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Finde die Wahrheit

Chapter 79: Fall 7: New York - Part 13

Chapter Text

Abgesehen von dem kleineren Zwischenfall, lief die Party wirklich gut. Peter erkannte bei der Musik einige Lieder wieder, die er von Jeffreys Playlist vorgeschlagen hatte. Als Todrick Halls ‚I like Boys‘ lief, zog er Bob in die Mitte des Wohnzimmers, um zu tanzen.
Trotzdem vergaßen sie nicht ihre kleinere Aufgabe und zwar Alexander und Riley ein wenig im Auge zu behalten.
Als sie schließlich neue Getränke holten, kamen die Beiden auch schon auf sie zu, wobei sich Alexander nach Justus erkundigte. Bob tat gespielt beleidigt. „Der tröstet sich gerade intensiv mit Lesley.“, spottete er und Riley schien alles aus dem Gesicht zu fallen.
„Er tut was? Wenn ich den morgen in die Finger bekomme. Erst verbreitet er solche Lügen über Alex und dann vögelt er mit Les?!“
Alexander legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Sein Blick war mitleidig und er atmete tief durch. „Tut mir wirklich Leid, dass es so gelaufen ist. Vielleicht sollte ich uns einen Uber- Fahrer rufen?“
Riley schüttelte nur mit dem Kopf und nahm Alexanders Hände in ihre, damit dieser nicht nach seinem Handy tasten konnte. „Schon okay. Lass uns einfach die Party genießen, ich will nicht das Ganze an Julien auslassen.“
Alexander schien zu verstehen und gab Riley eine Cola. Peter und Bob waren unterdessen der Meinung, dass Riley diese Situation sehr gut unter Kontrolle hatte. Außerdem hatte Justus ihnen gesagt, dass sie die Party genießen sollten. Dementsprechend nahmen sie sich noch jeder ein Mischgetränk und sahen sich um. Eine Gruppe von Gästen spielte gerade ‚Ich habe noch nie‘ und Bob hielt es für eine witzige Idee mit zu machen.
„Dann werde ich wohl wieder trocken bleiben.“, merkte Peter an, da er bisher nicht viel zu solchen Spielen beitragen konnte.
Julien hieß die Beiden in der Runde willkommen und stellte kurz einige der Mitspielenden vor, bis er schließlich nochmals die Regeln erklärte, um anschließend zu beginnen.
Neben Bob hielt es wohl auch Riley für einen guten Einfall Alexander durch das Spiel ab zu lenken, auch wenn sie bei ihrer Cola blieb. Julien erklärte darauf hin, dass es keinen Alkoholzwang gab, trotzdem blieben Peter und Bob bei ihrer Getränkewahl.
„Okay, wir fangen einfach an: Ich hab noch nie einen Polizisten belogen.“
Peter staunte bei der Frage doch etwas, nahm allerdings einen Schluck aus seinem Becher, während es ihm Bob und Riley gleich taten.
Schließlich machte Riley einfach weiter. „Ich hab noch nie meinen besten Freund geküsst.“
Peter und Bob warfen ihr einen kurzen Blick zu und tranken. Eigentlich hatte Peter angenommen, dass er nicht viel zum Trinken kommen würde, aber da schien er sich noch zu täuschen.
„Ich hab noch nie Sex am Strand gehabt.“ Peter trank und Bob sah ihn deutlich erstaunt an, was ihn dann doch etwas erröten ließ. „Was? Angenehm war es nicht unbedingt mit dem ganzen Sand.“
Bob nickte nur, da er wirklich nicht von Peter erwartet hätte, dass er diese Erfahrung gesammelt hat. Aber anscheinend hatte er sich geirrt und er fragte sich für einen Moment, ob er es mit Jeffrey oder Kelly am Strand getan hatte. Wobei er eher auf Zweiteres tippte.
Peter war an der Reihe und zuckte mit den Schultern. „Ich hatte noch nie mit zwei Personen an einem Tag Sex.“ Bob und Julien tranken. Peter hatte diese Frage nur gestellt, weil ihm nichts Besseres eingefallen war, zudem hatte er schnell begriffen, dass das wohl der Trend der Fragen sein würde.
„Ich hab noch nie Nacktbilder verschickt.“
Peter trank wieder einen Schluck und musste innerlich zugeben, dass er durch Jeffrey wohl doch so manche Erfahrungen gesammelt hatte. Nicht, dass er sich groß dafür schämte, aber er fühlte sich gerade nicht so wohl, dass Bob auf Umwegen erfahren würde, was er schon alles getan oder nicht getan hatte.
Die Runde ging weiter und nachdem sich ein leichter Schwindel bei Peter und Bob einstellte, erhob sich der Blonde. „Ich werd mal nach draußen, kommst du mit?“, fragte er den Rotschopf, wobei dieser kurz nickte. Er brauchte gar nicht groß nachfragen, was Bob auf dem Balkon wollte, dafür kannte er ihn zu gut.
