünsche Ihnen eine gute und erholsame Nacht.“
Cris machte sich auf den Weg zu einem der kleinen Häuschen, welches im Gegensatz zu ungefähr der Hälfte der anderen Häusern, schon in komplette Dunkelheit getaucht ist. Er gab sich wirklich Mühe leise zu sein, aber scheinbar wollte das Schicksal es wohl anders.
Kaum war die Tür geöffnet, ging im Inneren ein Licht an. Cris blieb ruhig und zog seinen Koffer hinter sich in den eigentlich offenen Raum, der Küche, Wohnbereich und Schlafzimmer zugleich ist.
Automatisch bleiben seine Augen an der Person auf dem Bett hängen. Oder besser: An dem bloßen Oberkörper dieser Person. Nur kurz begegnete er braune Augen, die ihn Erstaunt und gleichzeitig genervt betrachteten, der Anblick des Oberkörpers hatte ihn irgendwie zu sehr eingenommen.
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Leo konnte es sich nicht erklären. In der einen Minute lag er friedlich im Bett und versuchte einzuschlafen und in der nächsten ist er hellwach und aufrecht sitzend im Bett, um die Person strafend anzusehen, die den Wagemut hatte ihn so spät noch mit ihrem auftauchen zu stören.
Im kleinen Eingangsbereich des Häuschens steht sein ehemaliger Rivale. Cristianos Haare sind ungestylt und er hat einfache und bequeme Sportsachen an. Ganz anders, als sich der Portugiese sich sonst in der Öffentlichkeit blicken ließ.
Doch irgendwie wurde Leos Blick durch dieses untypische Auftreten auf den Älteren gezogen.
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Die nächsten Minuten können sie sich beim besten willen nicht erklären.
Irgendwie übernahmen ihre Körper die Führung und ihre Köpfe schalteten sich aus.
Die restlichen Kleidungsstücke fanden, schneller als man gucken konnte, ihren Weg zum Boden. Cris bewegte sich geschmeidig auf Leo und das Bett zu.
Es wirkte alles sehr vertraut, als ob sich diese Situation schon unzählige Male zwischen den Beiden so abgespielt hatte. Dies hatte sie aber nicht. Selbst zu ihrer gemeinsamen Zeit in La Liga haben sie nie mehr als ein paar freundschaftliche Gesten und Worte mit einander getauscht.
Trotzdem schein es so, als ob ihre Lippen und Finger genau zu wissen schienen, was dem anderen gefällt und wie sie darauf reagieren. Es war wie ein Tanz. Ein Tanz, den normalerweise nur Paare mit einander tanzten und dich war es für sie beide doch sehr natürlich sich so nahe zu sein.
Keiner von den beiden wusste, wo her genau das Gleitgel kam und diese Verständlichkeit im Umgang mit einander.
Leo verfloss beinahe unter den Berührungen von Cris und dessen gekonnten Bewegungen mit denen er in ihn stieß. Er war zu nichts weiter fähig, als sich in den Lacken festzukrallen und seine Empfindungen mit lautem Stöhnen zu äußern.
Nach einem explosiven gemeinsamen Orgasmus schiebt sich Cris vorsichtig von den kleineren runter. Noch immer schweratmend zog er den kleineren Körper an seine Brust.
Über alles weiteren würden sie sich am nächsten Morgen Gedanken machen.
***
Am nächsten Morgen würden sie erst durch kräftiges klopfen an der Tür geweckt. Beziehungsweise war es bereits Mittag und die beiden werden bald für die ersten Pressetermine erwartet.
Inklusive der Zeit, die sie brauchen um dich für die nächsten Stunden mit ausreichender Verpflegung zu versorgen und sich entsprechend der Situation zu kleiden, bleib ihnen nur eine knappe Stunde.
Leo flüchtete, wie eine gezündete Rakete, aus der sicheren und warmen Umarmung und direkt ins Bad.
Die Erinnerungen an die letzte Nacht waren einfach zu präsent und er konnte sich noch keinen Reim daraus machen, warum das späte erscheinen seines Zimmerpartners, so geendet hatte. Sein Hals ist zudem deutlich gezeichnet von den Geschehnissen der letzten Nacht. Er hat Glück, dass sie spätestens mit dem anlegen der Krawatte unter dem Hemdkragen verschwinden.
Er überlas Cris so schnell es ging das Bad und kleidete sich schnell in den bereits herausgelegten Klamotten, bevor er das Haus verließ noch bevor Cris im Bad fertig war.
Wie durch ein Wunder schaffte er es Cris für den Rest der Zeit aus dem Weg zu gehen. Selbst später bei der Verleihung hatte er sich hinter den Kulissen umgezogen und auch dort seine zwischendurch gepackten Taschen untergebracht.
Er wollte es vermeiden den Mann noch einmal an diesem Tag direkt ansehen zu müssen. Obwohl der Sex der beste seines Lebens gewesen war und er sich in den kräftigen Armen in der Nacht do sicher, wie noch nie gefühlt hatte.
***
einige Wochen später
Leo ist wieder in seinem normalen und chaotischen Fußballeralltag angekommen. Es klappte zwar nicht ganz so gut einen bestimmten Portugiesen aus seinen Gedanken zu verbannen, aber er tut sein bestes sich abzulenken.
Seine Teamkollegen von PSG versuchten ihn so oft es geht dazu zu bringen, dass er sich mit unter sie mischt, doch lieber vergrub sich Leo in Pressearbeit oder in seiner Wohnung auf der Couch.
Er bewohnte, seit er in Paris angekommen ist, eine kleine nicht ganz vollständige Wohnung in dem Haus, welches sich sein ehemaliger El Clasico Rivale Sergio Ramos gekauft hatte. Leo hatte zwei Schlafzimmer, zwei Bäder und ein Wohnzimmer für sich und nutzt, wenn er dazu Lust hatte, des große Hauptwohnzimmer mit, die Küche teilten sie sich ebenfalls.
Für sie war es irgendwie natürlich gewesen sich so einzurichten, nachdem Sergio ihm einen, damals noch vorübergehenden, Unterschlupf anbot.
Aber er kannte den heißblütigen Spanier schon so einige Jahre und noch besser, seit dieser mit seinem Kumpel, aus seiner Anfangszeit bei Barcelona bis jetzt, Gerard Piqué zusammen gekommen ist.
Aber neben alle dem, was in seinem Leben sowieso passierte, fing er nun an zu schwächeln. Regelmäßiges Übergeben wurde fast zu eine alltäglichen Sache. So eine intensive und dauerhafte Übelkeit hatte er nicht mehr gehabt, seit er damals die Wachstumshormontherapie hatte und diese im vollen Gang war.
So kam es, dass sein Mitbewohner auch Wind von seiner Situation bekam.
Sergio und er hatten sich mittlerweile entschieden weiterhin zusammen zu leben, um nicht alleine sein zu müssen, und teilten sich nun die Kosten fürs Haus.
Sergio steht seinem Partner in nichts nach. Er ist genauso fürsorglich, wie Gerard. Dabei glaubte Leo, dass dieser seinen Freund auf ihn angesetzt hatte.
„Hier.“, sagte Sergio und reichte ihm eine Schachtel. „Bitte tu dir selbst den gefallen und mach den Test. So, wie du nach dem Ballon d’Or ausgesehen hast besteht zumindest eine kleine Chance, dass es vielleicht ganz hilfreich sein könnte.“
Natürlich hatte er vor Sergio die Knutschflecken nicht verbergen können und sich auch nicht wirklich gegen den Verteidiger wehren, als dieser ihn bezüglich seines Bettpartners löcherte.
Er schien Sergio gegenüber nicht sehr überzeugend zu wirken, den dieser hielt ihm noch immer die Verpackung hin. „Es ist echt nichts schlimmes. Ich habe auch schon den ein oder anderen gemacht, seit ich mit Gerard zusammen bin.“, versuchte es der Andalusier noch Mals.
Vorsichtig nahm Leo ihm die Schachtel aus der Hand. Das Wort Schwangerschaftstest viel ihm direkt ins Auge und er musste schlucken. Das wäre jetzt echt der Supergau.
Er machte den Test trotzdem anstandslos. Sergio als stillen Mutmacher vor der geschlossenen Tür des Badezimmers wartend.
Als Leo nach 5 Minuten alle drei in der Verpackung befindlichen Tests mit einem sehr deutlichen Ergebnis in der Hand hielt, drohten ihm die Beine unter dem Gewicht des Ergebnisses nachzugeben. Gerade so schaffte es gerade so noch die Tür zu öffnen, um Sergio in den kleinen Raum zu lassen, bevor er erschöpft an der gefliesten Wand hinunter glitt. Die drei positiven Tests fallen klackernd zu Boden.
***
Sergio ist eine wirkliche große Hilfe für Leo über die nächsten zwei Wochen.
Er begleitete ihn, ohne zu zögern, auf geheimgehaltene Arzttermine und versucht so viel Informationsmaterial zusammen zu sammeln, wie er nur kann. Gerard, nachdem er sich von Leo die Erlaubnis geholt hat diesen mit einzuweihen, versucht sich für die beiden Englisch-Nieten durch die englischsprachige Literatur – Bücher und Onlineberichte, Blogs, etc. – zu wühlen.
Nun sitzt Leo im Auto vor dem Flughafen, von dem er gleich Richtung Manchester abheben wird. Auch hier wird ihm Sergio nicht von der Seite weichen. Dieser Fakt ermutigte ihm genug, um diesen Weg nun hinter sich zu bringen.
„Es wird alles gut, verstanden? Ich bin direkt bei dir und Geri ist nur ein Anruf entfernt. Wir sind ein Team und wenn er euch nicht will, hat er Pech gehabt!“, machte ihm der Andalusier Mut.
Einmal hatte Leo schon zurückgezogen. Aber nun mit dem Älteren an seiner Seite hat er den nötigen Mut, um gegenüber Cristiano Nägeln mit Köpfen zu machen.
Während des Flugs schaffte er es kaum seine Beine unter Kontrolle zubekommen und Sergio legte ihm immer wieder eine beruhigende Hand aufs Knie, wenn die Nerven mit ihm durchgingen.
Aber die beiden Spanier haben Recht. Cristiano verdiente es von ebenfalls von seinem Kind zu erfahren. Wenigstens ist er ein guter Vater für Junior und Leo konnte sich sicher sein, dass der Ältere ihm wenigstens zuhört
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Leos Nervosität wurde auch nicht besser, als der Wagen mit ihm und Sergio vor dem Haus des Portugiesen.
Soweit er und auch der Rest der Welt weiß, hat Cristiano aktuell keine romantische Beziehung mit jemanden. Erst letztens hatte Cristiano in einem Inter gesagt, dass er sich aktuell auf seinen Sohn konzentrierte neben dem Fußball und er zumindest nicht aktiv nach einer Beziehung suchen würde. So hatte Leo zumindest nicht das Gefühl, dass er gleich mit der Offenbarung seiner Schwangerschaft eine funktionierende Familie auseinander reißt.
Nach einem letzten Blick auf Sergio, der im Mietwagen sitzen blieb aber jederzeit im zu Hilfe eilen würde, drückte Leo mit zittrigen Finger auf die Klingel.
Über David de Gea, den Sergio bestochen hat, wussten sie, dass Cristiano zuhause sein musste. Trotzdem dauerte es gefühlte 10 Minuten, bis Leo Schritte hinter der verschlossenen Tür vernehmen konnte.
Cristianos Blick, dieser erkannte, wer da gerade vor seiner Tür stand, ist beinahe Fotowürdig.
„Hi, was machst du den hier?“, fragte er den Argentinier, der nervös mit den Zähnen an seiner Unterlippe zupfte. Mensch, warum musst er auch immer so unglaublich unsicher sein, wenn er mit Menschen spricht, die er nicht gut kennt?!
„Ich muss dringend mit dir über etwas wichtiges reden. Persönlich, weswegen ich nach Manchester gekommen bin. Kann ich reinkommen?“, fragte Leo vorsichtig und sich bevor er einen prüfenden Blick über die Nachbarschaft gleiten ließ, wenn sie in so einem vertraut wirkendem Setting fotografiert werden würden, wäre es nicht gut.
„Komm rein.“, lud der Portugiese Leo hinein, scheinbar sicher, dass er von Leo nichts schlimmes zu befürchten hat.
Leo wurde in eine großes offenes Wohnzimmer geführt, wo er sich auf eine sehr gemütlichen Couch niederließ, während der Hausherr ihnen zwei Gläser Wasser besorgte. Er versuchte tief durchzuatmen und nicht mit den Henkeln der kleinen Tüte mit den Beweisen vollkommen mit seinem zupfen zu zerstören. Cristiano hatte ihm auf dem Weg ins Wohnzimmer zwar gesagt, dass Junior bei einem Freund ist und doch fühlte er sich so, als ob er dessen Anwesenheit spüren könne.
„Was bringt dich denn hier her? Da du selber hierher gekommen bist, muss es wirklich wichtig sein.“
Leo atmete noch einmal tief durch, bevor er zu sprechen anfing und so direkt zum Thema zu kommen: „Nach unserem letzten Treffen zur Ballon d’Or Verleihung ging es mir nicht so gut. Ich habe versucht es zu verstecken, aber Sergio, mit dem ich nach meinem Wechsel zusammen in einer WG wohne, hat es bemerkt und mich beobachtet. Eines Tages brachte er mir nach dem er den Wocheneinkauf erledigt hatte eine kleine Schachtel aus der Apotheke mit. Drin waren drei Schwangerschaftsteste. Er hat mich etwas dazu gedrängt sie zu machen. Und wie könnte es auch anders sein, sind sie alle drei Positiv gewesen. Er hat mich dann zwei Wochen später, letzte Woche, zum Arzt begleitet. Dort wurde das Ergebnis der Tests offiziell bestätigt. Und weil ich in den letzten zwei Jahren mit niemanden außer dir im Bett gewesen bin, bist du der Vater. Ich wollte es dir lieber persönlich sagen, nicht, dass du irgendwann über drei Ecken erfährst, das von dir noch ein zweites Kind auf der Erde rumtobt.“
Cristiano hatte den Jüngeren aufmerksam zugehört. Kurze Sprechpausen Leis nutze sein Gehirn, um die Informationen aus dem letzten Satz grob zu verarbeiten. Leo ist Schwanger und das Kind ist von ihm. Er schwieg noch einen Moment, bevor er antwortete, um diesen Fakt sacken zu lassen und den ersten Schock zu überwinden.
„Was hast du vor und was wünschst du dir?“, fragte der Ältere sanft.
„ Ich möchte das Kind gerne bekommen. Und ich wünsche mir, dass wir einen freundlichen Kontakt zu einander aufbauen. Um später, wenn du das überhaupt möchtest, auch mal Treffen zu organisieren. Ich möchte nicht, dass mein Kind ganz ohne seinen Vater zu kennen aufwächst. Wärst du damit einverstanden?“, formte Leo seine ingeheimen Wünsche zu Worten.
„Ich könnte keins meiner Kinder im Stich lassen, egal wie unerwartet es in meine Leben kommt. Ich werde dir so gut, wie es geht zur Seite stehen.“, versicherte Cristiano Leo mit einer Stimme, die daran kein Zweifel lässt.
Den Abend ließen sie gemeinsam mit Sergio und Junior ausklingen und die beiden PSG-Spieler wurden von Cristiano auch eingeladen in seinen Gästezimmern die Nacht zu verbringen, bevor sie am nächsten Tag mittags wieder Richtung Paris abreisen müssen.
***
Fünf Jahre später sind die beiden ehemaligen Rivalen in wohlverdienter Fußballerrente.
Über die Jahre haben sie sich besser kennen und auch lieben gelernt. Nun leben sie in Cristianos Haus in Portugal als Familie mit ihren zwei Kindern, wobei eines, Junior, eigentlich nicht mehr bei ihnen wohnte sondern seine eigene Fußballkarriere verfolgt.
Nach ein paar Jahren Fernbeziehung, der wirklichen Kennlernphase als Paar und der Planung der Hochzeit im letzten Sommer, erwarteten sie nun noch einmal Nachwuchs. Leo ist im sechsten Monat Schwanger mit einem, dieses Mal geplanten, Baby schwanger.
Gerade so passend fertig geworden. Puh, die nächsten Wochen werde ich es nicht schaffen brandaktuelle Themen mit in meine OS einzubauen, da ich jetzt meine ersten Klausuren im Studium schreibe und von meiner OS-Reserve zerren werde.
Übrigens bin ich heute Abend weder für Leo noch für Cris, von den beiden würde ich allerdings Leo Cris vorziehen. Ich drücke tatsächlich Lewy die Daumen. Nach dem letzten Jahr hat er es sich redlich verdient diese Auszeichnung zu gewinnen.
Was meint ihr? Wer wird das Rennen machen?
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(29.11.2021)
Chapter 58: 87. BrandtxOMC
Chapter Text
Hinweis: Jules Verletzung, nach dem Zusammenstoß mit einem der Bayernspieler, ist hier etwas dramatisiert dargestellt und natürlich weiß ich nicht, wie und wo genau er untersucht worden ist. Aber ich vermute, dass er eigentlich am Nachmittag nach dem Spiel soweit von den Ärzten das all-clear bekommen hat. Und natürlich weiß ich nicht genau, welche Hygieneregeln aktuell in den Krankenhäusern einzuhalten sind.
Julians Sicht:
Es ist echt nicht angenehm vom Spielfeld getragen zu werden, nur um dann direkt ins Krankenhaus gebracht zu werden.
Erst untersuchten mich unsere Mannschaftsärzte, nur um zu bestätigen, dass ich zumindest zur Abklärung ins Krankenhaus muss und dann nochmal ein Team von Ärzten, als ich in die Notaufnahme gebracht wurde.
Ich hatte bereits als Kind mal eine Gehirnerschütterung gehabt und mein Kopf fühlte sich gerade genauso an, wie damals. Trotzdem war ich erleichtert, als die Ärzte die Gehirnerschütterung bestätigten und alles andere ausschließen konnten.
Obwohl ich nun eine Diagnose habe und als Kind unter dem wachsamen Blick meiner Mutter meine damalige Gehirnerschütterung kurieret hatte, musst ich zumindest über Nacht bleiben und am nächsten Tag noch weitere Test überstehen müssen, um wieder hier raus zu kommen.
Die Oberschwester der Privatstation holte mich mit einem Rollstuhl ab und übergab mich an meinem Zimmer für die Nacht einer anderen Schwester, die mich beim Abwaschen von Schweiß und Spielfeldresten behilflich sein soll. Ich schaffte es sie dazu zu bringen, mich alleine im Bad duschen zu lassen, während sie vor der Tür wartet und sich regelmäßig nach mir erkundigt. Vorerst würde ich mit einem vom Krankenhaus gestellten Schlafanzug leben müssen, bis Marcel mir gleich meine Tasche mit ein paar Notfallsachen für einen eben solchen Fall vorbeibringt. Dank Marco hat jeder im Team so eine Tasche fast fertig gepackt zu Hause stehen.
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Das Duschen klappte ganz gut, aber direkt danach steckte mich die Pflegerin ins Bett. Wenigstens nicht ohne mir zusagen, dass ihr Kollege gleich übernehmen wird und mir auch was zu essen bringen würde.
Kurz entspannte ich mich, bevor ich mich erinnerte, wer unteranderem hier auf der Privatstation Pfleger ist. Ein süßer Rotschopf mit unzähligen kleinen Sommersprossen an der Nase und auf den Wangen, die je weiter sie von seiner Nasenspitze entfernt waren, kleiner und blasser wurden. Er heißt Colin und ich habe ihn schon bei dem ein oder anderen Krankenbesuch meiner Teamkollegen getroffen.
Er ist wirklich gut in dem, was er tut und geht mit uns ganz normal um. Außer der Sonderbehandlung, die er uns, als praktisch VIPs geben muss, laut den Regeln auf dieser Station. Er versuchte es immer einem den Aufenthalt so angenehm, wie möglich zu gestalten und doch hoffe ich, dass nicht er es ist, der mich gleich betreut. Ich weiß nämlich nicht, was mein angeschlagener Kopf dann so fabriziert, wenn er es ist, da ich doch schon einen ganz schönen Crush auf ihn habe.
Als sich die Tür zum nächsten Mal öffnete bin ich erst einmal erleichtert. Es ist nur Marcel, der das Spiel von Fernseher aus erfolgt hatte und somit keine Probleme hatte eben kurz zu mir zu fahren und mir meine Sachen vorbei zu bringen. Doch mehr, als die Tasche hinzustellen durfte er wegen Corona auch nicht. Trotzdem besser, als nichts.
Ich schlüpfte aus dem Bett. In den unbequemen Klamotten konnte ich unmöglich schlafen. Ich zog schnell eine frische Unterhose, ein geräumiges Shirt und eine sehr lockere Schlafhose aus der Tasche, unter die im Notfall sogar ein leichter Verband oder eine Schiene passen würde.
Ich schaffte es in die Hosen, aber als ich gerade dabei war mir das Shirt über den Kopf zu ziehen, betrat jemand das Zimmer. Wenigstens hatte ich mich wieder aufs Bett gesetzt, nachdem ich die Schlafhose anhatte, sonst würde es noch mehr Ärger geben, als wahrscheinlich sowieso schon.
„Ach. Typisch ihr Fußballer. Das Wort ‚Bettruhe‘ versteht ihr alle nicht.“, erklang eine männliche, amüsiert klingende Stimme.
Mein Kopf ploppte durch den Kragen und ich blicke direkt in das halb von einer Maske versteckte Gesicht von Colin. Seine Augen zeigten deutlich, dass er unter der Maske wirklich am grinsen ist. Leider verdeckte die Schutzmaßnahme auch seine Sommersprossen, bis auf wenige blase Ausnahmen. Eine echte Schande, wie ich finde.
Ich merke, wie ich rot werde. Nicht, weil er sich über meinen Ungehorsam amüsiert, sondern weil er mich gerade beim umziehen erwischt hatte. Schnell greife ich zu einer bereit liegenden Maske, die wenigstens meine roten Wangen etwas versteckt. Sobald diese sitzt, kommt Colin zu mir rüber und stellt das Tablett, welches er die ganze Zeit gehalten hatte, auf meinem Nachttisch ab.
„Wie geht es dir? Schwindel? Kopfschmerzen?“, fragte er besorgt und nun vollkommen in seiner Pflegerrolle vertieft. Der Themenwechsel hilft auch mir mich auf meine eigentliche Lage zu konzentrieren.
„Geht so. Schwindel hatte ich nur direkt nach dem Zusammenprall und Kopfschmerzen sind zwar da, aber mit dem Schmerzmittel gut im Griff bekommen worden.“
„Gut, melde dich bitte sofort, wenn sich irgendetwas ändert. Kopfverletzungen sollten man keines Falls auf die leichte Schüppe nehmen! Das kann ganz gefährlich enden. Auch wenn man über euren Beruf ja meist sagt, dass man nur gute Beinmuskeln braucht und keinen Grips.“, belehrte er mich.
„Ab jetzt halte ich mich still.“
„Das klingt doch vielversprechend. Es ist nur immer so traurig, dass ich euch nur zu Gesicht bekomme, wenn ihr euch verletzt. Wenigstens ist es dieses Mal nicht für dich drin, mit Marco im Rollstuhl, vor mir wegzurennen.“, erinnerte er mich an einen Besuch von mir, wo er Schicht hatte und wir ihn etwas geärgert haben. Ich wurde erneut rot. Peinlich berührt versuchte ich tiefer in mein fluffiges Kissen zu versinken.
Colin kommt näher und schnappt sich die am Bettende liegende Decke. Mit gekonnten Handgriffen hatte er sie entwirrt und über mich gelegt. Da meine Rückenlehne bereits oben ist, schiebt er dann nur noch meinen Tisch näher zu mir.
„Lass es dir schmecken! Ich komme nachher nochmal vorbei.“, verabschiedete er sich und verlässt mein Zimmer.
Ich blieb zurück mit einem kribbelnden Körper, wegen all der Fürsorge Colins mir gegenüber. Irgendwie schaffte ich ein paar Bissen zu essen. Aber dann konnte ich wegen der inneren Aufregung wegen Colins Nähe und wahrscheinlich auch etwas von meiner Kopfverletzung, nichts mehr runter bekommen.
Der Arzt hatte mir angewiesen viel zu schlafen. Und genau das hatte ich nach dem Essen auch vor. Nur noch im Halbschlaf bekomme ich mit, wie Colin wieder ins Zimmer kommt um das Tablett mitzunehmen. Kurz stoppten seine Schritte direkt neben meinem Bett, doch dann bewegten er sich wieder nach draußen.
***
Am nächsten Morgen wache ich erst auf, als es an der Tür klopfte und sich daraufhin Colin mit meinem Frühstück ins Zimmer schlich.
Er schien erstaunt zu sein, dass ich mir gerade noch die Augen reibe und meine Haare, wie jeden Morgen, wahrscheinlich eher einem Vogelnest ähnelten.
„Guten Morgen, Sleeping Beauty. Ich habe dir dein Frühstück mal mitgebracht.“, verkündet er und stellt eben genanntes neben mir ab. Anschließend tritt er näher zum Bett, wo ich mittlerweile einfach nur liege und ihn beobachte. Er ging mit mir wieder die Fragen durch, nach meinem Gesundheitsstand. Ganz zum Schluss neigte er sich zu mir runter, um direkt mit den Händen meinen Kopf etwas abzutasten.
An einer, von meinen Haaren verdeckten Stelle, zuckte ich kurz vor Schmerz zusammen. Generelle Kopfschmerzen habe ich keine mehr, aber diese sanfte Berührung reichte aus, dass ich wieder welche bekam.
Mit einem kritischen Blick bedachte mich Colin. „Ich bin ganz ehrlich zu dir, weil ich dich gerne habe. Dass sieht nicht so gut aus. Das wird sich der Arzt nach einmal näher ansehen müssen.“, ließ er mich sanft von meiner Vorstellung, heute noch entlassen zu werden, Abstand nehmen.
„Ich hoffe, damit habe ich es jetzt nicht verjinxt, und du kannst naher trotzdem wieder her raus. Auch, wenn ich dich ganz gerne um mich herumhabe.“, verabschiede er sich lächelnd von mir. Er hatte nun Feierabend und ich würde ihn eventuell nicht mehr sehen, wenn ich trotzdem heute gehen darf. Neben der Trauer, ihn dann eine Weile nicht zu sehen, ist das Gefühl der Erleichterung, dass ich mich nicht mehr bemühen muss nicht als totaler Vollhonk aussehen. Gott bewahre, wenn ich plötzlich bei einer seiner Untersuchungen plötzlich anfangen würde zu sabbern oder noch schlimmer, mir einer ab geht.
---
Der Tag verging wie im Flug. Viele Untersuchungen wurden vormittags durchgeführt und dann teilweise nachmittags wiederholt, um mich so schnell wie möglich, aber ohne Gesundheitsrisiko, entlassen zu können. Leider ergaben sie, dass ich noch besser eine Nacht hierbleiben sollte, ich dann aber morgen tatsächlich im Laufe des Vormittags entlassen werden könnte. Zudem wurde ich noch einmal getestet, damit ich für den Rest meines Aufenthalts keine Maske mehr auf meinem Zimmer tragen muss.
Den Rest der Zeit vertreib ich mir mit dem Informieren meiner Familie und Teamkollegen, die sich natürlich Sorgen um mich gemacht haben. Marcel hatte zumindest in meinem Namen gestern Abend schon etwas Entwarnung gegeben und Marius hatte sich daraufhin an Jannis gewendet, der die Informationen an den Rest der Familie weitergeleitet hatte. Gestern hatte ich erstens keine Kraft noch auf die unzähligen Nachrichten zu antworten und zweitens hatte mir der Arzt für gestern auch ein Handyverbot ausgesprochen, um Testergebnisse nicht zu verfälschen.
Mein verbleiben im Krankenhaus ist nun wirklich ausschließlich zur Sicherheit da und so durfte ich mich an diesem zweiten Abend hier auch wieder frei selbstbeschäftigen. Auch ins Badezimmer darf ich wieder alleine, ohne das jemand vor der Tür warten muss, trotz Notknöpfen im Bad.
Vertieft ihn eine witzige Unterhaltung in der Mannschaftsgruppe bemerke ich nicht, dass die Tür aufgeht, bevor ich angesprochen werde.
„Hey, du bist ja noch immer hier.“, grinste mich Colin hinter seine Maske an, von seiner Position in der Tür, wo er sich gegen den Rahmen lehnt.
„Ja. Aber es ist deutlich besser. Morgen darf ich dann wirklich hier raus.“, berichte ich ihm von der Neuigkeit des Tages.
„Das klingt doch gut. Darf ich trotzdem nochmal an deinen Kopf?“, fragte er und ich nicke zustimmend.
Vorsichtig fahren seine angenehm warmen Finger durch meine Haare und ich muss darum kämpfen, dass mir kein Stöhnen entfernt bei seinen gekonnten, entspannenden Bewegungen. Ich zuckte nicht zusammen, als er die Stelle von heute Morgen wieder berührt und sage ihm, dass ich es nur noch leicht als nicht angenehm empfinde und keinen wirklichen Schmerz dort spüre.
„Ich bin erleichtert. Ich habe vorhin ein Video von dem ganzen gesehen. Da hätte auch viel Schlimmeres passieren können. Du hattest verdammt viel Glück.“
„Ich hoffe mein Schutzengel macht auch weiterhin so gute Arbeit. Nicht, dass er nun erschöpft ist und ich dich öfter sehen muss.“, scherze ich.
Und Colin stieg sofort mit ein: „Dir geht’s es wirklich besser, wenn du schon wieder zum Scherzen aufgelegt bist! Ich bin zwar total dafür, dass du dich nicht verletzt, aber du würdest mir hier trotzdem hier fehlen, oh Licht in meinen dunklen Stunden!“, dramatisch legte er sich eine Hand an die Stirn und die andere an seine Brust. Ich konnte nicht anders, als los zu prusten.
Er ist einfach Gold richtig in seinem Beruf. Wenn er und man selbst es möchte wird es bei seinen Visiten immer lustig und man kann nicht anders, als zu lachen. Das ist ja bekannterweise die beste Medizin.
„Und ich habe es geschafft! Du lachst wieder!“, freute Colin sich, während ich noch immer von meinem Lachanfall geschüttelt mit dem Gesicht in den Händen versteckt, die wiederum zwischen Gesicht und meine Knie eingeklemmt sind, auf dem Bett sitze. Mit Lachtränen, die meine Wangen hinunterfließen, und wahrscheinlich geröteten Gesicht blicke ich immer noch kichernd zu ihm hinauf.
„Hat dir schon jemand gesagt, dass du wirklich süß bist, wenn du lachst? Also noch süßer, als sonst sowieso schon?“ Diese Aussage von ihm reichte, um meinen Lachanfall direkt zu Unterbinden. Mit weit aufgerissenen Augen und aufgeklappten Mund blicke ich ihn an. Das war nun wirklich unvermittelt. Mein Gehirn verabschiedete sich wegen hormoneller und emotionaler Überladung und ich brachte auch nach mehreren Ansätzen kein einziges richtiges Wort zu Stande. Peinlich berührt wurde ich nur noch röter, als ich vom Lachen noch war.
„Muss dir nicht peinlich sein. Ich fand dich schön süß, als du mit Marco die ganze Station auf Trab gebracht hast. Und nun, wo du selber hier liegst konnte ich dich noch besser beobachten. Die Vorteile einen medizinischen Beruf auszuüben ist es, dass man sein Gegenüber besser analysieren kann und einem klitzig kleine Sachen auffallen. So habe ich an deiner Atmung schon gestern Abend merken können, dass du auf meine Anwesenheit reagierst. Heute früh wollte ich sehen, wie es mit direktem Körperkontakt ist. Dein Herzschlag, den ich an deinen Schläfen spüren konnte, hat sich durch meine Berührung deutlich verschnellert. Den ganzen Tag habe ich nun überlegt, ob und wie ich dich ansprechen soll. Da du zumindest körperlich nicht abgelehnt zu seinen scheinst, dachte ich mir was solls und zufälligerweise passte der Zeitpunkt gerade perfekt für ein Kompliment.“
„Oh.“, machte ich, da mein Gehirn noch immer überfordert ist mit der Situation. Die Menge an Hormonen und Emotionen scheinen doch noch etwas zu viel für meinen lädierten Köpf zu sein. „Und jetzt?“, fragte ich etwas ahnungslos.
„Ohje! Bist du wirklich sicher, dass der Arzt von einer morgigen Entlassung gesprochen hat?“, fragte er etwas scherzhaft, bevor er wieder Ernst wurde: „Ich würde dich gerne ausführen. Also, nur wenn du möchtest. Ich würde entsprechend darauf aufpassen, dass dich niemand erkennt und wir den Abend wirklich genießen können und uns wirklich kennenlernen können.“
Seine Einladung klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Aber was währe ich für ein Vollidiot, diese nicht anzunehmen. Ich himmle ihn ja bereits etwas länger an.
„Gerne. Sobald ich wieder mein Hirn unter Kontrolle habe, sollte das gehen.“, grinse ich vorsichtig und werde mit einem strahlenden Lächeln beglückt. Ich konnte es kaum erwarten dieses Lächeln in echt und ohne Maske sehen zu dürfen. Noch ein Punkt mehr auf der Pro-Liste für dieses Date.
„Das wird schon. Ich habe ab nächster Woche wieder Mittagsschicht, das heißt, wir könnten auch abends weg, wenn es dein Trainingsplan erlaubt.“, schlug er vor.
„Bis dahin werde ich mich gesammelt haben.“, verspreche ich ihm.
„Gut. Dann wünsche ich dir eine gute Nacht. Wenn was ist klingle.“, verabschiedete er sich von mir und warf mir einen Luftkuss durch die Maske zu.
Mit hochrotem Kopf, der wohl eher einer Tomate glich, als einem Kopf eines Menschen, schaue ich ihm verträumt hinterher.
Und ob ich eine gute Nacht haben werde, wo ich nun mit Berechtigung von Dates, Küssen und so weiter von ihm träumen kann. Ich kuschle mich gut in die Bettwäsche ein und mit einem Lächeln auf den Lippen schließe ich meine Augen. Ich bin mir sicher, dass er sich morgen von mir verabschieden wird und wir dann Nummern tauschen werden, um das Date zu planen. Das ist das letzte, woran ich denken, bevor der Schlaf mich sanft übermannt.
Ich bin so froh, das Jule das alles so gut verkraftet hat und kurz danach ja auch wieder spielen durfte.
Diese Idee hat sich mit seinem Post am Sonntag nach der Verletzung bei mir im Kopf festgesetzt und ich musst sie einfach schreiben. Eventuell gibt es auch irgendwann auch mal eine Fortsetzung hier zu.
So, ich nutze dann mal meinen Urlaub und den Epilog von Father Figures zu beenden, damit ihr bald die komplette Ladung Family Feels bekommt!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(20.12.2021)
Chapter 59: 89. PiszczekxSchmelzer
Chapter Text
Wunsch von @lu02cy auf Wattpad
Lukasz Sicht:
Marcel sagte immer, dass ich sehr spontan und unüberlegt handeln würde. Das stimmt vielleicht nicht immer aber meist tat sich einfach das, was mein Herz mir sagte und wofür es schlug.
Besonders während der Spiele war dieses Umschalten und reagieren meist Gold wert und ich habe so viele richtige Manöver im richtigen Moment eingesetzt um meine Mannschaft zu unterstützen.
Nun war ich auf mich allein gestellt. Marcel war weiterhin bei Dortmund unter Vertrag doch mich hatte es wieder nach Polen gezogen. Mein alter Jugendverein nahm mich mit offenen Armen auf und ich liebte es zu dem BVB-Entwicklungszentrum zu gehen und mir die jungen Talente anzusehen und mich mit ihnen zu unterhalten.
Ewa, meine Scheinfrau und langjährige Begleiterin, und unsere Tochter Sara kamen auch mit. Sara vermisste genauso wie ich ihren zweiten Papa. Marcel war genauso, wie ich, bei ihrer Geburt sehr jung gewesen, aber er war immer da gewesen und von Tag Eins an Elternteil Nummer drei.
Alles lief nach Plan bis ich Andrej traf. Ewa dated den Mann mit dem sie schon von Deutschland aus in Kontakt gewesen war, Sara lernte vieles über ihr zweites Heimatland, Polen, und lernte neue Klassenkameraden kennen.
Doch Andrej war anders. Ein Vollweise, der im Heim lebt und der nur dank meines Unterstützungsfonds Fußball spielen und lernen durfte, um sein Talent zu fördern. Er lebt bereits seit dem er ein Jahr alt ist im Heim und kennt seit 13 Jahren nichts anderes. Er ist ein Kämpfer. Egal wo und warum er gibt immer Vollgas ohne sein Ziel aus den Augen zu verlieren und nicht auch die gewissen Risiken abzuschätzen.
Mit 15 fällt er leider in Polen aus dem System raus. Er wird automatisch als nicht vermittelbar eingestuft und in eine Wohngemeinschaft gepackt, wo er auch aus allen Fördermaßnahmen fallen würde. Eine ungewisse Zukunft, in den meisten Fällen auch eine arme, erwartete ihn. Und das möchte ich verhindern.
Also hatte ich es mir als Ziel gesetzt ihn besser kennen zu lernen. Dafür nahm ich ihn auch mehr Mals zu uns eingeladen. Sara hatte direkt einen Narren an ihn gefressen und seine Besuche bei uns wurden zu ihrem persönlichen Highlight. Selbst, als ich ihn bat, ihr etwas in Mathe bei den Hausaufgaben unter die Arme zu greifen. Im Gegenzug tat sie ihr bestes um ihn ihre zweite Sprache näher zu bringen.
Und letzteres versuchte sie gerade im Hintergrund während ich mit meinem Mann telefonierte. „Schatz. Ich liebe dich und weiß, dass du das ganze mit ganzem Herzen möchtest, aber hast du auch schon an die Gesetze in Polen gedacht?“, gab dieser mir gerade von der anderen Seite der Leitung zu bedenken.
„Habe ich. In seinem Alter schauen sie nicht mehr so genau und nur ich müsste mich verantworten die Sorgepflicht für ihn zu übernehmen.“, widerlegte ich einige seiner Einwendungen.
„Okay, überredet, aber ich lerne ihn vorher kennen und dann reden wir über jedes Detail.“, gab Marcel ein und ich grinste glücklich, bevor ich mich weiter in meinen Sessel kuschelte und das Thema wechselte während ich den Deutschunterricht vor mir beobachtete.
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Ich beobachtete von der Kücheninsel aus, an der ich gerade das Gemüse für unser Mittagessen vorbereitete, die drei Personen die im Wohnzimmer fangen spielten.
Erst war Andrej sehr skeptisch Marcel gegenüber. Homosexualität ist eben auch in den heuten Zeiten, in diesem streng katholischen Land, nicht gerne gesehen und entsprechend werden die Kinder erzogen. Auch in der Schule bekommen sie nur das stereotypische Bild einer Familie vermittelt. Doch Marcel blieb ruhig und wir beließen es auch bei wenigen kleineren Gesten um ihm die Möglichkeit zu geben sich daran zu gewöhnen, dass es durch aus Männer gibt, die eine Beziehung miteinander führen und glücklich sind.
Sara war es, aber die das Eis endgültig zum Schmelzen brachte. Ihre liebevolle Art, mit der sie mit Marcel umging, schien ihn zu überzeugen und so fiel mir ein vorher unbemerkter Stein vom Herzen. Andrej hatte letztens aber auch miterlebt, wie meine Maus mit jemanden spricht, den sie nicht leiden kann und das war halt gegenüber Marcel nicht der Fall.
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Auch die nächsten Treffen liefen gut, selbst als Marcel und ich langsam das Level an Nähe und Zärtlichkeiten zueinander erhöhten, bis es ungefähr ein für uns normales Level erreichte. Ich stellte sicher, dass Andrej jederzeit mit mir sprechen konnte, wenn er es wollte. Nach etwas Überwindung wurde er lockerer und stellte immer mehr Fragen.
„Ihr seid das perfekte Paar. Ihr habt so viel Vertrauen und Liebe für einander. Am Anfang war ich echt skeptisch, aber ihr seid wie geschaffen für einander. Zudem seid ihr gute Eltern für Sara und selbst Ewa passt irgendwie in das Gebilde.“, sagte er an einem Abend zu mir, als er sich fertig machte, um über Nacht ins Heim zurückzukehren.
Marcel stellte sich hinter mich um von der Tür aus ihm noch einmal zu winken. Ein Arm schlängelte sich um meine Hüfte. „Ich bin dafür, dass wir ihm das Angebot machen. Aber es sollte seine Entschiedung sein.“
Glücklich lächelte ich meinen Mann an und umarmte ihn, worauf sich auch sein zweiter Arm um mich legt.
„Dann lass uns morgen mit ihm reden.“, schlug ich vor. „Du bist seine Bezugsperson in dieser Familie. Über nimmst du diese Aufgabe?“, fragte Marcel und ich konnte nicht anders als auf sein so typisches Verhalten hin meine Augen zu verdrehen. Aber ich stimmte trotzdem mit einem Nicken ein.
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Wenige Monate später lag ich auf einer Liege im Garten und versuchte eigentlich etwas in meinem aktuellen Buch zu lesen, aber die anderen Bewohner des Hauses hatten da andere Pläne.
Marcel gab für Andrej und Sara den Torwart und Andrej versuchte Sara das Fußballspielen näher zu bringen. Die Jungs waren beide in ihren Rollen eher so mittel erfolgreich. Aber auch nur, weil unsere Prinzessin sich nichts sagen ließ. An Talent mangelte es ihr nicht.
Sie war es auch, die das Training abbrach und Marcel schutzlos Andrej und dessen Schüssen aussetzte, während sie sich selbst mit zu mir legte um zu kuscheln.
So machten wir es uns gemütlich und überließen es den Sportfanatikern sich aktiv zu betätigen.
Dieser OS hat so oft Platz machen müssen in meiner Planung, dass er wirklich lange einfach nur in meinen Dateien rumdümpelte.
Bitte zieh mir nicht die Ohren lang, das es so lange gedauert hat @lu02cy.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(22.12.2021)
Chapter 60: 90. HaalandxLaegreid (Crossover)
Summary:
Sturla Holm Lægreid = norwegischer Biathlet
Chapter Text
Wunsch von Franzi_Fangirl auf Wattpad
Es war gar nicht so einfach so viele Sportler aus den verschiedensten Sportarten zu versammeln, doch nur nach einem Jahr Planung sitzen tatsächlich alle eingeladenen Sportler zusammen in einem großen Konferenzraum eines Hotels in Oslo.
Eine Organisation für Sport und Gesundheit bei Kindern und Teenagern möchte einen Teil der der 6- bis 12-Jährigen auf den Sport bringen als sinnvolles Hobby um sie nicht unerreichbar an PCs, Spielekonsolen und der damit einhergehenden geringen Bewegung zu verlieren. Deswegen haben sie sich überlegt einige auch erfolgreiche Sportler aus verschiedenen Sportarten in die Schulen zu schicken. Augenmerk wird besonders auf die nicht so bekannten oder beliebten Sportarten gerichtet, aber auch auf die Sportler aus denen für Norweger typischeren Wintersport-Disziplinen werden versuchen die Kids zu erreichen und für verschiedenste Sportarten zu begeistern.
Wer wollte konnte bereits im Vorfeld einer Teampartner wählen, da sich die Sportler in 2er oder 3er Teams aufteilen sollen. Die Wahl von Erling und Sturla war schnell gefallen.
Die beiden jungen Sportler, die auch erst vor kurzem ihre Durchbrüche auf die große Bühne ihrer jeweiligen Sportart hatten, sind bereits seit fast einem Jahr ein Paar und so fiel ihnen diese Entscheidung sehr leicht. Ihre Wahl wurde direkt angenommen. da sie die Anforderungen, das einer von ihnen keinen Wintersport betreibt und dass sie nicht in einer Sportart unterwegs sind, erfüllen.
Das noch junge Paar sitzt nun bereits nebeneinander und lauschen den letzten Anweisungen der Organisatoren.
Sie wissen bereits, dass sie eine Grundschule in Lillehammer, wo Sturla auch wohnt, zugeteilt bekommen haben. Sie hatten für die Drittklässler die sie besuchen würden einen Ablaufplan erstellt mit Hilfe der Schule und besonders der Klassenlehrerin der Klasse. Dank einer Check-Liste hatten sie bereits alles geplant und vorbereitet für den morgigen Tag. Für sie war es nur noch mal ein überprüfen, ob sie doch etwas vergessen haben und kurzfristig noch etwas nach, oder umplanen müssen. Doch, ihre Pläne weisen keinen Bedarf für ein Nacharbeiten an.
Nach der Besprechung geht es für die beiden zum Auto um nicht allzu spät in Lillehammer anzukommen. Sie werden schließlich Punkt 7 Uhr morgens von der Klassenlehrerin in der Schule erwartet und da wollen sie auf keinen Fall zu spät oder noch total müde aufkreuzen.
Für sich hatten sie bereits die beiden Tage zuvor verbracht und so war es nicht ganz so schlimm, dass es direkt nach der Ankunft für beide ins Bett ging.
---
Der Morgen in der Wohnung war etwas hektischer, aber sie schaffen es pünktlich fertig zu sein und ins Auto zu steigen. Besonders Sturla war nervös und überließ Erling ohne Kampf den Fahrersitz. Der großgewachsene Blonde ließ sich seine innerliche Aufregung nicht anmerken und lenkte das Fahrzeug sicher durch den geringen früh morgendlichen Straßenverkehr.
„Entspann dich. Die Kiddies werden uns lieber und als Helden verehren. Wir waren in ihrem Alter ja nicht anders.“, versuchte Erling seinen Partner dazu zu bringen sich nicht von seinen Sorgen und Gedankenspielen beeinflussen zu lassen und einfach die Chance eines so entspannten Arbeitstages zu genießen. Und nicht nur mussten sie heute beide nicht trainieren, sondern dürfen mit den Kids einen Tag für einen guten Zweck verbringen.
„Hast ja recht. Ist nur etwas, was ja nicht alltäglich ist. Keiner aus meinem Team hat an sowas zuvor mal teilgenommen.“, erklärte Sturla seinen Freund.
Die Klassenlehrerin erwartete sie bereits. Sie schien auch eher freudig angespannt, als besorgt zu sein und spätestens dies konnte Sturla weiter beruhigen. Sie kennt ihre Schützlinge schließlich.
Während sie nach einer kurzen Besprechung mit ihnen los ging um ihre 'Marienkäfer‘ für diesen Tag zu begrüßen warteten die beiden Sportler auf ihren Auftritt. Sturla, jetzt zwar beruhigt von seinem Freund und der Lehrerin, verlagerte immer wieder sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Erst der Arm von Erling, den ihm dieser über die Schultern legte brachten ihn dazu damit aufzuhören.
„Lass uns einfach mit den Kleinen etwas Spaß zusammen haben.“, flüsterte Erling in seinen Haarschopf, wo er seine Wange abgelegt hatte. Er drückte noch kurz einen kleinen Kuss auf Sturlas Schläfe. Kurz darauf ging die Klassenzimmertür auf und sie sind froh, dass niemand ihren kleinen privaten Moment gesehen hat.
19 freudig glänzende Paare Kinderaugen blickten sie aufmerksam an. Die ein oder anderen tuscheln miteinander und viele hatten diesen Ausdruck von Bewunderung im Gesicht, die sowohl Erling als auf Sturla von eigenen Kinderfotos aus den Zeiten, wo sie dieser Altersgruppe angehört. haben, kennen wenn sie selber eins ihrer Vorbilder ihres Sportes getroffen haben.
Sie beginnen mit einer typischen Vorstellungsrunde. Danach dürfen die Kids einige Fragen an die beiden stellen. Während Sturla das Prinzip der Kinder-PKs nicht selber schon einmal erlebt hatte machte sich Erling sehr gut. Er hatte selbst bereits die ein oder andere gehabt und seine Kollegen, wie unter anderem Marco, hatten ihm schon viele Anekdoten von ihren mitgegeben.
Eine Referendarin hatte bereits die Sporthalle für einen kleinen Agility-Kurs vorbereitet und so konnten sich die kleinen Marienkäfer direkt nach einer kurzen Einweisung an den verschiedenen Stationen austoben.
Zu viert assistierter sie den Drittklässlern. Erling und Sturla sind dabei für die eher Fußballerischen Stationen verantwortlich. Mit Softbällen versuchten sich die Kids an Kopfbällen oder als Torwart. Es sollte sich schließlich niemand verletzen.
Zum Abschluss dieser Einheit gibt es noch ein kleines Tunier in denen sie in vierer Teams gegeneinander antreten.
Sturla beobachtete dies nur als Zuschauer. Die Kids waren noch so unbedarft, so ohne große Aggressionen dabei und empfanden die Spiele als großen Spaß. Es brach keine Rauferei oder ein größerer Streit aus und von ganz allein blieben die Kleinen fair miteinander. Das Gewusel vor ihm war ein Bild für die Götter. Auch wenn es in jedem Spiel nur 8 Teilnehmer gibt, hat Erling in seiner Rolle als Schiedsrichter alle Hände voll mit den flinken Marienkäfern um sich herum. Der Hüne wirkte fast grotesk zwischen den Kindern und von ihrer Schnittig- und Wendigkeit überrumpelt. Aber auch er war sichtlich erfreut über die eifrige Art der Marienkäfer. Jeder versuchte einfach sein bestes zu geben und Spaß zu haben.
Sturlas Lächeln blieb die ganze Zeit über deutlich sichtbar. Ab und zu musste er lachen. Einmal setzte eins der Mädchen zum Schuss an, doch anstelle, dass der Ball gegen Erlings Beine prallt ging er perfekt während eines unbewussten Schrittes zwischen seinen Beinen hindurch. Sie hatte ihn einfach
getunnelt. Erlings ungläubiger Blick sagt ihr nur gar nichts, da sie scheinbar nicht wusste, was genau sie da gerade so eindrucksvoll hinbekommen hat.
Vor Sturlas innerem Auge verschwimmt das Bild etwas. Die Halle machte einer grünen Wiese platz, die Hallenwände wurden zu einem Waldrand und anstelle von 8 Kinden sprangen nur zwei um Erling herum. Ein Mädchen mit wuscheligen braunen Haaren, welches durch zwei Zöpfe aus ihrem Gesicht ferngehalten wird, und ein Junge mit hellblonden Haaren springen um einen etwas älteren Erling herum. Er selbst sieht sich auf einer Picknickdecke sitzend, den dreien beim toben zusehend und mit einem Kleinkind friedlich mit Bauklötzen spielend neben sich.
Erst mit dem Schlusspfiff verpuffte dieser Tagtraum von einer Familienidylle und macht wieder der Sporthalle platz und dem nächsten Spiel.
Sturla musst einige Male blinzeln, bis er wieder vollständig in der Realität angekommen ist. Dieser Tagtraum war einfach zu gut gewesen, um ihn als einfachen Zufall abtun zu können.
Er wusste schon länger, dass sein zweites Lebensziel neben dem Sieg in Gesamtweltcup auch eine Familie zu gründen, weit oben auf seiner Liste steht.
Auch wenn er mit Erling noch nicht über dieses Thema in der kurzen Zeit, die sie bisher Zusammen waren, gesprochen hatte, wusste er, dass sich auch sein Hüne sich in einigen Jahren eine Familie wünschte neben seinen fußballerischen Zielen.
Er konnte sich gut eine Familie zusammen mit den jüngeren vorstellen. Sturla hoffte wirklich, dass sie weiterhin so wie aktuell harmonieren und sie sich in einigen Jahren zusammensetzen und die wichtigen Entscheidungen: Heiraten? Ja oder Nein? Kinder? Ja oder Nein? gemeinsam treffen werden. Er hatte nicht vor seinen Partner einfach so loszulassen, er würde immer um Erling kämpfen bis er wirklich keine Chance mehr hat, sollten sie sich trennen.
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Die Stunden mit den Kids zogen nur so an ihnen vorbei. Nach einer Mittagspause geht es noch zu einer kleinen Einheit zu einem nahegelegenen Fußballclub, der über die nächsten 6 Wochen ein kleines Förderprogramm für die Kleinen nach der Schule anbieten wird an zwei verschiedenen Tagen.
Ein wenig Traurigkeit erfasste sie beide, als sie von Schulhof rollten und der Kinder mit ihrer Lehrerin ein letztes Mal zuwinkten.
Sturla beobachtete sie noch so lange er konnte im Spiegel. Erst dann konnte er sich vom Anblick der noch immer winkenden Kinder losreißen.
Er freute sich schon auf seine Zukunft, auch wenn dieser Teil erst nach seiner Karriere wahrscheinlich zur Wirklichkeit werden wird. Solange er Erling an seiner Seite hat, wird es immer eine Zukunft voller Freude, Glück und vor alledem voller Liebe sein.
Ich hoffe, ich habe das Crossover überzeugend rüber gebracht. Ich habe da noch ein paar mehr zwischen den drei Sportarten auf Lager und auch noch geplant.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(23.12.2021)
Chapter 61: 91. NeuerxMüller
Chapter Text
Hinweis: Joshua hat hier keine Kinder. Er und Leon sind in keiner romantischen Beziehung.
Wunsch von @serienjunkie auf Wattpad
„Guten Morgen, auch schon so früh auf den Beinen?", begrüßte Joshua seinen Mannschaftskollegen Leon, nachdem er ihn auf dem Weg von der Tiefgarage zu den Kabinen eingeholt hatte.
„Ebenfalls guten Morgen. Aber selber schon so früh wach sein.", amüsierte sich Leon über seinen Kumpel.
„Zuhause ist gerade Stress. Lina will unbedingt ein Baby oder heiraten. Am besten alles zusammen und auch sofort.", leis Joshua seinen Frust raus, „Dann will sie mal wieder meine Wohnung umgestalten."
„Habt ihr das nicht erst vor vier Monaten oder so gemacht?", fragte Leon überrascht. „Du bist aber noch nicht so weit, dass du mit ihr den nächsten Schritt machen möchtest, oder?"
„Nein. Wir sind ja noch jung. Ich bin zwar froh, dass sie immer für mich da ist und auf meiner Seite steht, aber es ist... gerade etwas zu viel. Unsere eigenen Kindheiten liegen doch auch noch nicht so lange zurück.", erklärte Joshua sich. „Manchmal wünsche ich mir noch mal einen Tag als Kind verbringen zu können, ohne Verpflichtungen einfach mal leben und sich von den Eltern betüddeln lassen."
„Das wär's.", bestätigte Leon den Gedankengang seines Kumpels. „Komm, lass uns im Aufenthaltsraum auf den Rest der Chaoten warten.", schlug er noch vor und schlug den Weg schon einmal ein.
Joshua folgte ihm kichernd über seine Aktion und so setzten sie sich in zwei der bequemen Sessel. Es dauerte nicht lange, bevor beide von Müdigkeit übermannt werden und sie so noch ein kleines Nickerchen machten.
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Manus Sicht:
Schmunzelnd beobachte ich meinen Mann, wie er mal wieder viel zu spät seine letzten fehlenden Sachen fürs Training zusammensucht. Thomas ist in dieser Hinsicht echt eine Klasse für sich. Wie oft ich mich schon wegen ihm verspätet habe kann ich gar nicht nachzählen, aber es sind einige Male zu viel für meinen Geschmack. Aber ich würde ihn auch um nichts in der Welt tauschen wollen.
„Ich hab's gleich!", verkündete er und sprintet die Kellertreppen hoch zu mir in den Hausflur. An mir vorbei ging es für ihn direkt durch die offene Haustür zum Auto. Ich drückte es per Schlüssel auf, sodass er seine Sachen in den Kofferraum zu meinen packen kann und sich setzten kann, während ich abschließe. Ich folgte ihm dann langsamer. Schneller ist er sowieso nicht am Trainingsgelände, da ich mit wenigen Ausnahmen dahinfahre.
In unserer Kabine herrschte eine unfassbare Aufregung. Julian, unser neuer Trainer seit dieser Saison, schien mit der Stimmung etwas überfordert zu sein. Immer noch ahnungslos, warum unsere Mannschaftskollegen so aufgeregt durch einander sprachen erhob ich meine Stimme: „Guten Morgen, was ist denn hier los?", forderte ich zu wissen.
Prompt wurde es ruhig. Tja, als Kapitän hat man es selten einfach aber manche Vorteile bringt es schon mit sich, besonders wenn einen die anderen auch achten und respektieren.
Serge war es, der sich zu Wort meldete: „Ich habe Joshua und Leon im Ruheraum gefunden. Naja, sie sind nicht mehr so... .", fing er an wurde dann aber durch Jamal unterbrochen, „Die beiden sind irgendwie zu Kindern geworden."
„Wie das denn?", fragte ich verwirrt.
„Die beiden waren laut dem Pförtner sehr früh dran, aber sonst war alles normal. Wir nehmen an, dass sie sich im Ruheraum etwas gemütlicher hinsetzten wollten um zu reden oder so. Wahrscheinlich sind sie dann wieder eingenickt und schlafen bis jetzt, aber nun als Kleinkinder. So um die vier Jahre alt würde ich schätzen.", erklärte Julian.
„Aber wie soll das denn gehen?", fragte mein Freund.
„Wir haben keine Ahnung. Der Teamarzt hat sie sich kurz angesehen während sie kurz wach waren, aber viel konnte er nicht ausmachen."
„Und wer kümmert sich jetzt um sie? Ihre Eltern? Sie können ja unmöglich alleine bleiben, selbst wenn sie alle ihrer normalen Fähigkeiten behalten haben.", stellte ich fest und legte somit das nächste Problem dar.
„Wegen Corona fallen ihre Eltern so kurzfristig aus. Und am liebsten würde ich es zumindest für heute und morgen innerhalb der Mannschaft lassen wollen und nichts davon nach außen dringen lassen. Noch nicht einmal in die Chefetage."
„Damit fallen alle aus, die Partner oder Familie zu Hause haben.", überlegte ich laut, „Ich kann mir vorstellen, dass die beiden Chaoten eine Handvoll sind, wenn sie wach sind und ihre wilden fünf Minuten haben, also würde ich auch alle Singles streichen. Damit belieben nur ich und Thomas als Mannschaftsinternes Paar über."
Meine Schlussfolgerung klang wohl für die meisten relativ schlüssig und Thomas strahlte mich an. „Jetzt werden sie nicht nur unsere Kinder genannt, sondern sie werden für kurze Zeit zu unseren Kindern.", amüsierte er sich.
Schnell entschied Julian mich und Thomas auch für das Training freizustellen. Ich fuhr kurz nach Hause, um das grobe für die beiden vorzubereiten und war noch nie so froh noch etwas altes Playmobil von Thomas im Keller zu haben. Thomas wird sich im Ruheraum um die beiden kümmern bis ich sie alle abholen werde.
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Es war ein süßer Anblick, der mich erwartete, als ich den Raum betrat. Thomas hat mit den beiden Energiebündeln bisher alle Hände voll zu tun.
Die beiden Jungs sehen wirklich so aus, als könnten sie unsere Kinder sein, besonders wenn sie wie jetzt in den Körpern von Kindern stecken. Da die beiden bis auf wenige Tage gleich alt sind könnten sie gerade beinahe als zweieiige Zwillinge durchgehen. Leon überragte seinen Kumpel aber bereits jetzt um einige Zentimeter.
„MANU!", freuten sich die beiden und rennen auf mich zu. Mit ihren Kinderarmen umarmten sie jeweils einen meiner Oberschenkel. Ihre Körpergröße schränkte sie so doch schon deutlich ein.
„Hi.", begrüßte mich nun auch mein Mann und blickte das Bild welches wir präsentierten mit einem funkeln in den Augen an, „Die beiden erinnern sich an alle aus dem Team. Das sie Fußball über alles Lieben ist ihnen auch bewusst, ich musste versprechen, dass wir nachher im Garten Fußball spielen werden. Sie haben ihre normalen Kindheitserinnerungen an Eltern und Familie und das war's.", brachte mit Thomas auf den Stand der Dinge.
„Irgendwie klingt das beruhigend.", sagte ich und bückte mich um einen herumzappelnden Leon hoch zu heben. Thomas machte es mir mit Joshua nach, der wie ich etwas neidisch feststellen musste sich direkt ankuschelte und nicht weiter herumzappelte. Auch wenn Leon unbedingt selber laufen möchte würden wir ein deutlich höheres Risiko eingehen, dass die beiden verjüngten Spieler entdeckt werden würden.
Wir schafften es ungesehen zum Auto und in zwei geliehenen Autositzen ging es für die Jungs Richtung ihrem vorübergehenden Zuhause.
Während Thomas die beiden direkt in den Garten folgen musste, sie können sich wohl auch an unser Haus erinnern, zum Fußball spielen fuhr ich kurz zu einem Spielzeugladen um ihre Bedürfnisse mit Kuscheltieren und noch ein paar kleinen Autos zum Spielen oder so zu decken. Ich hatte beide gefragt, was sie denn gerne als Kuscheltier hätten und während Leon laut „Löwe!" gebrüllt hatte, murmelte Joshua ein leises: „Hase.".
Ich war schnell wieder fertig, aber ich musste ja auch keine zwei Kinderzimmer komplett mit Spielzeug bestücken. Die Hoffnung, dass das ganze innerhalb einer Woche oder so vorbei ist besteht aktuell ja noch. Erst nach einer Woche sollten wir uns über eine langfristigere Lösung Gedanken machen.
Zuhause wurde ich von Joshua an meinem Ärmel direkt in den Garten gezogen. Meine Errungenschaften für dem Moment egal. Fußball spiel schien auch schon im Kindesalter für die beiden das wichtigste auf der Welt zu sein.
Zum Mittagessen gab es Nudeln von Frau Nagelsmann geliefert auf Nachfrage von Seite unseres Trainers. Maxi, der Sohn der beiden ist fast im selben Alter, wie unseren beiden Knirpsen und so konnten wir eine kleine Pause einlegen vom Kinder beschäftigen. Die drei haben sich ins Gästezimmer zurückgezogen, in dem Thomas Playmobil und meine Einkäufe auf sie warteten.
Verena brachte uns auch etwas Kleidung für die beiden mit, damit sie nicht tagelang in denselben Klamotten rumlaufen müssen, da wir die Jungs ja schlecht zum Shoppen mitnehmen können.
Nachdem unser Trainer seine Familie bei uns gegen 15 Uhr eingesammelt hat wurde es etwas ruhiger bei uns im Haus. Leon hatte ich mit König der Löwen ins Wohnzimmer gelockt, damit der schon länger müde wirkende Joshua ein Nickerchen im Gästezimmer machen kann. Beide Jungs hatten ihre neuen Kuscheltiere im Arm und das zu sehen ist verdammt niedlich.
Die Ruhephase war wohl genau das, was beide Jungen gebraucht hatten. Sozusagen mit frisch geladenen Akkus ging es direkt wieder rund, sobald der Abspann von König der Löwen lief.
Dieses Mal ging ich mit den Kindern zuerst in den Garten. Thomas musste noch mit Lisa einiges wegen dem gemeinsamen Hof klären und ich denke auch, dass er sich über die Pause von den beiden Energiebündeln jetzt brauchte.
Zum Abendbrot gab es Brote, die ich schmierte, während Thomas sich darum kümmerte, dass beide Jungs gleich frisch geduscht und in Schlafklamotten am Tisch sitzen werden. Das Essen war wieder etwas ruhiger. Die warme Dusche schien die beiden Jungs doch etwas schläfrig gemacht zu haben.
Wir erlaubten ihnen noch etwas mit Playmobil zu spielen, bevor es für beide ins Bett ging. Der Anblick der beiden, gemeinsam in dem großen Doppelbett mit ihrem jeweiligen Kuscheltier an sich gedrückt, brannte sich in mein Gehirn ein.
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Die erste Hälfte der Nacht bleib es ruhig. In weiser Voraussicht, dass wir nicht wissen können, ob wir heute Nacht noch gebraucht werden waren wir eh früher ins Bett gegangen, als normalerweise.
So waren wir zumindest einigermaßen darauf vorbereitet, als es um halb drei an der Bettdecke zupfte. „Manu? Tommy?", fragte Leon vorsichtig und festigte seinen Griff um seinen Löwen und Joshuas Hand in seiner rechten.
Ich hob nur einladend die Decke hoch und die beiden krabbelten über mich hinweg in die Mitte. Thomas hatte nicht viel davon mitbekommen, aber selbst im Halbschlaf zog er Joshua an sich zum Kuscheln.
An mich kuschelte sich Leon etwas, aber wir kuschelten nicht so intensiv wie die anderen beiden.
Auch am nächsten Morgen merkte weder ich noch Thomas etwas vom Trainingsfreiem Tag, den wir bekommen haben um auf die beiden Zwerge aufzupassen. Um Punkt 8 Uhr fingen die beiden Energiebündel nämlich an in der freien Mitte des Bettes zusammen auf und ab zu hüpfen. So wurden Thomas und ich ordentlich durchgerüttelt.
An diesem Morgen überließen wir den beiden die Führung. Sie entschieden, was wir essen solange es im Rahmen ist und ich bereitete es dann zu.
Zu meinem Glück fiel die Wahl auf Spiegeleier und etwas Gemüse, welches ich in der Pfanne zusammen etwas dünstete. Beides ist auf für Thomas und mich während der Saison ab und zu trotz sonst sehr strengen Ernährungsplänen drinnen.
Das Brot als Grundlage wurde auch ohne murren gegessen, obwohl es anfangs von Leon als langweilig betitelt wurde.
Während ich mich nach einem kleinen Frühstück in den Sportraum verzog musste Thomas wieder mit den Jungs raus zum kicken.
Nach zwei Stunden auspowern wechselten wir und ich konnte mein zweites Frühstück genießen während ich die Jungs beobachtete beim Spielen. Am ende musste ich wieder für ein Elfmeterschießen ins Tor.
Thomas löste mich wieder ab, damit ich das Mittagessen kochen konnte. Wie Thomas all die Jahre ohne mich überstanden hat ohne kochen zu können konnte mir auch Lisa nicht sagen. Auch sie hatte immer für ihn kochen müssen, obwohl die beiden nie weiter als ein paar Dates gekommen sind bevor die zusammen beschlossenen haben, dass sie besser als ‚Siblings from different Parents' zusammen passen.
Mein Essen wird mit großem Gusto angenommen und am Ende war nicht einmal mehr eine kleine Nudel über.
Thomas, ewig die gute Seele, schaffte es die beiden zu einem Mittagsschlaf im Gästezimmer zu überreden. Als ich später einen prüfenden Blick in das Zimmer warf waren die beiden tatsächlich tief und fest am schlafen.
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Mit meinem Schatz zusammen liege ich auf der Couch und döse vor mich hin. Tommy schlaft tatsächlich etwas, aber ich konnte sowas wie Mittagsschlaf machen seit meiner Kindheit nicht mehr.
Unsere Ruhe wurde jedoch jäh von Geräuschen von oben gestört. Türen gingen auf und zu, bevor jemand die Treppe runter kommt. Allerdings war alles relativ langsam in Bedacht, wer sich gerade neben uns beiden Faulpelzen im Haus befindet.
„Manu?", kommt es leise fragend von der Tür zum Wohnzimmer.
Müde öffnete ich erst ein Auge und blickte die Person an. Es war Leon. Allerdings wieder ein normal großer Leon bekleidet mit meinen alten Sachen aus dem Schrank im Gästezimmer.
Einerseits erleichterte mich der Anblick des Mittelfeldspielers enorm, doch andererseits hatte es schon Spaß mit den beiden Rabauken gemacht.
„Mensch, ihr seid ja wieder Normal.", kommt es von neben mir, während sich auch ein wieder normaler Joshua neben Leon in den Türrahmen stellt.
Thomas aufwachen verleitet die beiden jüngeren dazu sich es auf dem zweiten Sofa bequem zu machen.
„Ja, sind wir. Ich gehe davon aus, dass eine zeitlich begrenzte Sache ist und dass sich das ganze auch nur Schlaf passiert. Beide Verwandlungen sind nämlich passiert, als wir geschlafen haben.", erläuterte Joshua seine Beobachtungen.
„Habt ihr eine Idee, was hinter eurer Verwandlung steht?", fragte ich neugierig.
„Wir haben uns unterhalten und uns gewünscht für einen Tag wieder Kinder zu sein. So zwischen 9 und 10 Uhr haben wir dann geschlafen, da waren wir heute aber wach, weswegen wir etwas länger als 24 Stunden, also genau einen Tag lang, Kinder waren.", führte Joshua aus.
„Ihr habt eich sehr gut als Eltern geschlagen. Respekt. Wir sind wohl nicht gerade einfach als Kinder gewesen.", schwenkte Leon zu einem anderen Thema über.
„Meint ihr...", Thomas stockte und schaute kurz fragend zu mir hinauf, „... das wir gute Eltern sind und sich ein Kind bei uns wohlfühlen könnte?"
„Definitiv." Die Antwort kam ohne zu überlegen und zeitgleich von den beiden Jüngeren.
Heute etwas passendes und familiäres zu Weihnachten!
Ich hoffe ihr feiert alle schön und lasst euch nicht durch den Stress kirre machen!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
Frohe Weihnachten 🎄
Ju
(24.12.2021)
Chapter 62: 92. BrandtxJacquelin (Crossover)
Summary:
Emilien Jacquelin = französischer Biathlet
Chapter Text
Julians Sicht:
‚Mensch, das kann doch nicht so schwer sein! Gestern mit Roman an meiner Seite habe ich das schließlich auch geschafft!', fluchte ich innerlich über meine Inkompetenz. Gestern hatte sich noch Roman um mich gekümmert und mir die groben how-tos des Skifahrens beigebracht, aber heute wollte er, als fast Vollprofi auf dem Gebiet des Wintersports, natürlich auch die Berge in seinem Tempo erkunden und erfahren.
Aber was sollte man auch machen, wenn das diesjährige Winter Trainingslager nicht in wärmeren Spanien, sondern in Österreich hoch auf den Bergen stattfindet. Das passierte halt, wenn der Großteil meiner Teamkollegen einen Teil des, dieses Mal etwas längeren, Trainingslagers mit Skifahren verbringen möchten. Ich war nur eine von drei Gegenstimmen gewesen. Nun musste ich vier Tage hoch in den Bergen überleben, bevor es wieder runter in eins der größeren Täler geht für den wirklich wichtigen Teil des Trainingslagers. Und das Ganze sollte ich, wenn möglich ohne Brüche oder Erkältungen, überleben um mich weiterhin auf dem Platz beweisen zu können. Na prost Mahlzeit!
Während meiner Kindheit war ich nur einmal so richtig im Winterurlaub gewesen. Aber anstelle, wie jetzt Abfahrtskier an zu haben hatte ich damals mit circa 10 oder 11 Jahren auf Langlaufskier gestanden. Was ein großer Unterschied ist, wie ich nun feststellen durfte.
Eventuell war es damals nur der kindliche Leichtsinn gewesen, aber in meiner Erinnerung hatte ich mich auf den längeren und gleichzeitig dünneren Skiern deutlich wohler gefühlt und hatte mich nach einer Videoaufnahme meines Vaters auch einigermaßen elegant fortbewegt. Davon war ich nun weit entfernt.
Mit einem schweren Seufzer stieß ich mich mit den Stöcken ab und setzte meinen Weg die Piste runter langsam fort. Immer wieder blieb ich am Rand der Piste stehen und ließ eine kleine Gruppe von meinen Teamkollegen immer wieder an mir vorbeiziehen. Gestartet war ich diese erste Abfahrt des Tages mit ihnen gemeinsam. Nun, kurz vor dem Ende der Piste, überholten sie mich bereits zum fünften Mal. Gefrustet schnallte ich meine Skier ab, als ich schließlich meine erste und gleichzeitig letzte Abfahrt des Tages beendet hatte. Keine zehn Pferde würden mich jemals wieder hoch auf den Berg kriegen!
Glücklicherweise ist es nicht Pflicht hieran teilzunehmen. Aber die kleine Wandergruppe war auch längst aufgebrochen und ihnen hinterher zu laufen würde nichts mehr bringen, als dass ich mich wahrscheinlich bei meinem Glück auch noch verlaufen würde. Vor allen den durften wir uns nicht allein irgendwo aufhalten, wenn wir uns bewegen. In der Loipe war aber auch niemand von uns unterwegs und bis auf mich hatte sich auch niemand für Langlauf ausgesprochen.
Ich habe den Kaffee auf von dem Trauerspiel, welches ich hier auf der Piste wohl abgeben musste und wollte gerade meine Skier nehmen um sie zum Bus zurückzubringen und mir wieder normales Schuhwerk anzuziehen - wer zum Teufel hatte diese Ausgeburten der Hölle namens Skischuhe erfunden? Der gehört in die Hölle auf alle Ewigkeit!-, als ich plötzlich auf Englisch angesprochen wurde.
„Du siehst sehr unglücklich aus und keineswegs so, als ob dir Ski fahren Spaß macht." Aufmerksame grün-blaue Augen blicken mich freundlich über den Rand eines Schals an, der fast das gesamte Gesicht meines Gegenübers bedeckte.
„Du hast du recht. Leider war ich sowohl bei der Auswahl des Ortes, als auch bei der Wahl der Sportart in der Minderheit und muss damit jetzt irgendwie zurechtkommen.", klagte ich den Unbekannten mein Leid.
„Was hättest du denn lieber gemacht als Ski fahren? Am Ort kann ich nichts ändern, aber vielleicht beim zweiten Teil deines Problems.“, schlug mir der Unbekannte vor.
„So ziemlich alles. Als Kind stand ich schon einmal auf Langlaufskiern, hätte ich gerne wiederholt, wenn es schon Wintersport sein muss, aber es wollte keiner von den anderen mit in die Loipe und wir müssen mindestens zu zweit sein falls etwas passiert.", erklärte ich ihn. „Ich bin übrigens Julian.", schob ich noch hinterher. Er schien ja wirklich an meinem Unbehagen etwas ändern zu wollen und dann kann er auch wissen, wie ich heiße.
„Sehr erfreut dich kennenzulernen, Julian. Ich bin Emilien. Langlauf klingt fantastisch. Die beiden mit denen ich hier bin turteln nur miteinander rum, wenn wir in der Loipe sind und allein ist es langweilig zu fahren, wenn man es nur zum Spaß macht. Hier ein paar Abfahrten zu machen ist auch für mich nur eine Notlösung. Noch Mal das Rumgeturtel von gestern konnte ich heute einfach nicht mehr ertragen. Ich danke für deine unverhoffte Rettung.“
Ich folgte dem anderen von der Piste. Der eindeutige Franzose, mit dem Akzent und den Namen gibt es da keinen Zweifel mehr, besonders in Verbindung mit den kleinen Wappen auf seiner Mütze, schien nett und ungefähr in meinem Alter zu sein.
Von meinen Teamkollegen verabschiedete ich mich via einer kurzen Nachricht in die allgemeine Whatsappgruppe, damit sie mich nicht vermissen. Besonders Mats und Marco werden unausstehlich, wenn sie nicht bei solchen Ausflügen wissen, wo alle sind.
Wir gingen beide kurz unser Schuhwerk tauschen und ich schmiss zudem meine Skier in den Bus, bevor ich zu seinem Auto ging. Er hatte eine Dachbox, aus der Langlaufskier und seine Stöcke nahm. Als ich bei ihm ankam kramte er im Kofferraum herum.
„Wie groß bist du?“, fragte er und zog etwas ein Stück zu sich heran.
„1,83“, antworte ich ihn.
„Okay. Hab nichts direkt Passendes da. Musst wohl mit meinen Ersatzklamotten leben. Aktuell bist du zu warm eingepackt und ich habe einiges mir dir vor.“, sagte Emilien und drückte mir ein Bündel blau- schwarzer Kleidung in die Hand. „Kommt schließlich nicht jeden Tag vor, dass man die Möglichkeit hat gegenüber eines anderen Sportlers zu zeigen, warum der eigene Sport unterschätzt wird.“
„Du weist... „, stottere ich. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich erkannt hatte, da er es mir bis jetzt gerade nicht gezeigt hatte mit seinem Verhalten.
Emilien schien sich über mich zu amüsieren, „Dortmund ist mein Lieblingsverein unter den deutschen Fußballclubs. Zudem hocke ich fast die Hälfte des Jahres mit zig dutzend Sportlern zusammen. Und es gibt eine Grenze wie viel Schnee man täglich sehen kann, wenn es für einen über Monate der Normalzustand ist, dass Schnee liegt.“
„Jetzt ist es mir peinlich, dass ich gar nicht weiß, was du machst.“, murmel ich in meinen Schal und versuchte so auch den Rot Ton auf meinen Wangen zu verstecken.
„Macht überhaupt nichts. Wintersport ist nicht für alle gemacht. Ich bin Biathlet und starte für Frankreich im Weltcup. Du bist also Langlaufmäßig sehr gut mit mir als Lehrer aufgehoben.", verriet der Franzose mir.
„Oh.", machte ich daraufhin nur. Da kann ich mich ja heute nur mehr blamieren. Ich werde definitiv nicht mit ihm mithalten können.
Im Skier Verleih überließ ich Emilien die Führung. Er manövrierte den Mitarbeiter durch den Laden und kümmert sich um meine Ausrüstung. Zusammen hatten wir alles benötigte recht schnell zusammen.
---
Wir beide, nun bekleidet in zwei Sets von Emiliens Teamkleidung, betreten die Loipe. Nach und nach bringt mir Emilien alles wieder fast von vorne bei. Doch erstaunlicherweise geht es nach einer ersten Auffrischung ganz gut und somit viel besser, als auf den Abfahrtskiern.
Ich habe tatsächlich Spaß daran neben meinen neuen Bekannten so über den Schnee zu gleiten. Das uns sein Teamkollege Antonin und dessen norwegischer Partner Vetle, ebenfalls ein Biathlet, einige Male in einem unglaublichen Tempo überholter ist uns egal. Es zählt nur, was wir machten.
Sobald ich die ungefähre Technik wieder drauf hatte wanderte mein Blick auch gelegentlich zu Emilien. Seine Bewegungen sind kraftvoller, geschmeidiger und deutlich geübter als meine und ich muss mich zusammenraufen, um ihn nicht die ganze Zeit anzustarren.
Das ich mich nicht auf die Nase lege ist eine Kunst, von der ich nicht weiß, wie ich sie zustande gebracht habe.
Die Zeit mit Emilien verging wie im Flug mit so müssen wir gefühlt viel zu früh für den Tag Schluss machen. Wir sind beide noch zwei weitere Tage hier und er hat mich eingeladen die Zeit mit ihm zu verbringen. Ich denke nicht, dass die Trainer etwas dagegen haben werden, besonders nicht wenn wir an mindestens einem Tag der Wandertruppe bei stoßen werden.
Eilig packte ich meine Skier und Stöcke bei Emilien in die Dachbox zur Aufbewahrung. Er wird sich um sie im Hotel kümmern. Ich habe keine Ahnung von der Pflege von Skier und so bin ich etwas erleichtert, dass er anbot es für mich ebenfalls zu übernehmen.
Ich musste mich beeilen, um nicht den Bus zu verpassen. Sonst würde ich den abendlichen Ablauf nach diesen anstrengenden Tag durch mein zuspätkommen noch für alle meiner Teamkollegen nach hinten verschieben und ich ahne, dass ich dann den ein oder anderen blöden Spruch abbekommen werde und von dem ein oder anderen auch einen nicht ganz so freundlichen Blick zugeworfen bekommen werde. Bei den Anderen war es ja nicht weniger anstrengend gewesen, als bei mir.
Keuchend erreichte ich den Bus noch genau eine Minute vor unserer Deadline.
Ich entschuldigte mich bei meinem Trainer für mein beinahe Zuspätkommen. Nachdem er abgewunken hat machte ich mich auf den Weg zu meinem Platz neben Marco.
Unser Kapitän konnte nicht anders und wickelte mir zusätzlich noch seinen Schal um den Hals. „Du siehst halb gefroren aus. Nicht, dass du uns hier noch krank wirst.“, begründete er seine Fürsorge.
„Danke.“, murmel ich und schlüpfte aus den Handschuhen um mir meine etwas wärmeren Hände auf meine Wangen zu legen. Ich könnte wetten, dass es gestern selbst am Tag wärmer gewesen ist, als heute. Und nun, wo die Nacht hereingebrochen ist, ist die Temperatur noch einmal mehr eingebrochen.
„Warst du nicht noch vorhin etwas dicker angezogen?“, fragte mich Marco nun. Noch bevor ich Überhaupt nachdenken oder sehen konnte, was ich gerade nochmal trug, schaltete Marco das Leselicht für unsere Sitzplätze ein.
Ich hatte fast schon vergessen, dass ich ja Emiliens Kleidung, inklusive der Sponsoren, einen großen 'France' auf dem Ärmel und Rücken und seinen Namen direkt über meinen Herzen, trug. Alles in einen schönen Blauton gehalten, zwar kein Königsblau - wenigstens bewiesen die Franzosen
da Geschmack - aber es war weit von meiner vorherigen Skikleidung entfernt, die noch im Kofferraum von Emilien liegt.
Marco kann sich kein grinsen verkneifen, als er das 'E. Jacquelin' auf meiner Brust sah: „Oh, es gab also noch mehr Gründe die Piste zu verlassen, als deine Startschwierigkeiten?“, zog er mich etwas auf.
Ich merkte, dass sich mein Gesicht, welches gerade erst auf den Weg zu einer gesunden Hautfarbe gewesen war, sich wieder rot färbte. Marco weiß, dass ich auf Männer stehe und versucht mich seit gut einem halben Jahr zu verkuppeln. Er sagt immer, dass er es macht, weil es eine seiner Aufgaben als Kapitän ist, uns Glücklich zu machen und gleichzeitig ist er als mein Kumpel noch mehr in meine privaten Angelegenheiten, wie Beziehungen, involviert um für mich den richtigen Partner zu finden.
„Irgendwoher kenne ich den Namen. Auch ein Sportler, richtig?“, überlegte er. Marco sah sich zwar nie wirklich bewusst Wintersport an, aber die ein oder andere Zusammenfassung der sportlichen Ereignisse eines Tages hatte er nach den abendlichen Nachrichten Sendungen definitiv schon einmal gesehen.
„Ja. Emilien ist aktiver Biathlet.“, verriet ich ihn.
„Ich vermute ihr werdet euch wiedersehen. Sonst hättest du nicht noch seine Klamotten an. Oder?“, löcherte er mich weiter.
„Das ist der Plan. Eine Mischung aus Loipe und wandern. Bei Letzterem werde ich versuchen ihn dazu zu überreden mit unserer Truppe zu laufen. Ein kompletter Alleingang von mir wird unser Trainer mir garantiert nicht gestatten.“
„Gute Idee. Bleib dran, Kleiner. Deine Augen haben nach den, von mir organisierten, Blinddates nie so sehr gefunkelt, wie jetzt.“
„Habe ich nicht vor. Er geht wirklich auf mich ein, ohne mich zu bevormunden oder verhätscheln zu wollen.“, schwärmte ich etwas.
„Ich freue mich für dich, kleiner.“, sagte Marco und zog mich kurz in eine seitliche Umarmung.
***
Auch die nächsten Tage verbrachte ich mit 'meinem' Franzosen. Wir begleiteten die Wandertruppe und den Rest der freinutzbareren Zeit verbrachten wir in der Loipe. Auch Emilien schien an mir interessiert zu sein. Doch jetzt kurz vor der heißen Phase unser beider Saisons versprachen wir uns, uns nach der Biathlon Saison ab und zu mal zu sehen um zu entscheiden, ob das zwischen uns etwas Festes werden kann.
Etwas traurig sah ich dem Auto von Emilien nach, als er nach einem letzten kurzen Besuch bei mir in unserem Hotel sich auf den Weg zur nächsten Weltcup-Etappe machte. Ich selbst drehte mich schweren Herzens um, um im Mannschaftsbus meinen Platz einzunehmen, damit wir weiter zum eigentlichen Trainingslager fahren können.
Marco nahm sich meiner an und zieht mich an sich um mir mit seiner Nähe wenigstens etwas Trost zu spenden. Immer wieder blickte ich auf mein Handy um zu sehen, ob eine Nachricht von Emilien eingegangen ist. Dies würde bis zum Frühjahr neben Video Calls unsere einzige Kommunikationsmöglichkeit bleiben, aber ich bin mir sicher, dass wir das schaffen und uns danach nichts mehr voneinander fernhalten kann.
Ich fand die Idee mit einem Jule, der auf der Piste steht und nicht weiß, was er tun soll zu süß, um es nicht zu einem Crossover mit dem Biathlon Fandom zu machen. Ich hoffe ihr seht das genauso.
Wie siehts beim Thema Wintersport bei euch aus? Bei mir ist es ähnlich, wie bei Jule, nur, dass ich bisher nie auf Langlaufskiern stand sondern immer nur Abfahrtski gemacht habe. Im Notfall würde ich einen Berg runterkommen, aber weder elegant, gekonnt oder freiwillig.
Weiterhin frohe Weihnachten! Bei uns hat es heute Vormittag etwas geschneit. Aber von weißen Weihnachten kann man nicht sprechen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(25.12.2021)
Chapter 63: 93. RonaldoxMessi
Chapter Text
Wunsch von @Fabi_Piszczek auf Wattpad
Cristianos Sicht:
Mal wieder eines von diesen völlig überbewerteten und unnötigen Sponsorenabendessen. Und natürlich können wir uns, wir immer, davon nicht entschuldigen, sondern müssen ohne Wenn und Aber auftauchen.
Leo, rechts neben mir, zappelte bereits seit dem er seinen Vorspeisensalat aufgegessen hatte auf seinem Stuhl herum. Es ist ein echtes Wunder, dass mein Freund den zweiten Gang, eine Suppe, nicht über Hemd oder Hose verteilt hatte mit seinem Gezappel.
Wenigstens hatte der Herr im Himmel dieses Mal Erbarmen mit uns und das Abendessen war der Abschluss der Veranstaltung. Ganz oft war es der Anfang oder der Mittelteil und wir mussten mit vollen Bäuchen noch sonst was machen. Auf Fotos kommt es beispielsweise nicht gut an, wenn man beispielsweise Tomatensauce überall auf sich verteilt hat. Gut, dass wird auch jetzt nicht gerne gesehen, aber wenigstens gibt es keine Werbefotos mit Tomatensaucen-Oberteilen.
Die Stimmung war, trotz das wie Spieler alle keinen Bock auf den ganzen Firlefanz hier haben, schon gut und es gab die ein oder andere hitzige Diskussion über die Leistungen der vertretenen Vereine und Nationalmannschaften am Tisch. Die Veranstalter ließen uns nun in Ruhe essen und es wurden nur ein oder zwei Fotos von der ganzen Tafel am Anfang gemacht und danach waren wir frei in unserem Tun.
Während wir auf Gang 3 von insgesamt 5 warteten legte Leo seine Hand auf mein Bein. Er wurde durch meine Nähe zum ihm zwar ruhiger aber übertrug nun einen Teil seiner Hibbelligkeit auf mich.
Leo ließ seine Hand für während wir den nächsten Gang genießen ruhig auf meinem Schenkel liegen.
Doch kaum hatte er seinen Teller leer geputzt schien ihn wieder die Langeweile zu überkommen. Es fing mit langsamen Kreisbewegungen seines Daumens auf meinem Oberschenkel an. An sich nichts Ungewöhnliches, besonders nicht bei Leo, aber heute waren wir nicht zu Hause, sondern in einem sehr feinen Restaurant und zudem nicht alleine.
Ich versuchte einige Male, erfolglos, seine Hand sachte von meinem Oberschenkel zu schieben, aber Leo zeigte sich nicht einsichtig und legte seine Hand immer wieder zurück. Also gab ich schlussendlich mit einem Seufzer auf. Ich werde ihn davon heute nicht abhalten können.
Leo gab sich für den Rest der Wartezeit auf den vierten Gang, und während wir diesen verspeisten, mit der Situation vorerst zufrieden. Ich dachte schon, dass es dabei auch bleiben würde, als sich die Hand langsam in Richtung Innenseite meines Oberschenkels bewegte.
Ich musste mir ein lautes aufkeuchen verkneifen, um nicht die Aufmerksamkeit unserer Tischkollegen auf uns zu ziehen, als ein vorwitziger Finger die Naht an der Innenseite meines Schenkels entlangfuhr und kleine Stromstöße mein Nervensystem entlang jagten, die bei mir eine Gänsehaut an meinem Rücken verursachten.
Die nächste Stunde, die wir hier noch am Tisch saßen, war eine reine Qual für mich. Nach dem Finger an der Hosennaht folgten weitere Finger, die sich schließlich zusammen auf den Weg Richtung meiner Körpermitte machten. Es war die reinste Folter, nicht den anderen mit meinen Reaktionen auf Leo's Hand zu zeigen, was da gerade unterm Tisch passierte.
Leo war nun völlig damit beschäftigt sich mit Antoine zu unterhalten und nebenbei meinen Schritt zu massieren. Lange würde ich so nicht durchhalten können bei seinen geschickten Handbewegungen..
Wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen und ich hatte für später auch was für uns geplant, um uns auch etwas Zeit zum intim sein zu geben, aber Leo konnte es wohl nich schnell genug gehen.
Mein Orgasmus kam schnell. Leo war ein Meister darin mich genau richtig anzufassen und zu triezen und ich habe, bis auf zwei oder drei Mal mit meiner eigenen Hand, seit unserem letzten privaten Treffen keinen Dampf mehr abgelassen. Fernbedienung sind ein echter Mist, wenn man in einer Beziehung eine gewisse körperliche Nähe befürwortet.
Bis auf Sergio, der mir direkt gegenübersitzt, hatte zum Glück niemand etwas bemerkt. Mein ehemaliger Mannschaftskollege und Kapitän zwinkerte mir nur wissend zu, bevor er sich wieder seinem Gesprächspartner zuwendete. Er konnte mich schon immer gut lesen und das hatte mich soweit abgehärtet, dass ich jetzt wenigstens nicht rot vor Scharm wurde.
Ich entschloss mich heute mit dem Pulk an Spielern zu gehen und nicht, wie sonst, noch etwas zu versuchen die Unternehmer in Komplimenten einzuwickeln.
Also schnappte mich mir Leo und schloss mich der Menge an, die den Saal eilig verlässt. So verließen wir das Hotel relativ unbemerkt und zügig.
Denn jetzt gab es nur eine Sache, die zählte. Leo zu zeigen, wer in unserer Beziehung das sagen hat und ihn dafür zu bestrafen, dass er mich in der Öffentlichkeit so getriezt hat. Für ihn wird das noch ein sehr langer Abend werden, bis ich ihm erlauben würde ebenfalls seine Erlösung zu finden.
Heute zum Abschluss meines Mini-Adventskalenders und so am letzten Weihnachtsfeiertag gibt es was kleines, was mal etwas anderes ist, als Fluff.
Den nächsten OS gibt es erst wieder am Freitag. Wir gehen jetzt wieder zu dem normalen Freitagsrhythmus über.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(26.12.2021)
Chapter 64: 94. ReusxHummels (Smut)
Chapter Text
Wunsch: belliska auf Ao3
Marcos Sicht:
Ich sitze bei Mats auf der Couch. Der Verteidiger liegt ausgestreckt neben mir und wir verfolgen irgendeine Komödie, die gerade im Fernsehen lief. Wir sind echt zu bemitleiden.
Unser Trainer hat uns alles einen Tag freigegeben nach dem Wintertrainingslager, um einen ganz offiziellen Liebestag begehen zu können. Mats und ich sind tatsächlich die einzigen beiden Singles der Mannschaft und so haben wir uns verabreden den Tag gemeinsam zu verbringen. Besonders meine Familie würde mir die ganze Zeit mit der Frage nach einer möglichen Beziehung in den Ohren liegen, hätte ich heute sie besucht. Da ist Mats schon besser, auch wenn er, genauso wie ich verlassen wurde.
Während ich nach über einem Jahr Fernbeziehung von Mario fallengelassen wurde, nur damit er Ann-Katrin zu seiner wahrhaftigen Freundin machen konnte. Sie war jahrelang seine Fake-Freundin gewesen und nun haben sie ein Kind zusammen und werden bald heiraten. Und ich hatte das Nachsehen.
Mats ist es ähnlich ergangen. Er hatte seinen letzten Freund auch nicht lange an seiner Seite gehabt, was wahrscheinlich sogar im Nachhinein besser ist, da der Typ ihn wohl ziemlich ausgenutzt hatte. Auch wenn das Ende der Beziehung sehr unschön gewesen ist, ist es besonders für Mats besser sich nun neu zu sortieren und sich auf den Fußball zu konzentrieren, solange er noch spielen will und kann.
Ich nahm einen Schluck aus meiner Bierflasche. Der letzte Aspekt betrifft ja auch mich. Wie lange kann ich noch mithalten und mich auf dem Platz miteinbringen? Wie viel Kraft und Lust habe ich noch für den Profifußball übrig? Ich weiß es nicht.
Bis auf ein Foto, welches wir gemacht haben um es zu posten, bevor wir den Fernseher angemacht haben, hatten wir nicht wirklich miteinander gesprochen. Ich bedrücktem Einverständnis sitzen wir nun nebeneinander und bemitleiden uns selbst.
„So kann es nicht weiter gehen!“, fluchte Mats plötzlich und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu ihm und er dreht sich kurz drauf auch zu mir um.
„Was sollen wir den sonst machen? Uns mit Schildern mit der Aufschrift: ‚fester Freund für Profifußballer gesucht‘ mitten in die Stadt stellen?“, gebe ich sarkastisch zurück.
„Jetzt bleib mal ernst. Unsere Situation ist einfach Scheiße! Wir sind die beiden Oldies im Team, die keine Beziehung auf die Reihe kriegen. Da sind selbst Bravertz ein besseres Beispiel für eine gesunde Beziehung und die sind 10 Jahre jünger, als wir.“
„Ja, die beiden sind echt zu beneiden. Aber was können wir jetzt gerade gegen unsere Einsamkeit ausrichten? Es ist Corona, alles hat zu und zudem sind wir sobald wir in der Stadt sind Mittelpunkt einer Traube von Fans und darauf kann ich gerade gut und gerne verzichten.“, gebe ich zurück.
„Und was ist, wenn wir gar nicht suchen gehen und das nehmen, was bereits da ist und zur Verfügung steht?“, kommt es neugierig von Mats.
„Mats, ich hoffe du meinst nicht das, was ich gerade denke! Negativ plus Negativ ergibt kein Positiv!“ Erschrocken blicke ich meinen Teamkollegen an. Seine Idee ist so verdammt irrwitzig, dass sie schon fast wieder vernünftig klingt. Aber trotzdem ist dieser Vorschlag die reine Verzweiflung, die aus ihm spricht.
„Woher willst du das wissen? Wir beide haben es nie mit einander ausprobiert. Was ist, sollte es passen? Dann haben wir entweder eine Chance auf eine glückliche Beziehung vertan oder vegetieren später allein vor uns hin, will es sonst niemand auf Dauer mit und aushält.
Ich schweige. Mein Kopf schwirrt mit Bildern, die wahr sein könnten, würde ich Mats Angebot annehmen. Aber ich hatte auch Angst. Mit Mario hatte ich die größte Streitphase während er in München gewesen ist und zum Zeitpunkt der Trennung war er beim BVB endgültig verabschiedet gewesen. Aber bei Mats, und mir selbst, bin ich mir sicher, dass wir beide unsere Karrieren in Dortmund beenden möchten. Im Zweifelsfall spielen wir also auch noch nach einer, aus meiner Sicht wahrscheinlichen, Trennung immer noch in der gleichen Mannschaft, sehen uns somit jeden Tag und müssen bei Spielen weiterhin harmonieren, um die Leistung der Mannschaft nicht zu beeinflussen.
Scheinbar habe ich Mats, für sein Gefühl, zu lange warten gelassen, da ich plötzlich von meinem größeren und schwereren Teamkollegen auf die Liegefläche der Couch gedrückt werde. Bevor ich irgendwie reagieren konnte, schob er sich über mich und machte es mir damit unmöglich mich zu bewegen.
Meine Hände, die ich irgendwie zwischen uns bekommen habe, legen sich sachte an seine Brust und ich spürte sein Herz und seine Lunge arbeiten. Meine Augen werden von schokoladenbraunen gefesselt und jeglicher Wunsch mich zu wehren versinkt in dem Glibber, zu dem sich mein Gehirn gerade scheinbar verwandelte.
Ich bin ihm plötzlich total verfallen und kann nicht anders, als den Kuss zu erwidern, als er sich endlich zu mir runter beugte. Und da waren auch auf einmal eine ganze Gruppe von Schmetterlingen in meinem Bauch damit beschäftigt eine wilde Tanzkür aufzuführen.
Ich lasse mich einfach von meinen Gefühlen und Mats leiten. Meine Hände wandern über seine starken Schultern hinauf in seine dichten Locken. Es war, als ob unsere Körper einen lang ersehnten Tanz miteinander tanzen würden und so tat ich auch nichts dagegen, als sich seine Hände unter mein Shirt schieben und es auch kurz darauf, während einer Atempause, zu Boden fällt. Ich wollte meine Hände auch über die bloße Haut seines Oberkörpers fahren lassen und ihn genauer erkunden, also landete sein Shirt neben meinem auf dem Boden, als wir wieder Luft brauchten. Mittlerweile bin ich, so gut es in meiner engen Jeans geht, erregt.
Nach einigen Minuten aus sich abwechselnden Phasen von sanften, liebevollen Küssen und haltlosem Knutschen, wird Mats ungeduldig und zieht mich mit sich hoch. Ohne, dass sich unsere Lippen trennen, hebt er mich hoch und trägt mich sicher die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer.
Erst, als ich der Länge nach auf dem Bett liege lösen wir uns kurz von einander. Während ich versuchte wieder zu Atem zu kommen und zu verstehen, was genau hier gerade passierte, zog sich Mats seine restliche Kleidung aus. Ich kam weder wieder richtig zu Atem, noch zu einem klaren Gedanken, bis er sich zu mir aufs Bett gesellte.
Erneut verwickelte er mit seinen Lippen die meinen in einen ungestümen Tanz. Seine Hände fahren während dessen die Konturen meines Oberkörpers nach. Besonders an meinen Nippeln verweilten sie etwas, um diese etwas zu reizen, worauf ich nichts anderes tun konnte, als gegen seine Lippe zu stöhnen. Verdammt! Er wusste wirklich was er mit mir hier gerade veranstaltet.
Seine großen Hände sind gleichzeitig so zart und bestimmend auf ihrem Weg meinem Körper hinab. Und die Zeit, bis sie endlich über die Haut kurz über meinen Hosenbund strichen, kam mir wie eine Ewigkeit vor. Geschickt machte er sich an meinem Hosenknopf und dem kleinen Reißverschluss zu schaffen.
Die Enge um meinen Schwanz wurde deutlich weniger und er konnte sich nun, nur noch von meiner Unterhose verhüllt noch mehr versteifen, als er es bisher konnte. Auch nun schnappe ich kurz nach Luft und sein spitzbübisches Grinsen als Antwort darauf konnte ich deutlich an meinen Lippen spüren, bevor er sich etwas aufrichtete und mir somit seine Lippen entzog.
Mats schien es nun etwas schneller angehen zu wollen, da er seine forschenden Finger nun nur noch kurz auf Erkundungstour schickt, bevor er meine ganze Jeans langsam und in Begleitung seiner Finger und auch seinem Mund meine Beine hinunter arbeitet, bis er bei meinen Knien angekommen ist. Meine Hose inklusive meiner Socken finden schnell den Weg auf dem Boden.
Er ließ mir keine Atempause und liebkoste nun die empfindlichen Stellen an den Innenseiten meiner Schenkel und die Haut direkt über dem Bund meiner Unterhose mit seinen Fingern und seinem Mund. Zu meinem Verdruss achtet er peinlichst genau darauf dabei meine Erregung in ihrem Stoffgefängnis nicht zu berühren. Es ist eine wahrhaftige Qual für mich, die mich gefühlt praktisch um den Verstand brachte.
Doch endlich hatte es ein Ende. Zwei Finger hacken sich unter dem Bund meiner Unterhose ein und hielten einen Moment dort inne. Ich hebe etwas den Kopf und blicke direkt in Mats‘ fragende Augen. Nicken bestätigte ich seine stumme Frage, ob er weitergehen darf.
Mit meiner Zustimmung beginnt er nun vorsichtig nach und nach meine Unterhose von meinen Hüften nach unten zu ziehen. Nun gibt es kein zurück mehr. Nach und nach legte er mehr meiner Haut frei und ich erschauderte, als die kühle Luft das erste Mal über meine erhitzte Erregung streift. Wieder begleitete er seine mich ausziehenden Hände mit seinem Mund, um kleine Kuss auf der frisch freigelegten Haut zu drücken. Er wich meinem Schwanz aus, als dieser dem Stoff endlich entkam und kümmerte sich erst einmal um umliegende Zonen.
Doch kaum ist auch meine Unterhose auf dem Boden aufgekommen, legte sich eine Hand gekonnt um meinen Schwanz. Mit geübten, aber verdammt langsamen, Bewegungen ließ er mich verzweifeln. Ich keuchte fast ununterbrochen und sehne mich so nach der Erlösung. „Mats, bitte…“, flüstere ich.
Und er ließ von mir ab, um sich zu seinem Nachttisch zu beugen und eine Tube Gleitgel und ein Kondom aus eine der Schubladen zu nehmen. Sorgsam legte er beides neben uns auf das Bett, bevor er sachte meine Schenkel noch etwas weiter auseinander druckt und sie in eine, für mich bequemere Position bringt.
Erst dann greift er nach der Tube Gleitgel und verteilt einen guten Tropfen aus zwei Fingern. Es war etwas kalt, als sie die deutlich erhitzte Haut trafen. Ein kleiner Schauer lief über meinen Körper. „Mach… weiter…“, ermutigte ich ihn und merkte gleich, dass er mich nicht enttäuschen würde.
Ein erster Finger dringt vorsichtig aber bestimmt in mich ein. Nummer zwei und drei folgen nach entsprechender Gewöhnungsphasen. Und ich konnte mich nur mit allergrößter Mühe zurückhalten, um nicht direkt zu kommen, als er meine Prostata findet. Scheiße! Ich hatte vergessen, wie gut sich das anfühlt! Bei Mario war meist ich in Mats jetziger Rolle gewesen und nur selten war ich auf der Seite des Empfängers dieser intimen Handlungen gewesen.
Sobald ich gut genug vorbereitet bin, entzog mir Mats seine Finger, um sich das Kondom überzuziehen und noch einen Klecks Gel auf seinem Schwanz zu verteilen. Bisher hatte ich seine Erregung nur spüren können, aber nun betrachtete ich sie genauer. Er war nicht unwesentlich breiter, als mein eigener, aber mindestens zwei Zentimeter länger. Er toppte alle meine bisherigen Liebhaber, aber das tat meiner Erregung keinen Abbruch.
Mats schob sich langsam wieder auf mich und ließ mir eine letzte Chance einen Rückzieher zu machen. Dich ich konnte jetzt nicht aufhören! Es fühlte sich einfach zu gut um wahr zu sein an und ich habe vor es in vollen Zügen zu genießen!
Vorsichtig dringt Mats in mich ein. Es war ein himmlisches Gefühl und er füllte mich komplett aus. Er schob sich Stück für Stück in mich und gibt mir immer wieder kleine Pausen, damit ich mich an die Fülle gewöhnen konnte. Schmerzen hatte ich keine, trotz seines beachtlichen Besten Stücks. Als er schließlich ganz in mir versenkt ist, ist das Gefühl so erfüllt zu sein kaum noch auszuhalten. Nach einem Nicken von mir beginnt er mit langsamen rhythmischen Bewegungen seiner Hüfte. Langsam steigerte er die Frequenz und lässt mich schließlich Sterne sehen. Mit seinem Mund liebkoste er dabei meinen Hals.
Ich bin ein einziges keuchendes Wirrwarr von Gefühlen und gebe mich ihm vollkommen hin. Seine Stöße gehen nie in das Tempo eines einfachen Ficks über und sind stets präzise. Mit jedem Stoß streift er diesen einen Punkt in mir und nach wenigen Minuten ist es einfach zu viel für meinen Körper.
Heftig kam ich zwischen unsere Körper. Schwer atmend ließ ich diesen Höhepunkt in mir ausklingen. Meine zuckenden Muskeln um Mats Erregung bringen auch ihn wenige Augenblicke nach mir über die Klippe.
Sein Körper bricht für wenige Minuten auf mir zusammen, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hat und sich wieder auf seinen Ellenbogen abstützt, damit ich unter seinem Körper nicht zerquetscht werde. Vorsichtig zieht er sich aus mir zurück und knotet das Kondom zu, bevor er es zu unseren Hosen wirft und sich neben mich legt.
Er breitet seine Decke über unsere Körper aus und eine gewissen Lethargie, die bereits seit meinem Höhepunkt meinen Körper ergriffen hatte, machte sich deutlich bemerkbar. Müde kuschle ich mich an ihn. Ich werde später darüber nachdenken, was das alles bedeutet und was ich damit anfangen möchte. Aber eines werde ich nicht leugnen können: Unsere Körper tanzen denselben Tanz.
Hups.
Ja, smut kann ich nach Monaten von Fluff OS auch noch schreiben. Hoffe ich zumindest.
Das ist nun der letzte Wunsch aus dem Sommer. Ein paar, die etwas später dazugekommen sind, folgen auch bald. Versprochen!
Ich wünsche euch allen einen Guten Rutsch ins Jahr 2022. Nächsten Freitag kommt ein OS mit meinem fellow-Geburtstagskind zur Feier des Tages!
Vielen Dank für das Lesen meiner OS und eurem Feedback!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(31.12.2021)
Chapter 65: 99. RicexMount (Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von maserice auf Wattpad
Ein Schniefen reißt mich aus meinen Gedanken. Ich bin ganz stur auf den Weg zu meinem Zimmer, im englischen Mannschaftshotel für diese letzte International Break gewesen, als diese leisen Geräusche, mich in meinem Tun unterbrachen.
Suchend blicke ich mich um. Das Geräusch schien aus einem Seitengang zu meiner rechten zu kommen. Vorsichtig, aber nicht komplett lautlos bewegte ich mich in die entsprechende Richtung.
Dass es einer meiner Teamkollegen sein muss, der dort weinte, ist leider bereit sicher. Nur die Mannschaft ist aktuell in dem Hotel wegen Corona abgestiegen. Das bedeutete auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Teamkollege schuld an diesen Tränen ist, entsprechend hoch ist.
Besorgt näher ich mich einen Eimer, dessen Tür noch einen Spalt offen steht, als ob sie in der Eile, einen geschützten Ort zu finden, um nicht direkt beim Weinen von allen gesehen zu werden, nicht richtig ins Schloss gefallen ist.
Vorsichtig öffnete ich die Tür ganz. Das Weinen wurde dadurch deutlicher. Es ist wirklich herzzerreißend, sich dies mit anzuhören. Ich klopfte leicht, damit ich meinen Teamkollegen nicht erschreckte. Ich möchte ihm keine weiteren Gründe geben wütend oder verletzt zu sein.
Der Anblick, der sich mir bot war fast noch schlimmer, als das Schluchzen.
Ich konnte noch nicht einmal richtig erkennen, welcher meiner Teamkollegen sich in seinem Bett vergraben hatte. Das Gesicht war ins Kissen gepresst, um die Welt so gut es eben geht auszublenden, und die Bettdecke hochgezogen, dass nur einige Zentimeter Haarschopf hervor lugten.
„Hey. Alles okay bei dir?“, fragte ich vorsichtig und etwas leiser, als normalerweise, falls er mein Klopfen nicht wahrgenommen hat.
Scheinbar erschreckte ihn mein auftauchen nicht und er hob zumindest seinen Kopf etwas. „Er ist so ein Arschloch!“, war das erste, was er herausbrachte.
Aus dem Deckenberg schälte sich Mason. Die roten Augen wegen der Tränen sind das erste, was mir auffiel. Das zweite ein sehr bekannter Pulli, den ich selber sehr gut kannte und das gleiche gilt für den eigentlichen Besitzer, der nicht Mason war.
Es ist ein Limited Edition Pullover, der bereits seit Jahren nicht mehr produziert wird. Es gab nur wenige Exemplare und diese werden von ihren Besitzern gut gepflegt. Jeder von ihnen hat ein etwas individuelles Design auf dem Rücken, welches ich in diesem Fall nur zu gut kannte. Gleichzeitig wurde mir auch bewusst warum Mason diese Aussage getätigt hat. Auch mich hatte der Besitzer eiskalt reingelegt.
Ja, Jack Grealish ist ein Arsch!
„Komm, er ist es nicht wert, ihn hinterher zu weinen!“, sagte ich und ließ mich vorsichtig neben ihm auf dem Bett nieder. „Hätte ich gewusst, dass er dich als sein neustes Opfer herausgesucht hat, hätte ich dich auf jeden Fall entsprechend gewarnt.“, versicherte ich ihm, „Du bist nicht der erste, der auf Grealish reingefallen ist, bei mir hat er es auch geschafft und mich kurz vor den Euros vor die Tür gesetzt.“, führte ich aus.
„Echt?“, schniefte Mason und ich beginne ihn die Geschichte von mir und Jack zu erzählen. Als er am Ende sagte, dass es bei ihm sehr ähnlich gelaufen ist.
***
Über die nächsten Monate wurden Mason und ich immer enger miteinander.
Wir fanden außer unserem gemeinsamen Ex noch andere und viel interessantere Gesprächsthemen. Es steigerte sich soweit, dass wir täglich telefonierten. Auch an Spieltagen. Wir wurden schnell unzertrennlich und machten uns Sorgen um den anderen, wenn er nicht zur verabredeten Zeit ans Telefon ging.
Die, teilweise stundenlanges, Telefonate wurden zu gegenseitigem Besuchen, wenn dies möglich ist. Besonders seine Chelsea Teamkollegen musste ich für mich gewinnen und ihnen beweisen, dass ich Mason nichts Schlimmes möchte.
Der Beweis, dass ich meinen Platz in Masons Umfeld verdient habe, erbrachte ich auch wegen dem Grund für das Misstrauen von Masons Teamkollegen mir gegenüber. Jack Grealish beschloss kurz vor den ersten Call-Up zur Nationalmannschaft 2022 erneut Kontakt zu Mason auf zu nehmen, da er zumindest in den englischen Fußball kreisen nun ‚Stadtbekannt‘ ist und sich die älteren Teamkollegen schützend vor ihre jüngeren Teamkollegen stellen, hatte er kein neues ‚Opfer‘ gefunden, was ihn gefällt.
Ich war bei Mason, als Jack ihn anrief. Mason hatte schon aus dem ein oder anderen Anruf, wo er nicht dran gegangen ist, berichtet und ich hatte gehofft, dass das Arschloch anruft, während ich bei Mason zu Besuch bin.
Mason nahm das Gespräch auf Lautsprecher an, so dass ich ebenfalls hören kann, was der Spinner zu sagen hat. Sein Gesülze von einem weiteren Versuch, der besser werden wird, da er sich gebessert hätte, ertrug ich nicht länger als ein paar Minuten. Mason, hatte sich verunsichert an mich
gekuschelt und versuchte deutlich sich von den hohen Versprechen von Jack nicht einleiten zu lassen. Ein angenehmes Gefühl, ein leichtes Kribbeln, erfüllte mich, da sich Mason offensichtlich bei mir wohl fühlte und aktiv meine Nähe sucht. Ich zog ihn noch etwas enger an mich, um ihn Sicherheit zu geben, bevor ich ihm das Handy aus der Hand nehme und anfange der noch immer vor sich hin sülzenden Arsch die Leviten zu lesen. Der kann sich auf was gefasst machen!
Am Ende hatte ich ihn wohl so klein gemacht mit meinem Ausbruch, dass er allen seiner ‚Opfer‘ einen Entschuldigungsbrief schrieb, handschriftlich und individuell, und zudem Masons Teamkollegen um ihnen mitzuteilen, dass ich ihren Teamkollegen gut behandle und sie sich wegen mir keine Sorgen um Mason machen müssen.
***
Nach einer Party bei einem seiner Teamkollegen - die mir gegenüber mittlerweile freundlich gesinnt sind - passierte es. Meine verbale Verteidigung Masons am Telefon gegenüber Grealish ist nun fast ein Monat her.
Natürlich hatte ich spätesten seitdem gemerkt, wie Mason, wann immer es ging meine Nähe suchte. Und dies ließ mich gewiss nicht kalt. Ganz im Gegenteil. Doch ich wollte dieses Mal ihm die Zügel überlassen, was er mit mir machen möchte und wie nahe er mich an sich ranlässt. Genau das Gegenteil von dem, was er bei Grealish erlebt hatte.
Doch, zum Teil auch von dem einen Glas seht, welches er auf der Party getrunken hatte bevor er auf Cola und ähnliches alkoholfreies umgestiegen war, ermutigt, drängte mich Mason direkt nach dem die Tür seiner Wohnung hinter uns zugefallen ist gegen die Wand neben der Garderobe. Sein Mund fand den meinen und verführte mich zu einem heißen Kuss. Ein Kuss zwischen uns ist an sich nichts neues zwischen uns, aber bisher war es immer eher ein vorsichtiges Lippen an Lippen legen gewesen und kein waschechter Zungenkuss, wie jetzt. Und als seine Finger sich aufmachten die Knöpfe an meinem Hemd zu öffnen, wurde es mir doch etwas zu viel, da wir ja noch nicht einmal ein festes Paar sind.
Vorsichtig drehte ich uns, sodass nur Mason mit den Rücken an der Wand lehnte. Und genauso vorsichtig löste ich auch unseren Kuss auf und seine Finger von dem Knopf, an dem sie gerade zugange sind. Zwei Knöpfe hatten sie bereits geöffnet.
„Bist du dir sicher? Dieser Schritt können wir nicht mehr rückgängig machen.“, keuchte ich leicht atemlos, aber felsenfest entschlossen ihn die weitreichenden Folgen noch einmal klar zu machen.
„Ich vertraue dir. Mehr als jeder anderen Person, bis auf meine Eltern. In den letzten Monaten hast du dich mir genug bewiesen. Und ich weiß auch, dass das von dir aus ebenfalls nicht geplant war, dass du dich in mich verliebst. Aber das Schicksal will uns wohl unbedingt zusammen sehen. Dagegen kann man sich nur schwer wehren. Nicht, dass ich das möchte. Wir waren auf so vielen Dates, wenn man unsere Treffen nicht als rein freundschaftliche Sache abspielen möchte und das möchte ich definitiv nicht!“
Bei seinen Worten wurde mir warm ums Herz und am Ende gab es für mich kein Halten mehr und ich lehrte mich zu ihm und ließ unsere Lippen wieder miteinander verschmelzen, während sich nur zwei Paar Hände an unserer beider Kleidung zu schaffen machten.
***
Seit dieser gemeinsamen Nacht sind wir nun wirklich unzertrennlich. Jede noch so kleine gemeinsame freie Zeit wird genutzt, um unsere Beziehung zu festigen.
Der Anblick von Grealish beim nächsten Call-Up zu den folgenden Internationalen Spielen mit der Natio ist fotowürdig. Augenscheinlich kam er es nicht ab, seine ehemaligen Eroberungen, nach der Trennung von ihm, glücklich zu sehen. Geschieht ihm recht!
Unsere Liebelei schien hier nur besonders unsere Teamkollegen aus den Vereinen aufzufallen und unser engster Vertrauter. Wobei zumindest die Teamkollegen von Mason längst sich ein Bild von uns zusammen gemacht haben und nur noch beim Anblick von uns beiden müde mit den Augen rollen.
Allerdings fielen ihnen auch die Blicke von Grealish in unsere Richtung auf. Sie scheinen zu bemerken, dass da etwas in Arger ist und halten sich eher an uns, bis auf wenige Ausnahmen. Abseits des Platzes sind wir keine einheitliche Mannschaft, auf dem Platz sind wir trotzdem ein gutes Team.
***
Eine besondere, sehr ungeplante, Entwicklung tritt gut drei weitere Wochen später ein.
Mason hatte bereits seit ein paar Tagen geschwächt und über Übelkeit geklagt. Der Mannschaftsarzt ließ ihn, nachdem Timo und Kai ihn nach dem Training eines Tages über die Toilette gebeugt fanden nicht gehen, bis er weiß was seinen Spieler fehlt.
Ben setzte sich daraufhin mit mir in Verbindung, da er weiß, dass ich Mason heute abholen wollte. Angespannt saß ich also in kleinen Wartebereich der Medizinabteilung Chelseas und warte auf meinen Freund. Die nervösen Wipp Bewegungen meines rechten Beines kann ich dabei beim besten Willen nicht kontrollieren. Ist es schlimm? Wie viel Sorgen sollte ich mir machen? Kann ich ihn gleich zu sich nach Hause fahren? Muss ich gleich los, um ihn eine Krankenhaustasche zu packen und ihn anschließend dorthin folgen?
Bevor ich noch mehr in meine Gedanken abdriften konnte, öffnete sich die Tür zum Behandlungsraum, in den mein Freund gerade untersucht wurde. Der Teamarzt bedeutete mir mit einem Handzeichen, dass ich dazu kommen soll. Sein Gesichtsausdruck machte mir dabei Hoffnungen. Es war nämlich kein verkniffener Blick, sondern ein offenes leichtes Lächeln.
Etwas beruhigt durch das Auftreten des Arztes folgte ich ihn ins Behandlungszimmer.
Auf der liege sitzt mein Freund. Sein Gesichtsausdruck ist gleichzeitig erleichtert und doch wieder angespannt vor Sorge über irgendetwas.
Natürlich konnte ich nicht anders, als mich direkt ihm zuzuwenden. Der Arzt lässt uns zwei Minuten, in denen ich besorgt meinen Freund betrachtete und ihn grob an den offensichtlichsten Fußballerverletzungsstellen nach Bandagen, Tape und ähnlichen absuchte. Doch nichts war unter seiner Kleidung zu ertasten und sehen konnte ich erst recht nichts. Er trug sogar bereits wieder seine normale Straßenkleidung, lockere Jeans und ein Hoodie von mir, und schien sogar bereits geduscht zu haben.
„Es ist alles okay mit mir. Du kannst dich beruhigen.“, versicherte mir Mason, wobei er allerdings trotzdem etwas angespannt klingt. Ich bin mir sicher, da steckt noch etwas dahinter. Doch was ist es?
Ich werde mich den Arzt zu, der uns scheinbar die Ganze Zeit über mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen beobachtet hatte. Er hatte sich allerdings respektvoll zurückgezogen und wartete nun wohl darauf, dass wir unsere Aufmerksamkeit auf ihn richten.
„Also. Ich habe bereits alle Untersuchungen durchgeführt, die ich zu diesem Zeitpunkt machen kann. Aber nur zu dem Grund für die Symptome, die Mr. Mount zeigt. Sie sind Begleiterscheinungen. Ihr Freund ist wohl einer der glücklichen Männer aus ihrer Generation, die Schwanger werden können und genau diese bereitet ihnen nur die Sorgen um die Gesundheit von Mr. Mount.“
Mein Kopf schien in einem Tennismatch gefangen zu sein. Ich wendete meinen Blick immer wieder abwechselnd den Arzt, Mason und Masons Bauch zu. Die weiteren Worte des Arztes scheinen in meinen Kopf nicht mehr realisiert zu werden, aber ich bin mir sicher, dass es nur die allgemeine Geschichte von Männer Schwangerschaften in den letzten paaren Jahren ist.
Vorsichtig zog ich einen rollbaren Arztstuhl zu mir und setzte mich. Mit zittrigen Fingern griff ich nach Masons. Er schien den ersten Schreck bereits verarbeitet zu haben.
Es ist einfach unglaublich! Wir werden Eltern! Mason ist Schwanger!
Spätestens, als der Arzt ein Video von der Ultraschalluntersuchung abspielte war es vollkommen um mich geschehen. Ich festigte meinen Griff um Masons Hände, um ihn damit nonverbal mitzuteilen, dass er nicht allein ist und wir eine kleine Familie werden über die ich mich extrem freue, so unverhofft und ungeplant es nun auch ist. Manchmal hat das Schicksal halt mehr mit einem vor, als man jemals gedacht hätte.
Ein Abzug des Ultraschallbildes wanderte in mein Portmonee. Ein Begleiter für die Ewigkeit und als Erinnerung, worin mein Glück liegt. Seitdem Mason und ich eine ernsthafte Beziehung führen, trage ich zudem bereits ein Bild von ihm dort überall mit mir herum.
***
Unsere Familien sind zwar sehr überrascht über diese plötzliche Entwicklung, aber schnell auf unserer Seite und besonders die weiblichen Familienmitglieder sind sofort On Board mit Tipps und Tricks oder Hilfe angeboten.
Auch unsere Vereinskameraden sind begeistert und freuen sich für uns. Wobei Masons wieder ihre beschützerische Seite raushängen ließen und mir mit den Schlimmsten drohen, wenn ich Mason oder das Baby verletze oder verlasse. Aber das ist verständlich. Eine gute Mannschaft ist, wie eine zweite Familie und diese ist eben gegenüber jeder möglichen Bedrohung, gegenüber eines Mitglieds, sehr misstrauisch.
Nun fehlte nur noch die Natio. Mason begleitete mich mit entsprechender Erlaubnis zu dem nächsten Call-Up. Die meisten freuten sich genauso über diese kleine Neuigkeit, wie wir und unsere Vereinskollegen. Besonders die jüngeren sind begeistern und teilweise sind sie selber positiv auf die genetische Änderung, die diese Schwangerschaften erst möglich macht, getestet worden und wollen nun Erfahrungsberichte von Mason für später.
Nur einer hielt sich aus dem Garten raus. Jack Grealish.
Sein Gesichtsausdruck ist aus der Entfernung schwer zu deuten, aber es liegt ordentlich Schmerz und Erkenntnis, dass er mit seiner Art solche Momente, wie ich sie mit Mason teilen konnte, nicht erleben würde.
***
Eine Woche, nachdem wir es auch unseren Teamkollegen von der Nation gesagt haben, erhielten wir ein Packet.
Im inneren befindet sich Unisex-Baby Kleidung, ein wenig Spielzeug und ein Ratgeber für die ersten Monate mit Baby im Haus. Die beiliegende Karte lässt keinen Zweifel daran, wer der Absender ist.
Eine ausführliche, recht ehrliche und reflektierte Entschuldigung von dem Mann, der mit seiner negativen Art doch etwas Gutes geschaffen hatte. Meine kleine Familie.
Und es ist ... FUẞBALL geworden!
Als ich gestern ausgezählt habe, hatten wir einen Gleichstand. Auf Wattpad haben alle für Fußball gestimmt und auf Ao3 für Biathlon.
Für die nächsten Wochen steht seit gestern Abend auch der Terminplan und ihr dürft euch auch im gesamten Februar über zwei OS die Woche freuen. Danach werde ich wohl häufiger solche Abstimmungen machen 😉
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(31.01.2021)
Chapter 66: 102. MüllerxNeuer & HummelsxReus
Chapter Text
Wunsch von der lieben belliska auf Ao3 ☺️
Hinweis: kann als Fortsetzung zu (94) HummelsxReus gelesen werden, es ist aber keine Voraussetzung um diesen OS zu lesen.
Mats Sicht:
Endlich ist es Weihnachten und ich bekomme etwas Abstand von Dortmund und insbesondere Marco. Ihn und mich verbindet, so würde ich sagen, eine Freundschaft Plus. Seit wir vor einigen Monaten das erste Mal gemeinsam im Bett gelandet sind, hat sich dies noch mehrmals wiederholt.
Ich weiß nicht, wie es bei dem Jüngeren ist, aber ich habe mich in ihn verliebt. Es ist echt ein blödes Gefühl nach jeder gemeinsamen Nacht, nach der wir nebeneinander eingeschlafen sind, doch wieder alleine, in einem kalten Bett zu erwachen.
Bisher habe ich noch nicht den Mut gefunden mit ihm über die ganze Situation und meine Gefühle zu sprechen. Zwei Mal hatte ich mich schon durchgerungen endlich mit ihm zu sprechen, aber er hatte mich in beiden Fällen mit Küssen unterbrochen, bevor er mich gebeten hatte, dass ich mir die Worte merken sollte und wir später sprechen, nur um mich dann bestimmt Richtung Bett zu ziehen.
Die Fußball- und trainingsfreie Zeit verbringe ich bei meiner Familie in München. Dafür bin ich jetzt Thomas voll ausgesetzt. Dieser hatte mich natürlich wieder einmal für eine ThoMats- Challenge überredet.
Und wenn Thomas eins ist, neben laut und eine Nervensäge, ist es, dass er neugierig ist, wie sonst niemand. Natürlich merkte er schnell, dass ich mir über etwas Gedanken mache. In typischer Müller-Manier quetschte er mich aus, bis ich ihm von Marco erzähle. Ich weiß, dass er ein guter Freund ist und es nicht weitererzählt, wenn es sich um etwas so Heikles handelt, wie die Beziehung zwischen Marco und mir.
Im Gegenzug erzählt mir Thomas auch etwas, was ihn beschäftigt. Auch bei ihm ist es die Liebe für einen Mann, der gleichzeitig auch sein Teamkollege ist. Nur im Gegensatz zu mir hatte er mit ihm nicht geschlafen. Als er mir sagt, wer sein Angebeteter ist konnte ich nur schmunzeln. Bereits zu meiner Zeit in München von ein paar Jahren gab es Wetten um Thomas und IHM. Sind sie zusammen? Seit wann? Wer hat den ersten Schritt gemacht? Wer ist Top und wer Bottom?
Beim IHM handelt es sich um den besten Torhüter der Welt. Manuel Neuer. Thomas Gefühle für den Schlussmann der Bayern sind seit Jahren eindeutig und ich kann es kaum fassen, dass sie noch nicht zueinander gefunden haben. Auch in Manus Augen habe ich oft genug eine gewisse Sanftheit erkennen können, wenn er Thomas angeschaut hat.
***
Kurz bevor ich wieder nach Dortmund muss, steigt bei Lewy eine fette Party. Auch mich hatte er explizit eingeladen, als er erfahren hatte, dass ich die freien Tage in München verbringe. Ich kann die. Einladung meines alten Teamkollegens nicht abschlagen und sage zu.
Für den Abend habe ich einen ungefähren Plan. Das Ziel ist definitiv fix. Manu und Thomas näher zusammenbringen. Wie ich genau da hinkommen werde, muss ich sehen, wenn ich da bin und die Location besser kenne und die Leute, die Lewy sonst noch so eingeladen hat.
Thomas hatte mich eingesammelt und so kommen wir gleichzeitig an. Es ist voll. Spieler aus verschiedenen Vereinen und andere Sportler sind scheinbar hauptsächlich eingeladen worden.
„Schon mal! Da drüben ist Marco!“ rief mir Thomas ins Ohr, kaum das wir den in großen Wohnbereich von Lewys Haus getreten sind. Ich folge seiner ausgestreckten Hand mit meinem Blick und tatsächlich kann ich Marco ausmachen, der sich an einer der beiden Bars gerade etwas zum trinken holt.
„Nicht das auch noch!“, fluche ich leise, sodass Thomas mich über die laute Musik nicht verstehen kann und mich nur fragend ansieht, was ich schnell abwinke. Marco ist der letzte, den hier hier vermutet hätte.
„Was hältst du davon, wenn wir eine spontane ThoMats Challenge machen?“, kommt es amüsiert von Thomas, was nichts Gutes zu bedeuten hat.
„Was schwebt dir denn vor?“, frage ich und hoffe innerlich, dass es nichts mit meinem Gelegenheits-Liebhaber zutun hat.
„Wir schätzen wie lange du brauchst, um endlich mit Marco zu reden. Da es sonst natürlich nicht wirklich einzuschätzen ist, muss das heute Abend oder Nacht sein. Frühstens morgen früh musst du es geschafft haben.“ An Thomas Blick sehe ich, dass ich aus dieser Sache nicht mehr rauskomme. Das Einzige, was ich machen könnte wäre mit gleichen Waffen zurück zu schlagen.
„Was hältst du davon: Wir schätzen nicht, wie lange ich brauche, um endlich mit Marco zu reden, sondern wir spielen wie immer gegeneinander. Wer von uns schneller mit dem Objekt seiner Begierde gesprochen hat, hat gewonnen. Du und Manu gegen Marco und ich.“, halte ich dagegen. Es kann ja nicht sein, dass er mich hier vorführen möchte und selber nur über mich lachen wird. Und somit habe ich auch endlich einen Plan, wie ich zu meinem Ziel des Abends mit Thomas und Manu kommen werde. Die beiden haben sowieso mehr Chancen auf eine glückliche Zukunft, als Marco und ich.
Thomas blickt mich kurz sprachlos an. Damit hatte er wohl jetzt nicht gerechnet. Innerlich freue ich mich, den sonst so vorlauten Thomas Müller mal sprachlos zu machen. Er braucht einige Momente, bis er sich wieder gefangen hat und antworten kann.
„Deal. Aber dann brauchen wir einen Schiedsrichter. Wenn möglich unparteiisch.“, fügt er hinzu.
Ich lasse meine Augen durch den Raum streifen und erblicke einen Freiburger, der sich perfekt für den Job eigenen würde.
„Wie wäre ist mit Maxi Eggestein?“, frage ich, wissend, dass der gebürtige Hannoveraner und ehemalige Werder-Kicker wirklich sehr fair sein wird.
Thomas nickt und so machen wir uns gemeinsam daran unseren Schiedsrichter von uns zu überzeugen. Maxi sagte zu, wenn wir ihm und seinem Freund Marco Friedl später ein Essen ausgeben, wenn wir es geschafft haben und es zwei neue Pärchen in der Fußball-Welt gibt.
Wir haben uns zuvor etwas vor Marco und Manu versteckt, damit wir gleichzeitig starten und keiner einen Vorteil hat.
Sobald wir etwas aus unserer Sitzecke heraus treten hat Manu sofort Thomas im Visier und steuert direkt auf den Bayer zu. Das ist der Vorteil, den sie beiden haben. Sie suchen immer die Nähe des Anderen und daran störte sich nach all den Jahren auch keiner mehr. 0:1 Für Thomas.
Im Gegensatz dazu werde ich Marco selber suchen und ansprechen müssen. Und genau daran mache ich mich, nachdem ich einen kurzen Abstecher an der Bar gemacht habe. Etwas Mut werde ich mir antrinken müssen, damit ich das hier durchziehe.
Marco, der wie er selber sagt, immer der Mittelpunkt einer Party ist, ist natürlich in mitten des Getümmels zu finden.
Zu meinem Glück schien er bereits auf Betreibstemperatur zu sein, sodass er durch die Atmosphäre beeinflusst wird und es ohne weiteres zulässt, das ich ihn antanze.
Nach einigen Minuten erfüllt von möglichst sinnlichen Bewegungen sind wir beide soweit, dass wir etwas Zweisamkeit diesem Getümmel vorziehen. Mit aller Macht ließ ich nicht zu, dass es mir nicht zu nahe geht und ich einen kühlen Kopf bewahren kann.
Ohne sich zu beschweren, lässt sich Marco von mir mitziehen. Auf der Treppe nach oben werfe ich einen Blick in den Raum. Keiner schenkte uns Beachtung, außer Maxi. Thomas und Manu stehen, in ein Gespräch vertieft, auch noch im Raum. Aber es scheint nicht so, als ob Thomas Manu in den nächsten Minuten soweit hat, dass es ein tiefgründigeres Gespräch wird. 1:1 Ich gleiche aus.
Oben, in einem von Lewys Gästezimmern angekommen wollte Marco damit beginnen, was in den letzten paar Monaten am besten können, außer zusammen Fußball zu spielen. Seine Lippen machten sich bereits an meinem Hals zu schaffen und seine Hände sind schon unter den Saum meines Oberteils gehuscht, da was die Tür noch nicht einmal ganz zu.
Und damit beginnt die eigentliche anstrengende Phase für mich. Marco aus seiner Lust soweit zu befreien und mit ihm zu reden. Und Verdammt ist das kompliziert. Er macht einfach, was er will! Seine Hände schickte er immer wieder erneut auf Wanderschaft, wenn ich sie versuche beiseite zu schieben, seine Augen haben diesen flehenden Ausdruck in ihnen und immer wieder versuchte er sich selbst die eigene Kleidung vom Leib zu ziehen, aber auch das versuche ich zu unterbinden. Sobald er nur ein Kleidungsstück ablegt, weiß ich nicht, ob ich an meiner Abwehr festhalten kann, oder ob ich einknicke. Und letzteres ist in Anbetracht der Challenge nicht gut.
Irgendwann hatte ich Marco soweit wieder ins hier und jetzt geholt, das er mich tatsächlich ganz normal ansieht und nur noch ein Schüppchen zieht, weil er noch nicht das bekommen hat, was er wollte.
„Du willst jetzt wirklich reden? Auf einer Feier? Verdammt, wir könnten noch so viele schönere Dinge zusammen machen, als reden!“, kommt es leicht beleidigt von Marco. Und zumindest etwas kann ich ihn auch verstehen. Aber das musste so sein.
„Und du willst weiterhin, zugegeben sehr guten, Sex ohne Gefühle und Beziehung? Obwohl ich vermute, dass du nicht ganz abgeneigt davon wärst, wenn ich dich auch ganz gerne habe? Jemand, der im gleichen Bereich arbeitet und dich nicht outeten wird, weil er weiß wie gefährlich das gegebenenfalls ist, ähnliche Erfahrungen gemacht hat und dir kein Geld aus der Tasche ziehen wird?!“, platzt es förmlich aus mir heraus.
„Ähm. Ja.“, kommt es überrascht von Marco zurück. Nun sieht er eher aus, wie ein Reh im Scheinwerferlicht und nicht, wie der selbstbewusste Mann, den ich normalerweise erlebe.
„Gut, dann lass mich doch mal ausreden.“, fordere ich ihn auf und zu meinem Erstaunen setzte er sich sogar extra etwas mehr auf. „Erst einmal: Ich finde dich schon länger attraktiv. Aber man findet ja durchaus mehrere Leute attraktiv ohne romantische Anziehungskraft zu verspüren. Seit unserem ersten gemeinsamen Mal verspüre ich aber zudem auch immer mehr, dass ich dich doch noch etwas mehr mag.“, beichte ich ihm meine Gefühle.
„Oh. Und ich dachte immer, dass ich bei dir keine Chance habe und mir keine Hoffnungen machen sollte.“ Marco sieht mich während er spricht leicht unbeholfen an.
„Ich hoffe in Zukunft kriegen wir das mit der sprachlichen Kommunikation auch so gut hin, wie mit der sexuellen.“, seufze ich und beuge mich zu Marco runter. Unsere Lippen treffen in einem Feuerwerk der Gefühle aufeinander. Diese Ungewissheit hat uns einiges gekostet. Doch auch jetzt musste ich widerstehen und blieb standhaft stehen, als Marco versucht mich zu sich aufs Bett zu ziehen. Wir müssen unsere Ehre ja noch retten und vor Thomas und Manu bei Maxi sein.
„Nachher, ja. Vorher müssen wir noch was Wichtiges erledigen, oder wir werden für den Rest unseres Lebens von Thomas genervt.“ Ohne auf eine Antwort zu warten ziehe ich Marco wieder mit mir und nach unten in die feiernde Menge. Gekonnt weichen wir den mindestens angetrunknen Gästen aus und bahnen uns einen Weg zum Treffpunkt.
Erleichtert atme ich aus, als ich sehe, dass dort nur Maxi steht und von Thomas und Manu noch keine Spur zu sehen ist. Eilig ziehe ich Marco die letzten Meter bis zu dem Freiburgspieler.
Grinsend winkt und Maxi schon zu und klatscht mich direkt ab, als wir vor ihm stehen kommen. „Glückwunsch! Du wirst dir wegen dieser Sache nichts mehr von Thomas vorwerfen lassen könne.“
2:1 ist der Endstand für mich.
„Frage: Was ist hier eigentlich los?“, fragt Marco uns noch etwas verdutzt.
„Inoffizielle ThoMats Challenge. Wer als erster mit seinem Angebeteten redet hat gewonnen.“, erkläre ich ihm.
„Soll ich jetzt beleidigt sein, weil du es ohne Ansporn nicht geschafft hast mit mir zu reden?“, fragt Marco etwas zweifelnd.
„Du hattest bisher bei all meinen Versuchen mit dir zu reden etwas anderes im Sinn und hast dich damit auch immer durchgesetzt.“, erkläre ich ihm. In diesem Moment sehe ich wahrscheinlich verdammt zuckersüß verliebt as. Maxis gespieltes Würgen ignorieren Marco und ich gekonnt.
Durch einen heran hastenden Thomas mit Manu im Gepäck wird unser kleiner Moment unterbrochen.
„Ach verdammt! Ich habe mich schon darauf gefreut euch beide aufziehen zu können!“, jammert Thomas gespielt, als er mich und Marco eng umschlungen schon bei Maxi stehen sieht. „Aber egal. Ich finde auch noch einen anderen Grund.“
Marco und ich tauschen daraufhin einen Blick aus, der bedeutet, dass wir alles mögliche tun werden, dass Thomas nichts findet.
Ich hoffe deine Challenge-Idee habe ich zu deiner Befriedigung umsetzen können!
In den nächsten zwei Wochen kommen wieder ordentlich Biathlon OS und den Anfang macht ein Zweiteiler. Lasst euch überraschen 😉
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(11.02.2022)
Chapter 67: 106. WolfxBrandt (Karneval)
Chapter Text
Marius Sicht:
Seit Tagen herrscht bei meinem Freund Julian das Chaos über seine Wohnung. Sein Anspruch für dieses Jahr ist groß, was unsere mannschaftsinterne Karnevalfeier und die Kostüme von uns beiden angeht. Seitdem wir entschieden haben unsere Beziehung auch für den Rest der Mannschaft, der Großteil weiß noch nichts von uns, öffentlich zu machen ist er am Planen.
Eingeweiht in unseren tatsächlichen Beziehungsstatus sind nur Mats, Marco, Erling und Gio. Der Rest der Mannschaft weiß von nichts. Die Bosse haben wir auch bereits eingeweiht und auch Edin. Von allen haben wir nur Unterstützung zugesagt bekommen.
Ich bin schon gespannt, was die anderen gleich sagen werden, wenn sie uns und unsere Verkleidung sehen.
Aktuell ist Jule mit Greta, der Freundin seines Bruders, im Bad und wird geschminkt. Jannis hilft mir gerade mein Kostüm anzuziehen. Ich habe es deutlich einfacher, als Jule und brauche nur jemanden der mir den Reisverschluss am Rücken zumacht. Geschminkt werden muss ich nicht, weil ich eine komplett bedeckende Kopfbedeckung tragen werde.
„Das Wunder ist vollbracht!“, rief Greta, die mit ihrem Make-Up Beutel das Badezimmer verlässt. Jule lässt uns noch ein paar Sekunden länger warten, bis auch er das Badezimmer verlässt.
Passend zu meinem Kostüm hat Jule seines ausgewählt. Auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig ist, als Mann einen Frauencharakter darzustellen. Aber mit der Schminke, der passenden Perücke und dem Outfit an sich macht er schon was her.
„Los, los! Stellt euch da vor die Wand! Das muss festgehalten werden, bevor dieses Kunstwerk den Feierwütigen Massen zum Opfer fällt! Marius, Kopf aufsetzten!“, fordert Jannis begeistert, seine Kamera schon fotobereit in der Hand haltend. Artig befolge ich seinen Anweisungen und setzte meinen Kopf auf, bevor ich mich zu Jule vor besagte weiße Wand stelle. Es brauchte einige Versuche, bis Jannis mit dem Ergebnis zufrieden ist.
„Ihr seht toll aus, man könnte meinen, die Kostüme sind für euch erstellt worden.“, war Gretas Kommentar, als Jannis ihr die fertigen Fotos zeigte.
„Natürlich, ist ja schließlich ein geniales Pärchen Kostüm für unser Vorhaben und mein kleiner Bruder macht die Fotos, da kann nichts schief gehen.“, grinste Jule und Jannis nickte, wie wild, bei dem Lob für seine Arbeit.
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Die Feier steigt bei Erling und Gio zu Hause. Letzterer öffnete uns die Tür und bricht prompt in schallendes Gelächter aus. „Ein besseres Pärchen-Outfit hättet ihr nicht finden können!“, kicherte er und auch Erling, der von dem Lachen seines Freundes angelockt worden ist, konnte sich nicht zurückhalten mit seinem Lachen, als er uns sieht.
Wir treten ein und im Wohnbereich des Hauses sind noch nicht viele unserer Mitspieler versammelt. Um genau zu sein, nur welche, die bereits eingeweiht sind. Marco, Mats und ihre jeweiligen Familien blicken uns sehr erstaunt an. Mats lachte nur über unseren Aufzug und Marcos Augen schienen beinahe aus den Augenhöhlen zu fallen, so weit sind sie aufgerissen.
„Ich glaube ich ahne, was ihr vorhabt, ihr Schlitzohren!“, brachte Mats zwischen den Lachern hervor.
„DA WOLFI!“, rief Emily und zieht an Marcos Ärmel um die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu bekommen, schien aber nicht von meinem Aussehen Angst zu haben.
„Ist Jule ein Mädchen?“, flüsterte Ludwig seiner Mutter zu, auch ohne Furcht vor meinem Kostüm. Dabei ist sein Flüstern nicht wirklich leise, als Kleinkind hat er noch ab und zu Probleme bei der Lautstärke-Findung mit seiner Stimme.
Ich setzte meine Kopfbedeckung ab, damit die Kinder wissen, wer sich darunter eigentlich verbirgt, bevor ich den beiden antworte: „Nein, Ludi, Jule ist kein Mädchen er hat nur Kleidung für Frauen an, so wie du dein Piratenkönig-Kostüm trägst. Und Emily, du musst keine Angst vor mir haben. Ich bin immer noch einfach nur Marius.“
„Schaut mal, ich habe euch beiden doch letztens das Märchen von Rotkäppchen und dem Wolf vorgelesen, oder?“, schaltete sich nun Scarlett ein, um unser Auftreten den beiden Kids zu erklären. Auf das wilde, bestätigende Kopfnicken der Beiden fährt sie auch direkt weiter fort: „Marius heißt mit Nachnamen Wolf, so wie ihr Hummels und Reus. Daraus machen sie sich jetzt einen Spaß. Die beiden stellen die beiden Figuren aus dem Märchen dar und weil sie ja ein Paar sind, sind ihre Kostüme auf einander abgestimmt.“
„Ach so.“, kommt es nur von dem kleinen, als Prinzessin verkleidetes, Mädchen, die sich dann ihren kleinen Piraten schnappt und ihn die Treppe hoch in ein Gästezimmer zieht. Dort sind wahrscheinlich von ihren Eltern einige Spielsachen für sie deponiert worden.
„Respekt, Jule. Ich habe bisher noch niemanden gesehen, der das Rotkäppchen-Kostüm so gut trägt, wie du es tust. Ich bin schon gespannt, wie schnell oder langsam, unsere Kollegen sind.“, schaffte es nun auch Marco, nachdem er nun seine Überraschung überwunden hatte, seinen Senf dazu zu geben.
„Danke, Marco. Das ist aber nur so, weil Greta ordentlich mit Schminke nachgeholfen hat.“, gibt mein Freund zu und macht spielerisch einen leichten Knicks.
Vorne im Flur wurde es nun lauter und ich setzte wieder meine Wolfs-Maske auf. Scheinbar sind gerade einige unserer Teamkollegen angekommen.
Jule zwinkert mir zu, bevor er mit Cathy und Scarlett zu ihren Kindern nach oben geht. Sobald alle da sind wird er runterkommen und das große Geheimnis schließlich lüften.
„Also wirklich kreativ warst du ja nicht mit deinem Kostüm, Marius,“, begrüßte mich Axel und hinter ihm nicken einige unserer Kollegen.
„Hast du denn auch irgendwo das passende Rotkäppchen versteckt?“, fragte Mo und wackelt anzüglich mit seiner rechten Augenbraue. Der Teil unserer Beziehung ist ein offenes Geheimnis, alle wissen, dass wir vergeben sind und sie heute unsere Partner kennenlernen würden, nur wissen sie halt nicht, dass wir jeweils der Partner des Anderen sind.
„Natürlich! Was denkst du denn von mir.“, gebe ich zurück. Das belustigte Blitzen in den Augen der Eingeweihten können sie zum Glück nicht sehen, da sie keine Augen im Hinterkopf haben. „Es plant wohl noch den großen Auftritt.“, vertröste ich sie noch etwas.
Scarlett und Cathy kommen alleine runter, um die anderen Partnerinnen der Kollegen ihrer Männer zu begrüßen. In einem zweiten Schwung kommt der Rest der Mannschaft nun auch an und damit heißt es Showtime für Jule.
Keiner achtete auf die Treppe, als Jule mit Emily auf dem Arm und Ludwig an der Hand, wieder zu uns stößt.
„Da bist du ja, mein Rötkäppchen!“, begrüße ich Jule, nachdem er die beiden Kids zu den anderen Kindern geschickt hatte. Obwohl ich nicht besonders laut gesprochen habe, liegt fast die gesamte Aufmerksamkeit nun auf uns.
Jule schmiegt sich an mir und zusammen beobachten wir das Chaos um uns herum, als sie kapierten, was ich gerade gesagt habe und, dass es wirklich Julian ist, der das Rotkäppchen-Kostüm anhat. Die allgemeine Überraschung wandelte sich zu Glückwünschen um und ich bin froh Teil dieser Mannschaft zu sein, da wir kein einziges Wort zu hören bekommen, welches nicht positiv gestimmt ist.
Come on! Irgendjemand musste diesen Witz ja bringen 😂 Hat sich für heute angeboten ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
Ich wünsche euch einen schönen Rosenmontag!
LG,
Ju
(28.02.2022)
Chapter 68: 110. TerzicxBrandt
Chapter Text
Edins Sicht:
Als ich im Sommer meinen Posten als BVB-Trainer abgegeben habe, hatte ich den Jungs noch einmal zugesagt, dass für sie trotzdem weiterhin meine Tür offen steht und ich helfen oder unterstützen werde, wo ich kann.
Besonders Marco, mit dem ich in dem halben Jahr als Trainer eine gute Harmonie gefunden habe, kommt öfters vorbei um über Teambuilding-Maßnahmen außerhalb des Trainings zu reden. Zudem auch einige andere, besonders die Jüngeren, die ich stets versuche zu fördern.
Nur eine kam nie zu mir. Julian. Vielleicht auch besser so, denn ich stehe schon eine ganze Weile auf ihn und er ist fest vergeben. So habe ich wenigstens keinen durchgehenden Herzschmerz, weil wir uns normalerweise kaum über den Weg laufen.
Trotzdem komme ich nicht davon weg, Julian zu beobachten. Seit dem Sommer lässt er seine Haare wachsen und auch mit dem Rasieren nimmt er es nicht mehr so ernst an manchen Tagen. Seine Laune ist meist schlecht, außer er steht auf dem Platz oder in einer Gruppe mit den Anderen Borussen, und es zeichnen sich dicke Augenringe auf seinem sowieso schon blassen Gesicht ab. Er sieht kränklich aus und ich bin wirklich überrascht, dass er beim Training so gut mitkommt. Irgendwas ist da auf jeden Fall im Busch.
Hatte sein Freund damit etwas zu tun? Tim arbeitet als Personaltrainer in einem Fitnessstudio in der Stadt und Pumpt, für meinen Geschmack viel zu viel. Jule sieht neben ihm aus, wie eine männliche Blonde Puppe, wie sie solche Typen gerne Mal zur Freundin haben. Seit Tim mit Jule zusammen ist hat er seine Arbeitszeit verkürzt, um mehr Pumpen gehen zu können, da Jule das nötige Geld für ein mehr als angenehmes Leben reinbringt. Der Typ ist mir nicht geheuer. Aber ohne, dass Jule es wünscht oder ich Verletzungen bei ihm sehe, die ich mir nicht erklären kann, werde ich nicht wirklich eingreifen können.
***
Mitten in der Nacht ging dann auf einmal mein Telefon. Ein Blick auf meinen Wecker sagte mir, dass es erst 2:46 morgens ist und ich zumindest nicht verschlafen habe.
„Terzic.“, melde ich mich verschlafen und lasse mich wieder in die Kissen sinken. Mit meiner freien linken Hand versuche ich mir etwas den Schlaf aus den Augen zu reiben. Um diese Uhrzeit kann es entweder etwas total Wichtiges oder was komplett Belangloses sein und für ersteres muss ich definitiv wacher sein.
Am anderen Ende der Leitung kann ich nur Schluchzen hören. Jemand geht es schlecht und hat wohl mich ausgewählt, um zu helfen.
„Hallo? Alles okay bei dir?“, hacke ich nach und ärgere mich innerlich darüber nicht vor dem annehmen des Anrufes auf den Namen oder die Nummer geschaut zu haben. Jetzt aber ist wichtiger, auf eine Antwort oder so von der anderen Seite der Leitung zu warten, um direkt antworten zu können. Wer mich da gerade auch immer anruft ist gerade wichtiger, als zu schauen, wer genau es ist.
„… Edin.“, kommt es unter herzzerreißenden Schluchzen von meinem Gesprächspartner. Und bei dieser Stimme und die Emotionen in ihr fahre ich sofort hoch und schalte mein Licht an. Mit meinen Augen suche ich sofort alle meine Sachen zusammen, um sie im Notfall schnell zu schnappen. Es ist, als ob mein schlimmster Albtraum wahr wird.
„Ich bin hier, Julchen. Ich bin hier, okay. Was brauchst du? Wo bist du, soll ich zu dir kommen oder dich irgendwo einsammeln?“
„Ich…Hause…keine Luft.“, kommt es abgehakt von ihm und ich kann deutlich hören, wie schwer ihm das Atmen fällt. Innerlich zerbricht etwas in mir.
Noch während ich ihm antworte, eigentlich auch schon während er sprach, ziehe ich mich notdürftig an: „Gib mir ein paar Minuten und ich bin bei dir, okay? Keine Angst, ich lasse dich nicht allein. Leg nicht auf, ich bleibe dran, bis ich bei dir bin. Liegt dein Ersatzschlüssel noch hinter der kaputten Fußleiste?“
„… Danke. Ja.“, dringt zwischen seinen Schluchzen zu mir durch, während ich mein Auto starte. Seine Atmung, die ich deutlich hören kann, wird mit jedem Moment, den ich in der Leitung bin, besser.
Während ich den relativ kurzen Weg zu Jule fahre und froh bin, das um diese Uhrzeit nichts los ist, rede ich mit ihm. Völlig belangloses Zeig, aber ich hoffe, dass meine Stimme ihm schon etwas hilft, bis ich gleich da bin. Wie als ob das Schicksal dich etwas erbarmen hat, ist direkt vor dem Haus mit Jules Wohnung ein Parkplatz frei. Den Zugangscode der Haustür kenne ich auswendig und so kann ich mit schnellen Schritten zu seiner Wohnungstür gelangen. Der Ersatzschlüssel ist tatsächlich hinter der lockeren Fußleiste rechts neben seiner Tür und so komme ich auch direkt zu ihm, ohne dass er sich auch noch darum kümmern muss.
„Schlaf…zimmer.“, kommt es völlig erschöpft aus meinem Handy, was mir das Durchsuchen jedes Raumes nach ihm abnahm. Dem Schluchzen folgend, finde ich das betreffende Zimmer schnell.
In einer Ecke, zwischen Nachttisch und Wand kauert Julian auf dem Boden. Seine sonst so positive Ausstrahlung ist nicht mehr da. Ich musste sonst immer allen recht geben, die sagen, dass er wie ein lebendiger Sonnenschein ist, doch aus einem bestimmten Grund, wegen dem er mich auch angerufen hat, haben sich Gewitterwolken um ihn versammelt.
Das dankbare, erleichterte Lächeln in seinem Gesicht, als er mich erblickt, ist alles, was in diesem Moment zählt.
Schnell eile ich zu ihm und ziehe schon auf dem Weg ein Paket Taschentücher aus meiner Hosentasche, die ich aus meinem Auto mitgenommen habe, dabei ignoriere ich, dass im ganzen Zimmer Kleidung verstreut ist, die wohl einfach aus den Schrank gezogen worden war.
Vertrauensvoll streckte mir Jule sogar sein Gesicht etwas entgegen, damit ich ihm die Tränen besser abwischen kann. Sobald er sich etwas durch meine Anwesenheit beruhigt hat, ziehe ich ihn aus der Ecke, in der er vermutlich Schutz gesucht hatte. In meinen Armen, mit seinem Gesicht in meinem Pulli vergraben, scheint ihm endgültig klar zu werden, dass ich nun da bin und nicht zulassen werde, dass was auch immer da vorhin vorgefallen ist, sich noch einmal wiederholt.
„Was ist passiert? Bist du verletzt?“, frage ich ihn, als er ganz entspannt in meinen Armen liegt.
Scheinbar ist er auch wieder in der Lage zu sein, zu sprechen und er bekommt auch wieder die nötige Luft: „Er hat mich verlassen. Ich weiß nicht warum genau. Er war so wütend, hat mit der Kleidung nach mir geworfen, mich angeschrien und mir Schimpfwörter an den Kopf geworfen.“, berichtet er mir in Kurzfassung.
Für das erste reichte mir das. Ich möchte Jule auf keinen Fall dazu zwingen mir etwas zu erzählen. Meine höchste Priorität hat es jetzt, Jule so gut es geht zu versorgen und sicherzustellen, dass er sich wohl fühlt.
„Okay. Du musst mir nichts erzählen, was du nicht möchtest, okay? Für den Rest der Nacht werden wir uns darum kümmern, dass du dich so wohl, wie möglich fühlst und eventuell auch etwas Schlaf bekommst.“, schlage ich ihm vor und er nickte darauf hin an meiner Brust, an die er sich nach seiner Erklärung wieder gekuschelt hat. Meine eigenen Gefühle, wegen seinem Suchen nach meiner Nähe und dem Körperkontakt, unterdrücke ich. Dafür ist jetzt definitiv nicht der richtige Zeitpunkt!
„Willst du hier in der Wohnung bleiben? Soll ich dich besser zu mir mitnehmen für die Nacht? Oder möchtest du ganz woanders hin?“, frage ich ihn.
„Zu dir?“, fragt er kleinlaut und blickt mich vorsichtig aus seinen, noch immer von den vergossenen Tränen glänzenden, Augen an.
„Natürlich können wir zu mir fahren. Das ist kein Problem. Komm, wir packen dir ein paar Sachen ein.“
Mit schnellen Handgriffen suchte Jule sich das nötigste zusammen und packt alles in eine kleine Sporttasche. Dabei sieht er sich nicht in seiner Wohnung um und lässt alles an sich abprallen. Kaum zwei Minuten später sitzen wir im Auto und ich merke, wie der letzte Rest Anspannung von ihm abfällt.
Bei mir angekommen mache ich ihm einen heißen Kakao. Ich weiß, dass er, genauso wie ich auch, total auf Schokolade steht und besonders in solchen Situationen, wie die heutige, ist Schokolade auch mal okay. Da kann auch sein Trainer nichts dagegen sagen.
„Möchtest du lieber in meinem Gästezimmer schlafen oder bei mir im Zimmer, dann würde ich mir die Matratze aus dem Gästezimmer holen und du kannst mein Bett haben.“, frage ich ihn. Alles, was hier in diesem Haus passiert liegt in seiner Hand und wenn er was nicht möchte, werde ich ihn dazu nicht zwingen.
„Gästezimmer. Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht noch schlafen und ich will dich nicht wachhalten.“
„Ich bin mir sicher, dass du mich nicht wecken würdest. Aber du solltest es mit dem Schlafen trotzdem versuchen.“, gehe ich vorsichtig auf ihn ein.
Während ich also das Gästebett beziehe macht dich Jule im Bad fertig fürs Bett. Das er vermutlich Stundenlang in dieser Ecke gehockt hat und noch komplett mit Jeans angezogen war, musste verdammt ungemütlich gewesen sein.
Ich richte noch kurz sein Kissen, als er hinter mir in Zimmer tritt. Er sieht richtig verloren aus, wie er da im Türrahmen steht. Entsprechend der Temperaturen draußen in wärmeren, langen Schlafklamotten, die an ihm etwas zu groß erscheinen.
Ich strecke vorsichtig meine Hand nach ihm aus und ziehe ihn zum Bett, als er von sich auf mich zugeht und meine Hand ergreift. Ein kleines Care-Paket aus einer kleinen Flasche Wasser, einem Müsliriegel und einer Kopfschmerztablette habe ich ihm auch bereitgestellt. Die Fernbedienung für den kleinen Fernseher liegt auch in Griffweite und so ist er, egal wie die weitere Nacht verlaufen wird, versorgt und es sollte ihm an nichts fehlen.
Als er schließlich, gut eingekuschelt, im Bett liegt, drehe ich mich um, um den Raum zu verlassen und ihm etwas Privatsphäre und Raum zu geben, um zur Ruhe zu kommen. Aber Jule hatte scheinbar noch etwas auf seinem Herzen und seine Stimme lässt mich wieder zu ihm sehen.
„Edin? Kannst du vielleicht deinen Pulli hierlassen, oder einen anderen hohlen? Ich…“, fragte er mich und kommt ins stocken. Scheinbar ist es alles doch etwas zu viel für ihn gewesen. Seine blauen Augen, die mich bittend ansehen, bohren sich in meine Seele und ich schwöre mir innerlich es nicht mehr zuzulassen, dass dieser traurige, verlorene Unterton weiterhin in ihnen mitschwingt.
„Natürlich.“, sage ich deswegen sanft und streife mir meinen Pulli ab. Darunter habe ich noch mein Schlafshirt, da ich mir den Pulli vorhin einfach übergeworfen hatte, als ich Jules Not am Telefon erkannt hatte.
Dankend nimmt es Jule entgegen. Und als ich die Tür hinter mich schließen, nicht ohne ihn daran zu erinnern, dass er mich jederzeit wecken darf, kann ich im sanften Licht der Nachttischlampe sehen, wie er mit dem Pulli im Arm eine bequeme Position sucht. Als er sie erreicht hat, vergräbt er seine Nase in dem weichen Stoff. Die Schmetterlinge, die mir bei diesem Anblick, durch die Bauchgegend flattern, kann ich dieses Mal nicht unterdrücken. Es ist einfach ein zu süßer Anblick und zudem macht es mich Stolz, dass er mir so sehr vertraut, dass er in meinem Geruch Komfort findet und runterkommen kann.
***
Jule blieb noch einige Nächte bei mir. Zusammen misteten wir seine Wohnung aus und entfernten alle Sachen, die ihn an seinen Ex erinnern.
Auch seine Teamkollegen sind fassungslos, was sich Tim da geleistet hatte und tun alles, um ihrem Freund alles zu überwinden und wieder Fuß zu fassen.
Gut ein halbes Jahr nach der Trennung kommt Jule dann von sich aus auf mich zu. In den letzten Monaten war es für mich sehr schwer gewesen meine Gefühle für ihn zu unterdrücken, um ihn damit nicht zu beeinflussen oder zu etwas zu drängen. Besonders die Tatsache, dass wir seit dieser Nacht so eng miteinander geworden sind macht es mir schwer ihn etwas auf Abstand zu halten.
Jule musste mich wirklich überzeugen, dass seine Gefühle für mich nicht erzwungen sind und er sie wohl auch schon früher hatte, aber sie wegen Tim nicht zugelassen hat. Jule ist einfach so eine treue Seele und ich ärgere mich selber darüber, dass ich zugelassen habe, dass Tim diese Treue so ausgenutzt hat und Jule so verletzt hat.
Und als wir uns nach einem ersten erfolgreichen Date vorsichtig küssen und er mich, nachdem wir uns wieder voneinander lösten mit seinem Sonnenscheinlächeln bedachte erhellte sich meine ganze Welt.
Ich schwöre mir deswegen, dass dieser Sonnenschein nie wieder von Gewitterwolken verdunkelt werden sein wird, solange ich was dagegen tun kann.
Heute gibt es einen OS mit ordentlich Drama und Herzschmerz für euch.
Eine Lehrerin von mir ist in Quarantäne. Der Block fängt schon gut an. Heute gabs Aufgaben für Zuhause (oder in der Schule) und die restlichen Stunden (insg. sind es 10) in der Woche werden wohl Online unterrichtet von ihr. Mal sehen, wie das so läuft.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(14.03.2022)
Chapter 69: 112. BrandtxNorris (Crossover)
Chapter Text
@julianbrandt hat ein neues Bild gepostet:
(Bild von sich in einem PRIDE T-Shirt)
„Da ich nicht derjenige bin, der gerne Videobotschaften aufnimmt werde ich heute einen weiteren, bisher unbekannten, Teil von mir euch via Text vorstellen: Ja, ich bin Homosexuell. Das ist weder ansteckend noch tödlich und führt in der Regel nur zu genauso heftigen Crushs, wie bei Heterosexuellen. Von meinen Mannschaftskollegen – egal ob neu oder alt – habe ich nur Zuspruch bekommen und auch der @bvb09 steht hinter mir. Ich hoffe mit meinem Outing machen ich anderen Mut, die sich nicht trauen sich zu outen und dass es ein weiteres Stückchen normalisiert, dass auch Sportler auf Männer stehen können. Foto von @jannisbrandt“
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@jfan1: OMG! Das ist wie Geburtstag und Weihnachten zusammen! 🥲
@jfan2: @jfan1 YES! Jetzt muss sich nur noch Kai outen und die beiden ihre Beziehung veröffentlichen und Bravertz ist endlich out in the open!!! 🎉
@marcinho11: 👏🏻 Congrats! Starke Worte, Jule! Werde immer hinter dir stehen! (Bei mir darfst du auch mal gucken, wenn du mal wahre Schönheit suchst)
@julianbrandt: @marcinho11 Danke für das Angebot, aber ich bleibe da dich lieber bei meinem Freund, den ich über alles Liebe und den wirst du auch nie übertreffen können ☺️
@bvb09: ❤️🧡💛💚💙💜
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@julianbrandt hat ein neues Bild gepostet:
(schwarzweiß Bild von zwei Personen, die auf einem Sofa sitzen und zocken. Einer von ihnen ist deutlich als Julian erkennbar und der andere hat dunkle Locken. Von hinten fotografiert)
„Wurde heute ganz lässig von meinem besten Freund online und von meinem Freund im direkten Duell abgezogen. Ich bestehe auf eine Revanche! Foto von meinem Bro @jannisbrandt“
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@jfan1: Cute! Die Locken gehören ja mal sowas von zu Kai! Da gibt es keinen Zweifel! 😍
@jfan3: @jfan1 Jup! Da besteht kein Zweifel! 🥳 Aber wer ist sein bester Kumpel? 🤔
@kaihavertz29: Dann üb mal schön! Auch wenn du es nicht schaffen wirst uns zu schlagen! 😎
@julianbrandt: @kaihavertz29 Pah! Euch werde ich es noch zeigen! Nicht, dass ihr euch noch gegen mich verbündet, nur weil ihr mehr Zeit in einem Land zusammen verbringt als ich mit euch! ☝🏻
@kaihavertz29: @julianbrandt Wir werden es ja sehen 😉
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@julianbrandt hat neue Bilder gepostet:
(1: typisches Jule Bild vom Training in langer Trainings-Kleidung mit Mutze und Handschuhen, es ist wohl kalt 2: Bild aus dem gleichen Wohnzimmer vom letzten Post auf denen zwei Paar Beine miteinander verschlungen sind)
„Erst zwei Mal Training in der Kälte und nun als bester Partner, den man sich nur wünschen kann, fleißig als Heizung für die kalten Gamer-Füße des Freundes dienen, während dieser einfach weiter zockt 🥶 Was man nicht alles für die Liebe tut 😉“
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@jfan4: Oh, wie süß sich Jule um seinen Schatz kümmert! 😍
@jfan1: Was?! Aber dann ist es ja doch nicht Kai 😩 Der ist ja brav in England und trainiert für die kommenden Spiele. Was wird denn nun aus Bravertz?! 😱
@georgerussell63: I won anyway! Your heating abilities suck, mate! 😎
@jfan3: Was macht ein Formel 1 Fahrer in den Kommentaren unter Jules Post? 🤔
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@marcinho11 hat eine neue Story geposted:
(Bild von Jule in einem Hotelzimmer, vor sich ein aufgeklappter Laptop und mit einem Gesichtsausdruck, der nur als hoffnungslos verliebt beschrieben werden kann)
„Chatting with Loverboy“
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@julianbrandt eine Story von @marcinho11 repostet:
„Natürlich! Muss ja wissen, was bei ihn gerade so passiert und ihm beim Deutsch lernen unterstützen!“
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@landonorris hat ein neues Bild gepostet:
(Bild von einem Karton mit Tee, einem kleinen Pinguin Kuscheltier und einigem anderen Kleinkram und einer Karte als Inhalt)
„Love Letters are getting a bit bigger with time. I hope you love it! Love you, my future hubby xxx PS: I hope you like the socks i picked out especially for you!“
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@lfan1: Oh, wie niedlich! Ich werde direkt eifersüchtig! Sowas möchte ich von meinem Freund auch bekommen! 🥰
@lfan2: Wetten das geht an Carlos? 😜
@lfan3: Wie er einfach so nebenbei die Bombe platzen lässt, dass er einen festen Freund hat. Der eine deutsche Fußballer hat sich ja definitiv mehr dazu geäußert und hat wirklich nette Worten gefunden. Weiß jemand, wer das war? Ich habe den Namen vergessen. Den muss ich unbedingt auch noch stalken.
@jfan2: @lfan Julian Brandt (Alter: 26) spielt für Borussia Dortmund
@lfan3: @jfan2 Thanks! Werde mal so schauen, was er so macht!
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@julianbrandt hat ein neues Bild gepostet:
(Bild aus seiner Küche. Seine Füße ruhen überschlagen auf der Kücheninsel in Socken mit kleinen Pinguinen drauf, der kleine Pinguin sitzt auf seinem oberen Knie. Eine Tasse Tee hält er in seiner sehbaren linken Hand und auf der Kücheninsel ist die Teeverpackung zu erkennen mit einem aufgeschlagenen Brief daneben)
„Werde richtig verwöhnt von meinem Partner diese Woche. The tea is amazing, love! And the penguins 😍 love them! The little one is getting a special place next to my bed. I promise! Love you too, my future hubby @landonorris 😘“
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@jfan2: OMG! Es ist fucking LANDO NORRIS! Nicht so gut, wie Bravertz und Carlando, aber die beiden passen sicher auch sehr gut zusammen!
@lfan3: @jfan2 Verrückt! Habe mir ihn letztens mal angesehen und so von dem, was ich über ihn weiß, passt er sehr gut zu Lando. Ich hoffe die beiden werden Glücklich miteinander!
@judebellingham: I will drag him with me to see you after my next visit in England!
@julianbrandt: @judebelligham thanks, bro!
@jfan1: Awww 😊
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@danielricciardo hat eine neue Story gepostet:
(Video aus der Box von McLaren. Lando im Gespräch mit seinen Mechanikern. Im Hintergrund taucht Jule auf und auf ein Zeichen einer der Mechaniker dreht sich Lando um und nachdem er überrascht einen Laut der Freude ausgestoßen hat wirft er sich, mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, dem Blonden entgegen, der ihn ohne Probleme anfängt und zulässt, dass sich Lando mit seinen Beinen um seine Hüften festhält. Auch Jule ist am Strahlen, bevor er sein Gesicht in Landos Halsbeuge versteckt.)
„Young love is so beautiful! Happy for my teammate and his boyfriend!“
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@carlossainz55 hat die Story von @danielricciardo repostet:
„Hurt my little brother and you will have to deal with me and the others! But thanks for making him happy @julianbrandt“
Ich: Immer nur in normalem Stil schreiben ist auch langweilig...😕
*nach zwei Stunden durch Insta scrollen*
Ich: Ich glaube das könnte ich mal ausprobieren 🤔
... Tada! Was ganz anderes als sonst!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(21.03.2022)
Chapter 70: 114. 1/3 WolfxBrandt (Mpreg/AU)
Chapter Text
Hinweis: Marius ist hier kein Fußballer. Zudem habe ich ihm eine nicht ganz so nette Familie (komplett ausgedacht) gegeben, die ihr im Verlauf des Mehrteilers kennenlernen werdet und er wohnt hier zumindest in Dortmund
Marius Sicht:
Mein Leben ist alles andere als normal verlaufen, seit ich erwachsen bin. Statt einer Schulbildung bis zum Abitur habe ich nur den Realschulabschluss machen können, bevor ich all meinen älteren Cousins ins ‚Familienunternehmen' folgen musste. Unternehmen ist dabei übertrieben. Meine Familie macht beruflich nichts, was von der Polizei als normal und gutbürgerlich angesehen wird. Stattdessen sind wir ein waschechter Clan. Ich habe dabei Glück, das nicht mein Vater, sondern mein Onkel das Familienoberhaupt ist und ich bei ihm nicht ganz so im Fokus stehe, wie meine Cousins.
Dass ich nicht ganz so ticke, wie der Rest meiner Verwandtschaft, habe ich schon früh bemerkt. Ich bin einfach nicht so gewaltbereit und setze meine Stärke lieber für das Verteidigen von Menschen und Sachen, die mir was bedeuten, ein, anstelle von damit jemanden zu verletzen.
Nicht, dass ich komplett unschuldig bin. Für kleinere Delikte bin ich auch verantwortlich gewesen und bin auch schon insgesamt 2 Monate hinter Gittern gewesen. Doch ich stehe generell nicht hinter den Aktionen, die meine Familie so plant und auch meist durchführt. Wahrscheinlich deswegen bin ich auch einem Wachleiter bei der Polizei ins Auge gefallen. Er hatte erkannt, dass ich moralisch nicht hinter meiner Familie stehe und hat nach einigen Gesprächen mit seinen Vorgesetzten erreicht, dass ich als Undercover Informant für sie meine eigene Familie beschatte. Damit wird am Ende mein eigenes Strafmaß fast aufgehoben, da ich nun ihr Mann bin und nicht mehr unter der strengen Hand meines Onkels lebe. Sobald meine Familie geschnappt wird hat er mir sogar eine Ausbildung bei der Polizei versprochen.
Ich arbeite speziell mit zwei Polizisten zusammen, die immer in Zivil sind und sich auch etwas um mich kümmern und unterstützen. Irgendwie haben wir es bisher geschafft, dass meine Familie nichts merkt, aber mein jüngerer Cousin passt als mein Informant auf, dass keine Gefahr von meiner Familie ausgeht. Dieser hat noch Welpen Schutz, ist aber bei mehr Gesprächen mit dem Rest der Familie dabei, als ich.
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Am heutigen Abend erlaube ich es mir in einen Club zu gehen. Mein Onkel hat mir ein paar Tage ‚frei' gegeben, aber mir schon eine größere Aufgabe in naher Zukunft versprochen.
Ich habe mich mit zwei Freunden verabredet, die ich noch aus der Schule kenne, sie wissen aber nicht, was ich genau mache. Sie Freunde zu nennen ist auch schon fast zu viel, aber ab und zu verbringe ich halt meine Zeit mit ihnen. Als Studenten sind sie für meine Familie als Personen uninteressant und so ist es eine schöne Abwechslung mit ihnen um die Häuser zu ziehen.
Schon gut angeheitert stehe ich an der Bar und nehme ein neues Bier von dem Barkeeper entgegen. Mit meinem frischen Getränk in der Hand drehe ich mich zum Rest des Raumes rum. Die Menschenmassen bewegen sie in einem einzigartigen Farbenspiel über die Tanzfläche. Eine kleine, hübsche Brünette winkt mich zu sich herüber und Florian, einer meiner beiden Freunde, gibt mir lachend einen kleinen Stups in ihre Richtung. „Schnapp dir die Kleine!"
„Ne, heute nicht. Habe heute keine Lust auf nen Mädel. Ich habe mal wieder Lust auf nen schmucken Typen.", erwidere ich. Die beiden wissen, dass ich auf beide Geschlechter stehe und somit sieht er sich selber suchend um, ob er einen Typen findet, der meinem Beuteschema entspricht. Mein anderer Freund, Moritz, ist zu sehr in das Flirten mit einer kleinen blonden vertieft, als das er uns noch groß Beachtung schenkt.
An Ende bin ich derjenige, dem ein blonder Typ auffällt, der scheinbar auch in einer Männergruppe unterwegs ist, sich aber nicht wie seine Kumpels aktiv nach jemanden für eine Nacht umschaut oder schon jemanden am Arm hängen hat. Auch ihm schien ein etwas älter, als er selbst, wirkender Mann verschiedene Möglichkeiten für einen Bettpartner aufzeigen zu wollen. Jackpot!
Ich klopfe meinem Kumpel auf die Schulter, bestelle zwei Kurze und lasse mich dann durch die Menge auf den Blonden zu treiben.
Weit aufgerissene, strahlend blaue Augen schauen mich an. Er sieht irgendwie putzig aus, wie er dort im schummrigen Licht des Clubs steht. Sein Kumpel stößt ihn etwas in meine Richtung und so stolpert er auf mich zu. Ich kann deutlich sehen, wie er mich definitiv auscheckt. Ich grinse ihn vielversprechend an.
„Durst?", frage ich und halte ihm eins der beiden Schnapsgläser hin. Er nickt nur, während sich ein leichter Rot Schimmer sich auf seine Wangen schleicht. Ja, der Typ gefällt mir. Er hat irgendetwas an sich, was ihn total begehr bar für mich macht.
Wir kippen unser Kurzen hinunter und anschließend ziehe ich ihn hinter mir her auf die Tanzfläche. Es blieb gerade noch genug Zeit, dass wir unsere Gläser auf einen Tisch stellen können. Ich habe ein kräftiges Verlangen danach, zu sehen, wie er sich so bewegen kann.
Die ersten paar Minuten ist er wirklich etwas zögerlich, bevor er meine Bewegungen immer mehr nachahmt und sich mir anpasst. Ich ziehe ihn näher an mich und vergrabe mein Gesicht an seinem Hals. Dort atmete ich seinen Duft ein Schweiß, ein gutes Parfüm und ein fast schon lieblicher Geruch, für einen Mann, steigen mir in die Nase. Irgendwie macht mich dies total an und während ich nun meine Lippen mit kleinen Küssen über seine empfindliche Haut wandern lasse, muss er auf keuchen, da er mit seinem Hinter spüren kann, was er mit mir und meinem Körper anstellt.
Erregt wimmert er, bevor er sich in meinen Armen umdreht und mich zu sich zieht. Verzweifelt treffen unsere Lippen sich zu einem heißen Kuss voller Erwartungen.
Ich knurre und ziehe ihn an seiner Hand hinter mir her. Zu meinem Glück ist meine Wohnung nur eine Querstraße entfernt und wir können dorthin einfach laufen. Da es recht kühl ist und da unsere Körper vor Erregung heiß sind rennen wir durch die Nacht, damit wir nicht auskühlen und auch schneller sind..
Ich muss etwas fummeln, bis ich meinen Schlüssel in das Schloss meiner Wohnungstür bekomme, da er sich, wie ein Koala, an mich klammert. Sobald wir durch die Tür getreten sind stoße ich ihn gegen sie, bis sie hinter ihm ins Schloss fällt und er zwischen mir und der Tür gefangen ist. Ein letzter prüfender Blick meinerseits wird mit einem leichten keuchen und nicken bejaht und so lasse ich es zu, dass bei mir weitere Mauern fallen und ich ihn wieder küsse.
Er ist wirklich ein sehr guter Kuss-Partner. Ohne zu meckern ordnet er sich mir unter und macht es mir somit sehr einfach ihn zu verwöhnen. Ich bin schon gespannt, wie er so im Bett ist.
Noch immer in den Kuss vertieft führe ich ihn Blind durch meine Wohnung zu meinem Schlafzimmer. Dort hebe ich ihn kurz hoch, um ihn auf das Bett zu werfen. Ein leichtes quicken entfährt ihm, während er in der Luft ist.
Dieser süße kleine Ton geht direkt an meinem Schwanz, der in seinem engen Gefängnis vor Erregung zuckt. Ich mache mich daran mein Oberteil abzustreifen und endledige mich schnell meiner Hose, Schuhe und Socken.
Nur in meiner engen Unterhose, die nur bedingt besser ist, als noch in meiner Hose gefangen zu sein, klettere ich auf das Bett und über ihn. Er ist noch immer vollkommen bekleidet und so mache ich mich daran meinen kleinen Leckerbissen Stück für Stück zu entkleiden.
Reine helle Haut kommt zum Vorschein. Stellenweise zieren dünne helle Härchen seine sonst makellose Haut. Genießerisch lasse ich meine Lippen über seinen Oberkörper wandern und nachdem ich ihm seine Hosen ausgezogen habe, wandern sie nach unten und um seine Erregung herum zu der empfindlichen Haut an den Innenseiten seiner Schenkel. Sein Stöhnen, als ich vorsichtig mit meinen Zähnen an der dünnen Haut zupfe, ist wie Musik in meinen Ohren.
Mit meinen Händen drücke ich sanft seine Schenkel auseinander und kann deutlich sehen, wie sehr er daraufhin das noch kommende begehrt. Ich richte mich kurz wieder etwas auf, um mich über ihn beugen zu können und aus meinem Nachttisch Gleitgel zu holen. Seine Hände fahren mir dabei neugierig über den Oberkörper und heizen mich nur noch mehr ein.
Wieder zwischen seinen Schenkeln schmiere ich mir etwas Gel auf die Finger und beginne langsam sein Loch mit der Fingerspitze meines Zeigefingers zu umkreisen. Er ist mittlerweile ein nervliches Wrack und scheint gar nicht mehr aufhören können zu stöhnen. Seine Hände sich haltsuchend in die Bettdecke unter uns gekrallt.
Als ich mit meinem Zeigefinger in ihn hinein gleite, schreit er förmlich vor Ekstase lauf auf. Jede noch so keine Bewegung meinerseits wird wimmern, keuchend oder schreiend von ihm belohnt. Und als ich mit zwei Fingern in ihm bin und seinen kleinen süßen Punkt streife erzittert zudem sein ganzer Körper.
„Mach ... hinne!", fordert er mich atemlos auf und ich leiste ihm nur zu gerne Folge. Kurz führe ich auch noch einen dritten Finger in ihn ein, nur um wirklich sicher zu sein, dass er keine Probleme hat, wenn ich gleich in ihn eindringe. Als ich meine Finger vorsichtig aus ihm raus ziehe wimmert er wegen der plötzlichen Leere in sich.
„Kondom?", frage ich atemlos nach, während ich mich nun selber meiner Unterhose entledige. Sein Blick haftet etwas zweifelnd an meinem Schwanz. Er ist sich wohl nicht ganz sicher, dass ich in ihn hineinpasse. Zögerlich schüttelt er trotzdem mit dem Kopf.
Um alles noch angenehmer für ihn zu machen verteile ich großzügig noch mehr Gel auf meinem Schwanz. „Ich bin aber nicht dein erster, oder?", frage ich noch einmal vorsichtig nach. Wenn es das sein sollte würde ich ihm anders verwöhnen. Jemandes Unschuld in einem One-Night-Stand zu klauen ist nicht meine Art. Das sollte man mit jemanden machen, den man wirklich liebt und in einer festen oder geklärten Beziehung und nicht einfach so mutwillig mit einem völligen Fremden. Doch auch das verneint er zu meinem Glück.
Ich küsse mich an seinem Oberkörper hoch, um ihn die Möglichkeit zu geben seine Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes, angenehmeres zu lenken. Als ich, begleitet von seinem Stöhnen, an seinem Hals angekommen bin führe ich mich Zentimeter für Zentimeter in ich ein. Wohlig seufzt er auf, als ich schließlich ganz in ihm drinnen bin. Er ist verdammt eng, obwohl ich ihn gut vorbereitet habe und ich kann mir gut vorstellen, was für ein unglaubliches Gefühl es für ihn sein muss so ausgefüllt zu sein.
Am Anfang lasse ihn ihm Zeit sich an mich zu gewöhnen und bewege mich nur mit kleinen sachten Stößen in ihm. Doch auf ein Zeichen von ihm hin erhöhe ich stetig mein Tempo und die Tiefe meiner Stöße, in dem ich mich mehr aus ihm zurückziehe, nur um dann wieder in ihn zu stoßen. Ich versuche mit jedem meiner Stöße immer wieder diesen kleinen süßen Punkt in ihm zu treffen, dem ihm die süßesten Laute entlockt.
Zeitgleich kommen wir zu unseren Höhepunkten. Meine Arme geben etwas unter mich nach und so liege ich mit meinem Gewicht mehr als zuvor auf ihm. In meinem Kopf kann ich nichts anderes wahrnehmen, als dieses unfassbare Gefühl, was mich mit meinem Orgasmus überrollt. Ihm scheint es ähnlich zu gehen und so bleiben wir noch immer miteinander verbunden für ein paar Minuten so liegen, bis wir wieder bei Atem sind. Anschließend rolle ich mich vorsichtig von ihm herunter nachdem ich mich aus ihm gleiten lassen habe.
Müde und im positiven Sinne erschöpft ziehe ich die Decke unter uns hervor und biete ihm an, auch drunter zu schlüpfen. Ich möchte ihn auf keinen Fall daran hindern direkt abzuhauen, aber mir macht es nichts aus, wenn er über Nacht noch hierbleibt.
Schüchtern aber dankbar schaut er mich an, während er zu mir unter die Decke schlüpft. Zusammen gekuschelt schlafen wir kurz danach vollkommen befriedig ein.
***
Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlage bin ich wieder alleine. Die Stelle im Bett, wo er die Nacht über gelegen hat ist bereits kalt und seine Klamotten sind vollständig vom Boden verschwunden. Ich kämpfe mich hoch und trete in den Wohn-, Ess- und Küchenbereich meiner Wohnung, doch auch hier ist nichts mehr von ihm zu sehen.
Etwas enttäuscht bin ich schon. Ich hätte nichts dagegen gehabt die letzte Nacht noch einmal zu wiederholen. Aber was nicht sein soll, soll halt nicht sein.
Heute mal wieder der erste Teil eines Mehrteilers ☺️
Für mich passen Jule und Marius immer besser als Pairing zusammen und machen Bravertz Konkurrenz, obwohl das Pairing fast unschlagbar ist.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(28.03.2022)
Chapter 71: 114. 2/3 WolfxBrandt (Mpreg/AU)
Chapter Text
Marius Sicht:
Fast zwei Monate sind seit diesem Club Abend vergangen. Meine neue Aufgabe wurde mir direkt einige Tage danach zugeteilt und seitdem bin ich nur auf Achse.
Mein neuer Job? Menschen beschatten, bevor der Rest meiner Familie sich eben diese vornimmt, um sie zu bedrohen und ihnen Schutzgeld abzuziehen. Zwei Männer, einer ein bekannter Instagram-Influencer und ein Geschäftsmann, haben schon auf meiner Liste gestanden. Glücklicherweise konnten meine Helfer bei der Polizei, die beiden unbemerkt in Sicherheit bringen und meine Familie konnte sich nur mit einer Anzahlung des Geschäftsmannes für den Schutz seiner Kinder davon machen.
Bis gestern beobachtete ich eine junge Frau, die auch recht viele Fans auf Instagram hat, bei der aber nicht viel zu holen ist. Widerwillig nimmt meine Familie es hin, dass es bei der Frau nicht wird, auch nicht wenn man die direkte Verwandtschaft mit dazu nimmt.
Heute habe ich einen Fußballer zugeteilt bekommen, den ich für längere Zeit beschatten soll, wegen seinem öffentlichen Daseins. Einen Profi von Borussia Dortmund. Ich, als nicht Fußball-Fan, kenne ihn nicht und so bin ich jetzt erst einmal auf der Suche nach Informationen über ihn im Internet unterwegs. Ich habe ja nicht einmal ein Bild bekommen geschweige denn ein Bild von ihm im Kopf und alleine mit dem Namen kann man wenig anfangen.
Ich fahre also meinen Laptop hoch und trinke einen Schluck Cola, während ich den Browser öffne und ‚Julian Brandt' in die Suchleiste eingebe. Dann wollen wir mal sehen, was es so im Vorfeld über ihn zum in Erfahrung zu bringen gibt.
Mein Wlan ist etwas langsam und so nehme ich noch einen Schluck aus meiner Flasche während Google lädt.
Als sich die Webseite schließlich aufgebaut hatte musste ich mich wirklich beherrschen, um nicht den Schluck Cola in meinem Mund auszuspucken und meinen Laptop zu ruinieren. Ich kann es mir wirklich nicht leisten einen neuen kaufen zu müssen.
Der junge Mann, von dem mir direkt, von Google, hilfsbereit Bilder angezeigt werden, kenne ich. Ich kenne ihn nur zu gut und wahrscheinlich intimer als jeder seiner Mannschaftskollegen. Verdammt! Ich hatte mit ihm vor zwei Monaten in dieser Clubnacht mit ihm geschlafen. Nun hatte der blonde Schönling einen Namen. Und er hatte sich auch in den ein oder anderen Sextraum vom mir seitdem auf meinem Bett geräkelt.
Angespannt durchforste ich alles, was das Internet so über ihn hergibt. Der Mann, der ihn hatte versucht im Club zu vermitteln konnte ich den Namen Marco Reus zuordnen, was ihn zu Julians Mannschaftskapitän macht. Auffallend oft sehe ich Bilder, meist aber ältere, mit Julian und einen schlaksigen Brünetten, einen Kai Havertz der früher mit Julian bei Leverkusen gespielt hat und nun für Chelsea spielt. Die beiden stehen sich wohl bis heute sehr nah. Ich bemerke, wie in mir ein wenig Eifersucht hochkocht.
Angespannt greife ich nach einem kleinen Büchlein, in dem ich über sein Verhalten buchführen werde, um später eine abgespeckte Version bei meinem älteren Cousin abzugeben, und beschrifte es mit seinem Namen, notiere einige Eckdaten über ihn auf der ersten Seite.
***
Tag 1:
Ich bin kurz davor zu kneifen. Es behagt mir gar nicht Julian zu beschatten. Ich hoffe, ich bekomme ihn genauso gut da raus, wie alle anderen bisher. Ich könnte es nicht mit mir vereinbaren, dass er irgendwie zu Schaden kommt. Egal ob Mental oder körperlich. Er ist mir, obwohl er nur ein einfacher One-Night-Stand sein sollte, irgendwie im Kopf hängen geblieben. Heute war es recht uninteressant. Erst hatte er Training, was furchtbar langweilig ist, wie ich finde, und später hat er nicht viel mehr gemacht, als mit seinem Hund eine große Runde zu drehen und sich abends etwas aufzutauen, wahrscheinlich etwas was seine Mutter ihm bei seinem letzten Besuch in der Heimat gekocht hatte, und einen Film zu schauen.
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Tag 5:
Bisher ist nichts Wirkliches über Julian zu berichten. Wenn man davon absieht, dass er ein professioneller Fußballer ist, könnte man meinen, dass er ein ganz normales, langweiliges Leben führt. Doch seit gestern scheint es ihm nicht wirklich gut zu gehen. Meine Polizei-Kollegen haben ihn darüber informiert, dass er zu seinem Schutz nun entweder von Polizisten beobachtet wird oder Kameras installiert werden. Genau gesagt, wieso die Kameras installiert werden sollen weiß er auch zu seinem eigenen Schutz nicht. Julian hatte den Kameras zugestimmt und eine Firma hatte sie schnell und heimlich, wegen meiner Familie, installiert. Diese schienen ihn aber nicht allzu sehr zu belasten. Doch heute Morgen konnten wir dank seiner Flur Kamera sehen, dass er sich morgens übergeben musste und nachmittags konnte ich beim Beobachten des Trainings feststellen, dass er zwar mitmachte, aber nicht alle Übungen so intensiv ausführte, wie seine Kollegen. Auch Reus und der Trainer scheinen das zu bemerken.
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Tag 8:
Julian erbricht sich nun mehrmals am Tag und bereits einige Trainings musste er absagen oder abbrechen. Seine ganze Mannschaft ist deswegen in Aufruhe. Ich mache mir verdammt nochmal Sorgen um ihn! Warum? Er war nur ein ONS gewesen und nun war er in den Blickwinkel meiner Familie geraten und ich habe keine Ahnung, was genau sie mit ihm vorhaben. Meine beiden Polizei-Kumpels scheinen mittlerweile auch zu ahnen, dass Julian mir wichtig ist und das ist definitiv nicht gut.
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Tag 10:
Heute hat Reus Julian zum Arzt geschleppt. Ich hatte eine kleine Kamera und ein Mikro an Jules Rucksack angebracht und habe ihnen etwas gelauscht. Es geht ihm wirklich nicht gut. Ich musste aufpassen, dass ich als Schatten auf der Feuertreppe des Ärztehauses meine Deckung nicht aufgebe, als ich mit anhörte, wie schlecht es ihm wirklich geht. Übelkeit und Erbrechen, Kreislaufprobleme, Bauchschmerzen. Angespannt hatte ich, genauso wie Julian, auf die Untersuchungsergebnisse gewartet. Es ist wirklich nervenaufreibend gewesen. Als das Ergebnis dann kommt bin ich froh, dass ich sitze, sonst hätte es mir die Beine unter dem Körper weggerissen. Julian ist Schwanger. Im zweiten Monat und es kommt nur ein möglicher Vater in Frage im letzten halben Jahr. Mich. Jetzt werde ich mich nicht nur um Julians Sicherheit kümmern müssen, sondern auch um die unseres Kindes. Mit dem Thema ‚eigene Familie' hatte ich eigentlich mit meinem gezwungenen Eintritt in die Machenschaften meiner Familie abgeschlossen, doch jetzt wo sich eine Gelegenheit bietet und das mit so einem perfekt passenden zweiten Elternteil kann ich nicht anders, als zu hoffen das ich eine Chance haben könnte ein Teil ihres Lebens sein zu dürfen. Julians Aussage, dass er auf keinen Fall abtreiben wird lassen mein Herz höher schlagen.
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Tag 15:
Meine Familie wird langsam unruhig in Bezug auf Julian und scheinen irgendwas zu erahnen, was ihre Pläne gefährden könnte. Sie haben neben meinen Berichten natürlich auch gelegentlich Julian gegoogelt und haben nun einen Angriff geplant für in ein paar Tagen. Sie wollen ihn direkt angreifen, um an ihm ein Exempel zu statuieren, für alle anderen Fußballer. Damit bringen sie unwissentlich nicht nur Julian, sondern auch unser Kind in Gefahr. Gestern hatte ich einen kleinen Brief in meinem Briefkasten. Julian hatte mir ein Ultraschallbild eingeworfen dazu hatte er geschrieben: „Hallo, ich weiß nicht ob du dich an mich erinnern kannst (Ich: hellblond, blaue Augen, keine Tattos, athletisch), aber wir hatten einen ONS vor zwei Monaten. Seit ein paar Tagen ist mir bekannt, dass dieser nicht ohne Folgen geblieben ist. Ich brauche kein Geld von dir, aber ich wollte, dass du weißt, dass ich ein Kind von dir erwarte. Wenn du antworten möchtest dann bitte an dieses Postfach: XXX". Das Bild ist direkt in mein Portmonee gewandert und ich schaue es mir regelmäßig an. Ich hoffe, dass ich sie beide unbeschadet hier rausbekomme. Meine Polizei-Kumpels haben den Ernst der Lage verstanden und haben entsprechende Schritte eingeleitet. Jetzt kann ich nichts mehr tun, als hoffen.
Uiuiui! Jetzt geht es so richtig los mit der Geschichte. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn es ein wenig dunkler ist, als meine anderen OS.
Und ja, ich habe bemerkt, dass Jule in letzter Zeit sehr häufig dabei ist, aber in den nächsten Wochen gibt es auch viele schöne Pairings ohne ihn ☺️😉
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(01.04.2022)
Chapter 72: 114. 3/3 WolfxBrandt (Mpreg/AU)
Chapter Text
Julians Sicht:
Seit gestern liegt irgendwie eine komische Stimmung in der Luft. Ich komme innerlich gar nicht zur Ruhe. Irgendetwas wird bald passieren und es wird nichts Schönes sein. Schon seitdem, auf den Rat der Polizei hin, bei mir Kameras installiert worden sind ist es ständig in meinem Hinterkopf, das etwas passieren könnte, auch wenn die Polizei es für ‚unwahrscheinlich' hält. Aber sie finden es wohl doch für mich zu Bedrohlich, wie gehabt, ohne Kameras weiterzuleben.
Ich stehe gerade vor meinem großen Fenster im Wohnzimmer und beobachte die dunklen Regenwolken, die langsam aber sicher aufziehen am Himmel. Ich hoffe, dass sie keine Vorboten von etwas schlimmen sind. Um mich selber zu beruhigen lege ich meine Hände auf meinen Bauch. Wirklich etwas kann man noch nicht sehen, aber meine Muskeln sind schon etwas weniger definiert, als noch vor ein paar Wochen. Mein kleiner Schatz, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich das Glück haben werde zu haben, wächst und gedeiht mit jedem Tag in mir und seit ich von dem kleinen Wunder weiß sind mir sogar die Übelkeit und alle anderen Symptome meiner Schwangerschaft egal. Ich bin einfach glücklich.
Ich weiß nicht, wer mir dieses kleine Wunder geschenkt hat, aber ich werde mein bestes Tun für meine kleine Bohne. Jeden Tag laufe ich jetzt immer zu meinem Postfach, um zu sehen, ob mir der Papa der Bohne schon geschrieben hat, aber bisher nichts. Ich versuche mir einzureden, dass das immer noch besser ist, als einen beleidigenden Brief zu bekommen, aber ich bin trotzdem enttäuscht.
Ich weiß noch nicht einmal, wie er mit Vornamen heißt und doch verbinde ich viel mit ihm. Unsere Nacht zusammen ist ganz speziell gewesen für mich. Noch nie hat sich Sex so gut angefühlt und mich so fühlen lassen. Er hatte gewusst, wie er mich behandeln musste, um es für uns beide so schön, wie möglich zu machen und das ist ihm gelungen. Ich glaube nicht, dass jemals jemand das gleiche Feuer in mir entfachen kann, wie er in dieser Nacht. Doch, obwohl ich damals von Gefühlen fast komplett eingenommen war habe ich in seinen Augen Hilfslosigkeit, ein schweres Schicksal und auch Angst sehen können und ich hoffe, dass er diese Gefühle irgendwann hinter sich lassen und einfach nur leben kann.
Schon bevor ich von der kleinen Bohne wusste, habe ich von ihm geträumt. Meist waren es eher erotische Träume oder sie waren das glatte Gegenteil und mit viel Aktion und einer unbekannten Bedrohung gefüllt. Seit ich von der kleinen Bohne weiß sind es eher Träume über eine gemeinsame Zukunft mit der Bohne und möglichen kleinen Geschwistern geworden, wobei die Aktion-Träume geblieben sind, nur bin ich jetzt in ihnen hochschwanger und die Bedrohung näher. Ich hoffe mit aller Kraft, dass es nur Träume sind und es nie Realität sein wird, dass ich so Angst um mein und das Leben der Bohne haben muss.
Marco ist wirklich eine große Stütze und mittlerweile so etwas, wie ein großer Bruder für mich, denn ich nie hatte. Seine Frau versteht zu meinem Glück, dass ich etwas Hilfe brauche von ihrem Liebsten und hilft auch von sich aus, indem sie für mich ab und zu mit kocht und mir Tipps aus ihrer eigenen Erfahrung gibt. Aber ich komme nicht drum rum, mir vorzustellen, wie es wäre, wenn ER da wäre und mich auf dieser Reise begleiten würde. Besonders seit ich die Diagnose bekommen habe und nicht mehr wirklich trainieren kann fühle ich mich nicht besonders gut und wünsche mir jemanden, der zu jeder Tag- und Nachtzeit an meiner Seite sein kann. Marco und einige andere aus der Mannschaft sind nicht wirklich erfüllend als Ersatz eines Partners, natürlich nur so rein von der Art wie sie mich unterstützen können. Jeden Abend verliere ich mich nun Online in Fotos und Videos von Schwangeren und neugeborenen Babys, die alle scheinbar die perfekte Familie sind.
Ein klirren reißt mich aus meinen Gedanken. Es war etwas Großes, was da zu Bruch gegangen ist. Angespannt lausche ich auf weitere Geräusche und orte die Quelle der Geräusche im Flur. Fußgetrappel erklingt und Glas knirscht unter Schuhen. Scheinbar war es mein Flurfenster, welches dem Angriff nicht standgehalten hat. Ich traue mich gar nicht mich zu regen. Die plötzliche Welle der Angst, die mich erfasst, verhindert dies.
„Put put put! Wo hast du dich denn versteckt, du kleiner, süßer, unschuldiger Fußballer?!", hallt es in Singsang Stimme bedrohlich wieder und ich fahre vor Schreck zusammen. Meine Atmung kommt stockend und ich versuche leise zu atmen, während ich mich nach einem Fluchtweg umschaue.
„Wir wollen auch kein Geld von dir, nur etwas wollen wir dich verschönern! Die Klatschzeitungen würden sich sicherlich über Bilder von dir freuen, wie du hilflos und zusammengeschlagen und kaum bei Bewusstsein ins Krankenhaus eingeliefert wirst!" Mir läuft ein Schauder über den Rücken bei der selbstsicheren Tonlage, die verspricht, dass sie genau das Umsetzen werden, was da gerade angekündigt wird.
Drei Männer, groß gebaut, mit spielenden Muskeln in beachtlichen Oberarmen und Masken über den Gesichtern bauen sich bedrohlich im Durchgang vom Flur zu Wohnzimmer auf. Da die Masken nur die oberen Gesichtshälften bedecken kann ich bei jedem das bedrohliche grinsen sehen, welches sich bei meinem Anblick auf ihre Gesichter legt. Ich kann mich vor Angst nicht bewegen. Meine Hände habe ich gegen meine Oberschenkel gepresst, damit sie nicht zu meinem Bauch wandern in der Hoffnung, dass sie nicht bemerken, wie wichtig mir das kleine Leben in meinem Bauch ist und das ich versuchen werde so gut es geht zu beschützen. Ich kann mir einen Arm brechen, aber ich möchte nicht, dass der kleinen Bohne etwas passiert oder dass ich sie verliere.
Einige Minuten bleiben wir uns so gegenüberstehend stehen. Sie scheinen meine offensichtliche Angst in sich aufzuziehen und zu genießen.
Ein zweiter Rumps erklingt und die Männer fahren genauso erschrocken herum, wie ich. Damit scheinen sie nicht gerechnet haben. „Stehen bleiben! Polizei!", wird nun gebrüllt und mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich kann mich wieder bewegen und schaffe es hinter der Couch in Schutz zu gehen. Dort lasse ich mich auf den Boden sinken. Ich bin völlig erschöpft. Die Aufregung ist nicht gut für mich und die Bohne.
Ich versuche so gut es geht den Lärm des Kampfes zu ignorieren und nur darauf zu achten, ob sich mir jemand nähert. In der Spiegelung der Scheibe kann ich gut verfolgen, wie sich die Einsatzkräfte zwischen mich und die Angreifer schieben und sie zur anderen Seite des Raumes drängen. Als wenige Sekunden unter lautem Gebrüll drei Paare Handschellen zu schnappen sacke ich in mich zusammen, als das Adrenalin mit der Verhaftung meiner Angreifer wieder abklingt. Ich kann nicht mehr. Tränen rinnen über mein Gesicht und ich kann mein Schluchzen nicht zurückhalten.
Während die Männer nach draußen Abgeführt werden, tritt eine weitere Person in Zivil zu mir. Ich vertraue der Polizei, dass wer auch immer es ist, für mich nicht mehr gefährlich ist.
„Hey." Ich erkenne die Stimme irgendwie, kann sie aber in dem ganzen Durcheinander in meinem Kopf nicht zuordnen. Erst, als sich eine bekannte tätowierte Hand in mein Blickfeld schiebt kann ich sie zuordnen. Ich blicke auf, als ER mein Kinn vorsichtig mit seiner Hand anhebt. Er trägt eine Weste der Polizei ist aber sonst in normaler Straßenkleidung gekleidet.
„Du bist jetzt in Sicherheit, Jule. Es ist alles gut. Bist du irgendwie verletzt?", spricht er sanft mit mir, während er sich vor mir auf seine Knie sinken lässt. Ich kann nicht fassen, dass ausgerechnet ER hier ist und scheinbar auch mit meiner rechtzeitigen Rettung zu tun hat. Ich brachte nichts anderes hervor, als ein Kopfschütteln. Ich stehe noch immer unter Schock.
Er zieht sich seine Weste aus und legt sie neben uns. Bedacht darauf mir nicht wehzutun und mir die Gelegenheit gebend, dass ich mich ihm entziehen kann, nimmt er mich in den Arm. Es fühlt sich so gut an, als mein Kopf auf seiner Brust zum Liegen kommt und so fällt es mir einfach meine Arme um ihn zu schlingen. Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit macht sich in mir breit und ein Teil der Anspannung fällt von mir ab.
„MARIUS?! Kommst du mal kurz raus?!", brüllte eine Stimme durch den Raum und mein ONS schiebt mich etwas von mir und sieht mich entschuldigend an. „Ich bin so schnell, wie ich kann, wieder bei dir.", verspricht er mir, bevor er aufsteht.
Die nächsten Minuten ziehen schnell an mir vorbei. Nach der Umarmung fühle ich mich zwar schon besser, aber richtig beisammen bin ich immer noch nicht. Ich schaffte es selber mich auf mein Sofa zu setzen und dort auf Marius Rückkehr zu warten. Marius. Es ist seltsam nun seinen Namen zu wissen und er passte deutlich besser zu dem Mann, als es die Namen tun, die ich als möglich für ihn angesehen habe.
Als er zurückkommt scheint soweit alles mit den Angreifern geklärt zu sein und in seiner Haltung kann ich sehen, wie auch bei ihm die Anspannung geringer geworden ist.
„Brauchst du etwas?", fragt er mich fürsorglich, als er vor mir in die Hocke geht und meine Hände in die seinen nimmt.
„Nein.", wispere ich.
„Okay. Ich weiß, dass du unter Schock stehst, aber ich denke es ist am besten, wenn ich dich direkt über den ganzen Sachverhalt der heutigen Geschehnisse aufkläre. Es ist am besten, wenn du schnell, wie möglich alles weißt und dir eine Meinung davon machen kannst." Er klingt ernst, als er dies sagte und ich rechne mit dem Schlimmsten.
Marius holt noch einmal tief Luft, bevor er beginnt mir von seiner Familie zu erzählen, von seinem Leben und wie es dazu gekommen ist, dass wir uns heute wiedergesehen haben. „Du musst mir glauben, wenn ich sage, dass ich diese Nacht weder geplant hatte noch irgendetwas anderes. Meine erste Beschattung hat auch erst einige Tage danach angefangen. Ich habe auch nicht gewusst, wer du überhaupt bist und wie du heißt. Ich bin einfach kein Fußball-Fan. Es ist wirklich ein wahnsinniger Zufall gewesen und ich habe alles Mögliche getan, um dich in Sicherheit zu haben. Heute waren wir leider ein paar Minuten zu spät. Ich muss dir zudem beichten, dass ich schon vor deinem Brief von unserem Baby wusste. Ich habe dich und Reus zum Arzt verfolgt und deinen Rucksack unbemerkt präpariert."
„Warum hast du mir noch nicht geantwortet?", frage ich ihn nervös. Ich kann von ihm nicht verlangen, dass er auch nur ein Teilzeit-Elternteil wird geschweige denn der Partner an meiner Seite während der Schwangerschaft und auch später, aber ich wünsche es mir. Auch mit seiner Vergangenheit habe ich kein Problem und er ist definitiv ein guter Mann und seine Zukunft ist mit einer Stelle bei der Polizei auch geregelt.
„Es war zu gefährlich. Ich wusste schon, dass meine Familie bei dir nervös wird und bald handeln wird. Nicht genau wann, aber hätten sie etwas bemerkt, wäre es noch schneller und gewaltbereiter gewesen, als es heute war. Ich wollte dich und unser Baby einfach nur beschützen." Ich nicke auf diese Erklärung hin. Natürlich konnte ich sein Verhalten mit diesem Hintergrund nachvollziehen.
„Möchtest du hierbleiben? Soll ich hierbleiben oder möchtest du mit mir zu mir kommen.?", fragt er mich sanft.
„Darf ich mit zu dir?", antworte ich ihm. Ich fühle mich hier in meinem Haus aktuell nicht mehr sicher und es wird mit garantiert besser gehen, wenn ich heute Nacht bei ihm bin. Außerdem können wir uns so auch besser kennenlernen, da zwischen uns in seiner Wohnung nur schöne Dinge passiert sind, während uns hier noch der Angriff durch die Köpfe schwirren wird.
Marius nicken und strahlendes Lächeln ist das Beste, was ich daraufhin als Antwort erwarten konnte. Er hilft mir schnelle einige Sachen zusammen zu packen, bevor er mich mit zu sich nimmt.
Sobald ich durch seine Wohnungstür trete, ist es, wie nach Hause kommen. Es ist deutlich kleiner, als mein eigentliches Zuhause, aber auch gemütlicher eingerichtet. Marius stellt meine Tasche in sein Schlafzimmer, während ich es mir auf dem Sofa gemütlich mache. Nach einem kurzen Abstecher in der Küche stößt er mit einer verdammt gut riechenden Tasse Kakao zu mir. Dankbar strahle ich ihn über den Rand der Tasse an, die er mir gereicht hat, nachdem ich den ersten Schluck probiert habe.
„Kuscheln?", fragt er mich belustig über meine Freude über ein so einfaches Getränk, wie Kakao. Begeistert nicke ich und lasse zu, dass er sich hinter mich auf die Couch schiebt. Sachte, damit ich mein Getränk nicht verschütte, zieht er mich an seine Brust, bevor er eine kuschelige Decke über uns ausbreitet.
So in dieser Position merke ich, wie vorerst all die Anspannung von mir abfällt und ich es einfach nur genießen kann hier mit ihm zu liegen. Noch heute Morgen hatte ich es mir nicht vorstellen können ihn überhaupt noch einmal wiederzusehen. Noch besser wurde es, als er gemächlich anfängt Kreise über meinen Bauch zu malen, genau da, wo unsere kleine Bohne wächst und gedeiht. Ich schließe meine Augen und lasse mich für einen Moment von meinen Gefühlen tragen.
Wir sind kein Paar, kennen uns noch nicht einmal wirklich, und dennoch ist er der Mensch, nachdem sich mein Herz sehnt und den selbst mein misstrauischer Kopf ‚okay' findet. Ich hoffe wir bekommen vom Schicksal die Gelegenheit uns wirklich kennen und lieben zu lernen. Aber da bin ich mir sicher, sonst hätten wir uns nicht noch mal wiedergesehen. Und ich glaube er wird der perfekte Vater sein für die kleine Bohne.
Marius hats geschafft! Jule und die kleine 🫘 sind in Sicherheit und bis auf einen ordentlichen Schrecken ist ihnen auch nichts passiert.
Sind sie nicht niedlich zusammen? Die letzte Szene kam erst vor ein paar Tagen noch dazu (die drei Teile sind seit über einem Monat schon fertig). Ich brachte aber für den Schluss noch etwas süßes, wo sich die beiden etwas annähern.
So, ich gehe jetzt Frühstücken (mit Kakao) 😋
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.04.2022)
Chapter 73: 115. DuckschxFüllkrug
Chapter Text
Wunsch von belliska auf Ao3 ☺️
Marvins Sicht:
Gespannt warte ich auf eine Reaktion meines Freundes. Doch, Niclas schien bei dem Anblick des großen Gebäudes vor uns nicht zu wissen, was er sagen soll.
„Ich weiß nicht, was ich von dieser Idee halten soll.“, gibt er schließlich zu.
Sein Blick liegt nun auf mir und ich sehe den Zweifel in seinen Augen schimmern. Kurz drücke ich seine Hand etwas fester, um ihn zu überzeugen, dass meine Idee für ein Date, tatsächlich gut und auch etwas für uns ist.
„Komm schon, ich habe die Halle extra für uns gemietet und eine Playlist mit unseren Lieblingssongs vorbereitet. Das wird schön. Wirst schon sehen.“, versuche ich ihn zu überzeugen und lege meinen besten Hundeblick auf.
Mit einem Seufzer überwindet sich mein Schatz schließlich und lässt sich von mir in den Kassenbereich ziehen, wo wir von dem Mitarbeiter begrüßt werden, der uns während unseres Aufenthalts im Blick haben wird, damit uns nichts passiert.
Die Idee für dieses Date kam mir vor einige Wochen relativ spontan und gefiel mir sofort.
Als ich eines Abends bei durchforsten von Instagram auf Bilder von dieser Art von Dates gestoßen bin wollte ich das auch mit meinem Freund machen. Das geht für uns beide ja nur, wenn wir alleine sind, damit wir uns wenn auch ungewollt nicht outen bevor wir bereit dafür wären. Also hatte ich direkt die ganze Halle gemietet für eine Stunde. Es handelt sich dabei um eine Eishalle, die wenn sie nicht für ein Spiel genutzt wird, mit entsprechender Beleuchtung, abends zum Geheimtipp für Paare wird.
Ich selbst kann mich ganz gut auf Kufen bewegen und hatte es vor meiner Zeit im Bremen auch sehr regelmäßig gemacht. Es war schön sich einfach mit etwas verschleiernder Kleidung sich einfach unter die anderen Leute auf der Eisfläche zu mischen. Keinem von ihnen ist es je bewusste gewesen, dass sie mit einem Fußballer gleichzeitig auf dem Eis gewesen sind.
„Du weist, dass ich das noch nie gemacht habe, oder?“, fragte Niclas mich prüfend.
„Sagt derjenige, der sich regelmäßig Inliner unter die Füße schnallt. Das ist nichts anders, außer, dass du statt Rollen Kufen hast und statt Asphalt Eis der Untergrund ist. Letzteres ist ein Vorteil, weil das Eis gleichmäßig glatt ist.“, erkläre ich ihm erneut.
„Ich weiß nicht.“
„Du hast es ja noch nicht einmal probiert. Versuchen wir es heute mal und danach können wir das von der Liste der möglichen Date-Ideen für die Zukunft streichen. Aber gibt dem ganzen eine Chance, ja?“, bitte ich ihn. Ich weiß, dass er nicht der Typ Mann ist, der den Kopf in den Sand steckt, wenn er was ausprobieren soll, was er nicht kennt. Also sollte das heute eigentlich machbar sein. Ich erwarte ja keine Kür von ihm, aber das wir gemeinsam unsere Runden drehen könnten, wäre echt schön.
Er brummt einmal und machte sich dann daran sich die Schlittschuhe, die uns der Mitarbeiter schon rausgesucht hatte, anzuziehen. Ich tat es ihm gleich.
Etwas wackelig machten wir uns auf Richtung Eisring. Das Ganze sieht einfach traumhaft aus. Die unteren Tribünenreihen sind mit einem dunklen Vorhang abgedeckt und der Bereich darüber wird rundum von bunten sich farblich abwechselnden Lampen beleuchtet von hinter den Vorhängen. Über unseren Köpfen sind Lichterketten gespannt, sodass sie wie ein Zeltdach über uns hängen und ein schummriges angenehmes Licht auf der Eisfläche spiegeln. Im Hintergrund lief bereits leise unsere Playlist. Ich kann nicht anders, als diesen Moment perfekt zu finden. Es ist einfach atemberaubend hier drinnen.
Auch von Niclas vernehme ich ein leises „Wow.“ Ich hatte ihm zuvor keine Bilder gezeigt, damit er ganz verzaubert von der einmaligen Atmosphäre sein kann, wie ich es beim Anblick der Bilder von anderen Pärchen schon gewesen bin.
Vorsichtig gehen wir beide aufs Eis. Ich entfernte mich bereits ein paar Meter von der Bande, während Niclas sich für die ersten Probeschritte noch sehr an ihnen orientierte.
Doch nach einigen Schritten schien er die Sicherheit zu finden, dass es gar nicht so unähnlich ist, wie sich auf Inlinern fortzubewegen und er traute sich auch weiter aufs Eis.
Nachdem wir uns einzeln etwas eingegruvt haben, streckte ich Niclas meine Hand hin und er nimmt sie. Zusammen fahren wir über die, bis auf uns, leere Bahn und genießen es einfach so gemeinsam übers Eis zu gleiten.
Zum Abschluss der Stunde, die ich gebucht habe, bevor hier gleich alles fertig gemacht wird und sich die Öffentlichkeit wieder aufs Eis wagt, werden wir noch etwas mutiger. Wir halten uns an den Händen und bewegen uns langsam im Kreis direkt unter der Mitte des Lichterkettenzeltes.
„Und denkst du noch immer, dass es eine der schlimmsten Idee ist, die ich je hatte?“, fragte ich Niclas, obwohl ich die Antwort fast schon kenne.
„Nein. Aber ich denke ich sollte in Zukunft mehr auf dich hören.“, gibt er zu.
„Das sowieso.“, grinse ich ihn an und lasse mich von ihm in einen Kuss ziehen.
Wir räumen die Eisfläche, damit sie noch einmal präpariert werden kann, bevor nachher der Ansturm an Leuten kommt. Für uns ist dieses Erlebnis für heute vorbei.
Bevor wir allerdings zu mir in die Wohnung fuhren, besorgten wir uns beim Chinesen unseres Vertrauens etwas zum Abendessen, da es mittlerweile 18 Uhr ist.
Gemütlich lassen wir dem Abend auf dem Sofa aneinander gekuschelt sitzend ausklingen. Ich bin Stolz auf Nicolas, dass er sich auf das kleine Abenteuer eingelassen hat. Mal sehen, was mir noch so einfällt in der Zukunft.
Heute mal wieder etwas aus dem schönen Bremen und somit auch ein seltenes Pairing.
Vorbild für die, wahrscheinlich nicht existente, Eishalle und ihr Angebot, ist vom Aussehen die nicht permanente Eisfläche auf dem Essener Kennedyplatz. Schaut euch bitte davon mal die Bilder bei Dunkelheit an, das ist einfach mega!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(08.04.2022)
Chapter 74: 117. PiquexRamos (Ostern)
Chapter Text
Wunsch von aloucaporlzinn (?) auf Wattpad
Gerards Sicht:
Vorsichtig schließe ich die Tür zu Milans Zimmer hinter mir. Endlich liegen sie alle vier im Bett und ich und mein Mann Sergio haben endlich etwas Zeit für uns.
Voller Elan laufe ich zurück ins Wohnzimmer und lasse mich rücklings auf das Sofa fallen. Der Tag war lang gewesen, da Sergio mit Junior und Marco erst heute Vormittag zu uns nach Barcelona gekommen sind. Die Stunden danach waren gefüllt von Kinderlachen und Gesprächen. Gut, unsere vier Zwerge haben sich wegen der weiten Strecke zwischen Paris und Barcelona seit Weihnachten nicht mehr persönlich gesehen und mussten natürlich so schnell, wie möglich die verlorenen Monate nachholen.
„Hey! Nicht schlapp machen!", kommt es von Sese, der sich prompt auf meine Hüfte schwingt und es sich dort bequem macht. Hinter seinem Rücken zieht er eine Packung an kleinen Schokoladen-Eiern hervor. „Wir haben da noch etwas zu erledigen.", grinst er mich an.
„Du Masochist!", protestiere ich, kämpfe mich aber wieder in eine sitzende Position, nachdem mich Sergio wieder freigibt, um den Rest der Kleinigkeiten für die Osterkörbe der Jungs zu holen.
„Vielleicht ein wenig. Ich liiiiebe es halt Blaugranas leiden zu lassen. Besonders dich!", verkündet Sergio mit diesem besonderen schelmischen Grinsen, in das ich mich so sehr verliebt habe vor einigen Jahren.
Die nächste Stunde sind wir damit beschäftigt die vier Körbe mit Süßigkeiten und kleinen Spielzeugen und anderen Geschenken zu bestücken. Zudem verstecken wir noch einige Schokoeier mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden im Wohnzimmer, die die Jungs wahrscheinlich morgen voller Elan suchen werden.
Anschließend kuscheln wir uns auf das Sofa. Auch Sergios Energie scheint ihn nun verlassen zu haben, denn er gähnt immer häufiger und kann dem Film, den wir eigentlich schauen wollten, nicht wirklich folgen.
Ich habe Erbarmen mit ihm und trage ihn unter Protest von seiner Seite noch oben. Während er sich bettfertig macht, gehe ich noch einmal nach unten und schalte alle Lichter aus und schließe die Tür zum Wohnzimmer. Nicht, dass sich die Zwerge schon in der Nacht an der Schokolade gütig tun. So schnell es geht folge ich Sergio ins Bett.
Man mag es bei ihm gar nicht glauben, im Gegensatz zu mir, aber Sergio kuschelt liebend gern und so habe ich, sobald ich auch im Bett liege, seine Arme und Beine um mich gewickelt und einen Kopf auf meiner Brust liegen. Langsam fahre ich durch seine langen Haare und bekomme ein zufriedenes Brummen zurück. Manchmal kann dieser, sonst so starke, Mann wirklich süß und einfach nur liebenswert sein.
Gegen diesen entspannten Abschluss des Tages habe ich nichts. Den Film werden wir einfach morgen Abend zu Ende schauen. Sergios Atmung wird gleichmäßiger, als er ganz sachte ins Land der Träume geleitet. Ich schließe meine Augen, um es ihm gleich zu tun. Der morgige Morgen wird schon anstrengend genug mit vier Zwergen voll Adrenalin und später kommt auch zusätzlich noch Zucker mit ins Spiel und spätestens dann haben wir alle Hände voll zu tun.
***
Ich werde durch die Geräusche von einigen Paaren Patschefüße auf dem Flur geweckt, wo sich wohl gerade unsere Zwerge versammeln, um uns zu wecken, damit sie bloß nicht zu spät unten sind und ihre Ostereier suchen können.
Sergio in meinen Armen schläft noch in der gleichen Position, wie beim Einschlafen, und so beginne ich ihn vorsichtig etwas aufzuwecken. Ich möchte es ihm ersparen, dass er durch einen Zwergenangriff ganz plötzlich aus seinem Schlaf gerissen wird. Gerade rechtzeitig beginnt er vorsichtig seine Augen zu öffnen, als die Tür aufgerissen wird und sich vier kleine Körper zu uns aufs Bett schmeißen.
„PAPA! PAPA! Ihr müsst aufwachen!", quietsch Sasha voller Adrenalin, während er auf dem Bett auf und ab hüpft.
„JA! Wie könnt ihr denn heute so lange schlafen?! Es ist schließlich OOOOSTERN!", schaltet sich nun auch Junior ein und schmeißt sich aufs Sergios Rücken, der wegen des Angriffs etwas von mir runtergerutscht ist und nun sein Gesicht in einem der Kissen versteckt. Ein „Ufff!" kommt von ihm, als sein ältester auf ihm landet.
Ich beschieße das strenge Elternteil raushängen zulassen und setze mich auf, worauf die Jungs, die einen Teilsieg wittern, etwas ruhiger werden.
„Jungs, Abmarsch ins Bad. Erst wird sich umgezogen und die Hände gewaschen, bevor hier auch nur ein Ei gesucht wird!", weise ich sie an. Etwas widerwillig, aber trotzdem folgsam machen sie sich schnellstmöglich auf den Weg. Für sie gilt es jetzt so wenig Zeit zu verlieren, wie möglich.
Ich selber nutze die wenige Minuten und wecke meinen Schatz nun vollständig. Seine Lippen sind zu einem süßen Schüppchen verzogen und ich kann nicht anders, als ihm einen kurzen Kuss zu geben. „Guten Morgen.", hauche ich ihm zur Begrüßung zu.
„Morgen. Ich wünschte sie hätten einen Aus-Knopf.", grummelt Sese, während er sich aus dem Bett kämpft.
„Dann wären sie aber nicht mehr unsere Jungs und es wäre auf Dauer viel zu langweilig mit ihnen.", gebe ich zurück. Sergio brummt nur bestätigend und zieht sich schnell um, damit die vier gleich nicht zurückkommen und erneut anfangen rum zu zetern, weil wir noch nicht fertig sind. Ich folge dem Beispiel meines Mannes.
Am Ende folge ich ihnen, noch mein neues Shirt überziehend ins Wohnzimmer.
Die nächsten Minuten sind das reine Chaos. Jeder versucht so viele Eier, wie möglich zu finden und es brannte ein echter Wettkampf auf. Ich beobachte sie mit einem Lächeln auf meinem Gesicht. Kinder sind manchmal echt was Schönes, wenn sie so viel Begeisterung und Leben in das eigene Leben bringen mit ihrer unbedarften Art.
Nachdem alle Eier und Osterkörbe gefunden sind werden die einzelnen Eier gerecht von mir und Sergio aufgeteilt. Mein Mann hatte sich dem Chaos entzogen und hatte sich bereits um ein ausgiebiges Frühstück gekümmert.
Begeistert machen wir uns nun alle über Pfannkuchen, Rühreier, Obst und Aufbackbrötchen vom Bäcker um die Ecke her. Besser kann ein Ostermorgen kaum sein. Die fünf strahlenden Gesichter mir gegenüber sagen mir, dass auch die Jungs und mein Mann meine Meinung teilen.
Ich wünsche euch frohe Ostern!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(17.04.2022)
PS: bei dem OS von Freitag habe ich zuerst das Ende nicht mit eingefügt. Nun ist er aber komplett. Es lohnt sich ihn noch einmal durchzulesen
Chapter 75: 118. DybalaxRonaldo (AU)
Chapter Text
Wunsch von brandtneu (Wattpad)
Model Paulo und Designer Cris
Paulos Sicht:
Angespannt tippe ich mit meinen Fingern auf meiner Modelmappe herum. Auch wenn ich bereist eine Vorentscheidrunde überstanden habe für diesen Job bin ich extrem aufgeregt. Bisher habe ich den Durchbruch auf den europäischen Laufstegen und bei den entsprechenden Designern nicht hinbekommen. In Südamerika habe ich alles erreicht, was man innerhalb des Kontinents erreichen kann und habe sogar Fans und Nacheiferer.
Nun versuche ich mir seit gut zwei Jahren auch einen Namen in Europa zumachen. Zunächst auch mit relativ gutem Erfolg aber seit zwei Jahren schaffe ich es nur kleinere Jobs zu landen und somit gerade so zu überleben. Zugegeben, mittlerweile ist es wirklich sehr knapp und bald wird mir nicht mehr viel übrig bleiben, als wieder zurück in meine Heimat zurückzukehren und meinen Traum ein erfolgreiches Male-Model zu sein zu beerdigen. Damit würde ich natürlich meine ganze Familie enttäuschen, die mich seit meiner Kindheit, so gut es mit dem knappen Einkommen meiner Eltern ging, dabei unterstützen, dass ich meinen Traum verwirklichen konnte. Meine Eltern sind einfach die Besten. Sie tun bis heute alles Mögliche für mich und meine Geschwister.
Das heutige Casting ist verdammt wichtig für mich. Es geht um einen Job als Modell für ein spezielles Magazin eines Designers. Insgesamt werde ungefähr fünf Models, männliche und weibliche, gesucht, die in diesem Magazin die aktuelle Kollektion, Konzepte und die Entwicklung des Designers vorstellen.
Der Designer, um dessen Arbeiten es geht, ist weltbekannt und schon ein Platz in einer seiner Shows auf den Fashion-Weeks dieser Welt ist verdammt begehrt unter und Models. Ein guter Auftritt bei ihm und die ganze Welt möchte dich plötzlich buchen.
Irgendwie fühle ich mich mit ihm sehr verbunden und habe mich deswegen vor zwei Wochen zu einem Vorcasting vor einigen seiner Assistenten begeben. Auch er kommt aus armen Verhältnissen und musste sich die Gunst der Label erarbeiten und hat es zudem geschafft sich mit Mitte 20 mit seinem eigenen Label selbstständig zu machen und sich zu beweisen. Cristiano Ronaldo ist wirklich ein ganz besonderer Mann mit einem einmaligen Geschmack und zudem sieht er noch verdammt gut aus.
Angespannt lasse ich meine Augen über die anderen männlichen Models im Raum gleiten. Auch das ein oder andere bekannte Gesicht ist darunter. Wir sind ungefähr 50 gewesen, die es geschafft haben soweit zu kommen und nun vor Cristiano himself uns präsentieren dürfen. Es geht sehr langsam voran. Er lässt sich wirklich sehr viel Zeit, um nicht die falschen Models nach Hause zu schicken.
„Dybala, Paulo.", reißt mich eine weibliche Stimme aus meinen Gedanken und eine Assistentin, die ich von der ersten Runde noch kenne, weist mich an ihr in den Raum der Entscheidungen zu folgen. Angespannt atme ich noch einmal tief aus, bevor ich aufstehe und ihr folge. Ihr aufmunterndes Lächeln schafft es nicht meine Nerven zu beruhigen.
Aufmerksame braune Augen liegen sofort auf mir, als ich den Raum betrete. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen tritt Cristiano auf mich zu und reicht mir seine Hand.
„Hallo, schön dich kennenzulernen. Ich bin Cris.", begrüßt er mich.
„Paulo.", bringe ich etwas schüchtern hervor. Er ist so anders, als all die Designer, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe. Er scheint wirklich jedem eine Chance zu geben.
Mit etwas zittrigen Händen reiche ich ihm mein Buch, welches er dankend nimmt und sehr bedacht jedes einzelne Foto betrachtet. Seine Assistentin scheint ihn nebenbei auf Portugiesisch zu erklären, warum sie mich ausgewählt hat und was ihr bei der ersten Castingrunde aufgefallen ist bei mir.
„Du bist sportlich, aber übertreibst es nicht mit den Muskeln. Das gefällt mir. Warum möchtest du in meinem Magazin mitwirken?", fragte er mich und schenkt mir nun all seine Aufmerksamkeit.
„Es ist eine großartige Chance für ein Model bei Ihnen einen Job zu ergattern. Ihre Entwürfe, die sie bisher der Öffentlichkeit präsentiert haben gefallen mir ausgesprochen gut.", antworte ich. Ich wollte ihm nicht preisgeben, dass er praktisch eine meiner letzten Chancen ist, meinen Kindheitstraum zu erfüllen.
„Du bist zwar nicht komplett unverbraucht, aber doch recht unbekannt und interessant. Du gibst mir das Gefühl, das du bereit für die Challenge bist und meine Erwartungen übertreffen wirst.", gibt Cristiano zurück. „Weißt du was? Ich gebe dir den Job. Du willst ihn wirklich haben und ich weiß, dass in deinem Inneren eine Energie schlummert, die perfekt zu meinem Projekt passt."
„Vielen Dank.", bringe ich vor Freude hervor, während ich mir die Tränen der Erleichterung zurückhalten muss. Nur im Vorbeigehen bekomme ich mit, wie ich alle Unterlagen erhalte, die für die nächsten Tage wichtig sind und einen Zeitplan. In einer Art Trance verabschiede ich mich.
Erst vor dem Gebäude lasse ich mich auf die Treppenstufen fallen und lasse zu, dass meine Tränen kommen. Es ist die pure Erleichterung, die sich in mir breit macht. Abends berichte ich meiner Familie von meinem Erfolg und feiere mit ihnen trotz der tausenden Kilometer zwischen uns.
***
*nächster Tag*
Cris Sicht:
Neugierig beobachte ich die Gruppe von Models, die ich an den letzten beiden Tagen gecasted hatte. Ich versuche herauszufinden, wie sie sich sonst so im Team verhalten, um sie entsprechend auf die einzelnen Styles aufzuteilen, damit alles recht harmonisch in meinem Magazin wirkt.
Das eine männliche Model, was mir direkt aufgefallen ist, als er gestern durch die Tür getreten ist, wirkt sehr konzentriert und schaut sich die heutige Location für den Shoot genauer an.
Mein Sohn Junior, der als freiwilliges Kindermodel mit dabei ist, wirkt noch etwas verloren so am Rand der Gruppe. Doch das männliche Model, dessen ehrlichen braunen Augen mich gestern so angezogen haben, scheint ihn zu bemerken und setzt sich kurzerhand neben meinen Sohn und bedinnt sich mit ihm zu unterhalten und zu spielen. Junior blüht unter der ehrlichen Aufmerksamkeit auf und scheint dem Model direkt zu vertrauen. Eigentlich wollte ich Junior zusammen mit Sophia, einem der beiden weiblichen Models vor der Kamera haben, aber kurzfristig ändere ich meine Planung und trage neben Juniors den Namen „Paulo" ein.
---
Paulo macht seine Sache perfekt. Ich habe keine Ahnung, warum er von anderen Designern keine Jobs bekommt, denn er ist das Vorbildmodel schlecht hin. Praktisch ist kein einziges schlechtes Bild dabei, er hat immer gute und kreative Posen drauf die seinem jeweiligen Outfit entsprechen und selbst mit Junior gemeinsam lässt er die gemachten Bilder leben. Ich kann nicht anders, als vor den Monitor des Fotografens zu stehen und zu staunen.
Im Gegensatz zu Michael, dem anderen männlichen Model, strahlt er eine gewisse Zufriedenheit aus und probiert sich auch mal etwas neben den Standard Posen. Sein ganzes Gesicht ist am stahlen und nur für die ernsteren Bilder dimmt er es gekonnt. Irgendwie schaffe ich es kaum mich auch auf die anderen Models zu konzentrieren. Er hat meine ganze Aufmerksamkeit für sich und scheint sich diesem auch nicht wirklich bewusst zu sein, so locker wie er ist. In wirklich erstaunlicher Geschwindigkeit haben wir seinen Teil des heutigen Shootings fertig, bis zum Schluss, wo wir noch ein paar Groupshots machen werden muss er nun allerdings warten. Aber das scheint ihm nicht zu stören. Zusammen mit Junior verbringt er die Zeit in einer ruhigen Ecke. Sein Umgang mit meinem Sohn ist wirklich schön mitanzusehen. Er macht es auch nicht, weil er mich damit beeindrucken will, sondern nur wegen Junior, damit sich dieser nicht langweilt.
***
Die nächsten beiden Shooting-Tage verliefen genauso. Paulo fällt mir mit seiner Arbeit und seinem positiven Verhalten immer wieder auf. Und doch setzt er sich immer etwas in eine ruhige Ecke, wenn er gerade nicht dran ist mit dem Shooten und auch Junior beschäftigt ist.
Wenn er so da sitzt schleicht sich ein herzzerreißender Ausdruck in seine Augen. Angst. Angst zu versagen, Angst um die Liebsten und Angst um die Zukunft. In ihm sehe ich genau das, was ich zu Beginn meiner eigenen Karriere selber bei mir selbst erfahren habe. Und das tut auch mir im Herzen weh einen Menschen so leiden zu sehen. Zumindest, wenn sie mir nahestehen und irgendwie habe ich dieses Gefühl auch bei Paulo. Ich kann es mir nicht erklären und weiß nicht warum, aber ich empfinde das Bestreben ihn glücklich zu machen.
Er scheint mir eine ehrliche Seele zu sein, die in den letzten Jahren sehr viele Niederlagen verkraften musste und die kurz vor der Aufgabe stand. Ich glaube, ich habe ihm mit meinem Magazin sehr weit geholfen.
Ich komme nicht drum rum, dass meine Augen immer wieder von meiner eigentlichen Arbeit zu ihm wandern. Es sieht gut aus, wie er dasitzt. Direkt am Fenster sitzt er und so fallen ein paar blasse Sonnenstrahlen durch die sonst dichte Wolkendecke direkt in sein Gesicht, wo sie seine Gesichtszüge umspielen und betonen. Ich greife mir die Ersatzkamera und mache ein Foto von dem Anblick, der sich mir da gerade bietet. Seine moderne Kleidung aus meiner Kollektion steht im starken Kontrast zu dem alten Fenster und der Wand des alten Industriegebäudes, in dem wir heute Shooten.
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Am Abend ist es vollbracht. Alle Bilder sind im Kasten und sehen gut aus und so ist dieses Kapitel beendet, bis zur Vorstellung des Magazins in zwei Monaten.
Ich verabschiede mich ganz normal von allen Beteiligten bis auf einen. Paulo. Ich konnte ihn jetzt nicht mehr einfach aus meinem Leben spazieren lassen. Ich drücke ihm bei unserem Handschlag einen kleinen Zettel in die Hand.
Während der letzten Aufnahmen bei einem der weiblichen Model habe ich meine Mutter um einen Gefallen gebeten. Sie soll heute Abend auf Junior aufpassen, damit ich Paulo ausführen kann.
Er hat mich wirklich beeindruckt und zumindest würde ich gerne in der Zukunft mit ihm weiter zusammenarbeiten, wenn er Interesse hat. Aber ich würde mich auch sehr freuen, wenn er noch mehr für mich sein könnte. Mein Herz, welches ich verschlossen hatte, um mich nur auf meine Arbeit zu konzentrieren hat ihn für sich entdeckt und ich weiß, dass es dies nicht leichtfertig oder unüberlegt machen würde.
***
*halbes Jahr später*
Aufgeregt wippt Paulo neben Cris auf seinen Fußballen auf und ab. Heute werden sie ihre erste gemeinsame Kollektion präsentieren und er ist diese Art von Aufregung und Nervosität vor einer Show nicht gewohnt.
Es hatte ihm nach den Magazin-Shooting fast aus den Socken kippen lassen, dass Cris sich um ihn bemüht und dass er ihm tatsächlich in den paar Tagen so im Kopf geblieben ist. Das Abendessen war wirklich sehr angenehm und sie erführen einiges über den anderen. Zwischen ihnen herrschte sofort eine angenehme Harmonie, die sie bis heute haben.
Endlich hatte das Glück auf ihrer beiden Seite gestanden und sie haben ineinander den perfekten Partner fürs Leben gefunden.
Mit Paulo an seiner Seite strotzt Cris nur so von Ideen und Paulo hat es geschafft sich selber auch einen Namen als Model zu machen. Almosen anzunehmen mag er gar nicht. Sein Erfolg baut auf seiner eigenen Leistung auf. Bis gestern wusste auch niemand, wer der Mann und die Muse an Cris Seite ist und das ist auch gut so.
Der Countdown zum Showstart beginnt und mit einem letzten gefühlsschwangeren getauschten Blick starten sie nebeneinander ein neues Kapitel in ihren beiden Leben. Zusammen.