Kaum standen sie draußen, merkten wohl beide, dass sie nicht mehr schlicht angetrunken waren. Aber immerhin fühlten sie sich nicht schlecht oder mussten sich wie Justus übergeben.
Bob fischte eine Packung Zigaretten aus seiner Hosentasche, nahm sich einen der Glimmstängel zwischen die Lippen und bot anschließend Peter die Packung an.
Bob rauchte immer wenn er getrunken hatte, oder wenn er zu viel Stress ausgesetzt war. Nur versuchte er dies meist vor Justus zu verbergen, da er ganz genau wusste, dass er sich dann wieder Vorträge zum Thema Gesundheit von ihm anhören konnte.
Peter nahm sich eine Zigarette aus der Schachtel und ließ sich diese von Bob anzünden. Er zog ein Mal dran und musste lachen. „Weißt du noch, als uns Titus mal erwischt hat?“, fragte er nach, wobei Bob lachte.
„Er hat uns nur ermahnt die Stummel vernünftig zu entsorgen und anschließend Mathilda davon abgehalten uns auch zu erwischen.“
Peter rauchte wenn er etwas getrunken hatte und ihm eine Zigarette angeboten wurde. Jedenfalls war das jetzt so. Zu der Zeit hatten sie sich mehr oder minder ausprobiert. Bis Justus sie mal erwischt hatte und Peter erklärt hatte, was das alles für Auswirkungen auf seine sportliche Karriere haben könnte. Seither hatte Peter nur noch betrunken eine Zigarette angenommen. Bob hatte nur heimlich geraucht bei besonders stressigen Fällen oder eben auf Partys. Wenn Justus ihn jetzt erwischte, sagte er ihm gerne, dass er die Klappe halten sollte und machte einfach weiter. Justus erklärte daraufhin gerne, dass es nun mal eine Sucht sei und wenn sich Bob weigerte diese zu behandeln, dass er dann schlecht etwas machen konnte.
„Du hattest also Sex am Strand. Mit wem?“
Bob zog an der Zigarette und Peter hustete leicht bei der Frage. Nicht etwa, weil der Rauch in der Lunge unangenehm kratzte, sondern vielmehr, weil er die Nachfrage nicht erwartet hätte und nicht genau wusste, ob er sie beantworten wollte.
„Komm schon, vor mir brauchst du dich wirklich nicht schämen. Ich meine, überleg doch mal, wie viele Partner ich schon hatte, da wäre es doch reichlich dämlich jetzt eifersüchtig zu werden, oder dir einen Vorwurf zu machen.“
Peter presste kurz die Lippen aufeinander. „Mit Jeffrey. Mit Kelly wäre ich bestimmt nie auf die Idee gekommen. Bis auf den Sand war es echt gut.“
Bob musste lachen. „Das kann ich mir gut vorstellen. Am Strand… Hattest du nicht schiss erwischt zu werden?“
Peter schüttelte leicht mit dem Kopf. „Die Stelle war sowieso etwas abgelegen. Ich hab mir eher Gedanken darum gemacht, ob ich den Sand je los werde.“
Wieder musste Bob lachen und rauchte weiter. „Bist du eigentlich Top oder Bottom?“
Der Alkohol schien ihm immer mehr die Zunge zu lockern und auch wenn Peter diese Themen nicht so leicht über die Lippen gingen, so war es durch den Alkohol deutlich erträglicher.
„Bottom… Warum willst du das eigentlich wissen?“
Der Blonde drückte den Zigarettenstummel in den Aschenbecher und zuckte leicht mit den Schultern. „Wenn ich schon von dir fantasiere, will ich dir wenigstens die richtige Rolle zuweisen.“
Peter stockte einen Moment der Atem, während Bob näher an ihn heran trat. „Glaubst du wirklich, dass ich die ganzen Jahren in dich verknallt war, ohne mir irgendwas vor zu stellen?“
Damit ging Bob an ihm vorbei und Peter drückte schnell die Zigarette aus, um ihm zu folgen.
„Du tust fast so, als wäre ich komplett unschuldig.“
Bob zuckte beim Reingehen die Schultern und ging wieder zu den Getränken zurück um noch etwas zu sich zu nehmen, obwohl er wusste, dass er vermutlich deutlich genug hatte.
„Offenbar unschuldiger als ich, wenn du schon beim Erwähnen, dass ich von dir fantasiere errötest.“
Peter nahm sich ebenfalls ein weiteres Getränk und beugte sich zu Bob vor. „Tja, vielleicht muss ich dir einfach mal beweisen, dass ich nicht so unschuldig bin, aber jammer am Ende nicht rum, dass du nicht mehr kannst, weil du weniger Ausdauer hast als ich.“
Bob blinzelte Peter etwas erstaunt an. Mit einer solchen Reaktion hatte er weniger gerechnet und für einen Moment fragte er sich, ob Peter schon eine Entscheidung getroffen hatte. Oder vielleicht lockerte jeder weitere Schluck auch einfach sein Gemüt.