Ja, ihr habt richtig gesehen, auch heute gibt es einen neuen OS! Ich habe da sozusagen noch eine Osterüberraschung für euch ☺️
Merkt man sehr, dass ich in den letzten Wochen die ein oder andere Folge Topmodel gesehen habe? 🤔😂 Trotzdem ist hier noch viel Fiction drin, aber es heißt ja nicht um sonst FanFiction ☺️
Ab nächster Woche kommt regulär nur noch freitags ein OS, da meine Reserve nicht mehr so überproportional groß ist, ich aber bei zwei OS die Woche meine Prüfungsphase nicht überbrücken könnte.
Ein kleiner Spezial-OS 🏎 kommt bald an einem Sonntag. Aber mehr verrate ich nicht 😜
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.04.2022)
Chapter 76: 120. BrandtxGoretzka
Chapter Text
Side: KaixJannis
Kais Sicht:
Ich traf etwas später, als der Großteil des Teams, mit meinen Kollegen aus der Nationalmannschaft, die auch auf der Insel spielen, im Hotel ein. Ich freute mich wieder in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen, besonders da dieses Mal auch Jule ein Call-Up bekommen hat. Ich hatte meinen langjährigen besten Freund schon länger nicht mehr live gesehen. Ab und Zu zu Facetimen reicht halt einfach nicht immer aus. Manchmal vermisse ich echt die Leverkusener Zeiten, wo wir uns um die Uhr herum gegenseitig nerven konnten, wenn wir Langeweile hatten und das auch gerne getan haben.
Jule, der bereits vor zwei Stunden zusammen mit seinen Dortmunder Kollegen eingetroffen war, hatte mir mittlerweile schon geschrieben, dass wir uns ein Zimmer teilen und, dass er sich schon mal sein Bett ausgesucht hat.
Mir war das Bett zwar relativ egal, aber bitte. Das Zimmer ist, wie ich es vermutet habe, bereits wieder verwaist. In wenigen Minuten fängt die erste Besprechung an und ich habe nur ein wenig zusätzliche Zeit bekommen, um schnell meine Koffer wegzubringen und in die Team Kleidung zu wechseln.
Noch schien unser Trainer, Hansi Flick, die anderen noch nicht zum aufmerksamen zuhören verdammt zu haben, denn es herrschte ein eindeutiger Geräuschpegel in Gang mit den Konferenzräumen.
Timo, den ich an seinem Zimmer eingesammelt hatte, und ich betreten nebeneinander den Raum. Viele Grüppchen hatten sich gebildet und es wurden wild die Neuigkeiten der letzten Wochen und Monate ausgetauscht.
Mein Bester steht bei einer sehr gemischten Gruppe aus jüngeren Spielern. Bevor ich allerdings zu ihm ging schaute ich mich noch einmal im Raum um. Jannis, Julians Bruder und mein
fester Freund, ist vom DFB als Fotograf gebucht worden und somit mit von der Partie.
Auf etwas Zeit mit ihm freute ich mich natürlich auch. Sonst wäre ich ja ein echt schlechter Freund. Aber Jannis ist zwischendurch ein paar Mal auch zu mir auf die Insel gekommen und so hatte ich ihn auch in den letzten Monaten das ein oder andere Mal sehen können.
Keiner von unserer Teamkollegen, außer Timo und Jules Freund, weiß, dass ich mir zwar einen Brandt angelacht habe es aber nicht Jule ist, wie alle wegen unserer so engen Beziehung zueinander vermuten. Wir beide sind einfach nur beste Freunde, was auch unsere Partner akzeptieren mussten. Jannis hatte mehr Zeit dazu, da er Jule ja selbst besser konnte, als Jules Freund Leon es tat.
Leon, Goretzka, - wer auch sonst - hatte Jules Aufmerksamkeit zu Leons Zeit bei Schalke auf sich gezogen und die beiden waren schon in ihrer Dating Phase, als ich ins erste Team bei Leverkusen aufstieg und mich mit den blonden Idioten des Teams anfreundete.
Während ich und Julian als Bravertz von Fans und Teamkollegen geshippt werden, wird Leon meist mit Joshua oder seinem ehemaligem Schalke Teamkollegen Max geshippt. Die meisten aus den Teams und der Natio schienen tatsächlich eher Jule und mich für ein Paar halten. Wir alle sind zwar weder als Pärchen geoutet, aber auch keiner als schwul. Trotzdem denken sie so. Bisher haben wir sie einfach machen lassen. Alle von uns wissen ja Bescheid und die Auflösung könnte zumindest für uns eine ganz lustige Sache sein. Aber wir hatten auch besprochen, dass wir sofort aufhören, wenn jemand mit der jetzigen Situation nicht mehr einverstanden ist.
Insgesamt kennen nur Leon, Jule, Jannis, Timo, Joshua und ich, die Wahrheit. Auch weil besonders ein Pärchen... „Ey, Zwieback, hast du wieder ein Zimmer mit deinem persönlichen Tröster?“... nichts dafür tut um für ein Pärchen gehalten zu werden, wie - als ob ich es heraufbeschwört hätte - Leon es gerade mit einem Paradebeispiel von ihrem Spiel Alle-an-der-Nase-herum-führen bewies.
Immer wieder, eigentlich immer, wenn sie miteinander sprechen, bedenken sie sich gegenseitig mit nicht gerade freundlichen Kommentaren.
„Es gibt nichts, warum mich nich Kai trösten sollte. Aber es tut mir für dich leid, dass du nicht so gute Freunde hast, die dich nach dem nächsten Training trösten, wenn ich dich später haushoch abziehen werde!“, schießt mein bester Kumpel zurück.
Mats wirft seinen Teamkollegen vom BVB einen vernichtenden Blick zu. Er hatte diese Streitereien bisher noch nicht live erlebt, zumindest nicht außerhalb von den normalen Ligaspielen, wo die Gefühlslage ja eine ganz andere war und die beiden Gegner und solche Sprüche schon eher mal vorkommen.
Manu, neben Mats stehend, wirft diesen einen bedeutsamen Blick zu. Sein Mann Thomas hingegen beobachtet den Schlagabtausch sehr interessiert. Sein Gesichtsausdruck lässt vermuten, dass er auf Leons Seite ist und hofft, dass er es den aufmüpfigen Dortmunder zeigt.
„Havertz! Endlich! Kümmerst du dich um deinen Schatz? Ich hatte eigentlich gehofft, dass dieses Mal nicht direkt zum Start so eskaliert.“, scheuchte mich Manu in Richtung Jule. Unser Kapitän hatte scheinbar jetzt schon eine verkürzte Zündschnur und versuchte den improvisierten Machtkampf, von dem er ja nicht ahnte, dass er nur improvisiert ist, direkt am ersten Tag im Keim zu ersticken. Dass das gut enden würde bezweifle ich.
Ich musste nicht viel machen, da durch Manus Ruf jeder auf uns Neuankömmlinge aufmerksam wurde und es keine 5 Sekunden dauerte, bis mir Jule um den Hals fiel, als ob er sonst ertrinken würde.
***
In den nächsten Tagen schaukelten Jule und Leon sich immer wieder soweit hoch, dass entweder Manu oder Mats direkt eingreifen oder mich und Joshua auf unsere vermeintlichen 'Partner' ansetzen um die Situationen zu entschärfen.
Erstaunlicherweise ging es beim Training, wenn beide in einem Team ein Trainingsspiel bestritten, und bei den regulären Spielen. Da harmonierten die beiden perfekt und ich konnte mit ihnen im Mittelfeld echt gute Tore oder Abschüsse und Vorbereiter kreieren.
Man konnte deutlich beobachten, wie Mats und Manu an ihnen verzweifelten. Andererseits lachten Jule und Leon später am Tag über die Reaktion der älteren auf ihre Provokationen.
Der Unterschied zwischen der Zeit, die wir als komplette Mannschaft miteinander verbrachten und die die wir in unserer kleinen eingeweihten Gruppe auf dem Zimmer ist echt erstaunlich. Und besonders, dass ihre Beziehung noch immer so zuckersüß ist, wie sie es war, als ich Julian kennenlernte, ist ein Phänomen für sich. Wobei es im Privaten oft genauso nervig sein konnte, da sie hier das genaue Gegenteil von dem sind, was sie der Mannschaft vorspielen.
***
„Blondie! Bring mir was zu futtern mit! Und wehe es ist nicht lecker!“, brüllte Leon quer durch den Speisesaal am Abend nach dem letzten Spiel.
„Hol dir doch selber was! Oder haben dich deine 25 Minuten Einsatzzeit so geschafft, dass du nicht mehr laufen kannst?“, rief Julian zurück.
„Ne, kein Bock!“
„Dann hast du wohl Pech!“, schießt Jule zurück und nimmt sich nur einen Teller vom Stapel um sich am Buffet zu bedienen.
Mats, direkt vor Jule und mir in der Reihe an Buffet, tut sich etwas Kartoffelgratin auf, bevor er sich umdreht und zwischen die beiden 'Streithähne' geht. Man konnte dabei deutlich eine Ader an seinem Hals pulsieren sehen.
„Könnt ihr zwei euch nicht einmal für nur eine Stunde abseits des Platzes zusammenreißen und jetzt einfach nur in Ruhe zu Abend essen?!“, fährt er sie an.
Ich möchte definitiv nicht in Jules Haut stecken, wenn er zusammen mit seinen Teamkollegen zurück nach Dortmund fährt. Mats ist echt ein echter Freundlichkeits-Fanatiker, was die Beziehungen zwischen Mannschaftskameraden angeht. Nicht, dass sich alle lieben und sympathisch finden müssen, aber sie sollten sich im Normallfall neutral begegnen können, ohne interne Streits. Mats, und auch Manu versuchen dieses denken bei uns zu verbreiten. Marco kann das auch gut, wenn es ums Fehlverhalten seiner Schützlinge geht. Und ich bin mir sicher, dass Mats ihm haargenau erzählt, wie sich Jule während dieser International-Break so benommen hat, beziehungsweise eben nicht.
Aber nicht nur Mats sieht von dem Verhalten der beiden vollkommen genervt aus. Auch Manuel fixiert Leon mit einem Blick, der keine Widerworte zulässt und ihm zeigen soll, dass er bei der nächsten Gelegenheit beiseite genommen wird von Kapitän der Nationalmannschaft und auch Leons Klub Bayern. Selbst Thomas, der seinen Partner noch versuchte zu beruhigen kann da nichts ausrichten.
---
Später am Abend sitzen wir zu viert auf Jules und meinem Zimmer. Leon hatte sich über den Balkon vom Nebenzimmer, welches er sich mit Joshua teilte, reingeschlichen während Jannis einfach ‚seinen Bruder‘ besuchen konnte indem einfach ganz normal pünktlich zur verabredeten Zeit vor der Tür stand.
Nun, bequem auf den beiden breiten Betten liegend, ließen wir zu viert den Tag ausklingen. Natürlich liegt Jannis jetzt bei mir mit auf dem Bett während Julian Leons Beine als Kissen zweckentfremdet.
„Ich glaube wir sollten es endlich auflösen.“, sagte Leon aus den nichts heraus. „Ich meine, wir schwindeln sie seit Jahren an und jetzt hängen ja nicht mehr nur wir drei hier mit drinnen, sondern auch Jannis. Und ich möchte dich auch nicht immer so anschnauzen müssen, Baby.“, führte er aus.
„Ich find die Idee gut.“, meinte ich. „Also so langsam kommen Mats, Manu und Marco an ihre Grenzen und ich denke wir sollten es so bald wie möglich auflösen. Je länger wir es jetzt noch so durchziehen, desto schwerer wird es, es später alles wieder aufzulösen.“
„Schade, ich habe mich so gerne mit dir gezofft und mich dann von meinem ,Schatz‘ trösten oder beruhigen lassen.“, scherzt Jule. „Aber ihr habt recht. Wir sollten es nur in unserem gewohnten Stil machen.“, grinste Julian uns spitzbübisch an. Na, das konnte ja was werden…
***
Das letzte gemeinsame Essen, das Frühstück am nächsten Tag, bietet die perfekte Bühne. Und so legten die beiden in bester Streitmanier los. Wir hatten uns für unsere übliche Improvisation geeinigt und hofften auf eine passende Gelegenheit alles aufzulösen, ohne, dass die anderen etwas merken indem wir uns nicht anders verhielten als sonst.
Dieses Mal war es sogar Thomas, der Mitten ins Kreuzfeuer der beiden - wörtlich zu nehmen, es flogen einige Gurken- und Tomatenscheiben durch die Luft - geriet und dem daraufhin der Kragen platzte.
„Menschenskinder, könnt ihr euch nicht einmal benehmen, wie normale Menschen?! Kai! Lösch mal deinen Brandt!", rief er und fand sich besonders witzig, wegen dem Wortspiel mit Julians Nachnamen.
Über seine perfekte Einladung kann ich mich nicht beschweren und nach einem Blick auf die Streithähne, die mir klar machten, dass ich das Chaos mit meiner Antwort anfangen darf zu entwirren, antwortete ich Thomas: „Aber Jannis macht doch nur Fotos? So, wie es ihm vom DFB aufgetragen wurde? Hat er einen von euch fotografiert während einer der vereinbarten Foto-Pausen?“
„Ahm... Nein? Nicht dass ich wüsste... .“, antwortete Thomas ratlos und spätestens jetzt liegt jedermanns Aufmerksamkeit auf uns.
„Also, warum soll ich jetzt meinen Freund bändigen, wenn er sich richtig verhält?“
„Aber... Julian ist doch dein Freund?", mischt sich Mats nun ein.
„Ein Freund. Den besten, den ich mir wünschen kann, aber nicht mein Partner. Sorry, Bravertz gibt es zwar, aber halt mit Jannis und mir. Jule war damals schon so gut wie vergeben an seinen heutigen Freund, als wir uns erst kennenlernten. Da lief also generell nichts zwischen uns.“, stelle ich richtig.
Jules gerührtes „Awww.“, auf meine kleine Rede hin, ging fast unter Leons Bemerkung: „Das will ich dir auch geraten haben, Havertz.“, unter.
Leons Stimme zieht sofort alle Aufmerksamkeit auf den Mittelfeldspieler. Er hatte sich mit verschenkten Armen so hingestellt, dass es niemanden aufgefallen war, dass er sich mir, Thomas und Mats in der Mitte des Raumes angenähert hatte.
Die meisten Anwesenden im Raum sehen aus, als ob sie ein Tennisspiel sehen würden, so oft, wie ihre Köpfe mit dem Wechsel des gerade sprechenden sich diesem zuwandten.
„Wobei Kai ja ein echt guter bester Freund ist. Ich hätte nichts dagegen gehabt ihn zu daten.“, schob Julian nur ein.
„Ich warne dich! Beim nächsten Besuch schläfst du auf dem Sofa! Selbst, wenn wir bei dir sind!“
„Warum, denn? Du sagst doch selber immer, dass Ich ein kleiner, süßer Engel oder Sonnenschein bin, was soll ICH denn schon groß machen?“ Jule setzt dabei seine beste Unschuldsmiene auf und setzt seinen besten Puppy-Blick ein.
„Schatz!“
„Ist ja gut, ich halte jetzt die Klappe. Aber das du freiwillig auf Kuscheleinheiten verzichtest nehme ich dir übel!“
„Warte mal!“, fuhr Mats, mit deutlichem Unglauben in der Stimme dazwischen, „Ihr seid zusammen? Ihr könnt euch fast ganz normal unterhalten? Warum streitet ihr euch dann immer?“
„Macht Spaß euch so um die Nase herum zu führen.“, meinte Jule und zuckt mit den Schultern. „Belebt auch ab und zu unseren Sex.“
Seine nonchalante Art ließ den ein oder anderen Unterkiefer runter klappen. Ja, auch der Süße, fast schon engelsgleiche, Blondschopf kann ganz schön versaut sein, wenn er wollte.
„Julian Brandt!“, schaltete sich jetzt Jannis mit strengem Ton ein. Dieser hat sich nun an meine Seite gestellt und lehnte sich leicht an mich. Froh, dass wir uns unsere Liebe offen vor der hier versammelten Gruppe zeigen konnten.
„Sorry.“ Seine Miene sagte aber deutlich, dass er sich keinesfalls schuldig fühlte.
„Ich fasse es nicht! Ihr habt uns jahrelang reingelegt! Warum habt ihr es erst jetzt aufgelöst?“, meldete sich am Manuel zu Wort.
„Weil es Spaß gemacht hat. Aber, da seit einigen Monaten auch Kai und Jannis zusammen sind war jetzt der passende Grund da, es euch zu sagen.“
„Ich muss mich setzen.“, murmelte Manuel und ließ sich auf einen, von Thomas herbei gezogenen, Stuhl fallen, „Ihr seid solche Idioten, wisst ihr das?“
„Ja, aber verdammt süße!“, kicherte Jule, mittlerweile selber an Leon lehnt und sich bei diesem eingehakt, und löste die letzte Spannung damit auf. Der Raum explodierte mit Fragen und Glückwünschen. Mit breiten Lächeln auf unseren Lippen beantworteten wir vier diese geduldig.
Dieser OS ist seit September fertig und hat auf eine kleine Lücke in meinem Uploadplan gewartet.
Ich bin ja generell kein Fan von Wortwitzen, die einen Namen verwenden, aber 'Brandt' ist schon recht einladend, wie ich finde.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(29.04.2022)
Chapter 77: 122. HaalandxReyna
Chapter Text
Hinweis: Corona ist hier nicht existent
Erlings Sicht:
Egal, wie lange ich auf seinen leeren Platz in der Kabine auf dem BVB-Trainingsgelände schaue, Gio taucht nicht pünktlich zum Training auf. Und das löst in mir doch schon größere Sorge aus. Gio ist nie und damit meine ich wirklich NIE zu spät!
Marco musste mich praktisch mit sich ziehen, damit ich so in Gedanken versunken wie ich bin, nicht zu spät komme, obwohl ich ja pünktlich in der Kabine gewesen bin und auch fit bin fürs Training.
„Dann sind wir ja auch vollständig für heute.", begrüßt Marco Rose Marco und mich, als wir als letzte den Platz betreten.
„Was ist mit Gio?", fragte mein Kapitän und spricht mir damit aus der Seele.
„Gio ist erkältet. Hat sich heute früh abgemeldet. Wir werden wohl ein paar Tage auf ihn verzichten müssen.", antwortet unser Trainer und schickt und prompt zum Warmlaufen mit den Anderen. Widerwillig folge ich Marco zu unseren Teamkollegen.
Das ganze Training über bin ich kaum bei der Sache. Dank meiner Teamkollegen schaffe ich es einigermaßen das Training halbwegs ordentlich hinter mich zu bringen. Besonders Marco und Mats scheinen sehr aufmerksam zu sein und versuchen mich, so gut es geht, durch die verschiedenen Übungen zu lotsen.
Meine Gedanken sind unentwegt bei Gio. Besonders schlimm ist es, da ich nicht weiß, was genau ihm fehlt. Bis zum Trainingsbeginn hatte er sich noch nicht bei mir gemeldet gehabt. Seit dem Sommer gehen wir zusammen aus und eigentlich hatte ich gehofft, dass er mir mittlerweile so weit vertraut, dass er mir Bescheid gibt, wenn es ihm nicht gut geht. Seit einigen Wochen bin ich mir sicher, todsicher sogar, dass ich den quirligen Amerikaner liebe und mit ihm zusammen sein möchte. Ich hoffe nicht, dass er es bemerkt hat oder eine Vorahnung hat, was ich Ende der Woche bei unserem nächsten geplanten Date vorhabe, und er nun davon nun zurückschreckt. Angedeutet hatte ich nämlich nichts weiteres, als ein weiteres Date.
Ich überlebte das Training, bekomme aber von Marco Rose einen etwas tadelnden Blick geschenkt, als ich als einer der ersten den Platz auch wieder verließ. Scheinbar ist er ebenfalls nicht begeistert von meiner heutigen Leistung. Aber das ist ein Thema, was warten muss, bis ich mich davon überzeugt habe, dass Gio einigermaßen Stabil und nicht allzu Krank ist.
In Windeseile dusche ich und ziehe mich an. Zum Glück ist heute für uns nur am Vormittag Training und am Nachmittag kann jeder nach seinen jeweiligen Bedürfnissen zuhause oder hier an den Geräten im Fitnessraum trainieren. Auf meinem Weg mache ich in unserer kleinen Kantine halt und lasse mir etwas Suppe und Salat für zwei Portionen einpacken. Ich weiß nicht wie es bei Gio im Kühlschrank aussieht, aber so ist er vorerst versorgt.
Als Erster lenke ich mein Auto vom Parkplatz und mache mich auf durch den dichten Dortmunder Straßenverkehr möglichst schnell zu Gio zu kommen.
Eine von Gios Nachbarinnen hält mir sogar die Tür zum Wohnhaus auf, sodass ich direkt zu seiner Wohnungstür komme.
„Gio? Gio, ich bin es, Erling. Ich habe dir was zu essen mitgebracht und wollte mal nach dir sehen.", versuche ich ihn dazu zu bringen mir die Tür auf zu machen, nachdem ich geklopft hatte und schließlich Schritte aus dem inneren der Wohnung vernommen habe.
„Erling? Das ist lieb von dir. Ich möchte dich nicht anstecken, also bitte stell das Essen vor die Tür und ich hole es mir dann rein.", bettelt Gio mich an. Er klang wirklich nicht gut. Seine Stimme ist kratzig und gleichzeitig sehr dünn. Als er fertig gesprochen hat konnte ich deutlich hören, wie er husten muss, was sich auch nicht wirklich gut anhörte, sondern sehr trocken und so gar nicht nach abhusten.
„Gio, du weißt, dass ich ein starkes Imunsystem habe und mich nicht anstecken werde.", bettle ich weiter darum, dass er mich zu sich rein lässt und nach 5 Minuten weiter betteln öffnet er dann schließlich die Tür.
Ich erschrecke bei seinem Anblick. Er war kalkweiß, für seine Verhältnisse, zittert und schüttelt sich noch immer vor Husten. Seine Haare sind matt und ohne Glanz und auch seine Augen sind matt und rot unterlaufen. Er sieht schrecklich aus.
Ich stelle die Tüte mit dem Essen beiseite und helfe Gio erst einmal zurück auf die Couch, wo er sich wohl sein Krankenlager aufgebaut hatte. Sobald er wieder in eine Kuscheldecke eingewickelt ist und eine lauwarme Tasse Tee in der Hand hält, sieht er auch direkt besser aus und ich traue mich, ihn kurz alleine zu lassen, um die Suppe wieder aufzuwärmen.
Dankbar löffelt er die Suppe und pickt sogar etwas an seinem Salat. Wenigstens scheint die Erkältung ihn nicht komplett vom Essen abzuhalten. Danach schaffe ich es ihn dazu zu überreden, etwas zu schlafen.
***
Über die nächsten Tage schaffe ich es mit größeren und kleineren täglichen Verbesserungen Gio wieder auf die Beine zu bringen. Statt unseres Dates am Ende der Woche schaffe ich es Mats dazu zu bringen, dass er für uns kocht.
An meinem Plan, Gio danach zu fragen, ob er mein fester Freund werden möchte, halte ich fest und werde zu meinem Glück mit einem noch leicht verschupft klingendem „Ja" und einem Kuss belohnt.
Heute habe ich für euch einen kleinen und sehr süßen OS. Irgendwie war mir der Sinn nach so einem OS heute.
Ich bin schon echt gespannt, was dem Miami GP jetzt am Wochenende angeht. Ich kann alle Sessions sehen und werde das auch, um die Stecke kennen zu lernen. Und dabei werde ich etwas Schreiben, was weiß ich noch nicht, aber ab Montag wirds bei mir wieder etwas unruhig von wegen Klausur, deswegen muss ich die Zeit jetzt genießen ☺️
Heute gehe ich nur mit meiner Klasse frühstücken und dann bekomme ich mein Zeugnis. Ganz relaxed heute 😂
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(06.05.2022)
Chapter 78: 123. 1/2 ReynaxHaaland (Abschied)
Chapter Text
Hinweis: Der BVB hält für jüngere /frisch gewechselte Spieler ein paar Wohnungen vor. In so einer wohnte Erling hier in diesem OS seit seiner Verpflichtung bis nun zum Abschied
Gios Sicht:
Ich versuche wirklich alles, um mich davon abzulenken, dass Erl bald nicht mehr da ist. Wir sind jetzt seit nicht ganz zwei Jahren zusammen und haben in der Zeit nicht länger als ein paar Wochen ohne einander verbracht.
Es wird komisch sein, wenn er morgen in den Flieger nach Manchester steigt und ich hier bleibe. Ich liebe es hier beim BVB und denke auch, dass dieser Verein noch einige Zeitlang mein fußballerisches Zuhause bleiben wird, während ich mein Verletzungspech der letzten Monate versuche zu verarbeiten und mich wieder in die Mannschaft zu kämpfen und meine Entwicklung fortsetze.
Die Motivation, an meiner Form vor den Verletzungen anzuknüpfen, ist groß aber sie wird davon überschattet, das mein größter Fan, nach meinen Eltern, mein größter Förderer, mein bester Freund, meine bessere Hälfte und mein Seelenverwandter jetzt nicht mehr in meiner Nähe sein wird und das ich ihn auch nicht unbedingt immer rund um die Uhr erreichen kann.
Die ganze Mannschaft versucht Erling und auch mich emotional aufzufangen. Besonders Jude gibt sich viel Mühe und schreibt mir mindestens drei Mal am Tag, wenn ich mich mal länger nicht von selber bei ihm melde. Sie alle sehen seit unserem Outing als Paar hinter uns und das hilft mir nun in dieser schwierigen Situation.
Die Öffentlichkeit weiß nichts von Erlings und meiner Beziehung und ich vermied es aktuell auch, mich groß vor der Tür aufzuhalten. Zum Glück sind Erlings und meine Wohnungen in einem Gebäude untergebracht und so sieht niemand, wenn ich Abends nach einen langen Tag, der mit dem packen von unzähligen Koffern und Kartons gefüllt ist, mit Tränen in den Augen die zwei Etagen runter in meine eigene Wohnung gehe. Dort breite ich dann meist als Ablenkung eine Kleinigkeit zu essen zu und versuche mich wieder zu sammeln, bevor Erling auch runterkommt zum Essen.
Da seine Wohnung aktuell aussieht, wie ein Schlachtfeld ist ausschließlich meine Wohnung aktuell unser Lebensmittelpunkt. Zuvor, nach einigen Monaten Beziehung, haben wir je nach Lust und Laune mal in der einen oder der anderen Wohnung zusammen gelebt.
---
So ist es auch an diesem Abend. Ich brate etwas Hähnchenfleisch an für einen Salat, den wir gleich essen werden. Im Backofen backt ein Baguette vor sich hin und neben mir auf der Anrichte steht die Salatschüssel mit dem Salat und ein kleines Saucentöpfen mit dem Dressing, das ich schon vorbereitet habe.
Erling ist noch mit den letzten Kartons in seiner Wohnung beschäftigt. Morgen werden sie von einem Umzugsunternehmen mitgenommen und nach England gebracht. Ein paar Habseligkeiten von ihm sind noch bei mir in der Wohnung und werden erst morgen in einen der beiden Koffer gepackt, die er selber im Flieger mitnehmen wird. Ein paar Klamotten, Hoodies und Shirts, und ein paar Gegenstände habe ich mir für meine Wohnung mit runter genommen. Somit habe ich zumindest etwas von ihm weiterhin um mich herum, wenn er morgen vorerst geht.
Mein Hände zittern vor Anstrengung, die ich brauche, um meine Tränen zurück zu halten und ich versuche mich wieder auf das Kochen zu konzentrieren.
Im Hintergrund höre ich, wie Erling die Wohnungstür aufschließt, in die Wohnung tritt und die Tür wieder schließt, doch das nehme ich kaum war. Ich befinde mich in einer Art von Trance.
„Kjære, komm setz dich, du bist ja weiß, wie eine Wand.", kommt es besorgt von meinem Freund, als er in die Küche zu mir kommt und mich so vor dem Herd stehen sieht. Sanft, aber bestimmt, schiebt er mich zum Esstisch, wo ich mich hinsetze. Er füllt mir ein Glas mit Wasser, fährt mir liebevoll mit seiner Hand durch die Haare und gibt mir einen kleinen Kuss auf die Wange.
„Ich kümmere mich ums koche, ja? Ruh du dich etwas aus, wenn es wieder geht, kannst du wieder dazu stoßen.", sagt er behutsam und einfühlsam, bevor er sich dem fast fertigen Hähnchenstreifen zuwendet.
Ich nehme ein paar Schlücke Wasser, bis ich mich wieder etwas gefasst habe. Ich möchte Erling nicht alles machen lassen, also stehe ich auf und mache mich daran, den Salat mit dem Dressing zu vermengen.
Als ich den Salat fertig habe, ist auch Erling mit dem Fleisch fertig. Zusammen bringe ich beides zum Tisch. Das Brot ist auch fertig und Erling schneidet es noch kurz auf, bevor er es mit zum Tisch bringt. Gedeckt hatte ich diesen schon vor dem Kochen.
Während des essen schweigen wir hauptsächlich. Unsere Hände, meine linke und seine rechte, haben wir auf die Tischplatte gelegt und miteinander verschränkt. Ich versuche jede Sekunde, die ich Erling noch um mich habe, zu genießen.
Der restlichen Abend über tauschen wir sanfte, kleine Zärtlichkeiten aus. Einfach, um dem anderen nah zu sein und sich gegenseitig Zuversicht zu schenken.
Als wir uns schließlich ins Bett legen, kuschle ich mich so dicht an ihn ran, das kein Blatt mehr zwischen uns passte. Mein Kopf lege ich genau auf seine Brust, wo sein Herz in einem gleichmäßigen, beruhigenden Rhythmus schlägt und mich relativ schnell in den Schlaf lullt.
***
Der nächste Morgen ist genauso schwer, wenn nicht sogar schwerer, als der gestrige Abend.
Heute geht es wirklich los. Das Umzugsunternehmen ist früh da, um die Wohnung leer zu räumen und Erling selbst ist damit beschäftigt, seine letzten Sachen, die er für die letzten Nächte bei mir gebraucht hatte, einzupacken. Die Sachen, die ich mir mitgenommen habe, hatte ich versteckt, damit er sie nun nicht findet und doch mitnimmt.
Es tut so weh und ich muss mich selber aus der Situation retten. Schutz vor all dem Umzugschaos finde ich auf meinem Balkon. Eine Tasse Kaffe in der Hand schaue ich unentwegt in die Ferne und blende alles um mich aus. Ich kann es gerade einfach nicht ertragen.
„Kjære?!", höre ich Erling von innen nach mir rufen.
„Komme!"
Im Wohnzimmer steht Erling schon auf mich wartend, als ich durch die Schiebetür trete. Er tritt auf mich zu und zieht mich, nachdem er meine Kaffeetasse auf dem Kaffeetisch abgestellt hat, in eine enge Umarmung. Sein Kopf kommt auf den meinem zu liegen. Ich presse mein Gesicht in seine Schulter und nehme noch ein mal seinen unverwechselbaren Geruch in mir auf.
„Ich muss los. Das Auto ist schon da. Und auch der Mitarbeiter, der sich um die Wohnung kümmern wird ist schon oben.", murmelt mein Freund und seine Stimme klingt dabei auffällig belegt.
In meinen Augen beginnen die Tränen zu brennen und ich schaffte es dieses Mal nicht, sie zurück zuhalten.
„Hey, nicht weinen. Ich bin nicht aus der Welt, ja? Du kannst mich immer anrufen oder anschreiben und ich verspreche dir, dass ich immer versuchen werde, dir so schnell es geht zu antworten. Ich liebe dich und daran werden auch diese blöden Kilometer ändern, die zwischen uns liegen werden.". Erling hat vorsichtig mein Gesicht in seine Hände genommen, um mir tief in die Augen schauen zu können, während er spricht. Tief in mir spüre ich, das er auch jedes Wort so meint, wie er es sagt.
„Ich liebe dich auch. Vielleicht komme ich ja irgendwann nach oder wir dürfen irgendwo, irgendwann wieder zusammen spielen.", schluchze ich.
„Alles für dich, Kjære.", verspricht mir Erling.
Ein Ruf aus dem Treppenhaus reißt uns auseinander.
„Ich muss. Pass auf dich auf.", verabschiedet er sich von mir. Ich ziehe ihn noch kurz für einen letzten Kuss zu mir herunter, bevor ich ihn gezwungenermaßen wieder freigeben muss.
Ich bleibe im Wohnzimmer stehen, während er sich sein Reisegepäck nimmt und sich mit einer letzten liebevollen Verabschiedung auf den Weg in sein neues Leben macht.
Kaum ist er aus dee Wohnung, beginnen mein Knie mir ihren Dienst zu verweigern und ich beginne zu schwanken. Gerade noch rechtzeitig ist da auf einmal Jude, der mich mit einem besorgten Gesichtsausdruck auffängt und zum Sofa begleitet, wo ich mich erschöpft und weinend in die Polster fallen lasse.
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Jude bleib bei mir. Versorgt mich mit Essen, Trinken und Trost. Ich bin so unglaublich froh, dass er bei mir ist und auch ohne, dass wir ein Wort sprechen, sich um mich kümmert.
Es dauerte drei Stunden, bis sich Erling von Flughafen in England mit einer Nachricht meldet. Erst dann, nachdem er den Flug unbeschadet überstanden hat, kann ich einen Teil meiner Anspannung ablegen. Nun schaffe ich es auch, Judes stilles Angebot etwas zu zocken als Ablenkung, anzunehmen.
Die nächsten zwei Stunden verbrachten wir so. Den Großteil der Zeit schwiegen wir zwar weiter, aber es ist eine andere Stille.
Gegen Abend ruft Erling erschöpft an. Ich verzeihe mich dankbar in mein Schlafzimmer, während Jude etwas aufräumt.
Die erste Nacht ohne Erling neben mir ist komisch und beängstigend. Ich bin froh, das Jude mein Angebot, das er heute bei mir im Gästezimmer schlafen könnte angenommen hat, anstelle in seine eigene Wohnung zu gehen, die direkt gegenüber von meiner liegt. Es beruht mich ungemein, zu wissen, das mein Kumpel in der Nähe ist.
Ich hoffe der Schmerz wird mit der Zeit ertragbarer und ich kann wieder ein normales Leben führen. Es ist echt beängstigend, wie schnell man sich an eine Person gewöhnen kann und wie tief man fällt, wenn sie nicht mehr da ist. Zumindest kann ich mir der Unterstützung meiner Freunde sicher sein.
***
An nächsten morgen ist es fast so, als ob Erling nie in diese Haus gewohnt hat. Unten an der Klingel steht schon ‚N. Schlotterbeck' anstelle von Erlings Namen.
Ich bin schon gespannt, wie Nico sich bei uns einfügen wird. Er würde zumindest von Alter eher zu der Gruppe gehören, zu der auch ich und Jude zählen.
Bis er in einer Woche einziehen wird sollten wir unbedingt etwas zur Begrüßung vorbereiten. Ich glaube ich habe da schon eine Idee...
Heute bekommt ihr einen ganz frischen OS. Meine Tasten sind vom Schreiben sozusagen noch warm. MsReyland manchmal geht es doch schneller als man selber denkt 😂
Dieser Teil ist dem Abschied gewidmet, aber im zweiten Teil geht es um den Neuanfang. Aber mit einem anderen Pairing. Und da bräuchte ich ein paar Ideen von euch.
Gesetzt ist Nico (Schlotterbeck) aber wer soll sein Partner werden? Ich weiß es nicht. Habt ihr einen passenden Dortmunder im Kopf (außer Gio natürlich)?
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(20.07.2022)
Chapter 79: 126. MeyerxGoretzka (AU)
Chapter Text
Wunsch von Ginagismoted auf Wattpad
Hinweis: Schule AU
Max Sicht:
Gelangweilt höre ich unserem Mathematik-Lehrer zu. Dieser erklärt uns gerade, was er dieses Halbjahr, was seine ach so geliebten Präsentationen angeht, vorhat. Jedes Jahr gibt es neben den normalen Klausuren in Mathe auch Präsentationen, deren Themen wir selbstständig ausarbeiten sollen und dann der Klasse vorstellen müssen.
Da ich ein Talent für Mathe besitze und bisher auch immer mit meiner Freundin Maja gearbeitet habe, die auch nicht so schlecht mit unseren bisherigen Themen klargekommen ist.
„Ihnen muss bewusst sein, dass ich jetzt für die letzte Runde Präsentationen viel von Ihnen verlange. Im Sommer steht Ihr Abitur an und ich habe nichts weiter als Ziel, dass Sie als eine der besten Klassen in Bereich der Mathematik am Ende gelten. Deswegen habe ich die Gruppe auch so eingeteilt, dass sich die stärkeren Schüler um die, die etwas Schwierigkeiten haben, kümmern. An den Gruppen wird nichts mehr geändert außer wirklich triftigen Gründen. Soweit verstanden? Gut. Dieses Mal ist es auch nicht eine einfache Präsentation, die Sie halten müssen, Sie werden eine ganze Unterrichtsstunde vorbereiten. Also die genaue Erklärung des Themas, Übungsaufgaben und am Ende werden Sie mithilfe Ihrer ‚Schüler' auch ein Fazit erstellen müssen. Ich stelle Ihnen Material zur Verfügung, aber Sie natürlich sollen Sie alles Selbstständig erstellen, auch die Rechnungen. Geben Sie sich also Mühe. Okay. Dann die Gruppen ...", erklärte Herr Schmidt unsere Aufgabe.
Maja und ich wechseln einen schnellen, verwirrten Blick. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir wieder ein Team sein werden, ist klein.
Und im nächsten Moment bestätigt sich unsere stille Vermutung: „Maja und Lena.", verkündet unser Lehrer und macht auch direkt mit den nächsten Gruppen weiter. Manchmal sind Lehrer wirklich Masochisten. Mit Lena hat Maja wenigstens eine nette Partnerin, auch wenn sie in Mathe definitiv keine große Begabung hat.
„Max und Leon.", verkündet Herr Schmidt mit wem ich in einer Gruppe sein werde.
Von meiner anderen Seite werde ich in die Seite geknufft und ich drehe mich zu dem dort sitzenden größeren und grinsenden Blonden um. Ich selber lasse mir meine Zufriedenheit mit dieser Einteilung nicht ansehen, aber ich weiß, dass Leon sie trotzdem in meinen Augen sehen kann.
Leon und ich sind schon seit dem Kindergarten immer in einer Gruppe und später immer in einer Klasse. Bis zur achten Klasse waren wir nicht mehr, als Klassenkameraden, aber mit der Pubertät erkannten wir, dass wir uns Gegenseitig immer etwas auf die Schippe nehmen können. Er ist der beliebte Sportler und ich bin der nette Typ, der Nachhilfe gibt und sich so einen Namen in der Klasse gemacht hat. Über die letzten Osterferien vor fünf Monaten hat sich unser Beziehungsstatus noch einmal geändert. Seitdem darf ich ihn meinen festen Freund nennen. Das gegenseitige Necken haben wir trotzdem nicht eingestellt, wobei es mittlerweile deutlich mehr flirty ist als in der Vergangenheit.
Es gäbe andere Schüler, die meine Hilfe mit Mathe mehr gebrauchen können, als Leon. Dieser mag Mathe nicht besonders, aber mit meiner Hilfe ist seine letzte Klausur eine gute 3+ geworden. Was sich unser Lehrer also mit unserer Gruppe verspricht liegt also auf der Hand: Uns zur Zusammenarbeit zwingen - was alle unserer Lehrer seit Jahren versuchen und kläglich daran scheitern - und ein Team zu haben, was etwas zu allgemeinen Unterhaltung der Klasse beiträgt.
***
Die Gruppenarbeit gibt uns beiden eine Ausrede, warum wir Zeit mit einander verbringen möchten. Vor Maja und einem seiner besten Freunde sind wir geoutet, aber der Rest weiß noch nichts von uns, was das finden von Ausreden doch schon schwierig macht. Bei mir sind es nicht allzu viele Menschen, die ich täglich oder regelmäßig um mich herum habe, aber Leon als Teil des Fußballteams ist fast immer von Fans und Menschen umgeben, die etwas von seiner Beliebtheit abhaben möchten.
Unsere Eltern und seine Schwestern wissen von uns, aber als unsere Familien sind sie für uns ja um einiges wichtiger, als unsere Klassenkameraden. Unsere Eltern haben nach fast 4 Jahren Kabbeleien Wetten über uns abgeschlossen und regelmäßig ärgern uns seine Schwestern mit liebevollen Sprüchen. Es ist schön so indirekt unterstützt zu werden.
Unser Projekt kommt besser voran, als wir gegenüber unseren Klassenkameraden preisgeben. Sie müssen ja nicht wissen, dass wir ab und zu anstelle der Arbeit am Projekt die Zeit für uns als Pärchen nutzen. Wir kommen trotzdem mit dem Projekt sehr gut voran und ich bin Stolz, dass sich Leon durch meine Nachhilfe über die letzten Monate generell verbessert hat, was das allgemeine Verständnis für Formeln betrifft. So muss ich nicht auch noch nebenbei ihm alles erklären, was zu einer enormen Zeitersparnis führt, die wir oft für ein gemütliches ausklingen des Tages mit einer Folge unsere aktuelle Serie nutzen.
***
Und dann kam schließlich der Tag an dem wir unsere selbst vorbereitete Stunde halten sollten.
Entgegen eines allgemein befürchteten Streits zwischen uns, führen Leon und ich souverän durch unser Thema. Wir haben uns Mühe gegeben alles möglichst anschaulich zu gestallten, obwohl wir eines der trockeneren Themen zugeteilt bekommen haben. Die Augenbrauen unseres Lehrers verschwinden überrascht unter seinem Haarschopf, als Leon dran war mit seinem Teil der Erklärung. Tja, damit hat er wohl nicht gerechnet, dass mein Freund plötzlich und ausgerechnet in Mathe so gut die entsprechenden Sachverhalte unseres Themas erklären kann und zwar so, dass sie jeder auch versteht.
Als die anderen sich unseren vorbereiteten Aufgaben widmen, lehnt sich Leon zu mir rüber und flüstert mir ins Ohr: „Klappt doch super. Ich glaube Herr Schmidt hat beinahe die Fassung verloren, als ich losgelegt habe." Er grinste mich auf diese typische Leon Art verschmitzt an.
Unsere Augen verlassen die des anderen nicht und hätte sich Lena nicht mit einer Frage gemeldet, wäre es möglich gewesen, dass wir uns mitten im Klassenzimmer geküsst hätten. Dieser Junge lässt mich einfach alle meine Prinzipien vergessen.
Schnell eile ich zu Lena, um mich von dem Drang Leon zu küssen abzulenken.
Den Rest der Stunde bringen wir erfolgreich hinter uns. Nachdem der letzte Punkt nach dem Fazit von Leon auf die Tafel geschrieben wird, brennt tosender Beifall auf. Erstaunt aber glücklich tauschen Leon und ich einen Blick aus.
Unser Feedback, von der Klasse und vom Lehrer, fällt sehr gut aus. Unter erneuten Beifall verneigen wir uns vor der Klasse, bevor wir unsere Sachen zusammensuchen. Unser Mittschüler wollen gar nicht mehr aufhören mit ihrem Beifall, selbst als unser Lehrer versuchte sie zu beruhigen, damit die nächste Gruppe ihre Stunde halten kann, lassen sie sich nicht bremsen.
„Scheiß drauf.", kommt es plötzlich direkt von neben meinem Ohr von Leon. Bevor ich fragen kann, was genau er meint, dreht er sich zu mir und tippt mich kurz unter meinem Kinn an, damit er besser an meine Lippen kommt, als er sich seinerseits zu mir runter beugt und mich küsst.
Vor der ganzen Klasse.
Unsere Mitschüler halten kurz erstaunt mit ihrem Jubel inne, bevor sie den Applaus noch tosender wieder aufnehmen.
Mit roten Wangen lasse ich mich von Leon zu meinem Platz führen. Es ist schön, so eine Reaktion auf ein spontanes Outing zu bekommen.
Die Pause nach der nächsten Stunde, die wir wegen unserem Outing etwas gecrashed haben – was uns auch leidtut –, verbringen wir damit die Fragen der anderen zu beantworten und Glückwünsche entgegenzunehmen.
(Ich habe heute wirklich kein Thema, über das ich hier etwas schreiben könnte 😂)
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(03.06.2022)
Chapter 80: 128. DukschxFüllkrug
Chapter Text
Hinweis: zum Aufstieg von Werder in die Bundesliga nach einer Saison zweite Liga
Wunsch von belliska auf Ao3
Marvins Sicht:
Glücklich hüpfe ich mit einigen meiner Teamkollegen durch den Raum.
Zur offiziellen Vereinsinternen Aufstiegsparty haben wir einen großen Club gebucht und der ist gut gefüllt mit Werder Mitarbeitern, die für diesen Klub richtig brennen und die alle irgendwie zu unserem Aufstieg beigetragen haben.
In meiner Hand halte ich eine fast leere Flasche Bier und mehr schlecht als recht gröle ich den aktuellen Song mit. All das würde ich nicht machen, wenn ich nicht schon mehrere Bier intus hätte.
Zum Songwechsel legt sich auf einmal ein mir sehr bekannter, starker Arm um meine Taille. Niklas Arm. Fast schon beschützerisch legen sich seine Finger auf meine blanke Haut, wo mein Shirt hochgerutscht ist.
„Du blitzt mich an mit deinen Funkelperlenaugen
Das tut so gut, da ist so viel für mich drin
Das ist wie Balsam, wie ein echtes kleines Wunder
Das heilt viel besser als jede Medizin
Komm und halt mich
Halt mich fest und drück mich
So fest wie du kannst
Halt mich, halt mich fest und drück mich
So fest wie du kannst
Oh halt mich, drück mich
Halt mich, drück mich, halt mich so fest wie du kannst
Oh oh oh“ (Funkelperlenaugen - Pur)
Bei diesem Song muss ich automatisch an die Augen des Mannes denken, der mich zufälligerweise auch gerade im Arm hält. Jedes Mal, wenn sie wegen einem Sieg, eigentlich schon mit jedem Tor, was er oder ich geschossen haben, funkelten sie wahrhaftig.
Beim zweitem Teil des Refrains zog er mich noch ein Stückchen näher zu sich. Jetzt berühren sich unsere Körper von Schulter bis Fuß. In mir breitet sich, von den Stellen, wo er mich berührt, ein vertrautes Kribbeln aus.
In mir tobt ein Kampf der Gefühle. Eine Seite, die von dem Kribbeln beeinflusst wird, will Niklas nicht wieder hergeben und würde am liebsten für alle Ewigkeit so von ihm gehalten werden wollen. Die andere ist längst nicht so eingelullt von den Gefühlen und zeigt mir vor meinem inneren Auge, was passieren wird, wenn ich der ersten Seite, wie so oft zuvor, folge leiste.
Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass wir in einer gleichen oder ähnlichen Situation bei einer Feier sind. Fast bei jeder Siegesfeier der Saison, war es irgendwann so, dass wir zueinander gefunden haben und auch später zusammen entweder in mein Hotelzimmer oder zu mir nach Hause gegangen sind. Immer nur bei mir, weil er so besser abhauen kann, wenn ich schlafe oder zumindest so tue als ob. Manchmal haut er ab, wenn er meint, dass ich, von meinem Höhepunkt eingelullt, eingeschlafen bin. Oft aber auch mitten in der Nacht oder ganz früh am Morgen, so dass er im Hotel noch ungesehen von meinem Zimmer rüber in das seine kommt, bevor die Frühaufsteher sich regen.
Ich schaffte es nicht mit ihm darüber zu sprechen, wie sehr mich das jedesmal verletzt, wenn er mich wie ein schmutziges Geheimnis alleine im Bett liegen lässt und danach so tut, als ob ihn das nicht kümmert, dass wir so oft diese intimen Momente geteilt haben und dass es ihn nicht nahe geht. Ich hingehe zerbreche jedes einzelne Mal und der atemberaubende Sex mit ihm vermag es immer nur, diese Schmerzen zu lindern.
Alleine durch seine, in den Augen unserer Teamkollegen, beiläufigen und nichts bedeutenden Berührungen, suggeriert er mir, was er bereit ist, diese Nacht zu geben. Ich merke, wie ich mich wieder in ihnen verliere und mich abermals von ihm verführen lasse. Und dazu diese funkelnden Augen, die mich ihn ihren Bann ziehen.
Als Niklas mir dann seine Hand anbietet, als Einladung, um mit ihm den Rest der Nacht zu verbringen, knicke ich innerlich wieder einmal ein, wie ein Kartenhaus. Aber dieses Mal sagte ich mir innerlich: ‚Nur noch dieses eine Mal. Danach werde ich es nicht noch einmal schaffen mein armes, gebrochenes Herz zu flicken.‘
Ich greife nach seiner Hand und lasse mich von ihm mitziehen. Die Seite, die von seinen Berührungen und den guten Gefühlen, die durch meine Adern rauschen, betört ist, übernimmt die Führung über meinen Körper und meinen Verstand. Die andere Seite wird zur Seite geschoben und nur gelegentlich vernehme ich einen Gedanken von ihr aus der hintersten Ecke meines Gewissens. Aber ich kann ihm einfach nicht widerstehen.
Der Weg zu meiner Wohnung ist nicht weit. Schweigend und mit ineinander verschränkten Händen laufen wir durch die leeren Straßen.
An meiner Wohnungstür blieben wir kurz stehen, dass das Schloss ein wenig klemmte. Niklas nutz die Zeit bereits für etwas anderes und drückt sich von hinten an mich, um hauchzarte Küsse auf die sensible Haut meines Nackens zu platzieren. Das ist nicht gerade förderlich für mich in meinen Kampf mit dem Türschloss, da nun auch auch meine Hände vor Erwartung, was da gleich noch in meiner Wohnung passieren zwischen uns passieren wird.
Kaum haben wir die Tür hinter uns gelassen und unsere Schuhe abgestreift, dreht mich Niklas zu sich rum und macht sich an meinen Hemdenknöpfen zu schaffen. Ich tue es ihm gleich. Dabei halten wir einen sehr intensiven Blickkontakt. Obwohl mein Kopf ganz mit ihm beschäftigt ist, ist es so, als ob eine Stimme passenderweise in meinem Kopf ‚Funkelperlenaugen‘ singt.
Gleichzeitig streifen wir uns die Hemden von den Schultern. Seine Hände fahren quälend langsam über meinen Hals zu meinen Wangen und ziehen mich schließlich zu ihm. Zwischen uns brennt das Verlangen förmlich. Meine Arme legen sich um seinen Nacken und drücken uns noch enger aneinander.
Seine Hände wandern über meine empfindlichen Seiten hinunter zu meinem Hintern. Dort lässt er sie ein wenig meine Rundungen erkunden, bevor er ich mit einem Ruck hochhebt. Ich reagiere und lege meine Beine um seine Hüfte.
Langsam trägt er mich den bereits sehr bekannten Weg zu meinem Bett. Es ist schon fast peinlich, wie gut er sich bei mir auskannte, obwohl wir immer nur in sehr ähnlichen Situationen uns durch die Wohnung bewegt haben. Es zeugt davon, dass ich bald einen Schlussstrich ziehen muss.
Im Schlafzimmer warf er mich gekonnt auf mein Bett. In der nächsten Minute verloren wir auch den Rest unserer Kleidung.
Als sich sein vor Erregung heißer Körper auf mich schiebt kann ich nicht anderes, als mich in seine Haare zu krallen und ihn mit einem Stöhnen zu mir zu ziehen. Hungrig verbinden sich unsere Lippen erneut.
Während des Kusses öffnet Niklas meinen Nachttisch und holt ein Kondom und Gleitgel hervor. Er musste mittler nicht einmal mehr hinsehen, um diese hervorzuholen, so oft war das hier schon passiert.
Da ich mir vor der Feier etwas Druck abgelassen habe, indem ich auch einen Dildo benutzt habe, in der Hoffnung mein Körper würde mich danach in Ruhe lassen und nicht erneut Niklas verfallen, muss er mich nicht groß vorbereiten. Seine hochgezogene Augenbraue auf diese Erkenntnis hin, tue ich mit einen kleinen Schulterzucken ab.
Es dauert nicht lange, bis er das Gel in mir verteilt hat, sich das Kondom übergestreift hat und auch über seinen steifen Penis Gel verteilt hat.
Vorsichtig legt er sich wieder über mich und als seine Spitze mein Loch berührt und endlich quälend langsam in mich hinein geleitet kann ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren, als dieses Gefühl, was damit einhergeht. Es ist wie immer atemberaubend. Seine Stöße sind erst langsam und bedacht und werden von Mal zu Mal schneller und etwas gröber, genau wie ich es mag. Und mit jedem Stoß trifft er gezielt diesen einen Punkt in mir, der mich Sterne sehen lässt und ich komme aus dem Stöhnen vor Erregung nicht mehr heraus.
Schnell nähern wir uns beide unseren Höhepunkten. Als seine Hand meinen Penis umgreift und ein paar Mal in Rhythmus seiner Stöße auf und ab streift, ist es um mich geschehen. Durch die Kontraktion meiner Muskeln ziehe ich ihn mit mir über die Klippe.
Erschöpft bleiben wir einen Augenblick oder auch zwei so liegen, bevor er sich vorsichtig aus mir herauszieht und in mir nur eine unfassbare Leere hinterlässt, die sich von da aus auch im Rest meines Körpers breit macht.
Das Kondom landet zugeknotet neben meinem Bett im Mülleimer und Niklas rollt sich neben mich auf die Matratze.
Beschämt, dass ich es schon wieder soweit kommen lassen habe greife ich nach einem Taschentuch und mache mich grob sauber, bevor ich meine Decke über mich ziehe.
In vollkommender Stille liegen wir so nebeneinander. Die Spannung zwischen uns, voller unausgesprochenen Worten, ist beinahe greifbar.
Erschöpft schließe ich meine Augen und rolle mich auf die andere Seite, damit ich ihn nicht ansehen muss und vermutlich auch seine erneute Flucht beobachten kann.
Schlafen kann ich nicht. Aber ich bin in einem Wirbel von Gedanken und Träumen gefangen.
In etwa eine halbe Stunde lagen wir so nebeneinander, bevor ich Bewegungen von ihm durch die Matratze wahrnehmen kann. Sicherlich verlässt er mich jetzt wieder.
Doch die Bewegungen kommen näher zu mir und mein Wirbel von Gedanken wird durch vorsichtige Berührungen von seinen Fingerspitzen, zu erst an meiner Schulter dann weiterwandernd über meinen Hals zu meinem Gesicht, gestoppt. Das ist neu. Vermutlich denkt er, dass ich schon tief und fest schlafe.
Doch es hält nicht lange an, dann bewegt er sich wieder und dieses Mal eindeutig zu der Bettkante auf seiner Seite. Als er dort kurz sitzen bleibt, nehme ich all meinen Mut zusammen und spreche ihn an: „Wäre es so schlimm, wenn du dieses Mal nicht gehst, sondern bleibst? Vielleicht auch länger?“ Meine Stimme ist dünn und trotzdem voller Hoffnungen.
„Willst du das wirklich? Wenn ich jetzt nicht gehe, dann gibt es keinen Schritt zurück. Dann bleibe ich.“, in seiner Stimme kann ich den gleichen Schmerz ausmachen, wie ich ihn selber spüre. Mit seinen Händen hat er sich haltsuchend in den Rand der Matratze gekrallt und alle Muskeln an seinem Rücken sind sichtbar angespannt. Ich hatte mich umgedreht, um ihn ansehen zu können. Mit seinem eigenen Blick fixiert er einen unbestimmten Punkt an der Wand.
„Ja, will ich. Ich will so unbedingt, dass du bei mir bleibst.“, flüstere ich.
Als er sich mit einem erstaunten, aber auch hoffnungsvollen Blick zu mir umdreht, strecke ich dieses Mal einladend meine Hand nach ihm aus.
Vorsichtig, als ob ich zerbrechlich wäre, nimmt er sie. Immer darauf bedacht, bei der kleinsten Regung meines Gesichtes seine Hand wieder zurückziehen zu können.
Sanft ziehe ich ihn, als seine Hand schließlich in meiner liegt, wieder aus Bett. Er klettert unseren Händen nach und liegt so bald wieder neben mir. Nun sehen wir einander direkt an.
Ich breche schließlich unseren Blickkontakt und rutsche näher zu ihm. Meine Arme schlinge ich, so gut es geht, um ihn und drücke mein Gesicht in seine Brust.
„Ich werde dich nicht wieder so einfach gehen lassen.“, murmle ich in seine Brust.
„Und ich werde dich nicht mehr verlassen, außer du möchtest das wirklich.“, versichert er mir.
Ich kuschle mich noch mehr an ihn und in meinem Kopf, wo sich ein richtiger Ohrwurm festgesetzt hat, kann ich nicht anders, als an die Songlyrics zu denken, die mich seit der Party verfolgen.
Ja, ich kann bestätigen, das ich selber an dem Abend, an dem ich das hier geschrieben habe, genau denselben Ohrwurm hatte, wie Marvin hier im OS. Das Lied ist aber auch wirklich schön und so passend zur Storyline finde ich.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(17.06.2022)
Chapter 81: 130. KroosxAlaba
Chapter Text
Tonis Sicht:
Aufgeregt warte ich im Ankunftsbereich des kleinen Flughafens auf meinen Partner.
Nach 7 Jahren, die wir nun nicht mehr zusammengespielt haben, wird sich das mit der bald beginnenden Saison endlich ändern. Es ist wirklich lange her, dass wir uns nicht mehr als Gegner auf dem Rasen begegnet sind. Ich hoffe unsere Komptabilität, die wir nach Jahren als Paar und seit zwei Jahren als Ehepaar haben, überträgt sich auch so gut auf das Spielfeld, wie wir es uns ausmalen.
Davids Sachen, die er unbedingt von München nach hier mitbringen wollte, sind gestern schon mit einem Transporter angekommen.
Es ist wirklich ein komischer Gedanke nach all den Jahren räumlicher Trennung, nun endlich zusammen zu wohnen. In München waren wir zu unsicher, unsere Beziehung zu frisch und wir zu unerfahren. Wenn wir frei haben, sind wir meist im Urlaub oder nur ein paar Nächte am Stück in einem unserer Häuser gewesen.
Jetzt haben wir das Komplettpaket. Unbegrenztes nebeneinander einschlafen und aufwachen, Kochen, Madrid erkunden, Teamabende ausrichten, gemeinsame Spiele und Trainings, Fahrgesellschaften und und und … . Ich könnte die Liste noch ewig so weiterführen.
Endlich tritt ein mir sehr bekannter Mann aus der Tür, die die Gepäckausgabe von der Ankunft- und Abholzone trennt, und ich kann mein Grinsen nicht mehr zurückhalten, auch wenn die Maske es etwas verdeckt.
Unsere Begrüßung ist zwar herzlich aber unauffällig und ohne große Zärtlichkeiten. Schließlich sind wir hier in der Öffentlichkeit, dafür wird es gleich Zuhause garantiert nur noch schöner. Wegen Corona haben wir uns auch zwischendurch nicht sehen können.
Ich nehme ihm einen seiner Koffer ab und leite ihn zu meinem Auto.
Kaum ist die Haustür zugefallen und David hat seinen Rucksack abgesetzt, fallen wir uns endlich richtig in die Arme. Es tut so gut ihn richtig in meinen Armen halten zu können und meine Nase in seinem Shirt zu vergraben und mich von seinem Geruch einlullen zu lassen. Ihm scheint es nicht anders zu gehen.
Wir lösen etwas zögerlich unsere Umarmung, aber der Grund dafür ist wenigstens ein Schöner. Beide ziehen wir uns unsere Ketten aus. An ihnen baumeln unsere Eheringe. Wir tauschen sie aus und zum Beginn dieses neuen Kapitels in unserem beider Leben stecken wir sie uns noch einmal gegenseitig an. Ein gefühlvoller Kuss besiegelt das Versprechen, was wir uns vor zwei Jahren gegeben haben. Ab jetzt werden wir uns nicht mehr trennen lassen.
***
Die nächsten Monate sind wie ein Traum. Und zwar ein sehr schöner.
Es ist wirklich sehr angenehm, dass ich mein Leben nun direkt mit David teilen kann und ihm nicht immer alles während eines Videochats oder Telefonats erzählen zu müssen.
Schnell hat er sich eingelebt im Haus, Team und Stadt. Auch wenn es am Anfang etwas ungewohnt ist, das wir nun fast 24/7 zusammen sind, will ich das gegen nichts in der Welt mehr eintauschen wollen.
Unser Team nimmt es auch sehr gut auf, als wir uns von ihnen outen. Nun werden wir immer nach Tips gefragt, wie wir es solange mit einer Fernbeziehung geschafft haben, eine funktionierende Partnerschaft zu führen und einander in all den Jahren nicht zu verlieren. Wir sind praktisch zum Vorzeige Paar des Teams geworden.
Auch David Corona Infektionen über stehen wir gut und ohne, dass ich mich bei ihm anstecke. Auch wenn wir über eine Woche lang getrennt schlafen mussten, was nach einigen Monaten, in denen wir fast jede Nacht nebeneinander geschlafen haben, sehr komisch war und etwas, was ich auch nicht so schnell wiederholen möchte.
Nun ist die Saison rum. Wir sind mit einem guten Abstand zu Barcelona Meister geworden und uns einen Platz im Finale der Champions League gesichert. In wenigen Minuten werden wir gemeinsam auflaufen und gegen Liverpool alles geben, um am Ende am liebsten als Sieger vom Platz zu gehen.
Wir tragen unsere Ringe als Glücksbringer. Natürlich gut geschützt unter Tape und damit sie keinen Klebstoff abbekommen mit etwas Verbandsmaterial geschützt. Vorher dieser Saison habe ich und auch David das nicht gemacht, aber seit David da ist haben wir uns zusammen entschieden unsere Ringe auch bei Spielen zu tragen. Wir tragen ja auch sonst keinen weiteren Schmuck, nur unsere Ringe. Und bisher haben sie ja Wirkung gezeigt und uns Glück gebracht und besonders heute können wir alles Glück der Welt gebrauchen.
Liverpool kämpft gut. Aber spätestens an Thibaut scheitern sie in der ersten Hälfte. Dieser Kerl bekommt nach seinem heutigen Einsatz definitiv ein Geschenk von uns allen. An einem anderen Tag hätten wir schon längst zwei Treffer einstecken müssen, wenn er nicht wäre. Kurz vor der Pause wird ein vermeintliches Tor von Karim, auch mit VR Kontrolle, als Abseits gewertet und nicht gezählt. Mit null zu null geht es in die Pause.
Kurz nach der Pause, in der 58 Minute, erlöst uns Vinicius endlich mit dem Führungstreffer. Von da an legen die Jungs von Liverpool alles auf, was sie können, aber jedes Mal können wir sie irgendwie aufhalten. Thibout hält alles, was in Richtung seines Kastens kommt und rettet uns so noch einige Male sehr spektakulär. Den Titel Man of the Match hat er sich nach diesem Spiel wirklich verdient.
Kaum pfeift der Schiri ab, renne ich mit meiner letzten Energie auf David zu, der mich glücklicherweise rechtzeitig bemerkte und auffängt, als ich mit einem Satz in seine Arme springe. Mit meinen Beinen, die ich um seine Hüften geschlungen habe, halte ich mich fest.
Und nun ist es uns beiden auch komplett egal, dass gerade Millionen von Menschen uns sehen können. Ich löse unsere Umarmung, die für die Situation bisher nicht irgendwie anders ist als andere Reaktionen auf einen Titelgewinn, und schaue David fest in die Augen, während ich ihn frage: „Es ist mir egal, wie viele uns gerade sehen können. Darf ich dich küssen?“
„Das du da noch fragen musst. Du darfst mich immer küssen. Deine Küsse sind schließlich auch einer der Gründe, warum ich dich geheiratet habe!“, scherzt er.
Ich werfe kurz meinen Kopf in den Nacken, weil ich wegen seiner Antwort ein herzhaftes Lachen nicht mehr unterdrücken kann. Noch immer grinsend lehne ich mich dann wieder vor und küsse ihn nun richtig. Meine Hände legen sich auf seine Wange und vertiefen ihn nur noch.
Unsere Teamkollegen kommen nun alle zu uns gestürmt und klopfen uns als Glückwunsch auf die Rücken. Davids Griff um meine Hüfte verstärkt sich daraufhin noch ein wenig, damit ich nicht runterfalle.
Jeder Titelgewinn ist schön. Bisher war der WM-Titel meine Nummer eins, aber nach heute wird dieser Titel diesen Platz einnehmen, da ich ihn mit David teilen kann. Das Einzige, was noch davor kommt, auf meiner Liste der schönste Moment in meinem Leben, ist unsere Hochzeit und eventuell sein Einzug bei mir zu Beginn der Saison.
Dank dem Wunsch von ballackgeil auf ff.de habe ich nun einen OS mit Tobi geschrieben, was ich schon seit längerem vorhabe.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(01.07.2022)
Chapter 82: 131. DurmxTrapp (EL-Finale) + Info
Chapter Text
Hinweis: Zum Europa League Finale 2022
Eriks Sicht:
Es ist immer nervenaufreibend ein Spiel nur von der Tribüne sehen zu können, ohne dass man selber in das Geschehen auf dem Rasen eingreifen kann.
Besonders bei einem Spiel von dieser Dimension. Ein Finale. Und genau dieses Finale kann nach 40 Jahre ohne einen internationalen Titel für Eintracht Frankfurt so vielen Menschen Hoffnung geben, besonders weil wir es 2019 gegen Chelsea ja schon einmal fast geschafft hatten.
Nun sitze ich hier und kann einfach nur zu sehen, was meine Teamkollegen auf dem Rasen vollbringe. Im Bus hatte ich alle versucht noch einmal richtig zu motivieren, besonders natürlich meinen Freund Kevin. Doch mit der Ankunft am Stadion mussten wir uns trennen. Ich durfte leider, zumindest vor dem Spiel, nicht mit in die Kabine.
Wenn ich der Typ dafür wäre, würde ich schon nach wenigen Minuten meine Fingernägel abgekaut haben. Mit dem Foul an Sebastian in der 6. Minute fließt auch das erste Blut in den Rasen. Der Vollidiot von Gegner hat sein Fuß auf Kopfhöhe gehabt und mit seinen Stollen meinen Teamkollegen erwischt, aber auf der Höhe haben Stollen nichts zu suchen, was auch der Schiedsrichter einsieht.
Wir haben zwei ganz knapp verpasste Chancen durch Ansgar und Filip, aber beide schossen wenige Zentimeter am Tor unserer Gegner vorbei. Einen Angriff der Schotten geht auch nur knapp am Tor meines Freundes vorbei. Torlos geht es in die Pause.
Ich nutze die Pause und versorge mich für die zweite Halbzeit. Ich bin immer viel zu gefesselt, um mitten im Spiel mir neue Snacks oder was zu trinken zu holen. Keine Ahnung, wie die Fans damit klar kommen durch Versorgungsgänge auch mal Tore oder so zu verpassen. Ich könnte sowas nicht.
Wir beginnen die zweite Halbzeit gut. Ein Schuss von Jesper geht knapp am Tor vorbei. Doch nur wenige Minuten später spielt ausgerechnet mein Freund einen Abstoß direkt in die Richtung eines Spielers der Schotten. So schnell kann keiner reagieren und so muss ich mit ansehen, wie mein Freund entmutigt den Ball hinter sich aus dem Netz fischen muss. Doch weder die Fans, noch die Mannschaft hört auf zu kämpfen. Jesper und Daichi haben beide zwei gute Chancen, die aber doch zu kein Tor führen. Doch dann spielt Filip einen perfekten Pass zu Rafael und es klingelt im Kasten der Rangers. Vor Freude hält mich nichts mehr in meinem Sitz. Zusammen mit praktisch dem ganzen Stadion feiere ich den Anschlusstreffer, als ob es ein Siegestreffer in der letzten Sekunde des Spiels wäre. Danach gibt es eine kurze Phase, wo kein Team wirklich gefährlich in Richtung des gegnerischen Tores kommt. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit versucht sich Filip an einem Siegtreffer, doch der Versuch scheitert leider.
Verlängerung. Etwas, was man als Spieler, Teamkollege und auch Fan seinem Team nicht wünscht. Es ist nervenaufreibend und raubt allen jeden letzten Funken Kraft. Besonders anstrengend ist sie, sowas als Spieler als auch als Zuschauer, wenn beide Mannschaften wirklich alles geben. Rafael fängt für uns an, scheitert aber an gleich zwei Abwehrspielern der Ranger. Kristijan setzt seinerseits einen Ball direkt über den Kasten der Rangers. Und dann, in der zweiten Hälfte muss mein Freund sein Tor gleich zweimal verteidigen. Der zweite Schuss davon ist ein Freistoß, den er souverän hält.
Da auch die Verlängerung keinen Sieger hervorgebracht hat, muss ich nun beobachten, wie sich meine Teamkollegen auf die fußballerische Version von Russisch Roulette vorbereiten. Das Elfmeterschießen.
Die Rangers fangen an. Die ersten 6 Schützen finden alle das Netzt und so steigt die Spannung schnell ins unermessliche. Doch dann hält Kevin einen Elfer mit seinem Fuß, wie er es auch schon kurz zuvor in der Verlängerung getan hatte. Da war die Möglichkeit, auf die wie gewartet haben! Filip, unser vierter Schütze, trifft und auch als der nächste Rangers Spieler seinen Elfer verwandelt, bringt es ihnen nichts, da Rafael alle Hoffnungen der Inselbewohner mit dem letzten Elfmeter zerstört.
Kaum berührt der Ball das Netz hinter dem alles versuchenden Keeper der Rangers, gibt es kein Halten mehr.
Ordner brachten mich und die anderen, die nicht im Match-Squart gewesen sind, runter zum Feld. Angekommen stürmen wir, wer es konnte und nicht verletzt ist, zu dem feiernden Haufen an Teamkollegen, die sich schon vor unserer Bank versammelt hat.
Zielgerichtet such ich meinem Freund. Kevin scheint schon bemerkt zu haben, dass wie nun auch da sind und sieht sich selber suchend nach mir um.
Das Strahlen in seinen Augen, wegen dieses vielbedeutenden Sieges, wurde noch intensiver, als er mich erblickte. Schnell überwinde ich die letzten Schritte zu ihm und fallen ihm um den Hals. Gut, dass wir solche Zärtlichkeiten heute als normal in Anbetracht der Situation abstempeln können.
Als wir dann schließlich alle unsere Medaillen haben und uns für ein Foto aufstellen, um diese besondere Nacht für die Ewigkeit festzuhalten, will ich einfach nur noch meinem Freund in vertrauter Zweisamkeit nahe sein und feiern.
Ich lasse mich mit in die Kabine ziehen. Ich bin so in ein Gespräch vertieft, dass ich garnicht bemerkt habe, dass Kevin kurz meine Seite verlassen hat.
„Schatz?“, vernahm ich dann die Stimme meines Freundes nicht ganz so nahe, wie ich es gedacht hatte, und drehe mich zu ihm um.
Er kniet vor mir auf dem dreckigen Boden der Kabine und hält eine kleine Schachtel mit einem Ring drinnen in der Hand.
„Erik, du bist das beste, was mir jemals passiert ist. Noch vor dem Pokal, den wir heute gewonnen haben. Und deswegen möchte ich dich fragen, ob du mein Mann werden möchtest?“ Seine Stimme zittert etwas vor Angst, dass ich nein sagen könnte und vor Nervosität.
Um uns herum ist es leise geworden. Vor dem Team sind wir seit Anfang der Saison geoutet und auch öfter mal als Pärchen aufgetreten, da ihre Reaktionen alle sehr positiv gewesen waren. Nun scheinen sie alle mit uns mit zu fiebern.
Dieser Tag war nun noch besser geworden, als mein WM-Sieg 2014. Es ist so viel persönlicher und überschattet alles andere vollkommen.
„Ja.“, bringe ich unter Tränen der Freude hervor und lasse mir von ihn unter lauten Gejubel unserer Mannschaftskollegen den Ring anstecken, bevor er sich wieder hinstellt und mich zu einem Kuss zu sich zieht.
Nein, besser hätte man sich diesen Tag nicht erträumen können.
Ich kann mir vorstellen, das es immer blöd ist ein Spiel der eigenen Mannschaft von außen sich ansehen zu müssen und man weiß, dass man selber nicht ins Geschehen eingreifen kann.
Ab Montag kommt ein zusätzlicher OS pro Woche. Das ganze entweder 6 oder 7 Wochen lang. Ich muss gucken, was mein Vorrat so mitmacht. Es werden hauptsächlich die Wünsche sein. Etwas über die Hälfte habe ich schon fertig.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(08.07.2022)
Chapter 83: 134. 1/2 ReynaxHaaland (Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von @Miheartisbroken
Gios Sicht:
Das Schlimmste im Leben ist es, Jemanden gehen zu lassen. Der Schmerz, der danach folgt übertrifft alles bisher bekannte.
Ich habe mich mit dem Ende der Saison in meiner Wohnung verschanzt und während meines Besuches bei meiner Familie in meinem alten Zimmer. Ich halte mich brav an die Vorschriften der Trainer und Physios, ernähre mich entsprechend, aber ansonsten vegetiere ich hier vor mir hin.
Mir war immer bewusst gewesen, dass Erling für weitaus mehr, als nur den BVB und die Bundesliga bestimmt ist. Ich habe zugelassen, dass sich eine enge Freundschaft zwischen uns bildet, aber eben nicht mehr. Auch wenn ich nichts sehnlicher je gewollt habe. Ein paar Male habe ich mich von meinen Gefühlen und ihm dazu hinreißen lassen und die Nähe und die Intimität zugelassen, worauf wir auch ab und zu gemeinsam im Bett gelandet sind.
Die Bilder von seiner Begrüßungsfeier in Manchester, wie er sich dort mit der Flagge seiner neuen Mannschaft, wie ein König präsentiert, geben mir den letzten Stoß in den Abgrund.
Mein Handywecker klingelt und reißt mich aus den Untiefen meiner Gedanken heraus, um mich daran zu erinnern, dass ich in einer Stunde einen Termin bei unserem Mannschaftsarzt habe, damit er die Heilung meiner Muskelverletzung bewerten kann und einen Plan erstellen kann, damit ich möglichst direkt in die Vorbereitungen für die nächste Saison starten kann.
Der Weg zum Arzt ist schon immer sehr komisch. Entweder man bekommt hier Nachrichten, die die besten deines Lebens sein können, oder aber er zerstört mit nur einem Blick deine Chancen bald wieder auf dem Feld zu stehen und das tun zu können, was man liebt.
Da es generell gerade sehr leer auf dem Trainingsgelände zu sein scheint, werde ich pünktlich zur vereinbarten Uhrzeit von der mütterlichen Arzthelferin aufgerufen, die sich immer rührend um uns kümmert, auch wenn wir mal nicht so gut gelaunt sind. Vor einigen Tagen war ich schon hier zur Blutabnahme, was sie übernommen hatte, und habe als Zeichen für meine Tapferkeit ein Pflaster mit ganz vielen kleinen Autos drauf über die Einstichstelle geklebt bekommen.
Mein Magen rumorte etwas, als ich die paar Schritte rüber zum Arztzimmer laufe. Ich befahl ihn innerlich, dass er sich beruhigen sollte. In den letzten Wochen war er ziemlich unruhig wegen der Sache mit Erling. Das dieser weiterhin versuchte den Kontakt zu mir aufrecht zu erhalten, half mir da wenig.
„Gio! Schön dich zu sehen. Wollen wir direkt loslegen?", freute Dr. Braun sich ehrlich und bedeutet mir auf der Liege platz zunehmen
Die nächste Halbestunde nimmt er fast jeden Millimeter meiner Muskeln, Sehen, Faszien und Gelenke unter die Lupe. Er ist einer der besten Teamarzte und will von sich aus auch nur das Beste für uns Spieler.
„Sehr schön. Du bist wieder fit würde ich sagen. Aber ein Wert ist mir in deinem Blut aufgefallen. Ich habe deswegen eine ehemalige Kommilitonin von mir gefragt, ob sie heute hierherkommen könnte und einen Blick auf dich werfen könnte."
Vorerst erleichtert über das Ergebnis seiner Untersuchung, folge ich ihn in ein anderes Untersuchungszimmer. Doch etwas nervös wegen dem mir unbekannten Befund bei der Blutuntersuchung, bin ich doch.
Die Ärztin lächelt mich freundlich an. Ihre etwa schulterlangen mit einzelnen grauen Strähnen durchzogenes Haar ist locker in einem keinen Zopf gebündelt. Ihr ganzes Auftreten ist irgendwie beruhigend und so beruhige ich mich etwas.
Sie bittet mich, mich auf die Liege zu legen und den Bauch frei zu machen. Gekonnt fängt sie danach damit an, mit dem Schallkopf des Ultraschallgerätes über meinen Bauch zu fahren. Sie denken wohl doch nicht ...?! Erling und ich haben doch immer verhütet! Ich merke, wie all mein Blut mein Gesicht verlässt und ich trotz meines dunkleren Teint blass werde.
Schließlich dreht sie mir den Bildschirm zu. Ich rechne es ihr hoch an, dass sie mich erst einmal selber das Bild ansehen lässt. Auf dem Bildschirm sind zwei kleine Punkte in zwei eigenständigen Fruchtblasen zu sehen. Über den verbundenen Lautsprecher kann ich schon die beiden schnellen Herztöne hören.
Ich bin maßlos mit der Situation überfordert. Positive und negative Gedanken schwirren in meinem Kopf herum. Meine Gefühlswelt spielt ebenfalls verrückt. Erst läuft mir ein kalter Schauder über den Rücken und nach dem ersten Schrecken breitet sich eine angenehme Wärme in meinem Bauchraum aus. Der Drang die beiden ungeborenen Leben in meinem Bauch zu Schützen überkommt mich.
Mit einem freundlichen Lächeln reicht sie mir ihre Hand. „Alles wird gut. Sie werden sicherlich alle Unterstützung der Welt haben, wie ich von meinem Kollegen mitbekommen habe. Ja, Sie sind jung und haben sicherlich nicht damit gerechnet, aber manchmal nimmt das Leben ein paar Umwege oder auch Abkürzungen um zum Ziel zu kommen. Wenn Sie es möchten betreue ich sie gerne und auch wenn nicht, können Sie sich mit jeder, auch noch so abwegig erscheinenden, Frage an mich wenden."
Dankbar erwidere ich den Händedruck kurz, bevor sie mich wieder loslässt, damit sie zum Gerät zurückrollen kann und ich mich von dem ekeligen Gel befreien kann und mich wieder ganz bekleiden kann.
Ein Fahrer bringt mich nach Hause. Gut, dass ich wegen der Verletzung kein Auto fahren konnte bis vorhin, sonst hätte ich wahrscheinlich auf dem Weg nach Hause einen Unfall gebaut. Die Gedanken in meinem Kopf wollen einfach nicht zur Ruhe kommen.
***
Drei Wochen sind seit der Offenbarung in der Praxis unseres Teamarztes vergangen. Er hatte den Verantwortlichen schon die Nachricht weitergeleitet, dass ich nicht mit in die Saison starten kann. Mehr erst einmal noch nicht.
Letzte Woche war ich bei Frau Dr. Jäger, so heißt die nette Ärztin, in ihrer eigenen Praxis. Sie hatte mich ungesehen und außerhalb ihrer eigentlichen Sprechzeiten erneut untersucht. Ich fühlte mich wohl bei ihr und habe mich entscheiden bei ihr in Behandlung zu bleiben. Auch wenn ich noch etwas mit der Realität meiner Schwangerschaft hadere und ab und zu auch drüber nachdenke, ob das wirklich etwas ist, was ich möchte und schaffen kann. Besonders, weil es Zwillinge sind. Aber auch wenn ich mir nicht immer ganz sicher bin, dass ich die beiden auch wirklich bekommen möchte, werde ich zu jedem der angesetzten Termine gehen. Und das ist, wegen dem erhöhten Risikograd, alle zwei Wochen.
Immer wieder betrachte ich die beiden Ultraschallbilder, die ich sicher und gut geschützt vor den neugierigen Augen meiner Besucher, meist Teamkollegen, in meinem Schlafzimmer in der obersten Schublade meines Nachtschrankes aufbewahre. So sind sie trotzdem noch schnell zu finden, wenn ich das Bedürfnis verspüre, sie mir anzusehen.
Ich weiß einfach nicht, was ich jetzt tun soll.
***
Mein Bauch nimmt fast schon rasend schnell an Umfang zu. Was ich vor dem Termin bei Dr. Braun noch als Gewichtszunahme wegen der Verletzung abgetan hatte, waren wohl schon die Anfänge meines Babybauches. Und zudem sind sie zu zweit da drinnen und ich werde meist als eher zierlicher Mann gesehen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Erling, von der Figur her, das komplette Gegenteil von mir ist, kann man sich ungefähr ausrechnen, wie viel Platz die beiden eventuell in meinem Bauch benötigen werden.
Inzwischen habe ich fast die Hälfte meiner Schwangerschaft hinter mir, wobei ich auch davon nur die Hälfte der Zeit überhaupt weiß, dass ich Schwanger bin. Alles sieht gut aus. Die beiden entwickeln sich gut. Erste kleine Bewegungen nehme ich von ihnen auch schon wahr. Es fühlt sich in etwa so an, wie ich mir die Berührungen von Schmetterlings-Flügel vorstelle.
Die letzten Wochen habe ich mir viele Gedanken über die Zukunft gemacht. Was ist mit den Babys? Wie könnte meine weitere Karriere aussehen? Wen binde ich mit ein? Was ist mit Erling?
Zu vielen Fragen habe ich eine Antwort gefunden, die mich glücklich macht oder zumindest beruhigt. Mittlerweile wäre es für eine Abtreibung zwar zu spät, aber ich habe mich schon beim ersten Ultraschall innerlich für die beiden entschieden und werde sie bekommen und so gut ich kann großziehen. Die Bosse beim BVB sind mittlerweile eingeweiht, dass ich über die aktuelle Saison hinweg ausfallen werde, aber sie halten an meinem Vertrag fest, was mir viel Sicherheit gibt. Meine Familie habe ich schon eingeweiht und ich werde mir vermutlich auch hier in der Mannschaft jemanden suchen, dem ich vertrauen kann. Auf jeden Fall werde ich Marco ansprechen, da er ja selber Vater ist und mir sicherlich ein paar Tipps und Tricks verraten kann.
Aber die letzte Frage, die wahrscheinlich wichtigste, konnte ich einfach nicht beantworten. ‚Was ist mit Erling?' Ich weiß es einfach nicht. Seine Kontaktversuche, die in den letzten Wochen auch weniger geworden sind, lasse ich weiterhin unbeantwortet. Ich schaue mir nicht einmal die Nachrichten an, die er mir schreibt. Es tut zu sehr weh. Einerseits wäre es schön, wenn er mich unterstützen könnte und andererseits will ich ihn auf seinem Weg in die absolute Weltspitze auch nicht bremsen. Und dazu immer der Gedanke ‚Wir sind kein Paar' der durch meinen Kopf geistert. Das stimmt zwar, aber ab und zu verliere ich mich in der Vorstellung, was sein könnte, hätten wir zu Beginn seiner Zeit beim BVB direkt über uns und unsere Gefühle gesprochen. Aber das haben wir ja nicht.
Nach meiner Familie sollen heute erst einmal Marco, Mats und auch Jule eingeweiht werden. Marco und Mats als erfahrene Väter und Jule, weil ich das Thema Schwangerschaft mit ihm schon einmal angerissen habe, er mit Kai schon länger in einer festen Beziehung ist und sie vom Alter her mir und Erling eher ähneln, als Marco und Mats.
Die Melodie der Klingel ertönt und ich schaue mich noch einmal im Wohnzimmer um. Getränke und das Ergebnis meiner neu entdeckten Leidenschaft fürs Backen stehen bereit. Alle Ultraschallbilder liegen in chronologischer Reihenfolge auf meinem Sideboard im Wohnzimmer. Ich bin vorbereitet.
Ich atme ein letztes Mal tief durch, bevor ich die Tür einen Spalt breit öffne. Direkt alle drei stehen vor der Tür und lächeln mich freundlich an.
„Hi. Kommt doch rein.", bitte ich sie. Die Tür weiterhin als Sichtschutz für meinen Bauch nutzend, lasse ich sie herein.
Der Ausruf „Gio!" von Mats, lässt auch Marco und Jule aufblicken, die vorher beim ausziehen der Schuhe miteinander geschäkert haben und mich wohl noch nicht ganz betrachtet haben. Ohne die schützende Tür komme ich mir nun furchtbar nackt vor. Mein Bauch beult das Shirt, das ich trage, doch schon ganz schön aus, obwohl es eins von denen ist, die eigentlich mal Erling gehört haben.
Drei überrascht blickende Augenpaare liegen abwechselnd auf meinem Gesicht, meinem Bauch und den jeweils anderen beiden Teamkollegen, um zu sehen ob sie nicht halluzinieren und mein Anblick wirklich das ist, was sie alle sehen.
„Deswegen habe ich euch eingeladen.", gebe ich kleinlaut zu.
Mats, die ewige Glucke, scheute Marco und Jule ins vorbereitete Wohnzimmer. Ich folgte ihnen langsam. It's Showtime.
„Warum hast du bisher nichts gesagt?! Wir haben uns ja sogar schon mehrmals über das Thema Schwangerschaft unterhalten.", kommt es direkt von Jule, als ich ihm gegenüber platz nehme. Die Verwirrung stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
„Ich weiß nicht. Ich musste auch erst mal mit der Situation klarkommen. Bis zu meinem Check-up, wegen meiner Verletzung, vor einigen Wochen. Dazu bin ich alleine ...", versuchte ich es ihnen zu erklären. Fast nach jedem Wort stockte ich kurz. Es tat weh besonders den letzten Satz auszusprechen. Die nackte Wahrheit zu sagen.
„Hat Erling dich einfach so verlassen mit dem Wechsel?", frage Marco nun nach. Ich weiß, dass es in der Mannschaft fast schon Wetten darüber gibt, ob ich und Erling zusammen sind oder wie genau der Beziehungsstatus zwischen uns ist.
„Wir waren nie zusammen.", erkläre ich ihnen.
„Aber das Baby ist von ihm?", fragte Mats nun nach.
„Babys. Ich bekomme Zwilling. Aber, ja sie sind von ihm." Mit diesen Worten kann ich zusehen, wie die Augen der drei riesig groß werden. Jule, der impulsivste von ihnen, springt auf und kommt zu mir. Nach einem fragenden Blick hin, lass ich es zu, dass er meinen Bauch berühren kann.
„Wie macht ihr das jetzt, wo ihr beide in unterschiedlichen Ländern seid?" Mats Sorge schwang in seiner Stimme mit.
Ohne von Jules Händen aufzusehen, die über meinen Bauch streichen, antworte ich: „Er weiß es nicht."
„Wieso denn nicht?" Jules blaue Augen sind ganz groß, als er zu mir aussieht.
„Ich... Wir würden ihn doch nur bremsen. Es ist gut so, wie es ist.", versuche ich sie zu überzeugen, „Bitte sagt auch ihr ihm nichts."
Die drei tauschten einige verzweifelte Blick aus, nicken dann aber.
Die Stimmung lockerte sich wieder, als ich ihnen die Ultraschallbilder zeigte. Sie waren hin und weg von den beiden Kleinen, auch wenn die Qualität nicht allzu viel erkennen lässt.
Bevor sie gingen sicherten sie mir alle drei zu, dass sie mir helfen würden, was mich ungemein beruhigt.
Und so kam es, dass sie es waren, die das Kinderzimmer einrichteten, das Haus schon ein wenig auf die kleinen neuen Bewohner vorzubereiten, ich mit Essen zu versorgen um meine Gelüste und Heißhungerattacken zu stillen und mich mit Tipps und Büchern zuschütteten.
Am Ende ist es ein kalter morgen Anfang Februar, als ich Jule um 5 Uhr morgen anrufen musste, damit er mich ins Krankenhaus fährt, da meine Fruchtblase geplatzt ist.
Yay! Cliffhanger! Im zweiten Teil schauen wir dann nach, wie Erling in Manchester lebt und wie er für Gio fühlt 👀
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.07.2022)
Chapter 84: 134. 2/2 HaalandxReyna (Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von Miheartisbroken auf Wattpad
*Sommer 2022*
Erlings Sicht:
Ein Transfer ist eigentlich immer sehr aufregend. Besonders, wenn man zu einem so großen Klub wechselt, der zudem auch ab und zu kritisiert wird. Dortmund ist im Vergleich der ruhige Vorort und Manchester die pulsierende Großstadt.
Einige Tage lang lasse ich mich einfach von diesem unbeschreiblichen Gefühl tragen. Zudem sind sie alle picke packe vollgepackt mit Terminen und meinen Sporteinheiten. Ich kam gar nicht mehr dazu an etwas anderes zu denken, als Pressetermine, Vorstellungsrunden und Besprechungen im Verein, mein Umzug und so weiter.
Zwischendurch versuche ich aber in jeder freien Minute Gio zu erreichen. Doch mit jedem Tag und jedem Versuch werde ich besorgter. Er antwortete mir einfach nicht. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn. Was ist, wenn er mir den Wechsel, entgegen seiner Zusicherung bei unserem vorläufigen Abschied, doch böse nimmt? Ich versuche über Jule, mit dem Gio neben mir stets viel Zeit verbracht hatte, an Informationen über meinen Kleinen zu kommen. Aber auch er weiß nichts, da Gio auch ihm nur mit kurzen Nachrichten antwortet. Jule konnte mir nur zusichern, dass er für Gio da ist, wenn dieser bei ihm Hilfe sucht.
Gio. Er war einer der Gründe, warum ich mir die Entscheidung mit dem Wechsel so schwer gemacht habe. Er ist über die Zeit beim BVB alles für mich geworden. Mein bester Freund, die zweite Hälfte meiner Seele und auch mein Liebhaber. Immer hatte ich mich nach ihm gerichtet, um ihn nicht mit meinen Vorstellungen und Hoffnungen zu überfordern. Ich liebe ihn. In seiner Gegenwart fühle ich mich wohl und komplett. Da kann ich einfach Erling sein. Ohne große Erwartungshaltungen oder aufgesetzte Masken.
Und jetzt ist diese Konstante in meinem Leben auf einmal weg. Ich halte mich an meine neuen Teamkollegen. Aber die Stimmung und die Beziehungsebene ist einfach eine andere, als in Dortmund. Beim BVB waren wir immer eine große Familie. Wir waren praktisch Brüder gewesen. Jeder hätte alles für die anderen gegeben. Hier ist es deutlich kühler. Einige führen Freundschaften untereinander und generell verstanden sich auch alle ganz gut, aber die Kontakte sind meist auf den Platz oder das Trainings-Zentrum begrenzt. Nach der sehr herzlichen Zeit in Dortmund muss ich erst wieder lernen mit dieser gewissen Kühle klar zu kommen. Irgendwie versuchte ich mich abzulenken, auch damit man an meinem Spiel nicht bemerkt, dass nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
***
*Am selben Abend, an dem Gio die drei Jungs im ersten Teil eingeladen hat*
Ich liege auf meiner Couch, das Handy in der Hand und den Chat mit Gio geöffnet. Noch immer habe ich keine einzige Antwort auf meine Nachrichten erhalten. Und trotzdem kann ich nicht anders, als ihm weiterhin regelmäßig neue Nachrichten zu schreiben.
Das Geräusch einer neu eingegangenen Nachricht reißt mich aus meinen Überlegungen, was ich Gio heute schreiben könnte.
Ich wechsle den Chat zu dem mit Jule. Etwas überrascht bin ich schon da drüber, dass er sich heute meldet, da es nicht der gewöhnliche Wochentag ist, an dem er sich normalerweise mit einem Gio-Update meldet.
J: Hi. Ich habe Neuigkeiten für dich. Gio hat Mats, Marco und mich eingeladen, ums uns etwas mitzuteilen. Eigentlich sollen wir kein Sterbenswörtchen zu niemanden sagen, besonders sollen dir nicht. Aber wir drei haben uns dazu entschieden, dass ich dich doch informiere. Bitte geh mit den Neuigkeiten vertraulich um. Wenn Gio erfährt, dass du es weißt, bringt er uns um.
J: Ich mach es kurz und knapp: Gio ist mit Zwillingen schwanger. Von dir. Und entsprechend schon etwas weiter.
J: Bild (Gio im Gespräch mit Mats, von der Seite fotografiert, in einem meiner Shirts und mit den Händen auf dem Bauch liegend, sodass dieser sich deutlich unter dem Stoff abzeichnet.
J: Bild (ein Ultraschallbild. Man kann die beiden noch winzigen Babys in ihren Fruchtblasen erahnen)
J: Bild (ein weiteres Ultraschallbild, deutlich aktueller. Die Köpfe der beiden liegen einander zu gewendet und ganz leicht kann man schon ihre Gesichter erkenne)
E: Danke
Mehr konnte ich nicht antworten. Wie gefesselt wechsle ich zwischen den drei Bildern hin und her.
Mein Herz fühlt sich kurz so an, als könnte es vor Freude platzen. Aber dann kommt der Gedanke an die Realität wieder in den Vordergrund und das Gefühl wird praktisch erstickt.
Gio will nicht, dass ich es weiß. Will mich nicht dabeihaben. Der Schmerz der letzten Wochen, der sich tief in meinem inneren festgesetzt hat, ist wieder voll da und noch etwas intensiver.
Meine große Liebe ist schwanger mit unseren Kindern und möchte nicht, dass ich ein Teil dieser kleinen Familie bin.
***
Die Wochen und Monate fliegen an mir vorbei. Meine gesamte Konzentration ist zweigeteilt. Wenn ich nicht Fußball spiele oder trainiere bin ich zumindest Gedanklich bei Gio und den beiden Kleinen. Für alles andere habe ich gerade keinen Kopf.
Jule, wahlweise auch Mats und Marco, versorgen mich immer wieder mit neuen Nachrichten und Bildern. So war ich zumindest durch sie dabei, als sie das Kinderzimmer einrichteten. Ein paar von mir gekauften Sachen habe ich direkt an Jule geschickt, der sie als seine eigenen Käufe für die beiden Kleinen zu Gio geschmuggelt hat.
Mir bleib einfach nichts anderes übrig, als mich mit Shopping für die Kleinen zu beschäftigen, jedes Buch über Babys und Kindererziehung zu lesen, das ich in die Hände bekomme, und mir die neusten Bilder anzusehen.
Ich habe nun einen extra Ordner auf meinem Handy, wo ich die Fotos alle speichere. Passwort geschützt und in chronologischer Reihenfolge. Täglich vor dem Schlafen gehen schaue ich mir sie alle einmal an. Allein das leichte, warme Gefühl, welches mich dann immer erfasst, lässt mich dann in den Schlaf sinken.
***
Mittlerweile ist es Anfang Februar und die Geburt könnte jeden Moment losgehen. In jeder freien Minute schaue ich auf mein Handy, um zu prüfen, ob Jule oder so Neuigkeiten haben. Es ist zum Mäusemelken.
Und dann kam der erlösende Anruf. Mitten in der Nacht, aber das war mir egal. Jule rief mich auf der Fahrt zu Gio an, dass er ihn jetzt ins Krankenhaus bringt, da die Fruchtblase geplatzt ist.
Ein Anruf meinerseits genügt, damit ich selber innerhalb der nächsten Stunde nach Dortmund fliegen kann. Ich muss jetzt einfach zu Gio.
Mats, den Jule wohl auch aus den Federn geklingelt hatte, sammelte mich am Flughafen ein und fährt mit mir zum Krankenhaus. Zum Glück ist es sehr früh und die Straßen entsprechend leer, sodass wir gut durchkommen.
Wir stehen gerade im Aufzug, um auf die Station hoch zu fahren, als eine neue Nachricht von Jule bei mir eintrifft.
J: Gio wurde gerade abgeholt für den OP. Wo bist du?
E: Aufzug. Gleich da.
Jule, dem ich sowas nicht unbedingt zugetraut hatte, kümmerte sich um alles. Stellte mich als der Vater vor und kümmert sich darum, dass wir etwas zu essen bekommen, während wir warten.
Und dann war es soweit. Eine Krankenschwester kommt zu uns: „Ich würde dann den stolzen Papa mitnehmen. Da warten zwei kleine Schätze auf sie."
Ich streife meine leicht schwitzigen Hände an den Oberschenkeln ab. Jetzt wird es ernst.
Gio wollte nicht wissen, was sie denn werden. Also ist das auch für mich eine Überraschung, ob es zwei kleine Jungs sind, zwei kleine Mädchen oder aufgeteilt, von jedem Geschlecht eines.
Ich werde direkt in Gios Zimmer gebracht. Er selbst schläft, aber er hat ja auch einen anstrengenden frühen Morgen hinter sich. Neben ihm, in einer etwas größeren Babyschale, liegen zwei kleine Babys. Ebenfalls beide am Schlafen und winzig klein. Kurz halte ich inne, um diesen Anblick in meinen Erinnerungen zu verankern.
Die Krankenschwester bittet mich in einem gemütlichen Sessel neben dem Bett zu setzen. Sobald ich sitze bekomme ich ein großes, wie ein halber Donut aussehendes, Kissen auf den Schoß gelegt. Sachte nimmt sie erst ein Baby hoch und legt es halb auf meinem Bauch und dann das zweite. Sie werden durch das Kissen von unten gestützt und eine kleine Decke legt die Schwester noch über sie, damit sie nicht auskühlen.
Voller Ehrfurcht blicke ich auf die beiden hinab. Sie wirken so winzig, wie sie da liegen. Die Person, die sie eingekleidet hat, hatte ganz typisch zwei komplett rosafarbene Outfits für sie ausgewählt, damit sie bloß nicht als Jungen wahrgenommen werden.
Nur nebenbei höre ich der leisen Beschreibung des Gesundheitsstandes meiner Töchter zu. Hängen blieb nur das wichtigste. Die kleine Maus mit den dunkleren Haaren ist zuerst da gewesen und auch etwas großer und schwerer, als ihre Schwester. Beide sind gesund und voll entwickelt. Gio hatte sie auch jeweils kurz im OP sehen können, bevor die Hebammen sie zu den ersten Untersuchungen in den Nebenraum gebracht haben. Das eigentlich wichtige ist, dass ich die beiden Kleinen halten kann und sie nach einigen Sekunden auch sehr schnell weiter tief und fest schliefen. Mein Herz schwillt, dieses Mal ganz ohne plötzlichen kalten Schauer, vor lauter Liebe für diese kleinen Wunder an.
Ich hätte noch stundenlang weiter so da sitzen können, aber die Schwester nahm sie mir nach etwa einer halben Stunde kuscheln wieder ab, um sie ins Babyzimmer zu bringen.
Gio schlief noch immer und hat nichts mitbekommen. Ich wechsle vom Sessel zu einem ganz normalen Stuhl am Kopfende seines Bettes. Er sieht so friedlich aus, wie er da liegt und sich von den Schmerzen der letzten Stunden erholt.
Bedacht, ihn nicht zu wecken, lege ich meine Hand neben seine auf die Matratze. Unsere Handaußenseiten berühren sich leicht. Mehr Hautkontakt möchte ich in der Angst, dass er aufwachen könnte, nicht aufbauen. Und zudem weiß ich nicht ganz, ob das für ihn überhaupt okay ist, wenn ich mehr Kontakt herstelle. Ich bin hier gerade nur der Gast und Gio hat das Recht mich jederzeit wieder wegzuschicken.
Ungefähr eine Stundelang sitze ich da und schaue ihn einfach nur an. Wenn er mich tatsächlich wegschickt, möchte ich diese Momente bis er aufwacht wenigstens auskosten.
Und dann war es soweit. Gio wachte langsam auf.
„Erling?", fragte er verwirrt und noch richtig verschlafen. Seine Augen blinzeln mich an, als ob er es nicht fassen könnte, dass ich tatsächlich da bin.
„Ich bin da.", flüstere ich sanft.
Ein zaghaftes Lächeln schleicht sich auf seine Lippen und seine Hand legt sich vorsichtig auf die meine. ‚Das ist schon mal ein positives Zeichen.', freue ich mich innerlich.
„Ich vermute, sie haben es dir doch gesagt."
„Ja. Und seitdem haben sie mich immer auf dem neusten Stand gehalten, bis hin zum Anruf von Jule, als er auf dem Weg war, um dich abzuholen und hier her zu bringen.", gebe ich zu, „Aber sei ihnen bitte nicht allzu böse. Sie wollten nur das Beste für uns beide und die beiden kleinen Mäuse."
„Hast du sie schon gesehen?"
„Ja. Sie sind wunderschön. Ich habe sie sogar etwas halten dürfen, bis sie für etwas Ruhe abgeholt worden sind. Die Schwester hat auch ein paar Fotos von uns gemacht." Stolz zeige ich ihm das Foto von uns dreien.
„Süß! Schickst du es mir?", fragte er mich mit großen bittenden Augen. Zwei Mal tippen später habe ich das direkt erledigt.
„Bist du mir böse.", fragte er zaghaft, nachdem wir einige Minuten einfach geschwiegen haben.
„Nein. Dafür liebe ich dich zu sehr. Am Anfang war ich etwas enttäuscht, aber ich habe dich auch verstehen können. Die Bilder und Neuigkeiten haben mich all die langen Wochen am laufen gehalten.", gebe ich zu.
„Du liebst mich?", fragte er mit tränenerstickter Stimme und schaut mich etwas so an, als ob ich etwas komplett Abwegiges gesagt hätte.
„So sehr, wie ich noch nie in meinem Leben geliebt habe. Selbst den Fußball nicht.", bestätige ich.
„Ich liebe dich auch.", flüstert er ergriffen. Ich platziere einen sanften Kuss auf seiner Stirn und er konnte einen kleinen erleichterten Seufzer nicht unterdrücken.
Von der Tür her kommt leiser, aber nicht wenig begeisterter Jubel. Als wir dort hinblicken, stehen da Mats, Marco und Jule, wobei die beiden erfahrenen Väter jeweils einen unserer Zwillinge auf dem Arm haben.
„Endlich! Dann kommen wir ja gerade richtig, damit das erste Familien-Foto gemacht werden kann.", freut sich Jule, der eine Kamera in der Hand hält.
Während wir also für Jule, der ein erstaunlich anspruchsvoller Fotograf ist, mit jeweils einem Zwilling im Arm posieren, kann ich an nichts anderes denken, als das dies die Familie ist, die ich mir immer insgeheim gewünscht hatte und nun für nichts mehr in der Welt eintauschen würde.
Ich liebe es die großen, starken Männer auch mal so zu schreiben, dass sie ordentlich Gefühle zeigen bzw. empfinden. Besonders, bei den skandinavischen Männern, wie Erling oder Vetle (Christiansen, norwegischer Biathlet).
Ohne Happy End ging es auch hier nicht 💁🏼♀️ dreamyourstory21
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(22.07.2022)
Chapter 85: 134. 3/3 Brandt/Havertz (Mpreg)
Chapter Text
Julians Sicht:
Ein paar Tage nach der Geburt der Zwillinge von Gio und Erling, durften sie zusammen nach Hause. Erling hatte es geschafft ein paar Tage frei zu bekommen, um Gio zu unterstützen. Außerdem hatte er ja schon sehr viel Zeit mit den dreien verloren.
Heute bin ich erneut als Fotograf bei den beiden. Besonders, weil Erling ja bald wieder nach England muss, wünschten sie sich noch ein paar Fotos und zu Hause hat man es einfach schöner, als im Krankenhaus. Ab und zu schaue ich meinem Bruder über die Schulter, wenn er irgendwelche Fotostrecken mit mir und Freunden macht und glücklicherweise ist da das ein oder andere bei mir hängen geblieben.
Wenn ich mir die Fotos der kleinen Familie so ansehe kann ich es kaum erwarten. Bald werde ich auch so Fotos mit meinen Liebsten haben. Kai ist zwar noch lange nicht so weit, wie Gio, aber am Wochenende wird er sein letztes Spiel vor der vom Arzt angeordneten früh angesetzten Pause bestreiten. Ich freue mich schon total auf unser Kind, die Erinnerungen und Erfahrungen, die wir mit unserem kleinen Schatz machen werden.
Ich bin ganz in die Fotos vertieft und überlasse es Mats und Marco, dass sie die junge Familie für den Moment zu zweit weiter betüddeln. Die beiden wollten sich es nicht nehmen lassen, Gio und Erling zu Hause zu begrüßen.
„Sag mal, Jule: Warum hast du eigentlich im Krankenhaus genau gewusst, wenn du und worüber informieren musst? Ich bin ehrlich, obwohl ich das schon selber einmal machen musste, hätte ich es vermutlich nicht so schnell wieder gewusst.“, fragte mich Marco plötzlich. Bis auf unsere Familien und Timo, der am nächsten an Kai dran ist und im Notfall direkt da sein kann für ihn, weiß noch niemand, dass wir Nachwuchs erwarten.
„Ähm… ja … .“, druckste ich vor mir hin.
Mittlerweile haben sich auch die anderen uns zugewendet: „Gute Frage. Ist mir gar nicht so aufgefallen, da ich ja mit Erling nachgekommen bin, aber du hast schon Recht, Marco.“, stimmte Mats unserem Kapitän zu. Erling und Gio beobachten unseren Austausch aufmerksam.
Kai und ich hatten schon darüber geredet, dass wir weitere Personen einweihen wollen. Und mit den vieren hier kann ich mir sicher sein, dass sie sich für uns freuen und keine blöden Kommentare kommen werden. Ich werde trotzdem rot, überwinde aber meinen Schatten: „Ich werde selber in einigen Monaten Vater und habe mich schon etwas eingelesen.“
„Das hast du uns ja noch gar nicht gesagt!“ Marco klingt ein klein wenig anklagend wechselte aber schon in nächsten Satz zu einem versöhnlichen Ton: „Aber herzlichen Glückwunsch an dich und Kai.“ Die anderen drei schließen sich mit eigenen Glückwünschen an.
„Danke. Aber wir sind noch ganz am Anfang der Reise. Wissen tuen wir es seit 3 Wochen und Kai is jetzt erst im zweiten Monat. Das nächste Spiel wird er noch machen und danach wird er zu seiner eigenen Sicherheit und der des Kindes freigestellt. Ganz langsam wird er dann zu mir ziehen. In England hat er ja außer Timo niemanden, der ihn unterstützen könnte.“
„Das klingt sinnvoll.“, stimmte Mats unserem Plan zu.
Den Rest des Nachmittags ging es dann aber wieder um die kleine Familie, die wir ja eigentlich gerade besuchten.
***
Eine Woche später ist der nächste Schritt für mich und Kai endlich gekommen. Spät abends und mit einer großen Menge Gepäck, trifft er am Flughafen ein. Ich lasse es mir nicht nehmen und hole ihn selber vom Flughafen ab.
Da wir in der Öffentlichkeit sind helfe ich ihn direkt mit den Koffern. Unsere erste Begrüßung findet im Auto statt. Kurz verschränken wir über der Mittelkonsole des gemieteten Vans unsere Hände miteinander.
Diese Begrüßung reichte natürlich weder Kai noch mir und deswegen lenkte ich den Wagen so schnell, wie es die Verkehrsregeln und die Strecke an sich erlauben, zu meinem … nein … UNSEREM HAUS.
Kaum ist die Tür hinter uns ins Schloss gefallen, liegen wir uns in den Armen.
„Ich habe dich so vermisst.“, flüstert Kai.
„Und ich dich erst. Natürlich auch unser Kleines. War der Flug nicht zu viel für dich?“, frage ich ihn.
„Alles gut. Nun bin ich ja bei dir und ich vermute, dass du mir alles von den Augen ablesen wirst, was ich will.“
„Darauf kannst du zählen!“, bestätige ich ihm ernst.
Unsere Umarmung lockert sich ein wenig. Mein Blick wandert an Kais Körper hinab. Jetzt wo er keine Sweatshirt Jacke zum kaschieren mehr trägt, zeichnet sich unter dem Stoff seines T-Shirts schon eine kleine Wölbung ab. Kai war schon immer sehr schlank, Ein klassischer Lauch, und auch der Arzt hatte uns angekündigt, dass er recht zeitig den Beginn eines Babybauches entwickeln würde. Bisher hatte ich diesen Mini-Bauch nur über Videocalls sehn können. Aber jetzt ist er direkt vor mir: „Kann ich… ?“, fragte ich, ohne meinen Blick von der kleinen angedeuteten Wölbung zu nehmen.
„Du darfst immer.“, bestätigte mir Kai.
Mit der eingeholten Bestätigung knie ich mich vor ihm hin und lasse mit einem letzten, in Kais Gesicht nach zum Glück nicht vorhandenen Unbehagen suchenden, Blick meine Hände langsam und vorsichtig unter sein Shirt gleiten.
Und WOW ist das ein wunderbares Gefühl. Sein Bauch fühlt sich anders, aber dennoch so gut an, wie vor der Schwangerschaft, als ich deutlich seine Muskeln unter der Hat spüren konnte. Das Glücksgefühl und die Liebe, die durch meine Adern fließt ist unbeschreiblich.
„Ich habe uns eine leichte Suppe vorbereitet, wenn du noch etwas vor dem Zubettgehen essen möchtest.“, biete ich ihm an.
„Das klingt gut. Ich habe während des Fluges nur ein Brötchen gegessen und vorher habe ich auch nicht wirklich viel vor lauter Aufregung essen können.“
Besorgt ziehe ich ihn hinter mir her in die Küche. Schnell habe ich zwei Teller mit der Suppe, die zu warm bleiben auf dem Herd gestanden hatte, angerichtet und mit ein paar Scheiben Baguette serviert. Erleichtert betrachte ich Kai beim Essen, dem es sichtlich schmeckt.
„Wenn du Lust hast würde ich dir gleich ein Bad einlassen bevor wir ins Bett gehen.“, schlage ich den nächsten Punkt meiner vorbereiteten Wohlfühl- und Willkommensliste Kai vor.
„Jule, du bist echt der Hammer! Alleine für heute Abend ist dir der Titel ‚bester Papa aller Zeiten‘ sicher! Aber du wirst diesen Eindruck in den nächsten Monaten noch einige Male beweisen müssen.“ Im Kais Augen kann ich seine Liebe für mich leuchten sehen.
„Keine Angst. Das habe ich vor!“, gebe ich zurück.
Kai zog sich mit erst in unser Schlafzimmer, wo er sich seine Wechselkleidung zusammensucht, zurück. Währenddessen lasse ich ihm das versprochene Bad ein.
Eine Stunde später liegen wir kuschelnd im Bett. Kai hatte sich zumindest von einem Teil der Strapazen der Reise in der Wanne erholen können. Währenddessen habe ich aufgeräumt und eine kleine Tasche mit seinen Sachen ausgepackt, die er als Existenzielle Sachen in seinem Handgepäck transportiert hatte.
Kai schlief schnell ein. Verständlich nach diesem langen und ereignisreichen Tag. Kurz bevor ich mich selber in den Schlaf fallen lasse denke ich noch: ‚Ich werde alles für Kai und das Kleine machen, damit die Schwangerschaft möglichst ruhig und ohne Komplikationen verläuft.‘
***
Ich habe mein mir selbst gegenüber in Gedanken ausgesprochenes Versprechen gehalten. Ich habe Kai, ohne mit der Wimper zu zucken jeden Wunsch erfüllt. Bin nachts quer durch Dortmund gefahren um seine Essensgelüste zu stillen, habe das Babyzimmer mindestens 20-mal umgestellt (immer nur zwischen 3 Set-Ups wechselnd) bis er zufrieden war, habe ihn massiert und zu seinen Eseln gefahren, wenn er zu ihnen wollte.
All das hat sich gelohnt. Ich durfte mit Kai in den OP und der Moment, in dem der erste Schrei unseres Kindes hinter dem Vorhang, der uns den Blick auf Kais Bauch versperrte, ertönte strömte endlose Liebe für diesen kleinen Menschen durch meine Adern.
Das Gefühl der Liebe wurde nur noch verstärkt, als unsere Tochter auf Kais Brust gelegt wird. Kurz durfte er mit ihr kuscheln und ich fahre mit zittrigen Fingern über ihren leicht behaarten Kopf und ihre kleine, zur Faust geballten, Hand. Ihre winzigen Finger öffneten sich und nehmen für einen Moment meinen Zeigefinger in ihrer kleinen Faust gefangen. Diese kleine Kuscheleinheit ist zwar gefühlt viel zu schnell vorbei, da die Kleine von der Hebamme zu ersten Untersuchungen gebracht werden muss.
Marco, Mats, Gio und seine Zwillinge sind unsere ersten Besucher, nach unseren Familien, und so schließt sich ein Kreis.
therapyforfree auf Wattpad hat sich einen Fortsetzung mit Jule und Kai gewünscht und hier ist sie nun ☺️
LG,
Ju
(26.02.2022)
Chapter 86: 137. BrandtxHaaland
Chapter Text
Julians Sicht:
Wenn man eine versteckte Beziehung mit einem Teamkollegen führt wird man kreativ, was die Zeit betrifft, die man in Zweisamkeit verbringen kann.
Ich hatte bereits etwas Übung darin, diese gemeinsame Zeit zu organisieren. Es geht nicht unbedingt darum, dass man nur romantische oder intime Momente miteinander verbringt. Es ist auch einfach wichtig, dass man sich menschlich sehr gut versteht.
Während meiner Zeit bei Leverkusen hatte ich eine kurze Beziehung mit Kai, die wir bereits über ein halbes Jahr vor meinem Wechsel einvernehmlich beendet hatten. Nun sind wir einfach nur noch Beste Freunde. Zwischen Kai und mir hatte es zwar menschlich, aber nicht ganz auf der romantischen Ebene gestimmt.
Seit dem Sommer bin ich nun mit Erling zusammen. Mit ihm harmoniere ich ganz anders, als mit Kai. Heute haben wir uns nach dem Training die Zeit genommen und zu Zweit noch ein wenig an unserem Zusammenspiel gefeilt. Ich kämpfe sehe mit den Fazits, die die Zeitschriften gerade über mich und meine bisherige Zeit bei Dortmund bringen. Ich fühle mich wohl hier, das Team stimmt menschlich und Fußball ist immer noch ein Mannschaftssport und nicht nur die Offensivspieler verdienen die allgemeine Anerkennung der Öffentlichkeit. Es gibt wenige Abwehrspieler, die auch nur ansatzweise ganz groß rauskommen, wenn es nicht um einen Teamerfolg geht. Aber das verstehen viele nicht.
„Komm, machen wir Schluss für heute.“, sagte ich schwer keuchend zu meinem Freund.
„Hmm. Gute Idee. Wahrscheinlich sind alle anderen schon weg und wir haben die Kabine für uns.“, überlegte der Größere.
„Noch besser: Wir schnappen unsere Sachen und machen uns auf den Weg zu mir und Duschen in meiner Luxusdusche.“, schlage ich vor und das Funkeln in Erlings Augen sagte mir, dass seine Entscheidung gefallen ist.
Somit räumten wir zu Ende auf und holten nur unsere Sachen aus der sonst verwaisten Kabine. Ich greife mir das Shampoo aus meinem Fach, weil ich meine Flasche Zuhause gestern leer gemacht habe.
In getrennten Wangen fahren wir zu mir. Es gibt nicht viel, wo ich pingelig bin, aber Schweiß nach stundenlangem Sport ist ein absolutes No-Go für mich. Also geht es für uns beide direkt unter die Dusche.
---
Es blieb dabei, dass wir uns nur gegenseitig einschäumen und nichts weiter gehen. Nicht, dass wir uns nicht sexuell voneinander angezogen fühlen, aber für uns beide musste eine bestimmte Sicherheit vorhanden sein, bevor wir den nächsten Schritt gehen.
Zum entspannen tue ich mir eine gute Ladung Shampoo auf die Hände und fange an es in Erlings mittlerweile langen Haaren zu massieren. Er kam mir dabei entgegen und lässt seinen Kopf etwas nach hinten fallen, damit ich mehr Spielraum habe. Ganz offensichtlich gefällt es ihm.
Nach einigen Minuten wäscht er das Shampoo aus und er dreht, zu meinem Entzücken, den Spieß um und ich darf nun eine Kopfmassage genießen.
Erling erklärte sich bereit, nachdem wir fertig sind, die Dusche etwas trocken zu legen, sodass mit dem Lüften die restliche Feuchtigkeit rausziehen kann. Ich selber machte mich in der Zeit daran mich abzutrocknen und anzuziehen.
Als ich dann meine Haare vom Handtuch befreie und dabei in den Spiegel schaue, damit ich sehen kann, welche Art von Pflege sie benötigen, schreie ich, sehr männlich, vor Schock.
Meine Haare sind so richtig Gelb. BVB-Gelb, um genau zu sein, und nicht hellblond, wie sonst. Als sie noch nass waren, fiel es mir nicht auf, aber jetzt im halbtrockenen Zustand ist es offensichtlich. Scheiße! Ich hoffe das geht wieder raus.
Erling, von meinem Schrei alarmiert, tritt zu mir und vermutlich bevor er irgendetwas sehen konnte, beginne ich mit meinem Handtuch auch seine Haare etwas trocken zu rubbeln, wobei ich bereits davor auch bei ihm einen Unterschied zu seiner normalen Haarfarbe feststellen konnte.