Lesley und Justus waren gute zwei Stunden in dem Zimmer eingeschlossen, bis sie beide schließlich wieder auftauchten. Wenn Bob, Peter und Riley es nicht besser wüssten, könnte man bei ihrem Anblick wirklich davon ausgehen, dass da gerade mehr gelaufen war, als ein nettes Gespräch. Die Haare etwas zerzaust, Justus Hosenstall noch offen und Lesley hatte ihr Oberteil verkehrt herum an.
Allerdings hatte es hinter den Kulissen ganz anders ausgesehen.
„Wir haben, was wir brauchen, bringen wir das Handy zurück, bevor es Alexander wirklich noch auffällt.“
Justus hatte schon die Tür öffnen wollen, als Lesley ihn davon abhielt. „Halt, wenn du schon das Gerücht in die Welt setzt, wir hätten betrunken miteinander geschlafen, sollten wir auch danach aussehen.“
Justus besah sich kurz im Spiegel und wusste nicht genau, was von ihm nun erwartet wurde. Er war bisher nie betrunken gewesen und hatte in so einem Zustand erst Recht keinen Sex. Aber Lesley wusste anscheinend, was sie tat und so fuhr sie ihm durch die Haare und dann durch ihre eigenen, sie wies ihn auf seinen Hosenstall hin, dass er diesen öffnen sollte und zog sich auch schon ihr Oberteil über den Kopf. Hierbei wandte sich Justus ab. Als sie schließlich hergerichtet waren, konnten sie auch schon den Raum verlassen.

Lesley übernahm die Übergabe vom Handy, während Justus nach Peter und Bob Ausschau hielt. Er fand sie einen Moment später bei den Getränken und wurde etwas merkwürdig gemustert. „Und wie war es?“, wollte Bob wissen, wobei Justus ein Grinsen aufsetzte, so als hätte er gerade einen besonders schweren Fall gelöst. Eigentlich wollte er damit befriedigenden Sex ausdrücken, aber wusste nicht wirklich ob es auch so ankam. „Ein voller Erfolg, Kollegen.“, merkte er an und griff anschließend nach einem Becher, um diesen mit Wasser zu füllen.
„Perfekt, dann können wir uns jetzt ja wirklich zurück lehnen und feiern.“ Eine Anmerkung, die Justus die Stirn runzeln ließ. „So wie du redest, Peter, hast du deutlich mehr gefeiert, als ich vorhin.“

Riley hatte es mit ein wenig Körperkontakt geschafft Alexander dessen Handy erfolgreich wieder zu geben. So wie es schien hatte er wirklich nichts gemerkt, worüber Riley wirklich froh war. Erst recht als Lesley ihr eine Nachricht schrieb, dass sie fündig geworden waren.
Eigentlich hatte Riley zu Beginn behauptet, dass sie bei Alexander übernachten wolle, aber nun schob sie – als sich die Gäste so langsam auf den Heimweg machten – Migräne vor und dass sie morgen früh Julien versprochen hatte beim Putzen zu helfen.
Alexander war niemand, der sie unnötig nötigen würde, jedenfalls solange er sich sehr sicher war, dass er sie ohnehin in der Hand hatte. Dementsprechend verließ er alleine die Party, jedoch nicht ohne noch mal körperlich zu zeigen, dass sie nun wieder ein Paar waren. Riley hätte auf den Abschiedskuss verzichten können, aber das wäre wohl zu auffällig gewesen.

Nachdem auch der letzte Gast gegangen war, wollte Justus die Anderen schon zusammen trommeln, um die Ergebnisse mit zu teilen. Nur waren Peter und Bob schon verschwunden und somit blieb nur Riley.