„Kjære?“, kommt es verdutzt und gedämpft von unter dem Handtuch hervor. Vorsichtig hebe ich es wieder an und Erlings Gesicht kommt wieder zum Vorschein. Und leider auch knallgelbe Haare.
Ich ziehe ihn zum Spiegel und wartete gespannt ab, wann er die erschreckende Erkenntnis macht, die ich selbst vor einer Minute gehabt hatte.
„Was zum Teufel? Wie ist das denn passiert?“, brachte er ebenfalls geschockt hervor.
„Jemand wollte mich wohl pranken und hat in mein Shampoo, welches ja bis gerade in der Kabine stand, Farbe gemischt. Zumindest vermute ich das. Dadurch, dass wir gerade auch noch so ausgiebig das Zeug einmassiert haben, ist die Farbe ganz einfach mit dem Shampoo aufgetragen worden und hatte Zeit einzuwirken.“
„Das ist so kindisch, dass es schon wieder zu ihnen passt.“, knurrte Erling und seine Hände sind vor Wut fest um den Rand des Waschbeckens geschlungen, „Na warte, die können morgen was erleben.“
„Scheiße!“, entfuhr es mir dann, als mir siedend heiß einfiel, dass wir morgen beim Training unfreiwillig durch unsere Haare geoutet werden würden. Und das nur, weil ich heute nicht für eine Sache einkaufen gegangen bin.
„Was?“, fragte Erling wenigstens jetzt nur noch hauptsächlich verwirrt und nicht mehr ganz so wütend.
„Wir haben morgen Training und ich bezweifel, dass wir das Zeug so schnell restlos herausbekommen.“, erkläre ich ihm verzweifelt.
„Dann bekommen sie morgen den Schock ihres Lebens. Oder hast du etwas dagegen, dass wir uns gegenüber dem Team beide als Schwul und Dating outen?“, fragte er.
„Nein, nicht wirklich. Wahrscheinlich hätten wir sowieso bereits einige Ausgewählte einweihen sollen.“, gebe ich zu.
Erlings hämische Freude ist deutlich sichtbar, als er sagte: „Die werden morgen ein saftiges Wunder erleben!“
***
Am nächsten morgen fährt Erling etwas früher, als ich los zum Training. Seine noch immer knallgelbe Haarpracht gut unter einer Mütze versteckt.
Sobald er auf dem Trainingsgelände ist ruft er mich, wie vereinbart, an. Allerdings nicht, um mit mir zu sprechen, sondern damit ich in die nichtsahnende Kabine reinhorchen konnte.
Während ich nun selber, als letzter, auf dem Parkplatz parkte, hörte ich die normalen Begrüßungen. Danach folgen ein, zwei Minuten belanglose Gesprächsfetzten, bis ich das hörte, was ich mir von der Aktion erhofft hatte:
„Meint ihr Jule wird sich heute überhaupt hier her trauen, wo er auf diesen einfachen Streich reingefallen ist?“, fragte jemand, den ich nicht direkt ausmachen konnte.
„Einfach? Pah, ich bin der Prank-Master!“, kommt es postwendend zurück. Ich musste grinsen. Jetzt haben wir ihn in der Falle! Erling denkt ähnlich, da er den Anruf damit auch abbricht.
Betont gut gelaunt und mit gestyltem gelbem Haar betrete ich die Umkleide. „Hallo zusammen!“, grüße ich sie und warte ihre Reaktionen vorerst ab, während ich meine Tasche zu meinem Platz bringe.
„Hi, Jule. Du weißt was sich da auf deinem Kopf gerade abspielt?“, grüßte Marius zurück. Er ist sehr vorsichtig mit seiner Wortwahl und ich bin mir damit ziemlich sicher, dass mein Kumpel mit der Aktion nichts am Hut hat, was mich beruhigt.
„Ach ja.“, tat ich unschuldig und drehte mich mit Schwung Richtung Mo. „Vielen Dank für das Umstyling.“, lächle ich ihn sarkastisch grinsend an.
Wie ein Raubtier gehe ich mit großen Schritten auf ihn zu. Er weicht von mir zurück und ich bin mir sicher, dass meine gute Laune puren, vor Wut nur so strotzenden Augen Platz gemacht haben. Als er mit dem ganzen Körper gegen die Wand stößt, bleibe ich sehen und fixiere ihn mit meinem Blick.
Bevor er selbst etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, gebe ich Erling nun seinen Startschuss. Mein Freund ist fertig umgezogen und schien nur so vor Wut und Energie zu strahlen. „Leider, hast du nicht nur mich mit deinem Kinderkram verärgert, sondern auch meinem Freund. Am Besten nimmst du jetzt deine Beine in die Hand und rennst so schnell du kannst.“, flüstere ich, was eine wohl wirklich bedrohliche Wirkung bei ihm hat. Erling hat sich während ich sprach hinter mich gestellt und sich beim Wort ‚Freund‘ seine Mütze vom Kopf gezogen und vermutlich seinen beängstigten Gesichtsausdruck, den er drauf hatte, zur Schau stellte.
Mit einem Quieken drängte sich Mo an mir vorbei und aus der Kabine heraus. Erling direkt auf seinen Fersen. Ich selber machte mich daran mich für das Training umzuziehen. Das Getuschel um mich herum ignorierte ich vorerst gekonnt.
---
Das Training verlief soweit, so wie immer. Außer, das Mo nun immer versuchte genug Abstand zwischen sich und Erling und mich zu bringen und, dass der Rest der Mannschaft mir und Erling neugierige Blicke zuwirft. Marius, Gios und Marcos Blicke sind zudem auch noch etwas anklagend, das sie auch erst jetzt von unserer Beziehung erfahren haben. Endschuldigend grinse ich sie an und deute noch einmal auf meine Haare.
Und als Erling und ich, zum Abschied auf dem Parkplatz nach dem Training, kurz einen Kuss teilen brannten um uns herum Applaus und „Awww!“ Rufe auf. Von jedem einzelnen unsere Teamkollegen.
Ein ungewolltes Outing mit Humor 🙃
Von Multifunktions-Jule werdet ihr in den nächsten Wochen immer mal wieder was lesen. Aber nicht immer mit den gleichen Partnern.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(05.08.2022)
Chapter 87: 138. GoretzkaxRicciardo (Crossover)
Chapter Text
Leons Sicht:
Irgendwie hat Leroy es geschafft mich so zu zulabern, dass ich nun mit ihm, Niki, Joshua, Thomas und einigen anderen in einem der Aufenthaltsräume des aktuellen Team Hotels sitze und mit ihnen Wahrheit oder Pflicht spiele.
Eigentlich wollte ich meinem Abend, wie jeden Abend vor einem Spiel seit einigen Monaten, mit meinem Freund telefonieren oder chatten. Je nachdem, ob Daniel ein Rennen, oder nicht hat und ich Abend oder Nachmittagsspiel, müssen wir dementsprechend flexible sein.
Daniel und ich hatten uns einmal auf Ibiza getroffen und seitdem sind wir jeden Tag mit einander in Kontakt gewesen. Wir unterstützen den jeweils anderen und als Sportler sind wir beide unseren jeweiligen Verpflichtungen bewusst. Es war für mich so einfach gewesen, mich in ihn zu verlieben. Er sieht Mega gut aus und sein ganzer Charakter ist einfach super. Er ist auch stets ehrlich und immer gut gelaunt, wenn ich mal nicht so gut gelaunt bin oder Sorgen habe, ist er stets für mich da.
Heute hätte es nach zwei Wochen chatten mit dem telefonieren mal wieder klappen können. Aber auch für meine Teamkollegen muss ich ab und zu auch etwas Zeit frei machen, schließlich sind sie praktisch meine zweite Familie.
Bisher war ich noch von dem kleinen Ball, der eigentlich ein Kinderspielzeug ist und von Joshua mitgebracht wurde, verschont worden. Dieser flog von einem zum anderen und ist unser Flaschenersatz. Die ein oder andere Wahrheit hat schon rote Wangen verursacht und ich bin mir sicher, dass das Spiel, wegen Thomas, besonders aufgeladen ist mit Neugierde nach Details.
„Leon, du warst heute noch nicht dran.", stellte Leroy, der gerade den Ball in der Hand hielt und zuvor einen Handstand hatte machen müssen, dabei aus einem Glas mit Strohhalm trinken und dieses leeren musste, fest und riss mich dadurch aus meinen Gedanken daran, dass ich auch auf meinem Hotelbett liegen könnte und mit Daniel telefonieren könnte. Der Ball flog in einer schönen Kurve auf mich zu und es war mir ein leichtes ihn zu fangen.
„Wahrheit oder Pflicht?", fragte mich Leroy leicht Schaden froh. Dieser Junge ist in der Kombination mit Thomas mittlerweile echt eine Landplage.
„Pflicht.", entschied ich mich. Zu viel haben sie nicht, was sie mir antun können. Von Daniel wissen sie nichts und so fallen schon einmal alle Pflichten, die einen Partner beinhalten weg.
„Lese deine letzte erhaltene Nachricht vor."
Innerlich hoffend zog ich das Gerät aus meiner Tasche der Jogginghose und wählte WhatsApp aus. Der oberste Chat mit einer ungelesenen neuen Nachricht veranlasst meinen Magen dazu sich gefühlt zu verknoten.
„Enjoy the time with your teammates. I will try to call you during a break of my Hilton Videoshot tomorrow. Love you babe! Chatting later?", lese ich die Nachricht vor, die Daniel mir vor einigen Minuten geschrieben hat.
Unter lautem Gegröhle werfe ich den Ball zu Niki und lenke zumindest für einen Moment die anderen von mir ab. Das Ganze dauerte nicht lange, denn Niki wurde von Thomas genötigt ihm danach den Ball zu zuspielen und natürlich konnte es sich dieser nicht nehmen lassen, mir den Ball danach direkt wieder zu zuwerfen. „Wahrheit oder Pflicht?", grinste er mich schelmisch an.
„Wahrheit.", räume ich ein.
„Du hast uns bisher gar nicht von deiner neuen Freundin erzählt!", merkt Thomas etwas anklagend an. Von einem Freund ging er nicht aus, da niemand von ihnen weiß, dass ich Bi bin. Der einzige Fußballer, der von mir wusste ist mein ehemaliger Teamkollege bei Schalke, Max. Mit diesem hatte ich auch eine kurze Beziehung vor meinem Wechsel nach Bayern. Er hat mir dem Wechsel sehr übelgenommen und sich auch deswegen von mir getrennt. Deswegen ist es nicht gut seinen eigenen Teamkollegen zu daten.
„Wir sind noch nicht lange zusammen. Ich wollte erst einmal sicher sein, dass es etwas länger hält, bevor ich es euch sage. Das wäre aber bald gewesen.", versicherte ich meinen Teamkollegen, die mich alle neugierig anschauten.
„Also, deine Frage: Wie heißt sie und wann lernen wir sie offiziell kennen?" Tomas grinsen allein kann einen manchmal schon zur Verzweiflung treiben.
„Eine Freundin habe ich nicht, aber mein fester Freund hört auf den Namen Daniel. Und zeitlich müssen wir schauen, er ist beruflich ähnlich eingespannt, wie wir.", offenbare ich und lege dabei auch meine eigene Sexualität offen dar.
„Wow.", kommt es nach einigen Minuten erstaunter Stille von Niki, der sich wohl als erstes wieder gefasst hatte.
„Und, wie findest du meinen Hintern? Zum anbeißen oder muss ich noch etwas an ihm arbeiten?", fragte Thomas gespielt anzüglich.
„Da achte ich nicht drauf. Nur weil ich Bi bin, schaue ich nicht jedem Typen und jedem Mädel hinterher. Teamkollegen und andere Fußballer sind für mich ein No-Go. Damit habe ich einmal schlechte Erfahrungen gemacht, als sich unsere Wege getrennt haben durch Transfers, dass möchte ich ungern noch einmal durchleben müssen." Verstehendes nicken macht die Runde und ich konnte den Ball wieder weitergeben.
Für einige Runden habe ich danach Ruhe und kann Daniel nun wenigstens kurz antworten. Die anderen müssen wohl erst einmal das gerade erfahrene verarbeiten. Ich zähle es schon als gutes, dass es keine blöden Kommentare oder angeekelt verzogene Gesichter gegeben hat.
Ich war so in meinen Chat mit Daniel vertieft, dass es an ein Wunder grenzte, dass ich den kleinen Ball fing, als er wieder auf mich zu segelte.
„Pflicht.", sagte ich und war dabei durch eine Antwort von Daniel so abgelenkt, dass ich erst einige Sekunden später merkte, dass ich mich damit wohl selber bestraft habe. Zumindest war das die Aussage, die Leroy fast schon ins Gesicht geschrieben stand.
„Ich will doch Wahrheit!", versuchte ich das Schiff aus dem Sturm ins ruhe Wasser zurück zu lenken.
„Nichts da! Einmal gewählt ist entschieden. Schick deinem Satz eine ... etwas anzüglichere Nachricht. Lese sie vor und natürlich auch die Antwort.", grinste Leroy frech und betonte dabei besonders den letzten Teil des Satzes.
Ich wusste, dass so etwas kommen würde. Und es ist nicht so, dass Daniel und ich noch nicht mit einander im Bett gewesen sind, aber solche Nachrichten in einer Fernbeziehung sind doch immer etwas enttäuschend, wenn man weiß, dass man noch eine Weile darauf warten muss, bis man sich wieder direkt gegenübersteht.
„‚What about a very special night, when we can see each other again?' Ich bin nicht gut mit solchen Nachrichten.", gab ich meine Unfähigkeit in diesem Gebiet preis. „Gerade ist er offline. Ich werde die Antwort vorlesen, wenn sie reinkommt.", versichere ich den anderen.
Mein Vorschlag wurde angenommen und so durfte ich den Ball wieder auf Reise schicken. Die nächsten Minuten spähte ich immer wieder auf mein Handy, damit ich diese peinliche Pflicht endlich hinter mir lassen kann.
Daniel brauchte ganze 10 Minuten, bis er antwortete. Mit einer Sprachnachricht. Ich hoffe er hat sich etwas gezügelt, aber er wusste eigentlich, was meine Teamkollegen mit mir anstellten, da ich ihm natürlich gesagt hatte, dass wir nun vor ihnen geoutet sind. Wobei sie ja nicht wissen können, wer genau Daniel ist und was er beruflich macht.
Das Gegröhle ist laut, als ich verkündete, dass die Antwort angekommen ist und eine Sprachnachricht ist.
"Fuck, Babe. You can't do that to me. My pour heart! Everything you want from me, you can have.". Man konnte deutlich Daniels Erregung über die Aussicht über Sex mit mir aus seiner, besonders zum Ende hin, sehr heiseren Stimme heraushören.
„Heiß.", grinste Joshua und spielte mir direkt wieder den Ball zu.
„Wahrheit oder Pflicht."
„Wahrheit.", wählte ich, in der Hoffnung, dass Joshua nicht ganz so versaut drauf ist, wie Leroy und Thomas.
„Was ist das Teuerste, was du deinem Sugar Baby schon gekauft hast?", fragte er und im ersten Moment atmete ich erleichtert aus. Es war nicht zu intimes und eine sehr einfache Frage.
„Eine Uhr zum Geburtstag. Aber genau genommen bin ich derjenige mit dem niedrigeren Gehalt.", antworte ich und muss dabei nicht einmal überlegen.
„Was für einen mega Typ hast du dir denn da geangelt?", kam es von Niki, der ehrlich erstaunt ist. Hat wohl keiner erwartet, dass in diesem Fall der Profi-Fußballer den kürzeren zieht in Sachen Gehalt.
„Den besten. Mit einem wundervollen Charakter und Körper. Und dem schönsten und breitesten Lächeln auf diesem Planeten.", erwidere ich. „Und nein, er ist kein Model."
„Besser, als mein Lächeln?", keuchte Thomas gespielt bestürzt auf und legt sich gekränkt eine Hand aufs Herz.
„Auf jeden Fall.", grinse ich zurück und scrolle dabei durch meine Fotogalerie um nach einem meiner Lieblingsfotos von uns beiden zu suchen.
Lando hat es gemacht, als wir bei ihm zu besuch waren. Wir sitzen bei ihm im Wohnzimmer und lachen beide über etwas, was Landos Freund Carlos gesagt hatte. Carlando, wie sie ja von ihren Schippern genannt werden, sind beide nicht mit auf dem Foto zu sehen. Ich lehne mich an den aus vollem Herzen lachenden Daniel, der dies gewohnt offen tat, und werde von ihm mit einem Arm an ihn gedrückt.
„Aww.", machten alle, auch Thomas, der trotzdem noch eine gewisse Kränkung vorspielt.
Irgendjemand hatte Daniel nun durch das Bild erkannt und so musste ich in den nächsten Minuten gefühlt tausende Fragen zu ihm und unsere Beziehung beantworten.
Froh, dass wir so gut von meinen Teamkollegen aufgenommen wurden, verabschiedete ich mich von ihnen und verziehe mich in mein Hotelzimmer, um doch noch etwas mit Daniel zu chatten.
Mein Tag bisher ist eher nicht so schön gewesen und ich brauchten diesen OS jetzt selber etwas zur Aufmunterung.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(08.08.2022)
Chapter 88: 139. Alexander-ArnoldxHavertz
Chapter Text
Trents Sicht:
Langsam erwache ich aus einem erholsamen Schlaf, obwohl die Bässe aus dem Klub, indem wir letzte Nacht alle gefeiert haben, noch immer in meinen Knochen nachzuhallen scheinen.
Gestern fand in einem Club in London die, von einigen Spielern organisierte, League-Abschluss-Party statt. Natürlich haben nicht alle Spieler aus allen Vereinen dabei gewesen, aber besonders die jüngeren, wie auch ich, haben sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen wollen, dass wir das Ende der Saison entsprechend feiern können und haben so richtig losgelegt.
Nach und nach werde ich etwas fitter und lebendiger. Seit ich Profi bin nehme ich meine Arbeit sehr ernst und so bin ich es überhaupt nicht gewohnt so lange zu feiern oder so viel zu trinken und hänge nun entsprechend etwas durch.
Das erste, was ich deswegen wahrnehme sind meine Kopfschmerzen und ein leichtes Gefühl von Unwohlsein, wobei ich nicht damit rechnete, dass ich jetzt zum Klo hetzen müsste.
Anschließend bemerke ich, dass sich etwas Warmes hinter mir befindet und mit einem gleichmäßigen Rhythmus atmet.
Verwirrt öffne ich meine Augen. Das Licht im Zimmer ist hell genug, dass ich was sehen kann, aber auch nicht so hell, dass es mir in den Augen wehtut oder meine Kopfschmerzen verschlimmert. Blaue Vorhänge halten das Licht größtenteils davon ab, von dem größeren Fenster in das Schlafzimmer zu dringen.
‚Moment? BLAUE VORHÄNGE? Mein Hotelzimmer hat definitiv beigefarbene Vorhänge!'
Mein lädierter Kopf ist mit einem Mal im hier und jetzt. Ein zweiter Blick bestätigt mir, dass auch die restlichen, von meiner Position aus erkennbaren, Möbel nicht dieselben sind, wie in dem Hotelzimmer, welches ich mir für die Zeit um die Party herum hier in London genommen habe.
Durch meine Bewegungen scheint sich mein atmendes Wärmekissen gestört zu fühlen, da es kurz unzufrieden brummt.
Der Arm um meine Hüfte, den ich bisher kaum gespürt hatte, zieht mich enger an seinen Besitzer, dem daraufhin ein zufriedenes Seufzen entfährt. Ein Bein fand sein Weg zwischen die meinen und stellte somit entlang unserer gesamten Körpern Körperkontakt her. Durch die Bewegung hat er, wie ich deutlich an meinen Hintern spüren konnte, meine Hüfte bewegt und ein sanftes Pochen sagte mir, was ich mit dem noch immer Unbekannten letzte Nacht, neben dem Feiern noch so gemacht habe. Das mein bestes Stück bei dieser Feststellung und der sanften Berührung seiner Männlichkeit an meinen Hintern nun ebenfalls ganz erwacht versuche ich bestmöglich zu ignorieren.
Mein Blick, im Versuch mich irgendwie von der Reaktion meines Körpers abzulenken, wandert auf den Arm des Fremden, der noch immer um mich liegt, jetzt aber direkt an meinem eigenen Arm und irgendwie sind einige seiner Finger zwischen die meinen gerutscht. Helle und von Tattoos verschonte Haut, zumindest soweit ich dies sehen kann, bildet einen schönen Kontrast zu mir und meiner Haut. Seine Finger sind lang und schlank. Pianisten Hände.
Ich weiß nicht genau warum, aber irgendwie fühle ich mich in dieser Situation nicht unwohl, sondern ... geborgen? Angekommen? Vollständig? Während ich darüber nachdachte, warum ich mich so fühle und wieso mir dieses Gefühl so bekannt vorkommt, obwohl ich es noch nie mit jemanden in einem intimen Moment gefühlt habe, übermannt mich noch einmal der Schlaf. Meine Finger schließe ich um seine, kurz bevor meine Augen wieder zufallen.
---
Das nächste Mal, als ich wach werde bin ich alleine im Bett und im Zimmer.
Müde rolle ich mich auf den Rücken und strecke mich erst einmal. Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt noch mal geschlafen habe, aber meine Sinne sind nun deutlich wacher und auch die anderen Nachwirkungen der letzten Nacht sind nun deutlich abgeschwächt noch da.
Ich reibe mir den letzten Rest des Schlafes aus den Augen und stemme mich auf meine Ellenbogen hoch, um mir meine Umgebung nun etwas genauer anzusehen. Die blauen Vorhänge sind noch immer geschlossen, wobei ich mir einbilde, dass jetzt noch etwas mehr Licht durch sie hindurchdringt, als vorhin. Vom Fenster, links von mir, lasse ich meinen Blick im Uhrzeigersinn durch das Zimmer schweifen.
Direkt neben dem Fenster hängen einige Bilder, worauf ich allerdings nicht allzu viel erkennen kann, da es dafür weiterhin zu dunkel im Zimmer ist, aber viel Rasen und Jungs in Trikots kann ich schemenhaft ausmachen. Ich befinde mich also nicht in irgendeinem anderen Hotelzimmer, sondern im privaten Schlafzimmer von jemanden, von dem ich vermute, dass er auch ein Fußballer ist.
Neben den Bildern geht es in eine Nische, die von Schränken dominiert wird. Auf einem Stuhl liegen einige Kleidungsstücke, die wohl getragen sind, aber noch nicht reif für die Wäsche sind. Aus diesen Handvoll Kleidungsstücken, blitzte etwas kräftig Blaues hervor.
Mein Blick wandert weiter über einen Schuhschrank, in dem viele Sneaker nach einem ordentlichen System ihre Plätze gefunden haben, über die geschlossene Zimmertür, durch die am Rand ein wenig Licht durchdringt, und weiter auf meine rechte Seite.
An der Wand hängen drei dunkle Bilderrahmen über einer gemütlich aussehenden Couch, in denen irgendetwas ausgestellt wird, aber ich kann es nicht so schnell erkennen, was genau die Bilderrahmen beherbergen, da mich ein Geräusch von meiner Zimmeranalyse abbringt.
Ein leises Jaulen und kratzen kann ich genau von vor der Zimmertür ausmachen. Hat derjenige mit dem ich die Nacht verbracht habe etwa ein Haustier? Die Schatten, die sich ganz eben unter dem Türspalt abzeichnen, lassen mich auf einen Hund schließen.
Schwere Schritte, die eines Manschens, nähern sich nun auch der Schlafzimmertür. Der Stimme nach, ein Mann, wahrscheinlich der Spieler mit dem ich die Nacht verbracht habe, redet leise und in einer mir nicht verständlichen Sprache auf sein Haustier ein.
Angespannt lausche ich dem Geschehen vor der Tür. Irgendwie kann ich mich davon nicht losreißen und noch nicht einmal bewegen. Ich liege noch immer, wie dort festgeklebt, im Bett des Fremden.
Leise wird die Türklinke runtergedrückt und die Tür ein kleines Stückchen geöffnet. Scheinbar ist mein Sportkollege darauf bedacht, mich nicht zu wecken, sollte ich noch schlafen. Der Spalt ist gerade groß genug, für den Hund, als sich dieser zu mir ins Zimmer schiebt. Mit raushängender Zunge und wedelnder Rute hüpft ein wuscheliger Golden Retriever zu mir aufs Bett. Ehe ich mich versehen kann, sitzt er in meinem Schoß, beschnüffelt mich erst neugierig, bevor er mich als keine Bedrohung einschätzt und anfängt mir mit einer nassen, rauen Zunge über die rechte Wange zu fahren. Das alles passierte innerhalb von Millisekunden.
Nur im Hintergrund nehme ich einige Flüche, wie ich jetzt wegen Kloppo verstand, auf Deutsch, vom Hundebesitzer wahr, und dass auch er nun das Zimmer betritt.
Wegen des plötzlichen liebevollen Angriffs des Vierbeiners, bin ich wieder zurück in die Kissen gefallen. Nun versperrte mir der Hund die Sicht auf dessen Besitzer. „Balou!", kommt es streng und gefolgt von etwas, was Kommandos sein könnten, von diesem.
Der Hund, scheinbar Balou, leistet seinem Herrchen winselnd folge und lässt von mir ab. Dabei gibt er mir den Blick auf sein Herrchen frei.
Mit einem leicht erschrockenen Gesichtsausdruck, aber trotzdem mit einem kleinen verschmitzten Lächeln auf den Lippen sieht mich Kai Havertz entschuldigend an.
Wie Schuppen fällt es mir nun vor die Augen. Das Gefühl von vorhin, als er noch bei mir im Bett gelegen hat und geschlafen hat, hatte ich beim FA-Cup Finale verspürt, als wir uns gestritten haben und Stirn an Stirn, wie zwei Stiere, versucht haben, unsere eigene Meinung zum Foul durchzusetzen. Damals währte es nur kurz und weniger intensiv, als es heute Morgen gewesen ist.
Kai räuspert sich und fängt zögerlich an zu sprechen: „Tut mir leid wegen Balou. Ich weiß echt nicht, was heute in ihn gefahren ist.", entschuldigte er sich resigniert klingend und kratzt dich verlegen im Nacken. Durch die Bewegung rutscht sein lockeres T-Shirt ein Stück hoch und gibt ein Stück makelloser Haut kurz über dem Bund einer tiefsitzenden Sweat Shorts frei.
Mein Blick bleibt kurz an seiner Gestalt und an dem Stückchen entblößter Haut hängen, bevor ich mich selber ermahne, dass das creapy ist und sich Kai auch etwas unter meinem Intensiven Blick windet.
„Ist schon gut.", bringe ich schließlich doch heraus mit vom Schlaf und auch vor Erregung belegten Stimme. Das mich ein so kleines Stück Haut so aus dem Konzept bringen kann, ist erstaunlich.
Kai schien über meine Antwort erleichtert zu sein und seine Körperspannung lässt etwas nach. Nun steht er mit den Händen in den Hosentaschen steckend vor mir und beginnt erneut zögerlich zu sprechen: „Ich habe Frühstück vorbereitet. Also nur wenn du möchtest.", bietet er mir an.
Damit scheint sich mein Magen direkt angesprochen zu fühlen, denn dieser sagte mir innerlich, dass etwas zu Essen eine gute Idee ist und sich die Übelkeit von vorhin längst verzogen hat. Entsprechend antworte ich ihm: „Gerne." Und lächle ihn dabei dankbar an. „Hättest du etwas zum Anziehen, was ich mir leihen kann? Ich würde ungerne die verschwitzten Sachen von gestern noch einmal anziehen wollen?", frage ich ihn zuvor noch.
Kai nickt und macht sich sofort an seinem Kleiderschrank zu schaffen. Er scheint froh zu sein etwas zu tun zu haben.
„Du kannst auch gerne kurz unter die Dusche springen. Das Bad ist direkt die Tür rechts.", bietet er mir an, als er mir eine Auswahl in die Hand drückt.
„Danke. Ich würde das Angebot gerne annehmen.", bedanke ich mich bei ihm. Kurz schauen wir uns noch intensiv in die Augen, bevor Kai den Blickkontakt abbricht und mir Gemurmel über das Essen das Zimmer, mit Balou auf seinen Fersen, verlässt.
Schnell schäle ich mich aus der Bettdecke und folge ihm, nur um selber ins Bad abzubiegen.
Das anschließende Frühstück ist entspannt und jetzt, wo wir und praktisch auf Augenhöhe begegnen ist alles so leicht. Kai ist wirklich jemand, mit dem ich mich stundenlang unterhalten könnte, ohne dass es langweilig oder anstrengend wird.
Nach dem Essen trennen sich unsere Wege allerdings wieder, da ich zurück nach Liverpool muss.
***
Kai und ich treffen uns nach dieser Nacht regelmäßig. Schnell wird und beiden klar, dass wir diese Treffen nach den ersten paar Malen nicht mehr als freundschaftliche Treffen sehen, sondern, dass sie in Richtung romantische Dates gehen.
Dieses unbeschreibliche Gefühl bleibt weiterhin vorhanden, wenn Kai in meiner Nähe ist und ist wie eine Droge für mich. Ich kann irgendwie nicht genug von ihm bekommen. Und als Kai mir erklärte, dass Balous Reaktion auf mich bei unserem ersten Kennenlernen seltsam ist, da er sonst sehr beschützerisch, was Kai angeht, ist, lösen sich in meinen Kopf die letzten Zweifel auf, die mich bisher davon abhielten, Kai zu fragen, ob er mein fester Freund sein möchte.
Kai sagte ja und Balou schloss mich in seine ‚Hütehund' Aufgaben mit ein. Etwas Besseres habe ich bisher nicht erlebt und vermute auch, dass ich nichts Besseres erleben könnte.
Dank belliska habe ich mich angefangen für dieses Pairing zu interessieren. Mit den beiden habe ich auch einen Mehrteiler geschrieben, denn ihr im laufe des Jahres lesen könnt.
Ich hoffe ihr findet trotz der aktuellen Hitzewelle etwas Abkühlung. Ich habe seit Mittwoch Schule und unser Klassenzimmer geht nach Süden raus. Ist auf jeden Fall kuschelig warm hier.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(12.08.2022)
Chapter 89: 140. 1/2 SchlotterbeckxBrandt
Chapter Text
Hinweis: Trainingslager Bad Ragaz 2022 mit etwas veränderter Zimmerverteilung (siehe BVB-Zimmerduell auf YouTube)
Nicos Sicht:
Es ist immer aufregend in ein neues Team zu wechseln. Man lernt nicht nur ganz unterschiedliche Personen neu oder das erste Mal kennen und bekommt auch einen ganz anderen Eindruck von ihnen, als dass man es als Gegner oder auch als Teamkollege in der Nationalmannschaft jemals tun könnte.
Mit dem Trainingsstart hat es ja erst gerade angefangen, dass man sich in die Mannschaft einfügt. Wirklich ernst wird es erst jetzt mit dem Trainingslager. 24/7 mit denselben Leuten und auf relativ engen Raum. Aber es ist immer ein Vorteil, wenn man das Ganze trotz einem Transfer miterleben kann. Wenn dann später die Saison losgeht, ist man schon eingespielt und kann schneller Leistung bringen und das Spiel der anderen besser unterstützen.
Als Abwehrspieler ist für meine Einführung, in die Mannschaft und die ersten Taktiken, Mats zuständig gewesen. Doch jetzt hier in der Schweiz schien unser Trainer uns doch etwas mehr mischen zu wollen.
Immer zu zweit kamen wir in ein Zimmer. Der Plan dahinter hat das Trainerteam ausgearbeitet und Wechsel sind nur in besonderen und begründeten Fällen möglich. Die ersten Paare wurden aufgerufen und schnell erkannte ich, dass Edin uns bewusst mischt. Also ältere und neuere Spieler zusammen. So kam Karim zu Donyell ins Zimmer und Nikki ging zu Gregor.
Neugierig warte ich auf die Nennung meines Namens. Aber ich musste noch drei weitere Zimmerpaare abwarten, bis mein Name schließlich fiel: „Jule schnappt sich bitte Nico.“, sagte Edin schließlich.
Ich bin mit der Zuordnung sehr zufrieden. Ich hätte weniger Lust mit Marco oder Mats ein Zimmer zu teilen. Die beiden waren mich schon als die ‚Elternfiguren‘ des Teams vorgestellt worden und ich möchte ich nicht von ihnen beobachtet fühlen. Der sympathische Blondschopf aus Bremen ist mir da tausendmal lieber. Zugegeben, er ist genau mein Typ von Mann mit den Grübchen, seinem Humor und seiner Art auf Menschen zu zugehen und zu spielen. Aber ich habe auch gemerkt, dass sein Lächeln aktuell eher gekünstelt wirkt und besonders Marco ihm auch den ein oder anderen besorgten Blick zuwirft. Er wird garantiert nicht mit mir darüber reden wollen, da er mich überhaupt nicht kennt, dass ist verständlich, aber vielleicht kann ich ihm zumindest auf bessere Gedanken bringen und ablenken.
Ich lächle ihn freundlich an, als er vom Trainer, wo er unseren Zimmerschlüssel in Empfang genommen hat, zu mir rüberkommt. Er erwidert es zaghaft, aber wenigstens wirkte es auf mich nicht ganz so gekünstelt, wie andere Lächel-Versuche an diesem Tag.
Wir haben nicht viel Zeit im Zimmer und zum Ankomme, da gleich schon eine erste Trainingseinheit stattfinden wird. Schnell klärten wir, wer welche Seite des Doppelbettes beanspruchen wird und räumen unsere Sachen in Schrank und Bad.
-
Erst am Abend, nach dem Essen und einem Spieleabend im Wohnzimmer bei dem ich versucht habe mich immer wieder zwischen den verschiedenen kleinen Gruppen hin und her zu bewegen, bin ich wieder alleine mit Julian.
Er war vielleicht 10 Minuten vor mir nach oben gegangen, da ich noch von Marco aufgehalten wurde, der meinen bisherigen Eindruck von der Mannschaft wissen wollte. Am Ende hat mich der gebürtige Dortmunder etwas geschockt, weil er mich gefragt hatte, ob mir Julians nicht ganz seinem eher fröhlichen Naturell entsprechende Stimmung bemerkt hätte, und als ich das bestätigt habe, hat er mich gebeten hatte etwas auf Jule zu achten.
Als ich ins Zimmer komme, sitz Jule schon in seine Decke gewickelt im Bett und schaut eher teilnahmslos fern. Ich beeile mich im Bad, damit er schnell schlafen gehen kann, wenn er das möchte.
In lockerer Schlafkleidung gekleidet klettere ich wenige Minuten auf meiner Seite in unser Bett. Ich habe die Seite zum Bad und zur Tür, während Jule näher am Fenster liegt. Mein auftauchen schien er gar nicht wahrzunehmen, zumindest gibt er mir dafür keine Indikation.
Ich lehne mich etwas tiefer als er, sodass ich schon eher lag, auch an das Kopfteil des Bettes. Ich konnte nicht anders, als ihn anzusehen.
Er ist komplett in seiner eigenen Gedankenwelt gefangen. Und es scheint keine besonders schöne zu sein. Sein Gesicht ist eher verkniffen und hilflos, als glücklich und voller Zuversicht.
„Hey, ist alles okay bei dir?“, frage ich flüsternd, bedacht ihn weder zu erschrecken oder ihn dazu zu zwingen mir zu antworten.
Ich beobachte, wie er kurz blinzelte, bis er wieder aus dem Gefängnis seiner eigenen Gedanken ausbrechen kann und sich mir zuwendet. In seinem Gesicht kann ich weiter seine Verzweiflung sehen, auch wenn sie jetzt Unterdrückt wirkt. „Nein, ist schon okay.“, antwortet er schließlich und lässt sich selber weiter nach unten in eine liegende Position gleiten.
„Ich weiß, wir kennen uns noch nicht lange und ich wäre so ziemlich der letzte, dem du vermutlich vertrauen würdest, aber wenn du doch über etwas reden möchtest, wäre ich für dich da. Wenn du einfach etwas Ablenkung suchst, sag ruhig immer Beschied. Ich bin für fast jeden Mist zu haben, solange ich dafür nicht fliege oder ins Gefängnis kommen kann.“, biete ich ihm an.
„Danke.“, antwortet er mir und ich meine kurz ein ehrliches Julian-Lächeln erahnen zu können. Das ist doch schon mal ein Start. Danach dreht er sich um und knipst seine Leselampe aus: „Gute Nacht, Nico.“
„Gute Nacht.“, antworte ich ihm und tue es ihm gleich.
***
Am nächsten Morgen holt mich der Wecker aus einem verdammt guten Traum. Wir hatten ein Spiel und gerade als der Wecker zu klingeln begann, habe ich einen sehr guten Pass auf Julian gespielt. Er stand in einer sehr guten Position vor dem Tor, aber ich bin aufgewacht, bevor ich erfahren habe, ob der Ball ins Tor gegangen ist oder nicht.
Müde hebe ich meine Arme, um mir über mein Gesicht zu streichen und damit die letzte Schläfrigkeit zu vertreiben. Doch mein linker Arm konnte ich nicht bewegen.
Ein kurzer Blick zur Seite, sagt mir, dass sich Julian in der Nacht an mich gekuschelt hat und nun meinen Arm mit seinen umschlingt. Mein Blick bleibt schließlich an seinem Gesicht hängen. Er schläft noch und so sind seine Gesichtszüge noch komplett entspannt. Das zusammen mit seinen verwuschelten blonden Haaren, die malerisch sein Gesicht einrahmen, lässt ihn wie ein Engel aussehen.
Ich bedauere es richtig, ihn wecken zu müssen, aber da führte leider kein Weg dran vorbei. Da wartete schließlich ein wirklich wichtiges Frühstück zur Vorbereitung auf einen anstrengenden Trainingstag auf uns.
Als er schließlich wach wurde, sah er fast noch süßer aus. Mit seiner Erkenntnis, in welcher Lage wir hier liegen, wird er rot. Das alles bringt mich dazu mit mir selber innerlich zu schimpfen. Ich sollte mich jetzt nicht auch noch in ihn verlieben. Er hatte ja scheinbar gerade ganz andere und ernste Sorgen.
Auch wenn ich ihm versicherte, dass es kein Problem gewesen ist, dass er meinen Arm als Teddy-Ersatz genutzt hat, entschuldigt er sich mehrmals während wir uns fertig machten.
***
Dieser Morgen blieb im weiteren Verlauf des Trainingslagers nicht der einzigste, den wir so begannen. Heute ist der vorletzte Morgen, den wir hier verbringen würden und irgendwie bin ich schon etwas traurig darüber.
Jeden Morgen wachten wir aneinander gekuschelt auf. Meist war es er, der sich wieder meinen Arm schnappte oder mit seinem Kopf auf meiner Schulter erwachte, aber heute war ich es, der als größer Löffel hinter ihm lag und ihn in meinen Armen hielt.
Diese ständigen Kuscheleinheiten mit einem so attraktiven Mann, wie Julian einer ist, lässt meinen Körper nicht kalt. Jeden Morgen erwachte ich mit einem klaren Beweis dafür, in der Hose, auf. Zu meinem Glück entpuppte sich Julians Morgenmuffeligkeit vom ersten Morgen als ein normaler Zustand bei ihm. So konnte ich kurz ins Bad und mich um mein Problem kümmern, während er noch einige Minuten länger schlief.
Jule hatte mein Angebot mit dem Ablenkungsprogramm tatsächlich angenommen und ich tat mein Bestes. Das Ganze schien auch Marco aufgefallen zu sein, der mir mehr als einmal ein dankbares Lächeln geschenkt hatte. Ich machte es aber weder für ihn noch für mich, sondern für Jule. Und ich merke zunehmend, wie er beginnt mir tatsächlich zu vertrauen und wie er auch mehr mit mir redet. Zwar nur über Alltägliches, aber er redete von sich aus mit mir. Und das reichte mir auch fürs erste. Ich werde ihn nicht dazu zwingen mit mir zu reden. Das muss von ihm kommen und ohne Zwang.
-
Am Abend überraschte er mich damit, dass er mich recht früh bittet schon auf unser Zimmer zurück zu gehen. Natürlich folgte ich ihm ohne zu fragen, warum. Sein Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus Nervosität, Anspannung und seiner innerlichen Unruhe. Allein das reichte mir, um zu wissen, dass er mir etwas Wichtiges mitzuteilen hat.
Oben setzte ich mich auf unser Bett. Ich weiß aus Erfahrung, dass es manche Menschen in Momenten, in denen sie sich sowieso schon nicht so sicher fühlen, noch mehr verunsichert, wenn ich durch meine Körpergröße sozusagen auf sie hinabschaue.
Ich lasse Julian seine Zeit. Er geht langsam im Zimmer auf und ab. Scheinbar suchte er nach den richtigen Worten, um das Gespräch zu beginnen. Dabei versuchte ich ihn nicht zu sehr anzustarren, damit er sich nicht gestört fühlt.
„Also… Ich… Sorry, es ist nicht wirklich ein schönes Thema für mich und ich muss echt viel von mir preisgeben, damit du es verstehst. Ich bin Schwul. Und bis kurz nach dem Ende der Saison war ich auch in einer, aus meiner Sicht, schönen und unkomplizierten Beziehung mit Kai. Stellte sich heraus, dass er mir fast die gesamte Saison schon fremdgeht. Ich musste ihn erst mit diesem Typen im Bett erwischen, bis er mir endlich die Wahrheit gesagt hat.“, sammelt er alle seinen Mut und gab mir einen Einblick in seine Gefühlswelt.
In mir kochte sofort eine unheimliche Wut auf Havertz hoch. Sowas machte man einfach nicht! Besonders nicht mit jemanden, wie Julian, der ja die ganze Zeit davon ausgegangen ist, dass ihre Beziehung hält. Ich kann mir kaum ausmalen, wie groß das Loch wohl ist, in das Julian nach diesem Schock gefallen ist.
„Was für ein Arschloch!“, entfuhr es mir, „Sorry, aber bei sowas kann ich mich nicht zurückhalten. Einer meiner Ex-Partner hat sowas auch erleben müssen, bevor er mich kennenlernte. Mittlerweile ist er mit jemanden aus unserem gemeinsamen Freundeskreis zusammen und unsere Trennung einvernehmlich und mit vielen Gesprächen ohne Schuldzuweisungen oder verletzten Ehren gewesen.“
„Du bist auch Schwul?“, entfuhr es Jule und er schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an.
„Um genau zu sein, bin ich Bi. Von vier, eher Kurzzeit-Beziehungen zwischen 2 und 6 Monaten, war ich jeweils mit zwei Frauen und zwei Männern zusammen.“
„Ich und Kai sind fast vier Jahre zusammen gewesen. Mensch, ich war sein erstes Ma für so viele Sachen. Ich weiß nicht, wo der süße Junge hin verschwunden ist, in den ich mich verliebt hatte und der er ja noch immer ist. Das ausgerechnet er Fremdgeht. Man würde es eher von mir erwarten. Der Ältere und Erfahrenere, der die Lust an einem Spielzeug verliert und weiterzieht.“, sagte Jule und lässt sich neben mir auf das Bett fallen.
„Nicht unbedingt. Ja, es ist sicherlich so geläufiger, aber das muss ja nichts heißen. Ich finde Kai hat mit dir echt ein super Typen verloren und ich bin froh, dass wir uns so gut verstehen.“
„Danke.“ Seine Wangen nehmen wieder einen leichten Rotschimmer an.
„Nein, ich muss mich bei dir bedanken. Schließlich hast du dich gerade mir gegenüber so geöffnet. Das habe ich nicht erwartet. Ich bin froh, dass ich dein Vertrauen habe, aber ich zu outen ist ein sehr großer Schritt und wir kenne uns noch nicht so lange.“
„Es war auf einmal so leicht es dir zu sagen. Vielleicht gibt es ja wirklich einen Gaydar und der hat mich unbewusst in deine Richtung geleitet.“
„Vielleicht. Wäre zumindest nicht schlimm, oder?“, stelle ich fest und lasse mich neben ihm mit dem Oberkörper aufs Bett fallen.
Unsere Blicke treffen sich und schmunzelnd erwidert er: „Definitiv nicht.“
Ich wollte unbedingt etwas mit den beiden schreiben und da es bei Jule ein ewiges hin und her ist mit er bleibt oder er (muss) geht(en) schiebe ich ihn so zwischen die Wünsche.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(15.08.2022)
Chapter 90: 140. 2/2 SchlotterbeckxBrandt
Chapter Text
Nicos Sicht:
Auch nach dem Trainingslager blieb der Kontakt zwischen Jule und mir bestehen. Keines Falls dränge ich ihn dazu, aber natürlich bemühe ich mich aber auch um unsere Freundschaft.
So bat er mich um seelische Unterstützung, als er einige Tage nach dem zusammensuchen und verpacken von Kais restlichen Sachen aus seiner Wohnung in ein großes Paket – beim packen hatte Marco Jule beigestanden – eben dieses auf die Reise nach London schicken wollte. Ich half ihm dabei das schon verschlossene Paket mit dem entsprechenden Aufkleber zu versehen und begleite ihn sogar in die Postfiliale, wo er das Paket an eine freundliche Mitarbeiterin übergibt.
Für ihn ist es sicherlich kein leichter Schritt, aber sicherlich der richtige. Wenn er mit Kai abschließen möchte, muss er auch seine Sachen loslassen. Sie aufzubewahren und sie wo möglich später wieder zu finden wird ihm sonst nur noch mehr Schmerzen verursachen.
Wieder in seiner, nun Kai freien Wohnung, kann er die Tränen, die schon im Auto auf der Heimfahrt in seinen Augen geschimmert haben, nicht mehr zurückhalten. Fürsorglich nehme ich ihn in meine Arme. Er hat so viel mehr verdient, als Kai, der ihn betrogen und belogen hatte.
Zusammen mit Marius und gelegentlich auch Marco, letzterer hat aber mit dem Rest der Mannschaft schon genug zu tun, beginne ich nach und nach Jule wieder aufzubauen. Nach und nach kommt immer mehr der kleine Sonnenschein hervor, der er eigentlich ist. Bereit für eine neue Beziehung wird er noch lange nicht sein, aber zumindest ist er schon wieder deutlich mehr von sich aus an unsere Freundschaft und seine nähere Zukunft interessiert. Das ist ja zumindest ein erster Schritt.
Mit dem vertreiben von Kais Geist aus seinem Leben und der Rückkehr zu seinen natürlichen Charakterzügen, schleicht sich bei mir ab und zu auch der ein oder andere nicht rein freundschaftliche Gedanke über ihn in den Kopf. Energisch schiebe ich diese immer zur Seite. Wichtig ist, dass Jule erst einmal heilt und dann sollte eine Beziehung auch von ihm ausgehen und nicht von einem möglichen Partner. Da kann er weder mich oder jemanden anders noch dazwischen funkend gebrauchen. Und sowieso sollten beide Seiten immer voll und ganz sicher sein, wenn man tatsächlich eine Beziehung eingeht. Wenn er also jemanden anders will oder auch erstmal niemanden mehr, dann werde ich das akzeptieren und ihn weiter unterstützen. Jule ist mir nicht nur wichtig, weil ich mich in ihn verguckt habe, er ist es hauptsächlich auf einer freundschaftlichen Ebene.
***
(Kurz vor der WM)
Mittlerweile schein Jule wieder der alte zu sein und die gescheiterte Beziehung hinter sich zu lassen. Marco bestätigte mir das auch, da ich Jule ja erst wirklich persönlich kennengelernt habe, als es ihn schlecht ging.
Regelmäßig trafen wir uns. Entweder alleine oder mit ein paar anderen. Das führte zu einigen sehr lustigen Abenden, die ich aus meiner Jugendzeit schon etwas vermisst habe. Für uns ist es, dass wie uns für ein paar Stunden von der Realität lösen können und das tut allen sehr gut. Marco, wenn er mal mit von der Partie ist, sagt immer, dass wir ihn, einen alten Mann, fit halten würden.
Besonders in den letzten zwei/drei Wochen ist dies mir deutlich klar geworden. Jule wirklich losgelassen und verkroch sich nicht immer wieder in seinen Gedanken und Erinnerungen. Er scherzte wieder mit allen rum, machte Quatsch mit Marius, spielte besser und mit viel Instinkt und vor allem dem, initiiert er selber immer öfter Körperkontakt mit mir und den anderen aus der Mannschaft, die ihm ebenfalls nahestehen.
Als die Einladung zum kleinen Trainingscamp mit der Nationalmannschaft für und beide eintrifft, regelt er es selber mit Hansi, dass er auf keinen Fall mit Kai in ein Zimmer möchte. Ich kann ihm zudem ansehen, dass er erleichtert ist, dass mit mir jemand mit dabei ist, dem er vertrauen kann und der die Situation zwischen ihm und Kai kennt.
Bis zu seinem Abschied nach der Verkündung des offiziellen Kaders, vom dem er kein Teil ist, halte ich ihm, sorgfältig von Kai fern.
Von allen verabschiedete er sich, außer von Kai. Besonders bei mir, blieb er länger stehen und zog mich sogar in seine Arme. „Danke für all deine Hilfe. Ohne dich und die anderen hätte ich es noch nicht einmal in die Vorauswahl geschafft. Jetzt bin ich es, der die Daumen drücken wird. Aber ich bin mir sicher, dass du das schon machst, Großer.“, flüstert er mir dabei sehr zuversichtlich klingend ins Ohr.
Ab da ergriff mich der Ehrgeiz nur noch mehr. Ich wollte es schaffen diesen Titel zu holen. Für Jule. Ich versuchte zu führen und mich auf die anderen Spieler Best möglichst einzustellen.
Es war hart. Sehr hart. Besonders, weil Kai eine kleine Gruppe um sich gesammelt hat, die eher zu ihm halten, als zum inoffiziellen Team Julian. Durch meine Leistungen und dadurch, dass ich mich von ihm nicht provozieren lasse, bringe ich ihn zum schweigen. Bei mir redet er gegen eine Wand. Eine Wand, die Julian und dessen Ehre immer verteidigen wird.
***
Ich weiß echt nicht, wie wir es geschafft haben, die privaten Dinge zur Seite zu schieben, aber wir haben es geschafft!
Die letzten Stunden sind wie ein Traum an mir vorbeigezogen. Nach dem Schlusspfiff im Finale, was an sich ja schon eine sehr schöne Errungenschaft ist, lief ich mit den anderen nur noch mit. Siegerehrung, die Pokal-Übergabe, die Feier im Stadion, danach die eigentliche Siegesfeier im Hotel. Es wirkte so unwirklich. Für das Mannschaftsfoto schaffte ich es noch gerade so, dass Trikot von Jule, was ich an der Bank versteckt hatte, hervorzuholen und mit ins Bild zu halten. Es ist wirklich schade, dass mein kleiner Sonnenschein gerade nicht hier sein kann.
Die Nacht war kurz, obwohl ich mich recht früh und nur leicht angeheitert, von der Party entferne. Der Flug am nächsten Tag und die Willkommensparty am Berliner Tor ziehen sich für mich ewig lange in die Länge. Ich will einfach nur zurück nach Dortmund und Julian sehen.
Doch scheinbar hatten alle möglichen Menschen etwas dagegen, dass ich schnell zu Julian komme. Nach der Party mit den Fans stehen unzählige Interviews an. Alleine und in kleinen Gruppen stellten wir uns den Fragen. Am nächsten Morgen bekamen wir zudem Besuch vom Bundespräsidenten und vom Kanzler. Da konnte ich auch schlecht fehlen.
Als ich gerade daran zweifelte, ob ich den Blonden Wirbelwind überhaupt noch mal sehen werde, vor lauter Terminen, betrete ich mit der Mannschaft unser Hotel in Berlin. Ich bin einer der ersten, da ich so schnell wie möglich auf mein Zimmer wollte, um wenigstens mit Jule zu telefonieren.
Doch ein hellblonder Wirbelsturm stoppte meine Pläne. Ich hatte ihn nicht auf einen der bequemen Sessel in der Lobby sitzen sehen, bis er aufsprang und sich mir in die Arme wirft.
„Jule? Was machst denn du hier!“, sage ich erstaunt, aber sehr erfreut.
„Di… Euch besuchen.“, grinst er mich frech an, als er sich ein Stück vom mir gelöst hat.
Daraufhin kann er nicht drum hin, allen Spielern die Hand zu geben. Kai bekam nur ein kaltes nicken. Als nach einigen Minuten alle anderen verschwunden sind, kann ich Jule endlich mit auf mein Zimmer nehmen.
Oben angekommen und nach dem abstellen meiner Tasche, drehe ich mich zu ihm herum, mit der Frage, wo er für die Nacht untergekommen ist und wie lange er bleiben kann. Doch Julian kommt mir zuvor.
Noch bevor ich anfangen konnte zu sprechen, hat Julian seine Hände auf meine Wangen gelegt und meinen Kopf zu sich hinuntergezogen. Unsere Lippen treffen mit einem wahrhaftigen Feuerwerk der Gefühle aufeinander. Die Schmetterlinge in meinem Bauch schienen tanzten do, als ob es kein morgen mehr gibt und der Rest des Körpers, besonders die Stellen, die Jule berührt, Kribbeln angenehm.
Keuchend lösen wir uns von einander, brechen aber den Blickkontakt nicht ab, den wir mit dem öffnen unserer Augen direkt aufgebaut haben.
„Das wollte ich schon so lange tun. Und deine Blicke haben mir das gleiche gesagt. Danke, dass du auf mich gewartet hast.“, spricht er ehrlich und aus seinem Herzen heraus.
„Für dich lohnt es sich zu warten.“, erwidere ich ernst.
„Komm wieder her, mein WM-Sieger.“, flüstert Jule und ich lass es mir nicht zwei Mal sagen und ziehe ihn zu mir.
„Mein kleiner, süßer Wirbelwind.“, schaffe ich noch zu flüstern, kurz bevor unsere Lippen wieder aufeinandertreffen.
Und der WM-Sieg konnte sich gefühlsmäßig hinter diesen ersten Küssen mit Julian anstellen. Es sind halt nicht die Erfolge, die uns ausmachen, sondern die Menschen, die und umgeben und für die wir alles tun würden.
Ich hoffe ich habe es jetzt nicht mit dem Ende verjinxt. Aber es passte so gut zur Geschichte, besonders, da Jule nach der gescheiterten Beziehung erst heilen musste.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(19.08.2022)
Chapter 91: 142. SülexDahoud (Smut)
Chapter Text
Niklas' Sicht:
Einige Monate sind seit meinem Wechsel zum BVB ins Land gezogen. Allem in allem habe ich mich von Sekunde 1 an sehr wohl bei den Borussen gefühlt und mich dementsprechend schnell eingelebt.
Jeder meiner Teamkollegen hat einen anderen Charakter und doch ergänzen sie sich alle so gut, dass alle Spaß haben zu der Truppe zu gehören und, dass die Truppe dabei auch noch sehe erfolgreich ist. Die kleinen Grüppchen, die sich auch in anderen Mannschaften oft bildeten, sind hier auch vorhanden, aber die Übergänge sind fast fließend und nicht festgeschrieben.
Bei einem von ihnen bin ich besonders am Charakter hängen geblieben. Bei Mo. Mo ist, wie mache andere auch, vorlaut, kann es aber nicht wirklich füllen. Zudem ist er sehr intuitiv und lässt sich ab und zu zu sehen einer Handlung verleiten, die für ihn nicht besonders förderlich ist. Ich vermute, da fehlt ihm noch jemand, der ihn wirklich die Grenzen aufzeigt.
Er scheint einer der Menschen zu sein, die besonders liebesbedürftig sind. Nicht, wie beispielsweise Jule, auf einer freundschaftlichen und gleichzeitig süßen Art, sondern eher Sexuell. Mit der Zeit habe ich einige Kommentare und Geschichten von den anderen über ihn aufgeschnappt. Scheinbar hatte er ein sehr aktives Sexleben, wenn alle die Behauptungen stimmen sollten.
Auf dem Platz, egal ob Training oder Spiel schien er auf mich zu hören. Abseits des Platzes kann man aber nicht verleugnen, dass er mich als seinen nächsten Sexpartner auserwählt hat und mich nun versucht zu triezen, damit er seinen Willen bekommt. Ich werde es ihm garantiert nicht leicht machen und schon gar nicht werde ich ihm die Führung überlassen!
Aber das alles ist nicht der einzige Grund, warum er speziell mir ins Auge gefallen ist: Er ist ganz mein Typ. Dunkle Haare und Augen, kleiner als ich (gut, dass ist nicht unbedingt schwer), mit südländischem Temperament und ein Bottom, der denkt er wäre ein super Top.
Es kribbelte mir richtig in den Fingern, ihn etwas in die Schranken zu weisen. Aber: erstens weiß er nicht, dass ich auf Männer stehen, zweitens weiß ich es bei ihm auch nicht so genau und drittens würde ich nie jemand zu Sex oder Kinks zwingen.
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Es ist eine Teamparty, die mir unverhofft Antworten liefert.
Marco und Edin erlaubten uns an einen Tag zwischen der ersten Pokalrunde und dem ersten Ligaspiel eine Party zum offiziellen Saisonauftakt zu veranstalten. Vorbei ist das Grundlegende Training vor, in und nach dem Trainingslager, die ersten Probespiele und mit dem Sieg gegen 1860 auch das erste, erfolgreiche, Pflichtspiel der Saison.
Immer wieder spüre ich seine verlangenden Blicke auf mir. Doch ich werde mich ihm nicht unterordnen. Power Bottoms habe ich zwar an und für sich ganz gerne, aber Mo ist mir zu aufbrausend. Scheinbar hatte er sich zuvor nicht in Geduld üben müssen, bis er das bekommen hat, was er wollte. Aber nicht mit mir. Wenn er mich wirklich haben möchte, dann zumindest, zum
Teil, nach meinen Regeln.
Mit vorschreitender Stunde schienen sich bei ihm auf magische Art und Weise die Hemdenknöpfe, einer nach dem anderen, zu öffnen.
Schmunzelnd beobachte ich ihn. Gerade tanzt er mit Marius, Emre und den beiden Nicos über die Tanzfläche des Clubs. Nur noch der unterste Knöpf in der Knopfleiste seines Hemdes schien noch nicht seine, eigentlich schon verlorene, Aufgabe sein lassen zu wollen.
Unsere Teaminterne Partytruppe hüpft lachend und mit immer wieder ihren Inhalt verlierenden Gläsern über das Parkett. In Gedanken entschuldige ich mich für die Chaoten bei der Putzkolone, die hier morgen wieder alles sauber machen muss. Im Gegensatz zu den vieren bin ich nicht betrunken, sondern nur leicht angeheitert.
Amüsiert sehe ich Mo dabei zu, wie er sich an Emre reibend, ganz offensichtlich mit mit flirtet. Bemüht sexy zu wirken beißt er sich auf die Lippe und in seinen braunen Augen kann ich seine Erregung deutlich ablesen. Seine Augen scheinen mich bereits nur mit seinem Blick auszuziehen.
Als Emre etwas seine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, gehe ich zur Bar, um meine leere Bierflasche dort abzustellen.
Anschließend mache ich mich auf den Weg zu Mo. Länger wollte ich ihn jetzt auch nicht warten lassen. Sonst stirbt er mir hier mit „a bad case of blue balls“ weg.
Sein Blick wandert suchend über die Menge in der Ecke, wo ich zuvor gestanden hatte. Aber ich stehe nun nur einen Meter von ihm entfernt hinter ihm. Grinsend nähere ich mich ihm von hinten. Meine Hände lege ich auf seine Hüfte, was den schönen Nebeneffekt hatte, dass er, als er sich wegen der plötzlichen Berührung erschreckte, nicht sofort wieder losreißen konnte.
Von hinten lehne ich mich vor, um ihm ins Ohr zu flüstern: „Na? Den ganzen Abend versuchst du mich heiß zu machen und jetzt, wo ich bei dir bin trittst du doch die Flucht an?“
„Niki! Warum schleichst du dich so an mich heran!“, beschwerte er sich erstmal, bevor er wieder umschaltete: „Vertrau mir, ich werde definitiv keinen Rückzug machen, Großer. Ich habe einiges mit dir vor.“
„Das werden wir sehen. Ich glaube ich muss dich erst richtig erziehen, bevor wir richtig loslegen.“ Bei diesem Versprechen kann ich deutlich sehen, wie ein angenehmer Schauer seinen Rücken runterfährt.
„Ach ja?“, fragt er anrüchig.
„Ja. Und am besten fangen wir so schnell damit an, wie möglich.“, antworte ich ihm und greife nun nach seiner Hand, um ihn hinter mir her zu meinem Zimmer zu ziehen. Noch nie war ich mehr froh darüber ein Einzelzimmer im Erdgeschoss zu haben. Wir mussten nur schnell ein paar Meter zwischen dem Hauptgebäude und dem Gebäude, in dem unteranderem ich mein Zimmer habe, zurücklegen.
Meine Tür war kein großes Hindernis. Mos Finger wollen direkt damit anfangen, den Status meines Hemdes seinem eigenen anzupassen. Doch ich fing die neugierigen Finger geschickt ein.
„Na na na! So ungeduldig. Aber das werden wir noch ändern.“
„Ich dachte du willst auch?“
„Habe auch nicht das Gegenteil behauptet. Aber es ist so viel besser, wenn man es auskostet. Und das werde ich dir heute beweisen.“, bestimme ich.
Genüsslich langsam erlöse ich den letzten Knopf seines Hemdes von seiner Aufgabe. Mos verzweifeltes Seufzen ignoriere ich gekonnt. Ich werde es ihm noch beweisen.
Anschließend schiebe ich ihn bestimmend zum Bett. Als er mit den Kniekehlen am Fußende anstößt, lässt er sich von sich aus nach hinten fallen. Zusammen wandern wir noch ein Stück weiter nach oben. Immer wieder hielt ich dabei Mos wanderlustige Finger davon ab, mich zu berühren. Dadurch, dass ich auf allen Vieren über ihm schwebe kann ich ihm etwas ausweichen.
Als wir unsere, vorerst, Zielposition erreicht haben, beginne ich damit mir selber mein Hemd auszuziehen. Mo sieht mich etwas vor Lust verzweifelt an, behält aber seine Finger dieses Mal bei sich. ‚Na geht doch!‘
Auch die nächsten Schritte des Kleidungsentferns erfolgen in einer ähnlichen Geschwindigkeit. Ich lasse leichte und bedachte Berührungen von Mo zu, lasse ihn aber durch den Abbruch unseres Körperkontakts und zischen wissen, dass er langsam machen soll.
Schließlich liegen wir nur noch in Unterhosen da. Ich beginne damit seinen Oberkörper genauer mit meinen Fingern und meinen Lippen zu erkunden. Mo versucht immer wieder durch seine eigenen Bewegungen auch mein Tempo zu erhöhen, aber ich lasse mich nicht darauf ein. Auch seine Hüftbewegungen, die seinen Penis an den meinen streifen lassen, schaffe ich mit viel Mühe zu ignorieren.
Nach einem innigen Kuss wandere ich in einer geraden Linie nach unten zum Bund seiner Shorts. Gaaaaanz langsam ziehe ich sie seine langen Beine hinab. Hin und wieder lasse ich dabei meine Fingernägel über seine weiche Haut streifen, was bei ihm Gänsehaut an den entsprechenden Stellen auslöst. Meine eigenen Shorts ziehe ich langsam aus und bade dabei im hungrigen Blick von Mo.
Gleitgel und Kondom hole ich schon fast schnell aus der Schublade, bevor ich mich wieder Mo zuwende. Dieser hatte schon so viel Platz, wie möglich zwischen seinen Schenkeln gemacht, wie er konnte.
Auch bei der Vorbereitung seines Lochs bleibe ich langsam und gefühlvoll. Immer wieder berühre ich seine Prostata, sodass er nun wirklich anfängt nach mehr zu wimmern.
„Keine Angst, du kommst schon noch auf deine Kosten. Bei gutem Sex zählen viele Sachen zusammen. Eine gute Vorbereitung gehört auch dazu. Aber das bringe ich dir ja gerade bei. Nur Geduld.“, flüstere ich ihm zu und stoße während ich spreche gegen seine Prostata.
„Niki.“, konnte er seine Antwort nur stöhnen. Mein wissendes Lächeln vertieft sich noch ein wenig.
Als ich ihn für vorbereitet genug halte. Rolle ich mir das Kondom über. Genauso langsam, wie zuvor beim Vorbereiten mit meinen Fingern, dringe ich nun in ihn ein. Ganz überfordert wegen der Reizüberflutung kann er dabei nur stöhnen.
Mein Rhythmus bleibt am Anfang eher langsam aber mit kräftigen Bewegungen. Doch das schien Mo nach kurzer Zeit schon zu wenig zu sein. Seine eine Hand war zwischen uns zu seinem Glied gewandert. Bevor sie ihr Ziel allerdings erreicht, hielt ich sie auf und pinnte sie zusammen mit seiner anderen Hand über seinem Kopf mit meiner linken Hand fest.
Nur nach und nach erhöhe ich meinen Rhythmus etwas. Mo schien immer tiefer im Meer der Empfindungen zu versinken. Irgendwann konnte ich auch seine Hände wieder loslassen. Diese krallen sich daraufhin rechts und links von seinem Kopf in das Kissen.
Erst jetzt erhöhe ich mein Tempo deutlich. Mit einem fast schon schrillen Schrei kommt Mo als erster. Ich folge ihm wegen der Enge um mein Glied. Sein Loch schien meinen Samen schon fast heraus melken zu wollen.
Mo bleibt keuchend so liegen, während ich mich aus ihm herausziehe, das Kondom verknote, mit einem Taschentuch seinen Samen von seinem Bauch wegwische, Kondom und Taschentuch wegschmeiße, mich neben ihn lege und die Decke über uns ziehe.
„Und war es wirklich so schlimm?“, frage ich ihn.
„Verdammt Niki! Das war der beste Sex meines Lebens. Vielleicht sollte ich öfter auf dich hören.“, bringt er zwischen seinem Keuchen hervor.
Ich lachte daraufhin auf. „Also hättest du nichts dagegen, wenn wir es bei gegebenem Anlass auch noch Mal wiederholen?“
„Definitiv nicht!“
Mein wissendes Lächeln vertieft sich noch einmal. Ich hatte es ja schon irgendwie gewusst, dass es ihm auch so gefallen würde und, dass es tatsächlich so war bestätigt mich nur noch Mal in meiner Menschenkenntnis.
Dieses Pairing ist ein Wunsch von der lieben Lavendelelfe.
Irgendwie hatte ich mal wieder Lust auf Smut und die beiden konnte ich mir dafür gut vorstellen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(09.09.2022)
Chapter 92: 143. BrandtxHavertz (Mpreg)
Chapter Text
Jules Schwangerschaft vom: 10.11.2021 bis 03.08.2022
Julians Sicht:
Langsam und noch etwas wadelnd folge ich Kai. Das Krankenhaus hatte uns erlaubt einen der Nebeneingänge zu nutzen, da vor dem Haupteingang Paparazzos warten. Kai war schon zwei Tage vor dem errechneten Geburtstermin freigestellt worden und konnte mich in einer Nacht und Nebelaktion ins Krankenhaus bringen, als bei mir die Wehen in der Nacht auf den errechneten Termin einsetzten.
Die Presse hat irgendwie mitbekommen, dass wir beide hier im Krankenhaus sind. Aber sie wissen nicht warum und auch nichts über unseren wahren Beziehungsstatus. Besonders spekulierten sie, da man Kai zwischendurch auch außerhalb des Krankenhauses gesehen hat und mich nicht. In Deutschland wäre das in der Kombination normal gewesen, aber ich bin schon relativ zeitig nach der Feststellung der Schwangerschaft nach England gezogen. Das hatte nur bisher keiner von den Medien gemerkt.
Kai hatte schon alles zum Auto gebracht. Nun fehlten nur noch wir. Er trägt stolz den Maxi-Cosi mit unserem drei Tage altem Sohn, Philipp. Ich selbst habe die Aufgabe von ihm bekommen ihnen langsam zu folgen und mich zu melden, wenn ich Schmerzen haben sollte.
Ich habe unseren Kleinen per Kaiserschnitt bekommen. Die OP verlief sehr gut und die Narbe heilt auch schon ganz gut ab. Aber noch muss ich vorsichtig sein. Deswegen bin auch so froh darüber, Kai an meiner Seite zu haben. Er kümmert sich mit einer Engelsgeduld um alles. Von sich aus hat er direkt geholfen und bei den Schwestern auch aktiv gefragt, was sie ihm noch so zeigen können und wie er mir am besten helfen kann.
Auch weil Kai an meiner Seite ist und mich jeder Zeit von sich aus unterstützt, haben sie mich so früh aus dem Krankenhaus entlassen.
Während ich jetzt behäbig auf das Auto zulaufe ist Kai schon dabei den Kindersitz zu befestigen. Seine Bewegungen zeugten davon, dass er das mit einem Teamkollegen, der bereits Vater ist, geübt hatte und er jetzt nur noch etwas mehr Übung braucht, damit es schneller und flüssiger von den Bewegungsabläufen wird.
„Geht es dir gut? Sollen wir nicht doch wieder hoch zur Station?“, fragte mich Kai besorgt, als er mir half ins Auto einzusteigen.
„Alles gut. Ich muss nur langsam machen. Dann geht es.“, lächle ich ihn an.
„Du sagst mir aber sofort, wenn es dir nicht gut geht, oder du Zweifel hast!“, forderte er mich auf.
„Natürlich, Harvey.“, bestätige ich ihm
Er schaut mich noch ein letztes Mal prüfend ab, bevor er nickt und den Motor startet.
Philipp schläft die ganze Fahrt durch. Gut, er ist noch ganz klein, aber er mochte es schon bei mir im Bauch sehr gerne, wenn wir Auto gefahren sind.
Zuhause begrüßt uns Balou. Der Golden Retriever war, wenn Kai Spiele oder Training hatte, nicht von meiner Seite gewichen und hatte so für sein Herrchen auf mich aufgepasst. Zudem war er immer sehr interessiert an meinem Bauch und dem Baby drinnen. Nun trifft er das erste Mal auf das neue Familienmitglied. Kai und ich waren uns sehr einige, dass wir Balou schnellstmöglich an den Geruch von Philipp gewöhnen. Je nachdem, wie er das aufnimmt werden wir ihn dann auch in Philipps Nähe lassen. Ich hatte also schon ein Tuch in der Hand, in das Philipp heute Morgen eingewickelt gewesen ist. Zusammen mit Balou gehe ich ins Wohnzimmer, damit Kai unseren Kleinen in sein neues Zimmer bringen kann.
Mit angehaltenem Atem beobachte ich Balou, der ganz vorsichtig an dem Tuch schnüffelt. Ganz ausgiebig riecht er circa eine Minute lang an dem Tuch und dabei fast jeden Zentimeter einzeln ab. Schließlich setzt er sich vor mich, fängt an sachte mit der Rute zu wedeln und sieht mich dabei an. Kai hatte ihn wirklich gut erzogen. Der neue Geruch schien er zwar interessant zu finden, aber scheinbar wusste er auch, dass er in der Nähe des Geruchs besonders vorsichtig sein soll. Das Unterbewusstsein ist schon etwas sehr Praktisches.
Ich lege das Tuch neben Balous Körbchen und setze mich vorsichtig auf die Couch. Kinderbekommen ist definitiv kein Zuckerschlecken. Wie meine und Kais Mutter das jeweils drei Mal freiwillig gemacht haben ist mir ein Rätsel. Wenn Philipp nicht ein Wunsch-Unfall (für die Zukunft gewünscht aber jetzt schon eingetreten) gewesen wäre, hätten Kai und ich mit Kindern auch noch ein paar Jahre gewartet.
Jetzt sind wir Zuhause. Jetzt heißt es sich kennenzulernen, zu heilen von der OP und zusammenzuwachsen. Zumindest, bis ich wieder fit und spiel bereit bin. Mein Vertrag mit Dortmund läuft ja noch und denn will ich erstens erfüllen und zweitens noch einmal durchstarten und es allen beweisen, dass man auch trotz jungem Kind und einer Geburt auf dem Platz mithalten kann.
***
Kai wuchs von Tag zu Tag an der Aufgabe Vater zu sein. Ich konnte mir niemand besseres vorstellen, mit dem ich ein Kind kriegen wollte.
Schon während der Schwangerschaft, besonders nach meinem Umzug nach London, kümmerte er sich mit einer beachtlichen Hingabe um mich. Nicht einmal habe ich ihn mit der Wimper zucken sehen oder eine Flucht in ein anders Zimmer bei ihm gesehen. Er hatte die Situation so genommen, wie sie war.
Und dadurch fehlte mir an nichts:
Essen? Kein Problem! Was möchtest du denn essen?
Eine Massage? Wo denn und wie ist es für dich am bequemsten?
Besondere Essens-Gelüste? Sag rechtzeitig Bescheid und beschreibe sie so gut, wie möglich.
Stimmungsschwankungen? Wie kann ich für dich da sein? Soll ich dich lieber in den Arm nehmen oder dir etwas aus dem Weg gehen.
Etwas anderes? Wie kann ich dir helfen? Was kann ich tun? Wie soll ich mich verhalten?
All das ist wirklich süß gewesen, nur kam mit jeder weiteren Woche auch immer mehr Sorgen dazu, als wir uns dem Endbindungstermin näherten. Aber, da er mir zuvor fast jedem Wunsch von den Augen abgelesen hatte, ist es durchaus okay, dass er mich etwas mit seinen, teilweise unbegründeten Sorgen, genervt hatte.
Und jetzt ist er, ohne allzu große oder unbegründete Sorgen, wieder so, wie im zweiten Trimester der Schwangerschaft. Egal was ist, Kai ist sofort da und versucht zu helfen.
Besonders in den ersten Tagen, in denen ich mich nicht viel bewege, wegen der Narbe vom Kaiserschnitt, bin ich froh ihn zu haben. Er begleitet mich auf meinen Wegen zwischen Bett, Sofa, Bad und Küche, bringt mir mein Essen dahin, wo ich es mir bequem gemacht habe, hält unsere Eltern, die ihre Enkeltochter kennenlernen wollen in Schach und über Nachrichten und Bildern über uns informiert, wechselt Philipps Windeln oder bringt ihn mir, wenn er Hunger hat zum Stillen. Er versorgt komplett alleine Balou.
Balou hatte sich mit jedem Tag mehr und stets vorsichtig, an Philipp herangetastet. Da er keine Anzeichen von Aggressivität zeigt und immer sehr ruhig ist, wenn sie mal zusammen in einem Raum sind, durfte er ihn schon bald auch direkt beschnüffeln. Und auch das änderte nicht viel. Nur, dass er sich jetzt als Beschützer in Philipp Nähe auf den Boden legt und bis auf Kai und mich jeden erstmal ab schnüffeln muss und danach noch genau beobachtet. Immer bereit den Kleinen zu verteidigen.
Ich versuchte mich etwas davon abzulenken, dass diese Idylle vorbei ist, wenn ich in ein paar Monaten wieder nach Dortmund ziehen werde. Bis dahin werde ich das, was ich hier gerade habe, schätzen.
Dieser OS ist ein Wunsch von LissyCatherinePotter auf Ao3.
Ein wenig Bravertz für euch. Die beiden sind ja auch wieder zusammen in der Nations League mit der Natio unterwegs. Ich hoffe Jule bekommt dort einiges an Spielzeit und mach so sein persönliches WM-Ticket klar!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(16.09.2022)
Chapter 93: 145. 1/2 AdeyemixBrandt
Chapter Text
Wunsch von Hanschi04
Hinweis: zu Beginn KarimxOMC
Karims Sicht:
„DU KLEINES FLITTCHEN! BIST WOHL MIT EINEM ANDEREN IN DIE KISTE GESPRUNGEN, WEIL ICH DIR KEIN KIND MACHEN WOLLTE, HMMM!? ABER NICHT MIT MIR! ICH MACHE SCHLUSS! MELDE DICH JA NIE WIEDER! WERDE DOCH MIT DEINEM BABYDADDY EINE PERFEKTE FAMILIE FÜR EUER BLAG! JETZT, WO DU DEINE FUSSBALLSCHUHE WEGEN DIESER ABNORMALISATION AN DEN NAGEL HÄNGEN MUSST, BLEIBT DIR JA AUCH NICHTS ANDERES ÜBRIG!“, brüllt mir mein, nun scheinbar Ex, Freund in gehässiger Tonlage durch das Telefon ins Ohr.
Am ganzen Körper zitternd und mit Tränen überströmten Gesicht, stehe ich in einer ruhigen Ecke auf dem Trainingsgelände des BVBs. Hierher hatte ich mich verzogen, um meinem Freund davon zu berichten, was ich gerade bei einem routinemäßigen Check-Up zum Saisonstart bei unserem Mannschaftsarzt erfahren hatte.
Einige Minutenlang kann ich mich gar nicht mehr bewegen. Das Handy presse ich noch immer an mein Ohr, bis ich es mit letzter Kraft herunternehme und in meine Hosentasche gleiten lasse. Die Behauptungen meines Ex‘s treffen mich mitten ins Herz.
Natürlich bin ich ihm nicht fremd gegangen. Ich habe, seitdem ich mit ihm zusammen bin, noch nicht einmal einen anderen Mann interessiert angesehen. Wie soll es dann möglich sein, dass ich von jemanden anders Schwanger bin?
Meine Gefühle überwältigen mich und zwingen mich dazu an der Wand, an der ich haltsuchend gelehnt habe, runter zu rutschen, bis ich auf den Hosenboden angekommen bin. So dasitzend, kann ich mein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Meine Gefühle überwältigen mich, wie eine Welle, die über mir zusammenbricht. Erst die unerwartete Nachricht über das neue Leben in meinem Bauch, was wenigstens mein Unwohlsein der letzten Tage erklärte, und danach direkt das Streitgespräch mit dem Menschen auf den ich mich die letzten zwei Jahre verlassen konnte. Aber scheinbar sieht er das anders und hat kein Problem damit mich hier praktisch im Regen stehen zu lassen.
Ich bin alleine. 20 Jahre alt, eigentlich ein aufstrebender Fußballer der aber nun schwanger und jetzt auch noch frisch vom Freund verlassen ist. Mein Leben ist die perfekte Blaupause für eine schlechte Soap.
Ich weiß nicht, wie lange ich so in meiner Verzweiflung versunken bin, aber durch sich mir nähernde Schritte werde ich auf jemanden in meiner Nähe aufmerksam. Ein paar Sneaker tauchen in meinem tränenverschwommenen Blickfeld auf.
„Hey, was ist denn los?“, werde ich angesprochen. Es ist Julian, der direkt nach mir auch einen Termin bei den Ärzten gehabt hatte.
Ich konnte ihm unter meinen Tränen und Schluchzen nicht antworten. Vorsichtig geht er von mir in die Hocke. Aus seiner Sporttasche nimmt er ein Paket Taschentücher. Eins der Tücher reicht er mir, damit ich damit meine Tränen etwas trocknen kann. Sobald es ganz klamm ist, nimmt er es mir ab und reicht mir ein neues.
Er scheint zu merken, dass ich gerade nicht über den Grund, wegen dem ich in Tränen ausgebrochen bin, reden kann. Schweigend und ruhig versucht er mir beizustehen. Sein Verhalten und sein ruhiger Beistand helfen mir beim runterkommen. Und so sind nach einigen Minuten nur noch meine roten Augen, meine leicht laufende Nase und mein Schluckauf als Zeugnisse meines Weinens übrig.
„Komm, lass mir dir helfen. Ich lass dich jetzt aber nicht selber fahren. Einen Autounfall kannst du vermutlich jetzt nicht noch zusätzlich verkraften. Du hast die Wahl zwischen erstens: Ich bringe dich nach Hause und zweitens: Ich nehme dich mit zu mir und du lässt dich zumindest noch den Rest des Tages von mir betüddeln oder ablenken.“ Jule hatte wirklich sehr lange geschwiegen, aber was reden vorher noch zerstört hätte, schien es jetzt weiter zu heilen.
Voller Dankbarkeit schaue ich zu ihm hoch. Es ist nicht selbstverständlich, dass er sich so um mich sorgt. Ich bin erst seit ein paar Monaten ein Teil des Teams und doch gibt sich hier jeder Mühe, dass wir Neuen gut in die Strukturen aufgenommen werden und uns auch wohlfühlen. „Danke, Jule. Möglichkeit zwei, wenn du wirklich nichts dagegen hast?“, antworte ich mit zittriger Stimme. Vielleicht hilft es mir etwas, wenn ich nicht alleine bin.
„Wenn es mir etwas ausmachen würde, hätte ich es nicht vorgeschlagen, Karim. Außerdem habe ich gerade die weltbeste Trösterin zu besuch. Meine Eltern sind verreist und zusammen mit Jannis, der während unserer Spiele die Betreuung übernimmt, habe ich gerade unseren Familienhund Nala zu Besuch.“, erzählt mir Jule, während er mir auf die Füße hilft, sich meine Tasche schnappt und mich in Richtung des Parkplatzes leitet.
Während der Fahrt zu Jule schweigen wir. Wir sind zwar Freunde, zumindest würde ich das behaupten, aber wirklich lange kennen wir uns ja noch nicht und wir haben einander noch nicht in einer Situation, wie die meine heute, gesehen.
Wie von Jule angekündigt, werden wir von der Golden Retriever Dame begrüßt. Obwohl sie mich noch nie getroffen hat, begrüßt sie mich sanft und ohne großes Zögern. Vielleicht konnte sie mit ihrer Nase schon etwas das kleine Leben in meinem Bauch ausmachen.
Jule führt mich ihn sein Wohnzimmer. Er weißt mich an, dass ich es mir auf dem Sofa bequem machen soll. Nala tappst uns hinterher und lässt sich auf einem Teil des Sofas nieder, der von einer Decke abgedeckt ist. Direkt daneben setzte mich. Ich lasse sie kurz an meiner Hand schnuppern, bevor ich gleichmäßig und sanft durch ihr langes Fell streiche. Genießerisch, zumindest soweit ich das interpretieren kann, streckt sie sich, dadurch kommt ihr Kopf an meinen Oberschenkel. Ich lasse es zu, dass sie ihren Kopf auch dort ablegt.
Jule kommt mit zwei Tassen heißer Schokolade zurück. Dankbar nehme ich ihm eine davon ab. Auch er setzt sich und beobachtet mich und Nala, die ich weiterhin streichle. Ohne, dass er danach fragt fange ich an, am Anfang sehr stockend, von meinem chaotischen und ungeplanten Vormittag zu erzählen.
Jule unterbricht mich nicht und auch kann ich ihm an seinen Gesichtszügen ansehen, dass er nichts gegen meine Sexualität hat und auch nicht, dass ich ein schwangerer Mann bin. Im Gegensatz kann ich bei ihm deutlich die Abneigung zu meinem Ex ablesen.
„Das klingt nach … sehr viel für einen Tag. Was auch immer du brauchst, sag es mir und ich helfe dir, ja?“, bot er mir an.
„Danke.“, dankbar und leicht schüchtern lächle ich ihn an.
Den Rest des Tages kümmert sich er sich darum, dass ich mich etwas von den Geschehnissen ablenken kann. Jules Vorschlag, dass ich auch über Nacht bei ihm im Gästezimmer schlafen kann, nehme ich dankbar an. Als es Zeit wird ins Bett zu gehen, folgt mir Nala. Jule versuchte sie zwar wieder weg zu locken, aber sie hatte andere Vorstellungen und so schlief ich die Nacht mit ihr auf der freien Betthälfte liegend. Ihre Nähe tat mir aber auch ganz gut und so kam ich entgegen meiner Vermutung recht gut in den Schlaf.
***
Zwei Tage später habe ich einen Termin bei einem Arzt, der sich auf Männerschwangerschaften spezialisiert hat. Unser Mannschaftsarzt verfügte einfach nicht über das Wissen, um weiter als die Feststellung meiner Schwangerschaft bei mir, mich zu behandeln.
Die zwei Tage verbrachte ich auch bei Jule. Selbstlos hatte er mir weiterhin Unterschlupf angeboten und ich hatte sein Angebot angenommen. Die Kombination aus nicht alleine sein zu müssen und auch Jules Charakter helfen mir ungemein dabei weiter zu machen.
Fest steht für mich, dass ich das Leben meines Kindes nicht allein wegen meiner Karriere beenden würde. Wie es generell mit dieser aussieht werde ich morgen, in einem Gespräch mit der Vereinsspitze erfahren.
Auf meine Frage, ob Jule mich zum Arzttermin begleiten würde, hatte dieser sofort ja gesagt und so liege ich jetzt auf der Untersuchungsliege, mit hochgeschobenem Oberteil, und kann mich zumindest an Jules Hand festhalten, und mir somit Sicherheit gibt.
Mit angehaltenem Atem warte ich das Urteil des Arztes ab, während dieser mit dem Schallkopf über meinen Bauch fährt. Jules Daumen, der mir über meinen Handrücken streicht, hält mich währenddessen bei Verstand. „Also. Die Diagnose Schwangerschaft, die ihr Mannschaftsarzt schon gestellt hat, bestätigen. Ich würde sie ungefähr zwischen den Wochen 9 und 10 einordnen. Vom dem, was ich so früh schon sehen kann, ist alles soweit mit dem Fötus okay. Ich schalte gleich den Ton an, dann können wir auch den Herzschlag hören.“, gibt mir der Arzt eine erste und sehr positive Rückmeldung. Erleichtert tausche ich mit Jule einen Blick aus. Auch er sieht etwas berührt aus und verstärkt kurz bestätigend den Druck an meiner Hand. Der Herzschlag, der kurz darauf über die Lautsprecher erklingt macht die Situation komplett.
***
Auch die nächsten Tage nach dieser Untersuchung fand ich Unterschlupf bei Jule. Natürlich nur, weil er es eben anbot.
Er begleitete mich zur Besprechung mit der Vereinsführung, wobei er dort vor der Tür auf mich warten musste, aber es half, dass er nicht allzu weit von mir entfernt ist und mich hören könnte, wenn ich schreien müsste. Das musste ich zu meinem Glück nicht. Mein Vertrag gilt länger als meine Schwangerschaft und die Erholung danach dauern würden und ich habe die Hoffnung auch danach weiter spielen zu können. Der Verein möchte mir diese Gelegenheit bieten und das beruhigt mich sehr. Die Zukunft ist in dieser Hinsicht damit sicher und ich kann mich auf das hier und jetzt konzentrieren.
Als Jule mir anbot, dass ich ganz zu ihm ziehen könnte, wenn ich das möchte, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, dass er der Vater ist und mein Partner. Das ist er zwar nicht, aber irgendwie nimmt er diese Rolle ungefragt ein und ist dabei so gewillt das auch gut zu machen. Ich konnte fast nicht anders, als ja zu sagen. Das glückliche Lächeln des Blonden, welches ich daraufhin geschenkt bekomme ist es definitiv wert.
Zusammen mit einigen unserer Teamkollegen räumt Jule meine Wohnung leer. Mein Ex hat auch noch einen Schlüssel von dieser Wohnung. Auch wenn Jule diesen irgendwie zurückholt, kann ich einfach nicht in diese zurückkehren.
Jule ist wirklich das Beste, was mir hätte passieren können. Dazu kommt, dass er mir immer mehr ins Herz wächst. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn ich wieder alleine und mit Kind dastehen werde. Aber daran will ich gar nicht denken. Aktuell heißt es für mich, laut Jule, einfach genießen und ein glücklicher Schwangerer zu sein und genau das werde ich auch tun.
Ich bin etwas abgewichen von meiner normalen Vorgehensweise bei Mpreg OS und habe den Kind nicht Jule als Biologischen Vater geben, auch wenn das vermutlich stressfreier für Karim gewesen wäre.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(30.09.2022)
Chapter 94: 145. 2/2 AdeyemixBrandt (Mpreg)
Chapter Text
Julians Sicht:
Ich halte es noch immer für ein wink des Schicksals, dass Karim genau vor mir den Termin beim Check-Up zu Saisonbeginn hatte.
Wir hatten und vor der Begegnung vor der Tür, nur kurz bei einem Raumwechsel von ihm und dem Arzt gesehen. Ich hatte noch im Wartezimmer gesessen und die beiden sind an mir vorbei gegangen.
Da ich ihn danach nicht mehr gesehen hatte, war ich mehr als Überrascht, ihn vor der Tür sitzend anzutreffen. Besonders nicht in dem Zustand, in dem er sich in diesem Augenblick befand.
Ich stand ihm, schweigend bei, erstens, weil ich selber nicht wusste, was ich zu ihm sagen soll und zweitens, weil ich ihn damit nicht mehr verletzten oder ihn zu etwas drängen möchte.
Das Angebot, dass er auch mit mir zu mir nach Hause kommen kann, kommt vollkommen ungeplant direkt von meinem Herz. Ich konnte es irgendwie nicht mit ansehen, wie es ihm so schlecht geht.
Als er mit Nala an seiner Seite auf meiner Couch sitzt und mir bei einer Tasse heißer Schokolade erzählt, was ihm alleine heute widerfahren ist. Ich höre ihm, mit einigen Mühen, ruhig zu. Bei seiner Erzählung sträubten sich bei mir alle Haare und am liebsten wäre ich direkt aufgesprungen, zu dem Typen gerannt und hätte ihm den Hals umgedreht. Na gut, vielleicht nicht direkt den Hals umgedreht, aber eine ordentliche Standpauke hätte ich ihm auf jeden Fall verpasst! Ich kenne Karim noch nicht lange, aber er ist definitiv kein Betrüger und auch niemand, der es verdient so von seinem Partner verletzt zu werden.
Ich sichere ihm erneut meine Unterstützung zu, als er geendet hat. Viel mehr kann ich gerade nicht tun. Auch unsere noch am Anfang stehende Freundschaft, die ich nicht gefährden möchte, erlaubt mir nicht mehr zu tun. Aber ich gebe mein Bestes. Und auch Nala tut ihren Teil. Scheinbar hat sie mit ihrer neugierigen Nase schon erschnüffelt, was da gerade bei Karim im Bauch heranwächst. Und als einzige vierbeinige Unterstützung sieht sie sich nun scheinbar in der Pflicht sich, so weit sie das kann, um ihn zu kümmern. Karim reagiert zwar überraschend, ist aber nicht abgeneigt und freundet sich immer mehr mit ihr an.
***
Als Karim mich gefragt hatte, als ich mit zum Arzt möchte, war ich erst einmal etwas überfahren vor Überraschung. Damit habe ich definitiv nicht gerechnet. Auch wenn wir die letzten beiden Tage ganz gut bei mir Zuhause miteinander ausgekommen sind, ist es schon ein großer Schritt für ihn und ein unglaublicher Vertrauensbeweis an mich. Ich sage ja. Schließlich müsste er sonst alleine dort hin und ich glaube, dass würde ihm noch viel mehr Angst machen, als wenn er mich an seiner Seite weiß.
Ich halte während der Ultraschalluntersuchung seine Hand. Ihm schien dies zu helfen und mir war es eine Freude ihm mit so etwas einfachem beistehen zu können. Mit dem direkten Hautkontakt machte sich in mir ein leichtes Kribbeln, von meiner Hand, die die seine hält, aus, breit. Ich ermahne mich selbst und versuche dieses Kribbeln zu unterdrücken. Das letzte, was er nun brauchte war, dass ich mich in ihn verliebe. Auch wenn er durchaus in mein Beuteschema fällt und garantiert nicht die schlechteste Wahl, es wäre für ihn zu viel und um ihn geht es. Trotzdem kann ich es nicht verhindern, dass mein Daumen sich etwas verselbstständigt. Sanft male ich, hoffentlich beruhigende, Kreise auf seinen Handrücken, als es ernster wird.
Ganz lassen kann ich es nicht und so lausche ich dem Arzt, was er zu ihm sagt. Das Bild auf dem kleinen Bildschirm und genauso der Herzschlag des Kleinen lässt mich auch nicht kalt.
Ich überspiele meinen gefühlstechnischen Zwiespalt und gebe Karim weiterhin die Unterstützung, die er bei mir sucht. Hier geht es um ihn und sein Kind. Ich, und meine Gefühle, kommen in der Rangfolge erst ganz hinten.
***
Danach geht alles ganz schnell. Ich bot ihn an, dass er weiter bei mir wohnen kann. Ich begleitete ihn zu dem entscheidenen Termin mit dem Verein und lief während er in der Besprechung war vor der Tür praktisch Furchen in den Boden.
Aber als all diese Steine aus dem Weg geräumt sind und er sich nur noch um das Baby kümmern muss, was aktuell ja noch heißt, dass er sich um sich selber kümmern muss, kann ich ihn auch nicht wieder loslassen. Er hatte sich über die zwei Wochen bei mir einen Platz in meinem Herz erkämpft. Obwohl ich es nicht zulassen wollte, konnte ich mich seinem natürlichen Charm nicht entkommen.
Zwei Nächte lang lag ich fast komplett wach und kann meine Gedanken und Gefühle um ihn und für ihn nicht abschalten. Ich überlege in diesen Nächten auch, ob es für uns beide Sinnvoll, oder eben nicht, wäre, wenn er weiter bei mir leben würde. Er hatte mir gegenüber bedenken geäußert, wieder in seine alte Wohnung zu ziehen, weil dort so viele schlechte Erinnerungen an seinen Ex auf ihn warten, und so schließe ich, dass er eher in eine neue Bleibe ziehen würde. Also warum nicht hierbleiben? Ich könnte ihm weiterhin helfen und er stände nicht alleine da. Mit Schwangerschaften kenne ich mich zwar auch nicht besonders gut aus, aber das kann man sich ja anlesen und reinwachsen. Und auch wenn es ziemlich egoistisch von mir ist, dass ich ihn weiterhin so eng um mich herumhaben möchte, hoffe ich, dass auch er die Vorteile davon sieht, weiter bei mir zu wohnen und dass ich ihn so noch etwas länger um mich haben könnte.
Als er auf meine Frage hin tatsächlich „Ja“ sagte, konnte ich mein Glück nicht fassen. Nur mit aller Mühe kann ich mein Grinsen auf ein hoffentlich relativ normales runterdimmen.
Seine alte Wohnung haben wir schnell leer. Nach dem Termin mit den Bossen hatte er auch den Rest der Mannschaft eingeweiht und da fanden wir viele willige Helfer.
Marco, unser Glucken-Kapitän, scheint während des Schnellumzugs mich genau zu analysieren. Ich winde mich praktisch unter seinen Blicken. Ich weiß ja, dass er Karim, genauso wie mich als ich neu im Team war, nur schützen möchte und auf alle aufpasst, aber es ist doch unangenehm das Ziel seiner Blicke zu sein.
„Ich habe deine Blicke gesehen, Jule. Reiß dich am Riemen! Der Kleine muss jetzt an sich und das Kind denken. Das heißt, dass du nichts versuchen wirst, Kapiche?!“, raunt er mir, zu als wir beide Kurz alleine sind. Ich schlucke trocken unter seinem strengen Blick und nicke. Er bestätigt es mit einem Nicken seinerseits und wendet sich wieder dem Karton zu, mit dem er zuvor schon beschäftigt gewesen ist.
***
Ich halte mich brav an Marcos Worte. Sie entsprachen a auch dem, was ich mir selber als Vorschriften schon festgelegt hatte.
Folgsam mache ich alles mit. Karim hat praktisch jederzeit die Möglichkeit mich einzuspannen. Auch wenn er mich nicht direkt fragte etwas zu erledigen, räumte ich auf, lese mich in Sachen Babies und Kindererziehung ein und mache Pläne, die ich nicht regelmäßig pflege, um unseren Fortschritt festzuhalten und die nächsten Teilziele, die angegangen werden müssen, ins Auge zu fassen.
So vergingen die Wochen. Ich versuche es Karim so entspannt und einfach zu machen, wie es nur geht. Ohne Stress und noch vor der, von uns festgelegten Deadline, habe ich zumindest schon Mal die Möbel für das Kinderzimmer aufgebaut. Richtig einräumen kann man das Zimmer erst, wenn Karim, wie er es sich wünscht, weiß, ob er ein Mädchen oder Jungen bekommt. Dementsprechend werden die Wände dann gestrichen oder mit Tapete beklebt. Auch einiges weiteres steht schon wartend bereit, dass das Baby da ist.
Mein persönliches Highlight ist es Karim jeden Tag sehen zu dürfen und ihn auf dieser Reise begleiten zu dürfen. Er fesselt mich noch immer total, aber ich halte mich an meine eigenen Vorschriften und umwerbe ihn nicht. Aber eine starke Freundschaft wächst trotzdem zwischen uns. Und wenn er mal, wegen den Hormonen, etwas überlastet ist, sich wegen einem Geruch plötzlich übergeben muss oder den ganzen Tag verschläft ist das vollkommen okay für mich. Mit kleiner Eingewöhnung finde ich schnell heraus, wie ich in den verschiedenen Situationen reagieren muss oder was ich sagen muss. Dafür darf ich aus nächster Nähe beobachten, wie fast schon von Tag zu Tag sein Babybauch wächst, was extrem süß ist und wie er schon mit dem Kleinen interagiert. Noch kann er selbst nicht viel spüren und beschreibt es als flattern, aber er spricht sehr viel mit seinem Bauch und streicht über diesen. Letzteres lässt seinen süßen Bauch auch unter den Baggy-Hoodies, die er sich, mit meinem Einverständnis, aus meinem Schrank genommen hat, sichtbar werden.
Auch nimmt er mich zu jedem weiteren Arzttermin. Jedes Mal ertappe ich mich wieder dabei, wie ich mir wünsche, dass das Bild und der Herzschlag zu einem Baby, was nicht dieses Arschkoch von Ex als Vater hat, sondern mich, gehört. Aber dem war leider nicht so. Auch wenn es nicht mein Kind ist, spüre ich auch zu ihm eine Verbindung.
***
Die Zeit vergeht wie im Flug. Das Babyzimmer ist nun fertig und mit beigen und hell orangen Akzenten verschönert. Meine Baggy-Hoodies bringen nicht mehr viel, da Karims Bauch so groß ist, dass er so scheint, als ob er jedem Moment platzen könnte. Das Haus ist auch sonst vorbereitet und es steht eine fertig gepackte Tasche direkt neben dem Schuhregal neben der Haustür und wartet darauf, dass es los geht und ich Karim ins Krankenhaus bringen muss.
Es ist wirklich eine Zerreißprobe, bis sich der kleine Schatz fünf Tage nach dem errechneten Termin schließlich bemerkbar macht.
Da ich weder Karims fester Freund bin noch der Vater des Kindes darf ich nicht mit ihn in den OP für den Kaiserschnitt. Ungeduldig muss ich auf dem Flur ausharren, bis alles überstanden ist.
Als ich dann nach fast zwei Stunden des Furchen-in-den-Boden-des-Stationsflures-laufens von einer freundlichen Krankenschwester zu Karims Zimmer gebracht werde, klopf mein Herz bis zum Hals. Die Maske, die ich wegen der strengen Corona-Regeln hier tragen muss, verdeckt meine Wangen, was mich bei meiner hellen Haut davor bewahrt, dass man meine roten Wangen sehen kann.
Karim lächelt mich glücklich, voller Liebe für das kleine Bündel in seinem Arm und auch erschöpft an.
Vorsichtig trete ich näher an sein Bett heran. „Komm schon her. Sie ist wach und ich glaube sie würde sich freuen, wenn du sie auch auf der Welt begrüßt.“, lädt er mich ein noch weiter an sein Bett heran zu treten. Ich war zögerlich mit etwas Sicherheitsabstand zuvor stehen geblieben.
„Meinst du?“, frage ich leise und vorsichtig. Auch wenn ich mich während seiner Schwangerschaft um ihn gekümmert habe, habe ich nicht mit einem solchen Dank gerechnet. Ich fühle ich etwas überfahren. Meine Gefühle fahren zudem auch Achterbahn und eine Stimme in meinem Kopf flüstert mir zu, dass ich noch nie etwas Schöneres gesehen habe, als Karim und das kleine Bündel auf seiner Brust vor mir im Krankenhausbett.
„Ja.“, er schmunzelt mich verschmitzt an, dann wandern unsere beiden Blicke zu dem kleinen Bündel runter. Noch leicht verschrumpelt, mit unfokusierten Blick aus dunklen Augen, einem süßen Stupsnäßchen und schon vollen Lippen ist das kleine Gesicht, was da aus dem rosanen Tuch herauslugt. Mein Herz ist sofort an sie verloren. „Darf ich vorstellen? Malea. Das ist hawaiianisch und bedeutet Blume.“, flüstert Karim und stellt mir somit seine kleine Tochter vor. Den Namen wusste ich tatsächlich bis jetzt auch nicht. Ich habe nur mitbekommen, dass er einige Bucher und Webseiten durchstöbert hat, bis er meinte den richten gefunden zu haben.
„Passt perfekt.“, flüstere ich zurück. Ich muss mir dabei einige Tränen verdrängen. Wie sehr wünschte ich mir, dass sie meine ist und ich diese plötzlichen Gefühle für sie auch mit Berechtigung spüren darf. Ja, ich habe mehr gemacht als ihr Erzeuger, aber ich bin ja eigentlich nur Karims Teamkollege, der ihn bei sich aufgenommen hat und geholfen hat. Bestenfalls werde ich sowas wie ein Onkel für die kleine Blume.
Langsam löse ich meinen Blick wieder von ihr und ziehe mich auch genauso langsam aus Karims persönlichen Zone heraus. Zu lange will er mich wahrscheinlich auch nicht so nahe bei sich haben.
Doch da ist plötzlich ein Arm in meinem Nacken, der mich davon abhält. Bevor ich protestieren oder genau realisieren kann, was hier gerade passiert, sind da auch plötzlich Lippen, die auf den meinen liegen. Es ist kein langer Kuss, lang genug, dass es kein versehen sein kann aber auch kurz genug, dass ich es nicht schaffe ihn wirklich zu erwidern. Während meine Augen aufgerissen sind und ich erstaunt in die seinen schaue sind die seinen halb geschlossen.
„Was…?“, frage ich, als er mich wieder freigegeben hat und ich mich nun wirklich etwas aus seiner Nähe zurückgezogen habe, nicht in der Lage ein Satz zu bilden.
„Jule, denk nicht, dass ich deine Blicke während der letzten Monate und auch jetzt gerade nicht gesehen hätte. Danke, dass du dich so aufopferungsvoll um uns gekümmert hast und sich dabei hintenangestellt hast. Ich weiß nicht, wann genau es war, aber ich habe mir recht früh gewünscht, dass du ihr Vater wärst und danach konnte ich den Gedanken nicht mehr wirklich abschütteln. Nicht nur ihretwegen, sondern auch, wegen mir. Ich habe mich in dich verliebt. Ganz langsam und wirklich eingestanden habe ich es mir auch erst vor ein paar Tagen. Also, wenn du nach all dem Stress, der schon hinter uns liegt, und der der noch bevorsteht, noch Interesse an mir hast würde ich gerne die Kleine mit dir zusammen aufziehen und dabei schauen, wie sich das zwischen uns weiterentwickelt. Kompatibel sind wir ja schon, das haben die letzten Monate ja zu genüge gezeigt.“
Ich bin sprachlos und muss jedes seiner Worte einzeln durch meinen Kopf laufen lassen. Ich kann es einfach nicht fassen, was er mir da gerade sagte und anbot. Nämlich genau das, was ich mir wünsche. Meine Antwort ist dementsprechend einfach: „Ja. Nichts lieber als das!“
„Das ist schön.“, flüstert Karim und streckt sich leicht zu mit hoch. Ich verstehe seine stumme Bitte und beuge mich zu ihm herunter. Wieder treffen sich unsere Lippen zu einem vorsichtigen Kuss.
Ein leises quieken von Karims Brust, beendet den Kuss. Sofort liegen unserer beider Aufmerksamkeit auf der kleinen Maus, die aber sofort wieder ruhig wird, als Karim ihr vorsichtig über die vorwitzigen zarten Haare streicht, die unter dem Rand des Tuches hervorlugen. Sachte lege ich meine Hand zu Karims anderen, die ihren Rücken während allem nicht verlassen hat. Wir schauen uns an und ich weiß, dass das hier alles für mich ist und ich um diese beiden Menschen kämpfen werde bis ich nicht mehr kann.
Ich habe mich mit dem Ende selbst überrascht. Positiv. Ich finde es ist mir sehr gut gelungen diesen Zweiteiler so zu beenden.
Danke Hanschi04 für deinen Wunsch!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(07.10.2022)
Chapter 95: 146. 1/2 NeuerxOMC (post Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von: dreamyourstory21
OMC: Jakob Siepmann, halbes Jahr älter als Manu, 1,95m 98kg, brünett mit braun/grün schimmernden Augen, 2022: längere Haare (Manbun fähig) und leichten drei Tage Bart -> Papa Bär wie er im Buche steht
*Sommer 2022*
Manuels Sicht:
Mit einem leisen klacken fällt die Tür meines Arbeitszimmers hinter mir ins Schloss. Mit einem Lächeln auf den Lippen lausche ich den, nun gedämpften, Geräuschen, die meine Kinder machten.
Alle vier frühstückten zusammen zwei Zimmer weiter in der großen Küche unseres Hauses. Das kommt selten genug vor und heute ist es für mich etwas besonders Schönes. So lange ich konnte habe ich selber in der Küche gesessen und mit ihnen zusammen gescherzt. Aber da in wenigen Stunden etwas Wichtiges ansteht, musste ich mich jetzt für die letzten Vorbereitungen hier ins Büro verziehen.
Sollten sie zu ausgelassen werden, wird mein Mann schon eingreifen. Jakob, der eine noch imposantere Statur, als ich, hat, weiß sie auch einzusetzen.
Ich versuche, obwohl es mir schwerfällt, die Geräusche auszublenden und mich wieder aufs wesentliche zu konzentrieren. Im großen Aktenregal suche ich den gerade benötigten Ordner heraus und setze mich damit an den Schreibtisch. Dann wollen wir mal.
Weit kam ich nicht. Mit dem Aufklappen des Deckels berührten meine Finger etwas anderes auf meinem Schreibtisch, was anstelle des Ordners sofort meine volle Aufmerksamkeit bekommt.
Es ist ein Fotoalbum. Ein kleines in dem nur ausgewählte Bilder einen speziellen Platz gefunden haben. Bilder, die Veränderungen in meinem
Leben zeigen. Der Rest ist schon sortiert in größeren Alben untergebracht. Gestern hatte ich es abends mit ins Wohnzimmer genommen und es mir mit meinem Mann bei einem Glass Wein angesehen. Es dokumentiert, in Kurzfassung, das Älterwerden unserer Kinder und die Entwicklung, die Jakob und ich parallel durchlaufen sind.
Ich kann nicht anders. Den Ordner schiebe ich zur Seite, ziehe das Buch vor mich und klappe es auf. Genauso, wie am Vorabend, holen mich die Erinnerungen schon mit den ersten Bildern wieder ein.
***
-2002-
Ich war erst süße 16 Jahre alt gewesen, als ich plötzlich öfter zu Übelkeit neigte und trotz dem ständigen Besuchen in der Keramikabteilung zunahm.
Zuerst schon ich es darauf, dass ich mitten in der Vorbereitung für die neue Saison stecke und deswegen Stress habe.
Das Ganze blieb auch nicht vor meiner Mutter geheim. Schließlich wohnte ich noch Zuhause und sie hatte schon immer sehr gute Ohren. Besonders für Situationen, von denen man hoffte, sie blieben ihr verborgen.
Schließlich stellte sie mir ein Ultimatum, um zum Arzt zu gehen. Mehr oder weniger Freiwillig ließ ich zu, dass sie mich begleitet. Und bin am Ende der Untersuchung sehr froh darüber.
Mit der Diagnose ‚Schwangerschaft‘ hat keiner von uns gerechnet. Jakob, damals schon der Mann, oder besser der Junge, an meiner Seite und ich waren damals gerade ein Jahr zusammen. Und eigentlich waren wir immer sehr vorsichtig mit der Verhütung gewesen. Aber nun war es halt so. Ich bin schon im vierten Monat. Fast die Hälfte der Schwangerschaft ist schon rum und ich bemerke erst jetzt etwas davon. Damit bin ich längst aus dem Zeitfenster einer Abtreibung raus. Aber ich weiß auch nicht, ob ich das hatte tun können. Es handelt sich ja trotzdem um einen kleinen Menschen, den ich da in meinem Körper wachsen habe.
Mein Vater schaltete sich ein und beredete alles mit dem Verein. Auch wenn wir, mit Hilfe des Arztes den Verein eine schwere Verletzung als meinen Ausfallgrund nannten. Schalke nimmt diesen Grund netterweise an und bietet mir verschiedene Unterstütungsmöglichleiten an.
Eine Handvoll von schwangeren Sportlern, wenn auch nicht Fußballern, hat es schon gegeben und das machte mir Hoffnungen auf eine Karriere nach der Schwangerschaft. Aber das ist etwas, worüber ich mir erst nach der Geburt näher Gedanken machen werde.
Jakob ist immer an meiner Seite. Auch wenn er nur etwas über ein halbes Jahr älter ist, nimmt er seine Vaterpflichten sehr ernst.
Zuhause rücken wir alle etwas zusammen und richten im ehemaligen Arbeitszimmer meines Vaters ein kleines Babyzimmer ein.
Das schlimmste am schwanger sein ist, dass ich nicht mehr so viel machen darf. Statt Sport auf nahezu Profilevel gibt es jetzt entspannende Spaziergänge und Yogaübungen mit meiner Mutter und statt dem ganzen Tag im Verein hänge ich jetzt nur noch Zuhause rum. Zur Schule kann ich bis einen Monat vor der Geburt. Meinen Bauch, der unter einem geräumigen Pulli nicht auffällt, ist eher klein. Mein Arzt versicherte mir immer wieder, dass das aber vollkommen okay wäre.
Am 26.11.20002, war es dann soweit. Per Kaiserschnitt brachte ich unsere Tochter Sophie auf die Welt. Jakob war dabei immer an meiner Seite.
***
-2004/05-
Selbst mit einem Baby und späterem Kleinkind schaffte ich mich irgendwie zu vierteln. Zumindest fühlte es sich so an. ¼ Schüler, ¼ Fußballer, ¼ Vater und ¼ Jakobs Freund. Es war anstrengend. Besser wurde es mit Sophies erstem Tag bei einer Tagesmutter zum Saisonbeginn 04/05.
Fußballerisch habe ich alles gegeben und mich zurück gekämpft. Inzwischen spiele ich auch wieder in meiner alten Mannschaft. Keine, außer wirklich enge Freunde wissen von Sophie. Die Narbe versteckte ich immer gut und selten duschte ich mit den anderen oder zumindest nicht mit uneingeweihten.
Meinen Abschluss, Fachabitur, habe ich seit Ende des Letzten Schuljahres in der Tasche und kann mich nun vollkommen auf meine Karriere konzentrieren. Jakob beginnt praktisch mit dem Saisonstart seine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker, was sein Traumberuf ist.
Jetzt, wo die Schule kein Thema mehr ist, habe ich viel mehr Zeit für alles andere. Marcel zog aus und so verbrachten mein Bruder, ich und mein Vater einige Zeit damit, die obere Etage unseres Hauses, die sogenannte Kinderetage, umzubauen, damit meine kleine Familie und ich etwas Privatsphäre haben. Geld für eine eigene Wohnung haben wir nicht und mit Sophie ist es besser, wenn jemand, meist meine Mutter, direkt da ist und im Notfall auf sie aufpassen kann.
Ich habe mich gerade an alles gewöhnt, als sich im Oktober alt bekannte Symptome bei mir einstellten.
Sofort spreche ich mit meiner Mutter, die mich auch direkt mit zum Arzt schleppt. Ich habe gar nicht genug Zeit um zu realisieren, was mit mir passiert, da liege ich schon im Behandlungszimmer auf der Liege und die Ärztin fährt meinen Bauch mit dem Schallkopf des Ultraschallgerätes ab.
Als sie schließlich etwas fand, schaltete sie die Lautsprecher ein, während sie den Bildschirm im meine Richtung dreht. Sowohl auf dem Bild, als auch den Geräuschen nach, blieb kein Zweifel daran, dass ich mit meiner Vermutung recht habe. Aber gleichzeitig ist es ein großer Schock. Denn anstelle, wie es bei Sophie war, eines Kindes auf dem Monitor und eines Herzschlags, sehe und höre ich zwei.
Meine erste Schwangerschaft, die relativ wenige Symptome bei mir ausgelöst hatte, ist das glatte Gegenteil zu meiner zweiten. Nicht nur, weil es zwei Babies sind. Nein, die beiden brachten das volle Programm mit sich: Morgenübelkeit (eigentlich Ganztags Übelkeit), Gewichtszunahme bis ich noch nicht einmal mehr in meinen weitesten Pulli passte, ständiges aufs Klo rennen, Stimmungsschwankungen, zwei leichte Blutungen, es sind nur kleinere Gefäße geplatzt, bei denen ich direkt von meiner Mutter ins Krankenhaus gebracht worden bin, Sodbrennen, extreme Kurzatmigkeit und zudem werden meine Organe jeden Tag aufs Neue haargenau einmal komplett durchgeboxt.
Ich war noch nie so froh über etwas, als in dem Moment, als die ersten Wehen in der 37. Woche einsetzten. Zwei Stunden später liege ich vollkommen K.O., aber glücklich und schon total verliebt in die beiden neuen Familienmitglieder, die auf meiner Brust liegen, im Krankenhausbett und kann endlich wieder richtig durchatmen.
Die beiden haben sich ein sehr schönes Datum für ihre Geburt ausgesucht: den 03.04.2005. Und so kamen Colin und Felix zu unserer kleinen, chaotischen Familie hinzu. Die beiden sind zweieiig und das sieht man ihnen auch schon direkt nach der Geburt deutlich an.
***
-2005 bis 2016-
Nach den beiden ungeplanten Schwangerschaften wurden ich und Jakob deutlich vorsichtiger. Drei Kinder sind schließlich eine Menge und nicht gerade einfach in der Erziehung. Sophie, mit 2 ½ Jahren bei der Geburt der Zwillinge, ist eine gute große Schwester und macht es und zumindest etwas einfacher.
Wir blieben noch in etwa zwei Jahre bei meinen Eltern im Haus. Das ehemalige Zimmer von Marcel, was zwischenzeitlich unser Wohnzimmer war, wurde zum zweiten Kinderzimmer für die beiden Jungs. Später zogen wir erst in eine Wohnung und später in ein kleines Häuschen in der Nachbarschaft.
Auch dieses Mal kämpfte ich mich nach der Geburt wieder hoch, um mir selber meinen Traum zu erfüllen. Der Traum Profi-Fußballer zu werden hält mich am laufen. Die viele Arbeit zahlt sich aus. Niemand schien die zwei größeren Lücken in meinen Leistungsnachweisen zu beachten. Der Geschmack meines ersten Bundesligaspiels ist zuckersüß und all den Aufwand und die Zeit, die ich dafür investiert habe, wert. Ab da geht es für mich Steil bergauf.
Jakob machte auch sein Ding. Mit Bestnoten bestand er seine Abschlussprüfung und begann direkt mit seiner Meisterprüfung.
Sophie, die fast so aussieht, wie eine weibliche, kleinere Version von mir, kommt vom Charakter und ihren Interessen her ganz nach Jakob. Am liebsten ist sie nach der Schule in der Werkstatt und nach gemachten Hausaufgaben wuselt sie um die Mechaniker herum.
Colin ist praktisch das Gegenteil von seiner Schwester. Sieht aus wie Jakob in klein, mit seiner großen, kräftigen Statur und dunklen Augen und Haaren, ist aber nicht vom Fußballplatz und schon gar nicht von seinem Kasten zu trennen.
Felix sticht etwas heraus. Er ist schon immer etwas kleiner gebaut und weniger, als sein Bruder. Von seinem Aussehen ist er eine perfekte Mischung von Jakob und mir. Mit dunkelblonden Haaren und blauen Augen, geschwungenen Lippen und einer markanten Nase. Auch er fand im Fußball sein Talent. Im Gegenteil zu Colin auf der anderen Seite des Platzes, als Stürmer.
Mit meinem Wechsel nach München zogen wir auch das erste Mal in unsere eigenen vier Wände. Bisher hatten wir nur gemietet oder halt bei meinen Eltern gewohnt. Aber da sich ein eventueller Wechsel schon länger angedeutet hatte, haben wie uns um Gelsenkirchen herum noch nichts festes gesucht. Jakob beschloss genauso einen Neuanfang zu wagen, wie ich es mit den Bayern tat, und kaufte eine leerstehende Autowerkstatt auf. Sophie halt mit jedem Lebensjahr mehr bei ihrem Vater in der Werkstatt mit, stets freiwillig. Und die Zwillinge wechselten in einen kleineren Dorfclub mit gutem Ruf, wo sie sich selbst und ihren Fußball in ihrem Tempo entwickeln können.
All das schafften wir ohne, dass die Presse Wind davon bekam. Mit einigen Fake-Freundinnen lenkte ich sie zwischendurch ab, aber trotzdem ist es sehr erstaunlich. Weiterhin wissen auch nur ausgewählte Personen von meiner kleinen Familie.
***
-2017-
Der Moment in dem mein Fuß unter meinem Gewicht nachgab wusste ich, dass es eine ernsthafte Verletzung ist. Eigentlich war ich mit einem guten Gefühl in das Spiel gehen Real Madrid gestartet. Die Ärzte hatten mir vorher noch versichert, dass der Haarriss in meinem Fuß kein Thema mehr ist und ich hatte mich auf sie verlassen.
Gepeinigt durch den Schmerz der Verletzung und des Ausscheidens in der Champions League ging es für mich fast direkt ins Krankenhaus in München.
Ich ließ die ersten Behandlungen und Untersuchungen über mich ergehen und hielt meine Familie auf dem Laufenden. Wenigstens sind meine Kinder mit 12 und 14 Jahren alt genug, um langsam selber etwas Verantwortung für sich zu übernehmen. Das wird Jakob jetzt helfen.
Lange musste ich nicht warten, bis der Chefarzt zu mir kommt und mir seine Diagnose mitteilt. Mittelfußbruch. An der gleichen Stelle, wo der Haarriss auch gewesen war. Damit ist die Saison für mich auf jeden Fall beendet.
Später, ich war kurz vor dem Einschlafen, kam eine weitere, ganz aufgeregt wirkende Ärztin zu mir. „Herr Neuer, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll.“, stottert sie los und ihr Blick schweift immer wieder zwischen ihren Unterlagen auf dem Klemmbrett in ihrer Hand und mir hin und her.
„Einfach raus damit.“, ermutigte ich sie. Aber ich merke wie ich selber nervös werde. Bin ich zusätzlich ernsthaft krank?
„Ich habe ihre Blutwerte erhalten, weil der Kollege nicht damit umzugehen wusste. Ihr HCG-Wert ist deutlich erhöht. Das ist ein Zeichen für eine Schwangerschaft.“, erklärte sie mir.
Die Anspannung fällt etwas von mir ab. Eine Schwangerschaft ist nichts Schlimmes, nichts was mich komplett aus der Bahn wirft. Erneut ungeplant und ich habe auch noch nichts an Hinweisen bemerkt, aber sie wird schon Recht haben.
„Wäre es für Sie okay, wenn ich bei Ihnen einen Ultraschall machen würde, nur um sicher zu gehen?“, fragte sie mich. Ich nickte und sie verschwand kurz vor der Tür.
Ich wartete mit dem hochziehen meines Oberteils, bis sie das Gerät vorbereitet hat. Sofort wandert ihr Blick zu meinen Narben.
„Ich habe schon zwei Schwangerschaften hinter mir. Die letzte vor 12 Jahren.“, erklärte ich ihr geduldig.
Sie blinzelte mich erstaunt an, bevor sie mit der Untersuchung weiter machte. Das Ergebnis ist in Bild und Ton eindeutig. Ich bin mit Kind Nummer 4 in der 13. Woche schwanger.
Meine OP wird entsprechend umgeplant, um das kleine Leben in meinem Bauch nicht zu gefährden. Strenge Gespräche zwischen meinem Vater und den Ärzten ließen nicht zu, dass noch weitere Personen davon erfuhren. Meine lange Ausfallzeit wird dem Fuß zu geschrieben und somit muss der Verein nicht informiert werden. Bei Schalke war das nicht so der Hit gewesen und Rummenigge und Hoeneß würden erst recht austicken, wenn sie erfahren würden, was genau mich so lange beschäftigt.
Sophie, Colin und Felix, sowie ihr Vater, freuen sich riesig über den kleinen Nachzügler. Die positive Stimmung wegen der Schwangerschaft überwiegt über der negativen wegen der Verletzung. Ich werde rund um versorgt und kann die Zeit richtig genießen. Das Baby macht es mir auch recht einfach. Mehr als ein paar Tage mit Stimmungsschwankungen habe ich nicht.
In der Nacht vom 28.10. auf den 29.10.2017 bringe ich schließlich unsere zweite Tochter auf die Welt. Über ihren Namen gab es einige Diskussionen. Jeder von uns fünf hatte einen anderen Favoriten. Am Ende siegte der Vorschlag von Sophie, die Kleine Nele zu nennen, in einer Abstimmung.
***
-2018 bis Sommer 2022-
Die Zeit verging, wie im Flug.
Im Sommer 2019 heirateten Jakob und ich endlich. Alles ganz geheim und nur mit unseren Familien in Anwesenheit. Aber es war ein Traum. Nele spielte das Blumenmädchen, mit Unterstützung von Sophie.
Nele ist generell ein kleiner Engel. Nicht nur vom Aussehen her, auch wenn ihr hellblondes Haar und die strahlend blauen Augen einen Teil davon ausmachten. Sie war ein einfaches Baby und Kleinkind. Noch nie war sie in einen Streit gelandet oder hat sich total danebenbenommen. Ihre drei älteren Geschwister übernehmen es gerne, nachdem Nele ihren ersten Geburtstag feierte, Aufgaben rund um sie herum oder zeigten ihr ihre Welt. Wir können uns wirklich auf unsere Kinder verlassen.
Sophie ging nach der Realschule an ein technisches Berufskolleg, um dort ihr Fachabitur zu machen. Ihre Ausbildung zur KFZ-Mechatronikerin fing sie 2020 bei BMW an. Später will sie aber bei Jakob in der Werkstatt mit einsteigen.
Und Colin und Felix? Sie waren der Grund, warum ich eigentlich gerade im Büro bin, erinnere ich mich und klappe schnell das Fotobuch zu.
Ein paar Minuten später verlasse ich das Büro mit den Akten unter Arm, die ich eigentlich nur schnell holen wollte.
Dieser Teil ist praktisch nur die Einleitung und Vorstellung der Personen, die im zweiten Teil dann vorkommen.
OMCs werden in den nächsten Monaten häufiger vorkommen. Irgendwie hat es bei meinen Ideen so besser gepasst keine AUs zu schreiben.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(14.10.2022)
Chapter 96: 146. 2/2 NeuerxOMC (Post Mpreg)
Chapter Text
Manuels Sicht:
Wenige Minuten später sitzen wir alle im Auto. Keiner von uns sprach groß mit einander, während ich dem alt bekannten Weg zur Säbener Straße folgte.
Heute ist ein großer Tag. Ein Scout hatte die beiden letzte Saison bei einem Spiel gesehen und unteranderem dem FC Bayern München von ihnen berichtet. Die Jugendabteilung hat sich daraufhin bei uns gemeldet und mit Jakob den heutigen Termin ausgemacht.
Lange hatte ich mich mit den beiden zusammengesetzt. Als Profi habe ich auch ein gewisses Auge für Talente und meine Jungs sind zwei. Da spricht nicht nur mein väterlicher Stolz, sondern mein rationaler Kopf. In dem kleinen Verein hatten sie eine gute Ausbildung genossen und ohne den Druck eines Leistungszentrums ihre Fähigkeiten verbessern können. Zu Bayern zu wechseln ist aber auch ein Risiko. Es wird mit einem Mal deutlich mehr Druck auf ihnen liegen. Aber einen Vorteil gibt es neben der guten Ausbildung in einem namenhaften Verein: mich. Ich wäre immer als Ansprechpartner verfügbar und kenne den Verein fast in und auswendig. Am Ende haben sie sich gegen drei andere, kleinere Vereine entscheiden und für das große Abenteuer.
Zudem habe ich selber einen Termin bei der Vereinsführung direkt im Anschluss vereinbart. Als Familie haben wir lange darüber gesprochen, ob ich meinen Namen nun auch im Verein und auf den Trikots anpassen lassen sollte. Und so als Vorbild für andere versteckte nicht heterosexuelle Fußballer auftreten soll. Aber auch das muss gut mit dem Verein abgesprochen werden. Schließlich ist aktuell kein Fußballer in Deutschland geoutet.
Mit unserem Van, wir brauchen ja schließlich oft 6 Sitze und dazu ordentlich Stauraum, konnten wir nicht auf meinem Platz in der Tiefgarage parken. Aber wir fanden einen freien Besucherparkplatz.
Ich versuchte mich mit Kappe und Sonnenbrille etwas unkenntlich zu machen. In den letzten Jahren hatte ich nicht darauf geachtet, aber dieses Jahr ist es deutlich erkennbar, dass es einen Tag in der Woche gibt, an denen alle neuen Verträge unterschrieben werden. So auch heute. Entsprechend voll ist es auf dem Gelände.
Nele, damit sie in dem ganzen Trubel nicht verloren geht, kommt bei Jakob auf dem Arm. Mit meinem Spielerausweis und den Weg zum richtigen Büro im Kopf, führe ich meine Familie über eine Alternativroute zu unserem Ziel. Nur kurz machen wir halt am Empfang, um uns anzumelden. Ich gebe direkt beide Termine an, damit das berücksichtigt werden kann.
Vor dem Büro waren ein paar Stühle gestellt worden. Ein weiterer junger Spieler sitzt bereits mit seinen Eltern da. Alle drei schienen mit ihrer Ausstrahlung ‚reiche Schnösel‘ zu schreien. Na toll, und mit sowas dürfen unsere Jungs sich rumschlagen. Passend zu meinem Eindruck, wirft uns die Mutter einen verachteten Blick zu, da wir uns unterhalten und nicht wie sie, schweigend warten.
„Zweimal Siepmann, bitte.“, eine junge Frau tritt nach wenigen Minuten Wartezeit aus dem Büro.
„Entschuldigung, sie müssen sich vertan haben, junge Frau. Wir warten schon viel länger und wenn Sie sich nicht beeilen, werden wir ein anderes Angebot annehmen, was ein großer Verlust für sie wäre. Mein Sohn ist der aktuelle Torschützenkönig und wäre eine echte Bereicherung für das Team.“, kommentierte die Frau, die mir ihrem eigenen Sohn hier ist. Genannter Sohn schien sich praktisch in den Komplimenten seiner Mutter zu baden, setzt sich direkt aufrechter hin und schaut Colin und Felix herausfordernd und überheblich an.
„Nein habe ich nicht. Familie Siepmann hat wegen einem Anschlusstermin hier im Haus vorrag. Kommen sie bitte, damit sie auch pünklich ihren anderen Termin wahrnehmen können.“, maßregelt die Mitarbeiterin die Schnösel-Mutter, wieß uns erneut an ihr zu folgen und machte anschließend auf dem Absatz kehrt.
Ich muss mir ein Lächeln verkneifen, da Nele fröhlich pfeifend vor mir ins Büro hüpft. Eine humoristische Ader hat meine Jüngste auf jeden Fall. Wobei ich vermute, dass sie das gerade nicht absichtlich macht, um die Mutter noch zu provozieren.
In dem größeren Konferenzraum warten schon die vier, die für die U19 Mannschaft zuständigen. Ich ziehe die Tür hinter uns zu und nehme anschließend erst meine Kappe und Brille ab. Als ich meinen Blick auf die anderen Personen im Raum richte, sehe ich deutlich, wie die Augenbrauen von Christian Saba (Teammanager), Peer Lauster (Teammanager), Sebastian Dremmler (Spielbetrieb) und Florian Zahn (Kaderplanung) hoch wandern.
„Hi.“, begrüßte ich sie und hole die Unterlagen, die wir mitbringen sollten, aus meiner Umhängetasche.
„Manu?! Neuer?“, vernahm ich von der anderen Tischseite. Es klang etwas nach überfahrender Katze.
„Ja. Seit Sommer 2019 eigentlich Neuer-Siepmann. Aber das ist ein Thema für das Gespräch mit der Vereinsführung gleich.“, lenke ich das Thema wieder auf den eigentlichen Grund dieses Treffens.
Danach lief alles ganz normal. Die Verträge, die wir Zuhause auch schon entsprechend geprüft haben, werden nur noch unterschrieben, weswegen Jakob und ich überhaupt da sind, weil die Zwillinge noch Minderjährig sind, und anschließend werden Fotos gemacht. Alles professionell und schnell.
Als wir wieder auf den Gang treten, dieses Mal habe ich Nele auf dem Arm, kommt uns direkt die Schnösel-Familie entgegen. Kampflustig blickt die Mutter uns an. Ich ziehe nur die Augenbraue hoch und beobachte belustigt, wie ihre beiden Männer hinter ihr mich nun, wo ich eine Verkleidung abgelegt habe, erkannten. Ich nicke ihnen nur zu und führe meine Familie weiter zu unserem nächsten Termin.
Ich brauch nicht noch Stress von den dreien, wenn das Gespräch gleich alle meine Nerven kosten könnte. Genau weiß ich nicht, wie die Bosse reagieren.
Sie Sekretärin ist zwar etwas erstaunt, als sie meinen Anhang sieht, weißt uns aber, nachdem sie sich gefangen hat, an ins große Konferenzzimmer zu gehen, wo man uns schon erwartet.
Ich klopfe und betrete auf Kalles ‚herein‘ als erster von uns das Zimmer. Nele, weiterhin auf meinem Arm, winkt den vier Männern fröhlich zu. Zurück gewunken wird ihr aber nicht, stattdessen kann man sehr gut beobachten, wie die Unterkiefer der drei nach unten klappen. Ich habe Oliver Kahn, Hasan Salihamidžić, Jan-Christian Dreesen und Andreas Jung noch nie so erstaunt schauend gesehen.
„Papi, die Männer winken mir gar nicht zurück!“, beschwert sich Nele bei mir über das Ausbleiben einer Reaktion auf ihr winken.
„Das liegt daran, dass wir sie etwas überrascht haben, Mäuschen.“, antwortet mein Mann, an meiner Stelle, ebenfalls amüsiert über die Reaktion meiner Bosse.
„Oh“, kommt es von Nele. Ich setze sie nun wieder auf dem Boden. Für den Rest des Termins brauche ich freie Hände.
Jan hat sich am schnellsten erholt und bittet uns platz zu nehmen. Jakob und ich ziehen zwei Stühle etwas näher ran, sodass wir als Familie entbeinender sitzen können. Nele klettert, sobald er sitzt, auf den Schoß ihres Papas.
„Manu, erklär uns bitte diesen kleinen Überfall.“, bittet mich Oliver schließlich darum, dass ich die Situation, in der wir uns befanden, zu erklären.
„Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich nicht weiter verstecken werde und möchte. Eigentlich ist dieser Termin nur dafür da, dass ich euch, bevor ich es öffentlich mache, über alles zu informieren. Kurzfassung: Ich bin Schwul, verheiratet mit meiner Jungendliebe und habe mit ihm vier wundervolle Kinder." Ich fahre direkt die großen Geschütze auf.
„Ooookay. Das musst du uns aber noch etwas näher erklären.“, war es dieses Mal Hasan, der spricht.
„Also, Jakob und ich sind in Gelsenkirchen schon auf die gleiche Schule gegangen und sind von Freunden irgendwann zu einem Paar geworden. 2002, wo ein unbekannter Grund in meiner Verletzungsakte angegeben ist, war ich das erste Mal ungeplant Schwanger. Ende November kam dann Sophie auf die Welt. Schalke hat mich weiterspielen lassen, sobald ich wieder fit war. Im April 2005 habe ich die beiden Jungs, Colin und Felix, bekommen. Danach kennt ihr meinen Weg bis 2017. Jakob hat währenddessen seine Ausbildung und seinen Meister gemacht und nach dem Umzug nach München hier seine eigene Kfz-Werkstatt eröffnet. 2017, als ich meinen Mittelfußknochen gebrochen habe, wurde bei mir eine erneute Schwangerschaft festgestellt. Nele kam dann im Oktober zur Welt und dadurch, dass ich wegen der Schwangerschaft ruhiger war, konnte auch meine Verletzung gut abheilen. Vor drei Jahren haben Jakob und ich dann geheiratet. Die Zwillinge wurden während der letzten Saison gescoutet und hier vorgeschlagen, als Verstärkung der U19. Wir haben gerade die Verträge unterschrieben.“, gebe ich Ihnen bereitwillig einen genaueren Überblick über mein Leben.
„Das ist … viel auf einmal. Und was genau hast du jetzt vor?“, fragt Oliver mich.
„Ich möchte an die Presse gehen. Ich habe schon einen Artikel mit einem Bekannten bei einer großen Zeitung, ausgearbeitet. Inklusive Fotos. Einige Mitspieler, ehemalige und aktuelle, haben sich bereiterklärt Stellungsnahmen zu veröffentlichen Unteranderem Fips, Mats und Benni. Aktuell ist Thomas der Einzige, der von meiner Familie weiß und deswegen werde ich vor der Veröffentlichung des Artikels mit der Mannschaft sprechen. Zudem würde ich gerne meinen Namen auf dem Trikot ändern. Seit der Hochzeit heiße ich Neuer-Siepmann und das würde ich auch gerne auf dem Rücken stehen haben. Außerdem will ich zu meinen Kindern stehen, besonders zu den Zwillingen, die in meine Fußstapfen treten und Fußball werden wollen. Speziell Colin, der selber Torwart ist.“
„Das klingt recht vernünftig. Wärst du ein anderer, würden wir uns dir in den Weg stehen. Aber du bist in der Mannschaft und in den Herzen der Menschen gefestigt und hast einen guten Ruf. Zudem bist du jemand, der sich sowas gut überlegt und nicht mehr ein absoluter Jungspund. Ich denke, dass ich für alle spreche, wenn ich sage, dass wir hinter dir und deiner Familie stehen werden.“, Andreas Worte werden von Olli und Hasan mit Nicken bestätigt.
Nach einigen Minuten Smalltalk, wobei auch Jakob und die Kids miteinbezogen wurden, machten wir uns mit leichteren Herzen wieder auf den Weg nach Hause.
*
Eine Woche später kommt der sehr informative Artikel raus. Der Titel: „Nicht nur im Tor Deutschlands Nummer Eins“ fasst es gut zusammen. Drei Bilder begleiten den Artikel. Ein Bild von unserer Hochzeit, wobei Nele nicht erkenntlich ist, weil sie noch nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stehen soll, ein altes Bild von Jakob und mir aus unserer Schulzeit und ein aktuelles, von hinten fotografiertes, auf dem ich mein neues Trikot anhabe und recht und links neben mir meine Zwillinge laufen.
Meine Mannschaft hatte ebenfalls gut reagiert. Auch der DFB, wobei das wohl zu einem guten Teil der Verdienst von Hansi war, der mich auch in der Presse stützte. Viele haben, neben denen die ich schon vorher drum gebeten hatte, selber noch positive Stellungnahmen veröffentlicht und mir und meiner Familie alles Gute gewünscht.
Als ich schließlich das erste Mal mit meinem neuen Trikot auf dem Platz stehe, fühlt es sich verdammt gut an. Es ist wie verliebt sein. Alles kribbelt und ich kann auch ohne Probleme die Pfiffe der nicht begeisterten Fans ausblenden. Kurz vor Anstoß winke ich meiner Familie zu, die mich heute unterstützt. Nur Nele fehlte, sie ist zu ihrer Sicherheit heute Nacht bei einer Freundin untergebracht. Ich kann sie zwar nicht genau auf den vollen Rängen ausmachen, aber zumindest in die generelle Richtung kann ich winken.
Das ist nun Teil 2, also der, wo ich das Gefühl hatte, dass da noch vorher was kommen muss, wo ich die Familie sozusagen etwas erkläre.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(21.10.2022)
Chapter 97: 147. AdeyemixBurkhardt
Chapter Text
Wunsch von Lavendelelfe
Karims Sicht:
Endlich ist es soweit. Mein erstes Spiel in für meinen neuen Klub steht an. Nun bin ich in der deutschen Bundesliga angekommen! Auch wenn es nur ein Vorbereitungsspiel ist, was heute für uns ansteht. Freudig den Anpfiff erwartend, stehe ich auf meiner Position auf dem Feld.
Bevor ich rausgegangen bin, habe ich einen letzten Blick auf mein Handy geworfen. Mein Freund, Jonny, hatte mir noch eine motivierende Nachricht geschrieben.
Jonny: Viel Spaß bei deinem ersten Spiel! Verletz dich nicht und lass dich einfach von der Energie mitziehen. Egal, welches Ergebnis am Ende dasteht und wie du gespielt hast, ich glaube an dich und liebe dich!
Der Schiri macht sich bereit das Spiel anzupfeifen. Mit einem letzten Gedanken an meinen Freund berühre ich das, unter einer Lage Tape an meinem linken Handgelenk versteckte, Armband. Jonny hat es mir in der Sommerpause im Urlaub geschenkt. Er selbst hat das gleiche. Die beiden Armbänder hat er an einem kleinen Stand bei einer Händlerin selber ausgesucht und in Handarbeit herstellen lassen. Jetzt sollen die beiden Armbänder uns beiden Kraft geben und uns daran erinnern, dass wir nicht allein dastehen, sondern ein Team sind, auch wenn wir bei unterschiedlichen Vereinen spielen.
Das Spiel für mich persönlich war gut. Aber trotzdem haben wir verloren.
Sobald ich konnte, ziehe ich mich zurück und rufe meinen Freund an. Wenn wir uns nicht sehen können, tut es gut wenigstens ab und zu die Stimme des Partners zu hören. Mich baut das zumindest immer auf und auch Jonny sagt mir immer wieder, dass es ihm besser geht, wenn wir an einem schlechten Tag miteinander telefonieren.
*
Trotz der Niederlage ist die Moral und Stimmung in der Mannschaft gut. Alle arbeiten verbissen daran, dass wir beim nächsten Spiel besser zusammen agieren und gewinnen zu können.
Begeistert mache ich alles mit. Aber für mich ist ja auch noch alles neu hier. Die „alten Hasen“ in der Mannschaft versuchen die Energie von uns jüngeren oder neuen kreativ zu bündeln.
Gio, Jude, Jule und ich sitzen gemeinsam beim Abendessen und reden über mögliche Spielzüge, da wir alle auf anderen Positionen spielen und eine gute Abbildung unseres Teams sind ist es sehr umfassend, als Jule, der neben mir sitzt, umvermittelt meinen einen Arm zu sich zieht.
Verwirrt schaue ich ihn an. ‚Was ist denn jetzt los?‘, denke ich verwirrt. Doch sein Blick bleibt auf meinem Arm liegen. Ich folge seinem Blick und erstarre, als ich sehe, warum er meinen Arm so genau betrachtet. Sein Blick liegt auf meinem Armband. Jedes einzelne auf das Lederband aufgezogene Steinchen und kleiner Anhänger wird von ihm betrachtet.
„Das sieht aber aufwendig aus. Da hat sich aber jemand mit einem Geschenk sehr viel Mühe gegeben.“, spricht Gio in die Stille am Tisch, die sich mit Jules ergreifen meines Armes gebildet hatte, hinein. Er hing fast gänzlich auf dem Tisch, um sich auch mein Armband ansehen zu können. Auch wenn er es mit einem sanften Lächeln sagt und er nicht der Typ dafür ist, mich wegen dem Armband zu beleidigen, gefriert mir das Blut wortwörtlich in den Adern.
Mit weitaufgerissenen Augen schaue ich weiter auf mein Handgelenk. Eigentlich sollte das Armband in einer kleinen Schatulle in meinem Nachttisch liegen. Es mir einfach zu persönlich, um es sonst so offen zu tragen. Warum ich es vorhin nach dem Duschen im Anschluss vom nachmittags Training weiß ich nicht.
„Ja. Ich bin sowas von Neidisch! Marius hat keine einzige romantische Zelle in seinem Körper. Ab und zu gibt er sich Mühe, aber auch nur zu meinem Geburtstag oder unserem Jahrestag. Wirklich kreativ ist er mit seinen Geschenken aber nicht.“, sagt Jule und zieht einen Flunsch.
Nur langsam registriere ich die Worte des gebürtigen Bremers. ‚Marius? Romantisch? Jahrestag? Wollte er damit sagen, dass …? Nein oder? Aber was, wenn doch?‘, diese Gedanken drehten sich in meinem Kopf im Kreis.
Wenn es möglich ist, werden meine Augen noch ein Stück größer, als sie zuvor gewesen sind. Mein Blick ließ ich von meiner Hand zu Jule wandern.
Dieser sieht mich erstaunt an: „Oh, dir hat es noch niemand gesagt?“, stellte er fest.
„Was genau?“, harke ich nach.
„Marius und ich sind seit Sommer 2020 zusammen. Er war einer der ersten, die ich hier kennengelernt habe. Während seiner Leihe bei Hertha blieben wir dann in Kontakt und sobald er wieder hier war, hatten wir unser erstes Date. Seine Leihe bei Köln war zwar auch stressig, Aber immerhin konnten wir uns trotzdem oft genug sehen. Hier von der Mannschaft weiß jeder von uns. Sind schließlich alle erwachsen und sollten damit umgehen können, dass es ein Schwules Paar in der Mannschaft gibt.“, berichtet Jule mir in Kurzfassung von seiner Beziehung.
„Wow.“, bringe ich nur hervor. So wie Jule es erzählte klang es so einfach ein homosexueller Fußballer zu sein. Und er ging so offen damit um.
„Aber ihr kommt trotzdem nicht an Erling und mich ran!“, sagte Gio und riss mich so aus meinem Starren. Mit seinem Dessert-Löffel deutet er auf Jule. Die Gesichtszüge der beiden verraten, dass sie es beide nur als Spaß sehen.
Während die beiden in eine Diskussion um den Titel „Traumpaar der Mannschaft“ beschäftigt mich der Gedanke: ‚Was wäre, wenn ich sie einweihe? Was sagt Jonny dazu? Zumindest vor den beiden kann es mir helfen, wenn jemand unbefugtes davon erfährt, dass ich Schwul bin.‘
So in Gedanken versunken bekomme ich kaum mit, dass das Essen vorbei ist. Von meinen neuen Teamkollegen werde ich mitgezogen, damit wir pünktlich ins, für den Abend geplante, Kickertunier starten können.
***
Über die nächsten Wochen gewöhne ich mich immer mehr in die Mannschaft ein. Besonders horche ich auf die Reaktion auf das Turteln von Jule und Marius. Aber alles bleibt spielerisch und freundlich. Noch nicht einmal einen komischen Blick in ihre Richtung gibt es. Das ist wirklich schön mitanzusehen.
Mein Armband trage ich nun öfter. Nicht beim Training, aber wenn wir uns in kleineren Gruppen privat treffen. Wirklich auffallen tut es nur den Jungs, die damals auch am Tisch gesessen haben, als Jule es entdeckt hat. Von ihnen bekomme ich ab und zu ein zwinkern geschenkt, wenn sie es sehen. Für mich ist es aber ein großer Schritt. Ich bin damit aufgewachsen, dass ich vor anderen meine Sexualität und Partner verstecken muss, und dazu gehören auch Geschenke des Partners. Niemand soll Verdacht schöpfen, dass da überhaupt jemand sein könnte. Denn niemals würde ich eine Fake-Freundin haben wollen.
Nach meinen ersten Bundesliga Spiel, in dem ich mich auch direkt verletze, telefonieren Jonny und ich lange via FaceTime miteinander. Irgendwie muss ich mich ablenken und er ist nur zu gerne dazu bereit. Mir kommt es als der passende Moment vor, um mit ihm über meine Mannschaft und die Paare, die sich in dieser gebildet haben, zu sprechen.
„Du, ich muss dir da was erzählen.“, fange ich an.
„Ich hoffe nichts schlimmes?“, antwortet er und klingt besorgt und setzt sich gerade auf.
„Nein. Ähm… Ich fange am besten vorne an. Ich habe an einem Abend das Armband nach dem Duschen übergestreift und es erst bemerkt, als Jule, Brandt, meinem Arm zu sich gezogen hat. Die anderen am Tisch haben es auch gemerkt und meine ‚Freundin‘ für das kreative Geschenk gelobt. Ich habe das alles vor Schreck nicht wirklich mitbekommen. Tja, wieder aufmerksam wurde ich erst wieder auf das Gespräch, als Jule sagte, dass Marius, Wolf, ihm sowas noch nicht einmal zu ihrem Jahrestag schenken würde. Danach hat er sich mit Gio gestritten, wer von ihnen mit ihrem jeweiligen Partner das bessere Pärchen ist. Gio ist wohl mit Erling, Haaland, zusammen.“, ich hole kurz tief Luft, bevor ich zum Schluss meiner kleinen Rede komme, „Danach habe ich die Mannschaft beobachtet. Jeder weiß von Jule und Marius und auch wenn sie mal turteln oder auf dem Trainingsplatz vor allen kuscheln, konnte ich nicht einen Blick sehen, der das Verhalten der beiden verurteilt.“
„Und jetzt überlegst du, ob du eventuell ein paar von ihnen einweihst?“, kombiniert er richtig.
„Ja. Zumindest, die am Tisch saßen und das Armband gesehen haben. Das sind Jule, Gio, Jude und vermutlich auch direkt Marius, der würde es sonst vermutlich auch von Jule erfahren können.“
„Von dem, was du gesagt hast, kannst du ihnen damit vertrauen. Sag es ihnen ruhig. Auch, dass ich der mit der guten Geschenkidee war.“, zwinkert er mir zum Schluss zu.
***
Zwei Tage später habe ich die sechs zu mir eingeladen.
Nach einiger Zeit voll Smalltalk, kommt das Gespräch durch Jule auf mein Armband. Marius hat es ja noch nicht wirklich gesehen und Jule wollte seinem Freund zweigen, wie ein richtig schönes Geschenk aussieht. Damit nimmt er mir unverhofft die Einleitung in das eigentliche Gespräch ab. Zum Glück, denn meine Nerven gehen nämlich durch die Decke.
„Wenn du wissen willst, wo mein Freund es für mich zusammengestellt hat, kann ich dir seine Nummer geben.“, sage ich leise, während er sich das Band an meinem Handgelenk ansieht.
Die Reaktion von Jule ist beinahe ohne Verzögerung. Ich hatte so leise gesprochen, dass nur die beiden mich hören konnten, da die anderen in einem anderen Gespräch vertieft sind. Zwei starke Arme ziehen mich an den Blonden.
„Unser Kleiner hat einen Freund!“, singt er schon fast. Und seine Freude über mein persönliches Glück erfüllt mich mit einem Rausch an Glücksgefühlen.
Die anderen, von Jules Schrei nun auch auf uns aufmerksam geworden, werfen sich praktisch auf uns und machen die Umarmung zum Group-Hug.
Kurz genießen wir alle die Umarmung, bevor sie mich dazu überreden, ihnen alles zu erzählen und ihnen Bilder zu zeigen. Im Gegenzug zeigen Gio, Jule und Marius ihren Bildern und teilen ihre Geschichten mit mir.
Die ehrliche Freude für mich in ihren Gesichtern ist dabei für mich etwas ganz besonders Schönes und Erleichterndes. Und sie geben mir die Bestätigung dafür, dass ich so wie ich bin in dieser Mannschaft akzeptiert bin und das ist unglaublich nach all diesen Jahren des Versteckens und es gibt mir Mut für die Zukunft.
Ich weiß, dass ich in letzter Zeit viele Fußball OS hochlade. Das liegt daran, dass ich so viele Wünsche in diesem Fandom hatte. Keine Sorgen in den nächsten Monaten kommt immer wieder auch ein neuer F1 oder Biathlon OS.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(28.10.2022)
Chapter 98: 148. BrandtxHavertz (Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von @sprissa und VaniOswald
Julians Sicht:
Vorsichtig nippe ich an meinem Tee, den mir mein Verlobter vorhin mit ins Wohnzimmer gebracht hatte.
Kai war schon immer sehr fürsorglich, aber ab der Sekunde, in der er realisiert hatte, was der Test, dem ich zuvor gereicht habe, bedeutet, hat es sich noch einiges gesteigert.
Ich genieße es. Besonders, wenn es mir nicht gut geht. Wenn er hier ist, was sein Haus in London ist, nehme ich seine Anwesenheit in mich auf und lasse zu, dass er mich verwöhnt.
Aktuell haben wie es uns zusammen auf der Couch gemütlich gemacht. Kai sitzt hinter mir und lehnt sich in die gemütlichen Kissen, während ich mich selber an ihn lehne. Über uns haben wir eine kuschelige Decke ausgebreitet. Auf dem Fernseher, flackern die Flammen eines drei Stunden langen Videos von einem Kamin vor sich hin und im Hintergrund haben wir leise Musik an.
Seit ich schwanger bin, habe ich einen sehr empfindlichen Magen, der auch auf einige Bilder empört reagiert. Horror und ist aktuell für mich nicht drin.
Ich lege meine freie linke Hand, in der rechten halte ich meine Tasse, auf meinem Bauch. Ich bin schon Mitten im fünften Monat und mein Babybauch ist schon recht deutlich. Kai findet meinen Bauch sehr süß. Jeden Tag, an dem wir zusammen aufwachen und ins Bett gehen, begrüßt er unsere Tochter oder sagt er ihr gute Nacht. Er hat regelrecht einen ständigen Drang meinen Bauch zu berühren, wenn wir Zuhause sind. Auch jetzt gerade liegen seine Hände auf meinem Bauch. Ab und zu streift ein Daumen in sanften Kreisbewegungen über meinem in einen dicken Pulli gehüllten Bauch.
Draußen tobt das ekelige englische Herbstwetter. Nass, kalt und ohne Schnee.
Hier drinnen ist es deutlich angenehmer und ich muss zwischenzeitlich damit kämpfen, dass ich nicht einschlafe. Es ist einfach schon fast zu gemütlich. Der Tee wärmt von innen, die Decke von außen und in dieser Position und mit Kais Körperwärme von hinten tut mir auch nicht der Rücken weh. In den letzten Tagen hatte sich besonders abends dort, ein leichtes ziehen eingenistet. Vermutlich ein Vorbote für schlimmere Schmerzen zum Ende der Schwangerschaft hin.
Ich kuschle mich noch etwas enger an Kai ran. Dieser Abend ist einfach perfekt. Die letzten Wochen sind stressig gewesen und in wenigen Tagen geht es für ihn zur Vorbereitung für die WM. Da heißt es für uns beide noch einmal Kraft in der Nähe des Anderen zu finden und davon zu zehren, wenn wir getrennt sind.
Wie ich diesen Jungen liebe. Als ich mich in ihn verguckt habe und mir auch meine Gefühle für ihn eingestanden habe, war er erst süße 18 gewesen. Ich habe ihm damals die Entscheidung überlassen, ob er sich auf eine Beziehung zwischen uns, einlassen möchte und habe ihn lange mit kleineren Gesten mein Interesse an ihm gezeigt, ohne ihn dabei zu etwas zu drängen. Ich war erst Kais zweite Beziehung und die erste gleichgeschlechtliche. Über die Jahre waren wir ein starkes Paar geworden. Kein Wechsel oder Schwächephase, die bedeutete, dass ich nicht für die Nationalmannschaft eingeladen worden bin, hat uns groß etwas angetan. Wir sind nur daran gewachsen.
Im Frühling hatte er mich schließlich gefragt, ob ich sein Mann werden möchte. Ich musste nicht überlegen, was ich daraufhin antworte. Mein ja kam aus der Tiefe meines Herzens.
Und der positive Schwangerschaftstest, der mich erst runterzog und später zu einer sehr positiven Bereicherung meines Lebens wurde, machte unsere Familie komplett.
Kai bewegt sich hinter mir. Sein Kopf legt sich auf meinen. „Woran denkst du?“, flüstert er, um die Stille um uns herum nicht zu sehr zu zerstören.
„An uns. Unsere Liebe. Unsere Kleine. Und wie glücklich ich gerade bin.“, antworte ich ihm, genauso leise sprechend.
„Das bin ich auch. Glücklich. So unfassbar glücklich. Ich kann mir nichts vorstellen, was mich glücklicher macht, als du und jetzt auch die Kleine.“
Ich brumme zustimmend. Mit etwas verrenken drehe ich mich zu ihm um, meine, mittlerweile leere, Tasse stelle ich in der Bewegung auf den kleinen Tisch neben der Couch. Unsere Lippen treffen sich zu einem von unseren Gefühlen geladenen Kuss.
Wir müssen uns allerdings recht schnell wieder trenne, da mein Rücken wegen der komischen Haltung nun doch zwickt. Wieder in unserer ursprünglichen Position, lasst es aber schnell wieder nach.
Genießerisch lasse ich mich nun doch von der Kombination von Kais einmaligem Geruch, seiner Körperwärme, der Musik und dem knistern des Feuers aus den Lautsprechern einlullen.
It's Bravert-Time again!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.11.2022)
Chapter 99: 149. SchmidtxSxhmid
Chapter Text
Hinweis: Bei diesem Pärchen arbeite ich nur damit, was ich beim Zimmerduell (Sommer 2022) gesehen habe und wie ich sie dadurch charakterisiert habe. Niklas ist eher der ruhigere Typ (fast schon der Klischee Streber in meinen Augen), der sich nicht so viel traut (Zwischenmenschlich) und Romano eher der aufgeschlossenere.
Wunsch von belliska
*Sommertrainingslager 2022*
Niklas Sicht:
Etwas neidisch beobachte ich eine größere Gruppe von meinen Mannschaftskollegen, die ein paar Meter von mir entfernt, zusammenstehen und mit einander scherzen.
Ich mag selber den ein oder anderen Witz raushauen können, aber ich kann es nicht auf Knopfdruck und nicht gegenüber jedem. Besonders in größeren Gruppen neige ich dazu schüchtern zu sein und nur zuzuhören.
Besonders einen meiner Teamkollegen beobachte ich. Romano.
Wir spielen seit zwei Jahren erst so wirklich zusammen. Wir beide wurden nach unseren Ankünften in Bremen, um mehr Erfahrung zu sammeln, direkt wieder verliehen. So haben wir zwei Jahre lang nichts miteinander zutun gehabt, obwohl wir im gleichen Sommer bei Bremen unterschrieben haben.
Ich fand ihn schon damals, bei unserem ersten Treffen, ganz süß. Aber noch besser war es gewesen, ihn dabei zu beobachten, wie er erwachsen wurde. Auch wenn er recht klein gewachsen ist mit 168cm Körpergröße, macht er mit seinem Bart, den Tattoos und seinen Charakter seine Ausstrahlung doppelt so groß. In etwa, wie Leo das auch macht.
Ich muss meinem Blick von der, Spaß habenden, Gruppe schon fast losreißen, damit ich nicht zu auffällig starre. Ich schlage das Buch auf, was schon die ganze Zeit unbeachtet in meinem Schoß gelegen hatte, in dem ich eigentlich etwas lesen wollte, bevor in einer halben Stunde das zweite Training anfängt. Trainingslager sind immer recht wuselig und ein paar ruhige Minuten mit einem Buch, wirken oft Wunder beim runterkommen und entspannen.
Viel lesen konnte ich nicht, bevor wir alle für einen Radtour aufbrechen müssen. Die meisten, ich auch, fahren mit Kopfhörern in den Ohren einfach für sich. Andere, wie Mano, fahren immer an anderen Stellen in der Gruppe, um sich mit unseren Teamkollegen zu unterhalten. An einem Anstieg habe ich ihn direkt vor mir. Mein Blick ist, wie auf seinen Hintern geheftet, während ich kräftig in die Pedale trete. Durch die sitzende und nach vorne gebeugter Position kommt sein wohlgeformter Hinter nur noch mehr zur Geltung. Die Anstrengung verhindert es zu meinem Glück, dass sich mehr Blut, als es sollte, sich in meiner Körpermitte sammeln kann.
Wir alle sind schön nass geschwitzt, als wir uns in der Kabine wieder treffen. Auf den letzten Kilometern hat sich unser Feld etwas auseinandergezogen. Ich bin recht früh zurück und schon mit dem duschen fertig, als Mano erst den Duschraum betritt.
Mit zwanghaft abgewandtem Blick, verlasse ich den Raum und gehe zurück zu meinem kleinen Spind. Mir fehlen nur noch die Socken und Schuhe, als Mano auch fertig mit dem Duschen ist. Zusammen mit seinem Landsmann Marco Friedl, der auch ab dieser Saison unser Kapitän ist, kommt er in den Umkleideraum.
Aus meiner gebückten Haltung heraus und während ich mir den rechten Socken anzog, schaue ich zu ihm. Gebannt verfolge ich einen Wassertropfen, der von seinem Haar erst auf seine Schulter fällt und dann seinen Oberkörper hinunter, an seiner linken Brustwarze, die wegen der Zugluft, durch die sich immer öffnenden und schließenden Tür, zusammengezogen ist, vorbei über seine Bauchmuskeln und schließlich an seiner V-Linie durch das tiefsitzende Handtuch aufgesogen wird. ‚Verdammt sieht das gut aus!‘
Schnell wende ich mich wieder meinen Socken und Schuhen zu. Ich muss schnell hier raus, bevor jemand die Reaktion auf Mano in meiner Hose bemerkt. Ich gehe direkt auf mein und Manos Zimmer hoch. Das kam ja noch zu meiner gefühlsbedingten Verzweiflung noch dazu. Natürlich teilte ich mir mit meinem heimlichen Schwarm ein Zimmer.
Fast 10 Minuten habe ich alleine auf mein Zimmer, bevor auch Mano auftaucht. In der Zeit habe ich durch Gedanken an nicht so schöne Sachen meine Erektion wegbekommen. Mir hier im Trainingslager einen runter zu holen, traue ich mich nicht.
***
Zwei Tage später, bis dahin ist Mano weiterhin die figurative Möhre, die an einer Angel vor mir gehalten wird, damit ich, als der Esel, weiterlaufe und ihm begehre, kommt meine bisher größte Probe.
Wir duschen heute auf den Zimmern, da der Abend frei ist und wir nicht zwingend in Teamkleidung unterwegs sein müssen. Ich war als erster duschen und habe mich wieder auf meine Seite des Bettes gesetzt und lehne mit dem Rücken am Kopfteil, während Mano duscht.
Sein schiefer Gesang ist gleichzeitig schon sehr vertraut und doch noch genauso grässlich, wie ich beim ersten Hören wahrgenommen habe.
Ich schaue von meinem Handy, wo ich gerade auf ein paar Nachrichten meiner Eltern geantwortet habe, hoch, als sich nur kurz nach dem Abstellen des Wassers, die Tür zum Bad geöffnet wird.
Mano betritt das Zimmer in eine Wolke von Kondensat gehüllt. Dieses tut aber nichts dafür, dass er davon bedeckt wird. Und so präsentiert er sich mir in vollkommen nackt. Sobald ich das erkenne, schaue ich runter, um diesen anziehenden Anblick zu entkommen und gleichzeitig meine knallroten Wangen zu verstecken.
„Hab keine Sachen mitgenommen.“, begründet Mano, sorgenlos seinen leicht bekleideten Aufzug.
Ohne sich übermäßig zu beeilen, geht er zum Schrank. Ich warte noch ein paar Augenblicke ab, bevor ich wieder einen Blick riskiere. Vor meinen Augen verschwindet Manos blanker Hintern unter dem Stoff seiner frischen Unterwäsche.
Nervös schiebe ich meine Brille in eine andere Position und wende meinen Blick zurück auf mein Handy. Mit leicht zittrigen Fingern tippe ich weiter an einer Nachricht für meine Mutter. Ich muss mich ganz schön konzentrieren, damit ich nicht totalen Mist schreibe.
„Hast du schon eine Ahnung, was du heute machst? Ich glaube die älteren wollten durch das Dort bummeln und Marco hat die Idee gehabt sich in diesen kleinen Pub zu setzten, in dem wir am ersten Tag schon was trinken waren.“, fragt er mich während er sich weiter anzieht.
„N…nein. Nicht wirklich. Und du?“ Das zittern meiner Hände hatte sich wohl auch auf meine Stimme übertragen. Na toll!
„Ich glaube ich schließe mich eher Marco an. Auch wenn dieser nach dem zweiten Bier wieder anfangen wird von Maxi zu schwärmen und sich zu beschweren, dass die Sommerpause viel zu kurz gewesen ist.“, antwortet er mir.
Ich schicke meine Nachricht ab. Einen Teil habe ich noch nicht geschrieben, aber das werde ich später nachholen. Mein Blick, den ich nun nicht mehr mit meinem Smartphone Bildschirm fesseln kann, wandert direkt wieder zu Mano.
Dieser trägt mal wieder eine dieser, achso modischen zerrissen Jeans, in einer Shorts Ausführung und ein einfaches weißes T-Shirt. Letzteres ist so eng, dass ich ohne Probleme jeden seiner Muskeln sehen kann. ‚Oh mein Gott sieht das heiß an ihm aus!‘, fährt es mir durch den Kopf. Mano ist mit diesem Outfit die Personifikation von ‚sex on legs‘. Ich schlucke trocken und setze mich leicht anders hin, da es in meiner Hose auffällig eng wird. Ich kann nur hoffen, dass ich nicht allzu rot werde im Gesicht. Andererseits ist all mein Blut gefühlt auf einem anderen Körperteil auf dem weg.
Mano begegnet meinen Blick direkt. In seinen Augen schimmern immer wieder kurz wiederkehrende Emotionen auf, die aber immer zu schnell wieder verschwunden sind als das ich sie benennen könnte.
„Fuck it! Wie soll ich dir widerstehen, wenn du so guckst?!“, stößt er plötzlich aus und krabbelt zu mir aufs Bett. Damit ist die freie Hälfte, auf der er eigentlich schläft, besetzt und er mir unglaublich nahe.
„Was?“, krächze ich mehr, als das ich normal spreche. In meinem Kopf machen seine Wörter keinen Sinn.
Mano reagiert nicht auf meine unpräzise Frage, sondern krabbelt weiter zu mir rüber, bis er mit seinen Knien an meinen Oberschenkel stößt. Ich bin wie versteinert. Mein Gehirn hat sich wegen Überforderung abgeschaltet und ich kann nur noch erleben.
Mano stoppt nicht mit dem ersten Körperkontakt. Er richtet sich etwas mehr auf und verlagert nun über mir sein Gewicht auf seinen linken Arm mit dessen Hand er sich auf meiner anderen Seite abstützt. Er hängt nun praktisch über mir. Überfordert schaue ich ihn an. In so einer Situation war ich noch nie und der entschlossene Ausdruck in seinen Augen gepaart mit den leicht geweiteten Pupillen kann ich gerade auch nicht wirklich einordnen.
Ich schaue ihn einfach an und er zurück. Es fühlt sich an, als ob wir uns für einige Minuten so anschauten. In Wirklichkeit ist es vermutlich maximal nur eine halbe Minute. Dann bewegt er sich wieder. Das er das getan hatte, merke ich erst, als sich Lippen gleichzeitig sanft und fordernd auf meinen legten. Oh. Ich schließe meine Augen und gebe mich dem Gefühl von seinen Lippen auf meinen, seinen mich umgebenen Duft, seiner Körperwärme und den Schmetterlingen in meinem Bauch hin.
Leider müssen wir irgendwann auch wieder atmen. Leicht keuchend verharren wir, wieder Blickkontakt haltend, nur wenige Zentimeter vom Gesicht des anderen. Keiner von uns bereit den Moment enden zu lassen.
„Du bist so süß. So wunderbar süß. Wie kann man sich nur nicht in dich verlieben?“, flüstert er leise in die Stille hinein.
„Ich?“, frage ich ungläubig nach. ,Habe ich ihn da gerade richtig verstanden? Er findet mich süß? Und heißt der letzte Teil, dass er in mich verliebt ist?‘ Mein Gehirn kommt vor lauter Informationen gar nicht hinterher.
„Ja, du.“, bestätigt er mir und verbindet unsere Lippen zu einem Kuss.
Ich glaube, damit kann ich ganz gut leben.
An dieses Pairing musste ich mich erstmal herantasten. Aber belliska versteht es wirklich mich aus meiner Komfortzone zu holen und mir besonders Ihre Lieblinge bei Werder nahezulegen, die ich dann auch ganz gerne habe, sobald ich sie auf dem Radar habe.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(11.11.2022)
Chapter 100: 150. SchlotterbeckxAdeyemi (AU)
Chapter Text
Wünsch von Ginagismoted
5+1 Story
Nicos Sicht:
*1. Erstes Treffen*
Es der Tag an dem das Semester wieder beginnt und das kleine Café in dem ich arbeite, ist schon lange vor dem Unterrichtsbeginn gut gefüllt. Seit drei Jahren arbeite ich hier. Stefanie, die Besitzerin hatte eine wirklich gute Wahl getroffen, als sie damals dieses Ladenlokal gefunden hat. Es liegt genau auf dem Weg von einer größeren Siedlung mit Studentenwohneinrichtungen und dem Campus. Dementsprechend viele Studenten kaufen sich bei uns morgens Kaffee und ein Brötchen oder ähnliche Backwaren.
In der vollen Besetzung, drei an der Theke an den Kaffee- und Espressomaschinen und zwei hinten in der Backstube am Ofen und an der Schmierstation, wie wir den Tisch nennen, wo wir die Belegten Brötchen vorbereiten. Treten wir dem Ansturm von Studenten gegenüber. Noch sind alle von ihnen voll motiviert und machen sich noch keine Gedanken über Geldsorgen, Klausurstress oder ähnliches.
Die Neulinge unter den Studenten werden von den Älteren mitgezogen und kommen so auch zu uns.
Ich bin meist ein Teil des Verkauf-Teams. So auch heute.
Gerade habe ich eine, etwas unfreundliche, Studentin bedient. Sie ist bei uns seit zwei Jahren Stammgast und jedes einzelne Mal ist sie mit unserer Leistung nicht zu frieden. Trotzdem kommt sie immer wieder.
Ich atme einmal tief durch, damit ich etwas runterkomme, bevor ich den nächsten Kunden bediene. „Hallo. Was kann ich Ihnen Gutes tun?“, spreche ich den nächsten Kunden schon an, während ich meine Aufmerksamkeit erst auf mein Gegenüber lenke.
Warme braune Augen blicken mich freundlich aber auch etwas schüchtern an. „Ein belegtes Brötchen mit Salami und einen Cappuccino zum Mitnehmen, bitte.“, bestellt er ein vorsichtiges umspielt dabei seine Lippen.
„Sehr gerne.“, bestätige ich seine Bestellung. Ich nehme das, von ihm gewünschte, Brötchen aus der Auslage, während meine Kollegin an der Kaffeemaschine den gewünschten Koffein-Drink herstellt. Das Bezahlen dauert auch nicht lang. Er hat da Geld fast genau passend.
Immer wieder hatte ich ihn während ich ihn bediente, aus dem Augenwinkel angesehen. Süß ist er. Etwas jünger als ich und besser erzogen, als die meisten unsere Altersgenossen.
Es kam mir so vor, als ob die Zeit, die ich mit seiner Bedienung verbracht habe, ein kurzer Moment zum Durchatmen für mich war, denn danach geht es schnell und mit viel Stress auf beiden Seiten der Theke weiter.
*2. Lernen*
Acht Tage vergehen, bevor ich ihn das nächste Mal sehe.
Während wir morgens zwischen 7 und 9 Uhr nur an der Theke bedienen, haben wir danach Tischservice. Unter einem wasserdichten Zelt können wir das ganze Jahr auch draußen Plätze anbieten. Bei kaltem oder regnerischem Wetter montieren wir dann einfach nur die seitlichen Planen, damit unsere Gäste geschützter sitzen können.
Es war kurz nach 11 Uhr, als er auftauchte. Er suchte sich draußen einen Platz in der Sonne. Dort breitet er seine Unterlagen aus und beginnt scheinbar damit, Sachen für sein Studium abzuarbeiten.
Ich habe Glück, dass ich heute die Tische draußen zu bedienen habe und so kann ich selber seine Bestellung aufnehmen. Ich trete an seinen Tisch heran und schenke ihm ein freundliches Lächeln, als er mich bemerkt und zu mir hochsieht. „Hi. Kann ich dir was bringen?“, begrüße ich ihn.
„Hallo. Ich hätte gerne eine Kanne Pfefferminztee und euren heutigen Snack-Teller, der auf der Tafel da vorne steht.“
„Gerne.“ Ich notiere mir seine Bestellung und gehe rein, um sie vorzubereiten.
Mittags bieten wir Suppen, Salate oder andere kleine Snacks an. Jeden Tag wechselt unser Suppenangebot, die Salate sind immer Variable und der Snack wechselt auch meist, je nachdem ob er zur Suppe passt oder nicht. Heute gibt es eine chinesisch angehauchte Suppe mit einem passenden Salat, der eher aus Gemüse besteht, und von meiner Kollegin selbstgemachten Frühlingsrollen. Man kann es als Kombi „Snack-Teller“ bestellen, wie er, oder auch einzeln.
„Guten Appetit“, wünsch ich ihm, als ich seine Bestellung neben ihm, in sicherem Abstand zu seinen Büchern und Blättern, stelle.
„Danke.“ Er grinst mich wieder so zaghaft an. Jetzt ohne den Stress von vor ein paar Tagen scheint es sich noch besser in mein Gehirn zu brennen.
Auweia. Ich bin auf dem besten Weg mich in ihn zu verlieben.
*3. Regen*
Gleich mit zwei Tabletts haste ich zwischen unserem Zelt und dem eigentlichen Gastraum innen hin und her.
Innerhalb von Sekunden hatte sich der Himmel verdunkelt gehabt und mit keiner weiteren Schonfrist setzte auch kurz darauf ein heftiger Regenschauer ein. Da wir und unsere Kunden nicht darauf vorbereitet waren mussten wir jetzt die Teller, Gläser und Tassen nach drinnen bringen. Ein stetiger Wind weht einige Tropfen nämlich auch ins Zelt hinein, da wir in Erwartung eines sonnigen Tages nicht die Seitenteile angebracht haben.
Ich brauchte zwar nur wenige Minuten die 8 Gäste und ihre Bestellungen nach drinnen zu bringen, aber ich habe doch einiges an Regen abbekommen. Ein Ärmel meines Hemdes ist von der Hand bis zum Ellenbogen komplett nass. ‚Bis zu meinem Feierabend wird er wieder trocken sein.‘, denke ich mir und kremple ihn hoch, damit der nasse Teil nicht mehr auf meiner Haut liegt.
Durch die sich öffnende Tür werde ich aus meiner Arbeit, die Kunden hier im Innenraum unterzubringen, gerissen.
Vollkommen nass geregnet, der Regen schien sich noch weiter verschlimmert zu haben, seit ich drinnen bin, steht ER da. Nur im durchnässten Pulli und mit triefenden Haaren. Missmutig schaut er zurück nach draußen.
„Hi. Du bist ja völlig nass! Kann ich dir etwas Warmes zum Trinken bringen?“, kümmere ich mich direkt um ihn.
„Das wäre lieb. Einen Pfefferminztee, bitte.“, dankbar schaut er mich an und mich meine, erkennen zu können, dass sich seine Augen zumindest ein wenig erhellten, nachdem ich ihn angesprochen habe.
Ich nicke und eile hinter die Theke. Während das Wasser warm wird, habe ich einen Gedankenblitz und gehe nach hinten an mein Fach im Pausenraum. Dort steht meine Sporttasche, weil ich nachher zum Sport gehen möchte, und in dieser sind auch Wechselklamotten. Ich nehme meinen Pulli raus. Er wird ihm zwar zu groß sein, aber wenigstens trocken. Außerdem greife ich auf dem Rückweg nach vorne nach einem der Regenschirme, die hier irgendwann mal jemand vergessen hat.
Zusammen bringe ich Tee, den Pulli und den Schirm zu ihm. Verdutzt schaut er mich an.
„Den Pulli kannst du dir gerne ausleihen. Dann hast du wieder was Trockenes an. Der Schirm ist hier mal liegen geblieben, den kannst du gerne haben.“, biete ich ihm an.
„Das ist… toll. Danke!“ Seine Augen funkeln jetzt auf jeden Fall. Niedlich.
Während sein Tee zieht, geht er auf unsere Toilette und zieht sich um. Mit umgeschlagenen Ärmeln und einem Saum, der ihm deutlich über die Rundung seines Hinterns geht, schwimmt er schon fast in meinem Pulli.
Eine Stunde später verlässt er das Café. Es regnet zwar immer noch, aber wieder relativ normale Mengen, die er mit dem Schirm beherrsche kann. Durch die Scheibe winken wir uns zu, bevor er um die Hausecke biegt und aus meinem Sichtfeld verschwindet.
*4. vordrängeln*
Es ist 7:30 und es ist voll! Die Schlange vor mir möchte einfach kein Ende finden und wird immer länger. Einen nach dem anderen bedienen wir, uns dabei Mühe gebend nicht noch mehr Zeit zu verlieren.
Ich bediene gerade eine rothaarige Studentin, als mir hinter ihr sein Gesicht auffällt. Ganz klischeehaft geht in diesem Moment für mich die Sonne auf.
Doch der Moment ist jedoch nur von kurzer Dauer. Ein etwas größerer Student schiebt sich einfach vor ihm und stellt sich taub, als er hinter ihm anfängt zu protestieren.
‚Nicht mit mir, Freundchen!‘, denke ich mir.
„Guten Morgen, was bekommst du heute?“, frage ich und schaue dabei an der Schulter des Vordränglers vorbei in SEIN Gesicht.
„Einen großen …“, fängt der Vordrängler an, doch ich unterbreche ihn.
„Nicht Sie. Ich habe den Mann hinter ihnen gefragt. Wir halten hier nichts vom vordrängeln. Wenn wir das sehen, bedienen wir nach der vorherigen Reihenfolge. Stellen Sie sich bitte wieder an ihren vorherigen Platz in der Schlange. Sie halten hier gerade den Betrieb auf.“ Meine Stimme lasse ich bewusst zuckersüß klingen und ich setzte mein bestes Engelsgesicht auf. Die Drohung schwingt trotzdem mit.
Der Vordrängler schaut mich nur verdutzt an, und ich sehe mich gezwungen deutlicher zu werden: „Du, einen nach hinten, ganz nach hinten oder es gibt hier heute für dich keinen Kaffee. Und ab!“
Mit einem letzten wütenden Blick, scheinbar ist meine Ansage nun endlich bei ihm angekommen, schiebt er sich hinter meinen ‚Crush‘.
ER steht jetzt wieder direkt vor mir. Ich zwinkere ihm freundlich lächelnd zu. Letzteres erwidert er dankbar, während er seine Bestellung aufgibt.
*5. Namen und Nummern*
Heute habe ich die Spätschicht. Ich komme erst um 12 und schließe den Laden um 20 Uhr ab. Dann sind die Aushilfen für den morgendlichen Ansturm für den Tag fertig und zusammen mit den beiden Vollzeitkräften der Frühschicht bewältigen wir dann den Mittag, bevor diese auch Feierabend machen.
Ich trete gerade an die Theke heran, meine Schürze nebenbei bindend, als ich bemerke, wer gerade den Laden betreten hat.
Er. Und scheinbar hatte er mich noch nicht bemerkt. Sein Blick ist meiner Meinung nach, nicht ganz so freundlich, wie wenn er mich ansieht. Suchend schaut er sich um, als sein Blick auf mich trifft, erhellt sich förmlich sein ganzes Gesicht, als er anfängt leicht zu grinsen. Süß.
Ich lächle freundlich zurück. Jetzt scheinbar durch meine Anwesenheit beruhigt, setzt er sich an einen der freien Tische und holt seine Uni-Sachen aus seinem Rucksack.
Ich nehme seine Bestellung, eine Kanne Pfefferminztee und unseren heutigen Snack-Teller, auf.
Während der Zubereitung kommt mir eine Idee. Ich habe das noch nie gemacht und finde es auch etwas Klischeehaft, aber ich will ihn einfach besser kennenlernen, als nur sein Lieblingstee und -kaffee zu kennen. Und nach seinem, nach mir suchenden Blick, räume ich mir berechtigte Hoffnungen ein, dass es ihm ähnlich ergeht. Also schreibe ich auf eine Servierte: ‚Hi, Sunshine. 0157 1234567890 x Nico‘ Dabei machte ich mir keine großen Gedanken, was ich da gerade schrieb. Es kam einfach tief aus meinem Herz. Ich versteckte sie etwas zwischen der Tasse und der Untertasse.
Als ich ihm seinen Tee hinstellte, erhielt ich wieder dieses süße und leicht schüchterne Lächeln, was in meinem Bauch die Schmetterlinge zum Leben erweckte.
Während ich wieder meinem Job nachgehe, werfe ich immer wieder einen Blick in seine Richtung. Nach einigen Minuten, die er den Tee ziehen ließ, wurde es dann ernst. Er machte sich seine erste Tasse fertig. Noch hatte er nicht die Tasse angehoben und meine Nachricht gesehen. Doch, als er auch etwas Zucker in seinen Tee gegeben hat, hob er die Tasse für einen ersten Schluck an. Damit konnte er meine Nachricht sehen.
Und er schien auch recht schnell zu bemerken, dass auf der Servierte etwas geschrieben steht. Erst fror er in seiner Bewegung ein, dann wurden seine Augen größer und schließlich wandert sein Blick zu mir. Überrascht, aber auch mit Wärme in seinem Blick sieht er mich an. Nervös räume ich weiter auf. ‚Verdammt ich bin doch sonst nicht so Unsicher!‘. Immer wenn ich während der nächsten Minuten zu ihm linste, treffen sich unsere Blicke.
Bevor ich mir weiter Gedanken über ihn machen konnte, kam eine größere Gruppe rein und nimmt meine gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Mit insgesamt 18 Personen machten sie auch ordentlich Lärm.
Das schien meinen Crush beim lernen zu stören. Recht schnell gab er mir das Zeichen, dass er gerne zahlen möchte.
„Tut mir leid wegen dem Lärm.“, entschuldige ich mich zerknirscht bei ihm.
„Du kannst ja nichts dafür, Nico.“, er lächelt mich dabei wieder so sanft an, „Ich bin übrigens Karim.“
Kurz schaue ich ihn erstaunt an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mir so sehr vertraut und mir mit dem nennen seines Namens Hoffnungen macht, dass er tatsächlich auch Interesse an mir hat.
Sein Bezahlvorgang ist beendet und von der Gruppe werde ich auch schon wieder gerufen. Und ich bin etwas hin und hergerissen zwischen meinem Job und dem Beenden meines Gespräches mit Karim.
„Geht nur, ich werde mich später bei dir melden.“ Karim schien meinen Zwiespalt zu bemerken und ich schenke ihn noch ein dankbares Lächeln, bevor ich mich nach einer eiligen Verabschiedung von ihm, wieder der Gruppe zu wende.
Tatsächlich habe ich nach meinem Feierabend eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer, die sich als die von Karim entpuppte, als ich sie öffnete.
*+1 Karim greift ein*
Wieder ist es eine stressige Frühschicht für mich und meine Kollegen. Und ausgerechnet heute begehrt uns unsere Lieblingskundin mit ihrer Anwesenheit.
Ihren Kaffee habe ich schon vor mir auf die Theke gestellt und bereits zwei mal etwas näher zu ihr geschoben, in der Hoffnung, dass sie ihn endlich nimmt, bezahlt und dann geht. Stattdessen ist sie scheinbar nicht davon abzubringen uns einen Beschwerde-Vortrag über die Vorzüge von Starbucks, und warum wir uns eher in deren Richtung entwickeln sollten, zu halten.
Karim, mit dem ich seit zwei Wochen täglich schrieb oder hier im Café sprach, steht direkt hinter ihr. Zwischenzeitlich ist mein Blick zu ihm gewandert. Entschuldigend und genervt von ihr.
„Entschuldige bitte, ich und all die anderen würden auch noch gerne bestellen. Wenn du Starbucks so viel besser findest, dann kauf doch dort ein! Dieses Café ist mit ihrer Idee so viel innovativer und sollte für ihrer Leistungen auch entsprechend geschätzt werden.“, unterbrach Karim sie schließlich.
Schnaubend zahlt sie ihren Kaffee und geht beleidigt an meinem Crush vorbei. Ich hoffe sie kommt nie wieder. Die anderen Gäste klatschen währenddessen Karim Beifall.
„Danke., bedankte ich mich bei ihm.
„Gerne. Sie ging nicht nur dir tierisch auf die Nerven.“, grinst er mich frech an. „Und ab jetzt wünsche ich die einen entspannteren Arbeitstag. Wir schreiben später.“, zwinkert er mir noch zum Abschied zu, bevor er Platz für den nächsten Kunden macht.
Seine Wirkung auf mich ist wirklich unheimlich. Unglaublich gut. Mit ausreichend Energie durch seinen Besuch und neuer Motivation überstehe ich den Rest des morgendlichen Ansturms. Nach der Arbeit holt er mich ab. Noch ist es recht warm draußen und wir wollten zusammen in den Park picknicken. Das Essen nahm ich aus den Kaffee mit. Und so ließen wir den Tag zusammen deutlich entspannter ausklingen, als er begonnen hatte.
‚Wo mit habe ich ihn nur verdient.‘ denke ich glücklich Lächelnd und lasse zu, dass er sich an meine Schulter lehnen kann. Es ist einfach nur perfekt mit ihm.
150 OS! Nie hätte ich gedacht, dass ich mal so viele OS schreiben würde. Wirklich feiern kann ich es leider gerade nicht, da das, was Sommer euch mitgeteilt hatte, sich bestätigt hat. Aktuell bin ich froh, wenn ich überhaupt Lust und Zeit habe zu schreiben. Aber zum Glück ist mein Vorrat groß und auch recht vielfältig.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(18.11.2022)
Chapter 101: 153. FodenxMount + Info
Chapter Text
*April 2022*
Phil räkelt sich auf seinem Bett und lauscht seinem Freund am anderen Ende der Telefonleitung. Mason erzählte ihm ausführlich von seinem Leben in London und seinem Team.
Nie hatte er gedacht, dass er mal eine Fernbeziehung führt. Schon gar nicht mit einem Kollegen. Zusammen spielten sie ja auch in der Nationalmannschaft. Aber hier ist er. Gespannt lauschte er Masons Ausführungen. Egal, wie langweilig oder für ihn unwichtig, dass glücklich, verliebte Lächeln verlässt seine Lippen bei keinen ihrer Telefonate. Auch wenn er von seinen Zimmerkollegen ab und zu dafür aufgezogen wird, dass er ‚seiner Freundin‘ so verfallen ist und jedes Mal bei den Anrufen dieses Lächeln automatisch auf den Lippen hat und schnell eine ruhige Ecke sucht, wo sie ungestört sind und niemand mithören kann. Etwas klammert er sich an diese Möglichkeit, wie sie ihre Leben miteinander teilen können.
‚Irgendwie müssen wir uns während der freien Zeit öfters sehen. Mal sehen, was es so an Möglichkeiten gibt.‘, denkt er sich.
„Hörst du mir überhaupt noch zu?“, bricht Mason sein Monolog über sein heutiges Training ab. Scheinbar hatte er vergessen an einer der passenden Stellen ein ‚hmmm‘ oder ‚ja‘ einzuwerfen.
Etwas ertappt antwortet Phil: „Ähm. Ja, natürlich. Aber ich habe auch daran gedachte, was wir alles in unserer freien Zeit zusammen machen können und wie viel Zeit wir einfach nur zusammen haben werden.“
„Das klingt verdammt schön. Aber erstmal haben wir noch eine Saison, die abgeschlossen werden möchte.“ Mason klingt zum Ende hin sehr enttäuscht.
„Ja. Aber wir stehen das schon durch. Den Großteil der Saison haben wir ja auch schon geschafft.“, versucht ihn Phil, und sich gleichzeitig auch, zu ermutigen.
„Ich liebe dich.“, flüstert Mason leise. Sein Schmerz, wegen der räumlichen Trennung von seinem Liebsten, ist deutlich in seiner Stimme heraushörbar.
„Ich dich auch. So unfassbar doll.“, erwidert Phil aus vollem Herzen und ähnlich leise vor lauter Emotionen, die ihn überrollten.
***
*einige Tage später*
Wieder telefonieren die beiden Liebenden miteinander.
Phil wartet angespannt darauf, dass Mason mit seinem Tagesbericht fertig ist. Vor ihm auf dem Tisch steht sein Laptop und zeigt sein Mail-Postfach an. Vor ein paar Tagen kam ihm DIE IDEE und heute hatte er die Antwort erhalten.
„Und was läuft bei dir so?“, fragte Mason und beendet ihre Konversation über seinen Tag. Natürlich hatte Phil im zugehört und entsprechend geantwortet oder was eingeworfen.
„Mein Tag war wie immer. Nicht großes passiert. Der Haaland Wechsel wird wohl immer wahrscheinlicher, aber sonst gibt es hier nichts neues.“, beginnt er ganz normal, bevor er zu seinem eigentlichen Thema kommt: „Ich habe eine Idee, was wir bald zusammen machen könnten.“
„Echt?“
„Ja. Wir wollten uns doch schon länger mal ein Formel 1 Rennen live und zusammen ansehen. Ich habe also bei zwei Teams angefragt und eines davon hat mir jetzt geantwortet. Red Bull würde sich über meinen Besuch, inklusive eine weitere Person, zum Grand Prix in Monaco freuen. Nicht nur für den Tag des Rennens, sondern auch gerne über das gesamte Wochenende.“
„Das ist ja… DAS IST DER WAHNSINN! JA! JA! JA! Natürlich machen wir das! Das ist perfekt! OH MY GOD! Ich komme darauf einfach nicht klar!“ Phil musste sich teilweise das Handy weiter vom Ohr weghalten, damit sein Freund ihm nicht vor lauter Freude noch einen Hörschaden beschert.
„Ich entnehme deiner Antwort, dass ich für zwei Personen zusagen soll?“, fragte er Mason lächelnd. Es gibt für ihn nichts Schöneres, als seinen Freund glücklich zu machen und das scheint ihm mit der Idee auf jeden Fall geglückt zu sein.
„Ja. Bitte! Es ist wie ein Traum, der gerade wahr wird! Ich kann es nicht fassen! Wir schauen und live einen GP an und dann auch noch MONACO!“
***
Für die beiden konnte die Zeit danach nicht schnell genug vergehen.
Phil war mit dem Abpfiff des letzten Spiels praktisch auf dem Weg nach London zu seinem Liebsten. Die ersten Tage der Off-Season werden sie bei Mason verbringen. Und danach würden sie pünktlich am Freitagvormittag vor dem Monaco-Rennen nach Nizza fliegen und das Wochenende genießen.
Dates in der Öffentlichkeit können sie normalerweise nicht haben, aber dieser Ausflug können sie als eine rein freundschaftliche Aktion der Presse verkaufen.
Je näher sie dem Abflugtag kamen, desto aufgeregter sind sie beide. Besonders sieht man dies Mason an. Er ist von den beiden eher derjenige, der alles überdenkt und fünfmal prüfen muss, ob er auch wirklich alles eingepackt hat, was er benötigen könnte. Und natürlich muss er vor der Abfahrt zum Flughafen noch einmal alle Fenster, den Herd und die Lüftungsanlage prüfen, bevor er beruhigt losfahren kann. Phil lässt seinen Freund machen. Er weiß, dass dieser geübte Ablauf, vor Reisen oder Auswärtsspielen, Mason beruhigt und er sonst die ganze Zeit die Sachen noch im Hinterkopf hätte.
---
In Monaco haben sie über Red Bull eine Suite mit zwei Schlafzimmern gebucht. Der Blick vom Balkon auf die Küste und einen kleinen entfernten Teil der Strecke, auf der aktuell der normale Straßenverkehr unterwegs ist, ist atemberaubend.
Mason drängelt etwas, weil er am liebsten direkt zur Strecke möchte. Also packen sie fürs erste nur das nötigste aus und lassen sich von einem Fahrer, der von Red Bull zur Verfügung gestellt worden ist, zur Strecke bringen.
Sie hielten sich sehr im Hintergrund und verfolgen das gesehen auf der Strecke, wo die ersten beiden freien Trainings stattfinden. Die Pause zwischen den Trainingssessions nutzten sie, um etwas zu essen.
Es ist gleichzeitig schön und ungewohnt für die beiden sich nebeneinander an einen Tisch zu setzen. Aber sie genießen es.
Erst am zweiten Tag, am Samstag, posten sie zusammen einige Fotos auf Instagram. Schön unauffällig mit ein paar anderen Gästen und den Fahren. Nach dem Qualifying und etwas durch die Straßen bummeln beschließen sie für den Abend sich über den Zimmerservice ihr Abendessen liefern zu lassen und dann auf dem Balkon den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Schließlich sind sie auch hier um etwas romantische Zeit miteinander zu verbringen. Ihr Balkon ist zudem nicht wirklich einsichtlich und man kann sie auch nicht ohne weiteres belauschen, was ihn Perfekt für ein kleines Date macht.
Der Tag des Rennens verläuft ähnlich. Voller Spannung sehen sie den 20 Autos zu, die sich über die enge Strecke bewegen. Es ist noch einmal etwas ganz anderes, als das Qualifying am Vortag. Teilweise wirkt die Strecke zu eng und zu klein für die Menge an Autos. Dazu kommt der Regen. Der verzog sich zwar nach fast einer Stunde wieder, aber der Rennstart musste mehrmals verschoben werden.
Abends essen sie gemeinsam in einem Restaurant nahe dem Hotel.
„Danke, dass du uns diesen Ausflug organisiert hast. Ich hätte mir nichts Besseres aussuchen können.“, bedankt sich Mason bei Phil.
„Das wichtigste für mich ist es, dich so strahlen zu sehen, wie du es jetzt über das Wochenende getan hast. Das alleine bedeutet die Weltfür mich. Und, dass wir uns so offen in der Öffentlichkeit sehen lassen konnten. Gut, sie haben uns als Freunde wahrgenommen, aber wir konnten etwas zusammen erleben und mussten nicht unsere Zweisamkeit hinter verschlossenen Türen verbringen.“
„Ja. Müssen wir öfter machen. Als Freunde kann uns die Presse nichts anhaben und mit der Zeit können wir sie an gemeinsame Ausflüge gewöhnen, sodass die bei uns Normalität werden und die Presse unsere Ausflüge nicht mehr allzu sehr seziert.“ Masons Augen leuchten vor Begeisterung auf.
„Das werden wir so machen.“, verspricht Phil, der seinem Freund nichts anschlagen kann. Aber wer kann das auch bei dem perfektionierten Welpen-Blick?
***
Sehr gelegen kommt ihnen, kurz vor dem Saisonstart der Premier League, das Finale der Frauen EM im eigenen Land.
Schon von vorne hinein haben sie Karten für das Endspiel gekauft. Getrennt wegen der unterschiedlichen Saisonvorbereitung, konnten sie alle vorherigen Spiele nur im Fernsehen sehen, oder nur Einzelheiten nachlesen.
In ihrem Chat oder bei den beinahe täglichen Telefonaten, besprechen sie die Spiele und stellen Vermutungen auf, wer es denn schlussendlich ins Finale schaffen wird.
Die erste Mannschaft, die ins Finale einzieht, ist die Englische. Ihr Traum vom perfekten Finale ist fast perfekt. Angespannt verfolgen sie das Spiel zwischen Deutschland und Frankreich.
Am Ende steht fest: England gegen Deutschland im EM-Finale im Wembleystadion. Besser kann ein Turnierende gar nicht sein.
Nebeneinander und das ganze Spiel sezierend, verfolgen sie ihre Mädels. Deutschland hält sich wacker und es muss in die Nachspielzeit gegangen werden. Doch dann kam das erlösende Siegtor zum 2:1 für die Engländerinnen.
Freudig umarmen sie sich kurz, bevor sie zusammen mit dem ganzen Stadion den Mädels auf dem Rasen zu jubeln.
Im letzten Jahr haben sie es nicht geschafft, aber der Sieg der Frauen fühlt sich auch ein wenig an, als ob es ihr eigener ist.
Dieser OS, wie an den Orten und der Zeit erkennbar, lag bei mir schon recht lange im Vorrat.
Eine Info zum Uploadplan der nächsten Wochen findet ihr auf meinem Profil!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(09.12.2022)
Chapter 102: 159. 1/2 KimmichxGoretzka
Chapter Text
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*Mitte Oktober 22*
Joshuas Sicht:
Vollbeladen mit Einkaufsbeuteln öffne ich unsere Haustür. Hinter mir betritt Serge, seinerseits mindestens genauso voll beladen, den Hausflur.
Diese Wochen sind wir beide mit dem Einkaufsdienst zuständig. Vor drei Jahren sind wir zusammen in ein größeres Haus gezogen. Außer uns wohnen auch noch mein Freund Leon, Phonsie und Jamal dauerhaft hier. Außerdem bieten wir Neuzugängen, wenn wir entsprechend noch ein Bett frei haben, eine kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit mit direktem Anschluss ans Team, an. Aktuell sind Ryan und Matthijs bei uns Wohnhaft.
Die Idee dazu kam indirekt von Thomas. Unser mannschaftseigener Clown hatte 2019 scherzhaft von uns als ‚Kindergartengruppe' gesprochen und gescherzt, dass jetzt nur noch der Kindergarten an sich fehlt, wo wir untergebracht sind, wenn wir nicht einen ‚Ausflug' zum Trainingsplatz, unser Stadion oder zu einem Auswärtsspiel gehen. Drei Monate später kauften Leon, Serge und ich zusammen das Haus. Der Rest zahlt eine Art der WG-Miete an uns mit der wir die laufenden Kosten bezahlen.
Leon und ich waren schon damals zusammen. Noch recht frisch, aber auch schon lange genug, dass andere Paare die ähnlich lange, wie wir zusammen sind, sich nach der ersten gemeinsamen Bleibe umgucken. Aber auch noch nicht lang genug, dass wir es an die große Glocke hängen wollten. Dazu kommt, dass damals, wie heute, kein aktiver Spieler aus der Bundesliga geoutet ist und wir auch nicht die ersten sein wollten. Dadurch, dass wir mit mehreren in das Haus zogen, ist unsere Beziehung gut von der Öffentlichkeit geschützt, da wir von ihnen als Mitbewohner in einer Wohngemeinschaft gesehen werden.
Ich hatte mich vor dem Umzug auch sehr wohl in meiner ersten eigenen Wohnung gefühlt. In Leipzig hatte ich mit Yussuf zusammengewohnt und zuvor mit meinen Eltern, wenn ich nicht im Internat war. So habe ich meine erste eigene Wohnung erst hier in München bezogen. Doch es hat auch durchaus Vorteile, mit anderen zusammen zu wohnen. Beispielweise der Haushalt, der auf alle Bewohner aufgeteilt wird, anstatt, dass man ihn vollständig allein machen muss.
Ich stelle meine Taschen auf die Küchenanrichte. Schritte nähern sich aus der Richtung des Wohnzimmers und kurz darauf tritt Leon neben mich. Ich recke mich etwas nach oben, damit wir es einfacher haben beim Küssen. Begrüßungsküsse sind die besten, besonders aber nach längerer Zeit, die man getrennt ist.
„Könntest du schon mit dem Einräumen anfangen, dann hole ich noch schnell die Post rein.", frage ich ihn. Ich erhalte einen gespielt bösen Blick, bevor er wieder lächelt und mich aus der Küche scheucht. Das Rascheln der Tüten, natürlich Mehrweg, begleitet mich.
Der Briefkasten quietscht etwas, als ich ihn öffne. Das sollte ich mir später mal genauer ansehen. Es ist sind die üblichen Briefe drin. Zwei Rechnungen betreffend das Haus an sich, drei Briefe jeweils einer an Leon, Matthijs und Phonsie, Werbeprospekte der umliegenden Super- und Fachmärkte, die Stadtteilzeitung und ein Brief ohne Adressangabe.
Die Briefe kommen in ein kleines Sortiersystem auf dem Schuhschrank im Flur, die Prospekte nahe der Kante auf unsere Kücheninsel, dort hat sich in den letzten Wochen ein kleiner Stapel gebildet, und die Zeitung auf den Wohnzimmertisch. Am Ende habe ich nur noch dem Brief ohne Absender und Anschrift in der Hand.
Meine Runde beende ich wieder in der Küche. Leon und Serge packen dort gerade die letzten Sachen weg.
Da sie mir sagten, dass sie ohne meine Hilfe die letzten Dosen in unseren Vorratsschrank räumen könnten, setzte ich mich an die Kücheninsel und öffne den Brief ohne Beschriftung.
Ein einfaches Blatt in der Mitte gefaltet steckte im Umschlag. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Der Textur nach ist es ein Fan-Brief. Ab und zu bekommen wir von den Kids in der Nachbarschaft einen solchen Brief. Entweder mit Zeichnungen von uns oder ihnen beim Fußballspielen, Glückwünsche nach einem erfolgreichen Spiel und ähnlichem oder auch aufwendigere Bastelleien. Und das Blatt in meiner Hand fühlte sich so an, als ob es nahezu flächendeckend beklebt wäre.
Während ich das Blatt auffaltete, blicke ich kurz hoch, um mit Leon zusammen über einen Scherz von Serge zu lachen. Die beiden sind fertig mit den Einkäufen und stehen nun neben der Kaffeemaschine um sich einen Belohnungskaffee, für die getane Arbeit, zu machen.
Leon prostet mir über den Rand seiner Tasse mit einem Zwinkern zu, nachdem er sie von der Maschine genommen hat. Manchmal kann ich nicht fassen, dass dieser Mann meiner ist.
Ich wende meinen Blick schweren Herzens von meinem Freund ab und wieder zurück auf das Papier in meinen Händen.
Da ich ein mit ausgeschnittenen Bildern von uns beklebtes Blatt erwartet habe, stutze ich kurz. Anstelle von Bildern und Zeichnungen sind es ausgeschnittene Buchstaben, die auf das Blatt geklebt sind. Ein mulmiges Gefühl beschleicht mich. Ich beginne den Text, der aus den Buchstaben gebildet wird, zu lesen. Mit jedem Wort rutscht mein Herz weiter in die Hose.
‚ES IST VORBEI! IHR BEIDE WOLLT VORBILDER SEIN?! ICH HABE BEWEISE DAFÜR, WASS IHR HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN FÜR SCHWEINEREIEN MACHT UND WERDE NICHT DAVOR ZURÜCKSCHRECKEN DIESE AN DIE PRESSE WEITERZULEITEN! EINEN KLEINEN VORGESCHMACK HABE ICH EUCH BEIGEFÜGT. ICH HABE ABER AUCH NOCH VIEL BRISANTERES MATERIAL ALS DAS! WENN IHR EUCH NICHT SOFORT TRENNT UND 2 MILLIONEN EURO AN DEM ORT HINTERLEGT, DEN ICH EUCH MORGEN NENNEN WERDE, WERDE ICH MEINE DROHUNG WAHR MACHEN! UND DENKT GAR NICHT ERST DRAN DIE POLIZEI EINZUSCHALTEN, DANN MACHE ICH SOFORT MEINE DROHUNG WAHR!', stand in einem bunten Wirrwarr von ausgeschnittenen Buchstaben auf dem Blatt.
Mein Herz raste vor ... ja, es ist Angst. Meine Atemfrequenz schnellt in die Höhe, während ich immer und immer wieder den Brief lese. Meine Hände fangen an zu zittern und ich bekomme nicht mehr viel von meiner Umgebung mit.
Leon, der durch die plötzliche Veränderung meines Verhaltens auf mich aufmerksam geworden ist, tritt zu mir. „Josh? Ist alles in Ordnung?", Seine Sorge um mich kann ich deutlich aus seiner Stimme heraushören, aber ich bin in imstande ihm zu antworten. Ich bin definitiv in einem Schockzustand gefangen.
Leon und Serge treten beide näher an mich heran, als ich ihnen auch nicht auf wiederholte Ansprache hin nicht antworte. Serge nimmt mir vorsichtig den Brief aus der Hand, während Leon sich um mich kümmert. In seinen Armen und mit dem Kopf an seine Schulter gelehnt, komme ich wieder etwas runter.
„Was für ein Schwein! Dass es so Arschlöcher gibt, macht mich verdammt wütend!", wettert Serge, nachdem er den Brief gelesen hat, „Ich rufe beim Verein an, die sollen die Polizei verdeckt alarmieren.", entscheidet er und tippt, ohne auf eine Antwort von uns beiden zu warten, fleißig auf seinem Smartphone rum.
Zu dritt warten wir auf die Polizei. Eine halbe Stunde brauchten zwei Beamte in Zivil, bis sie bei uns sind. In der Zeit habe ich mich etwas beruhigt und auch Leon hat den Brief gelesen. Die anderen Haushaltsmitglieder sind noch irgendwo gemeinsam unterwegs, weswegen wir zumindest etwas unsere Ruhe haben.
Die beiden Beamten versichern uns, dass der Erpresser vermutlich nichts von der verdeckten Ermittlung mitbekommt. Gekonnt untersuchen sie den Brief nach Fingerabdrücken und nehmen unsere auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass weitere fremde Fingerabdrücke dran sind, sind gering. Sie fanden tatsächlich einen, der weder meiner noch Serges zu sein scheint, aber zu Sicherheit wird er auf dem Präsidium geprüft.
Da sie weiter nichts tun können, als uns noch zu befragen, verabschieden sie sich recht schnell wieder. Sie ließen uns zumindest eine Telefonnummer da, damit wir das Ermittlungsteam der Polizei einfacher erreichen können und Leon gab ihnen seine, damit sie sich auch bei uns melden können, falls nötig.
Den Rest des Tages tigerte ich unruhig im Haus hin und her. Wegen der Drohung hielt ich auch Abstand von Leon. Auch wenn die bisherigen Fotos uns nur außerhalb des Hauses zeigten und wie wir bloß nebeneinander stehen, komme ich nicht zur Ruhe. Das Gefühl, dass das Haus beobachtet wird, ist übermächtig.
Heute gibts etwas Drama für euch. Teil zwei folgt, entsprechend dem aktuellen Uploadplan, in zwei Wochen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(03.02.2023)
Chapter 103: 159. 2/2 KimmichxGoretzka
Chapter Text
*Am nächsten Morgen*
Joshuas Sicht:
Die Nacht war nicht sehr erholsam. So schlecht, wie ich geschlafen habe, habe ich in den letzten Jahren nicht geschlafen. Immer wieder bin ich aus dem Schlaf hochgeschreckt.
Ich hatte mich extra in unserem Gästezimmer einquartiert. Ich werde das Gefühl, beobachtet zu werden einfach nicht los. Und auch, wenn ich damit Leon etwas vor dem Kopf stoße, da er das erste Mal seit langer Zeit alleine in unserem Bett schläft, würde es mir neben ihm auch nicht besser gehen als hier alleine. Zumindest halte ich ihn nicht vom Schlafen ab, wenn ich fast jede Stunde aus einem leichten Dämmerschlaf wieder hochschrecke.
Nach dem plötzlichen Erwachen muss ich immer etwas darum kämpfen wieder zu atme zu kommen. Es kommt mir vor, als ob ich ein intensives Fußballspiel hinter mir habe. Inklusive Nachspielzeit und nervenaufreibendem Elfmeterschießen.
Am Morgen bin ich früh wach. Ab sechs Uhr war für mich nicht mehr an Schlaf zu denken.
Ich war der erste, der den Weg in die Küche an diesem Tag fand. Mit einem großen Kaffee, um meine Lebensgeister wenigstens etwas auf künstliche Art mit Koffein zu wecken, setze ich mich auf die Couch im Wohnzimmer und betrachte den Sonnenaufgang über unserem Garten. Das Ganze ist schon fast idyllisch und spiegelt so gar nicht die Tatsächliche Situation wieder.
Leon kommt ungefähr eine Viertelstunde nach mir ins Wohnzimmer. Ich kann mit einem Blick in sein Gesicht feststellen, dass seine Nacht auch nicht wirklich erholsam gewesen war.
„Jo, bitte versprich mir, dass wir wegen diesem Typen nicht noch eine weitere Nacht getrennt schlafen werden. Es war die Hölle. Ich bin ständig wach geworden und habe instinktiv auf deine Bettseite geschaut, aber die war ja leer. Und auch, wenn es mir wegen deiner Körpertemperatur, beim Kuscheln etwas zu warm ist, ist es ohne dich einfach zu kalt.", beschwerte er sich.
Bei dem bettelnden Blick vom ihm, kann ich nicht anderes, als leicht zu lächeln. Seit gestern Nachmittag kam es mir vor, als ob kleine Gewichte meine Mundwinkel nach unten ziehen würden, aber für einen kleinen Moment schaffte ich es sie ein wenig nach oben zu bewegen. „Versprochen. Ich habe dich schließlich auch vermisst, Großer.", gebe ich zu.
Er stand etwas verloren in der Mitte des Raumes. Seine Haltung ist mit meiner Antwort aber schon deutlich entspannter geworden. Mit einer Handbewegung bedeute ich ihn zu mir zu kommen. Mit großen Schritten kommt er zu mir und lässt sich neben mich in die Polster sinken. Sein Arm findet seinen Weg um meine Hüften und ich werde die letzten Zentimeter zu seiner Brust herangezogen.
Ich schließe meine Augen und entspanne etwas. Leon ist, seit ich ihn kenne, meinn sicherer Hafen. Auch auf dem Platz kann er mich beruhigen. Diese Fähigkeit ist manchmal echt praktisch. Schweigend genießen wir einfach die Nähe des anderen, bis auch die ersten der anderen Hausbewohner erwachen und der Geräuschpegel etwas steigt.
***
Das Training am Vormittag liefert ein wenig Normalität und ich bring all meine Konzentration ein. Es tut gut und lenkt von den Gedanken über den Erpresser und die Ermittlungen ab.
Gerade, als wir aus der Kabine treten, klingelt Leons Handy. Es ist einer der Beamten vom gestrigen Tag. Als wir nur zu zweit im Auto sitzen erklärt er uns, wie bei ihnen der aktuelle Stand ist. Zu unserem Glück haben sie unter den Fingerabdrücken tatsächlich einen Treffer in ihrer Datenbank gehabt. Laut den Angaben hat unser Erpresser auch keinen direkten Kontakt zu Presse oder arbeitet in dem Bereich. Sobald der Brief mit dem Ort und der Zeit der Geldübergabe bei uns eintrifft, beginnt ihr Plan ihn zu schnappen. Er ist recht einfach: Wir bekommen einen Geldkoffer mit Spielgeld und deponieren ihn, wie im Brief gefordert und die Polizei schnappt sich den Erpresser, wenn er sich seine Beute holt.
Ich bin etwas skeptisch, aber es scheint der beste Plan zu sein. Einfach umzusetzen und ohne große Vorbereitung. Aber die Tatsache, dass der Mann identifiziert ist, hilft mir dabei meine Nerven etwas zu beruhigen. Die Polizei sucht nicht die Nadel im Heuspeicher der Spanischen Hofreitschule in Wien, sondern nur noch im Heuhaufen für die drei Mini-Shettys in unserer Nachbarschaft.
Zuhause holten wir den nächsten Brief vom Erpresser aus dem Briefkasten. Als Ablage Ort ist ein Gebüsch hinter einer Bank im nahen Park vorgesehen. Dort gibt es wenigstens genug Orte, wo sich die Polizei vor dem Zugriff verstecken kann. Wir sollen den Koffer um 18 Uhr dort ablegen, wenn es langsam kühler und dunkler wird und weniger unbeteiligte unterwegs sind.
***
Die Stunden bis dahin ziehen sich wie ein besonders zähes Kaugummi.
Wenigstens haben wir genug Zeit für die Vorbereitungen des Plans der Polizei. Ich würde hier im Haus bleiben. Ein Streifenwagen ist mit Durchsuchungsbefehl gleichzeitig in der Wohnung des Mannes und Sucht belastendes Material. Leon wird den Koffer ablegen und sich dann zu zwei Beamten in der Nähe begeben, die die ganze Zeit ihre Augen auf ihn haben werden.
Sobald Leon um kurz vor 18 Uhr losgelaufen ist, liegen bei mir die Nerven vor Sorgen blank. Serge leistet mir Gesellschaft und versucht sein Bestes mich zu beruhigen und seelisch zu unterstützen. Nach wenigen Minuten kann man meinen, immer gleichen, Laufweg in den langen Fasern unseres Wohnzimmerteppichs sehen.
Als die Tür auf geschlossen wird ist der Laufweg praktisch durch tiefe Furchen gekennzeichnet.
Leon und die beiden Beamten von gestern sind es, die reinkommen.
„Und?", nimmt mir Serge die Frage ab.
„Alles ist wie geplant gelaufen. Wir haben ihm erwischt, als er sich gerade den Koffer nehmen wollte. Die Kollegen haben wohl einiges Belastendes in der Wohnung des Erpressers gefunden. Jetzt folgen Verhöre und die Aufnahme der Beweise, aber es sieht gut aus. Die Gefahr ist gebannt und Sie können wieder in Frieden leben. Bis Sie vor das Gericht gehen, werden Sie recht wenig vom Fall mitbekommen. Machen Sie sich keine Sorgen.", beruhigt der ältere der beiden Beamten uns.
Erleichtert atme ich tief durch. Für zwei Tage war mir das einfach zu viel Aktion auf einmal. Gut, dass es jetzt vorbei ist und wir heute Nacht ruhigen Gewissens wieder in unserem gemeinsamen Bett schlafen können. Aber vielleicht sollten wir uns tatsächlich über ein Outing Gedanken machen, damit wir nicht mehr erpressbar sind. Aber das ist ein Gedanke für einen anderen Tag. Und ich hoffe, dass das so schnell auch nicht wegen einer Drohung sein muss. Wenn muss ein Outing von uns beiden ausgehen und wirklich freiwillig sein. Ich wische die Gedanken weg und lasse mich in Leons Umarmung fallen. Jetzt ist die Zeit für das Schöne im Leben.
Gleichzeitig mit dem Ende dieses Zweiteilers, habe ich meine letzte Klausur meiner Berufsschullaufbahn heute geschrieben. In zwei Wochen erhalte ich mein Abschlusszeugnis und dann ist der Teil abgeschlossen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(17.02.2023)
Chapter 104: 162. LægreidxRyerson (Crossover)
Summary:
Sturla Holm Laegreid = norwegischer Biathlet
Chapter Text
Sturlas Sicht:
Wir sind mit dem kompletten norwegischen Männer-Team zum gemeinsamen Abendessen versammelt. Ausnahmsweise auch nicht im Hotel, sondern in einem Restaurant in der Nähe. Der Tisch ist vollbesetzt und entsprechend hätte ich alle Möglichkeiten der Welt mich zu Unterhalten. Nicht, dass ich das nicht zu Beginn des Abends auch getan hätte. Bis zum Eintreffen unserer Vorspeisen war ich, wie jeder andere am Tisch in verschiedene Gespräche verwickelt gewesen. Mit dem Hauptgang und der damit eintretenden gefräßigen Stille habe ich mich ausgeklinkt aus dem zähen Gespräch. Meine Gedanken waren stattdessen zu meinem Freund gewandert.
Julian und ich sind seit dem Sommer zusammen. Ein zufälliger Zusammenstoß in Oslo an der Obstauslage eines Supermarkts im Mai war unser erstes Aufeinandertreffen. Es hat sofort gefunkt bei uns. Liebe auf dem ersten Blick, wie man so schön sagt.
Wann immer wir können, verbringen wir unsere Zeit miteinander. Jede einzelne Minute kosten wir dann aus. Als Athletenpaar mit zwei verschiedenen Sportarten und zwei verschiedenen Heimatländern ist es teilweise richtig schwer, ein gemeinsames freies Wochenende zu finden oder gar einen Urlaub zu planen. Ein Lichtblick ist es, dass die norwegischen Fußballer nicht bei der WM dabei gewesen ist und Julian somit doch einiges an Freizeit hatte, die er in den gewöhnlichen Jahren, ohne WM, nicht zu dem Zeitpunkt gehabt hätte.
Immer wieder schiele ich unter dem Tisch auf mein Handy. Julian wollte sich bei mir melden, sobald er in seinem Hotel ist. Wir haben uns zum skypen verabredet.
„ …, oder?“
„Hm?“, frage ich wenig intelligent. Mein bester Freund, Johannes Dale, hatte mich angestupst und somit aus meinen Gedanken gerissen.
„Sturla, du Träumer!“, grinst mich Tarjei an. Das Grinsen mildert seinen gespielt strengen Ton, mit dem er mich anspricht. Auf meine Wangen schleicht sich ein leichter Rotschimmer. Ertappt.
„Ja?“, frage ich und spieße ein unwilliges Salatblatt mit meiner Gabel auf, um ihn nicht direkt anzusehen.
„Ich habe gefragt, ob wir alle gemeinsam morgen nach dem Training das Spiel, welches ich mitgenommen habe, spielen wollen. Dafür müssen wir mindestens zu viert, aber im besten Fall, zu sechst sein.“, wiederholt Tarjei für mich.
„Warum nicht. Bin dabei.“, willige ich ein. Wir haben morgen Vormittag Training. Nach dem Mittag starten dann die Frauen, die wir wegen Corona aktuell immer noch nicht so unterstützen können, wie vor der Pandemie. Um 19 Uhr wird es Abendessen geben, da wir morgen Vormittag das letzte Rennen des Wochenendes haben. Und um 19:30 ist Anpfiff von Julians Spiel, welches ich definitiv gucken werde.
Tarjei nickt grinsend. Das restliche Abendessen über achte ich mehr auf die Gespräche um mich herum. Eine weitere peinliche Situation möchte ich nicht mehr produzieren.
Während wir zurück zum Hotel laufen, wobei sich alle bis auf Vetle, der sich mit Antoin trifft, und ich noch auf ein Bier in der Kneipe neben dem Hotel zusammensetzen wollen, erhalte ich die Nachricht von Julian, dass er so im 5 Minuten das Zimmer für sich hat und anrufen kann. Ich antworte ihm mit einem Daumen hoch Emoji.
Johannes, der jüngere, ist wie immer, wenn er Teil des Teams ist (leider zu selten, wie wir beide finden) mein Zimmerpartner und da er mit in die Kneipe geht, habe ich automatisch sturmfrei.
Auch er weiß nichts über Julian. Natürlich hat er mitbekommen, dass ich zumindest mit jemanden intensiver schreibe, aber nicht mit wem. Sein anzügliches mit den Augenbrauen wackeln erwidere ich mit einem Augenrollen. Innerlich stelle ich mich darauf ein, dass er mich ausfragen wird, sobald er auf Zimmer kommt. Ich kenne meinen Besten schließlich schon ein paar Jahre. Zumindest über meine Sexualität weiß er schon lange, sodass dieser Punkt, wenn ich ihm mal von Julian erzählen sollte, ihn nicht auch noch schockt.
Zufrieden seufzend klappe ich meinen Laptop auf und starte Skype, bevor ich mir überhaupt meine Jacke ausgezogen habe. Nur meine Schuhe habe ich mir im kleinen Eingangsbereich des Zimmers abgestreift.
Julian wartet scheinbar schon auf mich, da er sofort meinen Anruf annimmt. Als er mich noch in meiner Jacke auf dem Bett sitzen sieht, schmunzelt er amüsiert: „Kjaere, ich freue mich zwar, dass ich dir wichtiger als eine Jacke bin, aber du hättest sie ruhig noch ausziehen können, bevor du mich anrufst.“
„Als ob es dich stört.“, grinse ich ihn an und erhalte von ihm nur ein spielerisches Augenverdrehen.
„Mit wem hast du dieses Mal ein Zimmer?“, frage ich ihn. Seit seinem Wechsel zu Dortmund hat er, um das Teamgefühl zu stärken, immer wieder wechselnde Zimmerpartner. Bei Union war es immer derselbe gewesen und den hat er damals immer sehr gut für unsere Pärchenzeit aus dem Zimmer getrieben bekommen.
„Mats. Ihn hatte ich bisher noch nicht. Aber ich wurde vorgewarnt, dass er wohl öfter mal schnarcht und das nicht immer leise.“, Julian verzieht seine Lippen zu einem Flunsch. Würde ich an seiner Stelle auch. Schlaf ist für uns Profisportler sehr wichtig und das klingt nicht wirklich erholsam.
„Mein Beileid. Ich hoffe für dich, dass heute Nacht einer seiner ruhigen Nächte ist.“, versuche ich ihn etwas aufzumuntern.
Unser Gespräch wechselt zu meinem heutigen Rennen. Mal wieder bin ich Zweiter geworden. Den Sieg hat sich unser personifizierten Hulk geschnappt. Gegen JT Bo ist diese Saison kein Kraut gewachsen.
Wir sind so tief in unser Gespräch vertieft, dass ich nicht mitbekomme, dass Johannes ins Zimmer gekommen ist. Erschrocken schaue ich ihn an, als er sich mit einem Räuspern bemerkbar gemacht hat.
Ich habe das Bett an der Wand zum Bad. Um es mit etwas gemütlicher zu machen, habe ich mich für den Call gegen eben diese Wand gelehnt und den Laptop nur leicht schräg neben mir auf Bett gestellt. Und genau an derselben Wand, nur am Fußende meines Bettes lehnt nun Johannes. Von seiner Position aus kann er nur seitlich auf den Bildschirm schauen, aber er sieht definitiv etwas auf ihm.
Ich laufe rot an. Das Gefühl ist schlimmer als das vom Ertappt werden vom Abendessen.
„Sturla, was ist los?“, kommt es besorgt aus dem Lautsprecher meines Laptops. Julian. Der kann Johannes nicht sehen und ist durch meine plötzliche Stille und meinen, nicht mehr auf ihn gerichteten Blick, aufmerksam geworden. Ich öffne meinen Mund einige Male, aber es kommt keine Antwort für meinen Freund heraus. Mein Blick wandert stattdessen immer wieder zwischen den beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben hin und her.
„Julian Ryerson, also?“, fragt Johannes amüsiert in die Stille des Raumes. Ich bringe nur ein mechanisch wirkendes Nicken als Antwort hin.
Johannes stößt sich von der Wand ab und ist mit wenigen, schnellen Schritten bei mir. Er schmeißt sich neben mich, auf die Seite, auf der der Laptop nicht steht, aufs Bett und lehnt sich neben mir an die Wand. Lächelnd begrüßt er meinen Freund. Julian scheint etwas überrascht zu sein. Schluckt sichtbar trocken, er weiß aus meinen Erzählungen, wie wichtig mir Johannes ist, bevor er zurück grüßt.
Ein klein wenig Smalltalk entsteht zwischen den beiden. Ich rede nur, wenn mich einer der beiden direkt anspricht. Ansonsten beobachte ich die erste Interaktion zwischen den beiden. Sie scheinen sich zumindest so weit zu verstehen, dass unterschwellige Drohungen nötig sind.
Julian beendet schließlich das Gespräch, da er selbst damit rechnet, dass sein eigene Zimmerpartner bald zurückkehrt.
„Mach dir keine Sorgen, ich passe auf dein Herzblatt hier auf. Nachdem ich ihm die Ohren langezogen habe, da er bisher kein Wort über dich verloren hat.“, versichert Johannes Julian und zwinkert ihm zu. Mir schnippt er ans Ohr, worauf ich seine Hand wie eine lästige Fliege verscheuchen muss.
Julian zieht eine Augenbraue hoch. „Tu ihm weh und ich tu dir weh!“, antwortet er.
„Deal. Auch wenn das eigentlich eher mein Text hätte sein müssen.“, gibt sich mein Bester fürs erste geschlagen.
Kaum ist die Verbindung, natürlich nach einer Verabschiedung zwischen Julian und mir allein für die ich Johannes ins Bad verbanne, getrennt und der Laptop ausgeschaltet, ist Johannes wieder da.
„So und jetzt erzählst du mir alles!“, fordert er mich auf und schaut mich mit einem Blick an, der mir verrät, dass er mich auch vorher nicht in Ruhe lassen würde.
Ich ergebe mich meinem Schicksal und beginne ihm haargenau von allem zu erzählen.
„War doch gar nicht so schwer, oder? Ich freu mich für dich. So wie Julian gerade war und wie sehr deine Augen gerade beim Erzählen geleuchtet haben, ist er der Richtige für dich.“, stellt Johannes fest und zieht mich in eine Umarmung.
Der letzte Teil meiner Anspannung fällt damit von mir ab. Mein leises und gemurmeltes „Danke“ klingt dementsprechend erleichtert.
Die Idee mit dem nicht ganz reibungslos Videoanruf hatte ich schon länger. Das Pairing kam später, mit Julians Wechsel, dazu und ich konnte nicht anderes, als diese beiden Ideen für einen OS zu verbinden.
Sowohl den Terminplan von Sturla, als auch der Spielplan von Julian sind komplett ausgedacht, damit ich mehr kreative Freiheiten habe.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(17.03.2023)
Chapter 105: 165. 1/4 ReusxOMC
Chapter Text
OMC: Markus Neuberger, 34 Jahre alt, Bisexuell, Polizist mit hell blonden (ähnlich Jule Brandt) kurze Haare, hell blauen Augen, leichter drei Tage Bart, 1,85m und mit ein paar Tattoos, wo man sie mit Uniform nicht sehen kann.
Markus‘ Sicht:
01.04.2022. Dieser Tag wird für mich für immer einen Neustart bedeuten. Ich bin nach fünf Jahren wieder in Dortmund. Alles wieder zurück auf Anfang.
Vor fünf Jahren war ich meinen damaligen Freund nach Frankfurt gefolgt. Immer im festen Glauben, dass unsere bereits zwei Jahre alte Beziehung, die Beziehung meines Lebens sein wird. Aber Pustekuchen! Weitere zwei Jahre später erfahre ich zufällig bei einem Einsatz, dass sich mein guter Partner schon seit unserem Umzug mit einem weiteren Typen trifft. Ich zog aus unserer gemeinsamen Wohnung aus und fing am anderen Ende der Stadt einen neuen Lebensabschnitt an. Drei Monate später lernte ich Lena, durch eine Nachbarin von mir, kennen. Sie ist jünger als ich und studiert Jura, nachdem sie schon eine Ausbildung im Büro gemacht hatte. Bei ihr konnten meine Wunden aus der vorherigen Beziehung heilen. Zumindest bis kurz vor Weihnachten 2021. Sie machte mir einen Strich durch meine Planung, als sie verkündete, dass sie den Rest ihrer Studienzeit in Amerika beschreiten würde und sie keine Zukunft für unsere Beziehung sieht.
Nach langem Überlegen zog ich zurück in meine Heimatstadt. Meine Eltern freuen sich, dass ich nun wieder in Dortmund bin und wir uns öfter sehen können. Im März zog ich schließlich um und heute ist mein erster Arbeitstag.
Viele meiner alten Kollegen und ehemaligen Mitauszubildenden begrüßen mich herzlich, als ich am Morgen in meiner neuen und alten Dienststelle eintraf.
Den ersten Teil des Tages habe ich noch als Eingewöhnungszeit bekommen. Aber nach dem Mittagessen geht es für mich das erste Mal wieder raus. Daniel, einer derjenigen, die mit mir die Ausbildung durchlaufen haben, ist mir für heute zugeteilt worden. Wir hatten uns immer gut verstanden und so ist es für uns recht einfach, da anzuknüpfen, wo wir früher mit unserer Freundschaft waren. Während meiner Zeit in Frankfurt hat sich unser Kontakt zwar etwas verlaufen, aber es ist doch erleichternd, dass ich dennoch jemanden hier habe, der mich ganz gut leiden kann.
Wir sind unterwegs mit einem größeren Wagen. Unsere Aufgabe: Blitzer verstecken und die Verkehrssünder und andere auffällige Autos rausziehen. Ein zweites Team kommt uns noch zur Hilfe.
Der Blitzer wird gut versteckt in einem Busch untergebracht, uns auf dem nahen kleinen Parkplatz versteckt und dann kann es auch schon losgehen. Die erste der drei Stunden sind ruhig. Noch es ist nicht die Zeit für den Feierabend Verkehr. Pünktlich kommen unsere Kollegen dazu, als es etwas voller auf der Straße wird.
Der Kollege, der sich mit dem rausziehen der Fahrzeuge beschäftigt, gibt uns durch, dass er einem sportlicheren Wagen rausziehen wird. Durch unseren Blitzer kommt dieser unbeschadet durch.
Ein Aston Martin rollt langsam und bedacht auf den Hof. Da meine Kollegin mit einem Opfer unseres Blitzers beschäftigt ist, gehe ich auf das Fahrzeug zu. Irgendwie kommt es mir bekannt vor.
Als ich an der Fahrerseite ankomme und durch das offene Fenster den Fahrer sehen kann, fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Das ist der Wagen von Marco Reus.
„Hallo, schönen guten Tag. Keine Sorge, wir führen hier nur eine standardmäßige Verkehrskontrolle durch. Ich bräuchte trotzdem ihren Führerschein und die Fahrzeugpapiere, bitte.“, spule ich meine Standard Begrüßung bei Verkehrskontrollen ab. Spieler vom BVB hin oder her, wir machen auch nur unseren Job. Auch wenn ich selber seit klein auf, mit Unterbrechung in den letzten Jahren, immer gerne ins Stadion gehe und meine Seele schwarz-gelb ist.
„Bitteschön.“ Marco gibt mir die beiden Dokumente und grinst mich verschmitzt und mit funkelnden grün-braunen Augen an.
Bei der letzten Verkehrskontrolle, bei der wir uns begegnet sind, sah er deutlich weniger entspannt aus. Damals, am 18.03.2014, schien ihn das schlechte Gewissen und die Angst, entdeckt zu werden, beinahe zu offensichtlich erscheinen. Ich finde es noch immer etwas befremdlich, dass ich und eine meiner Kolleginnen diejenigen waren, die enttarnten, dass er ohne Führerschein fuhr.
Aber dieses Mal stimmte alles. Ich nicke bestätigend und reiche ihm die Unterlagen zurück. „Alles in Ordnung. Unsere Radarfalle hat bei ihnen auch nicht ausgelöst und damit können sie auch direkt wieder weiterfahren.“, beruhige ich ihn.
„Das klingt sehr gut. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“, bedankt Marco sich bei mir.
„Ihnen auch.“, verabschiede ich mich von ihm.
Er lässt sein Fenster wieder hochfahren und startet den Wagen. Während dieser anfängt zu rollen, treffen sich unsere Blicke für eine Nanosekunde. Ich nehme eine Bewegung nahe seinem Auge war. Genau kann ich es nicht ausmachen, da die leichten Sonnenstrahlen zu sehr auf der Windschutzscheibe spiegeln. Könnte es ein zwinkern gewesen sein? Nein da muss ich mich vertan haben.
Lange kann ich auch nicht weiter darüber nachdenken, ob mir DER Marco Reis gerade zugezwinkert hat oder nicht, denn ein Auto, was in unsere Blitzerfalle getappt ist, kommt neben mir zum stehen.
Ich lenke also all meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Job. Nachdenken kann ich auch später noch.
---
Pünktlich zum Feierabend rollen wir auf den Hof unseres Präsidiums. Fast ist es für heute geschafft. Ich hänge meine Pistole und weiteren Gegenstände, die ich nicht außerhalb meines Dienstes mit mir tragen und auch nicht mit nach Hause nehmen darf, in mein Fach.
An meinem Schreibtisch vermerke ich ein paar Stichpunkte zum heutigen Dienst und dann ist es endlich geschafft.
Direkt nach Hause fahre ich aber nicht. Erst geht es noch für eine kleine Session ins Fitnessstudio meines Vertrauens. Ich muss schließlich für den Job gut in Form sein. Polizisten mit Bierbauch sind einfach out.
O.K. aber glücklich fahre ich nach Hause. Nach einer verdienten Dusche mache ich mir eine Portion Nudeln mit dem Rest Sauce, die meine Mutter mir gestern nach dem gemeinsamen Mittagessen mitgegeben hat.
Ich gehe relativ früh ins Bett. Sobald ich eine geeignete Schlafposition gefunden habe, schließe ich die Augen und entspanne.
Grün-braune Augen blitzen mich aus meinen Gedanken noch kurz an, aber danach bin ich auch direkt weg.
Die ursprüngliche Idee war es mal (vor zwei Jahren) ein ganzes Buch aus der groben Idee, Marco und der Polizist der ihn ohne Führerschein erwischt hat, zu machen. Daraus wurde dann dieser Vierteiler. Auf die beiden Jungs kommt auch ein wenig Action zu, also schnallt euch gut an!
Das nächste Kapitel wird aus Marcos Sicht sein und kommt in 2 Wochen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(07.04.2023)
Chapter 106: 165. 2/4 ReusxOMC
Chapter Text
Marcos Sicht:
Auf dem Weg zum Training muss ich an einer Stelle vorbei, wo die Polizei regelmäßig Kontrollen durchführt. Normalerweise kann ich einfach dort vorbeifahren, aber heute winkt mich ein relativ junger Polizist raus und auf einen kleinen Parkplatz.
Einer seiner Kollegen schien schon auf mich zu warten. ‚Ganz grob kommt er mir irgendwie bekannt vor‘, denke ich mir, während ich langsam auf ihn zu rolle. Als ich schließlich neben ihm zum stehen komme, fällt mir ein, woher ich ihn kenne. Von der Verkehrskontrolle, die mich damals hatte auffliegen lassen.
Während der Kontrolle, dieses Mal ohne Beanstandungen, betrachtete ich ihn genau. Er ist schätzungsweise in meinem Alter und seit unserem letzten Treffen ist er selbstsicherer geworden. Eine natürliche Autorität geht von ihm aus. Und das passt verdammt gut zu ihm. Man kann deutlich erkennen, dass er unter seiner Uniform einige Muskeln versteckt. Dazu der passende Haarschnitt zu dem leichten drei Tage Bart und den leuchtenden, blauen Augen. Er ist genau mein Typ. Zum Abschied zwinkere ich ihm zu. Ob er es sieht, oder nicht weiß ich nicht. Besser wäre es, da meine Homosexualität mir sonst mit meiner Karriere gefährlich werden könnte.
Seinen Namen, der auf seiner Uniform angebracht ist, speichere ich mir in Gedanken ab. Mann weiß ja nie, ob man diese Information noch einmal gebrauchen könnte.
Mit deutlich besser Laune mache ich mich wieder auf dem Weg.
***
(14.05.2022)
Unser letztes Heimspiel der Saison ist auch gleichzeitig der Saisonabschluss für uns. Aus dem Pokal und der Champions, später Europa League, sind wir leider schon rausgeflogen.
Wir spielten gegen Hertha BSC und gewannen 2:1. Ein solides Ende für eine eher durchwachsene Saison. Erneut sind wir zweite in der Bundesliga Tabelle, aber davon kann man dich auch nichts kaufen. Keiner von uns kann sich wirklich von dem Kontakt mit den Fans lösen. Die Hartcore Fans sind auch noch lange nach dem Abpfiff da. Neben mir läuft Schmelle, der seine Karriere nun beendet hat. Es ist schon komisch, dass mich nun all meine langjährigen Weggefährten verlassen und in Rente gehen. Nur Mats ist noch da, aber selbst der hatte ja noch ein Mal eine kleine Liebelei mit dem FC Bayern gehabt.
Schließlich zogen wir uns in die Kabine zurück. Einige Interviews im Anschluss werden versucht so schnell es geht, ab zu arbeiten und dann geht es raus zum Bus, der uns Trainingsgelände und unseren Autos bringt. Zumindest so der Plan.
Ich verlasse das Stadion über den für uns Spieler reservierten Aus- und Eingang zusammen mit Jule und Mats. Vor der Tür werde ich nicht nur von unseren dort für gewöhnlich vorfindbaren Mitarbeitern, sondern auch von einigen Fans. Circa 200 bis 250 Menschen stehen rechtes und links entlang eines schmalen Weges zum Bus. Der Weg wird uns aber auch nur mit allen Mühen von Sicherheitskräften und einigen Polizisten freigehalten.
Mats beginnt als erster den Weg entlangzulaufen. Jule folgt ihm und ich hänge mich hinten an sie. Auch wenn ich es schade finde, die Fans einfach so zu ignorieren, wäre es ein Sicherheitsrisiko für uns, wenn wir uns ihnen zu wenden würden. Eventuell könnten die Kräfte die kleine Menge dann nicht mehr im Zaum halten. Und ich möchte nicht herausfinden, was dann passieren könnte.
Doch auch das nicht beachten brachte nicht viel. Kurz bevor wir den Bus erreichten schafften es ein paar Jugendliche die Reihe der Sicherheitskräfte zu überwinden. Mit höchsten Anstrengungen werden die restlichen Fans im Zaum gehalten. Die losgerissenen Fans stürmen auf mich zu. Und obwohl es unsere eigenen Fans sich, rannten sie mich um. Anstelle mir wieder aufzuhelfen oder sich zu erkundigen, wie es mir geht, halten sie mir nur Papiere und Stifte hin, damit ich ihnen Unterschriften geben kann.
Von hinten höre ich, wie sich mehrere Personen mit schnellen, schweren Schritten nähern. Ich drehe mich um, in Erwartung von noch mehr Fans und bin sehr erleichtert, stattdessen 20 weitere Polizisten zu sehen. Sofort gehen sie ihren Kollegen zur Hand und drei kommen zu mir und den vier Fans, um mich herum.
„Abmarsch! Hier gibt es keine Autogramme!“, brüllt einer von ihnen und bring die Teenager dazu, sich etwas von mir zu entfernen.
Daraufhin nähert sich mir ein anderer Polizist. „Alles okay bei dir? Wurdest du verletzt?“, werde ich besorgt gefragt. Hellblaue Augen sind das einzige markante Merkmal, was ich bei diesem Polizisten ausmachen kann, aber in Verbindung mit dieser rauen Stimme, in der seine Sorge um mich mitschwingt, erkenne ich ihn auch mit der kompletten Schutzausrüstung, die er trägt.
„Ja, ist zwar nicht so weich, wie der Rasen aber alles noch dran und es tut nichts weh.“, versichere ich ihm, nachdem ich kurz in meinen Körper hineingehorcht habe.
Ich kann sehen, wie etwas Anspannung von ihm abfällt. „Gut. Ich begleite dich den Rest des Weges. Man weiß nie genau, was bei Menschenmengen dieser Größe und Emotionalität passieren kann.“, entschied er. Ich lass mir von ihm auf die Beine helfen. Leider trägt er Handschuhe und so haben wir keinen direkten Körperkontakt.
Als ich wieder stehe, hebt er meine kleine Tasche auf und folgt mir zum Bus. Ich fühle mich direkt sicherer mit dem größeren und breiten gebauten Polizisten hinter mir. Unbeschadet kommen wir an. Er gibt mir meine Tasche zurück und ich bedanke mich bei ihm.
„Nicht dafür.“ Ich kann ein grinsen unter seiner Maske erahnen und lächle sanft zurück. In seinen blauen Augen schimmert noch etwas, was ich nicht benennen kann. Ich verabschiede mich von ihm und klettere die paar Stufen hoch in den Bus. Die nächsten Spieler sind schon fast am Bus angekommen, dieses Mal direkt mit zwei Polizisten bei ihnen, und ich möchte niemanden aufhalten.
Als ich auf einem der Fensterplätze sitze, auf der Seite zu den Fans, suchen meine Augen sofort wieder nach ihm. Er ist wieder ganz in seine Arbeit vertieft und begleitet mit einem Kollegen Gio, Jude und Karim zum Bus.
Auch am Abend drehen sich meine Gedanken weiterhin um den Polizisten mit den schönen blauen Augen.
***
Die ersten warmen Tage, gepaart mit dem Fakt, dass Sommerpause ist, lassen in mir auch eine gewisse Sommerstimmung aufkommen. Ich genieße die freie Zeit, die Sonne und die Erholung. Negativ fällt hier nur rein, dass ich mich mit meiner Fake-Freundin Scarlett sehen lassen muss. Unter der Saison sind alle genug mit meiner Form und meinem Spiel beschäftig, aber jetzt im Sommerloch stürzen sich alle ‚Journalisten’ auf jegliche Auffälligkeiten, die sie im Privatleben von uns Sportlern vermuten.
Heute sind angenehme 27 Grad angesagt. Das leichte Grinsen unter der Maske kann ich mir nicht verkneifen, während ich durch den Supermarkt schlendere und mir alles zusammensuche, was ich für den geplanten Grillabend mit meinen Freunden benötigen könnte.
Unentschlossen bleibe ich vor dem Regal mit den Saucen stehen. Das ist immer das Komplizierteste beim Grillen. Die richtigen Saucen für jeden Fleischtyp und Gast zu finden und zu kaufen. Steak mit Kräuterbutter und Pfeffer/Salz ist da noch das unkomplizierteste. Immer wieder wandert mein nachdenklicher Blick vom schon gekauften Fleisch in meinem Wagen zu den Saucen.
„Zu dem marinierten Hähnchen würde ich die Sauce empfehlen, wenn es eher scharf sein soll, und die drei weiter rechts ist eher süßlich, fruchtig.“, werde ich plötzlich von hinten angesprochen. Es ist noch so früh am Morgen, dass ich bisher kaum einen anderen Kunden hier gesehen habe und so erschrecke ich leicht.
„Ähm, danke.“, antworte ich und drehe mich zu Tippgeber um.
Trotz der anderen Kleidung, die er trägt erkenne ich ihn. Wie könnte ich auch nicht. Diese blauen, aufmerksamen Augen mit diesem gewissen Funkeln in ihnen kann man einfach nicht vergessen. In den letzten Wochen seit unserer letzten Begegnung, drangen sie sehr oft, in den Vordergrund meiner Gedanken. Besonders, wenn ich mit Scarlett Pressearbeit erledigen musste. Dann habe ich mir den großen, gutgebauten Polizisten an meiner Seite vorgestellt, anstelle des dünnen Models.
„Gerne.“, grinst er zurück.
Ich schaue in seinen Tragekorb und entdecke Salat und ein Dressing. „Lust ein einfaches und leckeres Dressing-Rezept auszuprobieren? Meine Mutter hat es nach meinen Ernährungsanforderungen erstellt, dass sollte auch für Polizisten geeignet sein.“, schlage ich ihm im Gegenzug meine Hilfe vor.
„Schieß los.“ Er schien ersthaft an dem Rezept interessiert zu sein, denn während ich die Zutaten aufliste, hört er mir aufmerksam zu und sein Blick verlässt mein Gesicht oder Hände, wenn ich Mengen verdeutliche, nicht.
„Danke. Ich werde es definitiv mal ausprobieren. Ich wünsch dir guten Appetit!“, verabschiedet er sich.
„Mach das. Lohnt sich wirklich! Ich dir auch.“
Das Grinsen, wegen diesem Gespräch bekomme ich den Rest des Tages nicht mehr von meinem Gesicht. Meine Freunde werfen mir deswegen auch ein paar fragende Blicke deswegen zu. Ich fühle mich wie ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt ist.
***
Einfaches durch die Stadt schlendern kann ich schon lange nicht mehr. Besonders nicht im Sommer, wenn alle Schulfrei haben und den ganzen Tag die Stadt brechend voll ist.
Natürlich werde ich erkannt und gebe auch ein paar Autogramme oder stehe für Selfies bereit.
Gerade, als ich bei einer größeren Gruppe von Jugendlichen stehe, passiert es. Ein weiterer Junge kommt dazu. Scheinbar mag das die Gruppe gar nicht. Ich werde erst wirklich auf dieses Problem aufmerksam, als es zwischen den Nicht-Gruppenmitglied und einem der Wortführer in der Gruppe, lauter wird.
Den genauen Tathergang, oder wie man das auch immer nennen will, kann ich nicht genau ausmachen, aber auf mich wirkt der einzelne Junge, nicht als Angreifer oder Drängler.
„Verpiss dich, du Loser! Wegen deiner Petzerei ist Mo sitzen geblieben. Du verdienst deswegen kein Autogram von Reus!“ Aha, der Grund schien also tiefer zu gehen. Etwas überfordert bleibe ich einfach stehen und versuche, neben dem Autogramm schreiben, so viel, wie möglich vom Streit mit zu bekommen.
„JUNGS! Auseinander, aber sofort!“, kommt es von außerhalb des Personenkreises um mich herum. Zwei Polizisten gehen energisch aber nicht grob zwischen die beiden Parteien. Beruhigt atme ich aus.
Gespannt verfolge ich, wie auch alle anderen, das Geschehen. Als ich einen der beiden Uniformierten auch noch als ‚mein‘ Polizist erkenne, hat er all meine Aufmerksamkeit. Die beiden Beamten sind im Umgang mit den Jugendlichen offensichtlich geübt und so ist der Streit schnell geklärt.
Zur Beruhigung gebe ich noch die letzen Autogramme. Die beiden bleiben solange in meiner Nähe.
„Bei dir alles okay?“, werde ich von ihm gefragt, als die Jugendlichen weg sind, und ich schmelze beinahe wegen dem besorgten Blick in seinen blauen Augen dahin.
„Ja. Ich hätte abee nicht gewusst, was ich hätte machen sollen, wäre das eskaliert und ihr nicht in der Nähe gewesen.“, gebe ich zu.
„Verständlich. Ich hoffe du geratest nicht in solche Situationen, wenn ich nicht in der Nähe bin. Die letzten Wochen musste ich dir ja schon das ein oder andere Mal zur Hilfe eilen.“ Die Sorge in seinem Blick wird mit meinen Worten weniger und zum Ende seiner Antwort wird er leicht spielerisch.
„Zum Glück bist du ja immer in der Nähe gewesen. Aber nein, die letzten Wochen waren schon eine größere Ausnahme, dass ich so viele Berührungspunkte mit der Polizei im Allgemeinen gehabt habe.“ Etwas ratlos zucke ich mit den Schultern.
„Dann hoffen wie mal, dass es jetzt auch wieder ruhiger wird. Auch, wenn ich dir sehr gerne geholfen habe.“, sein Grinsen, das ich dieses Mal sehen kann, weil er keine Maske trägt, ist ansteckend. Ich muss mich echt zusammenreißen, damit ich nicht noch röter werde, als dass ich es sowieso schon von dem leichten Sonnenbrand bin.
„Ich tu dann mal den ersten Schritt und mach mich wieder auf den Weg nach Hause. Ein Polizeieinsatz am Tag reicht mir. Aber gut, dass ich immer auf deine Hilfe zählen kann. Danke dafür“, verabschiede ich mich.
„Das klingt vernünftig. Dafür bin ich ja da.“
Ich nicke ihm und seinen Kollegen im Hintergrund noch einmal zu, bevor ich in das Parkhaus, in dem mein Wagen steht, wenige Meter weiter verschwinde.
Die schwere Tür zum Treppenhaus fällt hinter mir ins Schloss. Einen letzten Blick werfe ich durch das runde Fenster in ihr. Draußen schlendern die beiden Polizisten vorbei. Blaue Augen treffen kurz die meinen zu einem intensiven Blickaustausch und dann sind sie vorbei gegangen.
Eine angenehme Gänsehaut läuft über meinen Körper und in meinem Bauch kribbelt es verräterisch. Ich bin definitiv unwiderruflich verliebt.
Nachdem ihr vor zwei Wochen meinen OMC in dieser Geschichte kennengelernt habt, bekommt ihr einen Einblick in Marcos Welt. Teil 3 ist dann wieder aus Markus Sicht bevor wir mit Marcos enden.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(21.04.2023)
Chapter 107: 165. 3/4 ReusxOMC
Chapter Text
*nach dem letzten Kapitel*
Markus Sicht:
Nach dem Treffen mit Marco in der Stadt, sitze ich die letzte Stunde vor den Feierabend im Präsidium an meinem Schreibtisch und schreibe einen Kurzbericht über die Streife.
Ich habe in einer freien Minute unsere Server durchsucht. Irgendwie kam es mir komisch vor, dass ich immer wieder im Dienst auf Marco treffe. Aber weder mit ihm, noch mit einem anderen Promi oder Spieler, haben wir normalerweise kaum Einsätze außerhalb einer normalen Anzahl von Personenschutz-Einsätzen bei Spielen oder Konzerten.
Das machte mich schon etwas nachdenklich. Ja, die Einsätze rund um Marco sind offensichtlich nicht miteinander verbunden oder organisiert, aber es ist doch etwas auffällig, dass wir uns so oft begegnet sind. In meinem Bauch macht sich ein ungutes Gefühl breit, als ob der große Knall noch nicht gekommen ist und sich nun an uns anpirscht, um uns zu überraschen. Und das lässt mich etwas unruhig werden.
Ich mag Marco. Vielleicht mehr als ich sollte. Wir kennen uns noch nicht einmal richtig, aber er hat bei mir einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass ich mich heftiges Verlieben könnte, wie ich es bei meinen letzten beiden Beziehungen gewesen bin, aber Marco hat mich, wie man so schön sagt: ‚aus den Socken gehauen‘. Irgendwie funkt es zwischen uns und das funken wird mit jeder Begegnung stärker.
***
Zwei Tage später ist mein ungutes Gefühl noch immer da und stärker, als in den letzten Tagen.
Ich werfe mich in meine Arbeit und versuche mich so abzulenken. Nebenbei lausche ich in die Gespräche der anderen rein, ob ich einen Anhaltspunkt für dieses Gefühl dort finden kann.
Und dann kam der Knall. Daniel, zwei weitere Kollegen und ich bekommen das Notruf-Signal für einen größeren Einsatz. Die Kripo ist auch mit von der Partie. Zusammen rücken wir aus.
---
Am Einsatzort erwartet uns Marco. Daniel und ich, wir waren als Streife in der Nähe, sind als erste da.
Mein heimlicher Schwarm sieht noch bestürzter aus, als bei unseren vorherigen Treffen bei Einsätzen. Aber das liegt daran, dass es sich bei dem heutigen Einsatzort um sein eigenes Zuhause handelt. Da wäre es mir selber auch flau in den Margen.
„Hi. Was genau ist passiert?“, frage ich ihm besorgt, sobald ich fast bei ihm bin. Daniel folgt mir etwas langsamer und macht sich einen ersten Eindruck von unserer Umgebung.
„Bei mir ist eingebrochen worden, während ich beim Training war. Ich habe noch nicht nachgesehen, ob und was fehlt, da ich keine Spuren verwischen wollte.“, nennt er mir den Grund für unseren Einsatz.
„Dein Handeln war absolut richtig. Die Kripo kommt gleich dazu und wird sich alles genauer ansehen.“, ich gebe mir alle Mühe mich an den Leitfaden zu halten und mich nicht zu sehr in der Sorge um ihm zu verlieren. Also beginne ich damit die Grunddaten zu erfragen. Seine Personalien, Tatzeit, Alibi und was für Wertgegenstände, die er Zuhause hat, zu Diebesgut geworden sein könnten. Marco erzählte mir auch, dass er seit zwei Tagen eine defekte Alarmanlage hat und diese erst morgen wieder vollständig repariert sein wird.
Mittlerweile ist auch die Kripo da und geht zusammen mit Daniel ins Haus.
Ich bleibe mit Marco draußen. Zusammen setzen wir uns auf einen Stein neben seiner Auffahrt. Ich möchte ihn ungern alleine lassen. Auch wenn er sich jetzt gerade sehr gefasst gibt, weiß ich, dass er trotzdem mit der Situation zu kämpfen hat.
„Ist wirklich alles okay?“, frage ich ihn erneut.
„Es ist … ein sehr komisches Gefühl. Ich vermute, für niemanden ist ein Einbruch etwas schönes, aber mich kennen so viele Leute und neben den normalen Fans gibt es eben auch ein paar Verrückte. Dazu kommt, dass in den letzten zwei, drei Jahren einige Fußballer ausgeraubt worden sind. Deswegen habe ich mir auch das System installieren lassen.“
„Davon habe ich auch schon gelesen. Aber bei Einbrüchen kann man als Polizei noch etwas machen. Ich habe bis April in Frankfurt gearbeitet das ist eine ganz andere Stadt, als Dortmund. Da gibt es wirklich Teile, da möchtest du auch nicht mit mehreren Kollegen zum Einsatz hin. Und ich denke, hier bei Ihnen haben wir eine Chance denjenigen zu fassen.“, berichte ich ihm.
„Nenn mich bitte Marco.“, bietet er mir vorsichtig an. Sein leicht schüchterner Gesichtsausdruck lässt mich fast zerschmelzen. Niedlich sein steht ihm genauso gut, wie der starke BVB-Kapitän Look.
„Markus.“, gehe ich auf das Angebot, ihn zu duzen, ein.
Bevor wir uns weiter unterhalten können, kommt Daniel zu uns, um Marco mitzunehmen, damit er sich versichern kann, ob was geklaut worden ist. Grobe Spuren, wie das aufgebrochene Küchenfenster, sind schon aufgenommen worden von den Kripo-Beamten.
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Nachdem alles mit den Jungs von der Kripo abgeklärt worden ist und das Ausmaß des Diebesgutes, Geld und zwei Uhren, erfasst worden ist, stehen nur noch Marco, Daniel und ich vor dem Haus des Fußballers. Der Fensterbauer ist im Hintergrund damit beschäftigt, das kaputte Fenster abzudichten, damit weder Wettereinflüsse noch weitere Einbrecher, leichten Zugang ins Haus haben.
Ich kann den innerlichen Konflikt in Marcos Gesichtszügen ablesen. Ohne groß über Konsequenzen nachzudenken, spreche ich ihn an, als Daniel nach seiner Verabschiedung schon mal in unseren Wagen steigt: „Wenn du hier nicht übernachten möchtest, ich habe eine Schlafcouch, die ganz bequem ist.“
In Marcos Blick liegt deutlich sein Unglauben über mein Angebot. Genau weiß ich auch selber nicht, woher dieses, es ist schon fast ein Wunsch, Angebot herkommt. Ich schaue freundlich und offen zurück, während ich auf seine Antwort warte.
Marco lässt sich Zeit. Scheinbar überlegt er, welche anderen Möglichkeiten er hat. „Danke. Wenn ich wirklich nicht störe, nehme ich dein Angebot an.“, antwortet er schließlich und mit fester Stimme.
In meinem Brustkorb fällt mir ein Stein vom Herzen. Ungern hätte ich ihn in der Nacht allein gelassen. Wenn er niemanden hat, der ihn ohne großen Aufwand aufnehmen könnte, wo sollte er denn sonst hin?
„Dann machen wir das so: Ich habe noch etwa eine Stunde lang Schicht. In der Zeit kannst du das nötigste Zusammen packen. Nimmst du dein Auto mit?“, fange ich an vorzuschlagen. Auf sein nicken hin, spreche ich weiter: „Okay. Könntest du mich am Präsidium abholen? Ich bin heute mit Bus unterwegs, sonst würde es länger dauern, bis ich zuhause bin.“
„Kann ich machen. Wo muss ich hin?“
Ich zücke eine meiner eigenen Visitenkarten und einen Stift. Möglichst sorgfältig schreibe ich die Adresse meines Arbeitsplatzes an eine kleine freie Stelle. „Hier steht alles drauf. Ich muss leider wieder. Bis nachher?“, verabschiede ich mich.
„Bis nachher. Und danke für alles!“ Die leichte röte auf seinen Wangen ist wirklich niedlich und ich muss mich zwingen zu gehen.
„Gerne.“
Die beiden kommen sich etwas näher. Etwas musste ich leider Marco wehtun. Aber Markus kümmert sich ja umgehend und sehr gut um ihn ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(05.05.2023)
Chapter 108: 165. 4/4 ReusxOMC
Chapter Text
Marcos Sicht:
Langsam rolle ich auf den Besucherparkplatz des Präsidiums. Markus kann ich noch nicht hier draußen erkennen.
Zittrig atme ich noch einmal kurz durch. Sein Angebot ist für mich überraschend gewesen, ist aber schon fast lebensrettend für mich. Meine Eltern sind im Urlaub, die meisten meiner Teamkollegen auch und der Rest hat Familie und da möchte ich einfach nicht stören.
Während ich vorhin meine wichtigsten Sachen zusammengesucht haben, habe ich nachgedacht. Was bedeutet Markus für mich? Auf jeden Fall Sicherheit. Ich habe mich noch nie in der Anwesenheit einer Person so sicher gefühlt, wie mit ihm. Keine Ahnung, ob ich in den Situationen, besonders heute, immer so ruhig geblieben wäre, wie ich es gewesen war, weil er da war.
In meinem Bauch kribbelt es, wenn ich an ihn denke. Und mit jeder Begegnung mit ihm wird es mehr. Und vor hin, als er mir das Angebot gemacht hatte, schein das Kribbeln ein Höhepunkt erreicht zu haben.
Ich wende meinen Blick, von meinen Händen mit denen ich vor Nervosität gespielt hatte, nach draußen auf die Tür des Präsidiums. Kurz darauf öffnete sie sich und Markus, noch in Uniform, kommt heraus. Kurz bleibt er stehen und spricht mit zwei Kollegen, die gerade von einem Einsatz zu kommen scheinen.
Ungestört beobachte ich ihn. Seine Haltung ist lockerer, als bei Einsätzen. Sein Lachen, über etwas, das sein Kollege gesagt hat, klingt auch bis zu meinem Auto durch und befeuert das Kribbeln in meinem Bauch.
Fertig mit dem Gespräch, schaut er sich suchend auf dem Parkplatz um. Er scheint mein Auto recht schnell zu erkennen. Ich habe mein unauffälliges Stadtauto mit, aber das stand auch vorhin in der Einfahrt. Sein Gesicht erhellt sich, als er sich auf den Weg zu mir macht.
Nach einer recht vorsichtigen Begrüßung, fahre ich los und lass mir von Markus den Weg zu seiner Wohnung weisen.
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Markus lässt mir den Vortritt in seine Wohnung. Viele Holz und braun/beige Töne machen die Wohnung sehr gemütlich. Für eine Person ist sie schon fast zu groß. Ich fühle mich sofort sicher.
„Komm, ich zeig dir, wo du schläfst.“, reißt mich Markus Stimme aus der Betrachtung seiner Wohnung. Ich folge ihm durch das Wohnzimmer in einen kleinen Flur und schließlich in ein Zimmer, was wohl eine Mischung aus Büro und Gästezimmer ist.
Aus einem Schrank holt er Bettzeug und frische Bettwäsche. „Richte dich in Ruhe ein. In der Zeit gehe ich duschen und dann können wir uns in der Küche treffen und das Essen planen.“, sagt er und zieht nebenbei die Couch aus.
„Okay. Bis gleich.“, antworte ich ihm und wende mich direkt der Couch zu. Das ist das, wofür ich am meisten Zeit brauchen werde.
Fertig mit allem, setze ich mich auf dem Rand der Couch. Es ist positiv komisch, dass ich hier in der Wohnung bin. Bei ihm. Ich höre ihn in einem anderen Zimmer rumoren. Ich lausche den Geräuschen und schließe meine Augen. Das wohlige Gefühl, dass ich immer in seiner Gegenwart habe, ist genauso intensiv, wie wenn ich neben ihm stehe. Ich bin guter Dinge, dass ich trotz des Schreckes des Tages hier heute Nacht auch etwas Ruhe bekomme. Zumindest mehr, als ich Zuhause bekommen würde.
Schritte lassen mich genauer aufhorchen. Markus läuft an meinem Zimmer vorbei zur Küche. Nach zwei Minuten folge ich ihm.
Ich finde ihn an der Küchentheke gelehnt vor. Er blickt von seinem Handy, auf das er zuvor geschaut hatte, auf und steckt es weg, als ich ebenfalls die Küche betrete. Sein Outfit besteht jetzt aus einer Sweatshorts und einem T-Shirt. ‚Verdammt sieht er gut aus!‘
„Ich habe Zutaten für eine Reis, Hähnchen, Gemüse-Pfanne. Ist das für dich okay?“, fragt er mich.
„Klar.“, stimme ich zu.
Gemeinsam machen wir uns an die Arbeit. Pilze, Paprika, Zucchini und Möhren schnitten wir klein, während das Wasser für den Reis auf dem Herd steht. Das Fleisch war schon geschnitten und musste nur noch langsam angebraten werden. Markus bat mich darum den Tisch zu decken, als es zeit wurde alles zusammen in die Pfanne zu geben. Da ich vor ihm fertig bin, beobachte ich ihn von meinem Platz am Esstisch aus. Seine ausgeprägten Muskeln spielen unter dem Stoff seines Shirts und versetzten mich in eine Art von Trance.
Das Essen ist sehr lecker. Nebenbei unterhalten wir uns etwas und umschiffen dabei die Geschehnisse des Tages.
So langsam wird er in meinen Augen zum perfekten Mann. Er ist stark, kann kochen, scheint auch relativ ordentlich zu sein und achtet auf mein Wohlergehen. Was könnte man sich mehr wünschen?
Den Rest des Abends zeihe ich mich in das Gästezimmer zurück. Meine Eltern und ein paar Freunde informiere ich genauer über den Einbruch. Dieser ist bereits durch die Medien gegangen. Meine Mutter reagiert sehr besorgt und scheint sofort ihren Urlaub abbrechen zu wollen, aber ich beruhige sie, indem ich ihr sage, dass ich über Nacht bei einem Freund bin und nicht alleine Zuhause. Ich muss ihr nur versprechen, dass ich mich melde, wenn ich doch Hilfe benötige. Mütter.
---
Markus bringt mir, als ich ins Bett gehe noch einen Tee. Aber auch dieser hilft mir nicht wirklich gut in den Schlaf. Immer wieder schrecke ich aus meinem leichten Schlaf hoch und brauche länger, als sonst um wieder einzuschlafen.
Am Morgen fühle ich mich wie gerädert, als ich durch ein leises klopfen an der Tür wach werde. Ich strecke mich kurz, bevor ich antworte: „Ja, herein.“
Markus kommt erneut mit einer Tasse Tee zu mir ins Zimmer. Ich setze mich auf und nehme die mir angebotene Tasse dankend an.
„Guten Morgen, wie war die Nacht?“, fragt er besorgt und bleibt vor der Couch stehen. Wahrscheinlich traut er sich nicht sich direkt neben mich zu setzen und zudem trägt er schon seine Uniform. Scheinbar muss er gleich weg.
„Nicht die beste Nacht meines Lebens. Aber danke, dass ich hier schlafen konnte. Zuhause hätte ich vermutlich kein Auge zubekommen.“, gebe ich zu und trinke einen Schluck des Tees.
„Kein Thema. Das freut mich. Wenn du möchtest, kannst du so lange bleiben, bis deine Alarmanlage wieder geht und du auch wieder ein normales Küchenfenster hast.“, bot er mir an. Mittlerweile bin ich auch aufgestanden und zusammen waren wir in die Küche gegangen.
Diese Worte lassen das Kribbeln die Herrschaft über meinen Körper erlangen. Ich stelle meine Tasse auf die Anrichte, bevor ich die letzten Schritte zwischen uns überbrücke. Mit schnellen Bewegungen lege ich meinen linken Arm um seinen Hals und meine rechte Hand auf seine Wange. Nach einem letzten, versichernden Blick in seine Augen, schließe ich den letzten, kleinen Abstand zwischen uns und lege meine Lippen sanft auf die seine. Das Kribbeln erreicht einen Höhepunkt. Durch meinen ganzen Körper zieht es sich. Ein atemberaubendes Gefühl, was süchtig macht. Er erwidert den Kuss, genauso gefühlvoll, wie ich ihn angefangen habe, und legt seine Arme um mich und zieht mich noch näher zu sich.
Und mit diesem Kuss werde ich mir einem bewusst: Ich würde mich nirgendwo so sicher fühlen, wie in seinen Armen.
Marco hat es sicher in die Arme seines Polizisten geschafft! Und ja, ich musste ihn noch einmal ärgern.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(19.05.2023)
Chapter 109: 168. HavertzxMount
Chapter Text
Balous Sicht:
Ein gutes Haustier zu sein ist echt schwer. Anfangs als Welpe habe ich es noch nicht gesehen, aber jetzt, wo ich ein Jahr alt bin, wird es für mich deutlich sichtbar: Ich bin wie ein Kind in der Mitte von einem Pärchen, zwischen dem sich eine negative Spannung aufgebaut hat, die man schon fast, wie mein Lieblingsspielzeug, in das Maul nehmen kann.
Das Problem dabei ist, das mein Herrchen Kai die treuste Seele der Welt ist. Er würde für mich und Sophia alles tun und das versucht er auch jeden Tag so umzusetzen und sich neben seinem Job möglichst viel Zeit für uns zu nehmen. Auch würde er nie daran denken, dass seine Aufrichtigkeit und aufopferungsvolle Art etwas anderes, als selbstverständlich ist. Doch das sieht mein Frauchen Sophia wohl anderes. Spätestens seit dem Sommer, wo mein Herrchen länger nicht da gewesen ist und ich soweit meine Übungen aus der Hundeschule beherrsche, ließ sie mich immer öfter und für längere Zeit allein zu Hause. Wenn sie zurückkommt riecht sie oft nach Mann, aber nicht nach meinem Herrchen. Neben dem Geruch des fremden Mannes hängt ein weiterer Geruch an ihr. Sie riecht dann immer, wie meine Besitzer riechen, wenn ich mal nicht mit ihnen ins Schlafzimmer darf und sie etwas Zeit zu zweit haben wollen. Letzteres ist auch schon länger nicht mehr vorgekommen.
Jeder gute Hund weiß, dass es nicht gut ist seinen Lebenspartner zu hintergehen. Meine Eltern zum Beispiel sind schon so lange zusammen und sich treu, dass ich bereits zum dritten gemeinsamen Wurf der beiden gehöre. Entweder Menschen ticken da anders, oder mein Herrchen wird von meinem Frauchen hintergangen.
Es ist bereits etwas später am Abend und ich und mein Herrchen sind allein zuhause. Ich erhebe mich von meinem Platz in meinem Körbchen und trotte zu ihm hinüber. Im Gegensatz zu meinem Frauchen lässt er mich normalerweise auch auf die Couch. So auch dieses Mal. Noch immer in meinen eigenen Gedanken vertieft lege ich mich neben ihn und sofort fängt er an mit seinen geschickten langen Fingern durch mein Fell zu fahren. Ich merke durch unseren Körperkontakt, wie er sich an meiner Seite entspannt.
Ich muss dringend eine Lösung betreffend meines Frauchens finden. Ich mag sie zwar ganz gerne, aber die Gefühle von meinem Herrchen sind genauso wichtig.
***
Eine spontane Gelegenheit bietet sich mir schon bald. Traurig beobachte ich von meinem Körbchen aus, wie mein Frauchen mit einem fremden Mann, den sie mit zu uns nach Hause gebracht hat, die Dinge macht, die sie nur mit meinem Herrchen machen sollte. Ich glaube die Menschen nennen es ‚küssen'. Kurz darauf kann ich deutlich, aus dem Schlafzimmer kommend, die Geräusche hören, die bei der menschlichen Version von ‚Liebe machen' so entstehen.
Kurz darauf verschwindet der Mann wieder. Ich bleibe weiterhin in meinem Körbchen liegen. Die Prioritäten meines Frauchens scheinen noch nie deutlicher gewesen zu sein, als in diesem Moment. Sie selbst schenkt mir weiterhin keinen Blick, so wie sie es seit dem Betreten des Hauses an der Seite dieses fremden Mannes tut.
Im Namen meines Herrchens für ihn gekränkt mache ich mich unauffällig auf den Weg nach oben ins Schlafzimmer, während sie selber im Bad verschwindet, um sich vermutlich den Geruch des fremden Mannes abzuwaschen.
Das Bett ist durchwühlt und der Geruch der Beiden brennt schon fast unangenehm in meiner Nase. Ich suche das Zimmer ab. Vielleicht finde ich ja was, was normalerweise nicht hierhin gehört und ich kann mein armes Herrchen auf dies aufmerksam machen.
Da! Da ist der Geruch des Mannes besonders stark! Freu ich mich, dass ich unter der Vielzahl der hier vorkommenden Gerüche eventuell tatsächlich etwas gefunden haben könnte. Halb musste ich unter das Bett robben, was als Welpe definitiv deutlich besser geklappt hatte, als ich mich dort unten einmal vor einem Spaziergang im Regen versteckt hatte.
Ich ziehe ein Stück Stoff hervor. Es handelt sich wohl um so etwas, was die Menschen seltsamerweise unter ihrem Außenfell tragen und es sieht nicht so aus, wie die die mein Herrchen sonst immer trägt. Ich glaube damit kann ich etwas anfangen!
Unten höre ich die Tür aufgehen und mein Herrchen nach Frauchen und mir rufen. Ich zögere und lasse meinem Frauchen den Vortritt. Soll ich direkt mit meinem Fund nach unten gehen, oder ist das zu früh?
Ach was Solls! Besser früher als später. Denke ich mir und mache mich langsam auf den Weg zu ihnen. Erst einmal die Lage abchecken.
Die beiden sind gerade noch mit ihrer Begrüßung beschäftigt und so gelange ich weiterhin unbeobachtet nach unten. Von meinem Frauchen geht ein eindeutig ängstlicher Geruch aus, obwohl dieser fast schon von dem Duft ihres Duschgels überlagert wird. Menschen müssen trotzdem wirklich schlechte Nasen haben, da mein Herrchen scheinbar nichts davon wahrnimmt.
Kaum ist das Gespräch vorerst zu Ende wandert der Blick von meinem Herrchen zu mir. Verwirrt über den Anblick des Stoffes in meinem Maul kommt er auf mich zu: „Balou, was hast du denn da gefunden?", fragte er mich und ich setze mich schwanzwedelnd hin. Im Hintergrund kann ich deutlich sehen, wie die Angst nun wirklich im Gesicht meines Frauchens sichtbar wird und sie zunehmend an Farbe verliert, als sie erkennt, was genau ich da im Maul halte. Panisch versucht sie sich nun zwischen mir und meinem Herrchen zu bringen, aber er ist ihr schon ein paar Schritte voraus.
„NICHT! BALOU! KOMM HER UND GIB MIR DAS, WAS DU DA IM MAUL HAST!", versucht sie die Situation noch zu retten, aber sie ist zu spät.
Herrchen hatte ich sofort das Stückchen Stoff überlassen und er betrachtet es nun sehr kritisch. Schnell scheint ihm klar zu werden, was ich da gefunden habe und in seinem Gesicht und Geruch kann ich seine Verzweiflung und die Enttäuschung deutlich wahrnehmen.
Sofort dreht er sich Frauchen zu und fordert eine Erklärung. Da diese ihm nicht direkt antworten möchte bricht ein echter Streit aus, wie ich ihn bei den Beiden noch nicht erlebt habe. Bevor ich da irgendwie mit rein gezogen werde verkrieche ich mich in dem Spalt hinter der Couch. Auch das ging als Welpe deutlich besser, aber was solls.
Nach einigen Minuten scheint alles zwischen ihnen fürs erste Geklärt zu sein und Frauchen stapft erst nach oben, bevor sie wenige Minuten mit hinter ihr zu knallender Tür das Haus verlässt.
Die darauffolgende Stille ist gespenstisch. Erst Herrchens leises: „Balou?", durchbricht diese. Leise belle ich und mache ihn auf mich aufmerksam. Ich merke richtig an seiner brüchigen Stimme, wie er mich jetzt braucht, aber erst brauche ich seine Hilfe, da ich hier etwas feststecke.
Schnell rückt er die Couch noch etwas mehr von der Wand ab und ich kann hinter ihr hervorkriechen. Nur wenige Sekunden später liegen wir nebeneinander auf der Couch. So gut es geht versuche ich mich an ihn zu pressen und ihm so Kraft zu geben.
***
Die nächsten Wochen sind echt eine Zerreißprobe. Mein Herrchen weint viel und ich versuche alles, was ich kann um ihm zu helfen und möglichst selbst ihm nicht noch zusätzlich zu Last zu fallen.
Wenn wir rausgehen mache ich alles so gut, wie ich kann. Als Belohnung und für ihn als Ablenkung sind die Runden, wenn es das Wetter erlaubt, lang und immer verschieden. Sogar am gemeinsamen Joggen versuchen wir uns und so laufen wir oft auch mit hören Tempo durch Wälder und über Felder. Es macht richtig viel Spaß! So waren wir auch unterwegs, während mein ehemaliges Frauchen ihre Sachen abholt.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist es, dass die Kumpels von meinem Herrchen jetzt öfter mal zu Besuch kommen. Das tut uns Beiden gut. Herrchen, weil er so gut abgelenkt wird und Freude daran hat und ich, weil ich so vieeeeel mehr Streicheleinheiten bekomme, als zuvor. Also, wenn es nach mir ginge können die ruhig länger bleiben oder öfters kommen!
Besonders bei einem fühle ich mich sehr wohl. Mason war zwar schon zuvor ein regelmäßiger Besucher bei uns im Haus. Aber nun kommt er immer öfter vorbei und ich kann richtig merken, wie gut besonders seine Anwesenheit meinem Herrchen tut. Außerdem geht von ihm dieser sanfte, liebliche Duft von Verliebtheit aus, wenn er in der Nähe meines Herrchens ist.
Mason wird mir mit jedem seiner Besuche sympathischer. Ich selber kann einen deutlichen, positiven Unterschied in seinem Verhalten gegenüber mir selbst im Vergleich zu Sophias feststellen. Bei ihm fühle ich mich gewollter, als ich es jemals bei Sophia getan habe.
Als ich über zwei Monate, nach der Trennung von Sophia, bei meinem Herrchen ebenfalls diesen sanften, lieblichen Duft von Verliebtheit wahrnehme, als er sich mit Mason trifft, bin ich erleichtert. Er hatte es geschafft über Sophia hinweg zu kommen und das ist wirklich gut. Und Mason ist perfekt für ihn. Und mich. Er krault immer genau im richtigen Rhythmus und an den richtigen Stellen!
***
Ein paar Wochen später bin ich am Ende meiner Geduld angekommen.
Herrchens Gefühle sind Mason gegenüber nur noch kräftiger geworden. Leider ist er scheinbar sehr schüchtern und so traut er sich nicht Mason anzusprechen. Gleiches gilt für Mason. Dieser scheint seine Gefühle schon so lange zu verstecken, dass er nicht daran denkt, dass Herrchen etwas für ihn empfinden würde. Menschen sind manchmal wirklich etwas dumm und schalten ihre Nasen nicht ein. So langsam wird mir in Anbetracht der Pheromone schon fast schwindelig, wenn sie sich zusammen in meiner Nähe aufhalten, da müssten sie doch eigentlich auch etwas bemerken können. Aber Pustekuchen! Dabei sind ihre Gefühle für einander geruchstechnisch stärker, als sie es zwischen Herrchen und Sophia je waren. Die beiden kommen ja schon fast an die gefestigte Beziehung zwischen den Eltern meines Herrchens heran.
Also scheint es wieder auf mich zufallen, die Beiden auf das so offensichtliche hinzuweisen.
Als Herrchen Mason an diesem Nachmittag zu unserer großen Runde einlädt bietet sich mir die perfekte Chance. Während sie stehen blieben, damit ich an einem Baum mein Revier markieren kann, schenken sie mir keine weitere Beachtung, da sie so in ein Gespräch vertieft sind. Gut so!
Vorsichtig laufe ich um die beiden herum. Weiterhin wird mir keine Beachtung geschenkt und so ist es mir ein leichtes einige Runden um sie zu ziehen und so meine lange Leine um sie zu wickeln. Als ich fast keine Leine mehr übrig habe entferne ich mich etwas von ihnen und zieh somit die Leine stramm.
Aus sicherer Entfernung beobachte ich, wie sie nun gezwungenermaßen eng aneinander stehen und sich verlegen in die Augen schauen.
Mason scheint als erster über seinen Schatten zu springen und so legt er vorsichtig eine Hand auf die vor Scham rote Wange meines Herrchens. Er hält den Blickkontakt aufrecht, während er spricht. Was er genau sagt ist mir egal, wichtiger ist die Reaktion darauf von meinem Herrchen.
Dieser schein zu antworten und damit genau das zu treffen, was Mason auch hören wollte, denn dieser streckt sich etwas, um mein Herrchen zu küssen.
Stolz beobachte ich die beiden und komme nicht herum zu bemerken, dass dieser Kuss sanfter und gefühlsvoller ist, als jeder der Küsse, die ich zwischen Herrchen und Sophia mitbekommen habe. Mason ist wirklich ein Glücksgriff für mein Herrchen und ich glaube nicht, dass er jemals so etwas machen würde, wie es Sophia getan hat. Zudem kann er verdammt gut kraulen und das ist für mich persönlich sehr wichtig.
Ich glaube dieser OS hat eine meiner Lieblingesblickwinkel. Balou ist bereits der zweite Hund, der sich in einem meiner OS zu Wort meldet. Ich kann einfach nicht, es ist einfach auch beim schreiben ganz anders und immer sooo süß! Auch wenn das Thema es nicht ist.
Der OS ist auch schon etwas länger fertig. Geschrieben habe ich ihn im Februar 2022. Irgendwie haben sich andere immer vorgemogelt.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(28.04.2023)
Chapter 110: 169. WeiglxOMC (Smut)
Chapter Text
OMC: Tobias Lang, 26, etwas kleiner als Ju aber etwas stämmigerer Körperbau, schwarze und leicht gelockte Haare (Danny Ric Style) und braunen Augen
Hinweis: Ich habe das hier genannte Spiel nicht gesehen und denke mir aus, was passiert. Das Einzige, was ich übernehme sind der Spielort, die Mannschaften wie sie auf dem Platz standen und das Ergebnis
*17.09.2022*
Julians Sicht:
Mein zweites Spiel im Borussiapark und auch mein zweites in der Startelf der Fohlen. Heute geht es für uns gegen die Leipziger.
Su gut, wie ich bei meiner Leih-Mannschaft angekommen bin, ist es auch meine Familie. Sarah und die Kleine haben sich recht schnell hier zu recht gefunden. Bruna fühlt sich bei ihrer Tagesmutter, zu der sie einige Stunden am Tag geht, sehr wohl und Sarah freut sich alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Besonders sie hat es wieder nach Deutschland gezogen. Nicht, dass ich nicht auch meine Familie und Freunde vermisse, aber ich liebe auch den Fußball und so lange es gut läuft wollte ich meinen Traum nicht aufgeben. Sarah verstand das auch, aber als ich eine Leihanfrage von Mönchengladbach bekam war es so, als ob uns das Schicksal gleichzeitig unsere Wünsche erfüllen wollte.
Die meisten meiner neuen Teamkollegen kannte ich noch aus meiner Zeit beim BVB, zumindest als Gegner. Nur mit Jonas habe zuvor schon mal zusammengespielt.
Ich fand mich recht schnell wieder in einer deutschen Mannschaft ein. Die Spielweisen in den beiden Liegen ist doch recht unterschiedlich. Im letzten Liga Spiel habe ich durchspielen dürfen. Es war ein 0:0 gegen Freiburg gewesen, aber es machte mir Mut für das heutige Spiel. Auch wenn Leipzig im Spiel gegen Dortmund ihre Stärke bewiesen haben.
Das gewohnte Kabinen Feeling lullt mich ein und ich fokussiere mich auf meine eigenen Vorbereitungen, die mich runterkommen lassen und meine Konzentration auf den Höhepunkt bringen.
„Hast du es schon gehört? Sie haben unseren Schiri geändert. Der, den wir jetzt bekommen, hat kaum Erfahrung. Erst zwei Bundesligaspiele hat der gepfiffen.“, spricht mich Hannes Wolf an, während wir darauf warteten, dass wir mit den Aufwärmübungen dran sind.
„Echt?“, neugierig schiele ich zu den Offiziellen rüber, die sich ebenfalls warm machen. Tatsächlich sticht mir einer, der etwas jünger aussieht, direkt ins Auge. Auf die Entfernung kann ich aber nichts genauer ausmachen. „Denke nicht, dass das was ändert. Der wird schon einigermaßen was können.“, gebe ich Schultern zuckend zurück.
„Wir werden es sehen. Vielleicht ist er auch ein kleines Weichei und wir können ihn auf unsere Seite ziehen.“, überlegte mein Mannschaftskollege laut.
„Hmm.“, mache ich nur unbestimmt und mache mich bereit, da ich der nächste bei der Aufwärmübung bin.
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Der junge Schiri fällt mir erst wieder ein, als ich mich im Spielertunnel in unsere Reihe einreihe. Vorne kann ich das Team in den auffälligen Farben schon stehen sehen. Neugierig bin ich ja schon.
Einen richtigen Blick kann ich erst auf ihn werfen, als wir Spieler für die Handschläge an ihnen vorbeilaufen. Ich muss etwas nach unten schauen, damit ich ihm ins Gesicht sehen kann. Wache, braune Augen schauen zurück. Und gleichzeitig geht in meinem Gehirn ein Kopfkino mit Erinnerungen los. Genau dieselben Augen, die mich lustverschleiert anschauen, während wir uns gegenseitig durch die Laken eines Hotelbettes jagen. Es war vor etwas über zwei Jahren gewesen. In Portugal, wo ich abends mit ein paar Kumpels in einer Kneipe eingekehrt war und diese deutlich angeheitert mit einem ebenso angeheiterten deutschen Touristen verlassen habe, um auf sein Hotelzimmer zu gehen.
Und ebenen dieser deutsche Tourist steht nun vor mir. Etwas älter, aber noch immer genauso gutaussehend, wie damals und nun ist der zum Teil verantwortlich für das Ergebnis eines meiner Spiele.
Ich schlucke, wende mich ab und suche mir meinen Platz in der Aufstellung. Tief atme ich einige male durch. Diese Erkenntnis darf mein Spiel nicht stören. Irgendwie bin ich erleichtert, das Sarah, und damit der Mensch, der mich am besten kennt, neben mir selber und meiner Mutter, heute nicht im Stadion ist und mit unserer Kleinen Zuhause vermutlich alle Hände voll zu tun hat.
Der Pfiff aus seiner Pfeife reißt mich aus meinen Gedanken zurück ins hier und jetzt. Und damit idt auch meine Konzentration zumindest zu Teilen wieder da.
Die erste Hälfte ist hart umkämpft. Und doch schaffen wir es die Überhand zu bekommen und Jonas schafft es zwei Bälle im Netzt hinter Gulácsi zu platzieren. Eine gelbe Karte gibt es für Kampl von RB. Mit der Halbzeit wechselt Leipzig unteranderem Werner ein. Kurz darauf sehe ich die selber die gelbe Karte.
„Ey, was soll das!“, beschwere ich mich natürlich direkt. Ja, ich war etwas härter gegen einen Gegner eingestiegen und habe den Ball nicht mehr berührt, aber eine Gelbe ist schon etwas übertrieben.
Mein Gegenüber zieht nur eine Augenbraue hoch und hält meinem feurigen Blick stand. Dieser Blickkontakt wird erst von Chris unterbrochen, der mich mit sich vom Unparteiischen wegzieht.
Direkt im Anschluss gelingt Remy das 3:0. Ich spiele weiter versuche mich aber nur noch positiv einzubringen. Alle meine Tackles sind ab da mit Ballkontakt, wenn auch weiterhin eher hart. Bei jedem kann ich den kritischen Blick des Schiris praktisch auf meiner Haut brennen spüren. In der neunzigsten werde ich schließlich von meinem Trainer vom Platz genommen.
Nach dem Spiel teilt sich unsere Mannschaft etwas auf. Ein Teil geht in eine Disco, um unseren Sieg zu feiern und der andere Teil, von dem auch ich ein Teil bin, geht für ‚ein‘ Bierchen in die Kneipe, die sowas, wie unsere Mannschaftskneipe ist.
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Gut, bei einem Bier ist es nicht geblieben. Die anderen Jungs und ich, die nur für ein Bier bleiben wollten, sind jetzt genauso, wie der Rest bei Bier Nummer 3. Aber was solls! Die Stimmung ist eben gut und in der Mannschaft lebe ich mich durch gemeinsame Abende auch viel schneller ein, als wenn ich immer zuhause bin. Sarah hat, laut ihrer Antwort auf meine „Es wird doch etwas später“-Nachricht, dafür zumindest für heute Abend Verständnis für. Also Prost!
Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, da das aktuelle Thema nicht so meins ist. Ich bleibe an drei Männern hängen. Mir sehr bekannte Männer, die mir heute auch schon begegnet sind. Auf dem Platz. Der Schiri und seine beiden Assistenten. Scheinbar sind wir nicht die einzigen, die hier einen nach dem Feierabend trinken gehen.
Irgendwie ließ mich sein Anblick Durst auf etwas härteres bekommen. Ich bot an, nach einem kurzen Toilettenbesuch, eine neue Runde mitzubringen. Begeistert schicken mich die Jungs los.
Schnell brachte ich meinen Aufenthalt auf dem stillen Örtchen hinter mich und bestelle an der Bar die passende Anzahl Biere und zwei Shots für mich. Die Shots stürze ich noch an der Bar hinunter. Ich habe keine Lust meinen Teamkollegen zu erzählen, warum ich zu etwas härterem greife, wenn ich ursprünglich eigentlich nur ein Bier trinken wollte.
Die nächste halbe Stunde verging schleppend. Mein Blick wanderte immer wieder zum Schiri Tisch. Zu meinem Glück haben die anderen die Unparteiischen nicht entdeckt oder gar zu uns an den Tisch eingeladen. Das hätte mir gerade noch gefehlt! Die Shots zeigen schon ihre Wirkung. Ich bin definitiv mehr angedudelt, als meine Teamkollegen.
Ein Blick auf meine Uhr sagt mir, dass es Zeit ist nach Hause zu gehen. Nach einer kurzen Verabschiedung, gehe ich alleine nach draußen.
Draußen ist es kalt. Niemand hätte anhand der aktuellen Wetterlage erraten können, dass es vor zwei Wochen noch brütend heiß, für deutsche Verhältnisse, gewesen ist.
Geschafft lehne ich mich an die Hauswand. Die kalte Luft schien den Alkohol in meinem Blut noch weiter anzustacheln, denn ich fühle mich direkt nach dem Schritt vor die Tür betrunkener, als noch drinnen. Zwei oder drei Minuten lehne ich dort einfach an der Wand.
„Du hast gut was getrunken heute Abend. Dein Trainer wird nicht begeistert sein.“, werde ich plötzlich angesprochen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich die Tür geöffnet, geschweige denn, dass sich jemand direkt vor mich gestellt hat. Vor mir stand der Schiri von heute. Mein Gehirn ist sich sicher, dass ich seinen Namen kenne, kann ihn mir aber nicht rausgeben.
„Ich bin immer der folgsame Spieler.“, erwidere ich daraufhin frech.
„Nachdem, was heute auf dem Platz passiert ist, glaube ich das kaum.“
„Soll ich es dir beweisen? Kein Thema!“ Bevor er reagieren kann ziehe ich ihn am Kragen seines Poloshirts zu mir. Woher diese Aktion jetzt kam, weiß ich nicht. Vermutlich wegen dem Alkohol. Als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt ist, überbrücke ich den letzten Abstand. Unsere Lippen treffen sich in einem feurigen Kuss wieder.
Oh, dass fühlte sich gut an. Verdammt gut sogar. Mein Penis regte sch interessiert in meiner dafür zu eng sitzenden Jeans. Aber wer hätte gedacht, dass ich mit meinem ehemaligen ONS, welcher ein sehe ansehnlicher Kerl ist, heute Abend rumknutschen würde? Ich nicht.
Der Kuss wurde trotz kleinerer Atempausen, immer heißer. Und ich auch auf ihn.
„Hotel.“, bringt er in einer Atempause raus und nach einem weiteren heißen Kuss, zog er mich, sobald sich unsere Lippen zum Atmen von einander gelöst haben, mit sich.
Das Hotel für die Unparteiischen war ganz in der Nähe. Das kam uns jetzt ganz gelegen. Bis zum Aufzug rissen wir uns richtig zusammen. Als die Türen hinter uns geschlossen sind, liegen unsere Lippen sofort wieder aufeinander.
Dank der Angestellten an der Rezeption wusste ich jetzt wenigstens wieder seinen Namen. Lang. Tobias Lang.
Der Gang durch den Hotelflur war nicht gerade einfach. Keiner von uns hatte große Lust darauf, den anderen noch einmal loszulassen und so stolperten wir eng umschlungen und küssend über den Flur. Glücklicherweise sah uns keiner, da die anderen Gäste wahrscheinlich schon brav im Bett liegen.
Die Tür fällt geräuschvoll hinter uns ins Schloss und gibt das Startsignal für das große Finale an diesem Tag.
Es ist heiß und aufregend mit Tobias zu schlafen. War es beim letzten Mal und er konnte es auch dieses Mal bestätigen. Ich gab mich ihm voll hin. Dass vermisse ich etwas, seit ich mit Sarah zusammen bin, mit einem Mann zu schlafen. Von ihm so gefickt zu werden, dass man am nächsten Tag nicht normal laufen kann und es angenehm ziept.
***
Am nächsten Morgen wache ich recht früh auf. Mein Körper singt noch im Rausch meines nächtlichen Orgasmus und übertüncht zumindest etwas meinen Kater.
Tobias schläft noch. Gut so, so kann ich hier ohne ein weiteres Gespräch vermutlich ausschleichen. Bis auf die beiden Male mit ihm habe ich während meiner Beziehung mit Sarah mit niemand anders geschlafen. Vorher hatte ich auch mal den ein oder anderen Typen während meiner Schulzeit.
Einer eventuell verrückten Eingebung nach, greife ich mir, nachdem ich mich angezogen habe und meine Haare notdürftig mit den Fingern etwas in Form gebracht habe, einen kleinen Block mit Hotellogo vom Tisch.
‚01XX XXXXXXXXX Falls du auch Lust an weiteren heißen Nächten hast ;) Julian‘, schreibe ich auf das Papier.
Ich lege den Block gut sichtbar hin. Nach einem letzten Blick auf seine schlafende Gestallt im Bett, verlasse ich das Zimmer und schließlich das Hotel.
Zuhause angekommen gehe ich schnell duschen. Sarah schläft noch. Als Bruna Aufmerksamkeit verlangt bin ich sofort da und auch ein Frühstück bereite ich vor.
Sarah erklärte ich, dass ich sie nicht wecken wollte und deswegen bei einem Kollegen geschlafen habe. Sie nimmt meine Ausrede/Entschuldigung an und in Anbetracht meines morgendlichen Einsatzes für meine Familie ist die Sache auch schnell vom Tisch.
***
Tobias meldete sich tatsächlich. Wir bleiben in Kontakt und so kam es, dass wir uns trafen, wenn er unsere Spiele pfiff oder eines bei einem Verein in der Nähe von unserem Spielort. Die Nächte nach diesen Spielen waren immer sehr gute und befriedigende für mich.
Zuhause machte ich einen auf perfekten Familienvater. Sarah schien meine neu gefundene gute Laune auf unsere Rückkehr nach Deutschland zurückzuführen. Das ist mir recht und zumindest zum Teil wahr.
Heute mal ein düsterer OS. Zumindest vom Thema. Für viele ist Fremdgehen ein Trennungsgrund und eine rote Flagge bei möglichen Partnern.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(12.05.2023)
Chapter 111: 170. SülexKimmich (Mpreg)
Chapter Text
Niklas Sicht:
Ich bin positiv an meinem Wechsel zu Dortmund heran gegangen. Versuchte mich von der Begeisterung meiner zukünftigen Kollegen und Fans einnehmen zu lassen, aber immer kam in mir der Gedanke daran hoch, warum dieser Wechsel überhaupt passiert. Ein komplett freier Wunsch war es nämlich nicht. Nein ich wurde zu meinem Wechsel gezwungen. Direkt von Ganz oben im Bayern-Vorstand.
Warum? Ich war ein Dorn in ihren Augen geworden. Alleine ich bin schuld daran, dass ihr großes Talent Joshua Kimmich schwul ist, sich in mich verliebt hat und dass wir, kurz vor Beginn der letzten Saison, uns das Ja-Wort gegeben hatte. Es ist ja nicht so, dass Jo und ich und schon vor unseren Karrieren in der Bundesliga kannten und dass er mich genauso wollte, wie ich ihn. Sie haben es sich leicht gemacht und mir die Tür vor der Nase zu gemacht, als ich mit ihnen über meine Vertragsverlängerung sprechen wollte. Jo wird von ihnen als Heiland gesehen. Er soll für sie ein Leader der Marke ,Philipp Lahm, werden. Wenn möglich eine perfekte Kopie mit Haus, Frau und Kindern. Ich passe ihnen nicht in ihr märchenhaftes Bild eines Teamleaders für die Bayern Mannschaft.
Ja, die neue Herausforderung, die mit einer neuen Mannschaft einhergeht, ist auch schön und ich habe Lust darauf meinen ehemaligen Arbeitgeber mit meinen Ergebnissen und Leistungen zu strafen.
Trotz ihrer Bemühungen schafften die hohen Tiere von Bayern es nicht, vollständig einen Keil zwischen mich und meinen Mann zu treiben. Dafür ist es mit der Hochzeit definitiv endgültig zu spät gewesen, denn jetzt sind wir eine Einheit, die man nicht mehr zu trennen vermag.
***
Es war an einem Abend kurz vor der ersten Runde des DFB-Pokals. Wie an fast jedem Abend sitzen Jo und ich in unseren jeweiligen Wohnzimmern, wahlweise auch ab und zu im Schlafzimmer, vor den Bildschirmen und versuchen uns über FaceTime trotz der 500 Kilometern, die zwischen uns liegen, nahe zu sein.
Jo wirkte auffallend unruhig auf mich und ich machte mir Sorgen um ihn, da er auf meine Frage, ob es Neuigkeiten vom Vorstand bei ihm gibt, verneint. Wenn es nicht das ist, muss noch zusätzlich irgendwas passiert sein. Vielleicht hat es ja damit zu tun, dass es ihm in den letzten Tagen nicht besonders gut ging? Trotz der warmen Temperaturen wirkte sein Gesicht schon seit einigen Tagen etwas blass.
„Niki, ich… .“, fängt er schließlich zaghaft an, dass mir unbekannte Thema anzusprechen.
Ermutigend schaue ich ihn an und richte mich in meiner sitzenden Position etwas mehr auf. Ich weiß, dass ich Jo die Zeit geben muss, bis er von alleine weiterspricht. Also blieb für mich nur das warten, bis er seinen Mut und die passenden Worte gefunden hat. Er selbst hat seinen Blick von seinem Gerät abgewendet und schaut angestrengt auf seine Finger, mit denen er vor Nervosität spielt. Was auch immer er mir erzählen möchte, es ist offensichtlich wichtig.
„Ich… .“, erneut ein tiefes durchatmen, „Zeigen, ich muss es dir zeigen.“, kommt es schließlich von meinem Kleinen. Zwischenzeitlich ist sein Blick über seinen Wohnzimmertisch gewandert und an einer Sache hängen geblieben, dabei huschte kurz ein zaghaftes glückliches Lächeln über sein Gesicht. Scheinbar hat ihn das ansehen des mir unbekannten Gegenstands, eine Idee gegeben. Neugierig warte ich. ,Wenn er lächelt, kann es zumindest nicht allzu schlimm sein.‘, versuche ich mir selbst innerlich zur Beruhigung einzureden.
Mit zittrigen Fingern, dass konnte ich auch am anderen Ende der Leitung sehen, greift er nach dem Gegenstand, den er zuvor angesehen hatte. Er zögert kurz, nickt sich selber kurz zu, bevor ihn anhebt und ohne weitere Erklärung in die Kamera hält.
Ich brauchte mehr als nur einen Augenblick um zu erkennen, um was es sich bei diesem Gegenstand handelt. Es war ein Test, aber nicht einer der aktuell omnipräsenten Corona-Tests, sondern ein Schwangerschaftstest. Ein positiver Schwangerschaftstest.
„Jo…“, hauche ich leise aus. Nie hätte ich mir diese Situation ausmalen können. Wir wussten noch nicht einmal, dass es möglich ist. Gelesen haben wir über andere, schwangere Männer, aber schon bereits früher. Und ich hatte recherchiert, wie das überhaupt möglich ist. Es ist gleichzeitig einfach und kompliziert: Es muss entsprechend eine genetische Veranlagung vorhanden sein und zusätzlich eine bestimmte hormonelle Struktur im Körper herrschen, damit eine Eizelle entstehen kann. Den Zeitpunkt kann man nicht weit im Voraus bestimmen und es ist auch kein Zyklus, wie bei Frauen. Während unserer ganzen Beziehung haben wir nur in einer Kombination miteinander geschlafen. Ich als Top und er als Bottom. Das Kondom haben wir, weil wir durch de regelmäßigen Tests wissen, dass wir sauber sind, recht schnell auch mal weggelassen. Wir nutzen sie heute hauptsächlich, wenn wir nicht viel sauber machen wollen. Und trotz all des ungeschützten Geschlechtsverkehrs der letzten Jahre, haben wir erst jetzt dazu einen positiven Test. Es kommt mir gerade einfach nur surreal vor.
„Nikki? Sag was! Bitte.“, kommt es flehend von Jo. Die Stimme meines Kleinen zittert und ich höre deutlich heraus, dass er mit seinen Tränen kämpft.
„Jo! Jo, Kleiner, es ist alles gut! Ich bin nur sehr überwältigt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir so glücklich sein und dieses Wunder in unserem Leben begrüßen dürfen.“, beruhige ich meinen Mann, so gut es eben mit Worten geht. Am liebsten hätte ich ihn jetzt in meine Arme geschlossen. Leider geht es wegen der hunderten von Kilometern zwischen uns nicht.
„Du freust dich?“ Jo’s hoffnungsvoller Gesichtsausdruck ist nur von kurzer Dauer, da er sich schnell zu einem glücklichen wandelte, als ich bestätigend nicke und das glückliche Lächeln, was ich mir zuvor verkniffen habe, sich auf meinem Gesicht breit macht. Ich will ihn zu nichts zwingen. Es ist immer noch sein Körper und sein Leben, die mit der Entscheidung für ein Kind sich verändern werden.
„Ich habe morgen einen Termin beim Arzt. Ich habe Schiss. Einerseits habe ich Angst davor, dass die Tests, ich habe ingesamt 5 gemacht und die sind sich alle einig gewesen, jetzt doch nicht richtig waren und andererseits habe ich Angst, dass die Tests richtig waren und ich jetzt mein komplettes Leben umstellen muss.“, flüstert Jo und reibt sich müde über sein Gesicht.
„Egal, was da morgen rauskommen mag, ich werde immer für dich da sein. Vergiss das nicht. Mein Versprechen, immer für dich da zu sein, vor dem Altar, halte ich bis zu meinem letzten Atemzug ein.“, versichere ich ihm. In Jo’s Augen sammeln sich Tränen und er entgegnet meinen festen Blick, als er verstehend nickte.
Bevor wir auflegten, gab ich mein Bestes ihn weiter zu beruhigen. Ich meinte meine Worte ernst und das will ich auch zeigen.
***
Der Arzt bestätigte die Ergebnisse der Tests und gab uns zusätzliche Informationen über die Schwangerschaft. Jo war damals, Ende Juli, in der 13. Woche, was die Befruchtung auf unsere letzte gemeinsame Meisterfeier datierte.
Jo ist stark. Ein Kämpfer. Und wenn er straucheln sollte, bin ich da und fang ihn auf. Das alles sind Gründe dafür, dass er sich dazu entschied, dass er unser Kind bekommen wird.
Als ich am Abend nach dem Termin bei Arzt stolz von ihm das erste Ultraschallbild präsentiert bekomme, scheint sich sofort eine Liebe in meinem Herz für dieses kleine Wesen im Bauch meines Mannes zu verankern. Und als er mir, nachdem ich das Bild, so gut es über den Bildschirm eben geht, betrachtet habe, sagt, dass er das Kind bekommen möchte, kann ich mir meinen Jubel und mein glückliches Lächeln nicht mehr verkneifen.
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Unsere Freude über unser neues Familienmitglied hielt leider nicht lange an. Mittlerweile ist es Mitte September und Jo in der 20. Woche.
Wieder werden uns von der Seite der Bayern Steine in den Weg gelegt. Jo und ich sind nicht öffentlich Geoutet, aber zumindest unsere Arbeitgeber und vertrauenswürdige Teamkollegen wissen über die tatsächliche Ebene unserer Beziehung zu einander und jetzt auch über unseren kommenden Nachwuchs. Der FCB spielt damit. Sie zeigen uns deutlich, dass sie nicht wollen, dass wir ein Kind bekommen. Sie gehen soweit, dass sie Jo eine Abtreibung nahegelegt haben und da er vehement abgelehnt hatte, strafen sie ihn jetzt damit, dass sie auf die Erfüllung seines Vertrags pochen und sie nehmen seine Schwangerschaft nicht als Grund hin, dass er nicht spielen kann. Sie wollen ihn mürbe machen und riskieren dabei mit jedem weiteren Training und Spiel, dass er sich verletzt oder gar das Baby verliert. Ich habe meine Bosse eingeschaltet, aber das machte es auch nicht besser. Gegenüber Leuten vom BVB, egal wer, schalten sie auf Durchzug, als ob es keine Schwangerschaft gäbe.
Ich gebe mir alle Mühe, Jo mit unseren täglichen Gesprächen zu unterstützen und aufzubauen. Unter seinen Teamkollegen hat er auch einige Verbündete, die sich für mich, seiner angenommenen haben. Aber selbst Manu, der gegenüber unserer Generation ein waschechter Papa-Bär ist, kann nichts bewirken, trotz seines Amtes als Kapitän.
Aber ich kann sehen, wie Jo’s Kraft schwindet. Eigentlich sollte er sich jetzt nur noch auf sich und das Kind konzentrieren, aber das konnte er nicht. Dazu kommt unser sehr energiezehrender Beruf. Es musste eine schnelle Lösung her.
Am Ende ist es eine Lösung von meinen Bossen, Spielern aus beiden Mannschaften, mehreren Anwälten und einen Reporterfreund bei einer großen Tageszeitung.
Es ist Montag der 19.09.2022 und auf der Titelseite der FAZ prangt eine Nahaufnahme von Jo’s nacktem Babybauch. Eine der Spielerfrauen von einem seiner Teamkollegen hatte mit Schminke den Umriss unseres Kindes auf seine Haut gemalt. Um das Bildnis herum ist eine schützende Hülle gezeichnet, die die negativen Einflüsse (Verrat, Risiko einer Fehlgeburt, Druck, Rat zum Abbruch, Zwangswechsel Nikkis, Drohungen) abwehrt, die außen herum geschrieben stehen und als Blitze versuchen die Hülle zu durchdringen. Oben und unten auf der Rundung, die mir Jo mittlerweile jedes Mal, wenn wir chatteten stolz zeigte, liegen seine Hände in einer beschützerischen Haltung. Sein Ehering stolz an seinem Finger. Im Text dazu erklären Jo und ich unsere Situation und einige unserer Mitspieler sowie der BVB-Vorstand melden sich mit unterstützenden Kommentaren zu Wort. Noch am gleichen Tag trifft ein Schreiben unserer Anwälte beim Bayern Vorstand an.
Jo reiste, wie geplant für die Nations League an. Im Foyer des Hotels ziehe ich ihn direkt in meine Arme und der Rest des Teams steht für uns klatschend Spalier, als wir auf unser Zimmer gehen. Ihre Unterstützung tut gut und gibt uns weitere Kraft und Sicherheit.
Mit Hansi haben wir zuvor auch gesprochen und er ist empört über die Aktionen vom FCB. Mein Mann ist als Teil des Teams zwar dabei, wird aber nur als Nummer 1 Fan von der Bank uns anderen zu jubeln. Danach wird er zu mir nach Dortmund kommen. Dort ist alles für ihn vorbereitet und endlich habe ich ihn bei mir und kann ihn unterstützen, während er sich nur noch darum kümmern muss, dass unser Baby in ihm wächst und gedeiht.
***
Am 30.01.2023 und einige Tage zu früh als geplant, bringt Jo unseren Sohn zur Welt. Lukas ist, trotz des Stresses in den ersten Wochen der Schwangerschaft, gesund und munter. Bayern hat mittlerweile Sanktionen von der FIFA, UEFA und des DFBs bekommen. Zudem läuft ein hartes Gerichtsverfahren gegen den Vorstand und auch den Verein als ganzes. Alles wird nun aufgerollt und wenn nötig unter Strafe gestellt. Jo hatte seinen Vertrag gekündigt und als Entschädigung bereits sein Restgehalt erhalten, was er bis zum Vertragende hätte insgesamt hätte bekommen sollen. Auch während der Schwangerschaft hielt er sich fit, hörte aber auf seine speziell auf Schwangere eingestellte Trainerin und seinem eigenen Körper. Die Fußballwelt war mit unserem Outing wachgerüttelt. Wir sind die ersten und nicht gerade sanft an die Öffentlichkeit gegangen. Aber das war der Punkt, der uns besonders viel Unterstützung bescherte.
Nun stehe ich hier im Krankenhaus und beobachte unsere Familien dabei, wie sie ihr neues Familienmitglied begrüßen, welches in Jo’s Armen liegt und nichts davon mitbekommt, da er schläft. Der Stolz in Jo’s Augen lässt ihn in diesem Moment in meinen Augen besonders bezaubernd aussehen.
Er ist mein Kämpfer und doch muss er nie alleine kämpfen, da ich immer bei ihm sein werde. Und gleichzeitig ist er liebevoll und fürsorglich. Mein perfekter Partner und der perfekte Papi für unseren Kleinen. Wenn ich es nicht schon längst getan hätte, hätte ich jetzt um seine Hand angehalten.
Als ich die Reihenfolge meiner OS geplant habe, war mir wirklich nicht bewusst, dass dieser OS am Tag vor der Entscheidung zur Meisterschaft an der Reihe ist. Aber es ist ein schöner Zufall 😂
Und für wen seid ihr morgen?
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(26.05.2023)
Chapter 112: 171. RaumxSchlotterbeck (Mpreg)
Chapter Text
Spielt am 27.05.2023
Davids Sicht:
Für uns geht es heute nicht mehr um viel. Die Champions League Teilnahme ist schon gesichert. Aber für unseren Gegensatz ist es das Spiel um Relegation oder Abstieg.
Irgendwie fühle ich mich heute anders als normalerweise vor Spielen. Ich gehe alles ganz genau durch. Meine bevorzugte Reihenfolge beim Anziehen von Schienbeinschoner, Stutzen und Schuhen sage ich mir selbst laut im Kopf vor. Ich vertraue mir irgendwie nicht ganz.
Ich kann dieses komische Gefühl nicht richtig einordnen. Ist es gut oder schlecht? Betrifft es mich oder jemand anders? Ich weiß es nicht.
Mit meinem Team mache ich mich warm. Die Zuschauer machen eine gute Stimmung und ich kann mich ganz auf mich und meine Arbeit konzentrieren. Ganz werde ich das Gefühl nicht los, aber ich kann es zumindest zur Seite schieben. Jetzt geht es erstmal um das heutige Spiel.
In der Startelf stehe ich nicht. Nach schneller Führung von uns gleichen die Schalker kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit auf 2:2 aus.
In der 61. werde ich für Marcel eingewechselt. Nach und nach bauen wir und wieder die Sicherheit aus den ersten Minuten des Spiels auf. Und belohnen uns mit 2 weiteren Toren kurz vor dem Abpfiff. Damit steigt Schalke direkt in die zweite Liga ab.
Die Stimmung in der Kabine ist gut. Sehr gut sogar. Zwar müssen wir in einer Woche gegen die Eintracht im Pokal spielen, aber die Bundesliga Saison haben wir mit unserem Saisonziel beendet.
Angetrieben von den anderen ziehe ich mich schnell um. Wir wollen den Abschluss der Saison mit einem Besuch in einem Restaurant und in unserer Stammkneipe besiegeln.
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Mittlerweile ist es fast 22 Uhr abends und ich sitze mit den anderen in der Kneipe. Das Essen zuvor war sehr lecker gewesen. Italiener geht immer und nach einem guten Spiel sowieso.
Die Luft in der Kneipe ist schlecht. Um uns herum tummeln sich andere Gäste. Es ist stickig und warm hier drinnen. Ich tue mich schwer genug Sauerstoff zum Atmen zu haben.
Seit der letzten halben Stunde quäle ich mich dazu durchzuhalten. Ich bin müde, erschöpft und habe Bauchschmerzen. Alkohol habe ich nicht getrunken und das Essen zuvor war auch gut. Konrad hatte dasselbe gegessen, wie ich und ihm scheint es gut zu gehen.
Ich beschließe mich dazu zu gehen. Nico ist auf dem Weg nach Leipzig. Mein Mann hatte seiner Mannschaft dabei zusehen müssen, wie diese die Meisterschaft selbst verspielt. Er wird bald hier sein und mich brauchen, um ihn wieder etwas aufzubauen.
Also trank ich meine Cola aus und verabschiede mich von denen, die direkt in meiner Nähe sitzen. Anschließend stehe ich auf, um mich kurz allgemein von der Gruppe zu verabschieden.
Beim Aufstehen merke ich, wie mein Kreislauf nicht mir geht und, dass das Gefühl der Übelkeit weiter zunimmt. Ich stütze mich am Stuhl ab und atme tief durch. Die Welt um mich herum scheint weiter hin und her zu schwanken. Ich bekomme den Mund nicht zum Sprechen auf. Nur ein Schmerzenslaut verlässt meine Lippen. Meine Bauchschmerzen sind weiterhin da und nehmen weiter zu.
Jemand greift nach meinem Arm. Verschwommen nehme ich eine Stimme wahr. Ich kann weder das gesagte verstehen noch die Stimme zuordnen. In meinen Ohren rauscht es laut und ich merke, wie mein Kreislauf immer weiter nachlässt. Hände bewegen meinen Körper für mich und bringen mich sanft und vorsichtig auf den Boden. Kaum lehne ich an der Wand hinter dem Stuhl, auf dem ich gerade noch gesessen habe, gibt mein Körper komplett nach.
Das letzte, dass ich noch wahrnehme, sind starke Schmerzwellen in meinem Bauch.
***
Erzähler Sicht:
Die Spieler des RB Leipzig sind entlang einer langen Tafel platziert und mehrere Gruppen von Spielern reden über unterschiedliche Themen. Die Stimmung ist, entsprechend ihrer gespielten Saison, bei allen gut und ausgelassen.
Alles war gut, bis David sich von seinem Stuhl erhob. Als erste bekommen die um ihn herumsitzenden Spieler mit, dass mit dem jungen Abwehrspieler etwas nicht zu stimmen scheint. Er wirkt selbst im spärlichen Kneipenlicht blass im Gesicht und er hält sich kurz nach dem Aufstehen am Stuhl fest. Dabei hatte er nichts Alkoholisches getrunken. Sie reagieren schnell und setzen ihn vorsichtig auf den Boden. Durch die Aktivität an einer der Tischseiten werden auch alle anderen anwesenden Spieler aufmerksam.
David reagiert nicht auf sie. Er sagt nichts, atmet angestrengt und er scheint sie auch nicht richtig wahrzunehmen. Als ihm, auf dem Boden sitzend, der Kreislauf entgleist, hat der erste schon die Rettungsstelle am Telefon.
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Es dauert genau eine Viertelstunde, von seinem Kreislaufzusammenbruch bis sie im Krankenhaus ankommen. Er ist immer wieder kurz ohne Bewusstsein. Den Großteil des Trubels um ihn herum nimmt nicht wahr. Auch auf Reize, die er in den Bewusstseins Phasen bekommt, reagiert er kaum und verzögert.
Im Schockraum kümmert sich ein Team um seinen Kopf und eins um seinen Bauch. Es war, als ob er wissen würde, dass sich jetzt um ihn gekümmert wird. Langsam fallen seine Augen zu und er sinkt weiter in die Bewusstlosigkeit.
Eine Ärztin hat sich ein Ultraschallgerät geholt, damit sie seinen Bauch nach inneren Verletzungen absuchen kann. „Das kann nicht sein? Wie…? Ist Doktor Peter noch da? Katja kannst du ihn schnell holen?“
Der gesuchte Arzt, der Chefarzt der Gynäkologie, kommt nur zwei Minuten später hinzu. „Wobei brauchen Sie Unterstützung?“ Sein Blick geht direkt zu David. Vom Anblick allein kann er nichts ausmachen, was seine Anwesenheit erklärt. Der Bauch des Patienten ist gut bemuskelt und nicht babybauchförmig.
„Patient, männlich kein Trans Hintergrund, hat über starke Bauchschmerzen geklagt, ist auch darauf gefallen. Ist jetzt bewusstlos. Und ich habe beim Ultraschall etwas gefunden, dass ich mir nicht erklären kann.“, sagt die Assistenzärztin der Inneren Medizin ihrem älteren Kollegen.
Dieser nimmt ihren Platz an der Liege ein und übernimmt den Schallkopf. „In der Tat. Eine Schwangerschaft bei Männern ist selten. Haben sie alles andere Ausschließen können?“, auf die Bestätigung seiner Kollegin nickt er und wendet sich wieder dem Bild zu. Eindeutig konnte er die vertrauten Schemen eines ungeborenen Kindes ausmachen. Ein Kind, welches von der Entwicklung deutlich weiter ist, als die Ansicht des Bauches von außen vermuten lässt. Die Bewegungen und der Herzton des Kindes lassen großen Stress beim Fötus vermuten. Hier sollte keine unnötige Zeit mehr verschwendet werden.
„Sie haben recht. Das Kind sieht sehr gestresst aus. Ich glaube wir müssen es schnell holen. Ich schätze das Kind auf die 28. Woche. Sieht an sich gut aus, nur dass es sehr eng da drinnen ist.“
Das Team für den Kopf gibt ihr Okay für eine Operation und so wird David schnell vorbereitet.
Der Chefarzt der Gynäkologie hat schnell sein Team bereit, eine Hebamme und die Kinderärzte stehen bereit, um sich um das Neugeborene zu kümmern. Mit 28 Wochen ist es schon weiter gereift, als manch anderes Kind, dass sie schon geholt haben, aber allein lebensfähig ist es auch noch nicht.
Während der Arzt, das OP-Team und David im OP-Saal sind, ist eine Krankenpflegerin damit beauftragt worden den Notfallkontakt von David zu informieren. Vor der OP hatte sie sorgfältig alle wichtigen Daten aus der elektronischen Krankenakte Davids für diese herausgesucht.
‚Ehepartner – 0172…‘, steht als einzige Information im System. Die Krankenpflegerin verschwendet keinen weiteren Gedanken und gibt die Nummer mit flinken Fingern auf dem Stationstelefon ein.
Es tutet einige Male und sie ist kurz davor aufzulegen, als der Anruf entgegengenommen wird.
„Ja?“, meldet sich eine Männerstimme auf der anderen Seite der Leitung. Sie klingt müde und im Hintergrund kann man die Geräusche eines fahrenden Autos vermuten.
„Wagner, Universitätsklinikum Leipzig. Sind sie der Inhaber dieser Nummer und der Partner von Herrn Raum?“, fragt die Pflegerin routiniert.
„Ja. Was ist mit David?“, die Männerstimme bekommt einen Unterton, der die Sorge und Angst ihres Besitzers mit sich durch die Leitung trägt.
„Ihr Mann ist bei uns in Behandlung. Er ist nach einem Foul im Spiel bewusstlos gewesen und klagte über Bauchschmerzen. Aktuell ist er im OP. Ich habe einige Fragen an Sie: Da Herrn Raums elektronische Akte unvollständig ist, benötigen wir alle Informationen zu seiner Schwangerschaft, die Sie uns nennen können. Am besten wäre es, wenn sie Berichte haben, die Sie kopieren können.“
„Schwangerschaft? Ich weiß nichts von einer Schwangerschaft?“, der Mann am anderen Ende der Leitung klingt nun wirklich panisch.
„Oh.“, dieses überraschen Ausdruck konnte die Pflegerin nicht zurückhalten. „Okay. Könnten Sie uns die Kontaktdaten der Ärzte Ihres Partners zukommen lassen? Und wäre es Ihnen möglich hier her zu kommen? Ihr Partner wird vermutlich Ihre Unterstützung gut gebrauchen können.“, fängt sie sich schnell wieder und schaltet in ihre professionelle und freundliche Wortwahl zurück.
Die Pflegerin hörte ihren Gesprächspartner einige tiefe Atemzüge nehmen, bevor er ihr antwortet: „Das kann ich tun. Ich brauche laut Navi noch ungefähr eine Stunde nach Leipzig.“
„Das ist kein Problem. Ich werde meine Kollegen auf Station informieren, dass Sie anreisen. Kann man Sie zwischendurch erreichen?“
„Ja. Ich bitte drum.“, die Stimme klingt erleichterter als zuvor.
„Gut. Meine Kollegen werden Sie entsprechend informieren, wenn es Neuigkeiten gibt. Fahren Sie vorsichtig.“
„Danke. Auf Wiedersehen.“
„Auf Wiedersehen.“, verabschiedet sich die Pflegerin von ihrem Gesprächspartner. Die Akte mit Davids ersten Untersuchungsergebnissen legt sie bereit, damit sie mit ihm zusammen auf die Station gebracht werden können. Eine weitere Akte, noch, bis auf ein Ultraschallbild und einer kleinen Analyse des Herzschlags, leer und unbeschriftet, liegt für das Frühchen des Paares daneben. Innerlich wünscht sie der jungen Familie alles Gute, bevor sie sich mit dem nächsten Patienten beschäftigt.
***
Nicos Sicht:
Der Anruft aus dem Krankenhaus lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Nach der verspielten Meisterschaft nun auch noch das. Bis auf den Sieg von Davids Mannschaft, scheint heute nichts für uns zu sprechen.
Ich beschleunige meinen Wagen und bin froh über die leere Autobahn. Um kurz nach 10 Uhr abends ist niemand mehr unterwegs. Mein Navi lotst mich den kürzesten Weg zum Krankenhaus entlang.
Angestrengt verdränge ich alle Gedanken an David für die letzten Kilometer. Ihn bringt es nichts, wenn ich jetzt noch einen Unfall baue.
Erst als ich meinen Wagen auf den Parklücken des Klinikums abstelle, erlaube ich mir wieder an David zu denken. Dazu kommt mir auch wieder in den Kopf, was die Krankenpflegerin am Telefon gesagt hatte. Sie hatte von einer Schwangerschaft gesprochen. ‚Wie konnte das sein? Hat mir David etwas verschwiegen oder wusste er auch nichts? Oder ist es ein Scherz gewesen? Wurden Akten vertauscht und die Pflegerin hat mir von einem anderen Patienten berichtet?‘ Die fragen in meinen Kopf überschlagen sich schon fast.
Am Empfang werde ich umgehend auf die Entbindungsstation geschickt. Dank der späten Uhrzeit ist vereinzelt nur Krankenhauspersonal auf den Gängen unterwegs und ich komme, ohne erkannt zu werden auf die richtige Station.
Eine Krankenpflegerin kommt mir entgegengeeilt, „Entschuldigen Sie, unsere Besuchszeit ist für heute schon vorbei. Wenn Sie für Ihre Frau was mitgebracht haben können Sie es mir geben, dann bringe ich es ihr morgen früh. Ich muss Sie leider bitten zu gehen.“
„Ich bin der Ehemann von Herr Raum. Ihre Kollegin, eine Frau Wagner, hat mich vor ungefähr einer halben Stunde angerufen, dass ich hier kommen soll.“, erkläre ich mein Auftauchen.
Ihre Augen werden groß. Den Eindruck, dass sie mich erkennt, habe ich allerdings nicht. „Okay. Dann kommen Sie eben mit.“
Ich wurde zum Warten auf einen Stuhl gesetzt, während die Krankenpflegerin auf die Suche nach jemanden geht, der mir mehr sagen kann.
Wenige Minuten vergehen, bis sie zusammen mit einem älteren Arzt wieder zu mir zurückkehrt.
„Peter. Chefarzt der Gynäkologie und Geburtsmedizin. Schön, dass Sie so schnell hierherkommen konnten, Herr Raum.“, spricht er mich an, scheint mich ebenfalls nicht zu erkennen.
„Schlotterbeck, wir haben beide unseren Namen behalten. Ich war sowieso auf dem Weg nach Leipzig. Eigentlich hatten ich und mein Mann einen ruhigen Abend geplant.“, lächle ich etwas gezwungen. Das Warten auf neue Informationen und nach Aufklärung der Situation zerfrisst mich innerlich.
„Kommen Sie mit. In meinem Büro kann ich Ihnen ungestört alles erklären.“, bat er mich und ging vor zu einer Tür zu meiner linken.
Ich nehme in einem bequemen Sessel vor seinem Schreibtisch platz. „Also. Herr Raum kam bewusstlos und mit sichtbaren Schmerzen zu uns. In der Notaufnahme hat man die Schmerzen auf den Bauchraum lokalisiert und ihn mit Ultraschall untersucht. Die Kollegin vor Ort wollte die Situation nicht falsch beurteilen und rief mich dazu. Ich untersuchte ihn ebenfalls. Von außen konnte man es nicht sehen, aber ihr Mann war ungefähr in der 28. Woche schwanger. Das Kind war sehr gestresst. Die Plazenta hatte sich abgelöst und ich musste sofort handeln. Innerhalb von wenigen Minuten haben wir Ihren Mann bereit für den OP gemacht. Die Operation verlief gut. Ihr Mann ist mit guten Werten, aber wegen der Bewusstlosigkeit unter strenger Beobachtung, im Aufwachraum und Ihr Kind ist bei meinen Kollegen auf der Neonatologie.“
Ich brauche einige Momente, um seine Erklärungen zu verdauen. „Dann war es kein Scherz mit dem Kind?“, frage ich ihn zur Sicherheit erneut.
„Nein. Ihrer Reaktion nach, gehe ich davon aus, dass sie nicht von dem Kind wussten?“, erkundigte er sich bei mir.
„Richtig. Zumindest ich wusste es nicht. David vermutlich auch nicht. Er hat zwar in den letzten Monaten etwas über die Anstrengungen und wie sie auf seinen Körper auswirken gesagt, aber er schien nichts von einer Schwangerschaft zu wissen.“
„Dann werden wir Ihn langsam heranführen. Ich werde Ihn gleich besuchen, umzusehen, wie er das Aufwachen bisher wegsteckt. Wenn Sie wollen, können Sie in der Zeit unten bei Ihrem Kind vorbeischauen. Die Kollegen müssten es bereits in den Brutkasten gelegt haben und Sie können vielleicht einen kleinen Blick reinwerfen. Machen Sie vielleicht auch ein Foto für Ihren Mann.“, bot er mir an.
Zögerlich nickte ich. Ich will auch zu David. Am besten so schnell, wie möglich. Andererseits will ich selbst sehen, dass der Arzt recht hat und dass unten ein Kind von David und mir in einem Brutkasten liegt.
Eine Pflegerin bringt mich zu der Frühchen Station. Dort übernimmt eine freundliche und erfahrene Kollegin und bringt mich nach ordentlichem Händewaschen in ein Zimmer.
Zwei Brutkästen stehen in diesem. Zwei winzig kleine und rötliche Menschen liegen in den Kästen. Aus Dokumentationen kenne ich diesen Anblick, aber persönlich ist es schon etwas anderes sie so zu sehen. Das eins der beiden Kinder meins sein soll, habe ich noch nicht wirklich realisiert.
Die Pflegerin tritt an den vorderen Brutkasten heran. „Ihr Sohn ist gesund und munter für ihre Entwicklungsstufe. Er benötigt etwas Unterstützung, aber ist sehr stabil, seit er auf der Welt ist. Gewicht und Größe sind genau richtig für sein Alter. Da immer noch eine Verschlechterung eintreten könnte, kann ich nicht sagen, dass er über den Berg ist, aber wenn er sich so weiterentwickelt, ist er auf einem sehr guten Weg."
Ich trete langsam an den Kasten heran. Meine Augen versuchen jedes kleinste Detail zu erfassen und Gesichtszüge zu erkennen, die er von mir oder David haben könnte. Wirklich viel kann ich nicht ausmachen, vermutlich weil er noch so klein ist. Aber bei seinem Anblick scheint mein Herz einen Hüpfer zu machen, als ob es wüsste, dass er mein Kind ist. Fasziniert beobachte ich, wie er seine kleinen Finger der rechten Hand bewegt. Nach dem ich die Pflegerin gefragt habe, strecke ich meine Hand in den Kasten und stupse vorsichtig die kleinen Finger mit meinem Zeigefinger an. Der Größenunterschied ist komisch. Seine ganze Hand ist nur wenig größer als meine Fingerspitze. Er reagiert auf meinen Stups und bewegt seine Finger erneut und umschließt sanft meinen Finger mit seinen. Die Kinderkrankpflegerin macht genau von diesem Augenblick ein Foto.
Kurz darauf muss ich wieder gehen. Die kleinen brauchen viel Ruhr zum Wachsen und Entwickeln. In der anderen Station wieder angekommen darf ich zu David ins Zimmer. Laut Dr. Peter wird er bald wieder wach werden. Genauso, wie unser Sohn ist auch er an Kabel und Schläuche angeschlossen.
Tatsächlich sitze ich ungefähr 10 Minuten an seiner Seite, bis er schließlich die Augen langsam öffnet.
„Nico?“, krächzt er. Sofort stehe ich an seiner Bettkannte und rede beruhigend auf ihn ein. Als er langsam wacher wird, helfe ich ihm ein paar Schlücke zu trinken.
„Was ist passiert?“, fragt er mich.
„Du bist wohl in der Kneipe, wo du mit deiner Mannschaft zu Saisonabschluss warst, bewusstlos geworden und ins Krankenhaus gebracht worden. Sie mussten dich notoperieren. Schatz, du warst schwanger.“, versuche ich ihm mit sanfter Stimme zu erklären.
„Schwanger?“, fragt er nach.
„Ja. Der Arzt war auch sehr überrascht, dass man von deinem äußeren nichts vermuten konnte. Deine Beschwerden der letzten Monate nun aber Sinn. Die waren Symptome der Schwangerschaft.“, ich lass meine Stimme so weich, wie ich nur kann, klingen.
„Oh. Was…?“, fragt er kraftlos und überrascht.
„Der kleine mochte es wohl nicht so, dass du dich so sehr angestrengt hast in den letzten Monaten. Die Plazenta hat sich gelöst und das war das letzte Sandkorn, der noch fehlte, damit er früher rauswollte. Unser Sohn ist jetzt in einem Brutkasten. Für 28 Wochen ist er gut entwickelt und sie machen sich jetzt nicht übermäßig Sorgen, um ihn.“
„Sohn. Kann ich ihn sehen?“, fragt er mich und sieht mich mit großen Augen hoffnungsvoll an.
„Ich denke besuchen können wir ihn morgen richtig. Aber ich habe ein Foto.“, vertröste ich ihn und reiche ihm mein Handy auf dessen Bildschirm das Bild von unserem Kind und mir zu sehen ist.
„So klein…“, flüstert David besorgt. „Und süß.“, hängt er nach ein paar Augenblicken des Betrachtens noch dran. Ein leichtes Lächeln schleicht sich in sein Gesicht.
Kurz darauf muss ich das Krankenhaus verlassen. Ab 8 Uhr darf ich wieder zurückkommen. Zuhause bei David packe ich direkt eine Tasche für das Krankenhaus. Er wird auch noch einige Tage dortbleiben. Der Tag heute hat ihm viel abverlangt.
***
Ich habe nur mäßig gut geschlafen. Der Tag mit all den Höhen unf Tiefen hat mich sehr mitgenommen.
David darf nach der Visite und einer kurzen Wäsche in seine eigene Kleidung, die ich mitgebracht habe, schlüpfen. Im Rollstuhl sitzend kann ich ihn mitnehmen zur Frühchen Station.
Unser Kleiner wirkt bei Tageslicht etwas gesünder als bei der schummrigeren Beleuchtung in der Nacht. Die Pflegerinnen überraschen uns damit, dass wir beide nacheinander mit ihm Känguruing machen dürfen.
Beim Känguruing wird das Neugeborene auf den Brustkorb eines Elternteils gelegt. Der Herzschlag und die Atmung des erwachsen Menschen soll das Kind kennenlernen und darüber eine Bindung aufbauen. Fotos werden gemacht, um diesen Moment zu verewigen. Sobald er auf meiner Brust liegt, geht in meiner Brust mein Herz auf und bei David kann ich dasselbe erkennen, als er und unser Sohn kuscheln dürfen.
An einem Wochenende verspielt meine Mannschaft die fast sichergeglaubte Meisterschaft und mein Mann und ich werden unverhofft Eltern. Und letzteres ist für mich viel besser, als es ein Titel im Fußball je sein könnte.
Ich musste das Trauma vom Samstag direkt verarbeiten und damit ist dieser OS entstanden. Er war sowieso halb fertig, damit ich ihn nach dem 27. vollenden kann. Lieber hätte ich Nico neben einem fiktiven Sohn und Mann noch eine Meisterschaft gegönnt. Leider macht das Leben es einem nicht so leicht.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(29.05.2023)
Chapter 113: 172. 1/5 Alexander-ArnoldxHavertz (AU)
Chapter Text
Tag 1:
Die Stimmung im kleinen Privatjet ist sehr ausgelassen. Relativ spontan ist bei der letzten Call-Up der englischen Nationalmannschaft einigen der jüngeren Spielern die Idee gekommen, dass sie in der Sommerpause zusammen verreisen könnten.
Jetzt sitzen Trent, Jude, Jadon, Mason und Ben zusammen in Flieger nach Menorca. Jude, obwohl der Jüngste in der Gruppe, hatte fast alles organisiert. Da keiner von ihnen auf einen Saufurlaub aus ist, sondern alle lieber die fußballfreie Zeit mit entspannen verbringen wollen hatte er entsprechend ein kleines Luxus-Hotel für alle gebucht.
Normalerweise ist das Hotel auf Geschäftsleute, Managern von großen Konzernen, Schauspieler und andere reiche Urlauber, die ihren Urlaub auch in Europa verbringen wollen, ausgerichtet. Jude musste ganz viel Überzeugungsarbeit einsetzten, damit sie die Buchung der ‚wilden jungen Fußballer aus England‘ akzeptierten.
Trent lehnte sich entspannt zurück. Die beiden verlorenen Titel schlauchten ihn schon ziemlich. Jetzt im Urlaub wird er versuchen sich auf andere Sachen zu konzentrieren und die beiden Spiele so gut es geht verdrängen. Die Musik, die leise durch das Soundsystem der kleinen Maschine an seine Ohren dingt, stimmt ihn zumindest schon mal auf die zwei Wochen Urlaub mit den Jungs ein.
Mason und Ben kuscheln sich zusammen auf einen der relativ breiten Sitze, die trotzdem nicht für zwei ausgewachsene Männer gebaut worden sind. Aber das schien dem Pärchen nichts auszumachen. Beide beschäftigen sich mit ihren Smartphones und scheinen sich zwischendurch gegenseitig Memes, die sich gefunden haben, zu zeigen.
Ganz anders das zweite Pärchen im Flugzeug. Jadon und Jude haben wegen Jadons Wechsel während der Saison kaum sehen können. Deswegen sind sie immer, wenn sie sich jetzt sehen, stundenlang dabei die verlorene Zeit zumindest etwas aufzuholen. Dafür kann man bei ihnen immer sehr schon an ihren Wiedersehen sehen, wie sehr sie sich liebten und vermisst haben. Trent, der einzige Single in der Gruppe wünscht sich, wenn er denn mal endlich jemanden zu ihm passendes finden würde, eine Beziehung, wie die beiden sie führen. Natürlich ist die räumliche Trennung der beiden nicht sehr schön, aber obwohl sie noch sehr jung sind, geben sie alles für ihre Beziehung und ihren Partner. Wenn einer der beiden etwas hätte, würde der andere, ohne mit der Wimper zu zucken, sofort zu Hilfe eilen.
Trent drehte sich von den Pärchen weg. Hier im engen Flugzeug wird ihm seine Einsamkeit noch einmal mehr bewusst. Und er konnte den beiden Pärchen auch nicht aus dem Weg gehen.
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Bald darauf setzte der Flieger zur Landung an. Der Flug war schon fast an ihnen vorbeigeflogen. Ihre Koffer bekommen sie schon fast direkt auf dem Flugfeld in die Hand gedrückt.
Somit sind sie schnell startklar und können sich in den Van setzten mit dem ein Angestellter des Hotels sie persönlich abholt.
Direkt beim Aussteigen bekommen sie erst recht deutlich gezeigt, dass ihr Hotel sehr luxuriös ist. Bedienstete holen ihre Koffer aus dem Kofferraum und bringen sie wohl direkt zu ihren Zimmern. Ein Ober empfängt sie in der pompösen Lobby mit Champagner und kleinen, kunstvoll angerichteten, Häppchen.
Der Rezeptionist kommt von sich auf sie zu: „Herzlich Willkommen in unserem Hotel. Da Sie als eine Gruppe gebucht haben, haben wir sie für den gleichen Preis, den Sie für die fünf einzelnen Zimmer gezählt haben, in eins unsere Häuschen umquartiert. Wenn das für sie nicht passen sollte, können wir umkehren und ich gebe Ihnen die Schlüssel für Einzelzimmer.“, erklärte der nette Mann den Fußballspielern die Sachlage.
„Ich denke, ich spreche für uns alle, wenn ich sage, dass das Häuschen für uns gut klingt. Wie viele Schlafzimmer haben wir dann zur Verfügung?“, antwortete ihm Trent und die anderen vier nickten bei seinem ersten Satz bestätigend.
„Sehr gut. Sie haben vier Schlafzimmer, wobei in einem von diesen die Betten auseinander worden sind. Dann folgen Sie mir bitte.“, bat er sie und, nachdem sie alle zugestimmt haben, führte er sie durch einen kleinen nur aus Glasfenstern und Glasdach bestehenden Gang in einen schönen Gartenbereich. Jede der unzähligen Pflanzen schien zu blühen. Sie alle sind etwas durcheinander und trotzdem ästhetisch angeordnet in den unterschiedlichen Beten. Laubbäume werfen kühlenden Schatten, der auch dringend nötig ist. Die fünf Engländer sind auch wegen des Fluges für die hier herrschenden Temperaturen nicht entsprechend gekleidet.
Von einem breiten Hauptweg auf dem sie hinausgetreten sind, in dessen Mitte auch immer wieder Hochbete angelegt sind, führen kleinere Wege zu kleinen einzelnen Gästehäuschen ab.
Sie laufen eimal durch die Ganze Anlage, bevor sie die letzten beiden Häuser in den Reihen erreichten. Der Rezeptionist führte sie den kleinen Weg zum rechten der beiden Häuschen entlang zur Tür. Es ist eindeutig, dass sie die Männer, die sie als mögliche Ruhestörer ansehen, möglichst weit von den restlichen Gästen fernhalten wollen.
„Anstelle jeweils nur eine kleine Hotelbar zu haben, steht Ihnen hier eine vollständige Küche zur Verfügung. Wenn Sie also nicht nur das Angebot unserer drei Küchen genießen wollen, können Sie auch gerne selber kochen. Wir würden für Sie einkaufen gehen. Für eine entsprechende Vorbereitungszeit bitten wir Sie nur darum, dass sie uns einen Einkaufszettel bei der vorhergehenden Mahlzeit an der Rezeption vorlegen. Durch das Wohnzimmer, was mit einer Bar ausgestattet ist, hindurch kommen sie in einen Wintergarten mit bewegbaren Fensterelementen in dem ein Whirlpool steht und weiter in den Garten. Sie können auch gerne den dort vorhandenen Grill nutzen. Das große Badezimmer, ein kleines WC und das Schlafzimmer, mit den getrennten Betten, sind ebenfalls hier auf der Etage. Oben sind die restlichen drei Schlafzimmer und zwei kleinere Badezimmer untergebracht. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, scheuen Sie nicht davor, einen von uns jederzeit anzusprechen.“, führte der nette Mann sie ihn ihr kleines Ferien Retreat ein.
Da sie vorerst keine Fragen haben, überreicht der Mann Jude zwei Schlüssel zum Haus und verabschiedete sich anschließend von ihnen.
„Dieses Haus. Wow. Wie ein Lottogewinn!“, freut sich Mason.
„Viel besser als einzelne Zimmer. Die Hecken sind auch hoch genug, dass wir uns im Garten frei bewegen können, ohne, dass uns jemand beobachten kann.“, freut sich Jude.
Trent musste über Judes Kommentar schmunzeln. Aber der jüngere hatte durchaus Recht. Mit den einzelnen Zimmern währe es aufgefallen, wenn die Paare immer nur eins der Zimmer bewohnen. Hier im Haus müssen sie sich nicht nachts über den Flur schleichen und sind generell viel freier. Es ist schon fast wie ein Zuhause.
Schnell haben sie sich auf die drei Zimmer im oberen Geschoss aufgeteilt. Trent nahm das kleinste der drei Zimmer. Die beiden Paare brauchten schließlich viel mehr Platz, als er alleine. Es war bereits 18 Uhr und so würden sie es zumindest schaffen auszupacken und sich für das Wetter besser geeignet zu kleiden, bis sie zum Essen in eins der drei Restaurants einkehren werden.
Ganz entspannt machen sie sich auf dem Weg in das kleine italienische Restaurant. Das befreiende Urlaubsgefühl hat die Kontrolle über ihre Laune übernommen. Besonders die positive Überraschung mit dem Haus beflügelte sie. Es gab ihnen noch einmal deutlich mehr Privatsphäre.
Zum Essen setzten sie sich so, dass jeweils ein Pärchen ein einer der beiden langen Seiten des Tisches sitzt. Das heißt auch, dass Trent vor Kopf sitzen muss. Bevor sie sich mit der Speisekarte auseinandersetzten, bestellten sie eine Runde guten Wein und stoßen auf einen guten Urlaub an.
Trent hatte sich recht schnell für ein Gericht entschieden und schaute sich etwas genauer im Restaurant um, während seine Mannschaftskollegen ihre Gerichte auswählen. Aus dem Augenwinkel erkannte er eine Bewegung hinter der Glastür zum Restaurant. Da er gerade nichts Besseres zu tun hatte, schaute er genau in diese Richtung.
Durch die Tür treten schließlich erst zwei kleine Mädchen, ungefähr 10 und 8 Jahre alt. Hinter ihnen betritt ein junger Mann, etwa in seinem Alter, das Restaurant.
Und Trent konnte nicht anders, als sich beim Anblick des Mannes zu denken: ‚Verdammt sieht der gut aus!‘
Der Unbekannte hat dunkelbraune Locken, die gleichzeitig ordentlich und verwuschelt aussehen und unfassbar weich wirken. Seine Lippen sind zu einem Lächeln geformt und auf seinen Wangen deuten sich Grübchen ab. Seine hellen Augen schweifen durch das Restaurant, bevor er mit langen Schritten den beiden Mädchen zu einem Tisch mit einem Ehepaar folgt. Sein Körper ist eher drahtig und er scheint ellenlange Beine zu haben. Ihn umgibt eine, für Trent, wahnsinnig einnehmende Aura.
Kurz tauschte sich der junge Mann mit dem Ehepaar aus. Erst jetzt fällt Trent seine Kleidung auf. Sie ist farblich sehe ähnlich zu der, die alle Hotelbedienstete tragen und als der Mann scheinbar etwas Trinkgeld erhält, bestätigt sich Trents Gedanke.
Nach einer Verabschiedung von den beiden Mädchen, tritt der junge Mann an den Tresen, wo er eine Plastiktüte in Empfang nimmt. Bei genauerem Hinsehen kann Trent, während er Mann wieder zum Ausgang geht und das näher an dem Tisch der Fußballer vorbei, auch ein Namensschild an der Brusttasche des Mannes sehen. Leider zu klein, um die Gravur vom Platz des Liverpool Spielers sehen zu können. Kurz schein es für Trent so, als ob auch die Augen des Fremden erneut auf ihm gelegen hätten.
Mit dem Zufallen der Tür hinter dem schönen Mann, wendet sich Trent wieder seinen Tischgenossen zu. Scheinbar hatte keiner seine kleine Beobachtungsaktion mitbekommen. Erleichtert seufzt er leise auf. Hätten sie etwas mitbekommen würden sie nur versuchen ihn mit dem Unbekannten zu verkuppeln, da sie der Meinung sied, dass er schon zu lange keinen Partner gehabt hatte. Zwar haben sie recht, aber wirklich Lust auf einen Urlaubsflirt hat er nicht. Wenn dann wollte er jemanden, der zumindest in der Umgebung von Liverpool lebt und den er somit auch öfter sehen kann. Und kein kurzes Vergnügen im Urlaub, was sowieso von Anfang an ein Verfallsdatum hat.
Geschrieben im Sommer (2022), spielt in einer Sommerpause und nun kommt der erste Teil meines neuen 5-Teilers zeitgleich mit dem Sommeranfang in Deutschland. Eine bessere Planung kann ich fast nicht haben 😂
Auch dieser Mehrteiler wird alle zwei Wochen geupdatet und in den Wochen dazwischen kommen andere OneShots.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(02.06.2023)
Chapter 114: 172. 2/5 AlexanderxArnoldxHavertz (AU)
Chapter Text
Tag 2:
Trent trotz der Reise am Vortag früh wach. Er konnte noch nie besonders gut an fremden Orten schlafen und brauchte meist zwei oder drei Nächte, bevor er ähnlich gut schlief, wie zuhause in seinem eigenen Bett. Für die Reisen mit den Mannschaften hat er über die Jahre ein bestimmtes Ritual entwickelt, dass ihn beruhigt und beim Schlafen hilft. Jetzt im Urlaub hatte er es nicht so streng angewendet. Außerdem schein ein Singvogel im Baum vor seinem Fenster halb sieben Uhr morgens, für eine angemessene Zeit um ein komplettes Konzert zu spielen, zu halten. Durch seinen leichten Schlaf war er mit den ersten Tönen schon wach gewesen und ihm war klar gewesen, dass er es nicht mehr zurück in den Schlaf schaffen würde.
Also stand er auch auf. Es ergab für ihn keinen Sinn weiter wach im Bett zu liegen. Kurz streckte er den Kopf in den Flur, aber die anderen beiden Türen zu den Schlafzimmern sind noch zu und es dringt kein Ton an seine Ohren. Scheinbar erging es seinen Kumpels besser mit dem Schlafen. Aber sie sind ja auch alle zu zweit.
Zurück in seinem Zimmer fällt sein Blick auf seine Badehose. Warum eigentlich nicht? Der Pool würde hoffentlich noch großteils leer sein und eventuell kann er sogar ein paar ruhige Bahnen schwimmen.
Keine zehn Minuten später steht er am Beckenrad des bis auf zwei weiteren Schwimmern verlassenen Pool. Im sanften Morgen Licht sieht der Pool fast noch besser aus, als beleuchtet am Abend. Gestern nach dem Essen haben sie sich die Anlage zumindest grob angeschaut. Auch am Pool waren sie vorbeigelaufen.
Trent sucht sich eine Liege aus und klettert anschließend behände über die Leiter in den Schwimmerbereich des Pools. Hier sind drei 25 Meter Bahnen vom Freizeitbereich, mit geschwungenen Rändern, einer kleinen Rutsche einigen Unterwasserliegen, des Pools abgetrennt. Zwei anderen Männer sind genau auf der anderen Seite und verweilen am Beckenrand, wo sie sich wohl unterhalten. Einer von ihnen ist Blond und der andere Brünett.
Sein Auftauchen schien die Aufmerksamkeit der beiden auf ihn zu ziehen. Zumindest sahen sie ihn an, nachdem Trent ein paar Meter zur Seite geschwommen ist, um die rechte der drei eingezeichneten Bahnen für seinen spontanen Frühsport zu nutzen. Die beiden hingegen scheinen die ganz linke Bahn zu nutzen. Und mit drei Schwimmern und drei Bahnen würden sie sich nicht allzu sehr in die quere kommen.
Trent wank ihnen freundlich zu und wendet sich wieder ab, um seine erste Bahn zu beginnen. Gerade als er mit dem Kopf zum ersten Brustzug untertaucht realisiert sein Gehirn die Gesichter der beiden Personen. Den Blonden kannte er zwar nicht, auch nicht vom sehen her, aber der Brünette erkannte er als den Mann aus dem Restaurant vom Vorabend. Nur knapp schaffte er es sich selbst davon zu retten, ein Mundvoll Wasser zu verschlucken. Bemüht lässig und ordentlich fängt er an zu schwimmen.
Als er nach vier Bahnen kurz am Rand pausiert, sind die beiden Männer dabei zu gehen. Der Blonde schien ungeduldig, schon halb auf dem Weg zum Hotel, auf den anderen zu warten. Dieser trocknete sich noch etwas die lockigen Haare, die sich danach süß und etwas durcheinander kräuselten. Dazu kann man unter der leicht sonnengebräunten Haut an Rücken und Armen die Muskeln spielen sehen. Die gesamte eher große, drahtige Statur des Brünetten war in Trents Augen sehr ansehnlich. „Kai!“, rief der Blonde mit einem deutschen Akzent nach dem anderen.
Trent beginnt mit der nächsten Bahn, bevor einer der beiden ihn beim starren erwischt. Durch seinen Kopf schwirrt nur der Name des Brünetten. Kai… Kai… Kai.
---
Nach dem Schwimmen fühlte er sich zumindest auch etwas fitter. Die leichte Sporteinheit hatte ihm mehr belebt, als es der Schlaf, den er in der letzten Nacht bekommen hat, getan hatte.
Als er in Haus zurückkehrte, war zumindest auch Jude schon wach. Er ging sich kurz das Chlor abspülen, bevor er ins Wohnzimmer zurückgekehrte. In der Zeit hatten sich auf Ben und Mason aus ihrem Zimmer heraus bewegt. Jude kam nur kurz nach ihm mit einem völlig Schlaftrunkenen Jadon im Schlepptau zu ihnen.
Zusammen machten sie sich auf den Weg in den allgemeinen Frühstückssaal. Das Buffet ist sehr vielfältig und obwohl es mittlerweile kurz nach acht Uhr ist, sind noch nicht viele Gäste hier. Auch die Auslage sieht noch sehr vollständig aus. Neben ihrem Tisch war nur ein weiterer besetzt.
Nach dem ersten Kaffee ist auch Jadon ansprechbar und so entsteht ein angenehmes Gespräch in dem sie den Rest des Tages planten.
Gestern haben sie sich in der Gruppe entschieden heute selber abends zu Grillen. Dafür wollten sie heute einkaufen gehen. Das Angebot vom Hotel, dass man auch für sie jemanden losschicken würde, wollten sie nicht unbedingt annehmen. Besser die Leute hier wissen nicht, wie ihre Ernährung aussieht, wenn sie sich nicht beobachtet fühlen. Jude und Mason bestehen darauf, dass sie auch die nähere Umgebung erkunden sollten, um ein paar mögliche Ziel für die nächsten Tage zu erkunden.
Trent übernahm es, nach dem Essen, über die Rezeption, ein Leihwagen zu bekommen und so sind sie bald darauf unterwegs.
Ben fuhr und Jude lotste ihn via Google Maps durch die Straßen. Zwei kleine Dörfer mit jeweils sehr einladenden Dorfkernen durchfuhren sie. Sie kamen an drei Stränden vorbei, davon hatte einer eine Surfschule und ein Surfverleih. Einen Anleger, wo man sich stundenweise kleine Segelbote, auch mit Besatzung, mieten kann und eine große Parkanlage, die sie allerdings nicht so interessiert betrachteten, wie den Rest.
Zum Schluss fuhren sie auf dem Rückweg, nahe dem ersten Dorf, zu einem relativ großen Supermarkt. Gemeinsam und mit nur schwachen Spanischkenntnissen schafften sie es irgendwie alles für ihren Grillabend zu besorgen. Aber nicht nur Lebensmittel zum grillen, für entsprechende Beilagen oder Vorräte für die nächsten Tage landeten im Einkaufswagen, auch einige süße Getränke, Bier und einiges zum Naschen. Am Ende verließen sie alle mit einer Tüte in der Hand den Laden.
Durch den Erfolg beim Einkaufen beschwingt, laufen sie von der Rezeption, wo sie die Schlüssel des Leihwagens abgeben mussten, zu ihrem Haus.
Trent hatte sich gerade zu dem hinter ihn laufenden Jude umgedreht, als er in etwas reinläuft. Es war nur ein kurzer Rempler, aber etwas erschrocken hatte er sich schon. Mit aufgerissenen Augen schaute er nach, in was oder wenn er da gerade hineingelaufen ist. Grüne Augen schauen ihn ebenso erschrocken an, wie er es ist. Beim herauszoomen erkannte er den Brünetten von gestern Abend und heute Morgen am Pool wieder. Kai. Jetzt in seiner Arbeitskleidung und somit definitiv im Dienst. Kurz wandert sein Blick zum Namensschild auf der Brust des anderen ‚Kai Havertz, Nursery Teacher (Kindergärtner)‘ stand dort geschrieben. In den Händen hielt er einen Stapel Handtücher, die er scheinbar nur gerade ebenso von dem runterfallen hatte retten können.
„Tut mir leid. Ich habe nicht geschaut, wo ich hinlaufe.“, entschuldigte sich Kai bei ihm.
„Schon gut. Ich war auch nicht aufmerksam.“, versuchte auch Trent einen Teil der Schuld an ihrem Zusammenstoß auf seine Kappe zu nehmen.
„Wenn du … Sie meinen.“, zweifelte Kai wohl selber an sich.
„Ja, ich hätte auch auf den Weg achten können, als mit meinen Freunden zu reden.“, sagte Trent bestimmt und deutete mit einer Handbewegung auf seine Freunde, die den Austausch interessiert verfolgen.
„Okay. Ich muss weiter.“. Kai schein sich wieder auf seine eigentliche Aufgabe zu besinnen und nickte mit leicht geröteten Wangen auf die Handtücher in seinen Händen.
„Natürlich. Einen schönen Tag noch!“, wünschte Trent ihm noch, als der größere sich schon in Bewegung gesetzt hatte.
Kurz blieb dieser zum Antworten stehen: „Danke. Euch auch.“, sagte er und verschwand um die nächste Ecke. Trent schaute ihm noch nach, bis er nicht mehr zusehen war.
Neben ihm räusperte sich Mason demonstrativ. Als Trent ihm seine Aufmerksamkeit schenkte, wackelte er nur anzüglich mit den Augenbrauen.
Innerlich stöhnte Trent auf. Diese Begegnung hatten seine Freunde voll mitbekommen. Keine Chance, dass sie jetzt nicht versuchen werden sie beide miteinander zu verkuppeln.
Eilig setzt er den Weg zu ihrem Haus fort. Seine Freunde folgen ihm schweigend. Aber er wusste, dass das nicht der natürliche Zustand bei ihnen sein wird.
***
Tag 3:
Irgendwie schaffte es Trent, dass sie ihn nicht an diesem Abend ausfragten und auch, dass sie es die nächsten zwei Tage nicht taten.
Kai sah er dafür von Tag zu Tag häufiger. Als er am zweiten Morgen statt schwimmen eine Runde joggen ging, kam ihm als er das Hotelgelände wieder betrat eben dieser in noch nicht vollständig angezogener Dienstkleidung entgegen. Dazu scheinen sie sich auch regelmäßig zu den Mahlzeiten in den Restaurants zu treffen. Zu Kais Aufgaben schien es auch zu auch zu zählen, dass er die Kinder zu ihren Eltern bringt, wenn Mahlzeiten anstehen. Und auch sonst laufen sie sich ab und zu auf dem Gelände über den Weg.
---
Heute ist Trent als erster auf dem Weg zum Pool. Er hat alle Handtücher der Gruppe dabei und soll, bevor so gegen 9 Uhr die ersten anderen Hotelgäste sich auf den Weg zum Pool machen, schon einmal ein paar Liegen unter einem der Sonnensegel sichern.
Schnell wird er fündig und breitet ihrer Handtücher über fünf Liegen aus. Perfekt!
Er lässt sich zum warten auf der Liege, die er für sich selbst ausgesucht hat, nieder. Sein Blick gleitet über den, bis auf ein Pärchen etwas weiter vom ihm entfernt, verwaisten Pool. Es war erst halb neun, also für die meisten Gäste noch zu früh, um überhaupt an den Pool zu denken.
Plötzlich sieht er einen kleinen Jungen in seinem Augenwinkel auftauchen. Der Junge, er schätzt ihn grob auf ungefähr vier Jahre, scheint ganz alleine zu sein. Zuerst scheint er sich eher mit der Bepflanzung am Rand des Poolbereiches zu konzentrieren, doch als er sich eher dem Pool zuwendet, reagiert Trent. Der Bademeister schien sich gerade eher auf ein kleines Büchlein zu konzentrieren und er konnte es nicht vertreten, wenn der Junge ungewollt im Pool landet. Der Junge war auch gar nicht für den Pool gekleidet.
Schnell, aber nicht zu schnell, um den Kleinen nicht zu erschrecken und eventuell nicht doch zu Fall, zu bringen, läuft er zu diesem.
„Hi, Großer. Was machst du den hier allein?“, fragte er ihn und ging in die Hocke, damit er diesem auf Augenhöhe begegnete und ihm weniger Angst macht.
„Wollte zum Pool.“, antwortet der Junge ihm in guten Englisch. Wenigstens haben sie keine Sprachbarriere.
Trent schaute sich noch einmal um, aber scheinbar schien sich keiner für den kleinen zu Interessieren. Er musste jetzt handeln und ihn in die Obhut seiner Eltern oder in die von Kai und dessen Kollegen/-innen bringen.
„Wo warst du denn gerade eben noch? Bei deinen Eltern oder in der Betreuung.“
„Sag ich nicht!“
„Bitte. Wenn du wieder bei deinen Eltern oder den Erziehern bist, besorge ich dir was zum Naschen.“, versuchte es Trent mit einer kleinen Bestechung.
„Wirklich? Ich war bei Jule und Kai.“, verriet der Kleine, wohl tatsächlich in Anbetracht von etwas süßem nun doch motiviert, zu antworten.
„Okay. Dann gehen wir schnell dahin, damit du auch was bekommen kannst.“ Trent bot dem Jungen seine Hand an. Kurz zögerte der Junge, nahm sie aber doch.
Innerlich sich selber auf die Schulter klopfend, dass er sich den Lageplan des Hotels eingeprägt hat, geht Trent langsam los.
Gemächlich laufen sie den Weg zum eigentliche gut eingezäunten Kinderbereich des Hotels.
Kurz bevor sie ihr Ziel erreichten, kam der Blonde Mann, den Trent von ersten Morgen am Pool kannte, ihnen entgegen. Auf seinem Namensschild stand: ‚Julian Brandt, Nursery Teacher.‘ Trent vermutet, dass dies dann Jule sein müsste.
Der Kleine an seiner Hand schien ihn ebenfalls erkannt zu haben, denn er rief, sobald er den Blonden selber erkannte: „Jule! Jule, können wir gleich wieder an den Pooool! Aber erst bekomme ich was Süßes. Das hat der Mann mir versprochen!“
„Aber wir haben doch heute schon was ganz anderes tolles vor, Robin.“, erwiderte Jule und führte sie beide zum kleinen Blockhaus, indem die Kinderbetreuung untergebracht ist. Unterwegs erklärte Trent dem Erzieher, wie er auf Robin aufmerksam wurde und wie er ihn gelockt hatte, damit er ihn wieder hierherbringen konnte.
Kai, der durch das Klappern des kleinen Türchens auf sie aufmerksam wird, tritt in die Tür des Hauses. Seine Erleichterung über die Rückkehr ihres verlorengegangenen Schützlings kann Trent in seinem Gesicht gut ablesen.
Julian nickte ihm zu und wendete sich dann deutlich ernster Robin zu. Währenddessen tritt Kai zu Trent: „Vielen Dank, dass du ihn gefunden hast.“, bedankte er sich.
„Das ist doch selbstverständlich. Ich würde nie ein Kind alleine lassen, was augenscheinlich nicht betreut wird. Besonders, wenn es wie bei ihm, nahe einem Pool war.“
„Das macht es nicht besser.“, zweifelte Kai sichtlich an sich selber.
„Ihr macht hier, wie ich mitbekommen einen guten Job. Auch wenn dieser einer Zwischenfall nicht schön ist, wird es ja auch nicht ein Ereignis sein, was öfters passiert.“
„Meinst du echt?“, fragte ihn Kai. Ein leichter Rotschimmer liegt wieder auf seinen Wangen.
„Ja. Das glaube ich.“, versichert ihm Trent. Ein Blick auf seine Uhr sagte dem Engländer, dass er wohl besser zum Pool zurückgehen sollte, da sonst dieses Mal seine Freunde sich auf die Suche nach ihm machen würden. „Ich muss zurück. Sonst werde ich auch noch vermisst.“, verabschiedet er sich schmunzelt von Erzieher mit den schönen grünen Augen.
„Ist vermutlich besser.“, schaffte es auch Kai ein leichtes Lächeln zuzulassen.
Sie verabschieden sich von einander, bevor sich Trent auf den Weg zurück zum Pool macht.
Seine Freunde waren in der Zwischenzeit eingetroffen und haben die von ihm besetzten Liegen in Beschlag genommen.
„Wo warst du?“, fragte Jadon ihn und schaut ihn neugierig über den Rand seiner Sonnenbrille an.
„Was erledigen.“, wich Trent ihm etwas mit seiner Antwort aus und macht sich auf dem Weg zum Pool. Er lässt sich am Beckenrand nieder, bevor er sich ins Wasser rutschen lässt. Wenn er Glück hat, würden seine Freunde nicht weiter nachhaken.
Ach, wie gerne würde ich auch in den Pool springen. Es ist aktuell echt warm. Bin da doch das typische Winterkind, was Kälte besser abkann, als wärme.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(15.06.2023)
Chapter 115: 172. 3/5 Alexander-ArnoldxHavertz
Chapter Text
Am Abend verabschiedete sich Trent schon recht früh in sein Zimmer und gab dabei unbewusst den Startschuss für seine Freunde.
„Wir sind uns ja sicherlich alle sicher, dass dieser Lockenkopf es Trent angetan hat. Und das nicht gerade wenig.“, fing Jude sachlich an.
„Nicht gerade wenig? Ich habe ihn noch nie zuvor SO verliebt gesehen!“, wirft Ben berichtigend ein.
„Was machen wir jetzt am besten?“, frage Jadon etwas ahnungslos in die Runde.
„Was wohl? Wir verkuppeln die beiden!“, antworte ihm Mason fest entschlossen.
„Ist das wirklich die richtige Entscheidung?“, hackt Jude nach.
„Was denn sonst? Alleine wird Trent sich frühestens zu spät drum kümmern. Wenn wir jetzt etwas planen könnte er zumindest eine Woche lang ungestört mit seinem Angebeteten turteln.“, erläutert Mason ihn darauf hin. Ben und Jadon nicken zustimmend.
„Okay. Und wie stellen wir das am besten an?“, gibt Jude nach.
„Wir müssen mehr über ihn herausfinden. Er arbeitet hier. Aber wo? Gibt es jemanden, mit dem er enger zusammenarbeitet und eventuell befreundet ist?“, fängt Mason an aufzulisten.
„Klingt nach einem Anfang. Wo schauen wir als erstes nach?“, geht Jadon auf den Plan ein.
„Ich meine ich hätte ein Buch über alle Mitarbeiter irgendwo gesehen.“, gibt Ben einen ersten Anhaltspunkt für die Suche.
„Gut. Morgen beschäftigen Jadon und ich zwischendurch Trent und ihr sucht diese Übersicht.“, beschließt Jude. Er ist noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass sie so sehr in Trents Leben eingreifen sollten. Die anderen drei nicken seinen Vorschlag ab. Danach gingen sie ebenfalls ins Bett.
***
Tag 4:
Ben und Mason warten, bis Jude ihnen das versteckte Zeichen gibt, dass die anderen beiden Trent unter Kontrolle haben und sie loslegen können. Trent war doch etwas misstrauisch. Scheinbar schien er zumindest zu ahnen, was sie vorhaben.
Sobald sie dieses gesehen haben. Machen sie sich auf den Weg ins Hotel.
Und siehe da! In einem Seitengang sind Fotos von allen Mitarbeitern aufgehängt. Mit Namen, die Sprachen die sie sprechen und ihren jeweiligen Aufgabenbereich.
„So. Jetzt müssen wir nur noch den Lockenkopf finden.“, überlegt Ben laut.
„Ich habe ihn schon. Glaube ich zumindest.“, erwidert Mason nur wenige Sekunden später.
Ben schaute sich kritisch das Bild von dem jungen Mann an. Doch, das Gesicht kam ihn bekannt vor. „Kai Havertz. Ein Kindergärtner.“, flüstert er leise, während er gleichzeitig diese Informationen abliest.
„Und schau mal. Direkt rechts daneben. Ein Julian Brandt vermutlich auch aus Deutschland und auch er ist Kindergärtner.“, deutet Mason auf das Bild rechts neben dem, dass sie sich gerade anschauten.
„Die beiden sehen so aus, als ob sie befreundet sein könnten.“, stimmte Ben seinem Freund zu.
Schnell machten sie Bilder von ihrem Fund. Schließlich wird mindestens Jude Beweise ihrer Recherche sehen wollen.
---
Später am Tag, die vier Freunde haben noch nicht über das Ergebnis von Ben und Masons Nachforderungen geredet. Irgendwie ist ihnen immer etwas dazwischengekommen.
Aktuell sitzen sie beim Essen, beziehungsweise sie sind gerade fertig und stehen auf, um das Restaurant zu verlassen.
In der Tür kommen ihnen, in lockerer Freizeitkleidung gekleidet, die beiden Kindergärtner entgegen. Sie können erneut live beobachten, wie sich Trents komplette Aufmerksamkeit auf seinem Auserwählten konzentriert.
Ben fängt den Blick des blonden Kindergärtners ein, der seinen augenscheinlichen Kumpel und Trent, amüsiert betrachtet. Der Blonde zwinkert ihnen zu. Scheinbar ist diesem auch etwas aufgefallen. Ohne die Gesichtsausdrücke von Trents Auserkorenen genauer zu kennen, würde auch Ben sagen, dass dieser von Trent nicht ganz so abgeneigt ist. Der Blonde zwinkert ihm zu, bevor er seinen etwas größeren Kumpel mit sich ins Restaurant zieht. Trent wird seinerseits sanft von Jadon zum weiter gehen gedrängt.
Die vier tauschen hinter Trents Rücken einige Blicke aus. Mit dem Blonden werden sie auf jeden Fall reden. Er kennt seinen Kumpel scheinbar auch sehr gut und sie Trent. Zusammen werden sie schon was auf die Beine stellen, wenn die Gefühle auf beiden Seiten ähnlich sein sollten.
***
Tag 5:
Am nächsten Tag sind Jude und Jadon, ohne die anderen, in der Anlage unterwegs.
Plötzlich können sie jemanden pfeifen hören und schauen in die entsprechende Richtung. Kurz darauf biegt der blonde Erzieher um die Ecke. Ebenfalls allein.
„Oh, hi. Irgendwie habe ich gehofft einen von euch zu begegnen. So wie ihr zwischen eurem Freund unf meinem Kumpel Kai hin und her geschaut habt, müssen wir da dringend etwas planen!“, spricht er sie von sich aus direkt an.
„Ähm… ja. Das gleiche haben wir auch gehofft. Und wir sollten es möglichst schnell machen. So viel Zeit ist auch nicht mehr, bevor wir wieder abreisen.“, antwortet ihm Jude.
„Perfekt. Hier meine Handynummer. Meldet euch einfach und wir planen alles.“ Der Blonde zieht einen etwas mitgenommenen Zettel aus seiner Brusttasche und reicht ihn an Jude weiter.
„Ich muss weiter. Die Pflicht ruft!“, ruft er und beginnt zu joggen. Schon im nächsten Moment ist er um die nächste Ecke auch schon wieder verschwunden.
---
Am Abend schafften sie es sich schließlich ohne Trent zusammen zu setzten und Julian, wie es auf dem Zettel mit der Nummer steht, zu schreiben
Dieser hat auch schon Feierabend und kann dementsprechend auch antworten. Fast eine Stunde schrieben sie sich hin und her.
Und sie sind am Ende sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Julian bestätigt, dass Kai Interesse an Trent hat und dass Jule das Level von Verliebtheit bei ihm auch noch nie so gesehen hatte.
Mit Julians Hilfe, der sich deutlich besser als sie in der Umgebung auskennt, werkeln sie am perfekten Blind-Date ihrer Freunde. Einiges kann Julian kostenlos oder zumindest kostengünstig vom Hotel ausleihen.
Der Ort ist bestimmt, die Zeitplanung steht, das Essen bestellt und das Ambiente ist geplant. Jetzt fehlen nur nur die beiden Verliebten und das in die Tat umsetzten des Planens. Das Date kann kommen.
Schon morgen soll das Date stattfinden. Es gilt keine weitere Zeit zu verschwenden!
Da hab ich einmal keinen Kopf für Fußball und denke mir: Saison ist vorbei und die Natio verliert eh nur, und dann wechselt Kai. Whops!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(30.06.2023)
Chapter 116: 172. 4/5 Alexander-ArnoldxHavertz (AU)
Chapter Text
Tag 6:
„Hey! Was machst du denn mit mir?!“, beschwerte sich Trent über einen seiner Freunde, den er aber nicht erkennen konnte. Ihm wurde gerade plötzlich, als er gemütlich auf dem Sofa saß und nach einigen Tagen sein Instagram mal wieder durchstöbern wollte, etwas auf Augenhöhe um den Kopf gewickelt. Er hatte sich extra fertig gemacht, damit sie gleich in einem teurem Restaurant Essen gehen können und auf Spiele hat er keine große Lust.
„Keine Sorge. Das ist nur zu deinem besten.“, raunt ihm
Ben ins Ohr.
Trent beschleicht eine Vermutung, was hinter dieser Aktion stecken könnte. Seine Freunde, obwohl er die letzten Tage echt vorsichtig war, dass sie keine Zeit haben über ihn zu reden und auch das er Kai aus dem Weg gegangen ist, haben wohl einen Plan entwickelt, ihn doch an den Mann zu bringen.
„Leute, was auch immer ihr vorhabt. Ich sage: Nein!“, versuchte er sie erneut aufzuhalten.
„Aber wir sagen: Ja!“, kommt es dieses Mal von Jadon.
Zusammen zogen sie ihn auf die Beine. Jude wird als seine Führer auserkoren. Von den anderen Jungs wird er daran gehindert seine Hände von den Schultern von Jude zu nehmen oder stehen zu bleiben.
Am Parkplatze helfen sie ihn in einen Wagen. Spätestens nachdem sie zwei Straßen vom Hotel entfernt sind, hat Trent die Orientierung verloren. Seine Versuche mit Ben und Mason, die mit ihm im Auto sitzen, zu reden, werde immer mit erbosten zischen unterbunden.
Vollkommen auf seine Freunde angewiesen konnte Trent die Fahrt nicht wirklich genießen. Als sie schließlich stehen blieben vervielfältigt sich seine Anspannung noch einmal.
Während ihn dieses Mal Mason führt, versucht er do viel, wie er kann, von der Umgebung wahrzunehmen. Er hört das Meer rauschen und er kann es auch riechen. Unter seinen Füßen spürt er, nach dem Verlassen des Schotterparkplatzes, einen Art Holzsteg.
„Vorsichtig Stufe.“, „Du kannst dich jetzt hinsetzen.“, wies Mason ihn leise an. Das Meeresrauschen übertönt alle anderen Umgebungsgeräusche.
„Den Schal darfst du auf unser Kommando abmachen. Viel Spaß!“, flüstert Mason ihm noch ins Ohr, als er richtig sitzt. Vor sich kann er Teller und Besteck ertasten.
Mit der Situation etwas überfordert bleib er dann einfach ruhig sitzen. Seine Freunde werden ihn wohl nicht mit irgendeinem Typen verkuppeln. Er vermutete aber auf keinen Fall, dass Kai ihm Gegenüber sitzt. Und sie würden ihn auch nicht ohne eine Absicherung hierherlocken.
„JETZT!“, wird plötzlich gebrüllt und Trent schreckte wegen der Spontanität und der Lautstärke zusammen.
Kurz atmete er durch, bevor er sich doch am Knoten im Schal an seinem Hinterkopf zu schaffen macht. Seine Freunde haben sich so viel Mühe gegeben, da kann er zumindest das schätzen.
Sein Blick ist auf seinen Schoß gerichtet, als er den Schal abnimmt. Nachdem sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt haben, zu seinem Glück nur Kerzen und Fackeln, die die Umgebung erhellen, schaut er doch auf und direkt in das, ähnlich wie sein eigenes, erstaunt aussehende Gesicht von Kai.
Sie beide schauen sich fast eine Minute einfach nur an. Ab und zu zucke nach etwa der Hälfte der Zeit ein Mundwinkel nach oben, bevor sie beide gleichzeitig anfangen zu Lachen. Damit lockerte sich auch sofort die angespannte und nervöse Stimmung.
„Wir haben wohl beide sehr an unserem Liebesleben interessierte Freunde.“, eröffnet Kai das Gespräch.
„Ja, da hast du Recht. Und sie haben sich wirklich viel Mühe gegeben.“
„Das haben sie. Wir sollten es genießen.“ Kai zeigte während seines zweiten Satzes auf den gut gedeckten Tisch. Ihre Freunde haben augenscheinlich fast jede Köstlichkeit der Hotelrestaurants hierhergebracht. Sie sitzen in einem kleinen Pavillon neben dem eigentlichen Strand. Die Szene wird durch Fackeln und Kerzen komplettiert. Es ist alles sehr romantisch hergerichtet worden von ihren Freunden.
„Sieht zumindest alles sehr gut aus.“, stimmt ihn Trent zu.
„Du weißt gar nicht wie erstaunt ich war, als ich euch das erste Mal als Gruppe im Restaurant gesehen habe. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, sind hier eher ältere oder verheiratete Männer mit entsprechender Familienbegleitung. Maximal kommen auch mal ein paar jüngere Paare zu uns. Aber keine wirklichen Gruppen. Und dann habe ich genauer hingeschaut und sich gesehen, als ich das Restaurant verlassen wollte. Und ich dachte mir nur: ‚Schlag ihn dir aus dem Kopf! Er ist Fußballer und Berühmt. Auf keinen Fall ist er Schwul und wenn dann steht er nie und nimmer auf mich. Und ich werde ihn sicherlich nur selten sehen.‘ Tja. Von da an sind wir uns täglich über den Weg gelaufen. Jule hat meinen Crush auf dich recht schnell erkannt und mich immer wieder versucht mich dazu zu überreden, dass ich mit dir rede.“ Kai findet als erster von ihnen seine Sprache wieder.
„Und bei mir war es das Versprechen gegenüber mir selbst, dass ich im Urlaub nichts mit jemanden anfangen werde. Ich kenne mich selbst mit Fernbeziehungen nicht gut aus, aber was ich über sie gehört habe, hat mich nicht wirklich von ihnen überzeugt. Dazu muss ich auch immer aufpassen, wie mich meine Umgebung wahrnimmt. Eine falsche Bewegung oder ein falscher Blick und ich könnte womöglich geoutet werden. Ich habe auch nicht versucht immer wieder in deine Nähe zu kommen, aber irgendwie passierte es immer wieder, obwohl ich auch gedacht habe ‚Verlieb dich bloß nicht!‘ Entweder hätten mich meine Freunde versucht mich damit aufzuziehen oder, wie jetzt es jetzt tatsächlich eingetreten ist, werden sie versuchen mich zu Verkuppeln.“, legte Trent seine eigene Sicht auf ihre Situation dar. „Aber zusammenfassend kann man sagen, wir haben uns schon die richtigen Freunde ausgesucht. Wie hast du Jule kennengelernt?“
„Bei der Arbeit. Ich bin drei Jahre jünger als er und damals noch in der Ausbildung. Er wechselte in meine Kita in Leverkusen und wir verstanden uns sofort. Zusammen haben wir uns gegen eine ältere Erzieherin, die noch echt veraltete Ansichten hatte, durchgesetzt, die uns beide von Tag ein an nicht leiden konnte. Männer hatten, ihrer Ansicht nach, nichts in ihrem ehrenwerten Beruf zu suchen. Wir sind auch noch beide bei eben dieser Kita angestellt. Die Betreibergesellschaft hat einen Vertrag mit dem Hotel hier und so sind über den Sommer zusätzlich zu einer Einheimischen Erzieherin immer zwei von uns hier zum arbeiten. Im Austausch ist eine weitere Erzieherin von hier den Sommer über in Deutschland und macht da mit den deutschen Kids Spanischkurse. Julian und ich haben das Glück jetzt schon das zweite Jahr in Folge zusammen hier sein zu dürfen.“
„Das klingt Aufregend. Aber im Gegensatz zu unseren Auswärtsspielen könnt ihr euch hier wenigstens auch mal richtig umschauen und euch einleben. Als Fußballer ist man immer auf Achse und sieht eigentlich kaum etwas von der Welt. Nur Hotels, Flughäfen und Stadien. Und man wird auch oft auf Schritt und Tritt von der Presse verfolgt. Das ist auch nicht so schön.“
„Ich hatte die Chance Fußballer zu werden. Aber irgendwie habe ich mich in den Beruf des Erziehers verliebt und habe die unsichere Karriere als Fußballer an den Nagel gehängt. Spielen tu ich mur noch in der Freizeit. Ich weiß nicht, ob ich wirklich den Durchbruch geschafft hätte. Eigentlich hatte ich gute Voraussetzungen. Ich war in der Fußballakademie von Bayer Leverkusen und das ein oder andere Mal hat mein letzter Trainer schon so halb angekündigt, dass ich vielleicht mal in die erste Mannschaft berufen werde, aber mir war das Risiko einfach zu groß. Als Erzieher habe ich meinen Job sicher. Verletzungen Beenden nicht meine Karriere und ich habe eine Abgeschlossene Ausbildung in der Tasche.“
„Echt? Dann hätten wir eventuell mal gegeneinander gespielt.“
„Naja. Mein weiß ja nicht, wie meine Karriere eventuell ausgesehen hätte. Neben der Bundesliga wäre aber tatsächlich die Premiere League meine zweite Wahl als Liga gewesen.“
„Man könnte trotzdem sagen, dass das Schicksal eine Begegnung zwischen uns gewollt hat.“
„Ja. Und ich bin froh darüber.“, gibt Trent zu und merkt, wie seine Wangen leicht warm werden.“
„Ich auch.“ Auch Kais Wangen ziert ein leichter Rotschimmer.
Die nächsten Minuten füllten sie mit Smalltalk über ihre Familien und Freunde.
„Hier du musst du probieren!“, forderte Kai Trent auf und hält ihm seine eigene Gabel hin. Trent vertraute ihm, dass er die Speisen aus dem Restaurant kennt und dass ihre Freunde nichts bestellt haben, was sie nicht essen würden.
Fast gleichzeitig wird ihnen bewusst, was sie da gerade machen und sie werden beide erneut rot.
Aber ihre Konversation läuft reibungslos weiter. Sie verstehen sich wirklich gut.
Als sie schließlich beide pappsat sind, beschließen sie noch eine Runde spazieren zu gehen.
Kai, dessen Ortskunde ihnen jetzt half, führte sie so über ein paar Schleichwege abseits der Straßen zurück zum Hotel. Ihren Freunden, die sie ja doch am Anfang etwas überrumpelt haben, sagten sie Bescheid, dass sich diese um das Aufräumen kümmern sollen.
Zusammen laufen sie gemeinsam bis zu dem Punkt, wo sich ihre Wege trennen. Im Schutz von einem Baum und ein paar Sträuchern bleiben sie stehen.
Plötzlich sind sie beide wieder schüchtern. Keiner von ihnen möchte eine unausgesprochene Grenze übertreten, aber für beide fühlt es sich so an, als ob für den perfekten Abend noch etwas fehlte.
Schließlich traut sich Trent und er überbrückt den kleinen Abstand zwischen ihnen. Leicht und nur kurz legt er seine Lippen auf die von Kai.
Durch die Körper der beiden laufen angenehme Schauer. Wenn sich alleine ein kleiner Kuss so gut anfühlte, dann ist es definitiv wert um diese Beziehung zu kämpfen.
„Gute Nacht.“, flüsterte Trent.
„Dir auch und träum was schönes.“, antworte Kai ihm.
Mit einem letzten schüchternen Blick von beiden machen sich beide auf den Weg zu ihren Unterkünften.
Sie haben es geschafft! Jetzt können sie den Rest des Urlaubs genießen 😌
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(14.07.2023)
Chapter 117: 172. 5/5 Alexander-ArnoldxHavertz (AU)
Chapter Text
Ab dem Tag nach Trents und Kais Date verbringen sie jede freie Minute miteinander. Dabei mussten sie immer etwas darauf achten, dass ihre Pläne mit Kais Dienstplan vereinbar sind oder hoffen, dass Julian an weniger stressigen Nachmittagen alleine die Aufsicht übernimmt.
Dabei verbringen sie nicht nur Zeit zu zweit, sondern auch in der Gruppe. Julian heißen sie ebenfalls in ihrer Mitte willkommen und als Nebeneffekt hat die Gruppe in dem Blonden einen Alleinunterhalter gewonnen.
Kai und Julian waren sehr überrascht, als sich die beiden Fußballer Pärchen ihnen gegenüber outeten. Aber auch sie fanden es irgendwie zur Gruppe passend. Im Gegenzug stellte Julian ihnen seinen Freund Marius vor. Der Zufall der sie, mit Marius, acht Schwule zusammen geführt hat muss ordentlich Unterstützung vom Schicksal gehabt haben.
Trent und Kai ließen es langsam angehen. Es blieb bei ihnen bei Händchenhalten, ähnlichen kleinen und zaghaften Berührungen und kurzen Küssen. Abends sitzen sie zusammen gekuschelt unter eine Wolldecke im Garten, wenn die Gruppe gegrillt hat oder sie sich einfach so nach draußen gesetzt haben. Sie waren sich darüber einig, dass sie ihre Beziehung lieber langsam angehen werden. Auch wenn ihnen in einigen Tagen eine räumliche Trennung bevorsteht. Aber aktuell sind sie vollkommen zufrieden, wenn sie die Nähe und Aufmerksamkeit des anderen haben.
Um die Erinnerung an den magischen Urlaub zumindest etwas am Leben zu erhalten, macht jeder aus der Gruppe ständig Fotos. In einer gemeinsamen Cloud stellen sie die Fotos dann ein. So hat jeder alle Fotos und kann sich später an jede Kleinigkeit zurückerinnern.
***
Tag 14:
Am frühen Morgen heißt es für alle Abschied zu nehmen. Kai und Julian müssen ab 8 Uhr arbeiten und um 10 Uhr geht für die fünf Engländer der Flieger zurück in die Heimat und auch wenn es ein Privatjet ist, muss der trotzdem den Spot im Abflugplan des Flughafens, der dem Jet zugeschrieben worden ist, einhalten.
Verständlicherweise ist der Abschied zwischen Trent und Kai der längste und der mit Tränen. So schnell, wie sie sich gefunden haben, mussten sie nun wieder Abschied nehmen. Sie haben Nummern und ein paar Habseligkeiten getauscht, damit sie auch immer etwas von ihrem Liebsten bei sich haben, wenn sie sich besonders einsam fühlen und den anderen vermissen.
Sie versprechen sich eng in Kontakt zu bleiben.
***
Die Zeit vergeht gleichzeitig super schnell, bis die neue Saison der Fußballer los ging, und im Schneckentempo, bis sie sich wiedersehen können.
Der Kontakt der Gruppe bleibt über eine WhatsApp-Gruppe erhalten. Diese wird täglich genutzt und das zaubert allen Beteiligten immer ein Lächeln auf die Lippen, wenn sie sich die Nachrichten durchlesen.
Kai und Trent chatten zudem sehr regelmäßig über Videochat miteinander. Und wenn sie das nicht machten, schrieben sie sich in jeder freien Minute Nachrichten, die der andere dann beantwortet, wenn er etwas Luft hat.
Trent wird deswegen auch von seinen Teamkollegen liebevoll aufgezogen. Die, die wissen, das er sich nur in Männer verliebt, gratulieren ihm im Geheimen zum neunen Freund und der Rest zur neunen Freundin. Während seiner bisherigen Karriere in der ersten Mannschaft hatte er keine Beziehung geführt und so sind alle sehr erstaunt, dass er so plötzlich jemanden hat.
Kai, der auch ab und zu neben seiner Arbeit im Kindergarten für zwei Paare in seiner Nachbarschaft Babysittet, schickt ihm auch regelmäßig Bilder von sich und de Kids. Ab und zu muss er im Namen der Zwerge auch ein Bild per Post an Trent schicken. Oft sind es Zukunftsversionen von Trent und Kai, die sie sich ausgedacht haben. Kais Homosexualität ist in beiden Familien akzeptiert und die Kinder malen meist nur Strichmännchen, sodass Trent eigentlich nicht erkenntlich ist.
***
Und dann kam der Tag, an dem Kai ihn besuchen kommt. Trent hatte ihn angewiesen mit dem Taxi zum Trainingsgelände zu kommen, da es dann zeitlich so passt, dass sie zusammen zu Trent fahren können.
Als Trent, nachdem er in der Kabine schnell geduscht hatte, das Hauptgebäude betritt findet er Kai nicht direkt.
Eine der freundlichen Sekretärinnen wies ihn aber darauf hin, dass Kai sich in einem der freien Sitzungszimmer den Gang runter befindet. Er bedankte sich bei ihr und machte sich auf den Weg.
Schell wird er fündig und kann sich beim Anblick seines Freundes ein breites lächeln nicht verkneifen. Mit im Raum sind Andys Frau und die gemeinsamen Kinder der beiden. Kai saß auf dem Boden und spielte mit Andys Sohn und dessen Spielzeug. Kai ist ein Kummer-Typ, man bekommt ihn zwar aus dem Kindergarten raus, aber nicht den Erzieher aus ihm.
„Ich dachte du hast Urlaub, Schatz“, begrüßte er seinen Freund.
„Habe ich auch, aber ich kann einfach nicht bei einem so süßen Knirps nein sagen, wenn er mich fragt, ob ich mit ihm spiele.“ Dessen Mutter lacht bei dem Lob auf und gab ihrerseits ihren Senf dazu: „Er musste aber auch nicht sehr lange betteln.“ Kai grinste Trent dabei nur unschuldig schauend an.
„Ich würde dich jetzt aber trotzdem gerne mitnehmen.“
„Da sage ich auch nicht nein zu.“
Schnell verabschieden sie sich von Familie Robertson und machen sich auf den Weg zum Parkplatz. Da Trent sich beeilt hatte, sind sie die ersten, die wegfahren.
Zur Sicherheit warten sie, bis die Tür von Trents Haus hinter ihnen zugefallen ist, mit ihrem Begrüßungskuss.
Dieser leichte Kuss, voller Liebe und Sehnsucht, läutet fünf Tage Zweisamkeit ein. Trent muss zwar ganz normal zum Training und auch ein Heimspiel ist in der Zeit, aber sie werden das beste aus der Zeit zusammen machen. Für das Spiel hatte Trent seinem Freund schon eine Karte besorgt und dieser hat ihm versichert, dass er Liverpool kräftig anfeuern wird.
Dieser Besuch von Kai ist der erste von vielen. Jeder von ihnen zeigt ihnen, dass es wert ist, diese Fernbeziehung zu führen. Ihre Liebe und Gefühle für einander werden von Mal zu Mal mehr und alleine das treibt sie an weiter zu machen und ihrer Beziehung eine Chance zu geben.
The End ☺️
Damit ist die Geschichte der beiden mit einem Happy End beendet. Passend zum Thema habe ich den OS vor einen Jahr in meinem Urlaub auf Lanzarote geschrieben.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(28.07.2023)
Chapter 118: 173. NeuerxKramer
Chapter Text
Schlagzeile: Brisantes Geständnis! Manuel Neuer outet sich selbst in Interview als Schwul!
Am gestrigen Tag hat Manuel Neuer einen unserer Reporter einen Einblick in einen Teil seines Lebens gewehrt, den er bisher geheim gehalten hatte.
Unser Liebling, der vergangenen Jahre, im deutschen Tor unteranderem bei der Weltmeisterschaft 2014 als die unangefochtene Nummer 1 der Mannschaft, enthüllt, warum er zwar immer wieder mit Frauen gesehen wird, teilweise mehrere Jahre lang mit derselben, aber nicht mit ihnen Beziehungen eingeht.
Im Interview gesteht er: „Ich bin schwul. Ich bin es immer gewesen und werde es auch immer sein. Meine Familie ist eine sehr große Unterstützung. Meine Eltern haben mir nie das Gefühl gegeben, dass sie mich deswegen weniger lieben würden als meinen, heterosexuellen, Bruder.“
Zudem sagte er ebenfalls: „Für Sie ist es eine neue Information, aber für alle, die mich näher kennen und mit denen ich alltäglich zu tun habe, ist es eine Information, die ich ihnen preisgegeben, wenn ich denke, ich ihnen vertraue und denke, dass sie mit der Information vertraulich umgehen werden. Ich bin geoutet. So war es immer auf Schalke, hier beim FCB auch und natürlich auch in der Nationalmannschaft. Vor einigen Jahren habe ich mit einigen Kollegen, zumindest in den oberen Ligen, so bis Liga 3, ein Supportnetzwerk eingerichtet. Manche, wie ich, sind dort mit ihrem echten Namen aktiv, aber der Großteil ist anonym. Besonders für jüngere Spieler ist es wichtig die Sicherheit zu haben, dass sie nicht allein sind und dass die Sexualität von jemanden mit Fußball nichts zu tun hat. Für die Zukunft wünsche ich mir mehr Akzeptanz, sodass wir uns frei mit unseren Partnern in der Öffentlichkeit bewegen können, anstelle Events mit einer Fake-Freundin zu besuchen, die nur in den wenigsten Fällen eine gute Freundin von einem selbst ist. Ich hatte mit meinen Fake-Freundinnen bisher Glück, da wir wirklich befreundet waren.“
Auf die Frage nach einem festen Partner antwortete er nur, dass er seit einigen Jahren glücklich vergeben sei. Wer sein Partner ist, gibt er nicht preis.
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Schlagzeile: Ist DAS Neuers Freund?!
Nach der gestrigen Veröffentlichung eines Interviews mit Manuel Neuer sind nun die ersten Reaktionen im Netz aufgetaucht. Das Hashtag #ProudOfManu ist trending bei Twitter, Facebook und Instagram. Besonders die jüngeren Generationen von Fans sind sehr positiv gestimmt mit ihren Reaktionen. Einige Fußballkollegen haben sich auch schon unterstützend zu Wort gemeldet, sowie komplette Vereine unteranderem Ligakonkurrent Borussia Dortmund.
Nur ungefähr 15% der Reaktionen sind rein negativ. Somit gehen diese Kommentare unter der Masse von positiven und neutralen Kommentaren unter.
Ein erstes Bild, von 2016, ist aufgetaucht, über das nun ausführlich gerätselt wird. Das fotografierte Paar ist im Winter in einem Park unterwegs. Neuer ist relativ einfach auf dem Bild auszumachen, da sein Gesicht im Profil zur Kamera gerichtet ist. Aber die zweite Person, mit der er Händchen hält, ist wegen dicker Winterklamotten und gesenktem Kopf nicht zu erkennen. Dass es sich um einen Mann handelt, haben einige Fans erst jetzt mit genauerer Betrachtung, in Bezug auf das Interview, herausgefunden. Ob es sich allerdings um seinen damaligen festen Partner handelt, geschweige denn, der aktuelle, ist nicht bestätigt.
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Schlagzeile: Erste Reaktion von Neuer nach seinem Outing und dem Auftauchen eines ersten Bildes mit seinem möglichen Partner
Auf Instagram veröffentlichte Neuer ein Foto von sich auf einer Party mit LGBTQ+ Thema. Eine große Regenborgen Flagge ist im Hintergrund an die Wand gehängt zu erkennen und der Becher in seiner Hand ist in Regenbogenfarben bedruckt.
Dazu schrieb er: „Vielen lieben Dank für all die netten Worte, die ich in den letzten Stunden erhalten habe. Ich freue mich, dass ich in der heutigen Zeit weiterhin so gut aufgenommen werde, obwohl das vor einigen Jahren noch ein unüberwindbarer Makel gewesen wäre.
Weder mein Partner noch ich werden uns weiter dazu äußern. Unser Leben ist, das eines normalen Paares und auch wir würden, gerne unsere Privatsphäre haben. Ich hoffe ihr könnt das akzeptieren. Euer Manu“
Das Rätseln um die Identität seines Partners geht also weiter.
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Schlagzeile: Neue Bilder von Neuer und Partner geleakt!
Ein weiteres Bild, von Manuel Neuer und einem unbekannten Partner, ist von Fans gefunden worden. Auf dem Bild, von 2017, befindet sich das Paar in einem Club. Neuer hatte ein Bild zu dem Abend gepostet, weswegen man ihn mithilfe seiner Kleidung gut identifizieren konnte. Doch die Identität des etwas kleineren Mannes in seinen Armen ist ein Mysterium.
Die Vermutungen der Fans, um die Identität des Mannes, sind zahlreich. Auch wenn auf diesem Bild zweifelsfrei blonde kurze Haare auszumachen sind, schließt das nur wenige der bisherigen genannten Kandidaten aus.
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Schlagzeile: Ist Thomas Müller der Partner von Manuel Neuer?!
Im Licht der Ereignisse der letzten Wochen, rund um Manuel Neuer herum, stellt sich die Frage, ob sein langjähriger Kollege aus dem Verein und aus der Nationalmannschaft nicht auch etwas verbirgt.
Die beiden Männer sind auffallend oft zusammen zu sehen und sind sich näher als zum Rest der Mannschaft.
Doch reicht das? Ist auch Lisa Müller, die Frau von Thomas, nur eine Fake-Frau?
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Schlagzeile: Thomas Müller bezieht Stellung zu aktuellen Gerüchten
Ein Sky-Reporter stellte dem München-Routinier nach einem Spiel auch eine persönliche Frage. Wir haben hier das verschriftlichte Interview abgedruckt:
Interviewer: Herr Müller, in den letzten Tagen gingen einige Gerüchte herum. Klären Sie uns auf, sind Sie der Partner von Herrn Neuer?
Thomas: Ja, davon habe ich gelesen und herzlich drüber gelacht.
Interviewer: Stimmt es denn?
Thomas: Nein. Auch wenn ich denke, dass Manu ein super Partner sein könnte. Ich kann dazu nur sagen, dass ich sehr glücklich mit meiner Frau bin und das Manu genauso glücklich mit seinem Partner ist.
Interviewer: Sie kennen Herrn Neuers Partner? Können Sie uns ihn beschreiben?
Thomas: Nein, so etwas mache ich nicht. Wenn sich die beiden outen wollen, sollten sie sich selbst Ort und Zeit dafür aussuchen dürfen.
Interviewer: Vielen Dank und zurück ins Studio.
Somit ist Thomas Müller, der Favorit der Fans, als Neuers Partner auszuschließen.
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Schlagzeile: Manuel Neuer verheiratet?!
Ein weiteres Bild von Manuel Neuer und seinem unbekannten Partner ist aufgetaucht.
Es handelt sich um ein Bild, das wohl erst vor kurzen aufgenommen wurde. Der Fotograf hatte das Bild lange vergessen, es aber nun wieder gefunden.
Das Paar ist hier im Urlaub abends am Strand abgelichtet worden. Beide sind nicht erkennbar, aber dank der anderen aufgetauchten Bilder, ist das Größenverhältnis eindeutig. An der Hand des kleineren Mannes blitzt ein Ring auf. Und zwar an dem Finger, wo sonst nur ein Ehering sitzt.
Wir wünschen dem Paar alles Gute!
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Schlagzeile: Überraschung! Manuel Neuers Mann lüftet selbst das Geheimnis um seine Person!
Der Medienrummel um das zuletzt aufgetauchte Foto von Manuel Neuer und seinem vermeintlichen Partner ist gerade erst abgeklungen, als ein Post auf Instagram veröffentlicht worden ist. Nicht Neuer selbst, sondern sein Mann hat es hochgeladen.
Zum Erstaunen vieler, da er nicht wirklich als möglicher Kandidat für den Posten als Neuers Mann genannt worden ist, handelt es sich bei Neuers Mann um den Gladbacher Mittelfeldspieler und Teamkollegen aus der WM-Siegermannschaft von 2014 Christoph Kramer.
Der Gladbach Spieler postet ein Bild, auf dem die beiden sich küssen. Der Fokus liegt auf den Gesichtern der beiden, die in der Nahaufnahme gut zu sehen sind. Kramers Hand liegt dabei auf Neuers Wange und präsentiert so gleichzeitig den Ehering an seinem Finger.
Die Bildunterschrift ist dabei auch eindeutig: „Meiner 🥰! @manuelneuer Hinweis: Das erleiden einer Kopfverletzung ist nicht unbedingt als Mittel, um zu sehen ob der Angebetete auch auf einen steht, weiterzuempfehlen. Auch, wenn es bei mir funktioniert hat 😜“
Dank der Bildunterschrift lässt sich so der Beginn ihrer Beziehung auf den Sommer 2014 datieren. Wir wünschen dem Paar alles Gute für die Zukunft und das sie miteinander alt werden können.
Dieses Schätzchen ist auch schon lange in meinem Ordner gespeichert. Auch wieder ein Versuch ein anderes Format auszuprobieren.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(09.06.2023)
Chapter 119: 175. LeclercxGriezmann (Crossover)
Notes:
Wunsch von White_canary956
Chapter Text
Antoines Sicht:
Knallend fällt die Tür hinter mir ins Schloss. Ich blieb kurz stehen, um tief durchzuatmen. Die leicht schwüle und warme Luft, die noch von der Hitze, die am heutigen Tag geherrscht hat, zeugte, ist nicht wirklich von guter Qualität und trotzdem besser als die, die ich gerade im Haus geatmet habe.
Schon seit einigen Monaten geraten Erika und ich immer häufiger aneinander. Mal wegen der Erziehung unserer Kinder, wobei sie immer meinen Umgang mit ihnen kritisiert. Mal wirft sie mir vor, dass ich sie betrügen würde und nur sehr gut im Verstecken aller Hinweise bin, dass sie es nicht beweisen kann. Ein anderes Mal bemängelt sie die fehlende Nähe zwischen uns. Dann sind es meine Teamkollegen, mit denen ich zu viel Zeit verbringe. Ich habe es langsam satt immer so angeschrienen zu werden.
Auch jetzt, in der Sommerpause, ging es in einer Tour so weiter. Ich hatte mich echt darüber gefreut mehr Zeit mit meiner Familie zu haben. Bis auf ein paar Stunden am Tag muss ich nicht trainieren und nur eine begrenzte Anzahl von Terminen steht in meinem Terminkalender. Gestern sind wir aus dem ersten Urlaub zurückgekommen. Eine Woche lang habe ich wirklich nur Zeit für meine Familie gehabt. Kurz war alles wieder gut gewesen. Keine Beschwerden und kein Streit für 6 Tage. Am letzten Tag, zusätzlich zum Stress, den man immer beim Kofferpacken hat, fährt Erika wieder hoch. Gestern Vormittag sind wir zurückgekommen und sofort war jede Erholung wieder erloschen.
Mein letzter Satz, den ich ihr gerade zu gezischt habe, damit ihn die Kinder im Wohnzimmer nicht mitbekommen, hallt noch immer in meinem Kopf nach. „In einer Beziehung sind immer zwei Leute. Ja, vielleicht verhätschelt ich unsere Kinder etwas. Ja, vielleicht mache ich nach dem Training auch mal was mit den Jungs. Ja, vielleicht habe ich direkt nach einem Streit keine Lust mehr nach Zärtlichkeiten. Aber an den letzten Punkten bin ich nicht allein schuld. Und ich gehe nicht fremd! Ich habe dich geheiratet, weil ich dich liebe. Warum soll ich das einfach so wegschmeißen?! Denk mal daran, was du für unsere Beziehung tust. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Mit meiner Geduld und Verständnis. Du hast noch eine einzige Chance. Denk drüber nach. Über uns und die Zukunft."
Ich stieg in mein Auto und machte mich auf dem Weg zu einem Hotel, indem ich ein paar Nachte lang unterkommen kann. Eine kleine Tasche habe ich noch hastig packen können.
Vielleicht hilft die räumliche Trennung etwas.
***
Die räumliche Trennung zeigte auf 3 Tage und 5 Tage später keine Wirkung. Erikas Laune hat sich nur noch mehr verschlechtert. Sie ist nun felsenfest davon überzeugt, dass ich eine Geliebte habe.
Nur bei mir hat der Abstand etwas Klarheit gebracht. Auf keinen Fall will ich weiter in einer Beziehung leben, in der ich mich nicht wertgeschätzt fühle und in der ich immer als Sündenbock herhalten muss, besonders weil ich nichts verbrochen habe.
Am Ende geht es recht schnell. Zwei Wochen später sind wir mit unseren Anwälten verabredet, um unsere Scheidung in die Wege zu leiten. Sie behält das Haus und die Kids sind hauptsächlich bei ihr. Währenddessen zeihe ich in unser erstes, kleineres Haus und habe die Kinder nur ab und zu zu Besuch.
Ich habe mir immer vorgestellt, dass eine Scheidung Herzschmerz mit sich bringt. Und kaum sind unsere Unterschriften auf dem Papier, bin ich einfach nur erleichtert. Unsere Beziehung und zumindest meine Gefühle waren schon so durch unsere Streits beeinflusst worden, dass es so ist.
***
Weitere zwei Tage später bin ich unterwegs nach Monaco für ein Fotoshooting mit einem meiner Sponsoren. Das raus aus Spanien kommen tut mir gut und ich fühle mich leichter, als ich in Nizza aus dem Flieger steige.
In Monaco checke ich nur schnell im Hotel ein, bevor ich mich etwas in der näheren Umgebung umsehe. Fast 5 Stunden habe ich für mich, bis am Abend das Shooting ansteht. In einem süßen Café genieße ich einen guten Kaffee und esse ein Sandwich. Ich werfe auch einen Blick auf den Hafen, bevor ich zwei Boutiquen besuche. Anschließend geht es, mit einem neuen Outfit im Gepäck zurück ins Hotel. Dort habe ich gerade genug Zeit für eine Dusche, bevor mein Fahrer mich abholt, um mich zum Shooting zu bringen.
Das Shooting selbst geht schnell. Ein paar Foto- und Videoaufnahmen mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund und ich bin fertig mit meiner Arbeit für den Tag.
Ich werde wieder zum Hotel gebracht. Von da aus, nachdem ich mir etwas anderes angezogen habe und noch einen Salat im Restaurant des Hotels gegessen habe, wechsle ich ins Nachtleben Monacos.
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Der von mir ausgesuchte Club ist schon gut besucht, aber nicht komplett überlaufen. Der Club ist auf Berühmte und Bekannte Personen ausgerichtet und es herrscht im inneren ein strenges Fotoverbot. Aber es kommen auch alle anderen rein, die die Kleiderordnung befolgen und den Eintrittspreis bezahlen.
Ich lasse die Musik und die Stimmung erst einmal auf mich wirken und gehe an die Bar, um mir ein Bier zu bestellen. In den letzten Jahren war ich kaum in Clubs unterwegs. Nur nach besonderen Spielen hatte mich die Mannschaft mit ihrer Feierwut angesteckt. Und jetzt bin ich sogar Single.
Zwei Bier später bewege ich mich langsam über die Tanzfläche. Die Musik ist nach meinem Geschmack und immer wieder tanze ich, ohne weitere Absichten mit verschiedenen Menschen. Ja, Menschen. Frauen und auch Männer. Ich bin bi mit einer bisherigen Vorliebe für Frauen, was auch meinem Beruf geschuldet ist.
Nach einem erneuten Abstecher an der Bar für ein neues Bier, überblicke ich die Menge. Mittlerweile sind noch ein paar Menschen dazugekommen. Und trotzdem ist noch genug Platz auf der Tanzfläche.
Ein Mann mit dunkelbraunen welligen Haaren fällt mir in der Menge auf. Er scheint mit einer kleinen Gruppe da zu sein, aber ohne Partner oder Partnerin.
Sobald ich meine geleerte Flasche hinter mir auf Theke gestellt habe, mache ich mich auf den Weg in seine Richtung. Die anderen Mitglieder, zwei Pärchen, tanzen neben ihm. Er selbst scheint die Menge nach einem geeigneten Tanzpartner abzusuchen. Ich bemerke, zufrieden, dass sein Blick eher den Männern gilt als den Frauen.
„Lust auf einen Tanz?", frage ich ihn und halte ihm einladend die Hand, als ich neben ihm zum Stehen komme. Er hatte gerade genau in die entgegengesetzte Richtung geschaut und mich noch nicht bemerkt.
„Gerne.", stimmt er nach einer kurzen Musterung zu und legt seine Hand in meine dargebotene. Sein leicht verschmitztes Lächeln und das Funkeln seiner grünlich schimmernden Augen erhellen sein ganzes Gesicht. Erst jetzt erkannte ich ihn. Mein ausgewählter Tanzpartner ist der Formel 1 Pilot Charles Leclerc.
Schnell haben wir unseren Rhythmus gefunden. Ich führe und er scheint mir so weit zu vertrauen, dass er sich fallen lässt. Und doch überrascht er mich zwischendurch mit, passenden, anderen Tanzschritten oder indem er sich näher an mich ran presst.
Wir tanzten einige ganze Zeit lang so weiter. Nur ab und zu verschlägt es uns an die Bar, um unseren Durst zwischen den einzelnen Tanzeinlagen zu stillen. Unsere Tänze werden immer intensiver und erotischer. Charles weiß sich definitiv zu bewegen und mich mit eben diesen Bewegungen zu triezen.
Und so beschwere ich mich auch nicht, als er mich hinter sich aus dem Club herauszieht und wir nebeneinander den Weg zu seiner Wohnung einschlagen.
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Die Nacht ... war einfach nur perfekt. Charles beweist mir im Bett, wie sehr er mir vertraut und lässt sich vollkommen in meine Liebkosungen fallen. Diese eine Nacht übertrifft die letzten Jahre Sex mit Erika um Meilen.
Zufrieden bleibe ich einige Minuten im Bett liegen. Ich strecke mich, um meine Muskeln etwas zu lockern. Die fast schon süße Anspannung nach der Nacht fällt nach und nach von mir ab. Charles war schon nicht mehr im Bett, als ich aufwachte. Mein Gefühl sagt mir aber, dass ich nicht unwillkommen bin, also lasse ich mir beim wachwerden Zeit.
Das Geräusch von nackten Füßen auf Parkettboden nähert sich dem Schlafzimmer, bis sich die angelehnte Tür weiter öffnet. Charles trägt ein Tablett mit Frühstück in den Händen. Bekleidet ist er nur mit engen Pants und das Hemd, welches ich gestern getragen habe, welches nur mit zwei geschlossenen Knöpfen am Herunterfallen gehindert wird. Ein sehr lecker Anblick in zweierlei Hinsicht. In meinem Bauch kribbelt es. Mehr, als es jemals bei Erika gekribbelt hat.
Ich streife mir meine eigene Unterhose über und nehme ihm dann das Tablett ab, damit er sich neben mir auf dem Bett gemütlich machen kann. Er lehnt sich entspannt an meine Schulter.
Genüsslich machen wir uns über das vielfältige Frühstück her. Wir füttern auch gegenseitig die ein oder andere Traube und Beere, die er als Früchte Mix in einer Schüssel angerichtet hat. Nach der letzten Nacht ist es eine Wohltat so zu frühstücken.
Wir lassen uns unsere Zeit. Auch der ein oder andere Kuss schleicht sich zwischen die Essenshappen. Keiner von uns ist gewillt die Nacht für beendet zu erklären.
Mein Wecker, der mich an meinen Flug nach Hause erinnert, beendet die entspannte Stimmung zwischen uns.
Charles bringt mich mit seinem Wagen erst zum Hotel, wo ich meine Sachen einsammle und anschließend auch direkt weiter zum Flughafen. Ein klitzekleiner Abschiedskuss im Schutz des schlecht beleuchteten Parkhauses ist uns noch gewährt.
---
Nach meiner Landung in Madrid erwartet mich eine Nachricht von Charles auf meinem Handy.
C: Vermisse dich.
A: Ich dich auch.
Das Kribbeln in meinem Bauch ist wieder da.
Ein seeliges Lächeln verlässt meine Lippen auch nicht, als ich mitten durch eine Gruppe Reporter und Paparazzas laufe, um den Flughafen zu verlassen. Ich bin einfach nur Glücklich.
***
Die Monate ziehen ins Land. Immer wenn wir es irgendwie einrichten können, besuchen Charles und ich uns gegenseitig. Ansonsten sind wir in jeder freien Minute dabei einander Nachrichten zu schreiben. Abends versuchen wir so oft es geht Videocalls zu machen.
Charles ist das, was ich schon immer gesucht habe. Und ich hoffe er bleibt noch sehr lange ein Teil meines Lebens.
Ein OS, der sich schon vor ein paar Monaten gewünscht wurde und den Startschuss gibt für all die Wünsche, die ich von euch entgegengenommen habe ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(07.07.2023)
Chapter 120: 177. StonesxGrealish
Chapter Text
Johns Sicht:
Eigentlich sollte ich es nach all den Monaten besser wissen. Aber der Zellhaufen in meinem Brustkorb, der sich ‚Herz‘ nennt, hat andere Pläne und überredet mein Gehirn immer und immer wieder.
Ich war schon auf dem Weg in mein gemütliches Bett gewesen, als mein schlechtes Gewissen mich einholte. Es kann es einfach nicht lassen, mich mal nicht an ihn denken zu lassen. Und dabei ist es schon halb zwei morgens.
Der Grund? Jack. Jack Grealish. Vor seinem Transfer zu uns habe ich ihn ignoriert, wenn wir uns bei Einsätzen in der Nationalmannschaft gesehen haben. Ihn als typischen Arschloch Angeber mit Partyfaible abgetan. Gut, dass ist er noch immer. Aber mit seinem Transfer und dem Fakt, dass ich jetzt fast 24/7 mit ihm zusammen auf einem Rasenplatz stehe oder im selben Hotel wohne, hat mein Herz auf den Plan gerufen.
Mein Kopf denkt weiterhin logisch. Sieht die Red-Flags, die praktisch um Jack herumtanzen, und lässt wich auch nicht von seinen Sprüchen vereinnahmen. Und der verräterische Zellklumpen in meinem Brustkorb? Der hat Jack einmal wahrgenommen und war sofort der Meinung, dass er die Sterne ans Himmelszelt gehangen hat. Im Kampf ist mein Kopf meinem Herz oft unterlegen, weswegen ich in Bezug auf Jack nicht rational und logisch denken kann, in seiner Nähe mein Herzschlag sich deutlich erhöht und eine ganze Kolonie von Schmetterlingen in meinem Bauch eine Aufführung veranstalten.
Und so habe ich, wie so oft in den letzten Monaten, bevor ich mich aus meiner gemütlichen Sofadecke gequält habe, ihm eine Nachricht geschrieben.
JS: Hey. Bist du unterwegs? Wenn ja, brauchst du jemanden, der dich abholt?
Jack hatte die schlechte Angewohnheit nach guten sowie schlechten Spielen feiern oder sich betrinken zu gehen. Wir haben schon gestern gespielt und gewonnen, aber da wir morgen, beziehungsweise heute, noch frei haben, macht Jack direkt eine Doppelschicht.
Gestern war ich auch von der Partie. Wir sind fast mit der kompletten Mannschaft in einem Klub eingekehrt. Als ich, zu später Stunde und mit dem Großteil der Mannschaft gegangen bin, habe ich Jack überreden können, sich auch in mein Taxi zu setzen. Praktischerweise wohnen wir nur wenige Straßen voneinander entfernt.
JG: Bittte. Bus su lib tu mi.
Seiner Nachricht nach hat er einiges Intus. Ich übersetzte sie, mittlerweile gekonnt und in kürzester Zeit, auf: ,Bist so lieb zu mir‘. Über die letzten Jahre hat er eine fast schon erstaunliche Toleranz für Alkohol aufgebaut. Aber auch er hat sein Limit und dies schien erreicht zu sein.
JS: 10 Minuten. Warte draußen auf dich.
Über mich selbst den Kopf schüttelnd, streife ich mir einen Hoodie über. Mittlerweile habe ich einen immer griffbereit über einem der Barstühle an meiner Kücheninsel stehen, soweit ist es schon gekommen. Mit geübten Handgriffen nehme ich Haustürschlüssel, Autoschlüssel, Handy und Geldbeutel in die Hand.
Kurz darauf steuere ich mein Auto durch die bekannten Straßen zu Jacks Lieblingsklub.
Ausnahmsweise parke ich direkt vor der Tür. Mittlerweile kennen mich die Türsteher und lassen mich gewähren. Sobald Jack sicher auf dem Beifahrersitz verfrachtet ist, fahre ich ja direkt wieder weg.
Während ich aussteige und um mein Auto herum gehe, kommt Jack wie gerufen aus dem Klub getaumelt. Einer der Türsteher hilft ihm zum Auto zu kommen. Dort übernehme ich meinen Teamkollegen und verfrachte ihn auf den Beifahrersitz. Bei meinen ersten Abholungen war es noch ein Kampf gewesen ihn ins Auto zu bekommen. Nach den fast schon unzähligen Malen, die wir diese Situation nun schon hatten, wurde er mit der Zeit wenigstens etwas kooperativer und so geht es heute recht schnell ihn einzupacken.
Ich verabschiede mich mit einem Winken von den Türstehern. Traurig, dass wir uns schon so gut kannten. Und dass nur wegen Jack-Abhol-Aktionen, da ich selbst selten feiern gehe.
Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe und meinen Gurt geschlossen habe, schaue ich zu Jack rüber. Er lehnt mit geschlossenen Augen, aber nicht schlafend an der Beifahrertür. Er sieht so verletzlich und unschuldig aus, wie er da so hängt. Bequem ist es definitiv nicht. ‚Am besten bringe ich ihn so schnell es geht nach Hause, wo er in sein weiches Bett kriechen kann.‘, denke ich mir.
Eine Sekunde lang genehmigte ich mir meine Augen noch auf Jack ruhen zu lassen, oft sieht man ihn nicht so ruhig und friedlich, bevor ich den Motor starte und beginne mich vorsichtig in den Straßenverkehr einzugliedern.
Ungefähr auf halber Strecke schein Jack ein Energieschub zu erreichen und er setzt sich zumindest wieder gerade hin und scheint auch die Straße und Umgebung einigermaßen wahrnehmen zu können. Ich hoffe dieser Zustand hält an, bis wir bei ihm sind.
„Danke.“, höre ich ihm murmeln. Seine Sprache ist noch vom Alkohol etwas verwaschen, aber einigermaßen verständlich.
„Hm.“, machte ich nur und Bremse gleichzeitig ab, da wir uns einer Ampel nähern, die gerade auf Geld umgesprungen ist.
„Warum hilfst du mir immer?“, lallt er noch leicht.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, wie lange ich das noch machen werde.“, lüge ich ihn an. Ich tu es, weil ich ihn liebe, und ich werde es auch so lange tun, wie ich ihn noch liebe oder bis einer von uns City verlässt.
„Du Lüüüügst. Wahrheit?“, fordert er.
Ich wende ihm meinem Kopf zu. Das ist ein großer Fehler, da ich ihm nun direkt ansehe und er seinen besten Bettel-Blick aufgesetzt hat. Und diesem Blick kann ich einfach nicht widerstehen.
„Jooooohn!“, quengelt er und verstärkt den Ausdruck seiner Augen noch ein Mal.
„Weil ich dich liebe, verdammt!“, bricht es aus mir heraus. Schwer atmend schaue ich ihn an. Jetzt ist es raus und ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird.
Kurz ist es still im Auto, dann spricht er wieder: „Trinke so viel, um dich zu vergessen. Zumindest kurz.“, bring er einigermaßen geradeheraus.
Mein Gehirn kommt gar nicht so schnell hinter dieser Aussage hinterher, wie Jack sich mit seinem Oberkörper geschickt über die Mittelkonsole zu mir bewegt hat und sein Kopf kurz vor meinem innehält, bevor er seine Lippen mit den meinen verbindet.
Mehr als eine kurze Berührung wurde es nicht, da hinter uns die Autos hupen. Ich schiebe ihn sanft weg und mit einem Blick zur Ampel stelle ich fest, dass diese grün ist. Peinlich berührt, dass wir scheinbar die komplette Rotphase und einen Teil der Grünen nur mit uns beschäftigt waren und erst durch andere Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam gemacht wurden, werde ich etwas Rot.
Mit dem kichernden Jack neben mir, der mir zumindest das Wegschieben nicht böse nimmt, lege ich den Rest der Strecke zurück. Entgegen meiner ursprünglichen Planung fahre ich direkt zu mir.
Ich helfe Jack, der noch immer kichert, ins Haus. Sein Energieschub hält an und so schaffe ich es ihn ein Glas Wasser einzuflößen, bevor ich ihn in mein Schlafzimmer bringe, wo er sich mit nur etwas Hilfe meinerseits die Partyklamotten auszieht und sich eins meiner Shirts als Schlafshirt anzieht. Sobald er der Länge nach auf der Matratze liegt und die Decke über ihm, rollt er sich zufrieden lächelnd zusammen und schläft innerhalb von Sekunden ein.
Ich erledige noch schnell meine Abendroutine, bevor ich mich neben ihm ins Bett lege.
Wir werden am Morgen in Ruhe und nüchtern über die Offenbarungen der Nacht sprechen. Jacks leises schnaufen beim Atmen, lullt mich in einen ruhigen Schlaf.
Ich muss mich echt erst an Jack heran tasten. Mittlerweile finde ich ihn als Charakter echt cool. In den nächsten Monaten werde ich ihn vermutlich immer wieder mal vorkommen lassen. Hier in diesen OS hat er ja John, der ihn etwas ausgleicht.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(04.08.2023)
Chapter 121: 177. 2/2 GrealishxStones
Chapter Text
Diese Fortsetzung wurde sich von @Nadinedenters gewünscht!
Jacks Sicht:
Viele Menschen sprechen gerne von ihren Schutzengeln. Meist denken oder vermuten sie dabei ihre, leider bereits verstorbenen, Freunde oder Verwandten hinter dem Aberglauben.
Ganz anders ich. Bis zu der Nacht, in der John und ich uns in seinem Auto gestanden haben, dass wir uns beide mehr mit dem anderen vorstellen könnten, habe ich nicht an Schutzengel gedacht.
Und dann veränderte es sich durch diese Nacht von jetzt auf gleich. Auf einmal habe ich einen Schutzengel. Keinen Verstorbenen Verwandten im Himmel, der über mich wacht, sondern meinen Partner. John machte es nicht bewusst, aber er tut mir und meinem Leben gut. Ich habe einen Grund, einen Menschen eine Idee, für die ich Leben kann und für die ich fast alles tun würde. Vor dem Abend mag es eine ausgeprägte Schwärmerei gewesen sein, die ich für John und empfunden habe, heute ist es so viel mehr und es wächst täglich weiter an.
Wirklich klischeehaft. Phil, der sich, wenn es möglich wäre nur von realen oder fiktiven Liebesgeschichten leben würde, entlockte es ein langgezogenes und verträumt es ‚Awwww!‘, als wir ihm nach einigen Monaten unsere Beziehung eröffneten. Von John, als meinen Schutzengel, belassen wir es dabei, dass er mich oft nach längeren Abenden einsammelt.
Das John mein Schutzengel ist, weiß er gar nicht. Ich glaube, dass das auch so bleiben muss, damit sein positiver Einfluss auf mich bestand hat und erneuert werden kann. Er tut es unterbewusst und zeigt mir so, wie sehr seine Liebe für mich ihn ihm verankert ist.
Es sind die kleinen Dinge, die mir seine Zuneigung, Respekt aber auch Sorge für und um mich zeigen. John mag fast alles deutlich ruhiger und auch romantischer als ich. Somit bekomme ich immer wieder gut durchdachte kleine Geschenke oder physische Zuneigung von ihm, abseits des Sexs. Während ich bisher nicht viel auf gut gemachte Romantik gehalten habe. Er hält mich nur in kritischen oder gefährlichen Situationen zurück und überlässt es mir, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Egal, ob ich ihn damit unterbewusst verletze. Aber ich kann ihm auch ansehen, dass er einige meiner Entscheidungen oder Taten nicht voll befürwortet und sich sorgen um mich macht.
Mit jeder Woche finden wir mehr unseren gemeinsamen Weg. Zu Beginn haben wir die typische rosarote Brille des Verliebtseins aufgehabt und konnten in den Augen des anderen kaum etwas falsch machen. Anschließend, zurück auf dem Boden der Tatsachen, sah es ganz anders aus. Es ist die Phase, in der wir unsere Leben aufeinander abstimmen. Ein Geben und ein Nehmen, bis wir unsere Balance gefunden haben. Das hat einige Wochen gebraucht, bis keine weiteren Punkte oder Baustellen sichtbar geworden sind.
Naja, eine Baustelle bleibt. Ich weiß nicht, ob John sie sieht oder nicht, aber ich tue es. Wenn John sie nicht wahrnimmt, ist das gar nicht so tragisch, wie es zuerst klingt. Diese Baustelle ist allein auf meiner Seite.
Meine Bachelor-Zeit. Partys, Alkohol, Feiern und sich ausprobieren. Laster, die John nicht oder zumindest nicht in der gleichen Größe besitzt. Die habe nur ich. Und ich möchte sie endlich angehen.
Ich bin noch jung, aber auch kein gerade erwachsene gewordener. Noch sind die Vereine recht neutral eingestellt. Nur ab und zu, wenn ich verkatert zum Training komme, hat es Nachspiele, dass ich am Abend zuvor im Club gewesen bin. Ich bin der Trottel der Mannschaft. Das schlechte Vorbild für Neulinge und Jungspieler. Eine Reputation, die ich nicht weiter pflegen möchte. Auch John, der bisher kein Wort, sondern nur enttäuschte Blicke in meine Richtung geworfen hat, findet mich an diesen Tagen nicht sympathisch. Und er ist mein Freund.
Also habe ich recherchiert. Und das ausgiebig. John habe ich bewusst außen vorgelassen. Ich weiß, dass er mich unterstützen würde, aber ich will das allein schaffen. Für mich. Für ihn. Für uns.
Einen Aufenthalt in einer Entzugsklinik scheint zu viel für das Level meines Alkoholismus zu sein. Dazu kommt, dass ich dadurch komplett aus dem Training kommen würde, einige Wochen oder Monate gar nicht spielen könnte und so meine weitere Karriere eventuell beschäftigen könnte. Meine Rettung: Suchtberatungen bei Ortsansässigen Psychologen. Nur ein oder zwei Termine die Woche, die sollte ich ohne große Probleme in meinem Plan unterbekommen, ich bin weiterhin zuhause und kann trainieren und spielen.
Meine Entscheidung dazu ist schnell gefallen. Zwei weitere Tage gehen für die Auswahl des vermutlich richtigen Arztes auf. Ich entscheide mich schlussendlich für eine Frau. Ich bin sonst immer in der Obhut von Männern und auch an dem Partyabenden bin ich stets mit einer Männergruppe unterwegs. Vielleicht bringt mir der Einblick in mein Leben durch das andere Geschlecht einen Lichtblick. Zudem hat sie gute Werte auf einer Seite die Ärzte nach ihrer LGBTQIA+ Einstellung rankt.
Der erste Termin ist Nerven aufreibend, tut mir aber schon gut. Es war ein simples Abtasten von uns beiden, ob wir tatsächlich gut harmonieren und die Therapie gemeinsam durchlaufen würden. Dr. Bloom ist jung und dynamisch. Sie kann sich gut in mich hineinversetzen und löst in mir keine Angst aus. Ich weiß ab dem Moment, in dem ich in ihr Behandlungszimmer getreten bin, dass sie die Therapeutin für mich ist.
Über die nächsten Wochen gehe ich mindestens einmal und wenn es passt, zweimal zu ihr. John habe ich etwas von zusätzlicher Betreuung eines externen Physiotherapeuten erzählt. Er hat auch einen und befürwortet es. Ich bin mit denen im Verein zufrieden und hake das Thema für mich ab.
Zeil meiner Therapie ist es, dass ich bewusster mit Alkohol umgehe. Ganz aufhören könnte ich nicht, aber ich will bewusster trinken können, ohne dass es ausartet.
Fast drei Monate quäle ich mich. In der Zeit gab es vier Geburtstagsfeiern und nur zu diesen Anlässen trinke ich mal ein Bier oder ein Sekt mit. Ich bin stolz auf mich. Das alles habe ich von mir aus selbst hinbekommen und es geht mir nun besser denn je.
Zum dreimonatigem Jubiläum meines ersten Google Versuchs nach einem passenden Psychologen, schreibe ich John eine Karte:
‚Du und ich beide wissen, dass du der vernünftige in dieser Beziehung bist. Du kümmerst dich um mich und alles andere, damit ich es nicht machen muss und um mir deine Liebe zu zeigen.
Und auch wenn ich deine Hilfe und Unterstützung sehr schätze, wollte ich eine Sache allein angehen:
Heute vor drei Monaten habe ich das erste Mal nach einer Suchttherapie gegoogelt. Vor Zweieinhalb Monaten habe ich diese begonnen. Die Tage an denen ich etwas, ein Bier oder Sekt, getrunken habe kann ich seitdem an einer Hand abzählen.
Und auch wenn du nichts davon wusstest, hast du mich dabei unterstützt. Wenn es mir schlecht ging oder mein Selbstvertrauen nachließ, habe ich an dich gedacht und konnte mich allein wieder motivieren weiterzumachen.
Du hast mein Leben auf so viele Arten und Weisen besser gemacht. Aber diese Baustelle musste ich allein angehen, damit unsere gemeinsame Zukunft gesichert ist.
Ich liebe dich, mein Großer.
Love, Jack‘
Es ist ein ruhiger Abend, als ich ihm die Karte gebe. Auf der Vorderseite ist ein Schutzengel abgebildet. Denn er ist ja meiner.
Ich überreiche ihm die Karte, nachdem wir das feierlich von mir bestellte Essen aufgegessen haben. Unsere Küche habe ich für den Anlass mit Kerzen erleuchtet und im Kühlschrank steht auch noch Nachtisch. Als homosexuelles Pärchen im Fußball hat man es nicht einfach und die Küchendates sind zu unserer liebsten Date Art geworden.
John liest du die Karte in aller Ruhe. Mit leicht feuchten Augen wendet er sich schließlich zu mir. „Ich bin so stolz auf dich.“, flüstert er gerührt, bevor er sich über den Tisch beugt um mir, nachdem ich mich ebenfalls vorgelehnt habe, gefühlvoll zu küssen.
Es ist genau der richtige Abend, um John endlich einzuweihen und mit ihm meinen Erfolg zu feiern. Natürlich mit einer Flasche alkoholfreiem Sekt, versteht sich.
Sucht ist ein großes Thema. Ich habs mit der Zeit die ich täglich an meinen Geräten verbringe.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(29.09.2023)
Chapter 122: 178. AdeyemixSzobozlai
Chapter Text
Wunsch von: Hanschi04
Karims Sicht:
Das Ende der Saison 2022/23 ist für mich gleich eine doppelte Enttäuschung.
Einerseits ist da die Tatsache, dass ich mir bei unserem letzten Spiel vor der Sommerpause einen Muskelfaserriss zuzog. Andererseits ist es die Inkompetenz, die wir in eben diesem Spiel als Mannschaft gezeigt haben.
Vor dem Spiel waren alle gut gelaunt gewesen. Es ist möglich, dass wir Meister werden können. Gegenüber den Bayern haben wir sogar einen kleinen Punktevorsprung aber ein schlechteres Torverhältnis.
Die erste Halbzeit haben wir nicht überzeugen können. Fehlpässe, gestörte Kommunikation und Lustlosigkeit kann man uns vorwerfen und hat damit sogar recht. Wir hatten uns von Mainz regelrecht vorführen lassen. Die starke Mannschaft des BVB der vorherigen Spiele ist wie vom Erdboden verschluckt. Die zweite Halbzeit läuft besser und wir können zumindest bis zum Ende des Spiels auf ein 2:2 ausgleichen.
Im Anschluss verfolgen einem die Fragen. Was wäre, wenn Sebastien den Elfer in der ersten Halbzeit verwandelt hätte? Und wie wäre das Spiel verlaufen, wenn wir in der zweiten Halbzeit zumindest eine der vielen Torchancen verwandelt hätten? Was wäre gewesen, wenn ich durchgespielt hätte? Was hätte ich verändern können?
Fragen über Fragen und jede zieht mich weiter runter. Direkt am Abend rufe ich meinen Freund an. Durch die Praxis des DFL, am letzten Saisonspieltag alle Spiele parallel laufen zu lassen, ist er ebenfalls mit seinem Spiel fertig. Dominik und seine Mannschaft haben ihre Aufgabe erfüllt. Mit einem 4:2 gegen Schalke haben geholfen unseren Derbyrivalen absteigen zu lassen. Zwischenzeitlich hatten die Schalker in Leipzig mehr Druck erzeugen können, aber dann vielen nach ihrem 2:2 Ausgleich zwei weitere Tore für die Leipziger. Dominik tut sein Bestes, um mich wieder aufzubauen. Manchmal verfluche ich die hunderten Kilometer, die wir voneinander entfernt sind. Besonders, wenn ich es vermisse von ihm gehalten zu werden oder wenn mir das Gefühl der Zugehörigkeit fehlt, welches ich in seiner Nähe verspüre. Es ist zum Mäusemelken.
Nach diesem vermaledeiten Spieltag muss ich auch vorerst in Dortmund bleiben. Untersuchungen und die ersten Physio-Einheiten stehen für mich auf dem Plan. Auch, wenn es jetzt erst einmal in die Sommerpause geht, muss ich mich an meinen Vertrag halten und Verletzungen melden und durch unser Ärzteteam behandeln lassen.
Dominik und seine Mannschaft haben noch ein Spiel vor sich, bevor auch sie in die Sommerpause entlassen werden. Eine Woche nach dem letzten Spieltag der Fußballbundesliga steht für sie das DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt in Berlin auf dem Plan. Somit kann er auch nicht wegen dem Training vor dem Spiel zu mir nach Dortmund kommen und das bedeutet, dass wir noch etwas Durststrecke vor uns haben, bis wir uns wieder in die Arme nehmen können.
Irgendwie überstehen wir diese Woche schon. Nach dem Spiel in Berlin hat Dominik dann auch Urlaub und wir haben wieder Zeit für uns allein und können relaxen. An diesem Gedanken halte ich mich fest und bewahre mir meine Hoffnung. Das ändert nichts daran, dass sich die Tage für mich zäh, wie Kaugummi ziehen.
Zudem will mir zu Beginn der Woche nichts gelingen. Ich versuchte mich an einem Auflauf: Die oberste Schicht wurde mehr als Braun. Ich will zum Einkaufen und ziehe dazu meine Lieblings-Sneaker an: an einem Schuh löst sich die Sole etwas. Ich will ein Bad nach einer anstrengenden Physio Sitzung nehmen: Ausfall der Heizung im ganzen Haus und unser Warmwasser wird mit der Heizung erzeugt. Wenn man bei der Kaugummi Metapher bleibt, habe ich wohl Kaugummi unter meinen Schuhsolen kleben und sammle damit alles Mögliche auf. Juhu!
***
Am Ende ist es eine Idee von Julian, der mir nach den Enttäuschungen der ersten Wochenhälfte eine Idee präsentierte. Da ich verletzt bin, aber nicht allzu schwer könnte ich ja, wenn die Untersuchung am Tag vor dem Finale des DFB-Pokals gute Ergebnisse zeigt, nach Berlin fahren und meinem Freund im Stadion zujubeln.
Ab dem Mittwochmorgen, als Jule mir seine Idee präsentiert, geht es wieder aufwärts. Mir verbrennt kein Essen mehr, meine Lieblings-Sneaker bekomme ich von einem Sammler repariert und das Warmwasser geht auch wieder.
Meine Freizeit verwende ich nun damit zwei Szenarien vorzubereiten. Die erste ist, dass ich am Wochenende nach Berlin fahren kann, um meinen Freund zu überraschen und Nummer zwei ist das gemeinsame Fußball gucken bei mir zuhause, wozu ich Freunde und einige Mannschaftskollegen einlade. Dominik erzähle ich davon nichts. Wenn ich nach Berlin reisen darf, wird es eine Überraschung und wenn nicht ist er nicht enttäuscht.
***
Mit Müh und Not verhindere ich es, dass ich einem Freudentanz aufführe, als ich das Behandlungszimmer verlasse, in dem mir unser Mannschaftsarzt mitgeteilt hat, dass gegen meine Berlin-Reise spricht. Beim Planen des Wochenendes habe ich mich vorbildlich verhalten und habe meine Füße stillgehalten. Und das hat der Arzt gerade gelobt.
Es ist bereits Freitagnachmittag und ich muss dringend noch für die Reise packen. Jule ist so nett und spielt heute meinen Fahrservice und wird mir auch beim Packen helfen.
Am Abend versuche ich mir nichts von meiner Aufregung und Freude anmerken zu lassen. Wie jeden Abend telefonieren Dominik und ich und erzählen uns gegenseitig von unseren Tag. Ich muss mich wirklich zurückhalten, um die Überraschung nicht schon vorher zu Nichte zu machen. Ein klein wenig machte es mir sogar Spaß, ihn so an der Nase herumzuführen.
In der Nacht schlafe ich unruhig. Ich kann es kaum erwarten morgen nach Berlin zu fliegen, das Finale zu sehen und zum Schluss meinen Freund wiederzusehen. Ganz nach dem Motto: Das beste kommt zum Schluss.
Jule bringt mich zum Flughafen und nach dem Flug reise ich mit einem Taxi weiter. Mit ein wenig Finesse kann ich Dominik abhalten mir auf die Schliche zu kommen. Unbemerkt checke ich in einem Hotel im Umkreis des Mannschaftshotels der Leipziger Mannschaft ein.
Nun beginnen die letzten Stunden, bis ich Dominik wieder habe. In meinem Kopf läuft der Countdown mit meiner Ankunft am Stadion runter. Innerlich bete ich darum, dass es keine Verlängerung oder Elfmeterschießen gibt. Die würden die Dauer nur verlängern und dafür bin ich jetzt schon viel zu aufgeregt für.
Mit dem Anpfiff des Spiels legt sich meine Aufregung, da ich mich auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren kann. Das Spiel läuft gut. Leipzig wartet lang, um den ersten Treffer zu verzeichnen. Erst in der 71. Minuten fällt das 1:0. Mein Freund ist ebenfalls in guter Form und erhöht in der 85. Das Ergebnis auf 2:0. Das Ergebnis bleibt der Endstand. Dominik wird kurz vor Schluss ausgewechselt und dann ist das Ergebnis auch schon amtlich. RB Leipzig holt sich das zweite Mal und infolge den DFB-Pokal.
Als VIP und meinem Status als Spieler schaffe ich es ins Innere des Stadions. Nur von den Sicherheitskräften habe ich meine Identität offenbart. Mein Plan unerkannt zu bleiben, ging deswegen auf.
Während die Mannschaft noch feiert, platziere ich mich in einem Gang ohne Kameras, den die Spieler aber passieren müssen, wenn sie zu den Kabinen wollen.
Um mein Bein zu entlasten, lehne ich mich an die Wand. Gleichzeitig unterdrücke ich damit den Drang nervös hin und her zu laufen und auch das Verlagern meines Gewichtes von einem auf den anderen Fuß.
Jetzt sind es nur noch Minuten, die unser Aufeinandertreffen noch auf sich warten lässt. Während das Spiel in normaler Geschwindigkeit an mir vorbeigezogen ist, kommt mir die Zeit, die ich in diesem Gang stehe, unfassbar lang vor.
Mit angehaltenem Atem lausche ich dem näherkommenden Geräusch von Stollenschuhen auf dem Fußboden. Die Frankfurter sind längst in der Kabine. Das bedeutet, dass es sich nur um Spieler von Leipzig handeln kann.
Die erste Gruppe läuft an mir vorbei. In ihrem Siegestaumel bemerken sie mich auch nicht. Dominik ist nicht unter ihnen. Aber ich kann schon die Geräusche einer weiteren Gruppe ausmachen.
Die nächste Gruppe besteht aus vier Leuten. Olmo, der vorangeht, zwei weitere im Gespräch miteinander hinter ihm. Wer es ist, kann ich nicht sagen, da mein Blick fast sofort auf den Mann fällt, der das Schlusslicht der Gruppe bildet. Dominik.
Auf mein Gesicht schleicht sich ein Lächeln. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich ihn vermisst habe. Ich beobachte ihn ganz genau. Bisher hat er mich noch nicht bemerkt. Er ist damit beschäftigt dem Gespräch seiner vor ihm gehenden Mannschaftskollegen zu folgen.
Und dann war es so weit. Er hebt seinen Kopf. Vermutlich will er nur kurz sehen, wo hin sie gehen müssen, um zur Kabine zu kommen. Ich kann sehr gut verfolgen, wann er mich bemerkt und eine Sekunde später realisiert, dass ich wirklich vor ihm stehe und dass ich keine Fatamorgana bin. Mit der Realisierung, dass ich hier bin, bleibt er ruckartig stehen. Seine Augen fangen vor Freude und positiver Überraschung zu strahlen. Seine Mundwinkel, die wegen ihres Siegs schon leicht nach oben gingen, wandern weiter nach oben, als sein Lächeln sich verstärkt. Sobald der erste Schock verdaut ist, setzt er sich wieder in Bewegung.
Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu. „Du bist hier.“, höre ich ihn flüstern, bevor ich von seinen starken Armen an seinen Körper gezogen werde.
Das er noch seine komplette Ausrüstung trägt und verschwitzt ist, ist mir egal und ich kuschle mich näher an ihn. Auch das seine Mannschaftskollegen nur ein Meter neben und stehen geblieben sind, ist mir egal. Ich habe meinen Freund wieder und allein das zählt.
„Es gibt keinen Ort, wo ich gerade lieber sein würde.“, entgegnete ich leise und meine es genauso. Als Antwort löst er sich ein kleinwenig von mir und beugt sich zu mir runter. Ein kurzer genüsslicher Kuss folgt, bevor ich ihn zum Duschen schicke. In den nächsten Wochen werden wir mehr Zeit für uns haben und das werden wir auch entsprechend genießen.
Typisch ich, hänge ich etwas den Ereignissen hinterher 😅 Aber ich gelobe Besserung und famge bald mit neuen Biathlon OS an, damit diese ab dem Saisonstart fertig sind ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG,
Ju
(11.08.2023)
Chapter 123: 180. NorrisxMount (Crossover)
Chapter Text
Wunsch von Fanfictionseins
Max F. Sicht:
Ich bilde mir ein, dass ich Lando genauso gut kenne, wie seine Familie. Als einer seiner längsten Freunde und Sidekick begleite ich ihn schon fast sein ganzes Leben. Und ich weiß mit großer Sicherheit, dass er mir einiges erzählt hat, was seine Familie nicht weiß.
Trotzdem erkenne ich ihn aktuell kaum wieder. Ja, wir reden ganz normal miteinander oder schreiben uns sehr regelmäßig. Und doch ist da eine Sache, die er mir nicht anvertraut. Er ist definitiv verliebt oder hat seine Schwärmerei schon von sich überzeugen können.
Ich weiß nichts. Nicht, wer meinem besten Freund den Kopf verdreht hat, wann es passiert ist oder wie sie sich kennengelernt haben könnten.
Seit Lando in Monaco lebt, bekomme ich trotz fast durchgängigen Kontakt via Text, deutlich weniger mit, als zuvor. Es hat einen Keil zwischen uns getrieben. Ein kleiner zwar, aber es ist und bleibt ein Keil.
Nicht, dass ihm etwas vorschrieben will, oder so. Ich will als sein bester Freund nur das Beste für ihn. Lando und ich neigen beide zu selbstzerstörenden Aktionen und wir haben uns jahrelang gegenseitig geschützt, dass wir nichts Dummes tun. Sollte sein Herzblatt ihm fallen lassen, ist es meine Aufgabe Lando wieder zusammen zu flicken und ihm zu helfen über den Unbekannten hinwegzukommen. Und dafür muss ich wissen, wer er ist und was ich zu tun habe, wenn der schlimmste Fall eintritt. Das fehlt mir und deswegen würde ich Lando nur oberflächlich helfen können.
Ich würde sagen, dass alles mit dem Rennen in Monaco im Frühling 2022 anfing. Das grenzt kaum die Anzahl der möglichen Personen ein. Monaco ist traditionell ein sehr gut besuchter Grand Prix. Viele Stars und Sternchen kommen dahin und zeigen sich auf Bildern zwischen den Boliden.
Also greife ich auf das zurück, dass ich habe. Nachrichten von Lando, Fotos und Posts auf Social Media vom ihm, sowie Fotos und Berichte von und über ihn von Fans und der Presse. Dabei fühle ich mich wie ein Stalker. Ich muss mich regelmäßig dazu zwingen nicht nach neuem Material zu suchen, was echt schwer ist. Selbst der Grund, dass ich mir Sorgen mache, hilft mir an manchen Tagen nicht mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
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Alles begann damit, dass Lando seit dem Rennen in Monaco noch öfter am Handy ist, als sonst. Bei manchen Nachrichten schleicht sich ein zaghaftes aber strahlendes Lächeln auf Landos Lippen, das mich überhaupt darauf bringt, dass Lando jemanden kennengelernt haben könnte. Da ich bei Lando zu Besuch bin, und um seine Wohnung endgültig zu seiner zu machen, bemerke ich dem Umschwung vom einen auf den anderen Tag. Dafür muss man Lando aber auch sehr gut kennen, nicht jedem wäre es aufgefallen.
Mit der Sommerpause ist Lando mehr in England, als in der ersten Jahreshälfte. Innerlich mache ich die Rechnung. Die Zeit die er im MTC verbringt kann ich recht leicht nachhalten, da er dann bei mir wohnt. Ich hatte als ‚Mieter' sein Haus in der Nähe des McLaren HQ übernommen. Sein Zimmer hier bleibt auch seins und einige Dinge lässt er dauerhaft hier, für die Zeit die er hier zu Besuch ist. Als nicht biologischer dritter Sohn der Familie Norris bin ich auch in einer der WhatsApp Familiengruppen und auch oft eingeladen Lando zu ihnen zu begleiten. Von dem, was ich mitbekommen habe und die sonstigen Termine Landos in England, bleiben da noch ein paar Tage über.
Mir ist auch klar, dass Lando seine Beziehung nicht öffentlich machen würde. Anders als seine Fahrerkollegen, die ihre Freundinnen online und auch an der Strecke als Begleitung offen zur Schau stellen, kann er das nicht. In seiner Pubertät hat sich Lando zeitweise komplett verändert. Der Grund: anders als die Jungs in seinem Umfeld kann er mit Mädchen und Frauen nichts anfangen. Er brauchte lange, um zu akzeptieren, dass er Schwul ist. Erst, als ich mich vor ihm als Bi geoutet habe, hat er sich angefangen selber zu akzeptieren und es den wichtigsten Leuten zu erzählen.
Die einzige, die er öffentlich zeigt ist Luisa, die aber nur eine freundschaftliche Freundin ist und ihm bis zum Herbst 2022 als Alibi-Freundin ausgeholfen hat. Das jähe Ende der ‚Beziehung' machte mich ebenfalls stutzig. Luisa hat keinen neuen Partner, der eifersüchtig geworden sein könnte. Auch das ist für mich ein Indiz, dass Lando möglicherweise jemanden gefunden haben könnte. Luisa und er hatten vereinbart, zumindest solange zusammen zu bleiben, bis einer von ihnen sich verliebt.
Und zu guter Letzt kommen Kleidungsstücke. Lando ist da ab und an, wie eine Elster es mit glitzernden Objekten hat, mit Klamotten von anderen Leuten. Ich, Tom, sein großer Bruder und auch Carlos und Daniel haben das alles schon selber erlebt. Er hat kein Problem damit Leuten Kleidungsstücke zu entwenden. Besonders Hoodies sind bei ihm beliebt. Es war ein leichtes für mich seine neuen Hoodies im letzten Winter zu bemerken. Und auch, dass der ein oder andere schon etwas in Gebrauch ist. Der Finale Hinweis bekomme ich, als er mich besuchen kommt und mich zur Begrüßung erst einmal zu Tode quetscht. Der Geruch, der von seinem Hoodie ausgeht, gehört zu niemanden, den ich kenne. Dank Landos zahlreichen Umarmungs-Attacken kenne ich die Duftnoten der gängigen Personen in Landos Umfeld ganz gut. Schade, dass es die deutsche Show ‚Wetten, dass ...' nicht mehr produziert wird, da hätte ich als Hoodie-Schnüffler antreten können, so gut bin ich mittlerweile darin geworden.
Das alles habe ich bemerkt. Der einzige Grund, warum ich Lando nicht geradeheraus gefragt habe, ob und was da läuft, ist alleinig sein zufriedenes und seine pures Lächeln. Wer auch immer sein Herz gestohlen hatte, schien es mit Samthandschuhen anzufassen und gut aufzubewahren. Und ist das, was ich mir für ihn immer gewünscht habe.
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Mit Argusaugen beobachte ich weiter Lando und seine Umgebung. Sollte er plötzlich nicht mehr so glücklich aussehen, sollte sich der Herzensbrecher besser auf etwas gefasst machen!
Lando hat weiterhin nichts über den Unbekannten gesagt. Selbst seine Familie und die anderen Freunde und Kollegen scheinen nichts zu wissen. Ich bin mir aber sicher, dass er sich uns offenbaren wird, wenn er und sein Partner soweit sind.
Und auf einmal kam das Wochenende des Spanien Grand Prix um die Ecke. Nach dem Vorbild des letzten Jahres sind deutlich mehr Zuschauer dazugekommen, die zuvor nicht da waren. Und es sind auch deutlich mehr berühmte Personen da.
Ich verfolge das Wochenende von zu Hause aus. Social Media und die Übertragungen liefern mir die wichtigsten Informationen.
Auf Social Media treffe ich zum ersten Mal auf das Bild, welches die Puzzleteile in meinem Kopf zusammenfügt.
Lando in einer innigen Umarmung mit dem englischen Fußballer Mason Mount. Und er trägt wieder dieses sanfte Lächeln im Gesicht. Pures Glück und pure Zufriedenheit strahlen die beiden.
Und das ist das, was für mich zählt. Alle Einzelheiten können warten, bis er bereit ist sie mir zu erzählen. Ich schließe alle, nun überflüssige, Tabs und lehne mich entspannt zurück.
Wahre Freundschaften, wie diese, sind wichtig und ich hoffe ich konnte euch mit diesem Os inspirieren.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(25.08.2023)
Chapter 124: 181. BrandtxHavertz (Mpreg)
Chapter Text
Ein Wunsch von der lieben VaniOswald ☺️
*ein Samstag im Mai 2030*
Julians Sicht:
Bepackt mit einem Wäschekorb mit frisch gewaschener Kleidung laufe ich die Treppe aus dem Keller nach oben ins Wohnzimmer. Oben am Absatz bleibe ich in der offenen Tür stehen. Begeistertes Kinderlachen und das Geräusch von Hundekralen auf dem Fußboden haben mich über einen möglichen Kreuzungsverkehr aufmerksam gemacht.
Aus voller Seele lachend rennt Luna an mir vorbei. Ihr dicht auf den Fersen ist Balou. Ich schmunzle über das Verhalten meiner Tochter und unseres Familienhundes. Durch sie wird es im Haus nie langweilig. Aber sie könnten zumindest etwas vorsichtiger Spielen. Unser Balou ist schließlich nicht mehr der Jüngste und unser Haus ist auch kein Spielplatz. „Luna, Schatz, pass etwas mehr auf, ja? Balou ist nicht mehr so fürs Rennen gemacht und ich möchte auch nicht, dass du dich verletzt. Schließlich willst du in zwei Tagen bei deinem Geburtstag keine Beule haben, oder?"
Die beiden kommen mir wieder entgegen und bremsen kurz vor mir ab. Die Tür zum Keller habe ich in der Zwischenzeit geschlossen. Zur Sicherheit, den sie hätten möglicherweise an mir vorbei und direkt die Treppe hinunterstürzen können. Dann hätte ich sie mit Sicherheit direkt zum Arzt bringen können.
„Ja, Papa." Verlegen schaut mich Luna von unten durch ihren Pony an. Balou, die treue Seele, die er nun mal ist, tut es ihr gleich und so schauen mich gleich zwei Paare Augen mit Welpenblick an. ‚Verdammt die werden immer besser!', fluche ich innerlich. Aber nachgeben werde ich natürlich nicht: „Wir können gerne gleich zur Wiese gehen, wenn ihr jetzt ruhig spielt. Ich muss aber erst noch die Wäsche hier im Korb in unsere Schränke raumen, okay?"
„Oookay." Luna zieht ihre Antwort lang, geht aber, wie erhofft, auf meinen vorgeschlagenen Kompromiss ein.
„Danke." Ich lächle sie sanft an.
Und als ich die nächste Treppe, in das Obergeschoss zu unserem Schlafzimmer, erklimme kann ich vernehmen, wie Luna und Balou es sich zum Spielen auf dem Wohnzimmerteppich gemütlich machen.
Ich muss schmunzeln. Kindererziehung ist nicht einfach, aber man wächst durchaus mit seinen Aufgaben. Jedes Alter bringt neue Aufgaben und Anforderungen mit sich. Kai und ich sind mit jedem Monat, den Luna erlebt, neuen Herausforderungen gegenüber gestellt gewesen. Nun wird sie in wenigen Tagen schon vier Tage alt. Ich kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. Es kommt mir immer noch so vor, als ob es gestern gewesen wäre, dass ich sie das erste Mal nach ihrer Geburt im Arm gehalten habe.
Luna war ein absolutes Wunschkind gewesen. Kai und ich haben uns, kurz vor seinem Wechsel nach Chelsea, testen lassen, ob wir kompatibel sind und ob einer von uns die Veranlagung Kinder auszutragen überhaupt im Genprofil hat. Beide Fragen konnte uns der Arzt mit ‚Ja' beantworten. Seit dem Sommer 2020 träumen wir von einer Fußballerrente mit vielen kleinen Kais und Julians. Geheiratet haben wir im Sommer 2023, zwei Jahre nachdem Kai vor mir auf die Knie gegangen ist.
Die Nachricht, im Winter 2025/2026, dass ich Schwanger bin, kam überraschend. Kinder hatten wir eigentlich erst einige Jahre weiter in der Zukunft geplant gehabt. Aber es kommt halt ab und zu anderes, als man es denkt und plant. Also sortierten wir uns neu. Ich pfählte die Entscheidung meine Karriere frühzeitig zu beenden. Somit konnte ich zu Kai nach England ziehen und dort alles für unseren Familienzuwachs vorbereiten, er kann weiterspielen und hat trotz des anstrengenden Fußballerlebens auch Zeit für mich und das Baby.
Seit einem Jahr sind wir nun wieder in Deutschland nach zwei Jahren Madrid. Kai hat sich entschieden die letzten Saisons seiner Karriere, aktuell hat er noch bis Juni 2032 einen laufenden Vertrag, hier zu spielen. Er ist letztes Jahr beherzt an seinen Berater herangetreten und hat sich mit seinem Wunsch durchgesetzt. Als seine Favoriten gingen Leverkusen, Werder Bremen und Borussia Dortmund ins Rennen. Letzterer Verein bot mir an, wenn ich es möchte, eine geeignete Stelle für mich zu finden. Nach dem wir das Angebot erhalten haben, war uns direkt sicher, dass wir es annehmen werden.
Das letzte Jahr über habe ich als Co-Trainer in der Jungend geübt und parallel die erforderlichen Kurse vom DFB besucht. Seit dem letzten Sommer geht Luna in einen bilingualen Kindergarten, was mir die Freizeit schaffte für die Trainerausbildung.
Nur mit einer Sache hatte niemand planen können. Seit ich gestern einen Arztbesuch hatte, weiß ich mit Sicherheit, dass Kind Nummer zwei unterwegs ist. Die Morgenübelkeit und eine leichte Gewichtszunahme, die mich seit einigen Wochen begleiten haben mich aber schon gedanklich in die Richtung vermuten lassen. Kai weiß natürlich auch davon und hat mich jetzt gute zwei Wochen gedrängt zum Arzt zu gehen.
Jetzt müssen wir um planen. Denn ein zweites Kind war nicht weiter im Gespräch gewesen, außer dass wir uns sicher sind, dass wir mindestens noch zweites Kind bekommen wollen.
Heute Abend kommt Kai vom letzten Spiel der Bundesligasaison 2029/30 zurück nach Hause. Schon letzte Woche hat sich die Borussia den zweiten Tabellenplatz sichern können, sie haben heute weder verbessern noch verschlechtern können. In der Saison zuvor hatten sie nur knapp den fünften Rang belegt. In der Europa League haben mein Mann und sein Team es bis ins bald anstehende Finale gegen Manchester United geschafft. Und im DFB-Pokal waren sie nach einem dramatischen Elfmeterschießen gegen Bayern ebenfalls ins Finale gegen die andere Borussia aus Gladbach eingezogen. Die beiden Titel zu holen ist realistisch und Kai und seine Teamkollegen werden alles daransetzen, dass sie es schaffen werden.
Ich beeile mich mit der frischen Wäsche. Nach dem Besuch im Park muss ich die beiden vermutlich kurz duschen und das möchte ich vor Kais Rückkehr gerne erledigt haben.
Ich werde mit einem strahlenden Lächeln und einer freudig winkenden Rute begrüßt, als ich nach 10 Minuten das Wohnzimmer betrete. Ich kann mein eigenes Lächeln nicht verhindern. Geübt schicke ich Luna noch aufs Klo, damit sie nicht mitten im Ausflug muss, leine Balou schon mal an, ziehe meine Schuhe an und nehme meine immer vorbereitete Tasche mit Snacks und einer Wasserflasche mit. In Windeseile zieht sich Luna ihre Schuhe an.
Luna marschiert mit Balou an der Leine vor mir her den Weg zur Spielwiese. Dort trafen wir auf Saskia, die mit Tochter Gina und Hund Marschall da ist. Wir treffen uns regelmäßig, mal geplant und mal nicht, hier. Saskia und ich können uns gut unterhalten, da sie früher Handballerin gewesen ist und nun auch Trainerin. Luna und Gina kennen sich aus dem Kindergarten und sind seit Woche eins befreundet und auch die beiden Hunde verstehen sich gut. Während Saskia und ich von einer Bank am Wiesenrand zusehen tollen unsere Töchter gemeinsam mit den Hunden über die Wiese.
In etwa eineinhalb Stunden später erhalte ich von Kai die Nachricht, dass sie in Dortmund angekommen sind. Er wir noch mindestens die gleiche Zeit benötigen, bis er dann zu Hause eintrifft. Genug Zeit für mich, die beiden Spielkameraden nach Hause zu bekommen und sie vom eingefangenen Dreck zu befreien.
Mit etwas quengeln seitens Luna lotse ich die beiden nach Hause. Sie wollen natürlich weiterspielen und schon so früh nach Hause. Als ich ihr aber mitteile, dass ihr Dad bald nach Hause kommt, fokussiert sie sich voller Erwartung darauf. Und das erleichtert es mir sie unter die Dusche zu stellen.
Sauber und, nach dem Abendessen, auch satt setzen wir uns drei auf die Couch und schauen eine Folge von Lunas Lieblingsserie. Jetzt heißt es auf Kai zu warten.
Im Anschluss meines Termins habe ich in einem Laden für beide je ein T-Shirt ausgesucht. Auf Balous steht: ‚big brother of two' auf dem Rücken und bei Luna steht auf Brusthöhe: ‚big sister' mit einigen Blumen drum herum. Ich bin gespannt, wie lang mein Liebster benötigt, um die Aufschriften zu lesen. Ab und an neigt er dazu Sachen zu überlesen oder zu ignorieren.
Luna kämpft nach dem Ausflug und so kurz vor ihrer Bettgehzeit mit ihrer Müdigkeit. Balou liegt ebenfalls ruhig neben ihr auf seiner Decke zusammengerollt und ruht sich ein wenig aus. Luna war im Verlauf der 30 Minuten langen Folge zusammengesackt und lehnt nun an einer rechten Seite.
Endlich ertönt dann das Geräusch, auf das wir alle gewartet haben. Der Schlüssel in der Haustür. Luna und Balou reagieren sofort. Es gab kein Halten mehr. Im affenzahn rennen sie in den Flur zu Kai.
Ich folge ihnen langsamer. Ich kenn die drei und überlass ihnen die erste Runde Begrüßungen. Kai hat sich hingekniet und Luna ist direkt in seine offenen Arme gelaufen.
„Hi, meine Große! Ui, du hast ja ein neues Shirt an, zeig mal!", fordert mein Mann unsere Tochter auf. Noch ist der Groschen bei ihm nicht gefallen.
Stolz dreht unsere Tochter vor ihrem Dad einmal im Kreis. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, greift sie nach seinen Händen, die er ihr hinstreckt. „Pass auf, mein kleiner Wirbelwind, nicht hinfallen.", kommentiert er ihr tun und bringt sie zu lachen.
„Ganz großer Wirbelwind!" behauptet sie.
„Sicher. Du bist ein ganz großer Wirbelwind und Papa ist dann ein riesig großer Wirbelwind, richtig?", fragt Kai sie.
„Ja!", kräht sie begeistert. ‚Wirbelwind' ist einer der Spitznamen, die Kai oft für mich und, seit sie laufen kann, unsere Tochter verwendet.
Kai hebt kurz seinen Blick in meine Richtung und zwinkert mir zu. Als er seinen Blick wieder senkt, bleibt er endlich an ihrem Shirt kleben. Es ist so weit. Ich halte vor Anspannung den Atem an.
Kais Augen fahren die beiden Worte einmal ab. Ein zweites Mal und sie werden groß und Ungläubigkeit liegt in seinem Blick. Scheinbar haben sie erst jetzt sein Gehirn erreicht. Ein drittes Mal, zur Sicherheit. Aber die Worte verändern sich natürlich nicht.
„Jule, ..." Sein Satz ist nur gehaucht und bis auf meinen Namen bekommt er auch nichts raus, aber ich kenne ihn. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, was er mich fragen will.
Luna findet es in der Zwischenzeit doof, dass ihre Eltern sich nur noch aufeinander konzentrieren und geht mit Balou wieder ins Wohnzimmer. Wenige Sekunden später höre ich den Sound ihrer Serie im Hintergrund.
„Du... . Wir..." Kai kann weiterhin keine ganzen Sätze bilden. Er erhebt sich langsam wieder.
„Ja. Dritter Monat. Ich war gestern, wie versprochen, beim Arzt. Es ist so weit auch alles gut. Muss nur ein bisschen meinen Vitamin- und Spurenelementhaushalt auffüllen.", bestätige ich seine unausgesprochene Frage.
Mit wenigen schnellen Schritten ist er bei mir und nimmt mich in den Arm. „Wir werden wieder Eltern.", flüstert er neben meinem Ohr. Ungläubigkeit und Freude kann ich deutlich aus seinem Tonfall heraushören.
„Ja, werden wir.", flüstere ich zurück und kuschle mich enger an ihn.
„PAPA! DAD! Wo bleibt ihr?!", kräht unsere Große uns aus dem Wohnzimmer zu.
„Kommen ja schon!", gebe ich zurück, drücke Kai einen Kuss auf die Lippen und löse mich augenrollend über das Verhalten unserer Tochter aus seinem sich lockernden Griff.
Nur eine Minute später liegen wir zu viert auf der Couch und gucken Lunas Serie. Balou ist eingeschlafen, Luna kämpft mit schwerer werdenden Augenlidern und ich beobachte meine Familie und lehne ich an meinen Mann an meiner Seite.
Ich bin mir sicher, dass wir zukünftig unser Familienleben zu fünft auch meistern werden und ebenfalls so schöne Momente, wie diesen haben werden.
Nach einigen Monaten mal wieder Bravertz Mpreg für euch und besonders für Vani ☺️
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(01.09.2023)
Chapter 125: 183. MountxChilwell
Chapter Text
*spielt irgendwann während der zweiten Hälfte der Saison 2022/23*
Masons Sicht:
Die Stimmung in der Mannschaft ist deutlich getrübt. In der Liga kommen wir nicht richtig auf unsere Füße. Wir steuern auf die stabile, aber ungenügende Tabellenmitte hin. Definitiv nicht unser Anspruch. Dazu kommen die zahlreichen teuren Neuverpflichtungen. Irgendwie hängt innerhalb des Teams der Haussegen schief.
Geschäftig und verzweifelt versuche ich die Wogen zu glätten. Zumindest bei denen, die mich auch ließen. Dazu gehören unteranderem Kai, Ben, Kepa und die meisten der jüngeren Spieler. An manchen Tagen laufe ich von einem zum anderen und an anderen Tagen kann ich mich auf mich selbst konzentrieren.
Mein Unterbewusstsein drängt mich auch dazu allen zu helfen. Ich kann es einfach nicht lassen. Ja, ich bin kopflos in die Rolle hineingeschlüpft, aber zumindest hilft es meinen Teamkollegen.
Zu Beginn meiner Aufmunterungstätigkeit habe ich es nicht wirklich gemerkt, aber Ben nimmt immer mehr Abstand zu mir auf. Er gehört unangefochten zu meinen besten Freunden im Team. Und ich kann auch nicht sagen, dass mich das nicht trifft. Tief im pHerzen verspüre ich immer einen kleinen Stich, wenn er sich von mir wegdreht oder einen Schritt zur Seite macht, wenn ich mich neben ihn stelle. Wie könnte ich auch nicht seine Anwesenheit vermissen? Er ist mein Traummann seit seinem Transfer in der Saison 2020/21, als Chelseas Transversperre beendet worden ist.
Wenn ich kann, beobachte ich ihn. Ich möchte herausfinden, was in ihm vorgeht. Und so fallen mir seine Blicke auf. Wenn ich allein bin oder mich mit Kai unterhalte sind sie eher neutral. Ich kann aber auch deutlich feststellen, dass er etwas … unterdrückt? Ja, unterdrückt ist die richtige Beschreibung. Wenn ich mich allerdings mit den jüngeren Spielern unterhalte oder mit ihnen beisammenstehe, werden die Blicke Bens kalt. Wenn ich ihn erwische, wenn er mich ansieht, dann dreht er sich auch stets von mir weg.
Sein Verhalten macht mich wahnsinnig und wirft immer weitere Fragen auf. Ich sehne mich nach ihm. Nicht nur als meinen Schwarm, sondern auch als einen meiner engsten Freunde. Ich würde nie unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Deswegen würde ich mich auch nie bezüglich meiner Schwärmerei an ihn wenden, wenn ich nicht sicher bin, dass er meine Gefühle erwidert. Ich will ihn nicht mehr in meinem Leben missen wollen.
***
Heute ist mal wieder einer der schlechten Tage. Beim Training sind alle still und bemüht die Fehler des letzten Spiels aufzuarbeiten. Als Fußballer haben unsere Leistungen in den Spielen deutliche Auswirkungen auf unsere Laune.
Ich bin fest entschlossen zusammen mit Ben die Dehnübungen zu machen. Fast bin ich bei ihm angekommen dreht er sich demonstrativ von mir weg und fragt Cesar, ob er mit ihm die Übungen machen möchte. Cesar hatte mein Näherkommen bemerkt und blickt zwischen uns hin und her. Ich kann ihm ansehen, dass er Bens verhalten nicht unterstützt, aber er sagt trotzdem ja und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu.
Ich bleibe wie festgefroren an derselben Stelle stehen. Meine Gedanken rasen. Warum will er mich am liebsten nicht mehr ansehen? Habe ich was falsch gemacht? Und wenn ja, was?
Eine Hand legt sich von hinten auf meine Schulter und zieht mich seitlich an einen Körper. „Komm, wir machen die Übungen zusammen, ja?“, sagt Kai und lächelt mich aufbauend an. Ich nicke und lasse mich von ihm mitziehen. Weit weg von Ben und Cesar bleiben wir stehen und beginnen mit den Übungen.
Kai ist ein echter Freund. Er und sein Partner, Julian von Borussia Dortmund, sind in den letzten Tagen zu meinen emotionalen Stützen geworden. Sie bauen mich immer wieder auf und wissen auch alles von meinen Gefühlen für Ben.
---
Nach dem Training haben die meisten Mittagspause. Viele gehen noch hier in den Kraftraum oder haben Anwendungen bei den Physios oder Masseuren am Nachmittag. Auch ich habe noch einen Termin und esse deswegen auch hier. Kai will noch in den Kraftraum und isst mit mir gemeinsam.
Ich esse nur wenig. Gerade so viel, dass ich keinen Hunger mehr habe. Nicht, dass es mir nicht schmecken würde. Ich bekomme einfach nicht mehr runter. Und so rühre ich auch in meinem Pudding herum, den es heute als Nachtisch gibt. Gestern gab es zweifarbigen Pudding, das war interessanter anzusehen als der Vanillepudding heute. Auch Kais besorgte Blicke entgehen mir nicht.
Kai verabschiedete sich bald, nachdem er aufgegessen hatte. Er muss wohl noch mit jemanden reden, bevor er in den Kraftraum geht. Ich bleibe zurück. Das Rühren in meiner Schüssel bleibt immer gleich und ich verliere mich in der Bewegung. Nur nebenbei höre ich, wie die anderen Spieler nach und nach den Raum nach dem Essen verlassen.
Ich bin gefangen. Gefangen in meinen eigenen Gedanken und wunderschönen Vorstellungen. Gedanken über Ben und sein Verhalten. Und Wunschvorstellungen, wie ein gemeinsames Leben mit ihm aussehen könnte.
„…? Mason?“, höre ich jemanden, der mich versucht anzusprechen. Die Stimme klingt dumpf in meinen Ohren. Ich war wie weggetreten, als ich in meine Gedankenwelt abgetaucht bin.
„Hmm.“, mache ich. Ich muss mehrmals blinzeln, um wieder im hier und jetzt zu sein. Nur langsam nehme ich meine Umgebung wieder wahr. Neben mir steht ein besorgter Cesar. Meine langsame Reaktion auf seinen Versuch mich anzusprechen hat er definitiv bemerkt und zieht nun die Stirn in Falten.
„Du solltest deinen Pudding lieber doch essen. Ich glaube, du hast etwas Nervennahrung verdient.“, lächelt er mich sanft an und legt mir kurz die Hand auf die Schulter, um mir deutlich zu machen, das er für mich da ist. In seinen Augen kann ich zudem Entschlossenheit sehen. ‚Was hat er vor?‘
„Okay.“, antworte ich und dreh mich wieder meinem Nachtisch zu. Langsam fülle ich den Löffel und schiebe ihm mir anschließend in den Mund. Scheinbar damit zufrieden verlässt Cesar den Speisesaal.
Noch zwei weitere Löffel bekomme ich hinunter. Dann kann ich erneut nicht mehr. Ich fange wieder mit dem Rühren an. Ich kann einfach nicht anders.
Ungefähr 20 Minuten vergehen, in denen ich immer weiter in meinem Pudding rühre. Dem müsste mittlerweile echt schlecht sein, würde er das empfinden können. Wieder werde ich durch eine direkte Ansprache meines Namens aus meinen Gedanken gerissen.
Nur langsam und widerwillig drehe ich mich zum Sprecher um. Erkannt habe ich ihn schon an der Stimme. Bens Stimme. Genau die Stimme, die mich durch meine schönsten Träume begleitet.
„Ben? Was willst du?“, frage ich ihn direkt. Meine Stimme klingt kratzig und ist erstaunlich leise und emotionslos. „Bist du hier, um nun vollständig mit mir zu brechen? Dein Verhalten der letzten Wochen war entsprechend eindeutig. Also bringen wir es hinter uns.“
Ben zuckt bei meinen Worten zurück. Seine Augen sind groß und traurig. Sein Gesichtsausdruck ist vor Schmerz verzehrt. Er lässt sich neben meinem Stuhl auf die Knie sinken. Seine Augen bleiben bei den meinen, die ihn bei seinem Tun beobachten. ‚Was hat er nur vor?‘
Seine rechte Hand legt sich auf mein Knie. Der Stoff meiner Hose dämpft die Wärme seiner Hand etwas und ich werde nicht mit voller Wucht mit der innerlichen Reaktion meines Körpers auf Körperkontakt mit Ben überrollt.
„Das wollte ich nicht. Du bist mir so wichtig. Du schenkst uns alles so viel Kraft und deine Zeig, damit es allen gut geht und sie zumindest versuchen die bescheidenen Leistungen versuchen zu verbessern. Gibt’s all das für deinen Herzensverein, deinen Freunden. So selbstlos bist du. Du erwartest nichts für deine Hilfe. Und ich? Ich schaff es nicht den Mund aufzumachen und verletze dich damit. Cesar hat mir gerade eine Standpauke gehalten, die sich gewaschen hat. Scheiße! Ich war ein richtiges Arschloch zu dir in den letzten Wochen. Ich kann auch verstehen, dass du mir das nicht verzeihen kannst.“, beginnt Ben mit einer Entschuldigung. Ich kann an seiner Mimik sehen, dass er jedes Wort ernst meint.
„Und warum hast du es getan? Warum hast du mich ignoriert? Ich wollte dir doch nur helfen. Habe ich was falsch gemacht?“ Meine Stimme bebt vor Emotionen und mir stehen Tränen vor lauter Verzweiflung in den Augen.
„Du hast nichts falsch gemacht! Du hast genau das gemacht, was wir als Mannschaft dringend brauchen.“, versichert er mir, „Der Grund bin ich. Ich… ich war eifersüchtig. Die anderen haben so viel Aufmerksamkeit von dir bekommen und du warst immer mit ihnen beschäftigt. Da war ich nur einer von vielen für dich. Nur einer aus einer ganzen Mannschaft.“, beichtet mir Ben. Eine sanfte Röte schleicht sich auf seine Wangen. Das ist etwas, was ich so selten bei ihm gesehen habe. Er wird nicht oft rot. Ben ist normalerweise der souveräne von uns beiden.
„Warum bist du den eifersüchtig? Du weißt doch, dass du zu meinen besten Freunden gehörst. Und wenn ich mit Kai oder so gesprochen habe, war doch bisher auch immer alles okay?“, frage ich ihn. Mein Gehirn kommt bei unserem Gespräch nur schwer mit. Es ist überfordert mit den Informationen.
„Weil…“, beginnt er, stockt und spricht weiter: „ … ich dich liebe. Schon so lange. Eigentlich seit meinem Wechsel schon. Bisher war auch alles okay. Meine Gefühle für dich sind immer mehr gewachsen und haben in den letzten Wochen die Überhand übernommen. Ich möchte dich nicht verlieren. Du bist mir so ein guter und loyaler Freund in dieser so ungewissen Branche.“ Sein Gesichtsausdruck wird weicher.
„Oh.“, mache ich erstaunt. Damit habe ich definitiv nicht gerechnet. Er, der Mann meiner schönsten Träume, gesteht mir seine Liebe. Liebe, die ich erwidere.
Ich sehe, wie seine Mauern innerlich hochfahren, um seinen Herzschmerz zu mildern, wenn ich ihn abweise. Also denke ich nicht weiter nach, sondern handle. Ich beuge mich zu ihm runter, ziehe in mit einer Hand in seinem Nacken zu mir und verbinde unsere Lippen für einen kurzen, aber gefühlvollen Kuss.
Der Kuss ist atemberaubend. In meinem Bauch fliegen die Schmetterlinge um die Wette, meine Lippen prickeln und mein Herz springt mir vor Freude fast aus der Brust.
„Ich lieb dich auch. Aber du hast dich echt wie ein Idiot verhalten. Ich erwarte entsprechende Wiedergutmachung. Nur mit einem Liebesgeständnis kommst du mir nicht davon. Kleiner Idiot.“, sage ich, nachdem wir uns wieder gelöst haben. Den letzten Teil meine ich liebevoll.
„Wird gemacht. Wenn du möchtest, kann Kai mich auch überprüfen. Aber ich hoffe zumindest, dass ich dein Idiot bin?“, antwortet er mir und lächelt mich das erste Mal seit Wochen befreit an.
Ich rolle spielerisch mit meinen Augen, „Ja, du bist mein Idiot. Und ich liebe dich auch trotz dieser Macke.“
„Gut.“, grinst er, „Bekomme ich noch so einen Kuss?“ Seine Stimme klingt bettelnd und gleichzeitig unschuldig.
„Hmm…“, überlege ich gespielt, „Na gut.“ Ich grinse nun auch und beuge ich erneut zu ihm nach unten. Er kommt mir entgegen und wir treffen uns in der Mitte. Auch dieser Kuss ist atemberaubend schön. Ich kann kaum genug davon bekommen! ‚Warum haben wir das nicht schon vorher merken können? Dann hätte ich schon seit Jahren diese wundervollen Küsse bekommen können!‘
Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern. Aber die Zukunft können wir gestalten und begangene Fehler nicht erneut machen. Und ich hoffe, dass ich und Ben noch ganz viel Zeit zusammen verbringen werden und dass wir unsere Zukunft gemeinsam planen werden.
Ich wünsche euch ein letztes warmes Wochenende des Jahres 2023.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(15.09.2023)
Chapter 126: Ankündigung!
Chapter Text
Hallo Zusammen!
Ich habe soeben mein neues Werk angeteasert. Mein Buch God Jul(e)! ist sowohl in Deutsch als auch auf Englisch ab dem 23.10.2023 lessbar. Eine Begrüßung und die Zusammenfassung habe ich schon hochgeladen.
Gerne könnt ihr schon Gedanken und Vermutungen da lassen!
Außerdem arbeite ich neben der Übersetzung des Buches auch an denne aller Biathlon OS, die ich geschrieben habe. Diese werde ich in einem seperaten Werk über den Winter nach und nach hochladen. Mit neuen Biathlon OSs geht es ab dem 24.11.2023 passend zum Saisonstart los. Wer eine Wunsch hat kann ihn mir gerne mitteilen :)
LG, Ju
Chapter 127: 184. FodenxGrealish
Chapter Text
Wunsch von _ghost_satan_
Phils Sicht:
Befreit laufe ich an der Seite meines besten Freundes durch das Einkaufszentrum, in dem wir heute zusammen den Nachmittag verbringen. Ben und ich kennen uns seit der frühesten Kindheit. Sind zusammen aufgewachsen und haben gemeinsam angefangen mit dem Fußball spielen. Ben hat sich allerdings dafür entschieden, dass er Fußball nur als Hobby sieht und hat sich nach einem ‚normalen‘ Job umgesehen. Heute ist er Bankkaufmann, was für mich natürlich recht passend ist, damit ich mein beträchtliches Gehalt auch entsprechen für die Zukunft sicher kann.
Mit Ben unterwegs zu sein ist wundervoll. In seiner Nähe kann ich abschalten. Er akzeptiert es, wenn ich einmal nicht über den Fußball sprechen möchte und unterhält mich stattdessen mit Geschichten rund um seinen Arbeitsplatz. Wir sind dann einfach nur Phil und Ben oder Ben und Phil. Unzertrennlich und ohne Geheimnisse voreinander.
Als ich Ben vor über einem Jahr meinen neuen Freund vorstellte war dieser she angespannt vor der Begegnung. Jack war damals auch noch nicht lange mein Teamkollege und seine Club Geschichten legendär in der englischen Presse. Ben hatte schon mit der ersten Erwähnung von Jacks Namen meinerseits die Recherche nach ihm begonnen. Er ist nur zwei Monate älter als ich, aber er ist und spielt auch ab und zu den älteren Bruder, der seinen kleinen Bruder um alles in der Welt beschützen möchte. Sein Urteil ist mir wichtig und das wusste auch Jack. Er würde immer mit dem wachsamen Ben im Hintergrund leben müssen.
Ich genieße meine Auszeit mit Ben. Nach der letzten Saison und Spielen für die Nationalmannschaft war ich direkt in den Urlaub geflogen. Mit einigen Freunden und Bekannten aus dem Fußball hatten Jack und ich in einer privaten Anlage Urlaub gemacht. Dort waren wir auch vor den neugierigen Blicken der Presse und Paparazzi geschützt gewesen und konnten wirklich wir selbst sein. Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bevor ich und alle, die Verpflichtungen in den Nationalmannschaften nachgegangen sind, wieder auf dem Trainingsgelände von Manchester City erwartet werden.
Das ist aber nicht der einzige Grund unseres Treffens. Ich brauche diese Ablenkung und Rat von meinem besten Freund wirklich dringend. Der Grund: Jack.
Jack hat zum Ende der Saison begonnen sich immer mehr von mir zu entfernen. Wir leben zwar noch in unserer, eigentlich meiner, Wohnung und haben uns auch im Urlaub ein Zimmer geteilt. Aber mein älterer Freund hält sich deutlich mit den kleinen Zärtlichkeiten und Aufmerksamkeiten, die ich so liebe, zurück. Im Urlaub habe ich ihn auch mehrmals in Gesprächen gestört, die ich wohl nicht mitbekommen sollte. Zuhause verschwindet er oft in seine Wohnung. Diese liegt direkt über meiner und ist eigentlich nur eine große Abstellkammer und nur zum Schein da. Viel Zeit hatte bisher keiner von uns dort verbracht, seit wir meine Wohnung zu unserer Umgebaut haben. All das nagt an mir und ich brauche dringend meinen besten Freund, um mir Rat zu holen und mich abzulenken.
„Phil, du weißt, dass ich dich liebe und nicht will, dass du traurig oder verletzt bist. Jack verhält sich wie ein Arschloch und er kann froh sein, dass er gerade nicht vor mir steht, sonst hätte er jetzt zumindest eine gebrochene Nase. An deiner Stelle würde ich ihn vor ein Ultimatum stellen. Entweder er sagt dir was los ist und ihr reagiert gemeinsam darauf, oder du machst Schluss. Ich mag ihn einigermaßen, weil ich sehen kann, wie viel er dir bedeutet und wie glücklich du bisher warst. Ich drücke dir die Daumen, dass er sich klärt und ihr entsprechend gemeinsam weiter plant.“, bringt mir Ben seine Sicht auf meine Situation näher. Mittlerweile sitzen wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe des Shopping-Centers. Hier sind wir Stammgäste und auch ich kann hier in Ruhe Essen gehen, ohne von Fans belagert zu werden. Dafür bekommen wir immer einen leicht versteckten Tisch, wenn wir hier sind. Silvio, der Besitzer, der immer im Service mitarbeitet, freut sich immer, wenn wir da sind. Auch heute bekommen wir von ihm einen Nachtisch aufs Haus von ihm. Dafür wird er aber auch ordentlich Trinkgeld bekommen, wenn wir später bezahlen. Das teilt er immer mit seinen angestellten Kellnern.
„Hm.“, mache ich unentschlossen und rühre in meinem Cappuccino herum. „Jack ist halt meine erste große Beziehung mit einem Mann. Ich stehe ab und zu immer noch da und wundere mich, dass ich ihn für mich gewinnen konnte. Ich liebe ihn. Und wie! Ich kann mir aktuell kein Leben ohne ihn vorstellen. Aber ich weiß auch, dass es so nicht weitergehen kann. Eine typische Herz gegen Kopf Situation. Mein Kopf ist skeptisch und mein Herz schlägt unentwegt für ihn weiter.“, erkläre ich Ben.
„Ich weiß. Und du bist stark. Du gehörst zu den besten Spielern Europas und zeigst es deinen Kritikern bei jedem Spiel, dass du machst. Jetzt musst du aber ohne die Unterstützung von anderen spielen. Am besten mit offenen Karten. Es führt leider kein Weg daran vorbei, wenn du möchtest, dass sich die Situation verbessert oder verändert. Ich bin immer für dich da. Ruf mich jederzeit einfach an. Und wenn ich Jack erst eine reinhauen muss und anschließend deine Tränen trocknen muss.“, versichert mir Ben.
„Dann werde ich es noch heute machen. Das Ultimatum setzen. Ich will mich nicht länger davon ablenken lassen. Bald geht die Saison wieder los und aktuell könnte sich sogar noch wechseln, wenn ich das wollen würde.“, beschließe ich.
„Okay. Halt mich auf dem Laufenden. Ich bereite dir notfalls die Couch vor. Wenn du nicht bei euch schlafen willst, komm einfach rum oder ruf an und ich hole dich ab.“
„Danke.“ Ich bin erleichtert über die Unterstützung, die ich von meinem besten Freund erhalte. Kein Geld der Welt könnte ihn ersetzen. „Nicht dafür.“, winkt er ab. Und beginnt direkt wieder damit mich mit dem neusten Klatsch und Tratsch aus unserer Heimat zu unterhalten.
Kurz bevor wir uns verabschiedeten, plingt mein Handy mit einer neu eingegangen Nachricht. Sie ist von Jack. Ich klicke sie an und lese den kurzen Text. ‚Hi? Wann bist du ungefähr da? Wir müssen reden.‘, steht da. Ich muss schlucken und drehe den Bildschirm so, dass Ben die Nachricht auch lesen kann.
„Dann ist es wohl besiegelt. Heute werdet ihr richtig miteinander reden. Phil, ich bin nur ein Anruf entfernt, okay. Einfach anrufen und ich komme dich holen oder bin einfach so für dich da, ja?“, beruhigt er mich.
Ich zittere weiterhin leicht. Mein Puls geht hoch und meine Gedanken überschlagen sich mit Vorstellungen, wie unser Gespräch aussehen kann und was m Ende rauskommen könnte. Ich antworte Jack, dass ich mich gleich auf dem Heimweg machen würde und ungefähr 15 Minuten brauchen werde. Als Antwort bekomme ich nur ein Daumen hoch Emoji.
In Bens Anwesenheit fühle ich mich noch sicher, aber sobald ich mich allein in meinem Auto auf dem Weg nach Hause befinde, ist meine Nervosität fast nicht mehr zu toppen. Ich komme sicher bei uns in der Tiefgarage unter unserem Wohnhaus an. Die anschließende Fahrt im Aufzug kommt mir unendlich lang vor. Hier kann ich nicht selbst bestimmen, wie schnell der Aufzug fährt. Ich bin zwar auf dem Heimweg eher zu langsam, als zu schnell gefahren, aber es ist doch etwas anderes als selbst bestimmen zu können.
Dank meiner zittrigen Finger benötige ich zwei Versuch, um den Schlüssel in das Schloss unserer Wohnung zu schieben. Ich mache die Tür nur langsam auf. Als ob auf der anderen Seite ein gefährliches Tier lauert, welches mich fressen will.
Doch der Flur ist leer. Ich rufe nach Jack, aber erhalte keine Antwort. Er scheint nicht in der Wohnung zu sein. Ein Blick auf das Sideboard mit unserer Schlüsselschale bestätigt dies. Sein Schlüssel fehlt. Ich erinnere mich daran, dass er in letzter Zeit oft oben gewesen ist. Ich stelle meine Tüte mit meinen Einkäufen aus dem Shopping-Center im Flur ab und trete dann wieder in den Hausflur.
Also drehe ich um und laufe auf wackeligen Beinen die Treppe zur nächsten Etage hoch. Als ich den Schlüssel in das Schloss stecke, geht diese nach einer halben Umdrehung auf. Sie war nicht abgeschlossen gewesen. Erst jetzt fällt mir auch auf, dass die Tür der unteren Wohnung abgeschlossen gewesen ist.
Zur Bestätigung meiner Theorie erkenne ich ein Paar von Jacks Schuhen, die im Flur stehen und die er aktuell fast immer trägt. Erst auf dem zweiten Blick erkenne ich etwas weiteres im Flur.
Vor mir liegen hunderter getrockneter Rosenblätter auf dem Boden. Mein Herz schlägt sofort schneller. Es ist Jack weiterhin komplett verfallen und findet eine romantische Geste einfach nur wunderschön. Mein Kopf warnt mich allerdings weiterhin. Vielleicht sind sie ja gar nicht für mich, sondern für meinen Nachfolger und ich platze hier nun in etwas herein.
Ich gehe trotzdem dem Pfad der Rosenblätter nach. Ich möchte nun die Wahrheit erfahren. Dabei ist es egal, wie sehr diese mich verletzten könnte. Sie führen mich an der Küche vorbei in das Wohnzimmer der Wohnung.
Im Türrahmen bleibe ich erstaunt stehen. Mein Gehirn braucht einen Augenblick, um die Szene vor mir zu realisieren. Der Pfad der Blütenblätter endet in der Mitte des Raumes. Dort bildet sie ein großes Herz und inmitten dieses Herzes kniet Jack. Er hat eine Anzughose und ein weißes Hemd an und hält in seiner Hand ein kleines Schmuckkästchen mit einem Ring drin.
Es ist das glatte Gegenteil zu dem, was ich mir vorgestellt habe. Mein Herz springt vor Freude fast aus meiner Brust, so glücklich ist es. Mein Kopf ist überfordert. Und in meinem Bauch sind das erste Mal seit einigen Tagen wieder Schmetterlinge am Fliegen. So viele Schmetterlinge, wie zu Beginn unserer Beziehung, als ich hoffnungslos in ihn verknallt gewesen bin.
„Phil, ich weiß, dass ich in den letzten Tagen etwas abwesend gewesen bin. Das tut mir leid. Ich wollte das hier nur ungestört vorbereiten. Dafür brauchte ich auch einige Tipps von außerhalb, deswegen habe ich im Urlaub auch Gespräche vor dir versteckt und mich hier in der Wohnung verschanzt. Aber ich möchte das hier so perfekt machen, wie ich kann. Denn das hast du verdient. Du bist der beste Freund, den ich mir wünschen kann. Du bist immer für mich und andere da und stellst das Wohl anderer vor deines. Du bist aufmerksam, hilfsbereit, klug und einfach immer du selbst. Und deswegen liebe ich dich. Die letzten Monate mit dir, mit den gemeinsamen Urlauben und dem zusammenziehen, haben mir gezeigt, dass ich einfach nicht mehr ohne dich sein kann. Und ich hoffe, dass du mir verzeihe kannst und mich auch so liebst, wie ich dich. deswegen möchte ich dich, fragen, ob du mein Mann werden möchtest.“
Jacks kleine Rede treibt mir die Tränen in die Augen. Er ist normalerweise nicht jemand, der gut mit Worten umgehen kann, aber hier in dieser Szene findet er genau die richtigen. Mein Herz und Bauch ersticken jeden Zweifel in meinen Kopf.
„Ja. Ja, ich möchte dein Mann werden.“, bekomme ich, nachdem ich seine Worte auch richtig realisiert habe, raus. Mit dem Aussprechen der Wörter schleicht sich auch ein Lächeln auf mein Gesicht.
Jack, sieht erleichtert aus, als er aufsteht und auf mich zu kommt. Sachte schiebt er mir den Ring an den Finger meiner zitternden Hand. Ich schaue ihm dabei zu und kann es noch gar nicht glauben, dass das hier gerade wirklich passiert. Aber es ist echt, genauso wie der gefühlvolle Kuss, in den mich Jack zieht.
„Glaub aber nicht, dass das hier alles gewesen ist, um die letzten Wochen wieder gut zu machen. Ich dachte schon, dass du mit mir Schluss machst oder mich bereits mit jemand neuem ersetzt hast.“, flüstere ich ihm zu, als wir uns kurz zum Luftholen lösen.
„Okay. Alles, was du willst, Darling.“, verspricht er mir und wir küssen uns wieder, um das Versprechen zu besiegeln.
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Jack und ich befinden uns direkt nach dem Antrag auf Wolke 7. Erst am Abend denke ich daran, dass Ben vermutlich noch auf eine Nachricht von mir wartet.
Ich schicke ihm ein Foto mit meiner Hand. Der Ring funkelt im schwachen gemütlichem Raumlicht. Nach diesem ereignisreichen Tag haben Jack und ich es uns auf der Couch gemütlich gemacht. Ich sitze an Jacks Seite und seinem Arm auf der Rückenlehne hinter mir gekuschelt da.
B: 😳 Dich keine Trennung? Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung, Kleiner! 🥂
P: Nein. Er hat mich mit einem super romantischen Antrag überrascht und sich entschuldigt für die Abwesenheit. Er hat wohl alles sorgsam geplant und sich auch Rat von anderen geholt. Ich habe ihm aber auch gesagt, dass da noch weiteres folgen muss, bis ich ihm wirklich alles verzeihe ☺️
B: Das klingt doch ganz vielversprechend. Richte ihm aus, dass ich ihm genau im Auge habe!
P: Mach ich. Aber für heute kannst du sich entspannt zurücklehnen. Aber danke ☺️
B: Gerne. Mach ich jetzt auch 😜
Nach seiner letzten Nachricht folgt noch ein Bild von einer Flasche Bier in seiner Hand. Das bringt mich zum Schmunzeln. Es sieht ihm ähnlich, dass er zuvor praktisch auf Abruf gewesen ist, falls ich ihn brauchen würde.
Beruhigt kuschle ich mich näher an meinen Freund. Er gibt mir daraufhin einen Kuss auf die Schläfe. Ich bin zufrieden mit dem Tag und froh, dass jetzt alles zwischen Jack und mir geklärt ist.
Mein eigener Tag sah ganz anders aus. Vor einigen Stunden haben wir meinen Opa zu seinen letzten Ruheort gebracht. Aber so spielt das Leben eben. Es ist voller Ups and Downs.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(22.09.2023)
Chapter 128: 185. TerzicxBrandt (post Mpreg)
Chapter Text
Wunsch von @MariSera
Edins Sicht:
Es ist ein lauer Spätsommertag. Angenehme 22 Grad, Sonne und Wolken im Wechsel, kein Regen und die Vögel sitzen in den vollbelaubten Bäumen und singen fröhlich. Perfektes Wetter für das Fußballtraining meiner Mannschaft auf dem Platz und für meine Tochter auf ihrer Krabbeldecke neben mir. Ich hatte unser Lager, für mich bestehend aus einem Klapptisch und Klappstuhl, im Schatten aufgeschlagen, damit Luisa keinen Sonnenbrand bekommt.
Heute schaue ich beim Training nur zu. Mein Co-Trainer macht mit den Jungs heute das Training. Von der Seitenlinie beobachte ich alle Spieler ganz genau. Wenn ich selbst das Training leiten würde, hätte ich nicht immer alle gleichzeitig im Blick. Da Fußball ein Mannschaftssport ist, müssen die Jungs auf dem gesamten Spielfeld zusammenspielen. Und genau das möchte ich heute beobachten. Man kann immer noch Dinge verbessern, auch wenn es gut läuft.
„Papapapa, Eks“, brabbelt Luisa los und zieht kurz meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie sitzt neben mir auf der Decke inmitten einiger Spielzeuge und streckt mir fordernd einen Hand entgegen.
„Hier. Ein Keks für dich.“ Ich nehme ein Keks aus der Packung von meinem kleinen Tisch, auf dem meine Unterlagen zur Mannschaft und Verpflegung für Luisa und mich bereit liegt, und gebe ihn ihr. Die Keks sind in Tierform gestaltet worden und sind deswegen Luisas Lieblingskekse.
Glücklich macht sie sich darüber her. Und ich kann mich wieder auf das Training konzentrieren.
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Luisa ist ein pflegeleichtes Kind. Auch meine Schwangerschaft mit ihr war erstaunlich ohne große Symptome verlaufen. Sie ist jetzt ein Jahr alt und es meinem Freund, ihr anderer Vater, und mit recht einfach sie großzuziehen.
Die Beziehung zwischen ihrem Vater, Julian, und mir hat dich über die Zeit entwickelt. Als sie in der ersten Saisonhälfte gezeugt wurde, waren wir kein Paar. Ich war Co-Trainer unter Favre und er als Spieler gleichzeitig mein Schutzbefohlener. Und trotzdem landeten wir einige Male zusammen im Bett.
Als Favre gehen musste und ich die Mannschaft als Interimstrainer übernahm, war ich bereits schwanger. Julian informierte ich recht schnell nach dem Arztbesuch mit der Diagnose über seine baldige Vaterschaft. Mir war auch schnell klar, dass ich das Kind bekommen wollte. Damit mussten wir auch den Verein über die Situation in Kenntnis setzen. Begeistert sind sie nicht, aber sie unterstützen uns trotzdem.
Nach dem gewonnenen Pokalfinale ging ich in den Mutterschutz. Marco Rose steht als Trainer für die neue Saison bereits fest. Ich werde als technischer Direktor weiter Angestellter bei der Borussia bleiben. Mit dem Job bin ich flexibler, kann auch HomeOffice machen und so mein Kind besser betreuen. Das ich vor einem Jahr den Posten als Trainer wieder übernehme, war eigentlich nicht geplant, aber mit der Unterstützung unseres Vereins und einer Babysitterin bekommen wir das hin.
Julian und ich näherten uns während der Schwangerschaft immer weiter an. Nach und nach verstärkt sich unsere Beziehung. Kurz bevor ich wieder zum Trainer wurde, zogen wir zusammen nach einem halben Jahr richtiger, romantischer Beziehung.
Die Reaktionen der Mannschaftskollegen von Julian sind durchweg gut gewesen. Einige waren sehr erstaunt gewesen, als wir ihnen die Nachricht überbracht haben, aber das ist verständlich. Nun ist der Großteil der Mannschaft zu so etwas, wie zusätzliche Onkel für Luisa geworden. Sie ist ihre kleine Prinzessin.
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Bis auf kleine Unterbrechungen, um Luisa mit weiteren Keksen, Obst und Wasser zu versorgen, konzentriere ich mich auf meine Spieler. Zu jeder Kleinigkeit mache ich mir Notizen.
Das Training verläuft ruhig und die Spieler können schon bald entlassen werden. Jule geht mit den anderen in die Kabine. Der ein oder andere hat gleich noch Anwendungen.
Heute sieht der weitere Plan für meine kleine Familie folgendermaßen aus: Essen im Verein, Besprechung des Trainerteams, während der Besprechung fährt Jule mit Luisa zum Einkaufen und weiter nach Hause. Zuhause steht für Luisa dann ein Nickerchen an. Und den Rest der Zeit werden die beiden nach Lust und Laune gestalten, bis ich dann auch nach Hause kommen werde.
Die Zeit, die ich benötige, um letzte Notizen und Erkenntnisse zu notieren, reicht für Jule zum Duschen. Er kommt schon auf und zu gelaufen, während ich meine Tasche packe.
„Und? Zufrieden?“, grinst er mich leicht schelmisch schmunzelnd an.
„Kann sich sehen lassen.“, bestätige ich. Ich richte mich auf und verbinde meine Lippen mit denen des Jüngeren zu einem Kuss. Hier auf dem Gelände kann uns keiner von außen sehen und wir können das ohne Medienaufschrei ab und an wagen.
Während ich die letzten Unterlagen in meine Tasche verstaue, begrüßt Jule unsere Tochter. Er hat sich zu ihr auf die Decke gekniet und von ihrem Spielzeug weggelockt. Das kann ich jetzt ohne Geschrei von ihr ebenfalls in einem Beutel verstauen. Jule blödelt liebevoll mit ihr rum und nimmt sie schließlich auf den Arm. Mit Luisa auf seiner rechten Hüfte sitzend nimmt er mir den Beutel mit dem Spielzeug ab und geht vor zum Auto. Ich folge ihm, nachdem ich die Decke gefaltet habe.
Der Anblick von Julian, wie er sich so liebevoll um unsere Tochter kümmert, lässt mich immer mehr in ihn verlieben.
Und auch die anderen Spieler sind wirklich toll im Umgang mit ihr. So auch heute. Beim Essen ist sie der Star im Raum. Wir bringen sie selten mit. Normalerweise kümmert sich eine unserer beiden Babysitterin um sie, während wir beide hier sind. Heute sind beide nicht verfügbar und so mussten wir sie mitnehmen. Die Jungs stört dies nicht. Im Gegenteil, sie lieben es, Luisa bespaßen zu können. Und sie scheint es genauso wie sie zu genießen.
Julian und ich wechseln mehrere belustigte Blicke aus, während wir unsere Mittagessen verzehrten. Wenigstens können wir dank der Jungs in Ruhe essen.
Bevor ich zur Besprechung und Jule mit Luisa zum Wagen gehe, tauschen wir Eltern noch einen kurzen Kuss aus, bevor Jule mit Luisa auf der Hüfte sitzend zum Wagen geht.
Glücklich blicke ich ihnen hinterher. Vor fünf Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich einen Partner habe und mit ihm ein gemeinsames Kind großziehe. Ich hatte von meinem Traum eine eigene Familie zu haben schon Abschied genommen. Und dann kam Jule in mein Leben und alles lief ganz anders. Anders aber wunderschön.
Heute gibts eine Portion Familienidylle für euch!
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(06.10.2023)
Chapter 129: Neuigkeiten
Chapter Text
Huch!
Nicht erschrecken! Auch wenn bald Halloween ist, ist das nicht der Grund dafür, dass hier auf einmal viel weniger Kapitel im Buch sind!
Das war ich in einer großen Aufräumaktion. Ein User hatte sich gemeldet, dass sich wohl mehrere beschweren würden, wenn Muli-Fandom Geschichten hochgeladen werden. Crossovers habe ich zwar auch mit drin, aber nicht primär, deswegen habe ich mir die Mühen gemacht, das Buch zu einem reinen Fußball OS Buch zu machen. Die Formel 1 OS haben ein seperates, neues, Buch bekommen. Und die Biathlon OSs bin ich aktuell ja eh am übersetzen ins Englische und von denen werde ich hier keine neuen deutschen Versionen hochladen. Wer diese OS auf Deutsch lesen will kann mich gerne bei Wattpad oder ff.de aufsuchen.
Titel, Fandoms, Pairings und vorkommende Personen aktualisiere ich gleich auch noch und dann startet dieses Buch als Fußball OS Buch neu durch! Crossovers sind ab jetzt auch im Titel des Kapitels gekennzeichnet.
LG, Ju
Chapter 130: 189. 1/2 Jannis BrandtxHavertz
Chapter Text
Wunsch von: Niall_love16
Jannis Sicht:
T-Shirts? – Habe ich.
Unterwäsche? – Auch eingepackt.
Kulturtasche vollständig? – Erst heute Abend. Bis dahin brauche ich noch zu viele der Sachen, die darein gehören.
Bequemes Outfit für den Flug? – Liegt schon für morgen früh bereit.
Einer der Nachteile an einer Fernbeziehung ist, dass man weite Strecken zwischen den beiden Heimatorten zurücklegen muss, wenn man sich sehen möchte.
Als ich und Kai zusammengekommen sind, war das allerdings noch nicht abzusehen gewesen.
Wir hatten uns über Jule kennengelernt. Mein Bruder hat den jungen und hochgewachsenen Lockenkopf unter seine Fittiche genommen, als dieser in der Saison 2017/18 in die erste Mannschaft von Leverkusen rückte. Durch ihre enge Freundschaft kam ich mit dem Aachener in Kontakt und konnte die, fast sofort beim ersten Anblick Kais aufkeimende, Schwärmerei nicht unterdrücken. Bald darauf fingen wir uns langsam an zu daten. Kai war ganz ohne Erfahrungen und bei mir war es nur eine erste, vorsichtige Beziehung mit einer Klassenkameradin gewesen, die vor unserem kennenlernen schon beendet gewesen ist. Jule beobachte alles Wohlwollend, aber auch kritisch. In fünf Jahren, davon drei als Fernbeziehung, gab es keinen großen Streit zwischen uns. Wir sind auf einer Wellenlänge, respektieren einander und unterstützen uns gegenseitig. Sobald eins davon nicht mehr zutreffen sollte, so haben wir uns versprochen, werden wir direkt miteinander zu sprechen.
So viel zu unserer Beziehung. Ich muss für zwei Fotoshootings nach London. Das lässt sich perfekt mit einem Besuch bei Kai verbinden. Ein Tag liegt zwischen den beiden Arbeitsterminen und Kai ist auch nur für die Premier League zu einem Heimspiel eingeteilt. Ich werde fast eine ganze Woche mit ihm haben und ihn im Stadion anfeuern können.
Von meiner Liste mit den Dingen, die ich einpacken muss, fehlt nicht mehr viel. Aber für eine Sache muss ich dennoch einmal los.
Ich benötige noch ein paar Pfund als Münzen und Scheine. Nicht viel, aber ich habe weniger, von meinen vorherigen Besuchen in Großbritannien, als mir lieb ist noch im Portemonnaie. Der Wechselkurs ist zugunsten eines Tausches in Deutschland und so muss ich eben zur nahegelegenen Bankfiliale gehen und etwas Geld tauschen.
Und dafür muss ich mich spurten. Die Filiale schließt in nicht ganz einer Stunde.
Entsprechend schnell mache ich mich nun auf den Weg. Für den Weg brauche ich nur ungefähr fünf Minuten.
Angekommen in der Bankfiliale, bin ich erleichtert, dass die beiden Schalter besetzt sind und je ein und zwei Kunden anstehen. Ich stelle mich an den Schalter, wo die Person vor mir schon vom Angestellten bedient wird.
Um die Wartezeit zu verkürzen, hole ich mein Handy raus. Kai hatte vor circa einer Stunde Trainingsschluss und könnte schon mit seinem anschließenden Termin beim Physiotherapeuten fertig sein. Und tatsächlich wird mir mit der Aktivierung des Displays eine neue Nachricht von ihm angezeigt. Ich tippe sie an und werde in die App weitergeleitet.
K: Ich kann es kaum abwarten, bis ich dich morgen an Flughafen einsammeln kann, Babe 😍
J: Und ich erst ☺️ Ich muss nur noch ein paar Sachen packen und bin dann praktisch startklar. Ich hoffe, dass das Einschecken am Flughafen morgen auch reibungslos klappt. Ich liebe dich, mein Großer, die letzten Stunden werden wir auch noch aushalten können. Ich ruf dich später an. Versprochen 😉
K: Aber ich will dich jetzt schon hier haben! 🥹
Lächelnd fange ich an eine Antwort an meinen jammernden Freund zu tippen. Weit komme ich allerdings nicht.
„HÄNDE HOCH! KEINER BEWEGT SICH! SONST SCHIEẞ ICH!“, brüllt eine männliche Stimme durch die fast leere Filiale. „UND DAS IST KEIN WITZ! EINE FALSCHE BEWEGUNG UND ICH KNALL DENJENIGEN AB!“, wird bedrohlich angehängt.
Wie ferngesteuert hebe ich meine Arme in die Höhe. Mein Handy wieder mit deaktivieren Display in meiner rechten Hand. Schwer atmend und wie versteinert stehe ich da.
Der älteren Dame vor mir entfährt ein Quietschen. Sie schwankt deutlich. Ergeben hebt sie eine Hand dennoch hoch und hält sich mit der anderen Hand am Schalter fest. Dabei presst sie ihre komplette Hand auf die Oberfläche, um zu zeigen, dass sie sich nur festhält.
Einige Sekunden der Stille breiten sich im Raum aus. Keiner der Angestellten und der weiteren Kunden bewegt sich. Alle warten gespannt ab, was als Nächstes passiert.
„KASSEN UND TRISOR LEEREN, LOS! MACHT SCHON!“, brüllte ein maskierter Mann am anderen Schalter die Mitarbeiterin der Bank an. Den Lauf der Pistole auf ihre Stirn gerichtet. Ein zweiter Mann taucht an meinem Schalter auf. Beide reichen den Bankmitarbeitern je einen großen Sack. In den Sack sollen sie wohl das Geld tun.
Angespannt beobachte ich das Geschehen. Die Bankangestellten leisten keine Wehr und befolgen die Forderung des Bankräubers.
Meine Atmung geht flach, um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Der Dame vor mir ergeht es nicht so gut. Unser Altersunterschied macht sich bei ihr mit zittern und deutlich hörbarer und angestrengter Atmung. Ein wenig Humanität scheinen die beiden Diebe zu haben, da sie sie dafür nicht angehen.
Nachdem die Kassen an den Tresen und der Tresor geleert sind, werden wir gefilzt. Ich traue mich nicht zu wehren und lasse mir mein Handy und Portemonnaie abnehmen. All, das kann man ersetzen. Mein Leben nicht.
„Sind noch weitere Personen hier in der Bank?“, knurrt der zweite Dieb den Angestellten an meinem Schalter an.
„N…Ne…Nein.“, stammelt dieser.
„Gut. Ihr dreht euch jetzt alle schon langsam um und dann laufen wir zum Ausgang. Direkt davor parkt ein Van. Dort steigt ihr alle ein. Und ich will dabei keinen Mucks von euch hören!“, befiehlt uns der erste Dieb und richtet der Reihe nach seiner Waffe auf jeden einzelnen von uns.
„LOS JETZT!“, brüllt er uns an, als sich keiner von uns aus seiner Schockstarre löst. Erst mit einer neuen Runde drohen mit der Pistole setzt sich ein Herr langsam in Bewegung und wir anderen folgen ihm. Die Diebe bilden das Schlusslicht.
Draußen steht tatsächlich ein dunkler Transporter. Die Straße, eher eine ruhigere für Kölner Verhältnisse, ist menschenleer und so sieht uns leider niemand.
Ich schlucke meine Nervosität und die Ungewissheit runter und konzentriere mich auf das hier und jetzt. Und doch kann ich die Angst nicht unterdrücken, als die Tür des Transporters hinter uns zu fällt. Wir sind nun im stockfinsteren Laderaum eingesperrt.
---
Neben der älteren Dame, den beiden Bankangestellten und mir sind eine junge Auszubildende und ein Kleinunternehmer im Fahrzeug.
Während der Fahrt sprechen wir nicht miteinander. Die Gefahr, dass sie lauschen und das gesagte gegen uns verwenden, ist zu groß. Ich kann schlecht einschätzen, wie lange wir durch die Gegend gefahren worden sind. Aber es waren sicherlich einige Stunden.
Doch irgendwann erreichten wir das Ziel der Diebe. Weitere Männer kommen dazu, verbinden uns die Augen und legen uns Handschellen an.
Wir werden aus dem Transporter rausgeführt. Den Geräuschen nach sind wir in einer größeren Halle oder so. Bis auf die Geräusche der Gruppe ist es um uns herum still. Nachdem wir eine Treppe hinuntergeführt worden sind, geht es weiter durch scheinbar verwinkelte Gänge.
Irgendwann sollten wir stehen bleiben. Mit geübten Handgriffen werden mir gleichzeitig die Augenbinde und die Handschellen abgenommen und ich in einen großen Raum geschubst.
Der Raum ist nicht mit viel gefüllt. Betten, was zum Sitzen, Waschbecken und ein Holzverschlag, der bei näherer Betrachtung ein Klo und eine Dusche beinhaltet. Die anderen Geiseln sind ebenfalls hier.
„Ihr seid unsere Geiseln. Mal sehen, ob eure liebsten gut für euch blechen werden.“ Das fiese Grinsen können wir dank der Maske nicht sehen, aber deutlich hören. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter.
Clara, die Azubine, untersucht den Raum nach Wanzen. Sie liebt es sich mit ihnen in ihrer Freizeit zu beschäftigen und als angehende Elektrikerin hat sie zusätzliche Kenntnisse. Sie findet nichts.
Ulla, die Rentnerin, bemühte sich auf ihre mütterliche Art darum, dass wir uns einigermaßen Wohlfühlen.
Nach dem Vorstellen, wobei ich es bei meinem Vornamen belassen habe, schweigen wir erstmal.
„Gibt es denn bei euch noch was zu holen?“, fragt uns Clara zaghaft.
Fast alle bejahen die Frage. Jeder von uns hat zumindest eine Person in der Familie mit Geld oder Wertgegenständen.
Jetzt müssen wir hoffen, dass unsere Verwandten richtig reagieren. So haben wir vielleicht eine gute Chance hier heil wieder rauszukommen.
***
Die Tage ziehen sich. Man kann nur an den verschiedenen Mahlzeiten, die uns gebracht werden, erkennen welche Tageszeit es ist und wie viele Tage insgesamt vergangen sind.
Mittlerweile sind es der achte Morgen, den wir hier zusammen erleben.
Zu unserem Glück kommen wir alle gut miteinander aus. Ulla leidet mit ihrem höheren Alter und ohne ihre Tabletten mehr als der Rest von uns, aber wir unterstützen uns gegenseitig so gut, wie wir können.
Sollten wir alle wohlbehalten hier wieder rauskommen, kann ich mir gut vorstellen, dass wir bei Treffen eine gute Zeit zusammen hätten.
An diese Idee und Erinnerungen klammere ich mich fest, um bei Verstand zu bleiben und diese Situation zu überstehen. Jeden Abend bete ich im Bett, dass dieser Tag der letzte gewesen ist. Ich bin nicht gläubig und habe bisher nicht gebetet, aber ich muss es versuchen. Bisher hatte ich keinen Erfolg. Und auch die anderen nicht.
Hoffentlich werden wir bald befreit. Unsere Nerven sind durch die Gefangenschaft äußerst strapaziert und ich weiß nicht, wie lange wir, dass alles so gut, wie bisher wegstecken können. Und ich will Kai und meine Familie endlich wiedersehen.
Heute gibt es mal wieder was mit Drama! Wie Jannis aus der Geiselnahme rauskommt und was Kai denkt und fühlt gibt es nächste Woche im zweiten Teil 😉
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(03.11.2023)
Chapter 131: 189. 2/2 Jannis BrandtxHavertz
Chapter Text
Kais Sicht:
Nervös tippe ich abermals in den letzten Minuten den Bildschirm meines Handys an. Jannis wollte sich eigentlich bald bei mir melden, aber bisher hat er noch nicht angerufen. Er hält sonst immer seine Versprechen, und wenn es nicht anders geht, schickt er mir zumindest eine kurze Nachricht. Aber es kommt einfach nicht. Keine Nachricht, kein Anruf und seit meiner letzten, von ihm gelesenen Nachricht, war er auch nicht mehr bei WhatsApp online gewesen. Inzwischen sind über zwei Stunden vergangen und ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn.
Während ich auf eine Meldung seinerseits warte, räume ich meine Küche auf. Ich habe heute direkt für morgen mitgekocht, damit wir morgen mehr Zeit für uns haben.
Kurz nachdem ich meine letzte Nachricht an ihn versendet hatte, und er seine Antwort angebrochen hat, begann sich ein komisches Gefühl in mir breit zu machen. Ich kann es mir nicht erklären, aber ich kann mich deswegen auch nicht entspannen. Deshalb schaue ich auch keinen Film oder ähnliches, während ich auf seine Nachricht warte, sondern putze meine Küche blitzblank. Die Arbeit lenkt mich zumindest ein wenig ab und ich habe etwas zu tun.
---
Eine Stunde später hat er sich noch immer nicht gemeldet. Auch online war er nicht wieder gewesen.
Da meine Küche irgendwann nicht weiter geputzt werden konnte, habe ich als Nächstes das Schlafzimmer und das Wohnzimmer aufgeräumt.
Jetzt fällt mir nichts mehr ein, was ich tun könnte, um mich von dem Gefühl und meiner Nervosität abzulenken. Ich habe mich auf meiner Couch verkrochen. Die Knie an die Brust gezogen und mein Handy in der Hand. Unschlüssig schalte ich den Bildschirm immer wieder ein und aus.
Auf weitere Nachrichten hat Jannis auch nicht reagiert. Und das ist für Jannis genauso ungewöhnlich, wie bei allen aus unserer Generation.
Mir fällt nichts Besseres ein, als es bei meinem besten Freund zu versuchen. Vielleicht hat sich Jannis ja bei Jule gemeldet.
„Nice, dass du dich mal wieder bei mir meldest.“, grüßt mich Jule mit seiner stets fröhlichen Art und Weise. Neben meinem Freund ist er mein engster Vertrauter.
„Hi. Tu nicht so, wir haben erst heute Morgen telefoniert.“, gebe ich zurück und kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen.
„Echt? Es kommt mir vor, als ob es schon eine Eeeewigkeit her!“, beschwert es sich gespielt, „Aber das ist nicht der Grund, warum du anrufst. Also, schieß los!“, fordert er mich in einer etwas ernsteren Tonlage auf.
„Ich erreiche Jannis nicht.“, gebe ich zu. Diesen Satz habe ich während unserer Beziehung keine 5-mal benutzt, weswegen Jule direkt schaltet.
„Merkwürdig. Bei mir ist die letzte Nachricht von 15 Uhr irgendwas.“, antwortet er mir nach einem kurzen Moment.
„Bei mir etwas später. Ich mache mir Sorgen. Kurz nach der letzten Nachricht, hat mich so ein komisches Gefühl überkommen. Und ich weiß nicht, wie ich es einschätzen soll.“
„Nicht gut. Du, ich halte meine Augen und Ohren auf und schreib ihm auch an. Mal sehen. Ihm wird schon nichts passiert sein. Vielleicht hat er einen ehemaligen Kommilitonen getroffen oder ist mit dem Packen für morgen beschäftigt.“, verspricht Jule mir.
„Ich hoffe es.“, murmle ich. Froh darüber, dass er meine Sorgen ernst nimmt und mich versucht zu beruhigen.
„Was hältst du davon, wenn wir beide jetzt ein wenig zocken?“, fragt Jule mich. Ich stimme zu.
Sein Ablenkungsmanöver gelingt. Bis es Zeit wird ins Bett zu gehen, konzentriere ich mich auf das Spiel.
Als es dann Zeit wird ins Bett zu gehen, hat Jannis sich immer noch nicht gemeldet. Jule ist genauso besorgt, wie ich, aber wir müssen beide irgendwann ins Bett, um fürs Training morgen fit zu sein.
***
Die Nacht war alles andere als erholsam gewesen. Mehrmals bin ich aufgewacht und musste nachsehen, ob er mir geschrieben hatte. Aber es kam keine Nachricht. Nur Jule, dem es ähnlich zu ergehen scheint, hat mir hin und wieder eine Nachricht geschrieben, wenn er nachgesehen hat. Nach dem erfolglosem prüfen meines Chats mit Jannis kann ich jedes Mal schlecht einschlafen.
Entsprechend gerädert fühle ich mich am Morgen. In meinem Müsli rühre ich mehr herum, als dass ich es esse, beim Autofahren muss ich mich trotz bekanntem Weg richtig konzentrieren, um keinen Unfall zu bauen, und beim Training wurde ihr mehrmals ermahnt.
Mein Trainer und meine Mitspieler werfen mir, regelmäßige und nur schlampig versteckte, besorgte Blicke zu. Ich verstehe sie. Normalerweise bin ich beim Training ein Musterschüler und verlasen sich auf mich, heute ist es auffallend anders.
Auch nach dem Training wartet keine neue Nachricht auf mich. Kaum in der Kabine habe ich mein Handy aktiviert und nachgesehen. Enttäuscht lasse ich mich auf die Bank vor meinem Spind fallen. Ich verlasse den Chat mit Jannis und Wechsel in den mit Jule rüber. Von ihm habe ich gleich fünf neue Nachrichten während des Trainings bekommen. Soweit ich weiß, hat er heute am Nachmittag Mannschaftstraining und jetzt am Vormittag nur individuelles Training im Kraftraum. Die Anzahl an Nachrichten lässt mich hoffen, dass er vielleicht etwas von Jannis gehört hat, oder etwas anderes erfahren hat.
J: Kai, bitte setz dich hin, bevor du weiterliest.
J: Ich habe gerade einige Artikel im Netz gefunden. Sie sind … nicht gut. Auch nicht besonders schlecht, aber ich vermute leider, dass Jannis deswegen nicht erreichbar ist.
J: Gestern Nachmittag wurde in Köln eine Bankfiliale überfallen. Vier Kunden und zwei Angestellte wurden als Geiseln von den Dieben mitgenommen. Die Filiale ist von Jannis Bank und fast direkt bei ihm um die Ecke. Du sagtest ja, dass er gestern noch Geld wechseln wollte. Sie haben zwar keine Namen der vermuteten Geiseln veröffentlicht, aber es kann gut sein, dass Jannis darunter ist.
J: Die Diebe fordern pauschal eine Million pro Person. Die Bank haben sie wohl auch vollständig geleert. Soweit die Polizei weiß, ist niemand verletzt oder ermordet worden.
J: Hier ein ausführlicher Artikel der WAZ: …
Das Blut gefriert mir in den Adern. Es kommt meiner schlimmsten Befürchtung erschreckend nahe. In meinem Kopf überschlagen sich Gedanken, Erinnerungen und die schlimmsten Befürchtungen. Mein Puls und meine Atmung werden merklich schneller und ich gleite in eine Panikattacke.
Ich verdanke es Martin, meinem neuen Kapitän, dass ich nicht ganz in eine Attacke abrutsche. Er hat mich den ganzen Tag schon sehr intensiv beobachtet und ist nun beim ersten Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, aktiv geworden. Er schickt mich unter die Dusche, fährt mich nach Hause, bucht meinen Flug nach Deutschland, entschuldigt mich beim Trainer und bringt mich zum Flughafen.
Vier Stunden nachdem ich Jules Nachrichten nach dem Training gelesen habe, komme ich in Deutschland an.
---
Ich komme bei Jule unter. Bei der Borussia darf ich den Kraftraum nutzen und mit der Zweiten ein wenig Trainieren. So vergehen die nächsten Tage schleppend, aber zumindest irgendwie.
Es gibt kaum Neuigkeiten. Die Familien der Geiseln sind informiert und in Kontakt miteinander. Die Kommunikation mit den Dieben läuft schleppend. Zumindest können sie uns versichern, dass die 6 weiterhin am Leben sind.
Am Ende geht es dann, im Vergleich, rasend schnell. Ein Übergabepunkt und eine Uhrzeit für das Lösegeld werden festgelegt, die Polizei stationiert sich, bekommt die Diebe, als sie sich das Geld holen und finden die Geiseln in einem der beiden Orte, an denen sie sie vermutet haben.
Wir sind bei dem ganzen Spiel nur Außenstehende. Müssen an den Seitenlinien des Spektakels zusehen und hoffen, dass alles funktioniert.
Und dann ist es so weit. Alle Geiseln konnten sicher geborgen werden und wurden nach einer Untersuchung auch direkt wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Wir warten auf sie an eine, gesicherten Treffpunkt.
Der Moment, als sich Jannis aus der Gruppe löst, zu Jule und mir läuft und wir uns drei fest in die Arme nehmen, ist die pure Erleichterung.
Ich bin froh, dass ich ihn wieder habe. Über mehr Sicherheit müssen wir aber definitiv sprechen. Noch einmal überlebe ich das nicht.
Ich kann halt nicht ohne Happy End ...
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(10.11.2023)
Chapter 132: 190. HummelsxTerzic
Chapter Text
Wunsch von: @urfavmingi
*US Sommertrainingslager 2023 ab 24.07.*
Mats Sicht:
Vielleicht haben die Journalisten recht, wenn sie mich einen Rentner nennen. Ich finde den Begriff ‚Lebenserfahrener‘ doch einen Deut besser.
Auf jeden Fall kann ich nicht abschreiten, dass ich schon viel während meiner Karriere erlebt habe. Wechsel, verschiedene Mannschaften und auch einige Trainer habe ich in ihr schon erlebt.
Meist bemerke ich von meinem Alter trotzdem recht wenig. Mein Körper und mein Geist wollen weiterhin nichts anderes als Fußball spielen. Also mache ich weiter. Auch das Cathy nun nicht mehr meckern kann, dass ich ihr nicht genug Zeit schenke, ist eine großartige Verbesserung. Es ist wie ein Neustart. Nur noch mein Sohn Ludwig ist eine Erinnerung an das, was mal gewesen ist. Und ihn würde ich für nichts in der Welt tauschen wollen.
---
Heute scheinen die Prophezeiungen der Journalisten doch ein Quäntchen Wahrheit zu beinhalten. Es ist der Anreisetag unserer US-Tour. Die erste seit Jahren. Um genau zu sein seit Sommer 2019, als ich zu meiner Borussia zurückgekehrt bin.
Alle sind aufgeregt und hibbelig. Nur wenigen Spielern schaffen es die Füße still zu halten. Die älteren und erfahren Spielern sind von der schieren Anzahl der jungen und aufgeregten Spieler übertrumpft und Edin hat beide Hände voll damit zu tun, alle in dem uns zugewiesenen Bereich zu halten und Streiche untereinander zu unterbinden. Bei dem Gedanken, dass ich mit diesem Chaoshaufen gleich mehrere Stunden in einem Flugzeug sitzen werde, merke ich schon, wie der Schlafmangel in meine Knochen kriecht.
„OLE! Hinsetzen und anschnallen, bitte!“, schallt Edins Stimme durch das Flugzeug. Unser Trainer gibt sich alle Mühe jeden Spieler unter Kontrolle zu haben.
Vor nicht einmal zwei Minuten haben wir alle artig für ein Mannschaftsbild posiert. Das hat auch sehe gut funktioniert. Keiner ist zwischendurch aufgesprungen oder hatte einen schlechten Witz gebracht. Für so viele Menschen ging es recht schnell ein geeignetes Bild zu bekommen. Anschließend ging der Wahnsinn erneut los. Wir müssen noch auf einzelne Spieler warten, damit wir Abflugbereit sind. Die Flugbegleiter sind auch schon nervös am Uhren checken, da wir unserem Slot für den Abflug fast erreicht haben. Und da Sommerferien sind, sind wir nicht allein hier am Flughafen.
Wir älteren und erfahrenere Spieler mischen uns auch ein. Emre kommt seiner noch nicht veröffentlichten Kapitänsaufgabe nach und sein Vorgänger lehnt nur noch um Einzelfälle. Ich glaube er ist mehr als glücklich das Amt abgelegt zu haben und dass er hier nicht der Hauptverantwortliche mehr ist. Als Ex-Kapitän kann ich das gut verstehen.
Nach weiteren zwei Minuten sitzen endlich alle und es kann los gehen.
Ich stopfe mir nach dem Sicherheitsvideo meine Kopfhörer in die Ohren und lehne mich zurück. Zeit zum Entspannen.
---
Meine Gedanken wandern etwas umher. Meine Familie, Ludwig, die kommende Saison, meine Ziele für die Reise und auch sonst. Nachdem ich die wichtigsten Punkte erledigt habe, wandern meine Gedanken ungefragt weiter. Sie landen bei Edin. Mein Trainer.
Eineinhalb Jahre habe ich unter ihm bereits trainiert. Ein weiteres soll jetzt dazukommen. Mit ihm lernte ich eine andere und neue Arbeitsweise kennen. Er geht mit frischen Ideen an unsere Probleme dran und ist für uns eher ein Freund, als ein Trainer. Ähnlich wie Kloppo damals auch. Und er ist jung. Oder ich alt? Trainer sind normalerweise eher erfahrenere und ältere Männer, die allein mit ihrem Lebensfortschritt einen gewissen Respekt bei uns Spielern erzeugen. Edin ist eher das Gegenteil. Zumindest für mich. Bei den jüngeren hat er meist einen anderen Effekt.
Der Effekt, den er auf mich hat, ist ein anderer. Ich finde ihn attraktiv. Mehr noch, ich sehe ihn als potenziellen Partner. Beziehungsweise habe ich ihn so gesehen. Denn mitten in der Rückrunde der letzten Saison hat er mich nach einem Date gefragt. Ich hatte zugestimmt und seitdem sind wir einige Male ausgegangen oder haben gemütliche Abende in trauter Zweisamkeit zuhause gehabt. Wir lernten uns besser kennen und meine Verliebtheit wurde zur handfesten Liebe. Nachdem wir den Titel am letzten Spieltag verspielt haben, fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte sein Partner zu sein. Und wie ich das konnte. Seitdem sind wir zusammen.
---
Den Rest des Fluges bleibt es recht ruhig. Edin und Emre müssen nur vereinzelt ermahnen oder reagieren.
Ich bekomme mehr Schlaf als gedacht ab und bin recht fit, als wir weiter ins Hotel ziehen.
Dort angekommen heißt es für uns nur kurz eine Kleinigkeit essen und die Koffer auspacken, bevor wir ein lockeres Training haben werden. Dieses soll die von der Reise angespannten Muskeln lockern und wir uns an die klimatischen Bedingungen hier gewöhnen.
Bis zum frühen Abend ist damit alles direkt verplant. Nach dem Training habe ich einen Termin beim Physiotherapeuten. Mein Körper soll eben so lang, wie möglich mitmachen und dazu brauche ich regelmäßige Termine. Im Anschluss geselle ich mich zu den anderen an dem Pool.
Edin sitzt in der Nähe und scheint in Unterlagen versunken zu sein. Nur ab und an schaut er zu uns. Und ich kann mit Stolz sagen, dass sein Blick bei mir immer am längsten hängen bleibt.
Leider haben wir hier im Trainingslager keine Einzelzimmer. Wobei ich zumindest für zwei Nächte eins haben werde, da mein Zimmerpartner, Marcel Sabitzer, noch nachreist. So kehre ich nach dem Abendessen und einem Spieleabend mit der kompletten Mannschaft in mein noch leeres Zimmer zurück.
Ich muss noch etwas warten, bis es in einem mir sehr bekannten Rhythmus an meiner Tür klopft. Edin und ich haben einen Rhythmus ausgemacht, damit wir einander erkennen. Sobald ich diese öffne, bereits nur noch in meiner Schlafhose und mit freiem Oberkörper, liegt Edins verlangender Blick auf mir. Uii. Da läuft aber heiß, mal sehen, was er heute Abend noch zulässt.
Kaum habe ich ihn reingelassen, zieht er mein Gesicht zu sich runter und küsst mich. Heiß und voller Lust bewegen wir unsere Lippen gegeneinander. Verlangend schiebt er mich nach hinten, bis ich am Bettende Ankommen. Sanft schubst er mich darauf und folgt mir unmittelbar.
„Fuck. Du bist ein wandelndes Sexsymbol. Eine Gefahr für die Allgemeinheit, weil du allen schwulen Männern das Blut in eine Körperregion schießen lässt, sodass sie im Rest des Körpers nicht mehr genug haben.“, beschwert er sich künstlich. Ich weiß, dass er es liebt mich so zu sehen. Unsere Hände fahren über unsere erhitzte Haut. Ich habe gleichstand hergestellt und Edin sein Shirt ausgezogen. Die frei gewordene Fläche liebkose ich nun ausgiebig mit meinen Händen.
„Andere Männer können mir gestohlen bleiben. Wichtig ist es, dass ich diese Wirkung auf dich habe.“, gebe ich zurück und drehe unsere Position um. Ich entkleide ihn weiter und verwandle ihm durch Liebkosungen an den freigelegten Stellen zu einem stöhnenden Genießer.
„Gut so!“, knurrt er besitzergreifend. Ich grinse und beginne mich endlich um sein bestes Stück zu kümmern, dass ich bisher bewusst bei meinen Liebkosungen außenvor gelassen hatte. Sein stöhnen muss er mit einer Hand ersticken, da es sonst meine Zimmernachbarn mitbekommen hätten. Für richtigen Sex ist es mit dem Trainingslager unpassend, aber etwas spielen ist schon drin.
Ich beginne ihn zu massieren. Auf ein Zeichen von ihm komme ich mit meinem Kopf wieder nach oben, damit wir uns küssen können. Mit einer Hand befreit er mich nebenbei von meiner Schlafhose und beginnt damit mir einen runterzuholen. Beim Küssen werden unsere beiden Stöhnen perfekt zu schnaufen und kehligen Seufzern gemildert, sodass wir niemanden stören. Zuckend kommen wir recht schnell zu unseren fast gleichzeitigen Höhepunkten.
Zufrieden rolle ich mich von ihm runter. Mit einem Taschentuch mache ich uns notdürftig sauber. Als ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, werfe ich es neben das Bett auf den Boden und Kuschel mich an Edin ran. Da es ein Einzelbett ist, ist es sowieso schon recht eng. Edin liegt mir zu gewandt auf der Seite und beginnt mir sanft durch die Locken zu fahren.
Zufrieden brummend schließe ich meine Augen. Befriedigt und durch die Reise und das Training müde, kann ich auch nicht anders. Ebenso kann ich es nicht verhindern, dass ich wohl wenige Sekunden später eingeschlafen bin. Als ich wach werde ist es morgens und Edin schon längst wieder weg. Damit uns keiner auf die Spur kommt, schleicht er sich raus. Als Trainer kann er das einfacher und mit weniger Fragen, als ich es könnte.
***
Am nächsten Tag kommt unser neuster Neuzugang dazu. Mit ihm hatte ich bisher, abseits der Spiele gegeneinander, nichts zu tun. Marcel ist nett, noch etwas zurückhaltend, aber unsere kleine Stammspieler-Abwehrtruppe nimmt ihm gut auf. Auch als Zimmerpartner gibt es definitiv schlechtere als ihn (Mull zum Beispiel, mit dem auf einem Zimmer zu sein ist eine Garantie für wenig Schlaf).
Der 28. Juli markiert den Tag unseres ersten Testspiels in den USA. Mit einem 6:0 gehen wir als starke Sieger vom Platz.
Für dem Abend nach diesem ersten Spiel bestellt mich Edin auf sein Zimmer. Einerseits soll ich ihm ein Feedback zu unseren Neulingen geben und andererseits müssen wir die Durststrecke, die wir seit der ersten Nacht hier haben, durchbrechen. Und da ich kein Einzelzimmer mehr habe, muss mich mein Partner mit findigen Ausreden zu sich beordern.
Mein seliges Lächeln bei meiner Rückkehr aufs Zimmer tut Marcel scheinbar als Nachwirkung vom Spiel ab. Und er ist zudem sehr intensiv mit seinem Handy beschäftigt. Scheinbar will da jemand eine genaue Überlieferung seines ersten Spiels in schwarz gelb von seinen Liebsten haben.
Zufrieden mit dem Tag und meinem Leben gehe ich ins Bett. So kann es ruhig weitergehen. Ein perfekter Saisonstart.
Heute präsentiere ich euch Edin mal mit Mats und nicht nur mit Jule. Auch wenn die USA Reise auch schon wieder in der Vergangenheit liegt.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(17.11.2023)
Chapter 133: 194. MusialaxAdeyemi
Chapter Text
Wunsch von @Bvb_lauri
Hinweis: WM 2022
1. Bus
Müde trotten die Spieler der deutschen Nationalmannschaft ihrem Trainer hinterher.
Sie sind so eben in Qatar für die WM gelandet. Und nun macht ihnen der Umschwung der Temperaturen zu schaffen. In Europa ist es sehr herbstlich gewesen, während hier Hochsommer zu herrschen scheint.
Die Luft ist angefüllt mit nervöser Stimmung. Endlich ist das Turnier gekommen, mit dem sich die Mannschaft zurückmelden will. Und das will kein Spieler in Gefahr bringen.
Die Mannschaft ist ein Mix aus ‚alten Hasen‘ wie Torwart Manuel Neuer oder Abwehrchef Mats Hummels, die den Titel acht Jahre zuvor in Brasilien geholt haben, und frischen, jungen Talenten, wie Jamal Musiala oder Karim Adeyemi. Hansi Flick ist mit seiner Auswahl zufrieden und führt sie Stolz zum wartenden Bus, der sie zum Wohnort der nächsten Wochen bringen wird.
Es dauert seine Zeit, bis alle einen Platz gefunden haben und ihr Gepäck untergebracht haben. Aber dann kann es endlich losgehen.
Zufrieden beobachtet Hansi, dass sich seine Schützlinge gut vermischt haben und weder in Altersgruppen oder nach Vereinen zusammensitzen.
Mit der Ankunft am Hotel ist die vorübergehende Ruhe aus dem Bus Geschichte. Laut holen sich alle Spieler ihr Gepäck wieder und lassen sich ihre Zimmerschlüssel geben.
Nur zwei Spieler fehlen Hansi, nachdem er alle Spieler abgehackt hatte, die ihre Schlüssel erhalten haben. Karim und Jamal.
Nach einigen Minuten wird er im Bus fündig, beziehungsweise vom Fahrer auf die beiden Spieler aufmerksam gemacht. Sie sitzen nebeneinander und schlafen mit den Oberkörpern aneinander gelehnt. Die beiden sehen dabei recht süß aus.
Hansi tut es fast schon weh, als er Jamal, der am Gang sitzt, an der Schulter rüttelt, um ihn aufzuwecken. Sein Versuch zeigt Wirkung und die Bewegungen von Jamal wecken auch Karim auf.
Nachdem sie einigermaßen wach sind, folgen sie ihm aus dem Bus. Er händigt ihnen ihre Schlüssel aus und verabschiedet sich von ihnen bis zum Abendbrot.
***
2. Couch im Aufenthaltsraum
Es ist der zweite Abend in ihrer Unterkunft. Und so gut wie alle Spieler haben sich im Aufenthaltsraum versammelt um Videospiele (FIFA, was sonst), Tischkicker und Gesellschaftsspiele zu spielen.
Die Stimmung ist gut und es ist auch nicht gerade leise im Raum. Alle anwesenden sind in die Spiele vertieft.
Kurz vor Beginn der von ihrem Trainer verhängten Nachtruhe, beginnen sie mit dem Aufräumen.
Mats wirft noch einen Blick in den leeren und aufgeräumten Raum, bevor er das Licht ausmacht. Dabei bemerkt er zwei schlafende Personen auf einem der Sofas.
Dort liegen Jamal und Karim. Karim lehnt in den Kissen und sitzt eher. Jamal hingegen liegt und nutzt eins von Karims Beinen als Kopfkissen. Eine Hand von Karim ruht dabei in seinen Haaren.
Sanft weckt Mats die beiden und bringt sie sicher zu ihren Zimmern, da sie sehr schlaftrunken sind und er will das sie vernünftig in ihren Betten schlafen.
Erst als beide sicher in ihren Zimmern sind, geht er selbst in seins und macht sich fertig fürs Bett.
***
3. Sonnenliege
Nach dem Training am nächsten Tag nutzen sie alle zusammen den Poolbereich.
Aus Mangel an liegen haben sich Jamal und Karim gemeinsam eine breitere Liege genommen, auf der sie bequem nebeneinander liegen können. Auf dieser hat sie die Müdigkeit kalt beim Sonnenbaden erwischt.
Nur werden sie heute, in Vergleich zu den letzten beiden Tagen, auf eine sehr unsanfte Art geweckt. Nico Schlotterbeck hat sich dazu entschlossen ihnen ein Glas Poolwasser überzugießen.
Gemeinsam, nachdem sie ihn erst beschimpft haben, jagen sie dem lachenden Verteidiger hinterher und bedenken ihn den Rest des Tages über mit kalten Blicken.
***
4. Rasen des Trainingsplatzes
In der Hitze Qatars haben die Trainer sich für die Trainings Sonnenschirme an den Rand des Platzes aufstellen lassen.
Von da aus können sie aus dem Schatten ihren Schützlingen beim Schwitzen auf dem Feld zusehen. Einige Spieler kamen daraufhin mit der Idee für ein komplett Dach für den Platz zu den Trainern. Doch die lachten nur darüber und schickten die Spieler zum Warmlaufen. Das Gemurmel, dass sie schon warm wären, ignorieren sie gekonnt.
Zumindest für die Trinkpausen und für den Fall eines medizinischen Notfalls oder Behandlung lassen sie ein offenes Zelt aufstellen. Die Spieler lieben es sofort.
An einem Tag nach Trainingsende sind nur noch Julian, Kai und ein Physiotherapeut am Platz. Die beiden Spieler sind heute dran die Hütchen wegzuräumen und der dritte im Bunde wartet auf sie, da Julian direkt im Anschluss auch einen Termin bei ihm hat.
Doch sie sind nicht so allein, wie sie dachten. Im Schatten des Zelts liegen zwei Spieler dösend im Gras. Jamal und Karim. Karim liegt auf dem Rücken und Jamal auf seiner Seite und mit seinem Kopf auf Karims Oberarm gebettet da.
Kai bemerkt sie und auch, dass die beiden noch ihre Trainingskleidung tragen und sich besser abduschen, gehen sollten.
„Hey, ihr beiden. Zeit zum Aufstehen und Duschen.“, fordert er sie sanft auf und stupst Ihr Füße vorsichtig mit seiner Schuhspitze an.
Grummelnd erheben sie sich und folgen ihm nach drinnen. Kai kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die beiden und ihre Nickerchen sind echt zu süß.
***
5. Kabine
Aus. Es ist vorbei. Der Traum der Weltmeisterschaft ist erneut in der Gruppenphase gescheitert.
Schweigen herrscht in der Kabine nach dem letzten Spiel. Alle sind fassungslos und wissen nicht, was sie sagen sollen.
Einige Spieler machen sich allmählich fertig für die Reise zum Hotel. Andere sitzen schweigend im Trikot an ihren Plätzen. Und wieder andere haben sich schnell fertig gemacht und warten nun auf die anderen.
Zur letzten Sorte gehören Jamal und Karim. Die beiden haben ihre Plätze in der Kabine direkt nebeneinander. Während sie auf die anderen warten scheint sie die Müdigkeit und die wegfallende Anspannung zu überrollen.
Jamal lehnt aufrecht gegen den Schrank hinter sich, während Karims Kopf auf die ihm zugewandte Schulter gerutscht ist. Seine Haare scheinen Jamal ab und an zu kitzeln und er zieht daraufhin seine Nase kraus.
Dieses Mal ist es Manuel, der die beiden sanft weckt. Aber auch erst, kurz bevor die Mannschaft zusammen die Kabine verlässt, damit die beiden Youngster möglichst viel Schlaf bekommen. Müde blinzelnd laufen sie mit den anderen zum Bus.
***
6. Bett
Am nächsten Morgen wollen sie ein kurzes Auslaufen machen, bevor es mit dem Flieger nach Deutschland geht.
Zur vereinbarten Zeit fürs Frühstück fehlen zwei Spieler.
Hansi entschließt sich die beiden selbst suchen zu gehen. Es sind mal wieder seine kuschelbedürftigen Youngsters, die nicht pünktlich aufgetaucht sind.
Zuerst schaut er bei Jamal im Zimmer nach. Doch das ist leer. Ein fast fertig gepackter Koffer liegt auf dem Bett und wartet auf die letzten Sachen.
Seine Vorahnung, dass sich die beiden im Zimmer von Karim befinden, bestätigt sich mit nur einem Blick.
Friedlich schlummernd liegen sie im Bett. Sie löffeln, wobei Jamal der kleine und Karim der große Löffel ist.
Hansi beobachtet die beiden einen Augenblick lang. Sie sehen noch immer geschafft und gleichzeitig süß aus, wie sie da liegen und schlafen.
Spontan entschließt er sich, die beiden noch etwas schlafen zu lassen. Mit Jamals Handy stellt er allerdings einen Timer für eine halbe Stunde, bevor er das Zimmer wieder verlässt. Die beiden Bewohnen bekommen davon nichts mit.
Wieder im Speisesaal angekommen stellt er für die beiden zwei gemischte Teller vom Frühstück zur Seite.
Sie haben sich den Schlaf verdient. Aber es wird eine Ausnahme bleiben, dass wird er ihnen später auch sagen.
Es ist ja schon etwas her, aber ich meine seitdem waren sie nicht mehr oder zumindest seit diesem Sommer nicht mehr gemeinsam bei der Natio gewesen.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(15.12.2023)
Chapter 134: 196. HavertzxBrandt (Mpreg) + Info
Chapter Text
Wunsch von @BellaEmma24
Kais Sicht:
Genüsslich strecke und recke ich mich. Eine Sache hat meine Schwangerschaft deutlich positiv beeinflusst. Meinen Schlaf. Ich schlafe durch, tiefer als in den letzten Jahren und auch deutlich länger.
Nachteile gibt’s natürlich auch. Meine Jeans kann ich seit zwei Wochen ganz vergessen. Seitdem kann man mir zumindest ansehen, dass ich entweder Blähungen oder ein Teller zu viel beim all you can eat Buffet hatte. Keins von beiden ist wahr. Essen bekomme ich nur in den geschmacklosesten Varianten runter. Toast, Brötchen, Apfel, Oatmeal und leichte Suppen halten mich am Leben. Morgens muss ich mich meist ein oder zwei Mal übergeben, aber wenn ich mich an meine geschmacklose Kost halte, bleibt der Rest meist drin.
Und dass ist mein Stichwort. Gekonnt rolle ich mich aus dem Bett und gehe eilig, aber nicht zu schnell, um meinen Magen nicht noch zusätzlich zu belasten, mache ich mich auf den Weg ins Bad. Eine Möglichkeit die Übelkeit vorher zu stoppen habe ich leider noch nicht gefunden.
Wo ich schonmal im Bad bin, mache ich mich direkt weiter fertig. Das erste Mal seit Wochen style ich wieder meine Haare. Dadurch, dass ich wegen der Schwangerschaft nicht so oft das Haus verlasse, habe ich mir den Punkt meiner Morgenroutine in letzter Zeit gespart. Um mit Balou Gassi zu gehen, reichen auch nur gekämmt Haare.
Nachdem ich im Bad fertig bin, gehe ich direkt weiter in Richtung Küche. Balou ist in der Zwischenzeit ebenfalls aufgestanden. Er schläft seit Anfang an bei mir im Schlafzimmer aber in seinem eigenen Körbchen neben dem Bett.
In der Küche angekommen fange ich mit dem für mich schlimmsten an. Balous Hundefutter kann ich aktuell nur luftanhaltend in seine Futterschale umfüllen. Der Geruch ist für mich aktuell ganz und gar nicht appetitlich. Für mich selbst hole ich mir die am Abend zuvor vorbereiteten over-night-oats aus dem Kühlschrank.
Nachdem wir beide gesättigt sind, gehen wir eine Runde. Die Sonne strahlt auch jetzt am Morgen schon ganz schön und verbreitet eine sanfte Wärme. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Während wir gemütlich unsere Runde drehen, rufe ich, wie fast jeden Morgen Jule an, um ihn zu wecken und ihm einen guten Morgen zu wünschen.
Für unsere normale Runde benötigen wir etwa 20 Minuten. Ich lasse Balou nur schnell ins Haus und mache mich selbst auf dem Weg zum Büro meines Arbeitgebers. Mit meinem Trainer werde ich heute die nächsten Schritte besprechen. Gestern hatte ich Jule versprochen, dass ich ihn unteranderem fragen werde, ob ich nicht während der Schwangerschaft und anschließend in der Erholungsphase nach Dortmund ziehen kann.
Die Fahrt vergeht wie im Flug. Vor dem Gebäude stehen wie immer ein paar Fans. Ich winke ihnen aus dem Auto zu, während ich darauf warte, dass das Sicherheitspersonal mich durch das Tor auf den abgesicherten Parkplatz lässt. Sie wissen nichts von der Schwangerschaft. Nur wir, unsere Familien, Freunde und die unsere Arbeitgeber wissen aktuell von der Schwangerschaft.
Vor dem Aussteigen streichle ich mit meiner rechten Hand über meine kleine Baby-Wölbung. Diese Bewegung ist mir nach so kurzer Zeit schon sehr bekannt und ich kann mich dadurch sehr gut selbst beruhigen. Ich lächle, als ich mir vorstelle, was Julian sagen oder tun wird, wenn ich ihm das erste Mal meinen Bauch zeigen werde. Er ist schon bei meinem abfotografierten ersten Ultraschallbild so unglaublich glücklich und stolz gewesen.
Die Besprechung war produktiv, wurde aber durch viele Kleinigkeiten in die Länge gezogen. Ich konnte meine Punkte und Fragen schnell klären lassen. Mit der Bestätigung, dass ich bis zur Wiederaufnahme des Trainings auf Fußballerniveau, nach Dortmund zu Jule kann bin ich sehr glücklich und packe gedanklich schon meine Koffer.
Hinz und Kunz verabschiedet sich noch von mir. Ich bekomme Geschenke und kann die Sachen aus meinem Spind holen, die ich nicht hier lassen möchte.
So trete ich recht vollbepackt vor die Tür. Ich will gerade auf der Fernbedienung meines Autos die Entriegelungstaste drücken, als hinter mir Stimmen und schnelle Schritte zu hören sind.
In Erwartung meine Teamkollegen zu sehen, drehe ich mich lächelnd um. Mir entgegen laufen allerdings nicht meine Mitspieler, sondern Chelsea Fans mit einem wütenden Gesichtsausdruck.
Automatisch trete ich einen Schritt nach hinten. Vor Schreck kann ich mich nicht rühren. Wütend beschimpfen sie mich, zerren an den Taschen, die ich dabeihabe oder reißen an meinen Armen, die ich zu meiner Abwehr nach oben gerissen habe. Ihren Ausdrücken nach wissen sie, dass ich schwanger bin. Die Worte Missgeburt, Hure, Schwanzlutscher und ähnliches fliegen mir um die Ohren.
Mir kommt es vor, als ob der Angriff Stunden dauert. In Wahrheit haben Sicherheitsleute, die vom Gebäude her zu uns gerannt kamen, die Handvoll wütender Fans in weniger als einer Minute von mir weggezogen.
Mason und Ben kommen ebenfalls zu und gelaufen. Sie kümmern sich direkt um mich. Reece wird los geschickt mir eine Flasche Wasser zu besorgen und unter der Fürsorge meiner Teamkollegen werde ich ruhiger.
Die beiden übernehmen die Führung. Mason lenkt meinen Wagen, mit mir auf dem Beifahrersitz, nach Hause. Ben fährt mit seinen Wagen hinterher. Angekommen packen wir zu dritt meine wichtigsten Sachen in meine Koffer und machen Balou reisefertig. Eine Internetrecherche später habe ich einen Flug am Nachmittag.
Jule hat über gut informierte Fußballinsider auch erfahren, was auf dem Gelände des FC Chelsea passiert ist und zu dritt schaffen wir es nur mäßig ihn zu beruhigen. Mein Freund ist kurz davor durch die Leitung zu springen und den ‚Fans‘ an die Kehle zu gehen.
In Bens Wagen passen alle Koffer, der Hundekäfig und wir drei hinein. Am Flughafen verabschieden wir uns ausgiebig, bevor ich mich allein auf dem Weg durch die Sicherheitskontrolle und dem Gate mit meinem Flieger nach Dortmund mache.
Angekommen in Dortmund, nach einem recht kurzen und angenehmen Flug. Werde ich an unserem traditionellen Abholpunkt schon von Jule erwartet. Unsere Begrüßung fällt freundschaftlich aus, aber nicht mehr, da wir ja in der Öffentlichkeit sind. Zusammen sind die Koffer und Balou ohne Schwierigkeiten in Jules Auto verladen.
Erst im Auto legt Jule seine rechte Hand auf meinem Knie ab, während er sich in den Verkehr rund um den Flughafen einreiht. Während der Fahrt muss ich ihm genau sagen, was heute auf dem Vereinsgelände passiert ist.
Bei Jule zu Hause, dass für die nächsten Monate unser gemeinsames Zuhause sein wird, sind wir endlich für uns. Müde kuschle ich mich in seinen Arm. Beruhigend streicht er mit einer Hand über meinen Rücken. Nach einigen Augenblicken lösen wir uns wieder etwas und ich schließe endlich den Abstand zwischen unseren Lippen. Die Gefühle, die mich bei jedem unserer Küsse erfassen, sind so gut, dass ich es nicht glauben kann, einen so schönen – innerlich wie äußerlich – Mann gefunden zu haben.
„Bin ich froh dich endlich hier haben zu können.“, murmelt Jule, nachdem wir den Kuss aufgelöst haben und nur noch schmusend dastehen.
„Ich kann nicht ihn Wort fassen, wie froh ich bin, dass du mich liebst und ich nun bei dir einziehen darf, bis unser Kind auf der Welt ist.“, erwidere ich und meine dabei jedes Wort.
Da es mittlerweile Abend geworden ist, machen wir es uns auf dem großen Bett im Schlafzimmer gemütlich. Ein Film läuft auf dem hier stehenden Fernseher. Balou liegt im Körbchen neben dem Bett, wie bei mir zuhause. Ich sitze an Julian gelehnt da und dieser streicht mit der Hand seines um mich gelegten Armes über meinen Bauch.
Den Bauch kann er nicht mehr nicht berühren, seit ich ihm die Baby-Wölbung während des Umziehens gezeigt hatte. Sein Blick voller Glück, Liebe und Wunder war noch besser, als ich ihn mir vorgestellt hatte.
Ich fühle mich endlich angekommen und geliebt. Das ist meine kleine Familie, die ich für nichts in der Welt wiedergegeben würde. Jule, unser Baby, Balou und ich.
Zum Jahresabschluss habe ich bewusst das gemeinsame Lieblingspairing von euch und mir ausgesucht. OS mit den beiden erzielen laut Wattpad die meisten Reads von allen OS.
Mit ein wenig Angst und einem Happy End geht es jetzt ins neue Jahr! Guten Rutsch an alle!
AN: Ich habe letztens mit allen, die sich etwas bei mir gewünscht haben, Kontakt aufgenommen oder die Wünsche bereits fertig gehabt und mich deswegen nicht gemeldet. Diese kommen nach und nach bis spätestens Mitte Mai.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(29.12.2023)
Chapter 135: 198. KimmichxNeuer
Chapter Text
Wunsch von: @JejNxnxkx
*02.12.2023*
Joshua schlägt blinzelnd seine Augen auf. Warum er aufgewacht ist, weiß er nicht. Der Wecker hat noch nicht geschellt und es ist, da es Winter ist, auch nicht übermäßig hell im Zimmer. Und auch die Tatsache, dass er in einem Hotelbett geschlafen hat, war nicht der Grund. Hinter ihm, einen Arm um Joshuas Hüfte geschlungen und mit der Nase in den Härchen im Nacken des jüngeren vergraben, liegt Manuel, sein Partner.
Mehr war es eine Eingebung gewesen, die ihn aufgeweckt hatte. Vorsichtig, um den noch friedlich schlafenden Manuel nicht zu stören, schält sich Joshua aus dem Bett. Auf leisen Sohlen läuft er zum großen Fenster, das zu ihrem Hotelzimmer gehört. Dort schiebt er den Vorhang etwas zu Seite, aber nicht zu sehr, um Manuel nicht durch die Helligkeit zu wecken.
Draußen schneit es. Dicke Flocken trudeln vom Himmel herunter. Bereits gestern lag Schnee, aber über Nacht ist noch deutlich mehr dazugekommen. Selbst die Straße vor dem Hotel, indem sie vor Heimspielen immer absteigen, ist, obwohl es eine größere Straße ist, von plattgedrücktem Schnee bedeckt. Keine guten Aussichten für ihr Spiel am Nachmittag gegen Union Berlin.
Nachdenklich und auch in seine Gedanken versunken, lässt er den Vorhang wieder los und geht zurück zum Bett.
Auch wenn er versucht hatte leise zu sein, wacht Manuel allmählich auch auf.
„Was’n los?“, murmelt der Torwart noch schlaftrunken.
„Viel neuer Schnee.“, erklärt Joshua und legt sich auf Manuels Einladung zurück ins Bett. Der ältere zieht ihn an sich und deckt ihn zu. Eine gute halbe Stunde können sie noch kuscheln, bis der Wecker schellen wird. Begleitet von einem komischen Bauchgefühl, versucht sich Joshua zu entspannen.
„Das wird schon. Spätestens, wenn wir die Berliner später hochkant aus dem Stadion schmeißen, ist alles wieder beim alten. Wirst’s schon sehen.“ Manuel klingt zuversichtlich und Joshua brummt zustimmend. Sein Freund hat schließlich mehr Erfahrung und kann die Situation besser einschätzen als er.
***
Manuels Einschätzung bewahrheitet sich nicht. Statt zum Spiel werden sie von einem Fahrer in einem schneefit gemachten Auto nach Hause gebracht. Innerhalb der Mannschaft haben sie sich vor eineinhalb Jahren zum Saisonbeginn geoutet. Das hilft jetzt, dabei, dass sie sich keine ausrede ausdenken müssen, warum Manuel mit Joshua in dessen Stadtwohnung fährt. Manuels Haus am Tegernsee ist abgelegen und bei dem Schnee, der immer noch fällt, fast abgeschottet. In der Wohnung haben sie mehr Möglichkeiten und können selbst bei schlechtem Wetter in der Umgebung zu Fuß einkaufen gehen.
Mit überlegten Schritten schaffen es die beiden die paar Meter zwischen Auto und Haustür zurückzulegen. Joshua hat mehrere Flashbacks an das letzte Jahr, als sich sein Freund auf der Skipiste sein Bein gebrochen hatte und bis vor einigen Wochen pausieren musste. Das möchte er nicht noch einmal erleben. Sie schaffen es ohne großes rumgerutschte und ohne hinfallen ins Haus.
In der Wohnung machen sie zuerst die Heizungen an. Joshua ist während Manuels Verletzung praktisch zu ihm gezogen, um ihm zu helfen. Das hat sich nach dessen Genesung nicht verändert. Das letzte Mal waren sie, für eine Nacht, vor über einer Woche in der Wohnung gewesen.
Joshua macht sich daran eine Einkaufliste zu schreiben. Vorrätig hat er nur Sachen, die lang haltbar sind. Aber wenn sie einige Tage hier verbringen wollen, brauchen sie mehr. Dazu ist morgen Sonntag und die Läden zu.
Keine halbe Stunde später macht er sich auf den Weg zum fünf Fußminuten entfernten Supermarkt. Manuel lässt er zurück. Dieser soll in der Zeit die Wohnung weiter wohnlich machen.
Durch den Schnee braucht er deutlich länger für den Weg hin und zurück. Zudem sind viele andere Kunden im Laden gewesen und er hat auch dort länger gebraucht.
Zuhause angekommen, übernimmt Manuel die Einkäufe. Joshua zieht sich in der Zeit bequemere Klamotten an. Statt eines Spiels steht nun ein gemütlicher Tag auf der Couch an. Als er das Wohnzimmer wieder betritt, hat Manuel Gemüsesticks aus den frischgekauften Möhren, Paprika und Gurke gemacht. Der Startbildschirm von Netflix wird vom Fernseher angezeigt und Manuel sitzt mit einer Kuscheldecke auf dem Schoß schon auf der Couch.
„Komm her.“, fordert der Ältere seinen Partner auf.
Joshua lässt sich das nicht zweimal sagen und setzt sich zu ihm. Manuel breitet die Hälfte der Decke auf ihm aus und reicht ihm die Fernbedienung: „Such du was aus.“, bestimmt er und lehnt sich zurück.
Joshua wählt einen Film aus, den sie noch nicht kennen, der ihnen aber schon von ihren Mannschaftskollegen vorgeschlagen worden ist. Mit einem Karottenstick in der Hand lässt er sich nach hinten und in Manuels Seite fallen. Dieser legt seinen linken Arm um ihn.
Während draußen weiter Flocken vom Himmel fallen, haben sie es in ihrem Wohnzimmer warm und gemütlich. Fußball spielen wäre ihnen noch lieber, aber in Anbetracht der Tatsachen ist ihr Programm keine schlechte Alternative.
Als ob das Wetter meinen Uploadplan kennen würde, gabs diese Woche Schnee und Kälte für uns. Bei mit vor der Tür ist noch fast alles weiß und die Straße die vereiste der Stadt. Ich freu mich schon morgen früh zum Studium fahren zu dürfen. Nicht.
Ich hoffe es gefällt euch, lasst gerne eure Meinung und Verbesserungen da.
LG, Ju
(19.01.2024)
Chapter 136: 204. BellinghamxVinicius jr.
Chapter Text
Judes Sicht:
Ich habe gewusst, geahnt, vermutet, dass es nicht einfach bei Real wird. Bisher hatten ich eine Handvoll von gemeinsamen Trainingseinheiten mit ihnen. Und ich bin vollkommen fertig. Mental und auch physisch.
Die vertraute Umgebung des BVBs war ein mal. Meine Teamkollegen in Dortmund waren zum Großteil auch meine Freunde. Hier ist alles spürbar anders. Teamkollegen sind Teamkollegen und maximal Bekannte, nicht Freunde. Die Ansprüche an mich als Person und als Spieler sind um ein Vielfaches höher. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht.
Meine Kontakte in Dortmund sind eingeschlafen. Schuld bin ich, dass weiß ich auch. Ich habe mich, vor allem im letzten Jahr, so aufgeführt, als ob ich schon alles gewonnen hätte. Und das habe ich nicht. Es tut mir mittlerweile echt leid, aber das macht es nicht besser.
In Madrid habe ich eine fertige Wohnung des Vereins bezogen. Keine schlechte Wohnung, aber sie ist nur für den Übergang zu meiner eigenen Bleibe gedacht. Zudem ist es hier sehr einsam. Um mich herum wohnen keine meiner Teamkollegen. Nur einige Jugendspieler wohnen im Umkreis und die bleiben unter sich.
Angekommen bin ich hier noch lange nicht.
***
Auch eine Woche später hat sich an meinem Status nicht viel geändert. Ein paar Teamkollegen sind nun etwas offener mir gegenüber, aber das wars.
Oft kommt es mir so vor, als ob der Physio, der sich täglich um mein Knie kümmert, mein engster Kontakt im Verein wäre. Traurig, ich weiß.
Heute bleibe ich einige Minuten nach dem Training länger auf dem Platz. Marc, mein Physio hat noch einen Termin vor mir und ich will die Wartezeit mit einigen weiteren Übungen überbrücken.
„Hier, trinken ist wichtig.“, werde ich zwischen zwei Abstößen von der Seite angesprochen. Es ist Vinicius, der neben mir steht. Bisher hatte auch er sich mir gegenüber zurückhalten verhalten, aber zuletzt hatte er den ein oder anderen freundlichen Blick und ein oder zwei Mal auch ein Lächeln für mich übriggehabt. Jetzt streckt er mir eine Trinkflasche hin.
Dankend nehme ich sie entgegen und trinke auch gleich etwas von der kühlen Flüssigkeit. Er scheint bereits für den heutigen Tag fertig zu sein und ist geduscht und umgezogen.
„Wenn du morgen nach dem Training etwas Zeit hast, können wir gerne was zusammen ausprobieren.“, schlägt er nun vor.
„Gerne.“ Für meine Antwort muss ich nicht lange überlegen und lächle ihn vorsichtig an. Er lächelt zurück, bevor er sich verabschiedet und zu seinem Auto geht. Auch ich mach mich, nachdem ich den Ball eingesammelt habe, auf dem Weg zu meinem Termin.
***
Vinicius und ich funktionieren gut zusammen auf dem Feld. Ich kann viel von ihm lernen und er fragt mich nach den Besonderheiten der Bundesliga aus. Ein freundliches Miteinander entsteht zwischen uns.
Aus einem Training zu zwei werden viele weitere und mit der Zeit, überredet durch Vinicius Investition in mich, kommen auch die anderen vermehrt auf mich zu oder reagieren nicht mehr so abweisend, wenn ich sie anspreche. Doch mein engster Kontakt bleibt Vinicius.
Mit jedem Tag fühle ich mich mit ihm enger verbunden. Als ich realisiere, dass ich mich in ihm verliebt habe, überrascht es mich kaum. Was er für mich fühlt, ist für mich noch nicht erkennbar, beziehungsweise er hat sich mir gegenüber nicht geöffnet.
Aber selbst, wenn bei ihm keine Gefühle für mich sind, werden wir gemeinsam auf den Platz zaubern. Als Freunde.
Chapter 137: 207. GavixPedri (drabble)
Chapter Text
Pedri: der Jock mit dem lauten Mundwerk, dem ewigen verschmitzten Grinsen und immer einen schlauen Spruch parat.
Gavi: der schüchterne Streber, unauffällig und immer freundlich.
Sie sollten sich eigentlich nicht über den Weg laufen, wenn sie nicht auf der gleichen Schule wären. Und selbst diese Tatsache ist kein Gegeben, dass sie sich treffen würden.
Doch an einem Tag eilt Pedri zu seiner nächsten Unterrichtsstunde. Er umrundet zu schnell eine Ecke und prallt mit einer kleineren Person zusammen. Bücher fallen zu Boden. Aber das ist unwichtig, da sich die Augen der beiden, wie Magnete, finden und nie wieder loslassen wollen / werden.
Chapter 138: 210. MusialaxBellingham AU/Mpreg
Chapter Text
Mit zittrigen Fingern macht Jamal den Test. Auf einer Schultoilette und allein. Niemand ist bei ihm, niemand weiß davon und die Zeit rennt ihm davon.
In wenigen Minuten wird sein Situationship, der seiner ersten großen Liebe ist, von der Schule abgehen und ein Leben gehen, in das er ihm nicht folgen kann. Ein Leben voll Fußball, Geld, Häuser, Autos und vermutlich vielen Frauen. Jamals eigener Traum ist zersprungen, wie sein Kreuzband vor einem guten Jahr.
Der Test piept, ist fertig. Und positiv.
Hastig eilt er durch die Schule.
Doch er ist zu spät. Das Auto mit Jude drinnen fährt los.
Chapter 139: 212. HummelsxBrandt
Chapter Text
„Mats Julian Hummels!“ Die schrille Stimme von Mats Ex-Frau Cathy durchdringt die Telefonleitung wie ein Messer. Kurz wundert sich der Angesprochene, warum die Leitung nicht allein dadurch gekappt wird. Seine Ohren würden es begrüßen.
Die beiden sind seit nun mehr einem Jahr offiziell geschieden. Während Cathy ihrem Model und Influencer Leben weitestgehend treu geblieben ist, hat sich Mats’ Leben Abseits des Fußballs um hundertachtzig Grad gedreht. Das Einzige, was das Ex-Eheleute noch verbindet, ist ihr gemeinsame Sohn Ludwig.
Und eben um diesen Sohn geht es in ihrem Gespräch auch. Genauer darum, wann er wo und mit wem Weihnachten und Silvester feiert.
Mats hatte Cathy nett gefragt, ob Ludwig ab dem zweiten Weihnachtsfeiertag bis zur Abreise ins Trainingslager bei ihm bleiben könnte. Cathy hat ihn den Großteil des Jahres über und wegen Mats Karriere sind die Besuche seines Sohnes nicht planbar und meist nicht lang. Nun hat er zumindest die Möglichkeit mit ihm einige Tage am Stück zu verbringen.
Cathy hat seine Anfrage nicht gut aufgenommen. Der Grund: Seine neue Beziehung.
Mats ist schon seit Teenagertagen bei seiner Familie als Bi geoutet. Bisher hat er sich nur in Frauen verliebt, aber er kann durchaus sehen, was andere Männer anziehend macht. Jegliche Anziehung zu Frauen und Männern hat er während seiner Beziehung mit Cathy resolut zur Seite gewischt. Das ist nicht seine Art. Er ist ihr treu geblieben. Sie war sich spätestens mit ihrer Hochzeit sicher gewesen, dass sie ihn komplett Hetero gemacht hatte.
Das stimmt und geht auch gar nicht. Den Beweis dafür erlebte Mats unverhofft im Frühling 2023. Das erst Mal in seiner Karriere empfindet er mehr für einen seiner Kollegen, als dass er einen als attraktive empfindet. Aus dem nichts ist er Kopf über Herz verliebt. Sein Auserwählter: Julian Brandt. Dieser hatte sich seinerseits im Sommer 2022 von seinem Freund getrennt. Julian ist schwul und hat mit Kai Havertz, bis zum Wechsel des jüngeren nach England, Erfahrungen in einer Beziehung mit einem anderen Fußballer gesammelt. Mats erwischte es Eiskalt mit den unfassbar blauen Augen, dem verschmitzten Lächeln inklusive Grübchen und den längeren blonden Haaren, die der jünger seit einiger Zeit trägt. Wie durch einen Zufall steht der Blonde auch auf ihn und sagt ja, als er ihm im April nach einem Date fragt.
Ab April bis zum Ende der Sommerpause daten sie sich. Dabei lassen sich beide Zeit. Sie sind beide von ihren letzten Beziehungen etwas gebrandmarkt und Julian möchte Mats genug Zeit geben, um sich an den Gedanken an einem Mann an seiner Seite zu gewöhnen. Während der Vorbereitungsreise in den USA nutzen sie die Abende, um sich noch besser kennenzulernen und auch um zwei, drei Mitspieler einzuweihen. Dort kommen sie in einem fließenden Übergang zusammen.
Über die erste Saisonhälfte 2023/24 unterstützen sie sich gegenseitig. Im Pokal fliegen sie vor Weihnachten raus und in der Bundesliga sieht es nicht gut aus. Aus unbekannten Gründen liefern sie nur in der Champions League ab. Und zwar richtig. Gruppenerste der ‚Todesgruppe‘.
Ihre Beziehung wird immer fester über die Monate. Julian führt Mats durch ihr erstes Mal, sie lernen die Eltern und Brüder des Partners kennen und Julian lernt Ludwig kennen. Mats hat nicht vor seinen Partner vor Ludwig geheim zu halten. Die beiden sollen sich kennenlernen und im besten Fall auch gut verstehen.
Mit Julian an seiner Seite fühlt sich Mats so stark und verstanden, wie schon lange nicht mehr. Jeder hat seine Freiräume und sie Harmonieren auf eine einzigartige Art und Weise miteinander, die er mit Cathy nie gehabt hatte. Sie können sich ohne Bedingungen aufeinander verlassen. Deswegen ist ihm die Beziehung zwischen Julian und Ludwig auch so wichtig. Wenn es nach Mats, und hoffentlich auch Julian geht, soll letzterer ein langfristiger Teil von Mats Leben werden. Am liebsten bis der Tod sie scheidet. Das bedeutet gleichzeitig, dass Ludwig mit eingebunden werden wird.
Und dagegen ist Cathy. Sie ist, wie durch ihre eigene Aussage von Mats Heilung durch ihre Heirat bestätigt, nicht tolerant. Sie ist der Meinung, dass nur Beziehungen zwischen Frau und Mann bestehen sollten. Und jetzt ist das Leben ihres Exmanns zu ihrem größten Albtraum geworden. Aus ihrer Sicht sollte Ludwig so wenig wie möglich Kontakt mit ihm haben. Da kommt ihr seine Karriere zugute, die das bisher verhindert. Und noch weniger Kontakt soll er mit Julian haben. Nicht, dass er sich was abguckt und später selbst anderen Jungs und Männern hinterher schaut.
Mats hat bei einem Besuch von Ludwig sorgfältig dem Vierjährigen erklärt, dass er einen Mann liebt und, dass das vollkommen okay sei. Julian lernte er beim nächsten Besuch kennen und hatte sofort Vertrauen zu ihm. Der Anblick von Julian, der mit Ludwig auf dem Wohnzimmerteppich kniet und mit Matchboxautos spielt, lässt sein Herz aufgehen und gleichzeitig fällt eine unglaubliche Last von ihm ab.
Damit kommen wir zum Telefonat, dass die ehemaligen Eheleute führen. Im, von Mats angefragtem, Zeitraum ist Julian in Dortmund und sicherlich auch einige Male bei ihm zu Besuch. Dabei würden Ludwig und er sich zwangsläufig treffen.
„Du wirst meinen Sohn nicht beeinflussen! Und schon gar nicht soll er Zeit mit deinem Macker verbringen!“, fährt sie vor Wut geladen fort.
„Cathy, das ist nur dein Sohn. Und meine Sexualität hat auf ihn keine Einwirkung. Die entsprechende Verlagerung hat er seit Geburt in sich, wenn er sie hat. Da können wir keine Einwirkung drauf nehmen. Und er ist perfekt so, wie er ist. Julian ist nunmal ein Teil meines Lebens und wenn die beiden sich verstehen, ist das nur positiv. Die letzten Male haben sie sich super verstanden. Es spricht nichts dagegen, dass er für die paar Tage zu mir kommt. Nur deine nichts sagenden ‚Argumente‘. Ich habe auch das Recht meinen Sohn zu sehen und auf das bestehe ich auch.“, erwidert Mats felsenfest entschlossen seinen Sohn zu sich zu holen.
Vor Wut prustend kommt es eingeschnappt von Cathys Ende der Leitung zurück: „Dieses eine Mal! Ich werde den Anwalt einschalten und dein Besuchsrecht absprechen lassen. Du wirst schon sehen, was du davon hast! Dein Macker kann dir kein neues Kind machen.“ Damit legt sie auf.
Mats schaut sein Handy verwundert an. Mit einer so schnellen Aufgabe hatte er nicht gerechnet. Schnell tippt er eine Nachricht an seinen Anwalt ein. Er will vorbereitet sein, wenn Cathy wirklich etwas planen sollte. Das wird er nicht auf sich sitzen lassen!
***
Nach dem Telefonat mit Cathy beginnt er zu planen. Er macht mit ihr, via Text, aus, dass er Ludwig am morgen des 26 einsammelt und mit ihm nach Dortmund fährt. Cathy ist vorher mit Ludwig bei ihren Eltern und er bei seinen. Beide Familien wohnen recht nah beieinander in Bayern.
Gesagt getan. Ludwig ist selbst so jung schon ein echter Autofahr-Profi. Das macht die mehrstündige Fahrt nicht allzu anstrengend.
Zuhause wartet schon Julian auf sie. Er konnte wegen den Überflutungen rund um Bremen nicht nach Hause fahren. Dafür hat er in Köln mit seinem Bruder Jannis gefeiert. Für die beiden reisenden hat er ein kleines Weihnachtsessen zur Stärkung vorbereitet.
Am Abend sitzen sie zu dritt neben dem kleinen Baum im Wohnzimmer. Mats und Julian haben sich bei den Geschenken für Ludwig zusammengetan. Der fast fünfjährige Junge strahlt sie glücklich an, als er sein neues Spielzeug auspackt. Als dank drückt er ihnen je einen Schmatzer auf die Wange.
Während sich Ludwig mit seinem Spielzeug beschäftigt, wechseln die Erwachsenen einen bedeutsamen Blick aus. Ludwigs Schmatzer auf Julians Wange ist ein Zeichen, dass sie alles richtig machen. Glücklich tauschen sie nun ihrer Geschenke aus.
Die nächsten Tage vergehen ähnlich. Ludwig vertraut Julian aufrichtig. Abends muss er ihm mit ins Bett bringen oder auch mal beim Anziehen am Morgen helfen. Julian geht seinerseits in seiner neuen Rolle als Vaterfigur auf.
Leider ist das Wetter weiterhin regnerisch und sie können kein Fußball spielen. Doch gemeinsam, teilweise im Wechsel, beschäftigen die beiden Fußballer Ludwig durchgängig.
An Silvester essen sie zusammen eine Sportlerversion von Raclette. Ludwig wählt den Platz neben Julian aus und lässt sich von ihm helfen. Anschließend geht Ludwig für drei Stunden ins Bett. Um 23:30 weckt Mats ihn, wie versprochen.
Gemeinsam betrachten sie zu dritt das Feuerwerk über Dortmund. Ludwig sitzt dabei auf Mats Schultern und Julian lässt ihrerseits eine Handvoll Raketen starten.
Glücklich starten sie als kleine Patchworkfamilie ins Jahr 2024.
Chapter 140: 213. HaalandxReyna (Mpreg/AU)
Chapter Text
Gio = Student
Erling lernte Gio kurz nach dem Saisonstart 22/23 kennen. Er wollte nach seinem ersten Trainingslager mit ManCity seine neue Heimat kennenlernen. Und wo geht das besser als im Pub um die Ecke?
Sein gewählter Pup liegt nahe an der Universität der Stadt. Durch die Nähe zur Bildungsstätte hofft er darauf, dass er einige Studenten kennenlernen kann. Der Großteil der Studenten wird in etwa in seinem Alter sein, was das Kennenlernen vereinfachen sollte. Zumindest hatte es in Dortmund funktioniert, wo sich im Laufe der Zeit eine kleine Gruppe gebildet hatte, mit der er regelmäßig etwas trinken gegangen ist.
Auch dieses Mal hat er Glück. Eine Gruppe von internationalen Studenten sitzt im Pub. Sie erkennen ihn und laden ihn direkt zu sich an den Tisch ein. Es ist eine wild gemischte Gruppe. Eine Deutsche, eine Irin, ein Engländer, ein Belgier, ein schwules Paar aus Canada und eine US-Amerikanerin. Es wird ein lustiger Abend, wobei er, ganz der Sportler, nach einem Bier auf Wasser umsteigt. Als sich die Runde um kurz nach 23 Uhr auflöst, wird er von ihnen herzlich eingeladen in zwei Wochen direkt an ihren Tisch zu kommen. Dann werden auch die letzten beiden Gruppenmitglieder, eine Mexikanerin und ein US-Amerikaner dabei sein.
Als Erling zwei Wochen direkt auf den Tisch zuläuft, sieht er schon, dass zwei Personen mehr von der Partie sind. Hannah, die Deutsche, erkennt ihn und winkt ihn zu sich, wo ein Platz frei ist. Während er sich setzt, begrüßt er die Runde. Die Kellnerin ist ebenfalls sofort bei ihm und er bestellt sein einziges Bier des Abends. Erst dann schaut er sich sein Gegenüber genauer an. Es ist der Amerikaner, der vor zwei Wochen nicht dabei gewesen ist, da er lernen musste.
Schüchterne braune Augen schauen Erling durch eine Brille an. Dunkelbrauen Haare wellen sich sanft auf seinem Kopf und fallen ihm leicht in die Stirn. Dazu sein zurückhaltendes Lächeln und ein leichtes rot auf seinen Wangen.
Erlings Herz setzt einen Schlag aus, bevor es weiter schlägt. Der Mann vor ihm ist ein Traum. Er erwidert das vorsichtige Lächeln und reicht dem, noch, Fremden seine Hand: „Hi, ich bin Erling. Ich hoffe du hast deine Prüfung bestanden?“
„Ja, habe ich. Ich heiße Giovanni. Aber alle nennen mich Gio.“, erwidert sein Gegenüber schüchtern und legt seine kleine Hand in Erlings. Sie ist warm und passt perfekt in seine Größere.
So lernten sie sich kennen. Von diesem Abend an hat Gio Erlings Herz erobert.
Ihre Beziehung zueinander wird über die Zeit hinweg enger. Von Bekannten aus dem Pub zu Freunden und nach einigen Daten zu Partnern.
***
Erling liebt alles an Gio. Seinen Charakter, seine ehrlichen Gesten und Mimik, wenn er ihn versucht seine Uni-Sachen zu erklären, wenn er ihm einen schnulzigen Film zeigen will, wenn er ihm im Stadion besuchen kommt und ihn anfeuert oder auch wenn sie einfach nur in einem Raum zusammensitzen, Erling mit Unterlagen von Pep und Gio mit seinen Büchern.
Sie haben sich gerade erst an ihr Leben zu zweit gewöhnt, als sich ihre beiden Leben auf den Kopf stellt. Gio wird krank und kommt mit der Diagnose Schnupfen und Schwanger vom Arzt zurück. Abtreiben kommt für Gio nicht in Frage und Erling ist festentschlossen der beste Partner und Dad der Welt zu werden.
Erling holt ihn umgehend zu sich nach Hause. Das Studentenwohnheim ist kein Ort für eine schwangere Person. Auch wenn Gio sein eigenes kleines Zimmer hat, das Bad muss er sich mit ungefähr 10 anderen teilen. Gio entschließt sich sein Studium für ein Jahr zu pausieren. Das gibt ihn Zeit sich und das Haus auf das Baby vorzubereiten und die ersten Monate bei ihrem Nachwuchs sein zu können. Erling ist durch den Fußball verpflichtet, ist aber jede freie Minute an Gios Seite und kümmert sich um seinen Schwangeren Freund.
Ihre gemeinsamen Freunde, die aus der Bar und einige Fußballer, begleiten sie auf ihrer Reise. Die einigen bringen Tipps mit, andere alte Babyklamotten, aus denen die eigenen Kinder schon rausgewachsen sind, es werden Babysitting-Angebote gemacht, gemeinsam mit den Paar das spärlich eingerichtete zweite Gästezimmer in ein gemütliches Babyzimmer umgestaltet, Gio aufgemuntert, wenn Erling nicht da ist oder auch für die beiden gekocht. Der Support ist unglaublich.
Als im Februar 2024 bei Gio die Wehen einsetzen, kommt Erling umgehend vom Training. Pep weiß Bescheid, dass der errechnete Termin bevorsteht, und lässt seinen Stürmer gehen.
Zwei Stunden später, per Kaiserschnitt, kommt Luca zur Welt.
Erling ist erleichtert und verliebt, Gio verliebt und glücklich, Luca nur leicht quengelig und ihre Freunde spammen sie mit freudigen Nachrichten zu.
Hätte jemand Erling im Sommer 2022 gesagt, was an diesem Tag passieren wird, hätte er es nicht geglaubt. Aber aus einem einfachen Besuch in einem Pub, bei dem man nur auf etwas Anschluss hofft, kann mehr werden, wenn man es auf sich zukommen lässt. Zusammen mit Gio belegt Luca ab diesem Tag Erlings Nummer 1 seiner persönlichen Prioritätenliste ein. Noch vor dem Fußball. Eine Karriere ist schön und gut, sie wird irgendwann vorbei sein, aber seine Familie wird für immer bleiben.
Chapter 141: 216. AdeyemixSchlotterbeck (AU)
Chapter Text
Karims Sicht:
Angespannt sitze ich auf dem Rücksitz unseres Autos. Mein Blick gleitet über die an uns vorrauschende Landschaft hinweg.
Mein Vater bringt mich gerade in ein Camp für deutsche Fußball-Talente. In den letzten Jahren haben viele ehemalige Teilnehmer den Sprung in die zweite oder sogar erste Bundesliga geschafft. Da will ich natürlich auch hin. Vier Jahrgänge werden im Camp unterrichtet. Beginnend ab 14 Jahre bis 17 Jahre. Mit 15 Jahren bin ich das erste Mal dabei. Letztes Jahr wollte ich schon dabei sein, aber eine Verletzung kurz vor dem Anreisetag machte es mir unmöglich zu kommen. Deswegen freue ich mich heute aber auch um so mehr. Drei Wochen lang werde ich nun von zu Hause weg sein.
Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis wir auf den kleinen Weg zum Camp einbiegen. Mein Vater stoppt mich direkt nach dem aussteigenden und führt mich zur Anmeldung. Ungeduldig trete ich von einem Bein aufs andere, während die Erwachsenen alles wichtige besprechen. Ich will endlich das Camp erkundigen!
Jonas, einer der erfahrensten im Camp, bringt mich nach der Verabschiedung zu der Hütte, in der ich schlafen werde. Fünf Jungs schlafen hier mit mir zusammen. Drei aus meinem Jahrgang und zwei aus dem 3. Jahr.
Meine anfängliche Begeisterung ist bereits zur Bettgehzeit nicht mehr vorhanden. Die Jungs aus meiner Hütte ignorieren mich oder werfen mir abwertende Blicke zu. Sie lassen mich auch an Gesprächen oder Spielen nicht teilhaben. Beim Einschlafen kämpfe ich gegen meine aufsteigenden Tränen an. Mein Traum ist nun mein persönlicher Albtraum.
***
Auch in den nächsten Tagen wird es nicht besser. Mittlerweile bin ich seit einer Woche hier. Spaß habe ich nur beim Fußball. Die Trainer scheinen mir gegenüber wohlgesonnener zu sein, als meine Mitspieler, und loben mich für gute Aktionen oder geben mir Tipps.
Mit jedem Tag werde ich verzweifelter. Die drei Jungs meiner Altersgruppen, mit denen ich zusammenwohne, sind weiterhin gegen mich und haben es geschafft unsere komplette Gruppe auf ihre Seite zu ziehen. Ich habe niemanden der mit mir spielt, redet oder mir hilft. Stattdessen wird ihr Verhalten mit jedem Tag schrecklicher. Beine stellen, Essen stehlen, ignorieren, Beleidigungen oder schlechten Parodien bin ich ausgesetzt, sobald kein Betreuer hinschaut.
Langsam verzweifle ich. Eigentlich wollte ich hierherkommen, um neue Freunde zu finden, Spaß zu haben und eventuell auch ein paar weitere Tricks mit dem Ball zu lernen. Aber das hier macht mir keinen Spaß, ich habe nur negativen Kontakt zu den anderen und selbst beim Fußball spielen ziehe ich mich zurück. Lieber ohne Tricks und einfach ordentlich spielen, als Tricks zu versuchen die in die Hose gehen könnten oder unachtsam zu sein. Wenn ich sauber spiele, bekomme ich etwas weniger ab, als wenn ich einen Ball verspiele oder so.
Heute ist eigentlich ein Hüttenabend. Jede Hütte macht innerhalb ihrer Gruppe etwas allein. Gesellschaftsspiele oder Kennlernspiele und so weiter.
Ich schlüpfe, von den anderen ignoriert, aus meiner Hütte. Sie hatten sich zu fünft auf eins der Betten gesetzt und wollen mich wieder einmal nicht dabeihaben. Ein kleiner Bach fließt am Rand des Camps vorbei. An einem Baum nahe dem kleinen Gewässer setze ich mich hin. Mit meinem Rücken lehne ich an dem Baumstamm hinter mir.
Meine Augen sind starr auf den Bach gerichtet. Aufmerksam verfolge ich, wie das Wasser über die Steine am Grund fließt und ab und an glitzert ein Fisch in der Abendsonne auf. Zudem konzentriere ich mich auf die Geräusche in meiner Umgebung. Im Hintergrund kann ich die Geräusche der anderen in oder draußen vor den Hütten hören. Viel deutlicher vernehme ich das Plätschern des Baches, das Singen der Vögel, die vom Baum zu Baum reisen und dabei ein Konzert geben und auch die Geräusche des leichten Windes, der die Blätter an den Bäumen und das lange Gras rascheln lässt. Wenn ich die anderen Jugendlichen ausblende, ist es idyllisch. Es ist ruhig und klingt irgendwie nach zu Hause. Bis heute bin ich bei jeder Gelegenheit, die ich habe in der Natur. Egal, ob Feld, Wiese oder Wald. Mit oder ohne Freunde oder Familie. Es bedeutet Freiheit für mich.
Die Idylle tut mir gut. Ich werde ruhiger und merke, wie ich nach und nach abschalten kann. Es ist ein wirklich schönes Gefühl. Leider kann ich das Verhalten der anderen Kinder nicht vergessen oder ungeschehen machen, aber ich kann ein wenig Kraft tanken. Und das hilft mir zumindest etwas weiter.
Ich vermute, dass ich ungefähr eine halbe Stunde in meiner Position verharrt habe, als ich sich nähernde Schritte wahrnehmen kann. Sie sind ganz anders, als die von meinen Hütten-Mitbewohnern es sein könnten. Ich tippe deswegen auf einen der älteren Teilnehmer oder einer der Betreuer.
Etwas traurig, das meine heilende Ruhe gestört wurde, drehe ich meinen Kopf zur Seite, um der sich weiterhin nähernden Person zu zeigen, dass ich sie wahrnehme. Gleichzeitig bin ich neugierig, wer da kommt.
Mittlerweile ist die Sonne weiter untergegangen und es ist schon recht dunkel abseits der Hütten. Ich kann etwas die Gestallt der Person ausmachen. Ich erkenne ihn als einen der Jungs aus dem vierten und obersten Jahrgang. Er ist groß und etwas kräftiger gebaut als ich. Ich habe ihn vor einigen Tagen bei einem Trainingsspiel gesehen. Er spielt wohl meist in der Innenverteidigung.
Ich bin nicht gut darin Menschen, die ich nicht gut kenne wieder zuerkennen, aber er blieb mir in Erinnerung. Seit ich vor einem guten halben Jahr angefangen habe mir einzugestehen, dass ich nicht nur Frauen attraktiv finde, achte ich vermehrt auf die Jungs und Männer in meiner Umgebung. Er gehört auf jeden Fall zu denen, die ich attraktiv finde. Er hat ein nettes Lachen und scheint auch, von dem was ich mitbekommen habe, keinen schlechten Charakter zu haben. Schlimmer wäre es gewesen, würde ich einen meiner Hütten-Mitgliedern gut finden würde. Zum Glück sind diese weder Augenweiden noch haben sie in meiner Gegenwart einen guten Charakter gezeigt. Sogar das glatte Gegenteil davon.
„Hi. Was machst du denn allein hier draußen?“, fragt er mich, als er nur noch wenige Schritte von mir entfernt ist.
„Ich brauchte etwas Zeit für mich.“, gebe ich zurück. Absichtlich bleibe ich mit meiner Aussage wage. Er soll nicht wissen, dass ich am liebsten das Camp abbrechen würde und die Zeit lieber zu Hause oder mit meinen Freunden verbringen würde.
„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragt er mich. Seine Stimme klingt schön. Sanft, melodisch und doch sehr männlich.
Auf mein bestätigendes Nicken hin setzte er sich neben mich. Und zwar so, dass er mich ansehen kann. Anders als bei meinen Hütten-Mitbewohnern fühle ich mich unter seinem Blick nicht nervös und ängstlich, sondern einfach nur so, als ob er mich so gut wie es geht wahrnehmen möchte.
Freundlich lächelt er mich an und stellt sich mir vor, „Ich bin Nico und dieses Jahr das letzte Mal mir dabei.“
„Karim.“, murmle ich leise, aber er scheint mich verstanden zu haben.
„Hast du Heimweh? Wenn du möchtest, kann ich fragen, ob du deine Familie nicht mal anrufen könntest?“, fragt er vorsichtig nach.
„Ein wenig. Das brauchst du nicht. Es wird schon.“, bleibe ich kurz. Trotz seiner offenen Art bleibe ich in Anbetracht der letzten Tage auch ihm gegenüber verschlossen.
„Das Angebot steht noch. Du kannst mich jeder Zeit ansprechen und ich werde sehen, was ich tun kann, ja?“, er sieht mich ernst an. „Und jetzt bitte die Wahrheit. Du siehst aus, als ob dir jemand etwas geklaut hat oder der tot Unglück ist.“, bat er mich nach einer kurzen Pause in der wir uns gegenseitig ansahen.
„Nur etwas Probleme beim einleben. Nichts schlimmes.“, erwidere ich nach einigen Sekunden schweigen. Mein Blick liegt nun wieder auf dem Bach. Ich kann ihn irgendwie gerade nicht anschauen.
„Du bist das erste Mal hier, oder?“, fragt er mich und ich nicke bestätigend, „Aber du bist im zweiten Jahrgang, richtig? Hast du mit den anderen Probleme? Es ist immer schwierig in eine bestehende Gruppe zu kommen.“, löchert er mich weiter. Seine Stimme bleibt sanft. Er überlässt es mir, ob ich mich ihm anvertraue oder nicht.
Ich kaue nervös auf meiner Lippe herum. Einerseits will ich mich ihm öffnen. Ich denke ich kann ihm vertrauen und dass er ernsthaft daran interessiert ist, mir zu helfen. Andererseits habe ich Angst, dass er es selbst ins lächerliche zieht, oder einer anderen Person davon erzählt, die dann über meine Situation lacht. Schlimmstenfalls bekommet es mein ganzer Jahrgang mit und dann wird es wohl noch schlimmer für mich.
„Hey, alles gut. Du musst mir nichts erzählen, was du nicht willst. Ich will es dir nur anbieten, weil ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Du siehst müde aus und du sitzt hier allein statt mit deinen Mitbewohnern in eurer Hütte. Und das sollte hier im Camp nicht passieren. Deshalb möchte ich dir meine Hilfe anbieten. Ich bin zwar kein Betreuer, aber ich kenn mir hier etwas aus und bin nur etwas älter als du.“, erklärt er sich und seine Aktion weiter.
„Ich…“, fange ich an, muss schlucken und wende meinen Blick wieder vom Wasser zu ihm. Seine Augen strahlen eine Wärme und Sicherheit aus, die mir sagt, dass ich ihm ruhig vertrauen kann. Damit bricht in mir ein Damm und ich erzähle ihm von meiner ersten Woche. In seinem Blick sehe ich sein Mitgefühl und etwas Starkes, was deutlich wird, wenn ich davon spreche, wie mich die Aktionen meiner Altersgenossen mitnehmen.
„Ich werde es nie verstehen können, dass man jemand so behandelt, egal ob unschuldig oder schuldig. Komm, wir holen deine Sachen schnell in deiner Hütte ab. In meiner Hütte ist ein Bett frei. Da kannst du gerne schlafen. Die anderen werden nichts dagegen haben. Und morgen gehen wir gemeinsam zu eurem Jahrgangskoordinator und sprechen mit ihm über alles, was du mir heute erzählt hast.“, bestimmt er. Weiterhin ist seine Stimme sanft und in seinem Blick liegt Entschlossenheit.
„Danke.“, flüstere ich überwältigt von seiner Hilfsbereitschaft.
„Nicht dafür. Komm, wir holen schnell deine Sachen ab und dann zeig ich dir dein neues Bett.“, schlug er vor und stellte sich wieder hin. Mir hielt er seine Hand hin, um mir aufzuhelfen. Ich greife nach ihr und lass mich von ihm hochziehen. Ein leichtes Kribbeln durchfährt mich und ich bekomme eine leichte Gänsehaut.
***
Die restlichen zwei Wochen des Camps waren deutlich besser. Nico und seine Mitbewohner haben mich so aufgenommen, wie ich es mir bei der Ankunft im Camp von meinen ursprünglichen Mitbewohnern gewünscht habe. Die Betreuer sind beschämt und verärgert, dass sie nicht bemerkt haben, wie es mir geht. Sie baten die fünf noch am gleichen Tag zum Gespräch. Ich durfte bei Nico in der Hütte bleiben.
Heute kommt mir diese Zeit so unwirklich vor. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen. Ich bin keine 15 Jahre alt mehr, sondern 21.
Und Nico? Der liegt neben mir in unserem Bett in unserer gemeinsamen Wohnung und schläft schon.
Mit Nico bleib ich in Kontakt und wir haben uns immer wieder besucht. Seit einem Jahr spielen wir im selben Verein in der ersten Bundesliga. Mit dem Beginn der Saison wurde das Kribbeln, dass ich in seiner Gegenwart spüre, kräftiger. Zu meinem Glück scheint es ihm ähnlich zu gehen und im Oktober hatte er mich nach einem Date gefragt. Mit klopfendem Herz sagte ich ja und seitdem sind wir ein Paar und unzertrennbar.
Chapter 142: 219. Post Bravertz, BrandtxWolf + Info
Chapter Text
Kai steht vor dem großen Fenster in seinem Wohnzimmer. Draußen ist es bereits dunkel und nur die Lichter aus den umliegenden Häusern sowie entfernte Gartenlampen erhellen die Welt auf der anderen Seite der Scheibe.
Fast durch das eingeschaltete Radio in der Küche übertönt landen die ersten Tropfen eines angekündigten Schauers auf der Scheibe vor ihm. Das Londoner Wetter repräsentiert seine Launen aktuell sehr gut. Oft traurig, verregnet oder zumindest wolkenverhangen und nur selten sonnig. Und da es aktuell wahrhaftig Mitte Herbst wird, werden die sonnigen und trockenen Tage auch deutlich weniger. Sie wirken sich deutlich auf seine Stimmung aus.
Aber nicht nur das Wetter hat einen Einfluss auf seine Laune. Auch das Geschehen in seinem Leben. Nachdem er von Chelsea nach Arsenal gewechselt ist, musste er sich wieder neu einleben. Ja, seinen Teamkollegen sind nett und er kommt gut mit ihnen klar, aber sie sind weder seine Freunde von Chelsea oder Leverkusen. Besonders an Leverkusen denkt er aktuell viel. Schließlich hatte er dort seinen besten Freund kennengelernt. Er und Jule sind ‚as thick as theves‘. Oder waren es zumindest gewesen. Noch vor dem Wechsel Jules nach Dortmund hat sich ihre Beziehung von einer reinen Freundschaft zu einer Romanze entwickelt. Ihre Romanze hielt noch über ein Jahr nach Kais Wechsel zu Chelsea. Sie mussten sich beide eingestehen, dass ihre Gefühle abgekühlt sind und nur noch für eine Freundschaft reichen. Nach Kais Eindruck scheint Jule damit gut klargekommen zu sein. Er selbst hadert aktuell sehr damit. Grund dafür ist, dass Julian seit einigen Monaten einen neuen festen Freund hat. Marius Wolf, sein Teamkollege bei der Borussia und der Typ Mann mit dem man Pferde stehlen kann.
Die Beziehung zwischen den beiden Borussen besiegelt das endgültige Ende einer romantischen Beziehung zwischen Kai und Julian. Bis dahin hat Kai sich immer daran festhalten können, dass die Beziehung sich nur abgekühlt hat, aber irgendwann wieder die Zeit kommen wird, wo sie sie neu entfachen können. Doch das scheint nicht in Julians Interesse zu sein.
Der Radiosender, WDR 2, wechselt von einer Sequenz Gelaber der beiden Moderatoren - deren Stimmen versetzen Kai in seine Jugend zurück, als er von seinen Eltern zwischen Aachen und Leverkusen hin und her gefahren wurde - zu Musik. Der Sender hat seit einigen Jahren eher die neueren Songs in der Playlist, aber ab und zu kommt auch ein deutlich älterer. Und genau so ein älterer, ein Evergreen, wird nun gespielt. The winner takes it all von ABBA.
Kai muss trotz seiner schlechten Stimmung über die Ironie des Schicksals leicht lächeln. Sein Blick bleibt abwechselnd nach draußen und auf die Regentropfen an der Fensterscheibe gerichtet, während der dem Song zuhört. Der Regen nimmt während des Songs langsam zu, bis es ein waschechter Schauer ist.
I don't wanna talk
About things we've gone through
Though it's hurting me
Now it's history
I've played all my cards
And that's what you've done too
Nothing more to say
No more ace to play
The winner takes it all
The loser's standing small
Beside the victory
That's her destiny
Info:
Dieser OS ist der letzte in diesem Buch.
Nach langem hin und her habe ich mich dazu entschlossen von nun an nur noch auf Englisch zu schreiben. Es sind auch aktuell zwei Bücher in Arbeit.
Mein Vorrat an OS ist nun fast aufgebraucht. Es kommen noch ein paar in den Fandoms F1 und Biathlon.
Aus zeitgründen schaffe ich es nicht mehr beides zu tun. Also wöchentliche OS und ab und an mal was längeres zu schreiben.
Sollte ich doch wieder OS schreiben, dann in einem neuen Buch und wie gesagt auf Englisch.
Danke fürs lesen, die Bookmarks, die Kudos, die Kommentare und einfach nur fürs stille lesen!
LG, Ju
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Aurore Rogeon (Guest) on Chapter 1 Sat 27 Feb 2021 02:46PM UTC
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